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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Sept. 9, 1910)
Dampferszenm Ein Kapitel zur Erziehungsfrage von EdHaRüL Ruf einein Ausslugs - Dampfer InI M einer der Stationen kam ein Weimar init einer eben erwachsenen. Tochter und einem wohl achtjährigenj W Jungen an Bord. Mut hierher, hanö, hier zwi schen uns«, sagte die Mama, als fies beide Fuße auf das Schiff gesetzt t-«! te, zu dem Kleinen, den Papa sorge-n an der Hand über die Stationsbriicke geführt hatte. ; hang· setzte sich, mehr gezwungen als freiwillig, zwischen Mutter und Schwester-, um sich auch sofort, gleiclki zeitig rntt dein Dampfer, wieder in Bethung zu setzen, und jenseits des behutenben Mutterarines das Schiffs intrrthr zu prüdfem I » V geht r Junge blo in-?-; hole ishn sdoch her!«« ß h ? Der Papa, troj feines stattlich-us seußern sanft wie ein Lamm» kneintn »So laß ihn doch, Adeldeid«j ihn interessiren eben andere Dinge; aus ums-« s »Aber warum muß er sich dort; hinseseni Wenn ihm nun etwas; Miit-ti« « »Was soll ihm »denn passirenk »Er beugt sich so über —- — hol’ WuwchthMmM« »Aber Adelsidchen....« Mk ihn het!« Papa ging, lehrte aber nach er folglosern Diskurs mit seinem Sohne allein zurück. »Es tann ihm da wirt lich nichts pasfiren — sei doch nicht so öngstlickp Aber die farblosen Augen der Mutter schauten immerfort zu ihrem Jungen hin. Dazwifchen zupfte sie der Tochter unaufhörlich am Hals tragen herum, die den Kopf immer weiter weg über die Ballustrade reckte. «Hans, ist dir heiß? Zieh’ dir den Mantel aus! Komm her, ich werde ihn dir ausziehen.« Gans schüttelte nur aus angemes sener Entfernung sein blondes Haupt Deut Papa ging die Sache natür; lich längst überm Rand. aber seine Wohlerzogenheit verließ ihn auch nicht einen Augenblick. »ans...l Nu sieh nur, er sieh-. immer-zu ins Wasser — der Hut wird gleich fliegen« »Der Hut sitzt am Gunimiband fest, wie soll der fliegen?« Der ganze Jung’ wird über-» tippen —- ich kanns nicht mit ani» sehen.« »Wie soll er denn überlippen? Er hält sich ja auch noch an der Stange fest, und das Gitter ist hoch genug. rStangen und Gitter brechen auch« »Aber Adelhcidchen laß ihn doch « Frau Adelheids Herz lrampfte sick vor Panos Unverstand Um aber erzieherisch nicht ganz unthätig zu verharren, griff sie mit beiden Hän den in das Haar ihrer Tochter-: »Du wirst gleich alle Haarnaveln verlie ren, hier hängt schon eine Strähne.« »Laß doch hängen! Wir fahren ge: gen Wind, da bsilft doch nichts.« »Wenn du bloß den Mantel zu machen möchtest —- binde dir Dorf-. ein Tuch um den Hals, du wirst dick sicher ertälten...« «Ach Maina . .. l« bDie Tochter rückte nervös weiteri a . . »Na sieh bloß, wie der Junge sich! cnlehsnt. Wenn die Tbür aufgehH liegt er drin! Bring ihn bloß her ( ich bitte dich.« fstCB ist doch alles niet- und nagel i »Mir gleich —- bole ibn herl« Der Junge hatte sich in seiner wohl achtjiihrigen Erdenfasbrt an scheinend schon eine gewisse Wurstig leit zu eigen gemacht. Nur wenn seine Blicke ' sich unvermuthet mit denen der Mutter lreuzten, huichie ein gequälter Ausdruck über sein lebendiges Gesicht, als hätte er hin gesehen wo er nie hinsehen durfte um sich nicht all seine gute Laune und naive Lebensfreude zu rauben Ihrr dern Vater nieste er hin und wieder lustig zu. Das hieß: »Wir perftehen uns, lieber Alter, und lei den, ohne zu blagenl« Sowie der Dorne-fee irgendwo an leg:e, ftiekzdre Aufregung rau ns Ungemessene: »Dort ihn her, ninnn ihn an die band — all( Kinder sißen ruhig bei ihren Eltern —- bloß unser Junge. . . .