Seine Herrliche-Braut , f Humoreste von B. Rittweger. Mein Freund, der Amtjrichter, holte einen Kasten mit Photographien herbe-i. Wir hatten uns in Studen tenerinnerungen vertieft und wollten das Bild eines gemeinsamen Be kannten suchen. Bald hatten wir’s gefunden, nnd dann leamten wir weiter —- manches der kleinen Mitt chen erregte mein Interesse, und zu lesh als wer ganz auf dem Boden des Kastens angelangt waren, ent deckten wir ein ichka etwas vergilbtes Kadinetdild Ein Ausruf des Ent zückens: Ein reisender Mädchenlopf mit Augen, so tief und unergriind lich, wie man sie auf Bildern sieht« die das Märchen darstellen. Dunkles. reiche-Z Lockenhaar umgab ein fein ge formtes Antlis, ein weißes Gewand deckte herrliche Formen —- lnrz, ein ideales Bild! «Donnerwetier,'« so rief ich— »Al bett, welche Schönheit! Wen stellt es vori Frühere Flamme vielleicht?« »Meine Braut,« antwortete mein Freund und brach in ein homerisches Wer aus. Jn ein ganz frivoles Gelächter, wie mir schien. Denn daß seine jeiige Gattin, eine zarte Blon dine mit hellen, grauen Augen und Glis-sein haar, niemals mit diesem kd identifclz gewesen sein lonnte, lag aufde tW To your-eile trug also um eine gelösie Verlobung oder gar um eine Verstorbene und in bei den Fällen schien mir das Gelächter sehr unangebracht. «Deine Braut?« so hub ich in et was strafendem Ton an —- »ich ver stehe gar nicht— Du warst schon ein mal oerlobti« »Natürlich — jahrelang-laß mal sehen ——— hin, sechs Jahre mögen eg gewesen sein — »Und davon hast Du mir niemals etwas geschrieben?« »Ja, ich war nur heimlich oerlobt, zur Beriissentlichung ist es niemals getommenf Wieder das abscheuliche Gelächter. Ei verlepte mich. Die Sache mochte nun liegen, wie sie wollte —- itber eine Herzensangele gescheit ma sie auch nicht zum er-« wünschten Ziel geführt haben, so — ich kann nicht anders sagen - — rob zu» lachen, war empörend. ’ «Deinrlich verlobt Und mit diesem! entzückenden GeschöhW »Mit diesem entzückenden Ge schöpf? Dshshs!« Jch zweiselte an des Amtsrichters Der-Hand nnd muß wohl ein sehr bunt-es Gesicht gemacht haben, denn Jst M fest wie besessen, und zulest essen D- bist gottvoll in Deiner , Msiung. Alter, ein saö W! Aber ich will Dir die; Geschichte von dieser meiner Braut er- i zählen — hat-insp- weuu Du sie! hören willst. « »Ja, sind wir denn aber auch un gestsött— Deine Frau ——'« »O meine Frau kennt die Ge schickte Diese meine liebe Braut bat uns ja selbst zusammengesiibrt, nach dem sie uns beinahe auseinanderge bracht hättet« Das wurde immer geheimnißvol ler. »Na los, Amtsrichter, ich bin furchtbar gespannt.« »Gleich, doch erst noch etwas Feuch tes· Marie — Marie s« Maa —a ——— ri —- i —- e!'« Die blonde Amts richterin erschien in der Thür. »Du wünscht, Alberti« »Bitte, schick uns doch eine Flasche Rüdesbeimer, Liebste —Fritz will die Geschichte meiner langjährigen, heim lichen Verlobung hören. Durch das Bild sind wir daraus gekommen« Frau Marie lachte hell aus und meint: »Ja, ja, da werden Sie eine sonderbare Geschichte zu hören be kommen. Hübscher Kopf — was?