Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 19, 1910, Zweiter Theil, Image 16
Kutscher-Sehn Siz- wn Paul Blisz. II par eine schöne Sommer-nacht Pti Ist mochte ei weh-l gewesen etn Wan- ging ich durch den Thiergth meiner Wohnung zu F tarn aus einer kleinen Gesellschaft ·n Freund, ein bekannter Porträt Mley feierte seinen Geburtstasa und hatte sich einige Bekannte zur Don-le seladem Wir waren alle Junggesel len, alle lustige und trintsrohe«Män net, und so wurde denn das kleine Fest auch ausgelassen heiter. Gegen zwei Uhr trennten wir uns. Die schöne. milde Nachlust that mir außerordentlich wohl, und mit Be hagen sog ich den frischen Dust des jungen Grüns ein. Meine Müdigkeit Mr vorbei. der kleine Rausch war such-verslogen, und jetzt fühlte ich mich köstlich wohl. ; Als ich meine Straße betrat, graute? Ichon der Morgen. Die Milchrvagenj amen aus den Vorurten in die Stadt ( fahren« Bäckerjungen und Mantuas auen begegneten mir bereits, so das-, tch mich heimlich schämte, als Müßig gänger erst seht heimzutommen, da andere bereits ihr Tagewert began nen. Jsch war froh, daheim und all den kengierigen Blicken enttornmen zu em. An Schlasen war nicht mehr zu denken. Jch zog mich also um« legte mich aus die Ehaiselongue, die un mittelbar unter dem Fenster stand, dessen beide Flügel ich vorher weit Ess nete, und wollte so träumend den Tag erwarten. -,. « ·« Ungefahr eine halbe Stunde mochte so vergangen sein« als ich plötzlich leise Schritte vernehme im Kies meines Vorgartens, der mit zu meiner Par terrewohnung gehört. Zuerst glaubte ich, geträumt zu haben, als ich aber mit Aufbietung aller Kräfte hinhorche, höre ich anz deutlich die leisen, schlei chenden chritte. Eben will ich auf. zu sehen, wer da sei, als die Schritte nicht mehr gehört werden. Dafür höre ich ebenso deut lich, wie jemand das eiserne Gitter erklettert und zwischen den spitzen Stäben langsam weitersteigt. greife zu meinem Revolver, plötzlich aber sehe ich über mir zum Fenster herein ein Paar Beine bau melm Jm Nu greife ich danach, halte fest mit der Kraft der Angst und sie-he den Kerl so herunter, daß er auf die Chaiselongue purzelt. Jeht Operfe ich mich auf ihn und drücke ihm die Kehle zu. Alles das Werk eines Z nblickes. Gauner aber, mit überlegenem Lächeln. flüstert: .Guten Morgenl« . Gab lam mir so überraschend und der-mähen komisch vor, daß ich auch it lchelte, ebenfalls «Guten Mor pen!« sagte und ihn losließ. Sosort erhob er sich und sagte -Md: »Wa. Sie sind doch wen-g , « Iol ein verniinftiger Mensch, " leben und leben lassen — ein anderer hätte mich vielleicht doch er Megt.« Sprachlos musterte ich ihn. Seine mehr als defette Kleidung war wenig vertrauenerweckend. und willkürlich griff ich wieder zum Revolver. Doch wieder lächelte er und sagte: Meinetwegen brauchen Sie sich keine Mühe zu geben, ich gehe jetzt wieder so, wie ich etommen bin. Stecken Sie nur die nallbiichse getrost ein.« M immer weiß ich nicht, was ich von dem Kerl eigentlich halten solls — Dann aber frage ich: »Was wol len« Sie denn hier?« « »Was kann ich wohl gewollt haben?» Einbrechen wollte ich«, entgegnete er mit der größten Seelenruhe. »Nun wird man Sie einstecken.