« Alle Kinder laufen herum, selbst Ue kleinsten Purzelchenl Ei kann ja ists Uschls MWP CI wurde mir zu viel. Alles hu tm lächelte und lachte und ein sehr Adel deeinschsuender alter here de Mirie zum Gaudium aller Rächst-? Mir «Weine Mutter, die : umgebracht meine Mutter, die M w . Zwist-r mätrllich eine umbrin Eschakfm nur »der Geräusch des »Dann-fees ,und schlossen sich immer wieder so matt, wie sie öffneten. ? Es war ein hübsches ·ld: Der Vater groß, kräftig und gesund, und das Kerlchen daneben so hilfloszik traulich· »Batti« —- ries plö lich fein "ch iernes. helles Stimmchfem »Mit-Fahrt ich bald zu Hause bei Muttik «szshl!« I «Vatri — ich bin sh-—o—o» Bis hasie denn immerfort, Junge?« Mtti s- nich irnrneßn Zeiiun lesen.« »Halt’n Mund!« »Vatti is ’Z Wasser sehr tief?« Vatti immer, ohne von der Zei tung auszusehem «Ja!« «B-atti wenn ich reins.... pering’« bin ich todi?« «Batti . . . soll ich reinspringen?« «Qoatsche nicht, dummer Junge!« » »Vatti warum lachen denn die Leute?« F »Weil sdu zu dumm bist.« ; »Bist du auch ßn »dann-h Botti?« T Jesr störe- dek zärtlich- Hm sPapa sich einen Augenblick, urn dem iherzigen ungen eine ganz voll« itpertbige rseige zu verabsolgen. L »Mein Vater, der Schelm, der rnich gessen hatt ziiirte ich in Ge ldanken weiter, und wandte meine Aufmerksamkeit einer anderen Fa irnilienszene zu, bei der der Beschauer Haus einem behaglich heiteren Lächeln Inichi herauskom, wie die Darsteller ldieset liebenswürdigen Pantosmime ’selbsi. Denn außer mal einem übers seligen kindlichen Ausjauchzen wurde kein Wort gesprochen. » An einem Ende der langen Sei tenbant saß ein junaer, großer, blendet Mann in iadelloseni Rausch roch Arn entgegengesesten Ende der gegeniibersiehenden Bank saß eine junge, ties brünette Frau. Und von einem zum andern torkelten ohne jede Ermüdung zwei blonde, lleine Mädel, wohl drei- und fünfjährig, mit etwas zerzausten Locken und zer drückten weißen Kleibchen die von entschieden fessellosem Vergnügtiein zeugten, bin und ber, ker und bin, auf graden und ungraden Wegen s— aber immer zum selben Ziel. Und aus jeder Endstation wurden sie mit offenen Armen empfangen, aliickslich auf das Knie geboben und abgetiiszt swöbrend die Blicke von Vater und »Mutter ebenso unablässig zärtlich zu einander flogen. Die kleinen Irotter trugen augenscheinlich Küsse im Auf trage von hüten nach drüben. Und wenn sie, was auch zuweilen vorkom, gar beide zusammen an deriesben Station landeten, dann gab«s ein ganz besonders tolles Quietfchen und Jukeln. Und als es endlich zum Aussteigen Etamt ein Zuruf von biilen nach ldriibem und wortlos tadvite das Kleinste tu Mutters, die Aeltere zu Winters Hand. E Das waren zwei glückliche Kinder :—— sie hatten Eltern, die nicht nur ieinandet, sondern auch Kinderart sverstanden und liebten. Der krick Deo Gesichter-. Der Sommerreisende, der nur bin» und wieder die Cafinoiäle der qrpßenä internationalen Modebiider ketritt. ums am Spieltisch ein Goldstück zu wage-U mag sich bisweilen wundern, wie vers allmiichtiger Croupier, der manqu tagein im Golde wüistlt und doch nur ein t«lei«.ier, meist bescheiden bezahlter Beamter ist, der Versuchung wider siebt, sich etwas von den gleißenden Schätzen anzueignen. Nur wenige Eingeweibte kennen die raifinirten Vorsichtsmaßregeln, die oon