Miß Mars Engers Verl Eine Cpisode aus den Goldfeldern West-Australien. Von F r a nz D utd z e t. »H- AND obunsJ Die Ansiedlung bestand aus weni gen weißen Zeltreilyem eine-n »Steue« und einer wenig tonrsortable einge richteten »Drinting Sljinttfc Dass alles drängte sich in einer Ecke der Ebene zusammen. Die einzige Ver bindung. die das einsam gelegene Csmp mit der Welt besaß, war die Knineelpost,«die alle vierzehn Tage ein rnal eintrat. Um zu vermeiden, date sich der ·große Zug« in die Ebene er goß, wuren die Msiner darauf bedacht inwesenT iiber die Reichhaltigteit der Funde in ihrem Lager dcrs größte Simses-neigen zu bewahren So war es gekommen, daß noch nie der Fuß eines weiblichen West ldie Anstesdi lung Betreten hatte. Unter dem Klin gen der Picken und dem Knarren der Schaufeln sloß die Zeit eintönig da hin, bis sich eines Tages das Wun der zutrug. Mit der Kenreelpost tmn ein hüb sches junges Mädchen geritten. Die Miner hielten bei ihrer Arbeit in dem Clnirns ein und staunten die Fremde ein« old wäre sie eine Erscheinung aus einer anderen Welt. Vor der Shanty stieg das junge Grichksvf aus dem Sattel. Der Be siner tnni heraus, um sie zu begrüßen-. Als er ihr indeß erzählte, daß sie bise einzige Vertreterin des-» schönen G Fchleckxts am Platze wäre. breitete sich ein Ausdruck des Schreckens über ihre Züge. »Dann werde ich sofort mit der Knmeelvost zuriicktehren«, sprach sie. Der Sbuntnteeper theilte ibr darani unter dem Ausdruck des Bedauerns mit, daß die Knineelpost zunächst neul einer mehrere Meilen nordwärts gele genen Viehstation weitere-ehe und erst in ungefähr vierzehn Tagen zurück letzte. ..A!:er risse soll ich mir ans-innen?« stxinrrnelte sie Daraus wußte der Gesragte erst mich nicht recht zu antworten. »Wenn Sie solange hierbleiben wollen«, sprach er drin-n nachdenklich. »wi» ich ver suchen, Ihnen den Ausentkalt so an genehm wie möglicki zu machen« Der Vor-schlau schien sie in die Wirklichkeit zurückzuverseyem »Ich sehe ein« was siir eine grosse Thorheit ich beanngen hast-M sante sie. »Aber ich qlnnbie mir biet in diesem» reichen ssnnw ein schönes Stück Geld nrit meiner Schreibnmschine verdienen zu können. Glauben Sie. dass ich we nigstens so lnnne. wie ich hier weile, Beschäftianng finden werde?« Der Shnntnieever mußte hart an sich halten, um nicht laut auszulachen » »Ich nlrube tonrn" , antwortete er ihr. « :M«it den Korrespondenzen der MS mai wirW wohl nicht weit her sein.« Trotzdem erschien nrn selben Abenqu an idem Fenster des ,imrners In deins Sine Butten das iunae Geschöpf ein loqirt hatte, ein weißes Zcknldr »Misi Mnrn Enger, Schreibinaschinistin.« s Eine so angeregte Unterhaltung wie an diesem Abend bitte die Var seit langer Zeit nicht gesehen. Fiir due nllabendlicbe Kartenspiel hatte teiner der Miner einen Gedanken übrig. »Was hat sie nur in unser Canw gesiilsrt7« Harrv Denis, eine herun sche Gestslt war der Formesteller »Wie eine Veritossene sieht sie nicht cis-IN meinte Rusus Bann, der Aelte sie im Camp Wie ist sie nur gerade aus unsers Lager aetoeninen?