U e b r a S k a Staats— Anzeiger und Iserold F Thci Jahrga Jiummer 2. Un die Heirnath. Traute Heimath meiner Lieben Einn’ ich still an Dich zurück, Wird mir wohl und dennoch trüben Sehnsuchtsthriinen meinen Blick. Stille Weilen griin umfangen Von beschirmendem Gesträuch: Kleine hätte, voll Verlangen « Denk ich immer noch an Euch. An Die Fenster, die mit Reben Einst mein Vater selbst umzog, An den Birnbaurn, sder daneben Auf pas nied’re Dach sich bog. An die Stunden, wo ich Meisen Jm hollundertasten fing, An des stillen Weil-ers Schleusen, Wo ich Sonntags fischen ging. Was mich dort als Kind erfreute, Kommt mir wieder lebhaft vor, Das betannte Dorsgeliiute Widerhallt in meinem Obr. Selbst des Nachts in meinen Träumen Schiff ich auf der Heimath See, Schüttle Aepfel von sden Bäumen, Wäss’re ihrer Wiesen Kler. Lösch’ aus ihres Brunnens Röhren Meinen Durst an schwitlem Tag, Viliick im Walde Heidelbeeren, Wo ich einst im Schatten lag. Dann erblick« ick selbst die Lin-Ie, Aus den Kirchennlatz qepfl.1nrt, Wo aetiiktlt im Abendminde Unsre frohe Jugend tanzt. Wann des Kirchtburrns Giebelfritze Halt im Obstbanmrvaid versteckt, Wo der Storch auf hohem Sitze Friodtich feine Jungen bedi. Tr.iute Heimatb meiner Väter Wird bei deines Friedksofs Its-Er Nur einst, früher oder später, Auch ein Ruheplötzchen mir? Vas Neugeborene. Stizze oonDragz Nitiche hegedusia Als sie geboren Wurde, war ein lichtdurchfonnter Märztnn und wenn man so recht tief thrnete, spürte man schon Veilchendust und Frühlinqg .:eben. Acht Jahre ier iii Vermals alt, aber ich erinnere mich, als sei es erst gestern gewesen, an das sast mütterliche BeschützergesiibL das in mir erwachte, als Ich dur- tlcine ·Friit,lsingskind zum ersten Mal sah. Im Hof spielte ein Leiermnnn und ich stand in schrveigender Verleqen--. krit, «:-Ee nicht ganz tlidellosen Fäuste ist«- Riickem währen-d die Schwarzwäl deruhr an der Wand ungleichrnäsiisx tkcktr. Mutter tastete leise nach krei ner Hand und die Lust schien mir plötzlich bang und schwer, als horchte eine arosze Stille unt inich aus. »Willst Du Dein kleines Schme sterchen sehr lieb haben. Wildban Draußen aber guckte die Sonne und ivob goldene Streifen urn Odie Wien-. Da lichte ich der Mutter fröhlich ZU Und sie wurde wirklich unser Sonnentind, die tleine Helo, und bat es wobl selbst nicht gewußt. Denn im Anfang war eigentlich niemand so recht um ibre Ankunft sroh aeioes sen. »Mein Gott, ein Mit-del wieder. wo doch schon zwei sb: waren«, nnd der stolze Vater bat gewiß von einem frischen Buben geträumt, der jauch zersd Das Schaukelpserd besteigt und den Papierbelm sesk aus die blonden Locken drückt. Das hatten wir mit stiern seinen, sicheren Kinderzesiltpl längst beraus. Aber statt daß wir nun Unser kleines Schwesterchen dop uelt lieb gehabt hätten, schlossen auch wir uns trohig ab und erzählten uns bei Abends slilsterwd in de Kinderstube wie wenig Zeit die Mut ter seht siir uns habe, und daß«es unter Grphmnma’s Aussicht gar nicht Fehr so »toll-lustig« wäre, wie frü yet. lind als wirthch der Frühling hin und eine w-.i-.rne, liebliche Sonne rseritohlen die ersten Keime writte, sonnen wir zwei Tolliijpse über» neuen, beimiicizen Streichen nach, und; besonders ich, der die Schulbiicheri nur zum Aetgern aeschnfsen dünttenf «- ließ alles Sttrtiiren beiseite nnd lebte wie ein unendlich ssuleö, nbetl sreies tin-d aliietlickes Kind. Doch die bitteke Strafe sollte nicht« lange aus sich warten lassen. Eines Ta«1es, wie standen eben vor sder Prüfung, wurde ich