den Un ternebmern getroffen sind um solche Zwischenfölle zu vermeiden. Gewinne und Verluste sind nicht genau voraus zuberechnen und die Spielbont wäre damit ein bequemes Feld fiir Unter schlagungen. Jn vielen Cnsinoi ift oerfiigt, daß der Croupier an feinen Hei-drings stiicken keinerlei Tasche tragen darf. Aber findige Beträger haben doch Mit tel und Wege gefunden, um diese Be stimmung wirkungslos zu machen. Meine Gebeimtafchen unter der Brust des beendet oder auf der Rückseite der Kramtte wurden ersonnen. weifel lot ist die überwältigende iebrbeit der Croupiert pflichttreu und gewis senhaft, aber bin und wieder verirrt sich auch ein schwarzes Schaf in die Herde. Erst kürzlich ist man einem neuen Croupiertrick in einein großen französischen Badeort aus die Spur getonimen Man hatte Verdacht ge schöpft, beobachtete den betreffenden Beamten genau, aber anrAbend fehl ten immer einige Louis. Endlich wur Hte das Geheimnis ausgedeckt. Der croewier hatte an seinem Rechen, mit dein er die goldene Beute einbeimste, einen äußerlich nicht erkennbaren. sehr Hunreich konstruirten Mechanisrnus angebracht eine Art Falle, die sich automatisch öffnete und Goldstiicke schlucktn Als er oerkxaftet wurde fand man im Innern seines Rechen eine ansehnliche Summe von Gold Miete-. Man sagt. kleine Geschenke erhalten die Freundschaft Das war einmal. Heute itt et anders. Nur große erhal ten sie, kleine erkalten sie. s - - Goldinarks ,,Gdtz von Beks lichingen«. IEtstansiihrung in Wien anliißlich sei-J ; nes jungft gefeierten 8(). Ge ; hurtstages. Als Goethe im Feuer seiner zwei-I undzwanzigjährigen Jugend für die Geschichte Gottfriedens von Berlichin gen erglühte. dachte .er nicht im Traume dar-n —- so erzählt gelegent lich feine Mutter — seinen Göti itr die Bühne zu schreiben. Er wählte iir seine Erzählung die dialogisirte, dramatische Form, weil sie ihm am kräftigsten schien, den Helden, die Zeit lebendig zu machen. Eines der schönsten Kapitel in der prachtvollen Goethe-Bioqrnphie von Bielschosvs to schildert diese Entstehn-n des Götz, worin· wie in jedem Goethe’fchen Wert das allgemeine und das periiin-’ liche Element to eiaenthiimlich sech» durchdringen: Wie Goethe darin die tiinstlerisch - politischen Tendenzen.’ die ästhetischen Ideale feiner Jugend hart schmiedet, indem er in der Götz Historie einen Jungen Kerl« zeichnet. der allein den verkehrten Men sichensatunaen und dem vertehrtenz Menschentreiben Fehde ansagt, siir . das Gute und Wahre. Freie und Nei stiirliche tämpftx toie er dazwischen das Weislingendrama schiebt, das ihm eine selbstuuiileriiche Buße fiir die eigene, durch die Seienheirner Liebesidnlle ichuldsbeladene Seele be deutet; zugleich in der verführeri schen, in strahlender Schönheit pran genden Adelheid einen Onmnus auf die Gewalt der Frauenliebe dichtet: wie er diese Tragödien hineinstellt in ein vom Kampf der Völker dampfen des Jahrhundert und wundersam be leuchtet durch die humaniftiiche Idee der Resormation, der Sehnsucht nach freier, voller Menschlichtekt Und diese ganze Fülle von Thatem Perso nen, Gedanken. Gefühlen mit einem HStrom warmen Blutes durchtriintt.! iwie es nur ein to glühend Herz als idas des Dichters hineinaießen konnte ! Aus einer Dichtuna. so voll an in- s neun Vorgängen und lebenitrotensJ ; den Charakteren, so latoniich in Rede? und Geaenrede, to stürmiich in flie-! aenden Szenen, so unltiriich —- eines ORT? i Unter den Titel des ersten Ent wurfes hatte Goethe nicht-.