« »Meine Sorge!" sagte er ruhig, «tvenigstens bekomme ich dann wieder etwas zu essen.·· »Und warum wollten Sie einbre chen«t« Itnster sah er mich an. »Weil ich Hunger hatte«, sagte er schroff. f »Aber man hätte Sie doch leicht er tappen tsnnenx es ist ja bereits ganz ll draußen, und jeden Augenblick t jemand hier vorbei, es ist ja M erstaunlich, dass man Jbr in« m draußen nicht bemerkt aDas wäre mir aanz tchnuppe ge wesen. Wenn man seit drei Tagen so gut wie nichts gegessen hat, ist man zu allein fähigf Der arme Kerl dauerte mich jth wirklich. Jn seiner ganzen haltung war so viel Ernst, so viel Verachtung aller Gefahren daß er in meinen Au gen einen Zug von Größe betain «Wollen Sie etwos essen?« fragte i.ch Erstaunt fast ungläubig starrte et nich einen Augenblick an, dann ant wortete et lächelnd: »Dann wäre we W weine Mit-he nicht ganz um tssnt Wie-IX Ich Zwang mich, ernst zu bleiben, We the-, mir in das Nebenzinimek folge-. und dort feste ich ihm stet, suttee und etwas kaltes Fleisch s MMWUuaßeedap - II us los und Æmmtexch nicht ins out-ists Im Iris-— it fett be - ich, das et ein intelligentei M hatte. Ich beobachtete ihn nun seyn-ed Last me vielleicht deeinndzwgnzi te « Mein txt »Es tlich, da ee edeen besessen Herbst en gelebt hatte v IniklInzug me M des-It das er ais steif send Ich der vorletzten den-a Dann goß ichchse einezlcfchestrr Man ißt gut bei Nie-M m« Auch ich Smußte lacheln Hsberu einen trocenen Zis. Aber gleich nieder see sich ernst und fragte: «·daben Sie denn fteine Eltern oder Angehörige melerw ; Er verneintr. Meinen Vater dabei ’ich nie gekannt und meine Mutter ist. bot iiini Jahren gestorben. Ber wandte, die ich bebe, wollen mit mir nichts zu thun haben." « »Aber warum arbeiten Sie denn ;nicht? Sie find doch gesund und jträftig Haben Sie denn kein Hand ;werl erlernt?« z »Nein, ich wollte zur Bühne geben. nAlber ich habe tein Talent. Seit meine )Mutter tobt ist bin ich verbummeltK »Aber was soll denn aus Ihnen werden? Sie sind noch so jung Schämen Sie sich denn gar nicht, so zu verlotterni Grinsend fah er mich an und sagte: »Sie gebären wobl zu dem Vereine für Rettung Gefallenerk Ich machte ein böses Gesicht und wollte ibm eben eine Zurechtweisung geben, als er so fort abbittend einlentte: »Entschuldi gen Sie daß ich Jbre Liebenswiirbig teit so schlecht Sohne, aber ich kann mich nicht anders machen als ich bin Sie brauchten ja nur Lärm zu schla gen,v-.1nn wäre ich eingesteckt worden. Sie haben es nicht gethan. Gut io sind Sie eben anders als die anderen. Aber wenn Sie nun Ihr Liebeswut trönen wollen dann geben Sie mir noch ein Paar Groschen. und dann lassen Sie mich laufen. »Aber was soll Denn aus Harren werden, Mensch, lo oersinlen Sie ja ganz«, sagte ich entsetzt. »Ich gehe schon nicht unter, darum brauchen Sie teine Sorge zu hab-en. Jch befinde mich je t nur vorüberge hend in so trostlo en Verhältnissen Jch habt anehsbt Jch spiele is mos Billard, u bei den Rennen wet te ich auch. Wie gesagt, ich gehe schon nicht unter." Nun. ich gab ihm also ein Paar Marc, schenkte ihm auch noch einen neuen Rock, und dann ließ ich ibn durch den Eingang zum hinterhaus fortgehen. Nachen-to besten Tinan ries er, »und lassen Sie’s sich gut gehen. Viel leicht sehen toir