« Dabei zeigte sie auf die Photogra htt. Eisersüchtig war die junge Frau entschieden nicht aus die sriihereBraut ihres Mannes. Die Sache wurde mir immer räthselhaster, und ich war froh, als das Mädchen mit Wein und Gläsern erschien« und Albert zu er zählen began: »Es war in meiner er sten Ieserendatzeih als ich eine mob scirte Wohnung bei einer Wittwe mit fünf Töchtern bezog. Mit fünf er wachsenen Töchtern! Alle noch zu ha ben. Die Jüngste war vielleicht sieb M» dir älteste wohl vierundzwan s att. Die Wohnung war reisend, Laie im Freien, gut möblirt, , Hemmt-lich der Kassee — ich fiel aus Lasset —brillant, ohne M Kurz, etstaroåre ein ge ’ W les un e l is ge M W ni dsegftins Spät-ter ssr seine davon, abe- khk . HDEL sehr sutlsunlich waren sie alle unterweist-blickt um etwas W —- ueiu Rauschen-s im waren immer M ists M Iische Franc-n sus taabr. sie szs Ins satte ed auf Wmtnalnovets seiest-niesen tm haue. wenn sie ei nen Ortes adschtchn woste nnd nahen M an, der Der-r Reserendne sei ge wiß damit versehen. Das Mädchen mußte eine Korrespondenz M un heimlicher Ausdehnung haben! Die fünfte, es war, staats ich, die älteste. stand jedesmal an der Küchenthitr, wenn ich heimtam, und wollte »etwas Neues: wissen. Es war einsach fürch terlich. Die Mutter erzählte mir, so ost sie mich erwischen lonnte——und das war sehr ost. da sie täglich in meinem Zimmer nachsah, ob alles in Ordnung sei w was sür liebe, anspruchslose Wesen ihre Töchter seien, wie jede von ihnen einen Mann beglücken wür de, aber natürlich, solche bescheidene häusliche Mädchen, die würden nicht begehrt, und es sei doch eine ernste Sorge sür sie. die Mutter. Wenn nur wenigstens eine —- dann hätten die anderen doch einen Anhalt, und Vermögen sei auch da —- ——— kurz, sie hatten’s aus mich abgesehen, ohne Zweifel, und ich kriegte es mit der Angst zu thun. Jch bin nun ’rnal so’n gutmüthiger Kerl, und urn keinen Preis hätte ich mir die sechs Frauen zimmer mit Grobheiten vom Hals halten mögen. Die Wohnung ausge ben? Aus keinen Fall. Dazu war sie zu hübsch. Also besan ich mich aus eine List. Jn einem besonders hellen Momente tagte es mir: so mußte es gehen! Von einem mehrtägigen Ausflug in die hauptstadt brachte ich diese Photographie mit. Jch hatte sie bei» einem Photographen erstanden. Wen; sie vorstellt, weiß ich heute noch nicht. l Mir genügte es, daß sie hiibsch war, mehr als hübsch, denn eine häßliches Braut wollte ich mir doch nicht an schaffen. Wenn ich sonst nichts von meiner Braut hatte, sollte sie wenig stens hübsch sein, das wirst Du be greifen. Einen reizenden Rahmen hatte ich siir das Bild gekauft, mit einem Vergißmeinnichtlranz bemalt, wie sich? siir ein Brautbild gehört. Jest ziert der Rahmen die Photogra phie unseres Babhs. Arn Morgen nach meiner Rückkehr stellte ich das Bild aus meinem Scheeibtisch aus. Noch etwas hatte ich als hauptsache eingekauft —- einen Karton mit rosen rothen Briesumschliigen. lillle drei Tage zerpflückte ich einen solchen Um schlag, nachdem ich mit oerstellter ; Schrift meine Adresse daraus geschrie .ben, in kleine Stückchen, und einige ;von diesen Stückchen ließ i in mei nen Papiertorb slattern. ie Wir . tung meiner List war magisch. Von der Zeit an hatte die Lesewiithige keine Bücher mehr nöthig; Briesmar-. ken waren stets im haus; dieScheist-» stellerin hatte sich ossenbar ein Kon versationilexikon angeschafft, denn sie( »stagte mich niemals