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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Oct. 7, 1910)
Aus hartem Holz U 0 M KLLTLL » q-———-—-————s paul Bliß ts. FortfehungJ Endlich raffte er sich auf. ,Ja, du haft ja recht, Mutter! Jch hin ja ein fchlapper Kerl, der uchtsins nig feiner Väter Erbe zum Fenster hinanswirftl Aber nicht ich allein bin daran fchuldl Auch du. Mutter, auch du haft mit Schuld! Weshalb haft du mich fo großartig erzogen? Wes halb mir keinen Wunfch jemals ver fagtf Mußte ich nicht annehmen. daß wir zehnmal fo reich seien, alg wir es wirklich lind Jch habe ja den wirklichen Ernft des Lebens nie mals kennen gelernt, und ebenso we nig den wirklichen Werth des Geldes, weil ich noch niemals felber etwas verdient habet Rein. nicht mich allein trifft die Schuld, daß ich fo bin, entl alle, die ihr mich fo erzogen habt, euch trifft die gleiche Schuld!« Mit starren. entfeyten Augen fah fte ihn an. - .hani, mein Sohn, wietannsi du mit das dorwerfen?« rief sie hebend. »Ich wetfe dir nichts vor, Mutter, kch will mich nur gegen deinen Bor tpurf rechtfertigen! Gewiß- ich hin ein leichtsinniger, gewissenlofer Mensch gewefem das habe ich diese Nacht ein ehen gelernt « einen Ekel vor diefem eben habe ich belommenl Aber iveil ich das est endlich eingesehen habe, deshalb habe ich mir jetzt auch ge schwom. dies Leben zu ändern.« »O Gott, Hans! Das hätteft du wirklich gethan-P »Ja ich that ei! heute früh, als ich heimtarn, als die Arbeiter und Be amten ihren Berufen zugingen, da habe ich mich gefchömt. daß ich fo t - tenlos, fo derdnmmelt durchs Le n cchb da hab’ ich mit gefchworen, dah es nun anders mit mir werden follel" »O Hang, mein lieber Junge. dan dir dein Wort! Jch bitte dich fle hentlich daraum!« »Is- Mutter-, ich halte es —- nur dies eine Mal muß ich noch —«, er ockte und wurde verlegen und drehte ch um. Angstooll fragte sie: »Was heißt das, han« Versieb’ ich dich recht? haft du noch Verpflichtungen? · ck« bitte dich, fag rnir etroft alles! - ch bin ja auf alles ge aßt! Nur Klar heit will ich haben!« Mit stiller- Liicheln beruhigte er fie: »Nichts, nichts, Mutter, —- bitte, fraa nicht, ich kann es dir doch nicht fagen! Aber beeineuhige dich auch nicht, denn as ist Ieise Veranlassung dazu da.« ,W, du verbirgst mir etwas, ich fiihle ei ganz deutlich!" »Ich bitte dich, Mutterchen, quiilc mich nicht. ich kann dir nichts fagenl Aber glaub mir nur, du brauchft dir wirklich keine Sorge deshalb zu ma chen, es ist eine durchaus harmlose Sache.« Lächelnd führte er sie zurück an den Frühstückstifch »Und nun entfchuldige mich, bitte. denn ich möch te j t mit Busch sprechen« » ni, du bift nicht offen zu mir, du fagft rnir nicht die Wahrheit, ich sehe ez an deinen Augen« »Du siehst Gefpenfter, Mama«, lach te er ganz lustig auf, thu mir den Gefallen und fraä nicht mehr. Adieu! Jn einer halben tunde bin ich wieder da.