Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 26, 1910, Zweiter Theil, Image 11
ll Mam- Dspchrktbkhritk san II sit-zi- Haftung-L It No. 529. Well, Mister Edithor, ich will froh sein wenn die Schul widder starte duht un die Kids komme widdet von die Stritt sort. chh weiß nit, oh ich es nit mehr so gut stende tann wie in seithere Jahre, odder ob se jetzt oiel nähstier sin un ob aus die Vuive, wo nur e wenig wild gewese sin, rehgel-— ler Tosss un Raudies geworde sin. Was die for Drids an die Piebels spiele, das is gar nii mit Worte zu eckspresse un wenn iner siwive dotite un acht lawendige Lengwitsches siihse duht. Jch kann Jhne oss Kohrs nit alles ver-zähle, was se anstelle til-ha bitahs dann könnt ich e Buch schreiwe was so groß wär wie den Mister Schaksdier seine sämmtliche Werte. Drin hen se den annere Dag sich in die Näh von den Jahrdeingang gesetzt un hen sor en Peddler gewatscht. Schließlich is auch so en armer Deid benker komme, wo Modberbohnieierm battels« gehallert hat. Den hen se stappe mache un hen zu ihn gesagt, se hätte in den Keller en Ischont Eise gesunne, wo er haiowe könnt, wenn er en diesente Preis bezahle deht. Der Mann hat sie en Preis gemacht un damit ware se sättisseit. Se hen ihn gesa t, er sollt in den Keller gehn un sollt ich das Eise hole, sie wäre nit strong genug sor das schwere Ding kraus zu schaffe. Der Peddler iz in den Keller gange, is awwer nach e paar Minnits widder zurück komme un hat gesagt, es wär zu schwer sor ihn alleins zu täckele, er miißt sich erseht noch e paar starke Männer trie ge. Nach e kleine Weil hat er sich auch e paar Iellers herbeigeholt ge habt un die sin dann dran un hen den Tschonk Eise autseit gebracht· Der Peddler hat ihn dann mit die größte Mich an seine Skehl gelet un das nächste Ding war. daß die steht geho stei is. Der Ts nk is eriinner ge falle un hat ihn eine kleine Toh ge schmäfcht un er hat zuerscht in den Orogtohr gehn müsse, xor sich widder aussielse zu lasse. Jch en hinnia mei Fenster gesosse un hen alles geioatscht un hen zu mich gedentt, wo die Kidsi das große Stück Eise hergehaht hen. Wie der Peddler widder rediihr kom me is, da hat er e wenig an den Als-m: pe Eise gesträtscht un da hat er aus gesonne, daß es gar kei Eise war. Jch hen später diskowwert, das-, die Kids in den Wald en große Rad gesuniie hatte den hen se an en Wage heimge schasst un hen in e schwarze Koht gew we, so das-, er wie Eile gequctt hat. Das alles hen se nisr gedahn for den Peddler zu suhle. Well, Se tänne sich denke, daß der Mann sie ebhes zu höre gen-we hat. Ei tell jah, er hat se ei niges geheiße un ich hen nur gewischt daß er se iwwer das Nie gelegt un fi e Licten gewwe hätt, daß sie die fuh lische Gedanke sor ihr ganzes Leivc vergange wäre. Der Philipp- was mei Hosbind is hat leßt den Bennie gesagt, er sollt flir ihn in den Stohr gehn un sollt ihn e Backö Schnuss hole. Es war so ehaiit e Stand nach Sopperteim wie der ilipp ausgesunne gehabt hat, daß vein Sapplei zu End war un weil er den Abend sein Meind ausge macht gehabt hat, emal sor e Tschthnsch heim Zu stehn, da hen ich oss Kohrs nirkf agege sage könne, wenn er sich den Weg e wenig sor Entertebninent hat sorge wolle. Well, der Bennie is auch sort un kam erscht nach die läng ste Zeit widder reduhr. Er hat den alte Mann sein Schniiss gewioe iin der hat sich reiteweg eins getiickelt. -.