« »Im-nnd jemand neus; doch etsvas ausgeplaudert haben· llnd unten an der Küste denten sie ja dann gleich, das-, hier die Straßen mit Goldtörnern ge pflastert sind-« »Auf alle Fälle müssen wir dafür sorgen, dasr sie zu thun hat. so lange sie hier weilt.« Diesen Worten folgte allgemeine-« Beifallsgeröusch. »Wie wollen ioir das nur anstel. len?'« smate Rufes Bann Sine Butten blickte ihn forschend an. »Wie lanae ist es her. seit du einen Brief aefchrieben hast«-« Ruf-Je Bann sann nach- »Unse fiihr drei Jahre. »Na, dann wars aeevisi an der Zeit, das-, du deine alten Knochen noch einmal zu einer solchen That anspan nen würdest.·« Und in den Tagen, die diese-n deut wiiriigen Abend folgten, geschah er denn, daß die Miner ihr Hirn an strengten, um die Erinnerung an Ver sonen, mit denen sie iriiher in Ver kehr gestanden, iuszufriscisem Am nächsten Tage schon ttana das Klap vern von Mist Mary Enaerg Schreib maschtne über die Straße unsd den Minern, die von ihrer Arbeitsstätte ar »der Skhantu vorbei ihren Weg nach Hause nahmen. ioie Musik in den Ohren. Des alte Nufui Bonn, der nahezu an die sechzig Jahre heranreichte, hatte dM Pssten eines Managers sür das junge Mädchen übernommen Bei den Minern erfreute sich der Alte infolge seines Geizes und seiner Prahlerei lei ner großen Beliehtheit. Aber er war der reichste Mann ins lde, sein claim war das ergiebig e, und es da::-·rte auch nicht lange, da wußte Mai-v Eager Von dieser Thatsachr. Ja demselben Maße, mit dem das Vertrauen Rusui Banns zu ihr zu nahm. machte ihn Mary Geiger damit bekannt das sie ihr ganzes Vermöger in ihre Reise nach den Goldfeldern »nesteclt hatte, da .sie sich in dein Glau ben befand, mit ihrer Ankunft hier iir Gliick gemacht zu haben. Jn den nächsten Tagen sah man die junge Schreibrnascksinisten hin und wie-der durch die zeltlcereibte Straße des Erimps reiten. Die Miner hiel ten bei ihrem Erscheinen ein und blick ten idr nach. Wenn es sich ereignetse, daß sie zu ihr sprachen. so geschah dies stets mit einer gewissen Ehrfurcht Der ein-ine. der darin eine Ausnahme machte, war Rusus Bonn. Der rühm te sich ständig seiner Freundschaft mit Mard. Eines Tages unternahm er crn ihrer Seite einen Ausritt in die Einöde. die sich draußen vor dem Camr ausbreitete. Das brach-te Pedro Mornnm einen kleinen sit-mächtigen Kerl, gegen ihn aus. »Die Weiber sind doch alle gleich«, bemerkte er mit einem vielssinenden Lächeln. »Was soll das beißen?« fragte Sin Burten aufgeregt »Nichts weiter, als tdnß das kleine Schreibmcischinenmädchrn ebenso wie jeder andere im Conip weiß, wer dns nieiste Geld kesitzt«, entgegnete Mor gan. Sine Vurtens Blick nntymi einen drohenden Ausdruck nn. »Ber Morgnry wenn du nicht so ein Wuschlamsen von Kerl wärest würde ich dir fiir deinen Hohn die Knochen im Leibe zerschlnqen.