« Er küßte fie und eilte hinaus. Sorgenvoll blieb sie allein zurück Unfangö wollte fie ihm gleich nachrie hen, aber fie unterließ es, fie wollte ihn in Gegenwart des alten Prokuri fien nicht bloßftellen, alfo wartete fn unter mälenden Sorgen. Vor würer und allerlei bösen Einbildun gen wartete fie eine Viertel-, eine hal be Stunde . . . . umsonst, er lam nicht . als aber wiederum eine Viertel stunde doriiber war, da ertrug fie es nicht länger mehr, da ging sie hinein zu Busch. — Erstaunt fah ver Alte sie an. »Ist Hans denn nicht bei Jlmen?« fragte sie entsetzt. »Nein, gnädige Frau.« »Und er war auch gar nicht bei Ih nenk »Deine noch nicht« Da erfaßte fie ein Grauen. so daß sie Itnit einem Auffcheei in einen Stuhl an . »Aber, was ist denn aeschehen, gnä dige Haus« rief der Alte angftvoll und kam ihr zu hülfr. »Es aibt ein Unglück, Busch, ich fühle es!« Ohnmächtig sank sie um. Sofort requirirte er Hülfe, ließ die Ohnmächtige in ihr Zimmer beingenI und schickte nach einem Arzt· ! se e- t l Als Hans die Mutter verlassen hatte, lief er sofort in sein Zimmer, Wollftsndigte seine derangirte Toi M, steckte alles baare Geld, oas er li hatte, und alle Werthsachen zu , und dann verließ er das haus. Nicht unt die Welt Hätte er der Mutter die Wahrheit gesagt. Es lief M Wechfeh einer über 40 »ar!. nnd in den nächsten s war et stilis. Weshalb auch et re damit äng , er wtiede W ehs- asein f e Deckung de M Wodurch das wußte er t noch nicht Fik ä LTLLZ Z si g IE s O. wie er sich jeht feines ftrupellw sen Leichtsinns fchömtel Zehn Jahre Pfeines Lebens hätte er hingegeben, könnte er damit feine schlechten Strei ehe ungefchehen machen! Aber was halfen fest die rruevollen Gedanken! Damit wurde keine Klar heit und leine ülfe geschaffen. Nein! Jest hieß es, Ich energifch aufraffen und wie ein Mann zu handeln; er shatte gefündigt, nun mußte er füh nen Sein erster Gedante war. daß viel leicht Brutto ihm helfen könnte. Daß er ihm helfen konnte, das wußte er, denn es war ihm betannl, daß Bruno ein fehr heteächtliches Konto auf der Bank hatte; oh et ihm aber helfen würde oder wollte, das war sehr in: ungewiffm Ader fo oder fo, verfu then mußte man es. Schwer-en Her zens alfo fuhr er zu Bruno hinaus. Als er heim Gutshaufe in Ruhhof voefuhr. ftand Brutto gerade in der Thitr und war im Begriff, aufs Feld hinauszureitem . »Mir ein paar Minuten. Bruno«, bat Dank. .unfere Angelegenheit iij bald erledigt.« Mit ftummem Gruß lud Bruno ihn ein, niiher zu treten. Und als Hans nun mit dem Bruder allein war. klopfte ihm das herz doch ganz gewaltig, denn erft ietzt verge genwiirtigte er sich, was er eigentlich forderte. Aber er sprach sich Muth u, denn es gab doch leinen anderen usweg. »Nun, was führt dich denn schon fo früh zu mirs« fragte Brune. Mit angftgeprefzter Stimme besann Hans: »Ich lomme in höchster oth zu dir, Bruder-. und ich hoffe, daß du mir helfen wirft!« , Erstaunt sah der jun·e Landmann ihn an; er ahnte ja nicht-J von der Schuldenlasi des eleganten Bursch chens. Und nun beichtete hanz offen und ehrlich all seine leichtsinnigen Strei che— mit schonungsloset Ehrlichkeit bekannte er sich zu all den unüberleg: ten Thaten und tlagte sich der elende ften Gewissenlosigteit an - - es ge währte ihm ein brutales Vergnügen« sich hier in feiner ganzen Erbärmlich leit einmal bloßzuftellen und so in seinen Schmerzen und Wunden zu wühlen, und ei gewährte