- anderes aeschrieben als: dramatfsirt Daraus bildete er dis »S auspi el« , aani und aar unletiiminert obs sur dieBLitme tauate Es wirbelte eine Begeiste rung auf, die wir an uns rein eige nen Herzen ermessen können. Die T-ichtuna, die an Glanz. Reichtbum und Wärme alles übertraf wer-» Deutschland bis dahin aetannt hatte da s »schöne Unaebeuer« mußte aufs Theater. Ader erst dreißici Jahres später entschließt sich Goethe eine Bühnenkearbeituna daraus iu ina chen. Sie wird ein Komme-miß Beil der Arbeit ist ibin durch-ins nicht aut zu Muthe: er aestelit, er habe durch-» aus nicht mit Liebe :.tran aearbeitet,J er nennt sein Vorhaben veneloväiich, n- is er aeirobem muß er wieder a-uf ’ fünfiiajäliriae Goethe sieht Welt und Kunst anders als der zwiiniiajiidriae; i niit derBlibnenbearbeituna sprenat er zugleich andere Anschauunaen hinein. Die artfremden Aenderunaen Troe iisch teine Verdesserunaeni bat cttk Brahni in einer vortrefflichen Unter suchung keieuchtei: sie sind: enaere Motivirunaen, veränderte Tenden zen: aber auch Bühnenesielt e, Innr rretationen nach der Seite des Wei chen und Zentimenialem Reslerionen, kreiterer Stil; also im Grunde lau ter opernhaste Elemente. Tie Auf südruna dauerte damals sechs Stun den. Goethe mußte litt-en iind näherte sich später in einiaen Punkten wieder der früheren Fassung Fünf Jahre darauf tarn das bekannte selt same Experiment, das Drania in zwei selbstständiaen Stücken iu zerleaew in das Ritterschauspiel »Adalbert von Weislinaen« lin vier Aufiiiaen) und .Gön von Berlinchinaen« iin fürrf Aufiügen). Neue Aenderungen nach weiteren neun, zehn, elf Jahren. Und noch 1530 versucht Goethe eine neue Umarbeitung, schmilzt die bei den Stücke wieder in eines zusammen und entschließt sich nur mit Wieder streden, eine Bühnenbeerbeitung drucken zu lassen. Wie oft und mit welchen überlegenen Mitteln Goethe den Göt auch riniaedriiat bat wir dröselnc Er detornvonirt und re tonipvnirt Beareiflicherweisr. Der kühlen uns als unbefangen Genie siende immer wieder zu der erlten Fassung hingezogen in der Form und Inhalt eine slainrnende Kriegeertläi runq argen das hergebracht, ae das Niedrige ist ein brauler Triumvbnesana der Tugenden ist die der Gdi vertismrt und die der Sitterin und Drang iiber alles bod der Freiheit, Ehrlichkeit Gerechtig keit, Tapferkeit, des aeraden must-i act-, freien, edlen Drauslosaeheu Uhenbearbeitnnaen baden den Mit-ff farbloser nnd disspluter ge macht. Dennoch hat Goethe in einein an deren Sinne niit seinen Bearbeitun qenrecht In dein Aussahe Mel-er das deutsche Theater« vertritt er das Prinzip seiner »Das« - Rednltioneihl Eb: mith,tsaatderk drfiirh rnit Gieiintwrh a r ou un raig an eprochen werden« dass in dies sein ice-E wie manchem anderen der Leser sich vom Zuschauer und bitter trennen intit e; jeder hat sene Rechte, teiner dein anderen vertiirninem cken dieser Absicht liat er in die säh-« ynenbearbeitungen lontentplative und1 pvmvdoste Elemente getragen, führtj mehrfach die Gelegenheit zu feier-« lichen Aufgiigen und Schaufiellunaen hierbei. Bei der Trauuna der Ma ria, früher nur angedeutet. lontinen1 Lerse und·Georg rnit Fahnen auf die Bühne, dann ziehen Chortnadem Priester. Männer und Frauen »mi« Gesang« ums Theater in die Kapelle» die Watte falntirt mit Piten undx Fsthtm »der Gesang in der Kirches dauert sort«. Oder: Adelbeib tornmt rnit einem Mailengefolae bei Fadele Erleuchtung