« Pedrn Mornsan hielt es siir das beste, seine Worte zurückzunehnsen Die Siebe wurde vergessen· Am näch sten Morgen fand sdas junae Mädchen. daß es bis zum Tit-ge der Rückreiie der Kameelpost unmöglich alle Arbeiten erledier tönnte. Sie schien minne stinimt untd entschlon sich schließlich, weitere vierzehn Tone im Camp zu verbleiben. Die Miner mean eine Berntnung ad nnd sandten schließlich Ssine But-: ten »in der jungen Schreibmnschiniftin, der ihr ertlären sollte, daß die qLuf träqe gar nicht von groß-er Wichtiateit wären« und-daß sie deshalb teine Rück sicht iiben brauche. Auf Sine Bur tens Klopfen lud ihn von drinnen eine fröhliche Stimme ein. näher zsu tre ten. In ihren Stuhl zuriictaeletynt nnkm lie die Botschaft der Miner, die Sine Vurtev nur stockend von den Lippen lam. entnegen. »Ich tnnn es aber mit meinem Pflichtgefühl nicht vereinbaren, meine Arbeit unvollendet zu lassen«, gab sie zur Antwort »Es iit doch aber nicht Jshre,Schul-d daß Sie nicht rechtzeitig fertig gewor den tind.« »O doch, mich all-ein trifft die Sch-uld", entgegnete sie. »Wenn ich nicht im Cnmn spazieren aeritten wäre, dann hätte ntles zur rechten Zeit fer tin sein tönnen." Sine Butten feiernd sich in einer verzweifelte-r Eitimtisom lkr konnte ihr doch nnmönlich sagen, sdaß die Briefe nur aefchrieben waren, um ihrl eine Beschäftigung zu geben. Die Miner freuten sich natürlich in ttillen. als iie vorn Entschluß Marn Eogers hörten. So gingen die Tage vorbei. Ein Umstand, der nllen Misnern unange netnn auffiel, !vnr, daß Mary Enger mehr und mehr in der Gesellschaft des alten Rutug Bann gesehen wurde. Aus mrlckem Grunde sich das junge Mädcken fiir den alten Bann so sehr intereifrrte, vermochte sich teiner zu erllären. Eine Zuspikung erfuhren die Dtnae eines Abends, am Tage vor der Ab reise Marn Gauen-. -D-ie Miner wu ren beinahe vallzählig vor der Var der Sshantn versammelt, als ein neuer Gast von der Straße eintrat. »Habt ihr die Neuigkeit schon ge hört? Nusug Bann hat sich verlobt!« Urplötzlich aing ein tiefes Schwei gen die Runde. Die Miner blictten einander erstaunt an. Dtnn unter brach Harry Denis die Ruhe. »Das ist eine Lüge. Jch glaube es nicht« Der Ausruf veranlaßte Zine Bur tey, einzureden. »Es ist die feierlichste «Oa«l)rheit, Boot-'s sagte er. »F:äulein ifager hat mirs selbst erzählt, ich wollte nur nicht der erste sein« der die Neuigteit zum vsten giebt.« Den ininern trur das Erstaunen iiber diese vollzoaene und unweit-erleg bare Thatsache deutlich vorn Gesicht abzulesen Am nächsten Morgen hatten sich kurz vor der Abreise der Kameelpnst die Miner in großer Zahl vor Sine Burleys Zhantn eingefunden Die junge Schreitsmaschinistin stand, lieb lich errötikenU in der Mitte und redete aus Rusus Bann ein, dem es deutlich anzumuten war, wie er sich seiner Er oberung freute. Rusus selbst wollte erst seine Verbindlichkeiten im Camp regeln und in vierzehn Tagen nach folgen. Seine Säcke-l mit dem ange sammelten Mitan nahm die junge Braut mit, damit sie vorher in klin gende Münze umgewandelt werden konnten. Als Misz Marv sich in den Sattel schwang, w vergaßen die Mi ner ihre Eifersucht und gaben ihr ein brausendes Hoch aus den Weg. —- — Am nächsten Morgen ritt ein Poli zist in das Lager-. . »Ist hier im Camp ein Fremder eitigetrossen?« fragte er. »Den den letzten sechs Monaten hat sich hier kein Fremdling blicken lassen«,« antwortete einer der Miner. Ausge nommen das kleine Schreibmaschinem mädchen.« »Wie fah denn das Mädchen ansi« fragte der Trooper· »Kle7ne Figur, braunes Haar, sung und hübsch. Sie ist gestern mit der Kameelisoft wieder abgereift.