ihm auch eine Befreiung von dem aus ihm la stenden Druck, nun er sein ganzes Jn tlttes einmal vor einem anderen frei-. gelegt hatte Mit immer größerem Erstaunen hatte Bruno ihn angehört, ihn nicht »unter-brachen, ihn ruhig seine Selbst anllage vollenden lassen. Manchmal empfand er ein tiefes Mitleid mit dems armen Kerl, der sich da so tlaglos anj dem Marterpfeil band ——- dann aberf auch gewährte es ihm eine gewisse Be: l ruhigung, nun er sah, wie es in dems Jnnern dieses Menschen, den er stets; so beneidet hatte, aussah; o, wieviel» glücklicher war er, der Unbebolsene,I der Schwerfällige. der hier draußen; in Ruhe und Frieden lebte und mit» einem guten Gewissen schlafen tonntels .Und in welcher Weise soll ich dir; helfen?« fragte er endlich, nachdem der» andere geendet hatte. »Ich bitte dich, mir das Geld zu. leihen, damit ich den Wechsel einlösen tann —— es sind 40.000 Marl«, er-« widerte Hans zitternd. »M? 40,000 Mark! Und die verlangst du von mit?« - — Voll Erre gung war der Andere ausgesprnngen. — »Weißt du denn, was das heißt? Das ist ein Vermögen! Jst der Et-. trag jahrelanger, schwerer Arbeits Und die soll ich dir leichtfertig hin geben? Nein, mein Lieber. so weit iftchtniein brüderliches herz denn doch ni .« »Bruno, ich habe niemand anders als dich! — sonst wäre ich dir doch damit nicht gelommen!« slehte Hans. »Ja, das glaube ich dir!« riet Bru: no nun hohnlachend. »Ja mir kommst du nur, wenn alle Stricke reißen! So ist es ja immer schon gewesen! Zu mir seid ihr nur immer dann gelom men. wenn ihr mich brauchtet ja ioohll Du und deine Mutter! -— Und wenn ihr mich nicht brauchtet, dann war ich fiir euch auch nicht da! Jeh, der schwersällige Bauer, mit dem ihr in eneren eleganten Salons tei nen Staat machen lonntetl ha! Ha! Ha· Nun, nun kannst du mich wieder mal finden, nun bin ich gut genug, dir meine braunen Lappen, an denen der Schweiß des Bauern klebt, in die zarte. wohlgepflegte Hand zu drücken; nicht wahr, nun ragst du nicht danach, woher sie kommen? Non oletl Geld riecht nicht! Das sieht dir so recht ähnlich!« »Da-no, ich bitte dich, bab doch Mitleid! Du mußt es doch fühlen, daß ich hier als ein teuer-aller Mensch vor dir stehe. der Besserung gelobt-! Ich bitte. Denno, dies eine Mal hab doch Mitleid mit mir!" «Mitleid? Habt ihr es mit mir ges-UT habt ihr mich damals nicht l theier hinaus iehen lassen in die Welt? ein z- hat nach mir ges lriihti Verla en. bereinsamt bin ich durchs Leben Magens Und nun kommst du. der mir altes Gliick and alle Liebe genommen hat« und forderst M von miet« «Sei edel, Drang vergelte Bisses mit Gutein!" ««Nein! Jch will nicht edel sein! Hier nicht! Jch bin auch nur ein schwacher Mensch, mit Fehlern nnd voll Kleinigtenem und als solcher will ich jeht handeln, als solcher sage ich dir gerade heraus, daß es rnir eine grausam Genugthunng ist, dich. den stolzen, hochmütbigen Salonlötoen. fest bettelnd vor rnir zu sehen! Das ist btntal, ist tleinlich gedacht, ich weiß es wohl, aber ich will mich nicht an ders, nicht besser machen. als ich bin! --— Ich, der Bauers Jch freue mich, baß ich diesen Triumph über euch ers tungen habe!