-.--..- »W» .- -- - ...- --.-. »Mnnie, hat er gesagt, diesmal has« du mich nit sdie richtige Sort gebracht« Seller Schnufs is mich viel zu sein, ans-wer ich denke ich kann eweg mit duhn un ich mu e wenig mehr schnussx fe wie gewöhnlch. ior daß ich schnell mit fertig m«. Mer hen aus die Miit-T Vortsch ge osse un da is es so dunkel gewese, da mer sei Fieß nit vor diej Auge hat ehn könne. Mer hen uns gut unnerhalte; mer hen von allem mögliche gesproche un ich hen so bei mich im Stille gemischt, der Philipp drht alle Nacht heimsteh, das is doch ennihau e ganz anneres Lewe, als wenn ich immer allein siße muß un der alte Mann hockt bei den Wedeib weilen Ich hen ihn bloß einmal dann zukahle brauche. »Philipp, hen ich ge sagt, es is awwer ganz schreckkich wie viel du fchnusse dubst; da is es kein Wunner, daß du dei bische Brehn ganz kohstippehte duhs.« »Lizzie, hat er gesagt, ich hen dich ja schon gesagt daß der Bennie mich en annere Bränd Schnufs heim gebracht bat un daß ich ihn aus den Weg schaffe muß, for Daß ich mich morge den schenjuein Ahrtickel kriege-kann. Es geht widder emal zu zeige, daß mer die Kids sor nicks brauche kann un ich sin schuhk, wenn ich ein schicke deht, mich en Bonsch Weiolett zu tause, dann deht er mich e Psund Pohrksahsetsch brin ge.« Jch hen ·a gut genug gewißt, daß mit die ths nicts anzusange is un wie noch so ebaut e halwe Stand iwwer war, da hen ich die Mahfchen gemacht, daß mer ins Bett gehn woll te. Mer sin denn auch ins Haus un. obstehrs hen ich die Lömp geleit, der Philipp hat ganz klohs zu mich ge stanne. Wie ich Licht gemacht hatt, da wen ich en Schrei von mich gewwe, ich denke, den hat mer bis an die Zithe Limits höre könne· Denke Se nur emal an, instett von den Philipp hat en Kohlpechraweschwarzer Nicter newig mich gestanne. Der Philipp hat in, denselwe Augeblick in das Luckinggliis geguckt un hat auch en Schrei von sich gewwe wie er sich gesehn hat. Er hat gleich nicks gutes geahnt un hat die Schnussbacks herbei eholt un da hat er ausgesunne, da er ar kein Schnuff, sondern Wind-Bis war un« iellen Stoff hat er den gan e Abend grschnusst gehabt. Well, befohr daß ich ebbes hen sage könne, is der Phi lipp in die Vuwe ihr Bettruhm gange, hat sich den Bennie eraus gepickt un hat ihn so schrecklich oerhaue, daß er die ganze Nacht geheult hat. Sehn Se, Mister Edithor, so Buwe hen mir! Mit beste Riegards Yours Lizzie hansstengei. —--—. --— Ein steudtsses Dasein. »Unsereiner weiß nicht, was es heißt, vergnügt zu sein«, klagte mir ttirzlich ein besreundeter Bantinhaber. »Wenn die Geschäfte schlecht gehen, haben wir teine Ursache darzu, und gehen sie gut, so haben wir eine Zeit dastir.'· « Richtig, Lehrer: »Wenn ein Stier oder eine Kuh auf einer setten Weide stehen und nicht fressen. was sind fie dann?« »Ochsen.« So steif-ig. »Jhre Braut scheint ja sehr fleißig zu sein?« »Na ob, während wir uns neulich küßten, machte sie mir mit Benzin diel tFtecken aus dem Rock." s Im Seel-nd »Und wann heirathen wir?« »Heirathen? Aber wer wird denn eine.Verlobung gleich so tragisch neh-’ men.« . Ansseftn user-t » Karlchen sim Aquarium zu dem iVerehrer seiner großen Schwester): LNicht wahr, Ontel: so ein streimnier EGotdsisch —- der tönnte Dir passen?!« t I Kinder-nennt I Mutter: »Karlchen, willst Du nicht eint al Deinen Spielschrnnt austra inen?