mehr um Rath. IDie Neugierige schien anzunehmen, l daß im Städtchen nichts Nennenswep theö mehr passrre, und Blumen wuch sen enischieden nicht mehr, denn meine Vase blieb leer. Das war das Ein-» zige, waj mir leid that und was ichz oermißtr. Jch kauste mir nun mit-; unter selbst ein paar Blumen und; stellte sie neben dai Bild meiner lie-i den Braut, wie man das als glücklH cher Bräutigam zu thun pflegt. I Was die Mutter anlangt, so über zeugte sie sich nur noch in meiner Ab wesenheit von dem Zustand meines Zimmerg. Ein vollch Jahr verbrachte ich noch im ungetrübten Besitz der idealen Wohnung, dann hieß mich die hohe Regierung meinen Stab weiter setzen. Das alte Ehepaar, in dessen Haus ich an meinem neuen Wohnort ein Unterkommen sand, hatte wederTöch ter, noch Nichtm, noch Enkelinnen, je doch an das- reizende Bild war ich nun schon so gewöhnt, daß es seinen Platz aus dem Schreibtisch wieder be kam. Es hätte mir sonst was gefehlt, und ich bin eben ein Gemüthsmensch, das weißt Du ja, Alter. Mein Wan derleben als Reserendar sührte mich noch in verschiedene Wohnungen, zu letzt ging ich sür ein Jahr in die Hauptstadt, den Assessor zu machen, und getreulich begleitete mich daDBiid meiner Braut. An die Veranlassung, der ich es verdanlte, dachte ich kaum noch. Ich liebte es als »Was an sich« —- es war einmal da, und wo ich auch weilte, stets hatte es seinen Plas aus meinem Schreibtisch. —- Ali nen gebackener Assessor heim Amtigericht einer Provinzialsiadt beschäftigt, fand ich wieder ein gutes Unterkommen bei einer seinen alten Dame, die ein zweitec Zimmer ihrer grossen Woh nung an eine junge Lehrerin vermie thet hatte. Diese junge Lehrerin teas ich mitunter zur Therstunde bei-un serer gemeinsamen Wirth-in, die gern junge Gesichter uin sich sah. Its, nnd da verliebte ich mich zun- ersien Mal grünt-lich, ohne scheint-are Eegenliebe zu den. denn Marie —- meine jesige Frau —- leistete das Menschen mögliche an Zurückhaltung. Trosdem laws mir bisweilen vor, alt ob ich ihr nicht gleichgiiltig sei, als ob es in ihren Augen anfieuchtete. toenn sie mich unversehens einleitete Aber stets nahen He sosort wieder die eichgsb M Miene an. Ich litt - sen sin jener Zeit und wurde sehe irve - ist M on meine Univideeßehs W, Ue sich meiner Ansicht noch Inii des Sikl »Ist eiser« erheblich i steigert haben Inn e. s Ra ju. rnii Einzelheiten will ich Dich verschonen. Eines Tages. als ich W zitr Theestunde bei meiner al ten Dame anklopsie nnd versean hofft-. Pisrie soßie erscheinen, brachk ich das Gespräch aus das junge Mäd chen. Wie erschrak ich. als meine Wir ibin mir erzählte, Marie würde uns in den nächsten Tagen verlassen. Eis Schrot-geh der Mann ihrer verstorbe nen Schwester, habe sie schon lange gebeten, feinen hausbali zu führe-, und fest endlich habe sie sich entschlos sen. »Ich glaube. sie wird wohl schließlich die Nachsolgerin derSchwe sier werden. Die ganze Familie wünscht es Und sie « »Und sie?« unterbrach ich die Sprecherin aibemlos. »Ja, mein Gott, ein armes Mäd chen — aus Passion ist sie nicht Leh rerin, kann ich Jhnen sagen; ein ei genes heim iii so viel werih siir ein weibliches Wesen —- der Schwager ist ein braver Mann — und dann eine unerwiderie Neigung ——« »Eine unerwiderie Neigung?