« Also willst du inir nicht helfen?« »Was denn? Hast du denn wirt lich einen Augenbliit lang geglaubt, daß ich dir diese Riesensnnnne -— fast meine ganzen Ersparnisse s« hingeben Jviirde damit du sie zum Fenster Un auswerfen kannst? Hast du das wirl lich eglaubt, Mensch!?« « rnno, ich schwöre bit baß ich von heute an ein neues Leben beginnen wetde«, ties Hans voll Verzweiflung »Ich glaube dir nicht eher, als bis icb es sehe« «Also willst du mit nicht helfen?« .Nein." Einen Augenblick saben iie sich sesi an. dann ging Hans, stumm grüßend hinaus. Was nun? Was nun? Planlos fuhr er den Weg zur Stadt zurück. Alles wirbelte ihm durcheinander lein tlaier Gedanke kann, tein Aus weg war zu sehen. immer nur die Sackgasse blieb: seht ein schmacht-alles Ende. Plöslieh blitzte doch ein rettender Gedante aus. Wie. wenn er es noch einmal, ein einziges lehtes Mal mit dem Spiel versuchte? Vielleicht war ihm diesmal Fortuna hold! Und Jnit dem zähen Ianatismus und Aber alauben decs Spielers verrannte er sich immer tiefer in die Oeffnung hinein-, dass then diesmal das Glück erblühen müsse. Er zog die Uhr. Gerade noch lenk te er den Mittagszug nach der näch sten Garnison erreichen. Kurz ent schlossen diriairte er den Wagen zgr Bahn. —- Muthig draus los-! Cz mußte ja gelingen! Als er im Zug saß war er gasz heiterer Laune. Die sichere hassniin1. daß er diesmal Glück haben mußte, ließ ihn das Trastlose seiner Lage protlstiindig vergessen. Vergniigt fuhr Her in den schönen Herbsitag hinein . Plößlich aber hatte er helles Ohren zllingen, und da gedachte er seiner Mutter die Aermstel Wie sie sich um ihn bangen würdet Sasprt schrieb er ein Telegraniin aus: aKeine Angst, Mutterchent ,Mußte verreisen. bin spätestens near gen zurück. Tausend Grüße. Hanz.' Un der nächsten Station aab er es aus« und dann fuhr er beruhigt wei ter —- seinem Glück entgegen. Als er im Kasino ankam, wurde e: mit Jubel empfangen, denn alle »Mann wußten, daß es nun einen lu stigen Nachmittag geben witrdr. Man swollte sich gerade zu Tisch seyen, also ’lam er zu rechter seit. » Seine Laune war fest geradezu ;rrächtig, tein Mensch sah ihm an, wel che Kämpfe er vor wenigen Stunden Jdurchlebt hatte. Und als er die ersten Ipaar Gläser Sett hinuntergestiirzt shatte, um die letzten trüben Erinne Frungen zu perscheuchen, war er der Ilustige, tolle chaenossr. als der er Thier und in a en Clan bekannt und Ibclicjsl März »Na, mein Kerlchen", rief em net net, dicker RittrneiLeh haben Sie auch .n’en ordentlichen Sack voll Gelb rnit zgebrachts Nachher machen wir doch i E l s i ein Jeuchen, nicht wahr?« »Na selbstverständlich! Das ist doch unerläßlich!« wart ein anberek Offi zier dazwischen. Alles da, meine herren! Bin zu allen Schanbtbaten fähig!« erwiderte Hans mit casgelnssenetn Lachen. Gleich nach beri Essen begann ba Spiei. « Der kleine Rittrneisier hielt Baut. Fast die ganze Gesellschaft beibri die ligte sich· Jn athemloser Spannung saß Dank da. Er gewann einmal, zweinal, dreimal ---— zehnmal bintereinawer schob nach ber ersten baden Stunde hatte er einen Berg von Gelb und Bantnoten vor sich liegen· Aeußerlich war er ganz ruhig, in nerlich aber bebte alles in ihn-· ... . . noch eine Stunde so, und er was ge reitet! Schon hatte er über 10,000 Uarl gewonnen, und noch tnrnier winden ihm neue Summen zugefchobem W Sie mal, Fett-Träg Sie-ha ben heute aber ein Sang-. !