-« Kurtchem »Heute nicht, morgen, sMutti.« ; Mutter: »Kennst Du nicht das tVerschem - « Morgen, morgen, nur nicht heute, Sagen alle saulen Leute?'« I Rarlchem »Aber Matti, was geht »un« das an, was die sauten Leute sagent« » sie ieiifmwsatfnsssslleltfeL M-....-W»A——j--— — »Dann-I bk «n bis beiden Dicken immer gemeinfam aus«-" — »Fe, wissen te« die wohnen· in dkm elhen can-, und da ziehen sie sich unten an r Treppe immer Wisse-its die tteiel nur« swasf Berliner gern hören. Jn einer Berliner eitunsg habe ich kürzlich folgende ver chieden betitelte Anliindigungen von Concerten gesun den: Philharmonisches Conrert. Sym phonie-Contact, Adonnements « Con rett, Elite - Csoncert. Vokal - Con Ckkk« Jnstrumental - Concert, Streich Concert, Solisten - Concert, Militiiv Concert, Diner - Concert, Garten concert, Frei-Coneert, Kassee-Conrert; außerdem Violin-. Klavier-, Zither-, Mandolinenkonzert usw. Jeder der Saalinhaber oder Konzertunternehmer war der Meinung, für den musikali schen Geschmack des Publikums das Nichtige getroffen zu haben und künft lerischen Erfolg und klingenden Lohn einzuheimsem Ob aber alle Konzert-» die sicb eines starken Besuches erfreuen, dem musikalischen Geschmack der Be sucher entsprechen, wage ich stark zu bezweifeln. Den musikalischen Geschmack des Publikums kann der am besten beur tbeilem der das Publikum gewisser maßen im Negligee des Musikge schmacks lennen lernt. Der Kapell mcister, den man vor Veranstaltung von privaten Konzerten konsultiert, weifz darüber etwas anszusagen — Bei Hossestlichkeiten zum Beispiel macht die Festsetzung des musikalischen Programms mancherlei Schwierig teiten. Bei Paradedinners müssen vor allen Dingen historische Märfche aus das Programm gesetzt werden. Finder zu Ehren eines ausländischen Mon archen eine Festtafel statt, so werden in erster Linie Werte jener Komponisten berücksichtigt die dem Lande des Ga stes entstammen. Außerdem werden Ertundigungen eingezogen, welche Komponisten dem betreffenden Fürsten besonders lieb sind. Das Wahre er fahren diese Kapellmeister indessen sel ten. denn Monarchen haben einen offi ziellen und einen privaten musikali schen Geschmack. Kaiser Wilhelm ll. ist kein Freund der modernen Tonwerle: er liebt in erster Linie melodiöse Kompositionen von Meyekbeer (H1igenotten, Prophet), Weber (Oberon), Auber tFra Dia oolo), dann die alten Negimen:s märsche. Mancher in Vergessenheit ge rathene alte Militiirmarsch ist ansVer. anlassung des Kaisers in das Reper toire der Militärlapellen ausgenom men worden, zum Beispiel der Finn ländische Neitermarsch, der Gammel jägermarsch. Bismarck war kein musiloerständi ger Herr, er hat dies wiederholt zuge geben. Trotzdem verehrte er die Werte eines Meisters: Beethoven. Die So naten dieses Mannes liesz er sich in den letzten Jahren in seinem Tuslulum, nachdem et sich von den Staatsgeschäf ten zutiickgezogen hatte, des Oesteren vorspielen. Prinz Joachim Albrecht von Preu ßen, der selbst ein ganz tüchiger MU siter ist, spielt am liebsten — seine eigenen Kompositionen. Krupxy der verstorbene Kanonen könig, war ein leidenschaftlicher Vet ehrer italienischer Boltsmusit; beson ders die süßen Kunstvollslieder (Addio bella Napoli, Vorrei morire, Non e vero) ließ er sich häusig vor spielen. Die Lieblingsoper