auf die Szene, Jugend. und Mann, Kind und Greis sind ihre; Begleiter und werden an Bsutnentet-« ten geführt. Für diese und ähnliche weitausgefponnene Rührstellen war tein Raum in der Knappheit des ek-: sten »Got«, jener wundervollen! Anat-Mein die dem jungen Goethe eigen. Aber hier entstanden die Bes riihrungiflächem die einem Opern nrufitrr sich anbieten konnten. Gold-matt ist der erste Komponist. der aus dem GönWrama eine Oper macht; oder richtiger nicht aus dem. Goethe-Drama, sondern aus Szenen und Bildern der eben angeführten Art eine Oper von fiins Alten in neun Bildern zusammenftelli. Riemann nennt allerdings drei Komponistenf ans Goethes Zeit. die eine Oper »GÆW von Berlichingen« verfaßt haben1 Goldrnart’s .Götz von Berlichinz sollen: Icsef Hunden, Johann Fried-i sich Reichde Johann Peter Aer Schulz. Die erste Angabe muß aufs einem Irrthurn beruhen. Hondn boti nicht einmal ein einziges Lied Vons Goethe lornponirt; in deutscherj Sprache überhaupt nur einige fleinq Operetten fürs Marionettentheaterj geschrieben, woraus sich blos-, zwei lurze Musilstiide erhalten haben; Reichardt, der Zeitaenosse Goethes-, der dessen sämmtliche Stnaspiele tem ponirt hat« machte aus dem Göß keine Oper, sondern tornponirte dazu eine dringen. Also Traum und Idee des GtzsStosses als eine Einheit in Mu sit fassen. Die Goethesche Dichtung völlig durchzutornvonirem evar un dentbar. Ein Bearbeiter bat herbei müssen. Jch glaube nicht, daß herr Willner aus dem Ost-Stoff dat.l ge nommen hat« was Gotdrnort gesucht und gebraucht bat. Der Musiter, der selbst nicht siir seinen Text sorgen kann, ist in einer verzweifelt abhän ATAM LIM. Er muß vorlieb nehmen. Herr Willrner bat die Bearbeitung ganz nach der leichtsertigen französi schen Methode angelegt, die den Gounodschen Opern den leichten Er solg verschasste. Hat Bitder und Situationen aus dern »Gi5tz« ohne innere Verbindung aneinander - reibt, ja sogar durch veränderte - - stellung ihren Sinn stivol und un verständig gemacht. Mir thut’s un siiglich weh, zu fühlen, wie der Korn onist in seinem unerbittlichen Ernst nach dem Echten und Wahren des Goetheschen Stoffes ringt und seinem gütigen Vertrauen die Lügengestalt eines solchen Librettos sich in den Weg stellt. Die bescheoeriichen Art biebe seiner Arbeit muß er gegen dentNebel führen. der die geliebte Dichtung verbiirgt. Einen deutschen Boito bittte Goldrnart haben müssen der wie in Sbatesveare - Verdis .Othello« und «’folstass« des Musi ters und des Dichters Ideen gtiieisich verbunden hätte. Irn «Giid« geben Tertbearbeiter und Komponist aus verschiedenen Wegen tu verschiedenen Zielen. Ein innerer Zwiespalt, nicht zu iiberbriiclen. Die Musik bat durchaus die noble. ernste Haltung, die wir an Goldman so sehr verehren. Sie gtiinit wohl nicht in der strahlenden Frische, die selbst dern später entstandenen »Win terrniirchen« eigentbiirnlich ist. Dutnps muß aus dern Meister ein inneres Widerstreben gegen die Ve:rbeituna gelastet baden. Goethes Götz von Karl Gold matt, Wie-. Musik. bestehend aus Lukrrtiire, eini gen Geianaen und Chören, ebenso wie zur- »J:-higenie«, zum »Tasso", »Ga oiao«, «E·amont« und zum großen »Fausr«. J. P. A. Schule endlich· der Patriarch der Liedertomponisten, bat aus dem aanien Gön nur das Lied des Liebtraut »Mit Pseil und Bogen« in die zweite Sammlung sei ner berühmten «Lieder im Voltgton'« ausgenommen. Während Mignom Werther, der Faust in vielfacher Ge