« rief ilym ein Oberlieutnant zu, r bisher nn anlgesest verloren hatte. i hie-:- fah auf von den Karten, er flache unr, aber all seine Gedatben waren beim Spiel. M immer gewann er. Endlich gab der Mttiueister die Bank ab, nnd ni iibernabin ;fie. Er ließ Seit an abren, vie tbeuerften Matten, und ließ Importcigatren herumreichen. immer non neuem, dasl imit man bei Stimmung blieb. · Einige der Ossizierr, die lein Geld mehr hatten, saßen zufihauend da gund pnfften verargert blaue Rauch wollen auf; andere waren mit um so größerem Eifer bei der Sache: sie hat ten den Uniformrocl aufgetniipft und sahen mit brennenden Augen auf die fallenden Karten. Ei wurde Abend. es wurde Nacht; noch immer spielte man, und noch im nier war Sand im Glück, noch immer gewann er. Einige der Offitzierr. die tein Ger hatten, drückten sich heimlich zur Jhiir hinaus, dafür aber kamen neue Theil nehmer mit vollen Brieftaiehem Gegen Mitternacht hatte han« na hezu 30900 Mart aewonnem Jeder Nerv an ihm bebte . . . . Nur noch eine Stunde so! flehte er still zu feinem Glück. Da bat einer der neu zugekomme nen Herren, der auch sehen beträchtlich verloren hatte, daß er die Bank be käme. Selbstverständlich gab Hans sie ab. Und von nun an verließ ihn das Glück. Von einer Runde zur anderen ver lor er. mehr und immer mehr. Eine wahnsinnige Angst packte ihn — er verbot-neue verdreifachte. ver zehnfachte seine Einsiine « und im mer verlor er. CI was Cuszek sich. Das-M Immmz das häuschen vor ibin bedenklich zu sammen -- schon sab er entsetzten Au ges die Möglichleit. daß er alles wie der verlieren könnte - - ein siirchterli ches Grauen packte ihn « Nein! Nein! Nur das nicht!« Draußen diiminerte schon grau der Morgen. Endlich rasste Hans sich aus« Al les oder nichts! Mit zitternden Fin gern schob er eine Handvoll Banlnoi ten ein lleines Vermönen, bin. Atbeinlose Spannung ringsum. Die Karte siel. hans gewann. Er atbrnete wieder aus. Das Glück lnm noch einmal zu ihm, nun hieß es, den Augenblick nähen. Sosort verdovelte er den Gnan Und wieder gewann er. Nach einmal verdoppelte er. Nun verlor er. Wieder eine Handvoll Banlnoten und wieder verloren; noch einmal so, und noch einmal verloren s- nun das letzte höuschen, die lehte, allerlehte sogaran —- — verloren! ntseyt bleich. todtniatt sanl hans zuriick in die Lebne seines Stubles — — — was nun? Ach! Er besann sich s-- seine Wettb suchen. Mit zitternden hönden leate er sei ne wertboolle Ubr und Kette, Bril lantringe und Busennadel aus den Tasch. Da aber ries der kleine Mit-missen »he. Felsing, sind Sie des Deubelsi Sie spielen doch hier rnit anständigen Leuten! Wieviel soll ich Ihnen puini ren? Aber. stecken Sie den HZinimt da wieder ein." Bleich und wortlos zog hans die Wertbsnchen zurück. - »Na, also wieviel ?« sragte der Ritt rneister noch einmal. «Geniigen 1000 Eminchen?