nahe-U rasen. Erzähle mir etwas vom Ne oen, Thau und Nebel, und wodurch solclke Riesderschliige entstehen l« Ich stand wie eine Salzsiiule. ( »Na-M Die strengen Augen der Lehrerin sahen mich erwartungsvoll, rann durch-dringend an. »Antworten, antworten!" ries es fin mir und ich preßte die dunkle sSchulschiirze zwischen den zitternden sFingem Aber wie konnte ich bus, Hxvo sich neben mir das tveitgeössnete Fenster befand, dessen Riegel der stiirmische Frühlingswsiwd übermü» tin-; riittelte, dnsz man kaum die tleisne Lerche hörte, die eben jubelnd emsmrstcego Und soviel ich auch meine Gedanken zu sammeln suchte — immer wieder mußte ich aus da lleine Lied horchen, welches so innig klang, daß mich fast eine Art von Verzaubernng iibertam. Ringsmnher ging ein leises Flü stern und Lachen durch die Klisse und ich wußte, dass jene bald ein Hagel von Vorwiirsen auf mich yet nieoserprasseln mußte. Da suhr ich auch schon erschreckt zusammen. »Rul;e, Mädchen!« Eine schwere Ge witterschwiile drückte aus den Raum. Und dann sprach die Stimme der Lehrerin langsam: «Also nichts weißt Du — nicht ein ert? ..... Gut denn, Du sollst aus Strafe den Sah: »Ich habe nichts gelernt«, zehnmal anischreiben und Deine Mutter wird ihre Unterschrift dass runietseßen!« »Am Strafe —- merne Mutters Verftöndnileos fah ich in das req lofe, strenge Gesicht und begriff long mm. Das Blut stieg mir in die Wangen und ich fühlte, daß mir die Tbränen lamen. »Was würde Mut ter nur sagen, —- meine liebe, arme Multi, die noch heute Morgen mir io sanft und zärtlich überk- Haar gestrichen hatte: »Bist Du auch im mer br.iu, Liebling, I.1f;ich znich nicht tränken niuß?« Um Gotteswillen, nur das nicht, das surrte ich nickt gewollt! Wi-: sviifrsde sie leiden, vie liebe, gute Mut ter. VI fiel mir in meiner Noth das tleine Schwesterchen ein. Und einer plötzlichen Eingebun« folgend, imm rrelte ich, lrampfwit auf die Bank feheno, halb glückiickn halb befangen: »Verzeil-,en Sie mir doch. bitte, —-s bei uns ift fo fchreckkich viel Neueö!« Und dann, gedeimnißvoll wichtig: »Ich half nämlich ein kleines Schwe sterchen gekriegt!« Keine Antwort. Tier loie Fensterriegel tnarrte lu stig fort und ein breiter, goldiger Strahl Sonne glitt iiber sdie Schal bnnl hin, und ftreifte mich wie ein lievtosensdes Lächeln. Vorsichtig hob ich den Kopf. Du fah ich in ein völlig veränder ies Gesicht und rdurch das fröhlich: und befreien-de Lachen der Kind-er leuchteten mir zwei Augen entgegen. rvie ich sie in folch’ milder Rlnrkeit nur ein einziges Mal gefehen UU eine liebe Stimme, deren Klang mich gleichsam zärtlich umfing, fagte freundlich: »Ja, D-: haft Du freilich keine seitl gehabt! Wie alt ift Denn die meines Kaum zwei Wochen, sagst Du? Wuchs so will ich Tir für Itesmal die« Strafe erlassen, aber nächste-S i mal versprichft Du i:iir, fleißiaer zu fein, nicht ivaltr«.'« Es- tnng fast wie eine gütige Mut-« ter zum Rinde spricht Da nickte ich nur. Und trotzdem in mir alles wahrhaft licht uwd festlic :i:ar, liefen mir Doch die hellen Timä nen iiber die Wangen. Zu Haufe aber bin ich zur Wiege gelaufen nnd habe dem kleinen Schwesterchen meinen Dant ges-tat »O, DU, Du --— wir wollen uns immer lieb haben — nicht walir?