« »Ja» Herr Assesscm wenn Sie ei nichi bemerli haben, sollte ich eigent lich nicht davon sprechen. Aber weil wir nun einmal aus das Thema ge slomnien sind ——— ich glaube. Marie liebt Sie, und das ireibi sie sori von . biet —« « »Das treibt sie fort -- aber mein Gott, wenn sie mich liebt, weshalb; gebt sie denn7« »Herr Assesfor!« Wie eine Nichte-« rin stand die alte Dame vor mir —’ »den Asseffor, ich habe große Stücke auf Sie gehalten, und ich habe nie versucht, mir Jhr Vertrauen zu er zwingen. Jch dachte, er wird's Dir schon sagen, wenn er davon sprechen darf, einmal muß er sicb doch öffent lich verloben. Und sie ift ja auch ein reizendes Geschöpf-dich muß ihr Bild auf dem Schreibtisch immer wieder ansehen, und ich fand es fast wie Un recht gegen Jbre liebliche Braut, daß Sie Marie ein fo augenscheinliches Interesse entgegenbrachten. Jbre Braut-« .Meine Braut?« »Natürlich —— glaubten Sie deren, das sei gar so schwer zu errathen? Schwestern haben Sie nicht. auch leine jungen weiblichen Verwandten, wie Sie mir selbst erzählten; wen in aller Welt soll das Bild im Vergiß nreinnichtrabnien fonst vorstellen, als Jsbre heimliche Braut?« Nun lachte ich, so wie ich borbin ge lacht habe, und die alte Dame machte auch ein genau so entriiftetes Gesicht. wie Du vorhin, Alter. Und dann klärte ich sie auf, nnd sie holte Marie und ließ uns rücksichtsvoller Weise ein paar Minuten allein. Ali sie mit einer Flasche Wein und etlichen Glä sern zurückkam-« sie war ibrer Sache offenbar sebr sicher --- fand sie zwei glückselige Menschen, und wir stießen zusammen an auf sie, die keiner von uns kannte. auf meine heimlicheBraut Na, Alter« das ift die Geschichte, und nun bitte mir gefälligft ab, daß Du rnich vobin fiir einen herzlosen Menschen gehalten haft. und wenn Du sie eben weiter erzählen willst » man ist ja bei Dir nie sicher davor — zu Uns und Frommen um die Frei heit besorgt-e Junggefellem so ver-i .giß nicht, zu betonen, daß es täthlichI ,ist, ein solches »Btautbild« zur ach-i ten Zeit vom Schreibtisch zu entfer-; L nen.« ! w Reisender: »Bitte erst Zahn ziehen nnd dann baute schneide-IF Dorfbabetx »Hm-re schneiden aud· noch heute '.-' Gast Hm Rctklelerx »Oh- - muß ich Punkt 11 Uhk heim; Hundes um eins noch da bin, erinnet S« · »oui« n ie auch Dis M Its-. taåkpw m schW wie M -Js- uwd ' Amt-r tmMchthåmFQPWIRW site-um W. Un den Mitten des Mttolniseeres« aber auch an anderen Geliirden von Ærita nnd in Indien wöchli eine nn ter dem Nara-en Meers-siedet detnnnte Pflanze, deren Denn g durch den Menschen auf eine verder- ehrte-är diqe Gelckzicbte zurücksieht. Schon ein grieelkischer Schriftsteller, der um das Jahr 600 vor Clrtifti Geburt lebte, schrieb ausführlich iiber die Pension bel und riihmte ihren Werth als Arz nei. Merttoiirdig genug. diese Pflanze aerieth dann vollständig in Vergessen heit, so daß sie erft im Jahre 1834 von dem deutschen Botaniter Steinheil rei einem Aufenthalt in Algier wieder entdeett wurde. Dieser junge Gelehrte lebte in Als-riet unter einem Volls ftamm Ben Urgin und gab dem fiir die Wissenschaft damals neuen Ge wächs den Gattungdnamen llrginen. Jetzt weiß man, daß sdie Meer-zwie del im Alterthum eine große Rolle ge spielt hat, und zwar in einem