Ein Roman Hiiben und Drüben Von Artlmr zapp (13. Fortsetzung und Schluß.) l « «Rein. Dazu ist Papa doch nichtj W jung und optimistsiseh genug.; Er hat etwas Bescheidenereö, aberz Stärke-i erwählt. Er betreibt einen; hasdel nkit allerlei houihaltungb und anderen Gegenständen des tägli-» ehe- Bedarses, eben in sedem LasdenJ in dem Sie Mister Hertwig erblick-s ten.« Daß ihr Vater glänzende Ge-: schiiftr machte, daß er sie in jedem Qrief beschwor, ihre Stellung misqu gehen und nach Chirago zurückzukeh-! ren. denn er sei wieder auf dem Weges des Reichthums, verschwieg sie. Eber wie ist es Ihnen denn in der ganzen Zeit hier in Amerika ergan gen, Mister nS?« forschte sie nun interessirt. t einem Gemisch von Verschämtheit und stolzer Genugthu ung berichtete er von seinen wechsel vollen Wicksiilem wie tapfer er sei-— nen Mann im Kampf um das tägli chesrot gestanden und wie er sich aus niedrigften Verhältnissen allmäh lich bis zu seiner jetzigen Stellung rat-vorgearbeitet habe. Sie hing mit großer Spannung an seinem Munde, nickte ihm glück lich. voll Bewunderung und Aner kennung zu unr- drückte ihm zuleht warm die Hand. «Braoo!« sagte sie. »Aha sold.itischen Eigenschaf ten, Muth und Aussdauer, die Sie rnit heriihergebracht, haben sich glän zend bewährt Jch glaube, Sie soll ten Ihrem Schicksal nicht zürnen, wenn es Sie hie und da auch etwas rauh angepackt hat. Was Sie ae wonnen haben in diesem harten Rin gen mit dem Leben im fremden Lan de, kann Ihnen niemand wkeder rau hen. Die Vorurtheile, die Sie hin derten, drüben im alten Vaterlande vorwärts zu kommen, haben Sie hier überwunden, und neue Kräfte, neue Tugenden haben« Sie dafür einge tauscht. Jeht tann auch das schlimm ste Geschick Sie nimmermehr bezwin sen. Jhr Sel·bftvertrauen, Ihre Vor urtheilslosigteit Ihre Lust zur Arbeit, die Sie hier gelernt haben, werden Sie immer wieder auf die Höhe brin gen. Jch bin stolz auf Sie. Mister Hansl« Ihre Augen strahlten ihn mit einem so leuchtenden, verheißungsvoli ten Ausdruck an, daß eine heiße Blut tvelle aus seinem Herzen emporstieg, und daß er sich mit Gewalt zurückhal ten mußte, um sie nicht in seine Arme zu seh-ließen und sie zu fragen, ob sie ihn noch liede. tvie einst in Dvhlow in Mr bitteren Stunde des Abschsieds. «Jhr Loh macht mich sehr glücklich. ,Miß Lizzie«, erwiderte er innig und wollte mit einer unwillkürlich-n Be wegung ihre Hand an seine Lippen ziehen, Aber see entzog sie ihm mit einem Blick auf die an den Nachbar tischen sitzenden Gäste. deren Auf rnertsamteit sie ahnedies erregt zu ha oen schienen »Schon fün«f!« sagte sie und sak nach der Uhr un der Wand. »Mein Urlaub ist abgeliinsen... Geben Sie mir Ihre Adresse, Mister Hans-, da mit ich Jilynen schreiben tann!'« Er that. wie sie ihm geheißen, und sie verließen zustimmen die Konditorei. Sie litt nicht, daß er sie nach dem Hause Kreis Brotherrn beqleitetez nur bis zur nächsten Hochsbalsnstation durfte er ils-r das Geleit neben Von VI irsb entwickelte sich ein leblssafter Brieswechsel zwischen den beiden jun gen Leuten, die sich so plötzlich wie dergefunden hatten. Und mehr wie früher im persönlichen Vetter-r er schlossen sie jetzt einander ibre Seelen Von Zeit zu Zeit trafen sie sich an einem oerabredeten Ort, um ein Stündchen zu vervlnudsern Zumeilenl besuchten sie auch des - · « ein Theater oder ein gutes