Major Wiß manng, des kühnen Asritafvrschers, war Cavalleria rusticana. So oft ich bei ihm lonzertierte, bat er jedes-nah niclxt zu vergessen, eine Phantasie aus dieser Oper ans das Programm zu setzen. Feldmarscksall Lord Roberts, der englische Höchsttommandierende, inter cssiert sich fiir einen deutschen Kompo nisten: Lortzing Das Lied aus detn Waffenschmied »Das war eine köstliche Zeit« hat er besonders in sein Herz geschlossen. König Ferdinand von Bulgarien ist nach seinen eigenen Worten ein Ber ehrer von Wagner und —- Offenbach. Bei einem Feste, das in der staate sischen Gesandtschaft zu Ehren deJ Prinzen Paribatra stattfand, der in einem Berliner Regiinent einige Jahre diente, waren auch einige junge Pein-— zen aus Siam anwesend. Diese baten wiederholt, ihnen doch ihr Lieblings stiict zu spielen: «haben Sie ni t den kleinen Cohn gesehen?« —- E sind übrigens nicht nur Siamefen, sondern auch hohe Herren des Adendlandes, die solchen Geschmack verrathen. Bei privaten Festlichteiten erfährt man sehr oft, wie verstöndnislos das gehrte Publilum ist, und welcher merkwürdige Geschmack sich manchmal bei der Festsehung des Programms entwickelt. Bei Bororthochzeiten z. B. muß natürlich, sobald das Brautpaar den Saal betritt, der hochzeitsmarsch ron Mendelssohn-Bartholdy gespielt werden. Weiter spielt sich das Fest programm folgendermaßen ab: Ouver tiire zu Figaros Hochzeit von Mozart, Brautchor aus Lohengrin von Wagner, die Liebe vom Zigeuner stammt aus Carmen, hab ich nur deine Liebe von Suppky Wer uns getraut aus dem Zi geunerbaron, hast du mich lied?, Lied von Bohm usw« Außerdem muß der Kapellmeister Rücksicht auf die Vor nImen des Brautpaares nehmen und Pia-ten aus Martha, Die schöne He lena, Joseph, Hänsel und Grethel, Leonore, Margarethe und so weiter siir das Programm bereit halten. Aus dem Titel ieder Pidce muß das Wort Zäockzeiy Liede, Braut klingen, das usttalische hat mit der ganzen Sache nichts zu tun. Oft tviire wahrhaftig das nachstehende Programm besser an gebracht: Die verkaufte Braut, von Smetana; Preislied von Wagner und dann zum Schluß Die geschiedene Frass von Fall. Jn den letzten Jahren hat sich fast jedes Kassee Berlin-s ein eigenes Mu sikenensernble zugelegt. Jm Wettbe werb gelangen diese zahlreichen, zu meist aus Oesterreich - Ungarn stam menden Kapellen zu Aniündigungen, in denen es heißt: »Die größte Ka none« konzertiert im Kassee". »Es schlägt ein, beeilen Sie sich und gehen Sie in das . Kassee'«. »Die Bombe platzt«. Aus den Plakaten, die solch ein interessantes Konzert an kiiudigen, befindet sich das Bildnis eines Mannes, dem die langen Künst lerlocken wirr um den Kopf fliegen, Er hat eine Geige in der Hand, reißt die Augen sperrweit auf wie einer, der durchaus in die Gummizelle will. Das hochberehrte Publikum aber amiisiert sich riesig, wenn ein solcher Künstler während des Spielens die tollsten Bocksprünge macht, plötzlich über das lKlavier oder Harmonium springt und zum Schluß den letzten Geigenstrich zusammengekauert in ei ner Ecke des Podiums in hockender Stellung ertönen läßt. Dieser Künst ler weiß den musikalischen Geschmack zu treffen! Jn ihrer österreichischen Heimath erhalten solche Musiker 1 bis 2 Dollars täglich, in Berlin beträgt die Monatggage etwa 8500 —- Berlin aber ist die Stadt der Intelligenz, der Musikverständigen. Aber auch bei den Militiirtonzerien kommt ähnliches vor. Vor einigen Jahren annonzierte ein Misitiirkapelk meister: »Der berühmte Marsch mit dem historischen Pautenschlag gelangt im heutigen Konzert zur Ausfüh rung.