noch riel entlegeneren Zeitalter als dem Jltariechischem auch in weit größerer Verbreitung. Nach einer Abhandlung von Dr. Slmep wird die Meerzwiebel schon in dem berühmten Ebers-Papp rus (1550 vor Christi« unter den Arz tteien erwähnt, und ebenso war sie bei zden alten Chinesem Irr-ern und Ara sbern in Gebrauch. re Arabet stell-l ;ten aus der Meerziviedel einen Essig "und eine Art von pitanten Konfelii her. Der nlte Hippokrates, der Vater der Medizin in Griechenland, empfahl siesiir die Behandlung von Geschwü 1en, und schon vor ihni hatte Protho aoras eine eigene Schrift iiber die Eigenschaften der Meerzwisetel veröf fentlicht. Dieser alte Philosoph soll euch der Erfinder des Meerzwiebel eisigg in Griechenland gewesen sein. Plinius pries den Nuhen dieser Arz nei gegen Aste-um und Wassersucht, schrieb ihr aber auch noch manche nn dere Tugend ur, zum Beispiel einen Einfluß aus die Mrschiirsung der Sehkraft und die Fatyigteit, Band würmer und andere Würmer zu ver treiben. Geburt sollte die Meerzwiebel eine wohlthiitige Wirkung aus Gaumen und Zähne ausiiben und ebenso wur de sie vergl-reicht gegen Krankheit des Magens und der Milz sowie gegen ei nen hartnäckigen mit Atheanh vers bundenen huiten Der legte hervorra gende ärztliche Schriftsteller Griechen lands-, Paulus Aeginata, erwähnt gegen Ende des siebenten dalyrtiunderts unserer Zeitrechnnng nos. einige die ser berühmten Eigenschaften der Meerzneebel die danmls als Arznei wieder in Mode gekommen zu sein scheint. Dann gerieth sie wie gesagt. in Ber gessenheit, vielleicht weil die Aetzte sie nicht mehr richtig zu gebrauchen ver standen und infolgedessen zu beobach ten hniten. daß ihre Berabreichung häufig starkes Unwohlsein und Erba chen zur Folge hatte. Ganz ausser Ge brauch aber tann die Meerzwiebel auch während des ganzen Mittelalteri nicht get-armen sein. denn irn achtzehnten Jahrhundert nur sie auch in Europa immerhin noch erhältlieh« obgleich man drinalz eben nicht mehr wußte, von welcher Pslanze und aus welchem Land sie stamrnte. Ein tchottrtchee Professor der Medizin, Hame, zeiqte zuerst, daß die Meerzrviebel eine Wirkung aus die Heeztlsätiateit auszuüben ver-entra. und zwar durch eine mertliche Herabseyung des Verlies Nach dieser Entdeckung wurde die Meerzroiebel wieder zu ei net gesuchten Arznei. mit der beispiels weise ver berühmte enqlische Dichter Samuel Jolmson bei einer schweren Krankheit behandelt und in wunder bar kurzer Zeit wieder hergestellt trnrs »de. Noch während des net-zehnten Jahrhunderts aber tusn die Benutzung des Fingernuts (Di»qitalie) gegen herztrantheiten auf und that der Ans wendung der Meerztviebel Abbruch. Erst in den letzten Jahrzehnten ist die mittlern-eile wieder ausgefundene Pslanspe wissenschjstlich genau unter sucht worden, und man kennt jetzt die chemischen Stoffe, die ihren Satt wirksam machen. Nach der Ansicht von Dr. Shiro sollte sie bei herz lrankdeiten häufiger verwandt werden, als es jetzt zn geschehen pflegt. O-———· tiefer den ehrst unserer set-Ideen «Friils aus und früh zur Nuh’, giebt Mast und Stärke und Wachs thum dazu.