Concert Eines Abends, n lH sie sich veripätets hatten und er sie in einein ,Cib« nickl Hause brachte, ließen sich die einander Mgeqenpochenden Herzen nicht län ger Schweigen auferlegen. Sie tnüps ten an das einst so grausam unter brochene Liebes - delle von Dtililotv wieder an. John Horst zon die Ge liebte on seine Brust, und sie schlang hingebunczsooll die Arme um seiner hals und gestand ihm mit der Frei Iniithigskeit ihrer energischen Natur, daß sie ihn jetzt noch viel, viel leiden schaftlicher und tiefer liebe als srü her und daß sie ihn nie, nie wieder freigeben werde, käme auch noch hun dertrnnl Schlimmeres über sie beide als sie bereits durchtiimpft hätten. Um anderen Tage erhielt Jvhn Fest eine schlimme Nachricht Lizzie « tte infolge ihres späten Rock-hause « " comment einen Wortwechsel mit der « heftig des heisses gehabt und daraus echt-e Stellung getiindigt. Schon in Tagen werde sie das haus Glases-n Zugleich gab sie ihm file den nächsten Tag ein Rendezoous im Imttslssdtk W Optik Im seht sage . und er sah der Ge , IWH in nistlicher Spannung ins sie sidurch die Ulleen YMW rts schritten, in denen f Jahre-Zeit ntur W issen Segme. i Ic- sind-»F easi- er nein-aus Cis M mit ihren Schultern und . b sit than Lächeln an, en J « Mir-W e th- tn ei Ins »Von werde IIIng Chicogo guriickteshren Denn ioer Miß- Ob ich hier so hast wieder eine Stellung finden würde. und dann bin ich ei überdrüssig mich von neuem von den Luuneii und dem Belieben fremder Leute abhängig zu machen." Er nickte tritt-selig »Du hu ganz recht. Ader ich? ..... Das i eine Trennung. Wer weiß, wann es ge lingt, uns wiederzusehen!« . Sie icrh ihn mit einem aufleuch tenden Blick an. Also leid-it Du unter dem Gedanken der Trennung Geliebterk « Ein ungestümer Schmerz wollte in ilfm auf und zitterte in dein Ton sei ner Stimme. «Wie sollte ich nicht« ietzt, da ich Dich wiedergefunden habe, da»ich Dich viel, oiel mehr liebe als stillten da ich mit allen Fasern meines. Herzens an Dir hänge!« · Sie drückte zärtlich seinen Arm mitf einer Bewegung des ihrigen, der uufj dem seinen lag. .Du Süßer« Liederl« Auch ich tann den Gedanken, daß ioii nun wieder von einander scheiden foll: tgn nicht ertragen. Und darum fagej i ....« Sie brach- plötzlich ab. Er sah sie erstaunt, fragend an. »Was sagst Du, Geliebte?« Sie zog mit einer impulsioen Bewegung ihren Arm aus dem seinen und dielt zugleich ihre Schritte on. Dis ganze leidenschaft liche, ungestüme Temperament ihres Wesens tam zum Ausdruck in der energieoollen haltung ihrer elastischen Gestalt, die, sich hochreckend, ihm ge: genüderstand —- in den muthig leuch tenden, lodernden Blicken, mit denen sie ihm gerade ins Gesicht sah. »Ich s-.ige'·, ertliirte sie riickdiilt los, »miiffen roir denn scheiden? Wenn wir nicht wollen, kann uns doch nie: nund zwingen, uns zu trennen-« Er fah sie betroffen on; dann aber rasch von dem vollen Verständnis-j ihrer muthigen Worte durchgliiåi breitete er seine Arme gegen sie aus. »Wenn ich Dich recht verstehe, willst Du gan; mein fein, Geliebte, willst Du meine Armuth. mein Schicksal inein Leben mit mir theilen!" Sie nickte, sich an feine Brust wer fend. »Das ioill ich aus vollem Vers zeit. Ich wünsche nichts sediilichei. nichts «deißer.