stalt siir die Oper benunt worden sind, war dem Göt; die lyrische Ex krakkion immer sern aeblieben. l Einer Dichtung wie dem Haus« oder dem ,.Götz« kann die Musik ver schiedenartig sich nähern. Entweder so, daß sie die »Jdee« des Stoffes zu dem ihrigen macht und aus ihre Weise ausdrückt, aans unabhängig von den stofflichen Elementen der dieb terischen Ausführung: Wie zum Bei spiel die ,,77aust« - Luvertiire von Richard Wagner. oder Schumanns .Szenen aus Goethes »Im-st« oder Lissts «Faust« - Symphonie, Berkiw Fausts Verdammnisz«, Madlers achte Symphonie aekneink ist. Oder so, daß sie aus die Darstellung der inneren Idee verzichtet und sich an eine von den wirtlichen dramatischen Begebenheiten bälk; an die Gretchen tragsdie zum Beispiel, welche im gan zen Faustproblem doch nur eine Episode bedeutet, oder in eine-n an deren Fall bloß an das Mission erlebnis. das nur ein Ausschnitk ist aus dem verzweiaten Leben Wilhelm Meisters. Wodurch eine Oper ent steht, die nur das Ileusserlichste des dichterischen Gedankens berührt, aber«i die Stärke und Dilddastigteit ders Goetheschen Poesie silr ihre zweideutiH aen We ableitet. Seliliesltszn iztl eine dritte Wskeckte Lösung n -! bar: nämlich in der Musik Drama und Idee darzustellem tpas zum Bei spiel Spohr und Zöllner am Faust »versucht haben l Goldmark, der hochstrebende Geist, sder er ist, will im Attigs ein Aehn iliches: durch die Musik ·e vielsarbii Faen, ineinanderspiekenden handlun ·en illustriren und zugleich die herei fchen und gemiitkzlichen Seiten aus die stärksten musikalischen Gesühlsatzente Bertichinnen zum Helden einer ster zu tnacken, ift ein tunaoebeziter Her ienswunfcki des Meisters acweienx schon daß er dieken fiir die Musit und das Theater spröden Stoff io iebr ge liebt bat, inrickrt fiir das hol-te Ene ben feiner tiinftlerifchen Gesinnung. Ein vseltenes Beispiel, wie Goldniart, jeden billigen Effett und Erfolg ker fchmäbend, unbeirrt feinem Genius treu bleibt. Ein mächtiges Stück, worin die ritterlich-e Natur feiner Musik mit unverminderter Stätte hinftrömt. ift das breit angelegte Vorspiel, das, in einem beroifchen Eil-dar von einem feiertichen pp-Einfas zu einer stolzen uno feurigen Grandezsa führt. Zwischen den patbefchen Hauptm menten der Partitur leuchtet Gold martt Heiterteit unt- Humor durch. Die Gestalt Ewqu Franzeni, ein Enfemblie von Pagen ift damit haupt iächlich bedacht. Der Charatter des Hauptbeldem fomit auch ver ganzen Oper-, ift: Heldenbaftigteit, die in Milbe und Güte wurzelt. Weiche Stimmungen werden angeschlagen: die fchiinfte darunter in einem Duett tGidurt tin-sieben Gitt- und Geora die eine Abtbeilung des zweiten At tes abschließt. Daß die bochdramai tifchen Stellen —- dai Duett zwischen Adelbeid nnd Franz, Adetbeids Er mordung —- in der breiten Pinsel fiibruna des Meifters zu äußerst nackende-I Gemälben werden, muß wohl nicht erft qefagt werden. Daß der »M« troh feiner warm sind edel empfundenen Musit als stepertsir - Oper taum wird be sehen können, liegt an der unmög Jichen Iertbearbeitunsp Dr.clfasienenfeld. gen Miste-baten Die erften Lieder sind herunter - leiert. Eben lilßt eine alternde Schm beit aus der Gefellfchaft ihre nicht ge rade angenehme Stimme ertönen — ba erscheint der Kafsirer in ider Saat tbiir' und wintt geheimnisvoll nach dem Podium. «Sin«o S’ ’mal ’n Au genblick ruhig, Fräulein! Da sind noch zwee gekommen — die woll’n noch IBilleti taufen.