« Das Benehmen des Polizisten wur de aufgeregt. »Ich glaube, das ist der Mann, den ich s-uck-:«, sagte er. »Wer ist es?« donnerte da eine Stimme. Sie gehörte Rufus Bann. »Was soll das heißen?« »Nichts weiter. als daß euch einer der geriebenften Grnmer Auftraliens seinen Besuch abgeftlrttet hat. Tut Schreikxnafchinenmädehen ift feine be liebtcfte Rolle. Untd wenn er euch bes fchwindelt hat, dann tröftet euch: ils-! seid weder die ersten noch die einzi aen.« Ein Ausdruck des Erstaung leite sich auf die Gefiel-tu der Miner. Wls aber die humoristisch-e Seite des Er eiaitiffes in ihnen ausdiimmerte, rang sich ein nikntendenwollenides Gelöhter von ihren Lippen. Nur Rufus Bann schwieg. Er wollte erst wüthend los nlafzen, wendete sich dann jedoch um nnd zog ficb in die Einsamkeit feines Zettel- zurück. Dankt-see Schuldner-tm Der Berl. Tägl. Rund. wird ge schrieben: Vor fünfzehn Jahren ge rieth ein in Auge-barg wohnender Jn genieur infolge Stellenlofigleit mit feiner Familie in große Bedrängniß. Die Frau faßte den Entschluß, den Hausftand aufzulösen. Den achtjäh rigen Knaben konnte sie bei Verwand ten unterbringen, das vierjährige Töchterchen Rofa nahm sie mit nach Berlin. Hier wollte sie den Kampf( ums Dafein ausnehmen. Jn ihrer! äußersten Verlegenheit wandte sie sich! brieflich an den Buchhalter einers Augsburger Fabrik mit der Bitte um s leihweise Ueberlaffung von 15 Mart! Der Buchhalter, selbst nicht mit; Glücksgiitern gesegnet, erfüllte die» Bitte der fchwerbedrängten Frau. Der ’ Abreise nach Berlin stand nun nichts; mehr im Wege. 15 Jahre warens feitdem vorüber-gezogen ohne daß der» Buchhalter von jener Dame eine Nach- z richt erhalten hätte. Ostern nun be- ’ kam er zu feiner Ueberraschung eine: kleine Manne zugefandt mit folgen-I dem Begleitfchreibem . ( -(Ostersamstag). Sehr geehrter Herr Buchhalter! » Sie haben mir vor 15 Jahren am; Ostersamstag aus einer peinlichen Ver- I legenheit mit einem Geldbetrage von 15 Mart geholfen. Es würde zu weit führen und es liegt auch nicht in mei ner Absicht. Jhnen meine damalige gedrückte Lage vor Augen führen zu» wolle-e Es in vokhkis Den Kinde-at zuliebe habe ich alles überwunden. Als ich damals in Berlin ankam, nannte ich die von Jhnen erhaltenen 15 Mart mein ganzes Vermögen. Jn einem Kontor eines großen Geschösts hauses sand ich alsbald Engagement Jm ersten Jahre war mein Gehalt 1200 Mart, mit jedem Jahre betatn ich Zulage, so daß ich nach 10 Jahren ein Gehalt von 2400 Mark bezog. Jch war infolgedessen nicht nur vor jeder Noth geschützt, ich lonnte mir so gar jedes Jahr etwas ersparen. Nach 10 Jahren lam mein Mann aus Ame rita zurück, auch drüben war ihm das Glück nicht hold. Er widmete sich dann dem Versicherungswesen, wo er auch seine sichere Position sand. Nach weiteren zwei Jahren gab ich meine Stellung aus. Wir mietheten uns ein nettes Häuschen und bekamen eine reiche alte Dame in Wohnung und Pflege. Die Dame, welche drei Jahre bei uns war, ging vor einem Viertel jahr mit Tod ab und setzte mich zur Universalerbin ihres enormen Vermö gens ein . . . Jch habe sie nicht ver gessen, die bitteren Tage, die wir da mals in Augsburg verlebt haben, noch weniger aber lann ich Jhr freund liches Entgegenkommen vergessen, das Sie mir damals bewiesen haben. Und nun bitte ich, nehmen Sie heute nach 15 Jahren als Aeauivalent die tleine Mavpe an, die Jhnen mit gleicher Post zugeht.