« Er drückte sie an sich in überquel lender Leidenschaft, und ihre Lippen tauschten süße Liebestüsir. So feierte der ehemalige hufarenleutnant Hans von aLngendorst Verlobung mit Liz liie Blockfield unter Gottes freiem Himmel, in einer einsamen Allee des Central-Paris oon New York. tou send Meilen fern von der deutschen peiniatlp. 17. Kapitel Mr. Blackfields »OutfittingStore« unL der damit verbundene Material wirren-Laden gehörte zu den besuch: testen Geichäftslotalen Leadoilles. An guten Tagen erzielte der Ameritaner und fein deutsch-er Gehülfe eine Ein nal«,.r::e vno tausend Dollar und mehr, und da die Gefchäftsinhaber in der Silberftadt unter hundert Prozent Profit überhaupt nicht handelten, lo erni- sich ein Reingewinn der alle Mühe und Anstrengung reich belohn te. Dazu lnrn noch. daß Mr. Blatt fiel-d endlich fijr feine auf Spekulass tion gebaiete Vergnügungfballe ei nen Pächter gefunren hatte, der den Muth hatte, ein Variete - Theater zu errichten, und der ihm fünftaufend Dollar Pacht vierteljährlich zahlte.» Ferner hatte er einen kleinen Theill seines in die Aktien vek Weint-nie i Ciienbahn gestellten Kapitals zuriiet erhalten. Varederbilts Hudfon - Rä -)er - Bafhn hatte die WeftfhoresLinie angelauft, und den Attionären waren zehn Prozent der ursprünglich einge legten Kapitalien ausgezahlt worden« so daß Mr. Blackfield von feinem hunderttausend Dollar zehntausend gerettet Hatte. Neuerdings war er rnit hertmig, den er an allen feinen Unternehmun gen in Leadville rnit einem Fünftel sbelikeiligte, noch in das Minengefchäft ’aegangen, freilich nur indirekt. Einer ihrer »cuftomer« snärnlich, ein Pro ’ fpettor, ein Hierwegen hatte ein Konr Ipngniegeschiin mit sehnen abgeschlossen und sie an den Erträgnissen feiner Mine beth:iligt, fobsld sich folche er geben follten. Bisher hatte der arme Teufel monatelana vergebens gegri lIen, est-ne auf silberhaltige Erze zu stoßen. Der Schacht, den er gegra ben. hatte bereits hundert Fuß Tiefe erlangt. Sen Geld war vollftlindig aufaezehrt, und urn die Mittel zur Fortführung des Schachtei zu ge winnen, wandte er sich an den ihm de tannten Mr. Blackfield mit dem An erbieten, ihn ein Drittel von dein et waigen Gewinn abzugeben, wenn er then freien »wes-« und freie Unter kuuft, foevie die Arbeitsmittel zum weiteren Eint-ringen in die Erde ge währen wiede. r. Pia-stell- nahm qu, mit du Ei chrckstpsn M er sich nie ds tliin angebotene Drittel des Gewinnes IN FAUqu VII SUCH nur m III UIM Title M dreihundert M verpflnhtere Nacht-m des see Mtt M dem Romena eines fäts M r. shckfield und here UB MWI WILL-sen worden war. wurde die Arbeit energisch aus genommen. Der Durchmesser des Schuchtes wurde aus vier Fuß erwer tert und der Schacht selbst mit Bal ken unsd Brettern vertleivet, um das Abbriieteln von Felsstiieten und Erd klumpen oder gar den Einsturz zu verhüten. Ueber dem Schachtloch wurde eine Winde ausgestellt, nnttelj zkeren sder Prospeltor mit Unterstü tiung einiger beahlter Arbeiter die sErde herausschasstr. Aber alle An strengungen erwiesen sich als verge bens. Der Schacht war bis zur Tiefe von 300 Fuß angelangt, obrse daß man aus das ersehnte tostbare Erz ge stoßen wäre. Schon war der arme Teufel entschlossen. die sruchtlosen Versuche auszugeben und sich bei ei nem der reicheren Unternehmer als Arbeiter aus Tagelohn zu verdingen. da sprach ibm Mr. Blacksield neuen Muth zu und erbot sich zur weiteren Hergabe von Mitteln. wenn