« Das ist eine Regel, die jede Mutter beherzigen sollte, denn was Essen und Trinken stir den Mir per bedeutet, ist das Ruhen silr den Geist. Wie lange sollen nun die Klei nen und die Größeren schlaseni Die ersteren so lange, wie ei ihre Natur fordert, d. h. bis sie von selber aus machen. Nichts ist stlr ein Kind so schädlich, alt den Schlaf zu unter Wm site ein Mundes Bedo legt Inn damit den Grund zu späterer Uervositiit und bei einem kranken hindert man den Weg sur Gesun dung. Inder- vetdölt es sieh mit der Zeit stir die tchulofltchtigen Buben und Mädchen. sie müssen geweckt wer den. ctn Erwachsener braucht in der; Reael nur act oder weniger Stundenj Schlos: ein Kind kommt damit nicht? sus. Ein Kinderarzt empfiehlt site dieseninen. die unter 11 Jahren Ins, eine Schlnidauee von 10-—11 Stun den: siir sltere aeniigen 9—106tun den des Rasender-L Sind die Kin der besonders let-sites vereint-sah so reiebt wohl eine klireere Qeit hin, das muß eine jede Mutter selber am de Iten fiilslens sitt Mlinge ist miss v lichst viel Schlaf zu verordnen, seit eine oder zwei Stunden Just-gehen Eine Dauptsache. aus die wenige achten. dars nicht vernachlässigt spek den: Die Lage des Mirer detrn Schlafen! herz, Lunge, Leder, alle inneren Organe müssen während des Schlases in ihrer natürlichen Lage bleiben, um sich trästigen zu tiinnenl und zu dehnen. Das Kind wächst hauptsächlich irn Schlaf, d. h. in der ruhenden Lage. Das fällt der Mut ter so recht in's Auge. wenn sie sieht, wieviel größer ihr tranl gewesenes Kind geworden ist, wenn es aufsteht. Jst nun die Lage des Körpers heim Schlaer falsch, d. h. liegt das Kind aus der Seite, kriecht sörrnlich in sich hinein und dreht sich gar aus das Ge sicht herum, so wird der Blutumlaus nicht nur gehemmt, das Athtnen er schwert. sondern auch das Wachsthum beeinträchtigt Nicht seiten tlaat solch ein Kind über beiingstiaende Träume und ist am Morgen abgespannt, an statt die nothwendige Erholung ge sunden zu haben. Und wie soll ein solches Kind den hohen Anforderun igen der Schule genügen-? Jn späte-: jrern Alter macht es schon recht viel ’Mühe, die gesunde Lage in der Nacht bei dem Knaben oder Mädchen zu er, zwinaen da hat die Gewohnheit schon ihr Recht geltend gemacht, und nach turrer Zeit liegen die Kinder wieder schies aus der Seite- Darum muß die Mutter von der frühesten Jugend an darauf sehen, daß die Rückentage beibehalten und to zur liebenGewohn heit wird. Dann wird auch ein Kind, welches srüh zur Ruhe toninit. zur Zeit von selber ausmachen, und all das hastige Drängen beim Antrieben das Pagen und Rennen vor derSchu le, stillt weg. In Muße tann das Frühstück aeassien und der Schulweg in aller Vehanalichteit zurückgelegt werden. Das giebt Frische sür Kür ver und Geist und gute Laune: nixln nur bei den Kleinen, sondern -—- auch bei den Großen! Eine tollertenrechmnrs vor 300 Jahr-en Wenn man heutzutage von Ehe männern ost die übrigens begründete Klage hört, daß die Schneiderrechnun gen der Frauen immer höhere Anrech nungen an ihren Geldbeutel stellen, so können sie sich mit ihren Vorvätern trösten. Was eine deutsche Frau der »guten alten Zeit« sürAufwand mach te, wenn sie einmal zu einer vorneh men Gesellschaft eingeladen worden war, das zeigt eine Eintragung in dem hausdueh des Rathsgerhermei stets Valentin Gierth in Liegnih, das sich in einer lulturgeschichilichen Sammlung befindet. Jn diesem trug nach «Reclams Univerlrun'« der herr Gerbermeister arn 12. Mai 1619 die Kasten einer «Cinladung zumVesper brat« (wir würden heute sagen: zum ,.