« Der Buchhalter sah seine Menschen sreundlichleit überreichlich belohnt: Die lleine Mappe enthielt fünfzehn Ztiick Bantnoten zu je hundert Mart. »Be:lin, 26. März 1910 ( Besuch »Du machst in cin recht böses Gesicht. Adolf-« Hausherr: »Ich habe mich vorhin mit meiner Frau gezanktk Besuch »Hm —— ich hab s aleich new fä-ern....?l" Dienstmädchen: »Na,- bös nct chenk Elli’5 Entlobuncx Humoreste von J. L a n d s l r o n. Elegantes Boiudsoir. Aus den Ti scken und Stühlen Tennisbälle, Ra leis, Auto-- und Riidsnhrichleier etc. Eili, in sehr schicker ·Toilette, sitzt beim Schreibtsisch, einen Brief beendi: gendt »So, nun nur noch die Unter sckrift.'« — Sie schreibt smit energi schen Ziigenr »Deine ehemalige Elli«, seltet den Brief zusammen, steckt ihn in ein zierliches rosn Couvert und eilt dann ihrer Freundin Lisli entgegen welche setz-on einige Zeit vorher einge treten ist. . Lili: Lasse dich nichst stören. Eili: Mit dem bin ich sertigt Das sagt nämlich ein Dichter irgend-wo Paßt nämlich ganz aus die Situa tion. Lili: Nun mit wem bist du eigent lich fertig? tflli: Ach, richtig, du weißt noch- gar nicht, «dnß ich smich mit Rudi enilobt habe. Hier steht es drinnen. Du kannst lven Brief gleich in den Kosten weisen« Lili: Was, entlobt mit dem schö nen, guten Rudi.·.? Elli: Jn, trir passen eben gar nicht für einander. Erstens will er meine Freiheit einschränken: Rauchen soll ich nicht. Rai-In soll ich nicht. Au-. teln smsag er nicht, will sich nicht mit telst Kraftwogen zum Krüppel ma chen Lassen oder die armen Fuß-geber Irezimirem Tennisspielen gestattet er nroßiniilhig, aber nur wenn er vol-ei ist. Unter »den Bäumen nn seinem Arm spazieren gehen und den Moni enstsjrren, wäre ibm natürlich- lieber. Kurz, er ist ein altmodisckier Tyrann. Tente, neulich srun er sog-ir, ob ick mich schon in der Kochinnst vorberei tet habe untd schwärmte mir durch eine halb-e Stunde etwas von seinens Lieblinaspudsding vor. Brett, tri l.·-n«a!veilin. Na, ich passe durchaus nicht sür die altmodische Ehe mi« Vuddinas und dergleichen Du kalt teine Idee, wie leicht unsd frei ick mich seit meiner Entlobunn fühlet Lili: Nun, siir den hübschen Rudi könnte ich mich sogar zum Fischen entschließen. Etli: Ei, da hätte ich ja gleich ein-: Stellvertreterin gesund-en Der Wegs zum Herzen der Männer soll ja le tanntlich durch den Magen gehen. Lili (nnch einer Pause): Und du bist sichr, den Schritt nicht zu be reuen? Etli: Nein, alles wohlüberlegt. Lili: Wenn zum Beispiel Rulvi einst einer andern die Kur machen münde, wozu er ja nun das Recht hats Elli sein-as spöttisch): Soll mich freuen, wenn es ihm Vergnügen macht. Da ist der Brief. Lili: Du scheinst es ja sehr eilig zu Its-ben. sNimmt das Schreiben und geht zur Thür, nachdem sie Elli ab schiednelymend umarmt hat, kehrt je doch etwas zögernd wieder umJ D bist also deiner ganz sichert Rudsi ist nämlich solch-ein lieber Menselv ich hatte ihn immer so lieb. Na, so