der Pro speltor ihm den gewährten Antbeil von einem Drittel aus die hälste er höhe. Der Norweger schlug ein, uns mit frischen Kräften und neuer Bess nung wurde weiter arbeitet. Als man aus 860 Fuß — iese angelangt war. tam endlich das gesuchte Silber erz zum Vorschein, und zwar in einer solchen Reichbaltigteit, das; jede Was gonladung Erz, die nach einem der rr der Räbe von Leadville errichteten Hättenwerte transportirt wurde. das in seinen hochssen das Metall von» der Schtaele schied, gegen 5000 Dei-· lar Werth besaß. Mr. Blacksields ijbersah sogleich mit seinem spetutass tiven. unternehmungjlustigen Geist die Tragweite des ihm und seiner Tbeilbabern iiver Nacht bescheerten Glückstallei Das erste war· baß er» seine Grundstücke mit dem Kramla den verkaufte. um sich dem neuen, loh nenderen Unternehmen ganz widrnet zu tönnen. Der Rot-wegen der schor lange ameritamiide war und von star tem keimt-erlangen gequält wurde. ertliirte sich bereit, seinen Antbeil ge gen eine bescheidene Absindungssum me zu vertausen. Mr. Bllretsieldsx Mittel, die sich alles in allem aus et wa 30.000 Toll-Its beliesen, reichten jedoch dafür nicht aus, denn es war nicht mebr als billig, daß der arme Prospettor, der den Glücksvrt ausge spürt, die Mine zuerst gegraben unr unter den schwierigsten Verhältnissen ausgebaut butte, zur Entschädigune iiir alle Mühen und ansiinglicher Enttiiuichungen auch einen reichliche Lohn «d.1vontrug und nicht etwa so zusagen mit einem Butterbrot abge tvettt wurde. Mr. Vlaaneio eni schloß sich, nach CLrieago zu geben« un hier Geldmänner für das aussichte volle Minen - Unternehmen zu ge winnen und eine Handelsgesellsckaf zu biiden, um die Ausbeutung der »Lizzie - Blickfield - Mine« in gro szem Maßstabe zu betreiben. Gerade als er sich zur Reise rüstete, traf aus Nen- York ein Brief ein, in dem Liz zie ihrem Vater von ihrer Verheira thung mit Hans von Langenborst Kenntniß gab. Die Trauung hatte in aller Stille in alleiniger Gegen wart der gesetzlich erforderlichen znrei Trauzeugen, als welche der Jnstftuts direktor und ein Kollege hans vor Langenshorfts fungirt hatten, in Neid York stattgefunden. Mr. Blocksielok Ueberraschung war im ersten Augen lslia grenzenlos, denn er hatte nicht die mindeste Ahnung gehabt, diß der ehemalige stotte husarenofsizier nack Amerika ausgekoandert unb Schul meister geworden war. Sein Eint-er » itandnisz mit Lizzie mußte sich mit wunderbarer Schnelligkeit entwickelt haben, denn sie hatte ihm bisher noch nicht sdie geringste Mittheilunq von ihrem Zusammentreffen mit han von Lanzenhorst gemacht. s »Das ««airl'« bat »evange« und ’independence"," sagte er miit der Bonhomie eines an die Selbstständigs teit seiner Kinder gewöhnten anerii kanischen ater5, während er Lizziee Brief seinem deutschen Theilhaber zu lesen gab. »Wenn Ihre Gerba Lan genhorst nur halb so viel von diesen beiden guten Eigenschaften besessen hätte, so wären auch Sie längst glück licher «husband«. Am nächsten Tage trat er seine Reise nach dem Osten an. Jn Chicago fand er ohne Schwierigkeiten eine unternehmungs lustige Bank, die sich im Prinzip be reit erklärte, das aussichtvolle Ge schäft mit ihm abzuschließen, unb die ihre endgültige Entsckeidung von der Jnsvsizirung der Verhältnisse an Ort und Stelle abhängig machte. Dem Amerika-er brannte zwar der Boden förmlich