« Und wieder fpiirte ich wie ein war mes Gefühl mich überfluthete und wie innig fest das Band ·.var, dass uns umschloß. Damals hat mich die lleine Hela freilich noch nicht ver standen. Großäugig unv verwundert tat ifie mich angefehen und hätte bald ängftlich zu weinen begonnen, als id« sie fo heiß und beftig aus ihren Träumen weckte. — Lange Jahre später brachte mir »der Abend eine stille Dämmerftunde und da habe ich den haschen-Den Kin derobren die lleine Erinnerung aus der Schulzeit erzählt. Die lieben, ehrlichen Au en haben mich lange und nachdenklich angesehen. Ich fühlt ein Schwanken in dem lleinen Her Jen, fah ja deutlich den Kanin in deni feinen Kindergesicht: Hatte ich sie alfo nur deshalb liebgewonnen weil sie mir einft unbewußt aus pro feer Angft und Reue geholfen oder war diefer Vorfall nur der Ruf gewesen« der meine schlummert-« Liebe geweckt, sdie Brücke auf der ich hinüberfand zu ihr? Draußen fanlen die Schatten, füll ten lautlos das Zimmer, aber ich rührte mich nicht. Selbst mußte das ; zittern-de Ver-z den Weg zurückfinden, «—- und fo schwieg ich; erwartungs ivolL bange Bis durch sdie Dun lelbeit eine dani- ftch in Ote meine stahl und ein Arm mich scheu um schlang Da schlon ich stürmisj in die Arme — mein tleines Schwe sterchen! — Seemaiinslos. Skiize von Max Stark, Neb. Wir sollten am 14· Oktober des Jahres 18.. von Hamburg aus in See gehen, hatten bereits am 11. Okt« alle Frucht und Ladung eingenommen, s sodaß unser Schiff, ein kleiner Damp- « fer von Wo Tonnen, schon zwei Tage vor der festgesetzten Zeit seeklar ge macht worden war. Der größere Teil unserer Labung war fiir amerikanische Hasenftätte bestimmt. Kurz nach dem Frühstück am 14. Oktober liesz uns unser alter graubärtiger Kapitän, er flammte von Börkaun, auf Deck an tre: en musterte uns der Reihe nach mit strengem Blick, machte uns beson ders auf unsere Pflichten aufmerksam und entliefz uns am Schluß feiner Rede mit den Worten: »Na, Jungs, ick hoff’, wie wüllt ook bütt mal eine i goode Reis hebben.« Kurz nach Mit tag louroen denn auch die Taue losge macht und der Anker rasselte aus der Tiese empor. Ein kleiner Schlepper brachte ungl» bis Schulun, wo wir uns im freiens Wasser befanden. Da wir zunehmende Eboe hatten, kamen wir schnell vor wärts, so daß wir schon nach vier Stunden Curhaven hinter uns hatten. Glücklich und ohne Aufenthalt ka men wir durch den engli schen KanaL Hatten wir bis dahin gutes Wetter, so empfing uns hier eine hockgehende See. Unser Schiff tänzelte bald oben auf den Wel lenlämmen gleich einer Nußschale, bald schoß es in die Tiefe, als ob das- er regte Meer es verschlingen wollte. Volle drei Tage hatten die Wellen ihr Spiel mit dem Schiffe getrieben, als sich die Gewalt des Ozeans zu brechen schien, so daß das Meer etwas ruhiger wurde. Aber ach· hatten wir vorhin gehofft, fo war die Enttäufchung jetzt um so grö ßer. Der Sturm, der fiir kurze Zeit abgcflaut war, schien nur eine Ruhe pause gemacht zu haben, um einen stär keren Angriff auf unser Schiff auszu siibren. Das Fahrzeug trachte in al len Fugen und eg war uns gar nicht mehr möglich, festzustellen, ob wir vonriirts kamen oder nicht, dermaßen hatte der Sturm eg in seiner Gewalt. Der Kapitän stand jedoch mitten in diesem Unwetter und Seegang am Steuer, es schien, als ob nichts im ftande wäre, seine Kraft und Aus dauer zu brechen. Es mochte am At. Oktober gegen R Uhr abends sein, als eine schwere Sturzsee über das Schiff ging, alle mitnehmend, wag sich an Decl befand. so ging die Kombiise.Schiffsleiie1-n. iTaue und viele andere Gegenstände "iik-er Bord, kurz. das Deck war ganz iglatt gewaschen. alles war verschwun deu, auch ein Theil der Reeling an aer Backbordseitr. - Aber nicht genug damit. Unfer al - ter, braver Kapitän hatte während die ser sharteu Zeit zu viel Strapazen; durchgemacht, sich