etwas thut man nicht. Schon auc Korpsneisi. Würdest sou es übel tsels men, wenn ich den armen Rudi etwas « sagen wir -- trösten w-ollte.... Clli setwas pikirt): Nein! Lili: Also wirklich nicht, dann ndieu, esoieut Nur noch sdieo: -.Slelt. Schatz, die grüne Toilette, welche du zum Veilchensest bestelltest, da sie Ru dis Lieblingssarbe ist, die kannst du nun doch nicht tragen, da du doch eine Art Entlobunggtrauerzeit halten wirst. Also du wirst es smir nicht übelnehmen, wenn ich mir eine grüne Toilette zum Feste bestelle, das wird den armen Rudi sympathisch berüli ren. So und nun adieu. (6ilt, nach dem sie lsllii umarmt, hinaus.) Elli iwirst die Cianrrette, welche sie» getaucht hat, weg un: geht qeäraert( abt. s- : Nach etlichen Wochen. Elli lmsit einem offenen Briefchen irn Boiuvoir auf und als)· Diese Schlange diese falsche Katze, diese Lili! (let·end): Nachdem du in Be zug aus den armen Rusdi die Worte des alten Dinge-ihn »mit dem bin ich fertig« gebr.nichtest, ist es dir viel leicht dennoch eine kleine Beruhigung zu erfahren, das-. Ruoi anfängt, mei nen Trostnngen Gehör zu schenken. Anfangs sprachen wsir meist oon dir, nun habe ich ihn bereits aus andere Themer gelockt unid dein Name wird gar nicht mehr erwähnt recht freundschaftlich? Die ariine Tois lette hat-e ich mit Erfolg getragen untd wurde nrn Veilchensest nicht bloß von tlluoi wegen meines guten Gesetz-mittels bewundert« diese in same Reueznatin, mir hat sie die Sti. lisirung heraus-gelockt ..... tweiter lesen»d): »Die Stimmung des armen Rudi beim Veilchensest war also fiir Trostungen sehr giinstiq und speist er sehr oft bei mir unid T—iinte, die ihn immer einladet. damit er sich nicht so verlassen fühlt, der arme Rudik Morgen habe ich ihn zu seinem von mit fabrizirten Lieblingespudding ein geladen; das heißt, ich werde das Mädchen überwachen, wenn sie den selben kocht un«d lasse mich dann öfter von ihr hinausrusen, damit tttwdi sieht, Idasz ich ihn selbst verfertige. Ach, wie reizend wird mir »die weiße Schürze stehen! Dies giebt nsns es: solch häusliches Aussehen, welches je den Mann bestritt, ganz besonders jedoch N . . . .« —- Betrügeritnt N Elli fzerteißt das Schreiten in klein-e Stückchen und zertriit sie mi« ten zarten Füßchen): Betrügerin! Aber ich wende Radi, sden guten nh nun-golden Rwdi nicht betrügen lassen, nein! —- — Jch wer-de ihm schreiten aber wins? (Sie gett sinnend auf und niederJ Jch wseiß nur dies: Hingehen wsirsd et nicht« H«Ilt, eine Idee! So mird’s gehen! CSedt sich zum Schreibtisch und be ginnt eilig zu schreiben.) ..... So nun fort mit dein Brief. Rudi hat noch ein Medacllon mit einem Bitn von mir ich werde ihn bitt-en. e mir morqu zurückzubringen Mein-J liebe Lili, ich hoff-e, dein P:usdtdinsg nirii altaelsackem ehe Rudi kommt ji«-n zu essen. (Eilt mit dscsin Briefe hinaus.) si- si Wirder Elth Boudoir. Elli emit ziemlich aroßer weißer» Schürze in einfachem Hang-Heide nth Stubenmäkochen): Nehsmen Sie dies nlles hinaus, mich die TensniskälJ-« i Reitets und den Antoschsleicr tauf die-! Uhr sehend) Dann können Sie! sden Pnddinq zum Riishren drisngen.! —- Rudi wird sofort kommen, hat! zugefaqi. Und