unter den Füßen, ei zog ihn mit magnsiischer Gen-ritt nach Leadoille zurück, ioo so viel dringlich Arbeit seiner erte, und wo ihm ein Lohn siir’ se ne Thiitigkeit winkte wie er ihn so berauschend glänzend und grosartig niemals erträum hättr. »Aber ein Vaterherz verlangte aueh sein Recht, und so fuhr er denn ini bequemen PullmansEar nach Ren York hinkt-en um dem jungen Ehe paar einen kurzen Glückwunsehbesnch abzuseatteiu Er küßte seine Tochter rzkich, ohne sieh die gerin ste Empsin ichkeit sber ihre eigenmgni e handlungs toetse anmerten zu essen, und hell-te seinem Schwiegersobn kräftig die Hand. «D-ai nenne ich smart«. sagte er in seiner derben Art und in seinem deutsch - amerilanischen Kanderwelsch, «tom-men über den Ozean nnd iätschen die Lizzie gerade in dem Moment, wo ich im besten Zuge bin, ein paar Mil lionen zu machen.« Die junge rau wars einen rascher-. ängstlichen lick aus ihren Gatten, der die Farbe wech selie und in dessen unruhig slackernden Augen sich eine peinliche Ueberra schung malte. »Das-on wußten wirnichts«, ent gegnete sie statt seiner. »Und das liimniert uns auch nicht« Papa, denn wir brauchen Dich und Deine Millio nen nicht zu unserm Glück «Js that so?« ries der Ameritaner und sah seine Tochter halb ärgerlich, halb bestürzt an. «Also ihr braucht mich nicht? Well, ich brauche euch besonders Deinen Mann brauche ich. Er soll meine Form in Tean tenden. sobald Frühling isi.'« Und sich in den beiden. sehr» bescheiden miiblirten Zimmern umschauend, die der Direk ;tcr dem jungen Ehepaar im Insti stutsgebäikde einaeriiumt hatte, fuhr er ! sortz «Jhr miißi hier heraus. Kinder! Hör tornmt mit mir nach Chiragol ’Da richte ich euch inzwischen ein Tenement ein« das euch gesallen soll, bis eure neue Coitnge aus meiner Texas - Fiirm gesinischt ift." Aber Hans von Langenhorst lehnte ab. Es war sein Stolz, daß er sich und seine sur-ge Irnu ielbsi erhalten ionnte, und es widerstrebte seinem in Amerila gewonnenen Unabhängigkeitxs und SelbstgesiihL von der Gnade seines Schwiegervaters in leben. Alle Vor stellungen Mr. Blattsields und aller Bitten konnten ihn in seinem Ent schluß nicht wankend machen. Als-« ee ichiieszlich ans Abschiednehmen ging. denn Mr· Blaaiield reiste am selben Abend wieder ab, zog der Ameritaner seinen Seinviegersohn gerührt an seine Brust nnd sagte mit Gewißiger·M man-demna: »Sie sind ein «obsirnate sellow«, lieber Hans. Aber schadet nicht! You are perseciln right. Jch lsisie Ihnen Lizzie, with all mo heart. Weiß ich sie doch bei Ihnen in guten Händen.« » an Leadoille begannen die Arbei-; ten an der »Lizzie-Blackiield-Mine« nunmehr in gorßem Maßstabe, nach-H dem der Norweger seine Rechte an di « sich rasch ionstituirrnde Handelsgefelis schast siir MCW Mars verlkinstx hatte. Maschinen wnrdenmusgeseellt und die Erde nsit Damnfrrafi aus-l aer Mine aesavfit Außerdem wurde-; eine Anzahl von Arbeitern angewarsf ben. so daß in zwei Schichten, Tag und Nacht· gearbeitet werden konnte. Der Erfolg war aroßartig die Aus-l beute der «LizziessBl.iaiield-Mine« er gab eine munatliche Dividende vor; 200,00« Dollar5. Im Frublina lam! eine Abtriachung zwischen Mr. Blatt-I field und feinem Schwiegersohn zu-; stand-« Hans von Langenbarst über naldm die Bewirtlfschrlftung der Form gegen eine mäßige Pacht. Ausgangs Sommer, als die Ernte hereinge bracht mar, machte