aber nicht die nomine Ruhe gegönnt. Jetzt übermannte ihn ’ die Schiväcke; um lug Uhr rief er den Steuermann zu sich auf die Komm-in bis-Brücke, damit er seinen Posten ver sehe, und der Aapitän mußte von zwei - Mattosen in seine Kabine getrageiH werden, er lonnte nicht mehr gehen nor Schwäche, so groß waren die Anstren- j gungen fiir ihn gewesen· s So lag er drei Tage, fast immer i ohne Besinnung, dann erholte er sichs wieder. und da inzwischen gutes Wet— ! ter eingetreten war, so konnte er an Teck spazieren gehen. Die Mannschaft war inzwischen eifrig beschäftigt gewe sen, die größten Schaden zu reparieren und auszubesserw Da geschah das Unerwartete. Der Kapitän saß in ieis ner Decke eingehiillt und tauchte auch sein lurzes Pfeifchen. Plötzlich stößt er einen leifen Schrei aus, die Pfeife föllt zu Boden und unser alter Lapi tiin war nicht mehr unter den Leben den. Ein Herzschlag hatte seinem Le ben ein Ende gemacht. Am folgenden Nachmittag, es war der 27. Oktober, übergaben wir unseren guten Rapitän, nachdem eine kurze Ansprache gehalten worden war, dem Wellengrabe. Wirs fuhren weiter, waren aber erst einiges Meilen von dem Grabe unseres Kapi- ; töns entfernt, als es plötzlich einenj Stoß gab, der das ganze Schiff Miit tern machte. Alles eilte nach unten, nur der Steuermann blieb auf seinem Posten; er sollte bald genug erfahren, was- geschehen war, das Schiff war auf einen Felsen gerannt, hatte ein großes Lecl bekommen und war dem Unter gange geweiht. Mit einer nahezu unheimlichen Ruhe und Kalibllitigleit gab er das Fremmandm »Boate klar machen zum Aiissfchwingen.« Das Wasser stieg schnell höher im » Schiffsrumpf und als er fah, daß das Zckiff verloren war, gab er den letzten Beschl: ,,Jn die Boote!« Jn jedes Boot gingen vier Mann und stießen ad. Unser tapferer Führer stand aber ! immer noch auf derKommando-Brücke. t Sei-on reichte ihm das Wasser bis zus den Knien, da stürzte er sich, kurz ent sclrtcssem in die Fluten und wir lonn ten ihn glücklich in das größere Boot ziehen. Vier Tage trieben wir noch auf hcber See umher bei großer Kälte und Entkehrungen. Endlich, am fünften Tage, nachdem wir zwei Tage kein Wasser und Pro viant mehr gehabt hatten, wurden wir den einem Schiffe gesichtet, es lam uns zu Hilfe und nahm uns auf. Nach zirei Tagen kamen wir in New Or leans an. Da wir alle bis auf den Tod er setdpft waren, wurden wir in ein Lofpital gebracht. Unser Führer erlag einem schlimmen Fieber. Auch zwei YJcatrosen starben infolge der ausge feandenen Strapazen. Wir übrigen sechs lamen mit der Zeit und infolge sorgfamer Pflege wie der zu Kräften und konnten nach der .f:r«.mat, wo wir so frifch und froh fortgefahren und jetzt nur das naclte Liter. gerettet, heimkehren-. W Hamburg ohne Fernsprecher. Oambura, is· Juli. Es ist eine Vinsennsahrheitr Unsere Zeit ist von ihren Verlehrsmitteln abhängig. Fiijnnte man sich auch nur wenige Tage ohne Eisenbabnen denken? Ohne Te ?earauhen, ohne Fernsprecherct Be sonders der Fernsprecher ist im Ge schäfte-leben geradezu unentbehrlich ge worden, und gesetzt den Fall, er ver schwände auf einige Tage.... Aber gerade das- haben wir ja soeben in » Hamburg erlebt, erlebt mit einer-Erbär »fe, die siir die gesammte Geschäfts ,melt Hamburgs den Charakter einer Nothlage annahm. Wer eH miterlebt hat, wie man in den verschiedenen Bu reausJ der großen Reedereien, Banken und sonstigen Verkehrs- und Handels unternebmungen Hamburag händerin gend und vernoeifelt ver der unerbitt lichen Ihatsache stand, daß tein