er soll seiten, daß auch ich einen Pusddiinq kochen kann! tNimmt die Schüssel, welche dat Stukenmädchen gebracht hatte und fängt mit Eifer zu rühren an, wäbs Jrend Rusdi, meer schon eine Zeit lang eingetreten, sich durch Räuspern Ikemerilich machen will.) Elli sendiiit1 ihre Arke-it unterbre chenth O verzeihen derzeit-en Sie, ich habe Sie nicht gesehen, ich mache nämlich einen Piiidding! Rustsi fiiir iichts Die nacht Elli letnsns pilirt): Jn, einen Pirdding Sie glauben wohl, daß nur Lilli zu kochen versteht. Sie ist jd sehr stolz dar-aus« daß es szxnksn dort immer so gut schsmecli. tRndi verlegen, schweigt, während Elli »die Schüssel mit dem Puddsings hinaussteigen läßt.) Elli mich einer Pause): Ich wollte Sie —— um eine —- eine Gesälligteit bitten. Nudi: Befehlen Sie! Etli: Eie hoben noch ein Me dnillon mit meinem Bilde, ich — ick möchte es zurück haben — es soll nicht in ansdere Hände !om—men! Radi: Jn andere Hände? Nie! Ellif Gut« Sie merken es mir also bringen, ja: Rude Nein. tslli (gelräntt): Rudi. Sie schla gen mir lvie Bitte nach unserer Ent lobiusng ab, das hätte ich oon Ihnen nie erwartet. O bitte« bitte, geben Sie es mir zurück! Nrtdi: Also des-halb schickten Sie nach mir, deshalb, sdnß ich das-.- Letzte hergeben soll, wag msich noch an die Elli erinnert, dtie einst mir gehörte? Nein, rrenn Sie mich nur Deshalb ru sen ließen... (Unterbricht sich, zieht das Medaillon heraus, welches er am Halse trug nnd sieht eg lange mit glänzenden Anosen sin.) Jch trage ee bei mir, es l;-.it mich noch keine Stunde verlassen, dies Vildchen mit den lieben llxiren Angen, welche einsts so traut in die meinen innen; dann lsilde ick mir ein« es sei noch die siiße l kleine Elli von einst, nickt diese, irieI sie jetzt vor mir steht, welche tchois nungslod das- znriiclverlnngt, wog mir einzig von ihr geblieben, das jBildchenk tEr legt eS wieder um.) s Nein, ich geb es nicht her, ich bin tin nach Ihrer Aussage ein altmvdii »sch» Mensch: Sie mögen recht ha 3ben: Ich bin nicht modern genug. einst Befesseneg über Nacht zu ver gessen!« lVerbeugt sich und geht zsur Augg.ingsthiir.) Gli: Ettttdu Muin stavpirt iiber das Vibriren" ihrer Stirn-me, wendet sich um.) s Elli tschtluchzend an seinem Hat-seh »Nimm, o nimm mich wieder an dein Herz, du Guten Lieber, s du hast mich nocks nicht vergessen? Jch will ja Alles thun, dich aliick«!ich zu machen, ou lieber altmodischer Mensch lunterj Tbriinen lachend). sogar kochen, wenn; es «d-ir so besser schmeckt untd wenn du teine Iltiaaenindiaestion fiirchtcst. J lRutdi drückt sie stumm an seines Brust. insdem er leise ihre Haare streichelt.) EllL ltippt sich plötzlich erschrocken vor die Stirne): Der Und-sing Lili wartet mit »Dein Puddinq aui dich-! —--- Russi du ioirst doch nicht; hingeben CSie sieht ihn anattvol«s an.) In einer halben Etwde ist and-« mein Pundina fertig. Wenn er nicht indessen zu Kohle verbrannt ist« lEI: will in ksie Kiiche eilen.