« W. Sie waren Nachbarstirrde Und sür einander gedacht. Doch hat es in jungen Jahren Das Schicksal schon anders gedacht Sie verloren sich aus den Augen Und sahen sich nimmermehr, Als trennten sie ganze Alten, Als schiede sie Land und Meer. Und dennoch weilten sie beide Einander gar nicht so fern; Sie hatten nur zwei Berufe — Die waren eben modern. Er sauste aus einem Lastschiff Als Piitolo stol davor-. Sie diente als ssermädel Jn der Untergrunsdrestauratiom Drastischer Vergleich Arzt (im Gebirge zum iihrer, der für eine Touristenichaar ämmtliches Gepiick trägt): »Ungel)euer, was Sie da siir Lasten tragen können!« Führer: «Das bin i’ gewöhnt -—— mei’ Vater nnd mei’ Großvater waren auch schon solche Lasttriigeri« Arzt: »Nein Wunder, dann sind Sie also erblich belastetl« Theorie m Praxis. Vorstand eines Alpenvereins: .Jch lornrne um Schlu e. Lassen Sie uns sortschassen an un errn schönen Werte, stets eingedeni unseres Wahlspruches: Durch Feld und Wall-, durch Eis und Schnee zum Bergesgipfel in Gottes Näh’!... Aber seht. meine herren, bitt’ ich Sie um Entschuldigung, daß ich Sie verlasse, allein ich soll schon seit einer Stunde im Rathsleller sein!" «H O weht »Heut« hat unser Lehrer eine Frage gestellt, aus die nur drei Jungens ant worten tonnten«, berichtete ein Knabe seiner Mutter iei der Heinitehr aus der Schule. »Hossenttich warst Du doch einer von den dreien«, ertuntsigte sich die Mutter intereisirt. »Ja, Maine-, ich war einer diivon'«, bestätigte der Junge. »Das steut inich und macht mich ganz stotz. Wie lautete denn die FMVP .Wer hnt die Löcher in die Fenster tcheibe getchvssent« Zeit-miß. »Was ist denn sder hauptgewinn von Eu'rer Pierdelotterie?« »Ein viersitziges Auto." sitt-los Stolz. »Es-at Ach der Ober schon wieder gebeutelt, Frtinzl?.... Mach Dir nir draus —- deshalb gehen ioir irr-ei doch unser’n Weg!« Einteilung »Sie haben in Jhrein Bureau jetzt auch Telephon. Wde es recht fleißig heniitzti« »O za. Heut« has ich schon die dritte Nase telephoniich ketoinmen.« Wechsels-Il «.... Seht Jär Eucken nlten Vor stand noch manchmal, seit er sich hat vensioniren lassenim »O. der toinmt alle Tag'. Frist-r hat er zum Fenster 'n.1usg’schaut, jetzt schaut er ’nein.« Dns deriiiene Eis-. Fremder: »Im hirschgriind trat doch früher ein so wunderbare-It Echot'« »Da-z is a schwerer Reiter word’n!'« such eine Dreherei. «.... Der hosrath hnt eine ganze Menge von Titeln und Orden, und setzt nichts als seinen Namen aus die Visitentarte So ein« Protz!« R- all-. Gast: »Die Serviette ist aber un sauber!« Die-thin: «Soo? Die haben schon ganz andere Herrschaften umgehadt als Sie. Da sann sie wohl siir Sie auch recht sein!« Ins Tales. Giiiubigeu »Der lderr Baron t Ihnen doch die 800 Mark siir die en Wechsel dagelassen?« Diener: «Unfinn — 50 Psenni hat er· lich von inie gepuinpt, ioie er ort ging.« costsan « Bettler tder den rechten Arm ver steckt hat): »Ach, liebe Frau, laut-en Sie mir, ich war nicht immer fet« Dante: »Ja. das glaube ich; gestern hattesn Sie den linken Arm «oerlos ren«.« Octavianus Alten« »Ich möchte aus Grund von Geistedstdriing die Scheidungstlage einåetzezif u Jh F i e anwa : « re eau l wahätinntggt i st a sp « ein« a war es. ls i heteathetei« ch « ch sie « seith Mstaplerin: »Im Steckbriese sind also Deine schonen blrziden haare als besondere Kennzeichen angegeben wor den. Rose-it . . . Dann las sie Dir doch ists-ein« U U oeuien: «nni·l ,' nur blondt« »ich am steht xslksz