Fern snrechanschluß fast einen ganzen Tag lang zu erhalten war, der kam in sei nem Galaenhumor vielleicht unwillkür lich auf» die Variante: Telebhonicren ist nöthig, Leben ist nicht nöthig. Man deute: heutzutage-am große Werth- im Geschöstsleben davon abhängen, daß man die schnellste Verständnis-möglich teit «1ugnut-.t, ist das in der ,,Citt)« tonzeutrierte Hirn einer Geschäftsstadt ersten lliangeg wie Hamburg ohne Fernsbrecheu keine Verbindung mit Berlin. Bremen. Köln, London, Paris usw. ist möglich, weil dag Amt einfach aus den Anruf nicht reagiert. Man muß sich auf dass in vielen Fällen weit schwerfälligere Telegraubiren oerle gen, auf diese Weise die oft irertboolle und geradezu unerläßliche mündliche Verständigung von Person zu Person entbehren und dazu Kosten aufwenden, die sich fiir die Zeit der Hamburger Störung auf Hunderttausende belau-» fen haben. Der Schlag traf urn so. härter, wirkte um so mehr als regel-» rechte Katastrophe, als weder die amt- l lichen Stellen, noch das große Publiss inm das Verhängnis befürchtet hatten. ! Wohl rechnete man damit, daß sich mit l der Eröffnung des Betriebe-J in derl neuen hamburgischen Fernsprechzens trale mebr oder weniger unangenebme Störungen und llnebenheiten, gleich sam Flinderkrankheitem für die ersten Tage ergeben würden, das war aber» auch alles. Man wollte dergleichent gern in Kauf nehmen gegenüber denj mannigfachen verheißenen und auch; thatsiichlich vorhandenenVortkeilen des? neuen SostemH. die hauptsächlich auf eine bessere Verständigung und auf» viel schnellere Verbindungen hinauslie- ; fen. Mit einer aewiisenFeierlichleit voll zog sich der lleberaang zu dem neuen; VertehrsmitteL Am Samstag abend« sollten bir- zn einer aewissen Stunde die verbindenoen Drähte zu den alten,’ mit Wekttuebel versehenen Apparaten durchaeichnitten werden, was jeder Iheilnehxnet selbst zu besorgen hatte Man tbat es mit dem erhebend-en Ge fühl. den llebergang zu einer neuen Verkelnsepockre zu bewertstelligen. Dabei bat man allerdings auch die Empfindung als bunae Unterströ Hemmt wird auch alles klapven? Der alte Apparat war fiik die Samstags nacht aus-geschahen am Sonntag sollte der neue, kleine Apparat, bisher ein Taubktmniner. Leben. Sprache und Gehör gewinnen. Er sah eigentlich gar nicht danach aus, hatte teine Wert-— turbel und nahm sich gegenüber den alten Apparaten so winzig aus, daß man ihm sicher nichts zugetraut hätte, müßte man nicht, daß mitunter in den Kleinen der sähigste Kern steckt, und hätte man nicht die bündigsten Ver sicherungen einer so überaus glaub wiirdiaen Behörde, wie der Ober-post Tsiretiiom daß der kleine turbellose Apparat seineSackse viel besser machen H werde als sein alter Kollege. Damiti auch ja alles recht glatt vor sich geheni möge, hatte man fast allgemein den« Wunsch der Behörde erfüllt, am kom menden Sonntag, dem ersten großen Tage des neuen Betriebs-, seine Neu gierde zu ziiaeln und das Amt nur in unerliißlinen Fällen anzurufen. Und nun kam der Montagmorgenl Bei der llebermittlung eines Anrqu leuchtet aus dernArnt für jedenTheilnehmer ein kleines Signallämpchen. Schon etwa um die neunte Morgenstunde standen nahezu sämmtliche 35,000 Anschluß länipcken aus dem Amt mit einem Schlage unter Strom und Licht. Ganz Hamburg hatte sich- mit Wutb auf die neuen Fernsprecher gestürzt, tkeils um ernsthafteVerbindnwgen her zustellen, in der Hauptsache aber wohl, um die ,,Kiste auszuproben«, ein An reiz, dem namentlich die Herren Lehr linge und sonstigen jüngern Semester in den