« Gespielt wurde der uralte sade Marsch Wien bleibt Wien. Jrn achten Takte des Trios mußte der Schläger der großen Trommel im stärksten Fortissimo einen Schlag aus siihren. Der «Dirigent zuckte zusam men wie oon oer Iarantet gestochen, verdrehte die Augen, drehte sich einmal mnMch selbst, und das ,,inusitalische Wunder« war vollbracht. Das Pu blii.irn hatte sich zu Hunderten vor dem Orchester angesammelt, um sich diese musikalische That nicht entgehen zu lassen, und brachte dem Kapellmei ster Ovationen dar, wie wenn er eine unbekannte Symphonie von Beetho ven entdeckt und zum ersten Male glänzend dirigiert hätte. Daß diese Nummer zahllose Male wiederholt werden mußte, ist selbstverständlich Jch sagte, daß sich dies vor einigen Jahren zutrug, und der optimistische Leser lönnte daraus schließen, daß e seither etwas besser würde. Jch kann, indem ich diesen Artikel schließe, sol chen Trost nicht spenden: es wird im mer schlimmer-. Eugen Phi-lippi. —-.—s Unbekannte Riesenthiere. Die große Seeschlange wird so lange nicht zur Ruhe kommen, als bis die Stubengelebrten gegenüber die-Gerich ten vertrauenswürdiger Reisender ihr lächelndes Kopfschütteln in Zustim mung zu verwandeln gezwungen sind· Es handelt sich bei der ganzen Angele genbeit nicht so sehr um eine Schlange als urn das Vorhandensein noch nicht genügend bekannter, mehr oder weni ger riesenhafter Seethiere· Das-, solche vorhanden sein müssen, daran ist heut zutage kein Zweifel mehr möglich. Doch scheinen hier in allen kontrollierbaren Fällen nicht große Schlangen in Frage zu kommen, sondern es handelt sich um grwaltige Polypen oder Krakem von denen schon ein einzelner Arm als Seeschlange hätte betrachtet werden können· Dann, wie es scheint, um ein robbenartiges Thier, wenigstens deutet die gut beglanbigte Begegnung des Schiffes Andromeda mit seinem slachlövfigen Riesenthiere auf ein sol ches bin; endlich um noch unbekannte kolossale Fische der Tiefsee, die nur durch ganz besondere Zufälle, etwa unterseeische Vulkanausbriiche, an die Oberfläche getrieben werden. Daneben find ja ganz gewiß Au gentiiuschnngen in Menge vorgelom men: Ziige von Delphinen brachten denEindruck einer langen, schwimmen den Schlange hervor, Tangwiesen wur den fiir Meerungebeuer gehalten Jules Verne hat in einer seiner Er zählungen allerhand solche Fälle zu sammengestellt Aber neben den zahl reichen Täuschungen bleiben die Tat fachen bestehen, die sich durch das un gläubige Lächeln der Wissenschafts bhilister nicht aus der Welt schaffen lassen. Von einer solchen einwandfrei be glaubigtenThatsache erzählt Dr. Ernst Budde in einem ebenso belehrenden wie unterhaltenden Buche: Naturwis senscbaftliche Plaudereien. Neben vie lcn anderen fesselnden Jhemen behan delt der Verfasser auch darin die See-· s langen. Er hält es nicht für un möglich, daß es wirklich Neptilien oder Amphibien sind, vielleicht Nachkommen urweltlicher Saurier. Hauptsächlich erwähnt er aber einen Fall, der sich an der Küste Westaustraliens iin Jahre 1879 zugetragen hat. Der Pfarrer des Ortes Busselton an der Geogra phenbai erblickte am Abend des 80. März in der Nähe des Strandes einen etwa 60 Fuß langen Fisch, der einen plumpen, klotzartigen Kopf hatte. Als der Pfarrer einen Bekannten anrief, um i m das merkwürdige Tier zu zei gen, schoß es seewärts, kehrte aber bald daraus ans Ufer zurück. Der Be obachter vergleicht seine Bewegung mit H -...