das junge Ehepaar eine nachträgliche hochzeitsreise nach Deutschland Jn seiner Begleitung befand sich herr Herrn-ig, der als rei cher Mann nach verhältnismäßig kurzer Abwesenheit in die heimatl zurüetlebrtr. Das Fünftel, das Mr. Blackfield dem jungen Mann, der sich einst auf seine Veranlassung zur Aus wanderung nach Amerita entschlossen hatte. von allen seinen Unternehmun gen in Leadville zugesaat hatte, wurde demselben auch fernerhin regelrecht ’aujgezablt. » Jn Berlin war die Freude groß Der alte Baron, dem die Tage in Itriibseligrr Monate-nie dahin geflos Tsen waren, lebte förmlich wieder auf sbei dem Anblick seines Sohnes« dem ydas Glück und die Lebensfreude vorn frischen, gebräunten Gesicht leuchtete. Und als ihm gar seine schöne» heitere. graziöse Schmieaerloetkter die frischen Lippen zum Kasse bot, lachte dem al ten Kavalier das Herz. Gerdas Freu de über das Wiedersehen mit ibrem Bruder und seiner jungen Frau hatte einen bitteren Beigeschmack Der Kontrast, den das strahlende Glück der beiden zu ihrem eigenen harten Geschick bot. wurde ihr doppelt fühl bar und erpreßte ibr bittere Thriinen Ader ibr Bruder han« flüsterte ihr ein paar Worte ins Obr. die eine wunderbare Wirtuna hatten; denn alsbald lliirten sich die trüben Mienen der Ueberralchten auf, und aus ihren Augenbrach ein Strahl bald einei felnder,sbalb doffnungifrnber Freu de. Noch an demselben Tag batte band von Langenborst mit feinem lVater eine längere Unterretdung unter vier Augen. Das Resultat derselben war. daß der alte Baron ein paar freundliche Zeilen an deren heng richtete. der in einem hotel «Unter den Linden« Wer-dauern genommen hatte. Arn nächsten Mittag machte seit-tin leisten seluch iu» der M nnng seines ehemaligen Brotherren Ueber die Peinlichlett der ersten Me deelregegnung nach dem triftigen Unf tritt in Dadlotu half die muntere Laune hanc non LangeMI, sorgte der feine Salt des alten Edeln-an trei, den deri Mel des Geschick, die beiden in Dürftigleit orrbraebten Jahre mildere AnschauungenJeledrt hatten. glücklich hinweg. Eine Woche später wurde die Ver lobung Derttoigs mit Gerda von Lanaenborst gefeiert, und noch ehe Hans von Langeæhorst mit seiner Gattin nach der neuen Heimath ’en teils des Ozeans zurückkehrte. and die Weit statt. Dem Schwieger sohn des Baroni von Lanqenborlt war es inzwischen gelungen. Buhl-to wieder zuriietzuerwerbem Zugleich hatte er auch das Nachbargut ange lauft, und während der alte Baron wieder in Mord im Schlosse seiner Väter Wohnung nahm, siedelte das junges Ehepaar Herttoig nach dem herrschaftsihause des anderen Gutes liber. Endr. plötzlicher Schreck ais Hause tot. Unter der Spismarle »Heilsame: Schreck« schreibt der bekannte Pariser Arzt Dr. Cabandst Es ist eine selt same Jronie dZS Schicksals. daß selbst in den tragischsien Ereignissen saft int mer ein komisches Element zu finden ist: diese Komik erscheint uns aller dinaz erst später. wenn sich unsere erste Anast und Aufreguna gelegt hat. Einer unserer Kollegen, der sich an Bord des »Par-de-Ealais« befand, als tiefes Schiff das Unterseeboot »Mu viose« vernichtete. hat uns von einem Vorfall erzählt, der wieder einmal die heilsamen Wirkungen plötzlichen Schrecks ertennen läßt. Das erste Re sultat des Zusammenstoskei —- so be richteie er — war das sofortige und endgültige Aufhören der Seelrankheit