« Einen Augenblick besann sich Hans. Sollte er es noch einmal wagen? Da aber siegte sein Ebrgesiibl —--- nein, keine neuen Schulden! »Besten Dant«, entgegnete er rnit der letten Beherrschung die ilnn ge blieben war, .aber ich möchte heute lieber ansbiiren.« Der Rittmeester niste: «3a, ichl dente auch, wir machen für heutei Schluß, was?« Alle waren einverstanden Nach ssns Minuten irennte man sich. »Na. Felsing, Sie gondeln wohl mit dem Frühzug nach hause. wie?« ries ihm jemand zu. hanö nickte lächelnd und verabschie dete sich. Nuhig, mechanisch ging er zurBabn Er sah und hörte nicht, was um ibn ker geschah. Erst als eine Schsvadron husaren mit Musit sich näherte. er trachte er aus seinem Brüten, und nun eilte er ins Bahndossgedöude, um den Veiifenden Blicken des Lieutenants, der die Schwadron sii rte, zu entgehen. — Jm Restaurant iirzte et eine Tasse Kassee hinunter, dann bestieg er den Zug. Und nun die Fahrt « halb tod vor Erschla ung lag er im Pol ster, ein Schauer nach dem andern durchriiiielte ihn, und in del-endet Angst jagte seine erregte Phantasie ihm die tollsten Gedanten durchs hien Was nun? Was nun? ' Zuerst dachte er an Selbstmord, aber nur einen Augenblick lang dann; siel ihm ein. welch ungeheurenSchmeer er der geliebten Mutter dadurch be-; reiten würde, und was siir einen Standal ej in der Gesellschaft gäbe -—— nein. nein, das nicht! Lieder al-» les beichtenl s Wie adet diese Summe herbeischap sen, alme das Jundament seines Ge schäftshauses zu erschüttern? Wie» —- um Gottes willen, wie? : Daraus tou te er teine Antwort. i Endlich dre» e er sein Gesicht ins Polster und besann ditterlich zu wei-» aen —- — —- — : Gegen 9 Uhr war er daheim. Johann, der Diener, war der ersie, der ihm begegnete. »Ist meine Mutter schon aufs« fragte er eilig. Johann antwortete leise: «Die anödige Frau ist feit gestern morgen sehr lranl.« Ohne weiteres siii te Dank ins Schlafzimmer xeiner utter. eilte an ihr Bett und anl schluchzend nieder an dem Lager der Mutter. «Dans!« rief sie liielselig, «mein Jung’, mein lieber FungUu Und sie umiasiie ihn und dr« ckte ihn voll hei sier Liebe an sich. Jstlfo ist dir nichts geschehen! Du lebst, ich habe dich wieder! O Gott, wie dnnle ich dir dafür-! Und immer wieder aqu neue umfaßte und tiißte sie ihn. »Du bist lranl, Mutterchen?« stam melte er. «Rein. mein Haus« ieht nicht mehr! Nun ich dich wieder habe, nun nicht mehr; nun bin ich gesund, ganz ge fund! Und nun laß uns leich spre chen - klar und deutlich, ns, denn ich muß fest wissen, um was es sich handele! Und wenn du mich lieb basi, mein Sohn, dann wirft du nun deiner Mutter alles sagen —-- alles, rückhaltlos-P »Ja. Mutterchen, das will ich!« antwortete er fest Angstooll fah sie ihn an s— fein Blick erschreckte sie. »Geh voran ins Eßzimmer, ich bin auch aleich da«, bat sie. Stumm ging er hinaus Als er im Eßzimmer den kleinen Abreißlalender erblickte, erfaßte ihn von neuern das Grauen is» morgen war der Wechsel fällig! Schon nach wenigen Minuten lam sie nach. . (Fortsekung folgt.) DaS Krötengift Von c. Ialanhorst. Die Abneigung, die man gegen die Kröten empfindet, ist leicht ertliirlich denn sie sind recht häßliche Geschöpfe und obendrein stehen sie in dein Rufe der