—.«-.- — -..... -.—-..----»- —-.--.»-— der eines Hechtes oder eines Schwert sisches. Es wurde noch von verschie denen Personen gesehen-. Die herein brechende Dunkelheit verhüllte dann das räthselhaite Wesen: an-. andern Morgen scheint es noch in der Entfer nung, aber ziemlich undeutlich, wahr genommen worden zu sein. Aber das Buddesehe Buch enthält noch ein viel interessanteres Kapitel, dessen Inhalt seither weder widerlegt noch durch neue Beobachtungen berei chert worden ist. Er spricht von sestländtschen Kolle gen der Seeschlange und erörtert die siidanreritanilche Tradition vom Min horao, einem unter der Erde wühlen den Ungeheuer, das Bäume umstiirzt,! Seen entroässert und trockene-Z Lands in Morast verkehrt. Natürlich denlen I wir bei solchen Legenden zunächst ani eine Art von Erdbeben Doch solche tettonischen Vorgänge wären nicht im stande, arabenartige Spuren zu bilden. Bäume zu schälen schuppenartige Ab drücke im Lehme zu hinterlassen. Die Sache ist äußerst räthselhaft. Ein ge achtrter Zoologr. Fritz Müller, scheint die Spuren des Minhocao eines ernsthaften Berichtes fiir würdig ge halten zn haben. Man hat aber nicht nur Spuren dieses Unthierz gesehen; eine ganze Anzahl von Leuten will es selbst erblickt haben. Der eine Zeuge sal- ein seltsames Thier von ungeheurerGroße, mit einer Schnauze wie ein Schwein. Einer Negerin erschien der Minhocao großl Ivie ein Haus« Mehrere schildern es als einw Urmsörmiges Thier von 75s Fuß Länge, mit zwei Hörnern ams Kopfe. Jn der Gaceta de Nicaragua bat (vor etwa vierzig Jahren) ein! Augenzeuge berichtet, daß eine Obst-J vslanzunq, die aus einem kleinen, plötz- - lich entstandenen Hügel angelegt wor den n)ar. umgestiirzt wurde, daß die« ganze-Umgegend zertviihlt war und Abdriicke von zwei sctiuppigen Körpern ! »in! Lehme zurückgehlieben waren-; Lassen wir die Berichte aoergcauot scher Neger und Waldläufer beiseite, halten wir uns an die vertrauenswür digeren Meldungen, so stimmen sie in folgenden Punkten überein: das frag licheThier führt ein manlwurfsartiges Dasein; es hat die Kraft, Bäume um zuwerfem es scheint harmlos und ängstlich, denn es entzicht sich dem Menschen und erschrickt wohl gar selbst über das Geirache der Waldriesen, die es unversehens gefällt hat. Die äußere Erscheinung des Min hocao wird sehr verschieden geschildert. Doch nennt man ihn in Mittelamerita Sierpe, man denkt also offenbar an ein schlangenartiges Geschöpf. Und wir dürfen vielleicht daran erinnern, daß es in Südamerita sogenannte 1«uhlen oder Blindwuhlen gibt, die geradezu ein unterirdisches Dasein führen. Die uns bekannten Arten dieser Reptiliengattung haben nur eine mäßige Größe. Aber die meisten Angaben iiber den Minhocao widersprechen geradezu der Vorstellung eines schlangenartigen Thieres. Man spricht da von einer Schweineschnanze, einer rindenartigen Haut, Schuppen, wie sie die Gürtel thiere haben. Und besonders dieser letztere Umstand hat Budde auf die Jdee gebracht, daß es sich vielleicht um gigantische Armadille handeln könnte, wie