verschiedenen Bureaus nicht wi derstehen zu können glaubten. Daß» die blasse Neugierde vorherrschte, er gibt sich aus der Thatsjche, daß Tau sende von Anrufen kamen, ohne daß Verbindunaen gewünscht wurden. Die Beanspruchung des Aints betrug bei diesemszlnsturm nach amtlicher Mittw lnng mehr als das Hundertsache des Eltormalem und der Stromverbrauch war so stark· daß eine Hauptsicherung siir die Stromsufiihrung von der Rentralbatterie nach dem klmschalte snstenr dilrsk,schinolz. Das Amt war vollkommen rath!os. Man begniigte sich nicht damit, eine neue Sicherung einzusetzen, da man infolge des unver verminderten Ansturms ihre erneute Zchmclsung befiärchtete, sondern ent schloß sich zu dem Radikalmitteh den Gruppen, von denen die Beanspru chuna der Leitungen hauptsächlich aus ging. die Mijalicnteit des Anrufs voll ständig aber-schneiden Auf diese ;L«.!eise sah sich auch die große Gruppe sk;, die die eigentlichen litescbäftsaw schlijsse umfasst, vom Fernsprechvev lehr abgeschnitten und damit in die größte si.tiothlaae versetzt. Bis in die späten Nachmittags-stunden hinein dau erte diese schier bis zur Unerträglich leit gesteigerte Störung, und erst ge gen Abend, tro natiirlich die meisten Bureaus schon geschlossen waren, sonn te man Verbindungen erhalten. Das Merkwiirdiae ist nun, daß die mitun ter stundenlangen Störungen des Fernsprechhetrielss in Hamburg bis heute angehalten halten. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die Teilnehnier, durch den Schaden und die Zeitungen noch besonders getvarnt, eine nsiszlvriiuchliche Benutzung des Jernsurechers seit der Montag-statu stropbe unterlassen haben. Gleichwohl waren auch noch heute. Mittwoch vor mittag, die Anschliisse der ganzen Gruppe It, theilweise auch die der Gruppe :·., siir mehrere Stunden ge sperrt. Aus dem Amt hat man jetzt erkannt, da « ganz abgesehen von dem Montagsansturni, noch im Technischen einstweilen verborgene Fehlerquellen bestehen müssen, deren Nachspijrung man sich unentwegt unterzieht. Un ter diesen Umständen sieht man denn doch der nächsten Zukunft in Hamburg mit ernsten Besorgnisskll Entgegen denn ein iängeres Versagen der Fern sprechoerbindungen ware einfach für das Hamburger Geschäftsleben uner träglich und miifzte zu den verhängnis- I vollsten Stockungen in Handel und» Wandel führen. —,--—-——— Kriegdlnmde einst und ietzt. Bei den kommenden großen Herbst-« manövern der französischen Armee sol len zum ersten Mal in diesem Jahre die Kriegshunde in größerem Maß stab-e verwendet werden, zahlreiche um sassende Versuche sind vorgesehen und man erwartet mit Spannung, wie die Hunde diese Proben bestehen werden. Bei diesem Anlaß erzählt das ,,(kser cito Jtaliano« allerlei interessante (7inzeiheiten Von der Rolle, die die Kriege-blinde in den Feldziiaeu des Al tertlumg gespielt haben. Plinius und Plutarcki schildern, wie König Eige siiaus bei der Belagerung von Man tinea sich der Hunde bediente, und das gleiche that auch Rambyses aus seinem Zuge nach Aegvpten. Die Zimbern und Teutonen besaßen Hunde, die re gelt-echt in der Schlacht mitkämpsten Und die von den Römern wegen ihrer Wildheit sehr gefürchtet waren. Auch die römische Kriegsgeschichte weiß da von zu erzählen, daß bei den Grenz wachen Hunde benutzt wurden, die durch ihr Bellen das Nohen der Fein ide anlündeten und die Besatzung bei Zeiten ularmirten Jsm Mittelalter wurde ebenfalls der Hund als Wächter der Festungen oder des Feldlagers ver wendet, er diente sogar zur Bewachung der Gefangenen. Jnr Kampfe