bei allen männlichen und weiblichen Passagierem die noch einen Augenbliet nTut-or sich leichenblaß und an allen Gliedern zitternd liber den Schiffs iraut gebeugt hatten. Es toirtt in der Tat auf den Organismus nichts so - lehr niie eine ftarke Emrtiom die durch leisie solche aeistiae Erschiitteruna her r-««raerufene Reaktion tann, je nach den Umständen, wohltuend oder schädlich fein. Man bat schon manchmal be obachtet und sestaeftellt, daß die Anaft vor einem Schiffbruch genügt, die Seelrantlteit verschwinden zu lassen. «Der Dichter Thomas Moore. der. so» oft er eine Seereise machte, die ariißten «cualen ausstand befand sich tm schlimmsten Stadium der Seelen-it heit, als man ihm den Tod seines »Va ters meldete: er wurde durch die To tesnachricht io erschüttert, dasi die See trcnkheit auf der Stelle aufhörte. Der berühmte Chlrurg Velpeau be« richtet iider die Nesorption eines Eiter gesckwürå unter dein Einfluß des Schreck-. Der Jrrenarzt Ellis wie der erzählte die Geschichte eines Ossis ziere, bei dem ein Asthmaansall in ei nem kritischen Moment unter der Ein wirkitng des Schreck-'s ganz plönlich aushirrta Derselbe Autor hat per sönlich die Heilnna von einem Wicht7 Haniall unter ganz ähnlichen Umständen lbeobachten Dr. Färcs erzählte unz einen anderen Fall: Eines Tage-Z wußte einer seiner Patienten längere Zeit irr seiner Bibliothek verweilen, da er sich insolae eines heftigen Gichtan solle unter Schmerzen wand und sich nicht Von der Stelle bewegen konnte. Plöhtieh sah deriiranle, daß sein fürli siihriges Tdckterchen aeaen ein Brett prallte, das von Arbeitern. die einen Bücherschrank reparieren sollten. aus ein Schranksach aeleat worden war. Das Brett schien hernnteriallen zu wollen« als der Vater, seine Krankheit und seine körperlichen Schiner-ten der aessend, sich voll Schreck nnd Entsetzen arti das Kind stürzte-, um es zu schützen. Nachdem der erste Schreck darüber war, war der Kranke selbst nicht trenig überrascht darüber, dass er isn Fuß keinerlei Schmerzen rnehr spürte: der Gichtansall, der ihn soeben noch so furchtbar gepeinigt hatte, war wie durch ein Wunder verschwunden. DieseFälle von plötzlicherheilung der Gicht durch eine hestige Emotion sind im übrigen gar nicht selten; es ist uns eine ganze Anzahl bekannt: einer aber isr darunter, der infolge der Begleit umstönde besonders merkwürdig ist und daher besonders erwähnt zu wer den rierdient. Der die Geschichte er zählt. ist der heroische Montluc, der tausere Feldhaudtrnanm der unter drei Königen, Franz l» heinrich ll. nnd Franz Il. diente. Montlur war in Siena eingeschlossen, das er gegen den Martzuie d. Marignan verteidigte. Der lehtere wurde sehr von der Eicht gequält und verbrachte seine Tage in einer höchst unangenehmen Position in seiner Sänfte. Die Wohnung des Marauii besand sich in einer elenden Ziegelbaraeie, die sich sasi an eine der Belagerung-hattean lehnte. Gegen diese Baraae senerte ein Artillerist von Siena, dem man ieden Schuß, der aus seinem Erschien fuhr, rnit Gold he zahlte, so lange, bis sie schließlich ein siiirztr. Ein Teil der Mauer und des Dache« siel auf die Sänfte des Kran ken, und ans seine Beine siel außerdem noch einer seiner stizierr. ein Mann von lebt rein-stehlen- Körpers-nicht Der Marguis von Marignan hetam ei nen solchen Schreck, daß seine Gicht so fort aufhörte. »Weil; nicht« oh