sie ja eben in jenen Gegen den als Fosfilen vielfach noch gefun den worden sind. Man möchte sich versucht fühlen, derlei Erwägungen als phantaftisch beiseitezuichieben. Wenn man sich aber vor Augen hält, daß in den letz ten Jahrzehnten eine bedeutende An zahl niertwiirdiger Thiere in den ent legeneren Welttheilen entdeckt worden sind; daß man erst vor kurzem ein bis dahin noch völlig unbekanntes großes Säugethier, dasOtapi. in den«-Wäldern Jnnerafrikas gefunden hat; daß Süd ainerita noch viel weniger bekannt, noch viel räthselhafter ist als der dunkle Erdtheil, daß man schließlich die Eri: stenz des angeblich aus-gestorbenen Riesenfaulthiers in den Wildnisien Patagoniens für wahrscheinlich zu halten begonnen hat —— dann darf es nicht unmöglich erscheinen, daß einst der Minhocao und die sogenannte Seeschlanae einen Platz in den natur geschichtlichen Lehrbiichern erhalten werden. ---—-·-O.— Bileqms Weh Von der Schasggeduld des amerika nischen Volkes selbst den schreiendsten Uebelständen gegenüber ist schon oft gesprochen worden. Der ,,!lltanufac turers Record« hat einen vielleicht noch mehr zutreffenden Vergleich, indem er eH dem Esel Bileams gleichstellt, der geduldigsten aller Kreaturen, von de nen die Geschichte weiß. Kein anderes Voll trägt seine Steuerlast mit dem selben Gleichmuth wie das unsere und keines erwartet für seine Abgaben we niger. Laut statistischer Feststellung sind die isffentlichen Ausgaben, natio nale, staatliche, munizipnle und so wei ter, seit dem Jahre 1897 von tausend Millionen auf zwei und einhalb tau send jährlich gestiegen, um hundert undsünszig Prozent. Jn derselben Zeit hat die Bevölkerungszahl nur um sünsundzwanzig Prozent zugenom- » men. Oeffentliche Ausgaben müssen sein und nehmen mit dem Wachsthum dexk Landes zu, tragen natürlich auch zu demselben bei. Doch ist eine solche Zu nahme im Mißverhältnis zu der der Bevölkerung unverzeihlich. Diese un - nöthigeLnst, sagt der ,,Record«, ist der yueberzahl und Unsiihigleit der Dorde von Beamten zuzuschreiben, die auf Kosten des Publikums leben. Es gibt im ganzen Lande, von Washington herunter, kaum eine einzige Verwal tung, die nicht so geführt wird, daß ein gewöhnliches Geschäftsunterneh men innerhalb von sechs Monaten da bei bankerott machen müßte. Der große Fehler ist, daß eine große An zahl der Gehaltsbezieher aus irgend einem anderen Grunde als dem ange stellt wird, daß sie gehörig qualifiziert sind, den öffentlichen Dienst ordentlich zu versehen. Und ein nicht geringer Theil der Zunahme der Ausgaben ist auf Rechnung der Tendenz zu schrei ben, daß die Bundesregierung Aufga ben übernimmt, die ihr die Verfassung gar nicht zugewiesen hat. , DieAbhilfe wird kommen, wenn das nachgeborene Ebenbild von Bileams Esel, das amerikanische Volk, zu be greifen beginnt, wie schwer es unnö thigerweise besteuert ist. sEs wird dann verstehen lernen, daß, wenn es sich zu direkter Besteuerung versteht, jeder mann für den Unterhalt der Verwal tung nur so viel bezahlen wird, als er imstande ist und ihm pflichtgemäß zu kommt, anstatt daß er versucht, durch irgendwelche Kniffe die Last auf die Schultern eines jeden anderen oder ei ner anderen Klasse abzuwälzen. So bald einmal die Steuern direkt aus eines jeden Tasche in barern Gelde tomrnen, wird das Bolk seine Reprä sentanten zu strengerer