Gistigleii. Darum werden sie in den meisten Gegenden Deutschlands von der Landbeviillerung verfolgt undi getötet. Diese Unsitte ist um so schnieriger auszurotten, als die Kröte im Vollsaberglanben von alterjher eine unheimliche Rolle als Unheilstif terin spielte nnd in Beziehungen zu deren und Drachen gebraucht wurde. Jn Wahrheit aber ist die Kröte ein Tier das gerade Landwirte und Gärt ner schonen sollten da es sich haupt-? sächlich oon Nacktschneelen Raupen,s Würmern nnd anderen Schädlingen nährt. Daß sie giftig ist muß wan( allerdings zugeben, aber ihre Gefahr liast eit wird irn allgemeinen viel zu sehr übertrieben. Jn derwarzenartig i gerunzelten Haut besiyen alle Kröten; Giftdriisen. die besonders start in der i Schlösengegend ausgebildet sind. Wird ; eine Kröte angegriffen, so blöht sie sich i ans und trümmt den Kopf nach vorn, s dadurch wird ihre hout am Rückens» straff gespannt und die Giftdtiisen sondern svrihend einen zumeift milch weißen Schleirn ab. Seine Wirtung wurde wiederholt wissenschaftlich un tersucht. Wird er in die Blutbahn ei nes Säugetierez eingebracht, so erweist er sich allerdings als ein heftiges Gift das ähnlich wie das irn Fingerhut ent haltene Digitalin das herz zurn Still stand bringt nnd auch sonst das Ner vensystem lährnt. Derartige Vergif tungen werden aber nur vet Versuchen in Laboratorien erzeugt. im gewöhnli chen Leben gelangt das Krötengist nie mals in das Blut eines Menschen« Es lommt hier nur die äußere Berührung mit demselben in Betracht. Aus die harrt der hände wirtt nun der Kröten schleim in der Regel gar nicht ein. An ders aber, wenn er aus Schleimhiiute gebracht wird; dann verursacht er ein sehr starkes Brennen, Rötung und An schwellung Gelangt er in den Mund, so tönnen die Beschwerden stunden lang anhalten. Schlimmer ist es, wenn eine Kleinigteit davon ins Auge gerät, »dann lann es unter heftigen Schmer zen zu einer Entzündung der Binde und der hornhaut kommen. Allen die sen Mißlichteiten geht man aber sicher aus dem Wege, wenn man die Kröte ruhig gewähren läßt, sie nicht angreist und drangsaliert. Uebrigens ist die Gistwirlung bei allen Krätenarten nicht die gleiche; am schwächsten erweist sie sich bei den in unserem Klima lebenden. n siidlis chen Ländern nimmt die Gi twirtung zu. Die grüne italienische Kröte ist schon gefährlicher als unsere Arten. Recht schlimme Kröten kommen aber in tropischen Ländern vor. So lebt in Stira erita in den Urwäldern von Neu- anada ein Krötensrosch aus der Gattung Pelobates, dessen Saft die Thore-Indiana zum Verglsten ihrer agdwassen benu en. Zu diesem wette wird das ier vorsichtig mit Blättern ergrissen und an einem wei über euer gehäriegt Das Tier dect sich a ibald mit nem gelblichen Saft« der abtrapst und in untergestellte Schölchen gesammelt wird. Darin lassen ihn die Jndianer eindieten und bestreichen mit der Masse die Sbisen der Pfeile, die mit dem Blaörohr abge schaffen werben. Vögel werden von dem Gift sehr rasch getötet. Der tleine trfch erliegt ihm in zwei bis vier tandem der Jaguar in einer bis acht Minuten. Die Kröten benu en ihren scharfen autsaft nicht zu ngriffszweckenx er it