seine Gicht später wiedergetornmen ist,« fügt herr gab mir am Ende der Belage rung, nach der Kapitalation als ich non ihmAbfchied nahm, die Versiche rung. daß er sie seit jenem Tage nicht mehr gesriirt hatte...." Es wäre aber doch vielleicht ein wenig riskant, wenn man die Gicht mit Kanonen schiissen behandeln wollte. Da Mont luc ein bißchen aufzuschneiden pflegte. se braucht man daz, was er erzählt, nicht unbedingt zu glauben; aber man kennt eine andere Geschichte, die geeig net ist, seine Angaben als richtig er scheinen zu lassen: man findet sie bei Verlaß dem ehrlichen und gewissenhaf ten Philosovhen, in einer Studie iiber »Mesrner und den Magnetismus«. JniJabre 1720 lag in Berlin ein jun ger Mann in einem ganz verzweifelten Zustande: sein Tod war jeden Augen blick zu erwarten· Die Explosion ei nes Pulvermagazins gab ihm aber das Bewußtsein wieder; er gelangte wie der zu Kräften, konnte aufstehen und war nach wenigen Tagen vollständig geheilt. Man weiß wohl, daß man infolge einer plötzlichen Emotion die Stimme verlieren tann: unter demselben Ein fluß tritt aber auch die umgekehrte Wirkung ein. Bartholin erzählt, daß ein Mann, der vier Jahre lang stumm gewesen war, beim Anblick einer Frau, die er ßte, in solche Aufregung ge riet, da er plötzlich die Sprache wieder erlangte und die Megöre mit einer ganzen Flut von Schimdfworien be icrchte. Es ist eine allbetannte Tat sache, dasi der Schlucker oft unter der Einwirtung des Schrecks oder der Ueberraschung rliißlich aufhört, und jedermann weis-, aus Erfahruna, daß i das Erscheinen des Zabnarztes und der sAnblick seiner Instrumente fiir Augen »lslicke wenigstens den brftigsten Zahn kscbinerz zum Sieben bringen. Ein ;Apotheler, der Napoleons Feldiiige in Spanien mitgemacht hat, Sebastian JBlaze. eriiiblt in seinen Grinneiungem tasz die Furcht vor Stockschläaen eine fieberartige Krankheit, die seit mehre ren Tagen seinen Körper zerwiiblte, so ifort verschwinden ließ· Die meisten JMenschen haben sicher schon beobachtet« staß bei gewissen Leuten im Augenblick seines Wutausbruches Schaum aus die ILipven tritt. während es bei anderen zu einer mehr oder minder reichlichen Schioeißabsonderung lommt. Dieser durch Aufregung hervorgerufene Schweiß zeigt sich besonders auf der Stirn, in der flachen Hand und in den Achselhiiblen Man tann solchen «Schweiß auch bei freudigen Einotionen beobachten. Aus all’ dem Gesagten ergibt sich« daß Schreck und Furcht die Krantheiten zwar oft verschlirnmern, »in vielen Fällen aber auch eine merti jliche Besserung herbeiführen tönnen; L sie bilden zum mindesten einen Heilfats sit-r. der, tlug ckngewandt, sehr gute iWirtungen erzielen tann. L --—-·--— der Erzähler hinzu, »aber der edle « Lilith Frau Mitin, die Geschichte- die ·Si»e mir vergesse-u anvertraut haben dkuckt mich nuzuiebrl Da Sie nun ab solut nicht haben wolle-h daß ich dieselbe an icqentk jemand weitererzcith, so ek lauben Zur doch, da ich wenigstens · nen- selbst die So )e einmal zuku - etzåhlel« M a n n : « »Dein Doktor sechs find in noch gar seine Erinschnngen angeht-ten worden« ?' F r a n : »Tai habe ich fo»ongeotdnet. weit et nicht tnu t —- wek nicht arbeitet, soll auch nicht e ent« Merkwürdig, aber trotzdem doch eine Tatsache, daß wenn ein Mann seinen Kopf verliert, et immer noch den Ge , brauch feiner Zunge behält.