«) Rudi tsie sanft zuriicklniltenxotr Laf ibn verbrennen tin-b auch Fräulein LiliUI Pitddina, ja sämmtliche Vusd tiinqs der Welt dazu, ich wer-de ilmens nicht nachweinen . . . ! I Elli: O nun bist sdu aar nicht mehr aitmodischt —- Alter wir miissen doch Lili kenackirichtigen Jch will il asleich tclephnniren: Liebe Lili, Riisdi kann nicht kommen da wir uns eker wietder verlobt haben, warte also mit dem Puddina nicht aus ihn. Uebri gens kaan ich dir zum Trost sagen, das-, der «,arme Radi« deshalb nicht zu kurz kommt; ich habe nämlich auclt einen Puddina gemacht, welcher ihm hoffentlich aut munden wirsd!'« lSie eilt hieraus lachen-d mit Rudi Arm in Arm zum Telepboti.) Maßstab. ·,,Jst Jht Schauspiel wirklich so rührend?« »Selbst die ältesten Claaueure ha ben actreint.« f Chef Izum No:ntox«i5tcn): »Mein-, Sie sind wirklich ein sdn«ccklic11c1· Menschl Zu allem müssen Sie lamknl Ich glaube, wenn mal Ihre Zetwicgermuttcr stirbt, da tadko Sie cuier —.-..—— E i e : »Du lietiit miit nicht nicbr Als du mich kennen leintch taufteit du mir Iedin Tnn ein e Menge Eiisn qleitenk Ei - « ,0·T- ist mn oft snuct genug ge l seiden Betaut-send Häuten »Stgen Sie, ist ·ter Rem lsmndt da auch wirklich echt?« Bildetliändler Cfriihet Möbelfabcik tnnt): »O -— ich leiste Jhnen auf Wunsch sogar shreijährige Gar-anti dufijr·" Vergangene Zeiten. Schauspielet lin ,,Rick«,nrd der Drit te«): »Ein Pier-»d, ein Pseud, mein Ko tiiareich fiir n Pferd!« ’ sllfetdehändlen »Gott, WMI heute diese Preise shätten!« « Am Billcttchaltcr. Bremnchem ,Jch mechte Se nämlich n Billet nach London« Bean- .ter: «lleber Blifsingen?'« Bernnsckenz ,,Nee, über Pfingsten.« Abhilfe. ,,LIlnna, Sie haben absolut keinen OrdnunagsimH Warum stellen Stie teim Abltauben nlleg nuf den anrich then Pl1tz?« »Einfnct«, -— damit nicht das ewige Gefrnqe ist, ob ich rein gemacht habe!« Nin beweiottiiftiqet Zeuge. Richter: ».... Welchen Eindruck muckte Jhnen der xtlnaetlnate im Ver lanfe dieser häßlichen Keilerei?« Jenae: »An tlonn dsa untek’m linl n ulun un im groß’n hiut’n nuf’m Kops!« Das GeqentlieiL »Als unser Freund Rtichard usm seine Frau ward, versprach er, ihr al lei- zu Füßen zu leaen.« »Nun, und jetzt?« »Jetzt thut er gerade das Gegen theil, jetzt wirst er ihr alles an des Kopft« Aus dem tttrrichtssaab Richter: »Sie lnlten da einen favi s(i,-en Wechsel ausgestellt aus SOOMUII -—- warum thaten Sie d-aE«?« Anaeklaaterr »Ich brauchte das Geld trotljrreudia zur Begleichung einer Eth reuschuld.« Erschwerend »Der «)kngellaate but Jllmeu also das Buch ,,Sutuirentlänge« an den Kopf aeivorsen?!« »Ja! lind als straferschwerend bitte ich zu berücksichtigen »daß es die dritte-, start vermehrte Auslaae war!« Im Vertrauen« Herr Uum Augen-ber, der ilun eine Celutldsorderuua iil«er·orinutl: »Zum Teufel JU- Herr 1virb’g doch nocls erwarten löunenk Ieh- qehe ihm nicht dutcl1.« Augaenerk »Ja —- aber ich glaub’, er möchte- gern« Dann schon. »Jet) werde Jshnen ietzt ein großes Kunststück zeiaen Ich tret-de mit die-— sem Stein die große Siiieaelfclieibe in tausend Trümmer schlauen« »Das ist doch lein stunststücl.« ,,t4rlaul1en Sie mal, genau in tau sen-d?« Gewissenhaft Präsident: »Sie werden zu zehn Jahren Zuchthaug verurtheilt Haben Sie noch etwas zu bemerken?« Angellaater: »Fa. Jch möcht-e bit ten, meiner Alten ta en zu lassen, da sie mit dem Mittaqeäen nicht aus mi zu warten braucht.«