lediglich ein Abwehrmttteh er soll die Tiere, die eine Kröte gepackt haben, zwingen, die Beute fahren zu lassen. Man hat z. B. in Terrarien wiederholt beobachtet« daß Ringelnattern mit ih nen zusammengesperrte Unten packten und zu schlingen begannen. Die Ge sagten sonderten aber in der Todes angst einen seisenschaumartigen Saft ab, und die Schlangen spieen die Beute aus. So sind die Kröten vor den Angriffen der meisten Tiere gesichert. yDer Maulwurs ist z. B. ein sehr bissi ! et Geschöpf; er duldet lein lebendez » esen in seinen Gängen; die Kröte aber mqu er dulden, man hat wieder holt beobachtet. baß sie sich in der Be » hausung des Withlers breit machte und ? selbst an seinen stir den Withler gesam melten Vortöten von Regenwürmern ; sich gütlich tat. Nur der Jgel, der ge gen verschiedene scharfe Gifte mehr oder weniger geseit ist, frißt Kröten; mitunter sollen es auch Schweine tun. Beachtentioert ist ferner die Beob achtung, daß seibft der harmlose und im hause so häufig gehaltene Laub frosch mitunter in der Angst einen scharfen Saft aus seiner haut abscheii det, der ins Auge gebracht, Schmerz und Entzündung hervorruft. Bei dieser Gelegenheit sei noch er wähnt, daß auch andere Lurche mit ähnlichen Schusmitteln ausgerüstet sind. Der Feuerfalamander wurde schon im Alterturn als giftig angefe heu. Jn der Tat sondert auch seine Haut einen dem Krötensaft in seiner Wirkung ähnlichen Schleirn ab, wenn das Tier in Todesangst gerät oder ge quält wird. Aehnliches wurde auch beim Wassermolch festgestellt, nur ist die Wirkung seines Stiftes schwächer-, aber immerhin beträchtlich genug. Ci nesn Forscher, der damit erperimentrerk te. gelangte ein tleiner Tropfen dieses Saftes in das eine Nasenloch und ein anderer in ein Auge. Das Auge fchmerzte sofort heftig und tötete sich und bald schwoll es fo an, daß es nicht mehr geöffnet werden konnte. Jn der Tiefe aber trat ein unerträgliches Kit zeln ein. das unaufhöriiches Riesen zur Folge hatte. Kalte- Wasser linderte die Entzündung, der Schmerz hielt aber gegen zwölf Stunden an. Auch vor dem Salamander haben alle Tiere eine Scheu; Ratten sollen ihn aber ohne Schaden verzehren lönnen. Es wird behauptet, daß alle diese Lnrche im Jugendzustande noch tein Gift zu erzeugen vermögen und die Fähigkeit hierzu erst später erlangen. Darüber werden neue Forschungen erst völlige Klarheit bringen. Die Kenntnis dieser Tatsachen ist insofern auch von Bedeutung« als ge gtentriirtig verschied-ne dieser Lurche in «errarien gehalten werden« Bei der liebevollen Behandlung. die sie hier er fohren,werden sie wohl nur ausnahms weise veranlaßt, ihr Gift abzuscheiden. Immerhin sollte man beim Erfassen Feier Tiere vorsichtig verfahren und darauf achten, daß ihr Saft nicht mit den Schleimhiiuten in Beriihrung imme, vor allem aber nicht ins Auge gelange. warum wolltest du denn vorhin dein » neuen Fräulein keinen Kur neben?« » Elöchesu »Ich werde m ch hütest; baut ja gleich Frass nur den Lam, der lhat auch fu« chon eine Ohrfeige bekom men " , Namen ..«Saq mir mal, Glitt-km »Was-dick Inn-· qe heute abend bit-Staat Ver näqfeuda W U nein u ein p Mus· »Nimm-m für die Armenl«