wur den sie gegen die Reiterei zu Felde ge führt; die Hunde erhielten dann ein Gefäß mit brennenden Stoffen auf den Rücken geschnallt und wurden so auf die feindlichen Reiter losgelassen. Eine Zeit lang trugen diese Hunde eine reqelrechte Rüstung aus Stahl, die mit zahlreichen spitzen Stacheln versehen war. Jn den Schlachten von Granson und Mitrten im Jahre 1476 lieferten die Schweizer und die Burgunder Hunde sich eine regelrechte Schlacht. Bei Murten wurden die burgnndischen Hunde vollkommen ge schlagen. Später ließ Karl der Fünfte 4000 Hunde aus England kommen, die im Feldzuge gegen Frankreich die nen sollten. Bei Balenza nahmen die französi schen Hund-e an sdesnKasinpfe theil, und die spanischen Kriegshunde waren es, die hierbei ihre Feinde überwunden und Hier-sprengten Auch in dem me riianifchen Feldzuge spielten die fran zösischen Krieashunde eine wichtige Rolle; ldie Thiere waren sorgsam ab gerichtet und wurden zu einem Schrei ken für die Mexilaner, welche schließ lich ihre vierbeinigen Gegner mit Gift bekämpften. Auch in dem letzten türkisch —- russischen Kriege fehlten in der russischen Armee die Kriegshunde nicht. Jm modernen Kriegswesen hat sich die Rolle des Hundes- freilich ge wandelt: er dient nicht mehr als Streiter: seine Aufgabe ist es, den in der Feuerlinie liegenden Truppen Munition zuzutragen, Befehle an »die ZVorposten zu befördern und nach Ver wundeten zu suchen, die von den Sa nitätgmannschaften vielleicht übersehen worden sind. Im Dom von Exeter ist nun durch den Bürgermeister die alte astronomi fche Uhr feierlich wieder in Gang ge setzt worden, die seit Jahrhunderten die Stunden der Andacht und der « kirchlichen Verrichtungen anzeigte. Der ehrwürdige alte Zeitmesser, der jetzt auf einem mächtigen Eichengestell m einer Seitenkavelle seinen neuen Platz gesunden hat, ist im Jahre 1317 her gestellt worden. Urspriinglich stand er am Hauptschiff. Die Uhr gilt als die älteste ihrer Art in England; vor dem Transport an ihren neuen Standplatz wurde sie von einem hervorragenden Fachmann des Uhrmacheroewerbes sorgsam geprüft und repariert. .. Eine 000 Jahre alte Uhr-. i l · —-.-—— meet-wartete Folg n. Der Centralpnrt in New York wur de kürzlich von allen Hunden und Katzen befreit, die dort herrenlos um« berliefen. Die Thiere wurden erschosfi seu. Bald stellte sich heraus, daiz man damit einen dummen Streich beging. Die Ratten oermehrten sich seither im Bart in einer Weise, daß sie sogar die Menagerie bedrohen, und dnsz die wilden Thiere ,,wild« werden aus Furcht oor den Massen der frechen Klingen Jetzt wird man wohl wieder »herrenlose« Hunde und Katzen auf Ziosten der Stadt anschaffen müssen, um der neuen Plage zu begegnen ———·-. Der Nervöten Arzt izu einem Geschäftsreisenden, der über Nervosittit tlagt): »An die Lust, an die Luft!« »Aber Herr Doktor, verfallen Zie doch nickzt in diesen —- Hartgtkiechtgs ton!« lssin guter Mensch »Na-L Du lernft Englifckk« »Ju, weißt Du, ich will meinen Freunde Booth eine Freude knacken uno ihn zu seinem Gehnrtötane auf englisch — Inpumpe:i!« Von der Schnitt-re Schmierendirettor zum Bonoioantx ,.W«.15 luden Zie sich fortwährend um meine ledige Tochter herumzudkiickem Sie «Mitgiftjäger?« Entbehren heißt unglücklich fein! IFiir jeden Menschen gibt es Dinge, auf die zu verzichten er sich gewöhnen muß. Von einer großen Sorge find wir befreit. Jn Cleveland wurden die Stellen plötzlich ftreitendek Kaugumi .. mi-Atbeiterinnen anderweitig besetzt, sc daß jetzt ungestört weitergetaut wet den kann.