·«’five a’clock tea«), die sein Ehe-te svons von der herzagin Darothea Si hnlla erhalten hatte, wie folgt ein: .19 Ellen Damalchlen zum Kleide 18 Thaler 18 gute Groschen; silberne Po samenten zum Besaß 11 Thit. 9. g. Gr.; einen giildenen Lazz 4 Thlr.: handlchuhe, seidenes Strumpfwerl mit silbernen Zwickeln 3 Thlr. 8 g. Gr. 9 heller; ein Paar niederliindis lche Schuhe mit silbernen Röslein 5 Thlr.; ein Fächer 1 Thlr. 18 a. Gr.: eine neue bauhentappe mit silbernem Deckel 13 Thlr.; allerlei Gebänderich und Svihenzeug 7 Thi. 14 g. Gr.; Macherlohn des Kleides sammt Aus lagen 6 Thlr. 8 g. Gr. 4 heller; ge machte Blümelein auf den Lazz zu heften 1 Thlr.; die aiildeneKeite neblt den Armrinaen auftrilchen lassen 13 a. Gr.: der Susanne aus die band aeaeben Z Thlr.: Summa 75 Thlr. 11 a. Gr. ltt beller.« Zur Würdigung dieser Zahl ist nicht außer acht in lassen, daß damals ein Thaler sast den dreisachen Werth hatte wie heute. i i Eine deutsche Eise-bahn, die eine saure statt umsonst befördern ums. s Die preußiche Eisenbahnverwaltung ssteht jetzt in Unterhandlung, um ein wohl einzig dastehendes Kuriosum aus der Welt zu schaffen. Es han delt sich um das Privileg der Stadt Lauenburg an der Berlin - Hambur ger-Bahn, die sür alle ihre Bürger, sowie siir den ganzen Guten-nichts aus der Strecke Lauenburg——Biichen vollständig sreie Fahrt hat. DieseMits theilung beruht nicht etwa aus einem Scherz, sondern ist eine Thatsache.— Ali die Bahn vor ungefähr 55 Jah "ren gebaut wurde, war Lauenburg ein diinisehes herzogthurn und stand unter der herrschast des Königs von Dönemari. Da die Bahn Berlin niburg durch lauenburgisehes Ge bet gehen muste, so war eine Er laubniß des König von Däneniart nothwendig, die nur unter der Bedin -ung ertheilt wurde, daß die Eisen bahnstreite an Lauenburg vor-überfüh- i re. Da die Eisenbahn aber aus tech-? nischen Schwierigkeiten nicht iiben Lauenburg, sondern über Bächen ge 1siihrt werden mußte, so stellte der Mi nig von Dönernart die Bedingung, das sämmtliche Bewohner der Stadt Lauenburg sitt sieh und ihre Gütern siirderung eine Verbindung-strecke Lauenburg—isiichen erhalten, aus der sie die hauptstrece nach serltn errei then konnten. ohs dasiie ein des-inde res Fahr-gelb zahlen zu miiisen Diese Streae wurde gebaut, und das Pri vileg non der preußischen Eisenbahn serrosaltung übernommen Im Laufe der Jahre hat es sich aber als hM lästig heran-gestellt und die preußi sche Eisenbahnvertoaltung hat derwe ichluß gefaßt, in Verhandlungen iider eine Ablösung dieses Sondervorrechts mit der Verwaltung der Stadt Lau enburg zu treten. Die Verhandlun gen haben im Monat Februar begon nen« und es sind statistische Zahlen über den Verkehr aus der Lauenburg ——Biichener Bahn im Austrage des Eisenbahnministers von der Eisen bahndireltion Altona ausgearbeitet worden. Die statistischen Zahlen sind vor einiger Zeit dem (Sisendahnmini: strrium in Berlin zugegangen und bil den nun dns Material stir die Be stimmung der Höhe der Absindungs samme. Als Bestimmungszeit wird ein Zeitraum von zwanzig Jahren angenommen. Die Höhe der Summe, die Stadt ausbezahlt werden soll, ist noch nicht bestimmt worden. Der klett- Ib sinks· »Sie sind sehr tahl, mein Herri« sagt der Iriseur zu dem lleinen Mr. Bis-ts, der eben Plan genommen hat. »Was sagen Sie da?