Rechenschaft iiber die öffentlichen Ausgaben anhal ten. Vor einer Reihe von Jahren er klärte Edward Attinson, einer der ein sichtsvollsten Volkswirthe seiner Zeit, daß die Fähigkeit des amerikanischen Volkes-, sich Prosperitiit zu erhalten und eine bedeutende Rolle im Welt lzandel zu spielen, davon abhinge, daß es billig zu produzieren verstehe, daß es aber darin durch schwere Besteue-; rung empfindlich gehindert werde. Die Frage ist, ob zweiundeinhalbtausend Millionen nicht mehr ist, als das Land zu gesunder Entwicklung an Steuer-« last zu tragen vermag. per Handel mit unseren Territortew t s sDas statistische Bureau gibt an, ! daß der Handel der Ver. Staaten mit" ; seinen Territorien, die nicht mit ihnen zusammenhängen, während das kür - l lich abgelaufenen Fiskaljakyees onus-is ernd die Höhe von 190 Mill. Dollars Icrreichtr. Jm Jahre 1897, also im Jahre vor dem Krieg mit Spanien, swar die Summe nur 85 Millionen. » Die größte Steigerung zeigt der Ber stehr mit den Philippinen. Dies ist auf das Gesetz zurückzuführen, das die Privilegien der Zollfreiheit erwei terte. : ! Die Einfuhe von den Philippiuea während der elf Monate, mit Materi dend, dem letzten Monat, fiir den Zah len erlangbar sind, betrug 815,887, 418 gegen 88,860,429 während der entsprechenden Monate im vorherge henden Fislaljahr. Der Jmport im Mai dieses Jahres war 81,935,110 gegen 8336,097 im Mai 1909. Die ! lusfuhr nach den Philippinen belies f sich in den gleichen elf Monaten auf »815,1.40,445 gegen 89,825,08:3 tm » Vorfahr. Für den Monat Mai weisen Tdie Ausfuhrzahlen 81,368,738 in die ’sem Jahr gegen s960,541 im Jahre "1909 auf. Die Totalsumme unseres Philippinenhandels beträgt für dieses Fislaljahr 83 Millionen Dollars ge gen ZOY Millionen im Jahr 1909, also eine Zunahme von über 50 Pro zent. T Die größte Steigerung der Einsuhr aus den Philippinen zeigen: Hanf i:I;1(),0()(),000 gegen 86,666,666 in den elf Monaten des Borjahresx Zucker ? «Z,500,000 gegen 81,50(),000; Zigar tren und Zigaretten s1,500,000 gegen 32,761. Jn Betresf unserer Ausfuhr nach den Philippinen ergeben sich für beideJahre folgende Vergleichszuhlem Mehl PL ZSZZZZ gegen 8750,000; Baumwoll stoffe 82,500,000 gegen 8800,000; iFleiseh und Milchprodutte 81,000,000 s gegen 8500,000; Leder und Manufai sturwaren 38,000,000 gegen s4,000, t - 000. Die elsmOUatliche Vergleichsperiode beider Jahre ergibt siir die übrigen Territorien folgende Zahlen: Alaska 812,500,000gegen 813,000,000 im Vorfahr; Hawaii s40,50(),000 gegen sf;5,666,666-; Portorito 828,000,000 gegen 822,338,333. Dagegen war un sere Ausfahr: Alaska 316,333,333 gegen 815,000,000 im Vorfahr; Ha » waii 818,750,000 gegen 816,000,000; sPortorilo 824,750,0(10 gegen 822, »0(10,000. Alles in allein geht aus die lsen Aufstellungen hervor, daß der »Jmperialismus« sich bezahlt, wenn man ihn stritt vom Geschäftsstandi punlt aus betrachtet. Abs-muntern Sie: »So ein sBaum ist zu benei den... Wenn der Sommer kommt, »be!ommt er stets ein schönes neues Kleid . . . .« Erz »Ja, ja Und wenn man bedenkt, daß er es sich auch selber macht!« Ein guter Ein-mann. Frau: »So spät kommst Du wie der aus Deiner Stammkneipe, den ganzen Nachmittag habe ich aus Di? gewartet: weiß Du denn nicht, da heute mein Geburtstag ist?« Mann: »Aber natürlich. Weibchen, «den haben wir ja gerade gefeietii«