« sragte Mr. Binls äußerst interessirt. »Ich sagte nur, daß Sie sehr tahl sind«" wiederholte der Frisettr etwas zaghafte-n »Wer ist Ioas?'« fragte Bluts. »Sie mein herr, erwiderte der Fri sent. »Was·«-" ,Kahl, mein herr.« »Jn welcher Zeitung habenSie das gelesen, junger Manni« fragte Binks. »Was —-— was — — was mein Herr?« fragte der Friseur. »Ja welcher Zeitung das steht, wollte ich tvissen,« wiederholte Mr. Bintex »Ich lese verschiedene Blät ter, aber darüber habe ich nichts ge sunden. Steht es vielleicht in einem der Abendbliitter?« »Was steht da?« Der Barbier ist schon ganz verwirrt. »Die Geschichte, die Sie mir soe ben erzählten,« sagte Mr. Binks. »Ich kann mich gar nicht erinnern, Ihnen eine Geschichte erzählt zu —« bringt der Friseur stotternd heraus. »Ueber meinen kahlenKops!' schreit Mr. Bints. aSie haben mir doch eben erzählt, dass ich kahl bin, nicht wahrs« «Ja, sa,« erwiderte der Iriseur zit ternd. »aber —- aber ich kann mich-— ich erwähnte doch mit keiner Silbe eine Zeitung. Warum soll es auch wohl in einer Zeitung stehen?« »Warum? Wahrscheinlich, weil es neu ist,' meinte Mr. Binis strengL »Das kann ich gerade nicht behaup ten,« meint der Frifeur, der über haupt nicht mehr weiß, was er sagen soll. »Na, wenn es nicht neu ist, warum in aller Teufel Namen. warum erzäh len Sie es mir denn lang und breit? Jch war der Meinung. Sie hätten es irgendwo gelesen und dachten ich weiß es noch nicht! Merken Sie sich, sun ger Mann —- — — hier fährt der Friseur dem kleinen Mr. Binis mit der haarbiirste gerade iiber den Mund« nnd die Unterhal tung muß abgebrochen werden. Gusche see Lebensvetohetr. Gefühle sind Sterne, die bloß bei hellem Himmel leuchten; aber die Ver mrnit ist eine Magnetna«del, sdie das Schiff noch ferner führt, wenn jene auch verborgen sind und reicht mehr leuchten. If i i Js Man lernt Verschiviegenheit am meisten unter Menschen« die keine ha ben, und Plauderdnstigteit unter Verschtviegenen. If O Jeder muss die Welt durch feine Brille sehen: das; er sie aber auch durch die anderer ieben möchte, daraus ent springt der nimmer rastende Drang des Niebetrielsqtensil Wenn einer tein Interesse mehr an Sonne, Mond und Sternen bat. dem sagen sie auch nichts mehr; und wen-n man nicht mehr am bausstand arbei tet, versöllt er: das ist mit allem sa. eDie G«leichesiiltiateit macht alles todt; die Liebe mackzt alltes le.bendig. Gewalt und Zwang können aus wissenschaftlichem Gebiete nur gistiae Früchte reisen: denn Wissenschaft lässt sich nicht beschleu, Jerthnm nicht ver bieten. . I f Vor jedem steht ein Bild des, tw- er werden soll; Solang er das nicht ist« ist nicht sein Friede voll. i . f Nicht das er 'lt den Reichthuny daß man die K ser toll hat; denn reich ist nicht der, der am meisten be sitzt, sondern der, der am wenigsten bedarf. . . . Ei gibt Frauen, »die stir, »und set che, die gegen die Ehe sind. Aber ge »deiratlpt werden wollen sie alle s I I Ei ist weint-» daß riec- irr männer aus Un Mie- sallen, denn kfbes wem ia im hin-set geschwi M. «