uns mal bei einer bess seten Gelegenheit wieder«, — dann ging er, stolz und aufrecht, als gehöre ihm halb Indien. Als- ich aus meiner Chaiselongue lag und das ganze« doch gewiß höchst ei genartige Erlebniß durch-dachte, tam mir immer wieder der Gedante, daß es im Grunde schade sei um den Bur schen. in dem doch gewiß irgend ein Talent stecke. Vielleicht sand ich ihn einmal wieder. Dann wollte ich ihn mal ernsthaft stellen, daß er wieder aus gute Wege käme. Nun, ich traf ihn schon bahd wieder. Aber wie! Er lag im Thiergarten an einen Baum gelehnt, den rechten Fuß unter geschoben, so daß ei aussah, als sei der Fuß invalid, denn eine Kriicle lag auch dabei; iiber den Augen trag er eine große Brille mit duntleblauen Gläsern, und neben ihm stand eine große Blechbiichse siir die Almosen; orttoährend bat er kläglich: «Bitte, ein armer Mann.« Da er noch meinen Rock trug, er kannte ich ihn sofort. Erstaunt trat ich heran und fragte, was ihm denn pas sirts ei. Wieder verzog er grinsenb den Mund wie ehedem, dann sah er sich spähend um, ob auch niemand ihn hö jren könne« und sagte halblaut zu mir: »Das ist ja alles nur Manne-M ich bin ja ganz gesund, aber ei ist wirt lich ein eintriiglichei Geschäft, die Leute fallen alle daraus hinein. Man muß eben sehen, wie man durch die Welt tommt.« Jch schwieg und ging weiter. Run tvar ich lurirt. Ein Ritters-m ,. . .Da thut mir die FrauSchwieH germutter schon unrecht, wenn sie meint, ich tiinrmere mich nicht um das Wohlergehen meiner Frau. Jn der Frühs wenn ich d Augen autniachC H wünsch’ ich ihr ,,’an guten Morgench I Mittags ,.’an guten Mittag« , und wenns fehlt auch noch ,,’an guten Appetit'. Wenn sie niest: lag ich »hei! Gott« trink ich, so Stichiehtö nur auf ihr Wohl, und wenn sie in’I Bett geht, wünsch ich ihr vom Versen ,,’a recht gute Nacht'. .Mrhr tann man doch net thun!« Instituts Ein älterer Sanitiitsrath läßt zeitwei ie Studenten feines Korpj an seinen Sprechitunden theilnehmen, selbststän vlsi Diagnose stellen und ordiniren. S udiotuj (der geknetet hat, daß sein alter mrpibruder rnit Vorliebe das Viertrinten verbietet, Meinem bitte iachenlten Zufalls-N allem, knein Fräulein, einpfehle ich t 1 mViertr rn ten. thePa tin silxrt entriijtet aut.) Nun, lo schlimm it ei nicht eint —- vier bis fünf Mal pro g dürfen Sie schon trinken!« Or Its M ZU MADE Milch-U die Kunstaus II »M« isst der eine, »die da driiben miß rasch Ie erP ,ich habe die eine kk ge w Qech feste der andere, »du trat DI Ruck bin! i« a neckskaehre-g Erzäblnng von Waltee Tren. Die arnren unggesellen! Wenn sie cht schon sriiber die Wisse Sinscnrteit ihres inbnltlosen eins fühlen. dann geschieht es ganz »unzweiselbs.rft urn die Zeit heranr. von der emsindsame Seele sagen: et ist die Zeit. da der Frühling Hinein Kurt Neumann war nun dreißig Jahre, er batte —- toie man das so schön nennt «- sein Leben genossen. Er war in der Wahl seiner Eltern recht vorsichtig gewesen, und so brauch te er sich keine Sorgen zu machen und tonnte leben, wie es ihm gefiel. Aber nie das so gebt —- selbst ein sorglo ses Dasein wird auf die Dauer Fett Mage, wenn man die Strapazen s Vergnügens nicht durch die Wohltbat irgend einer ernsten Arbeit ansgleicht. Aurt Neumann aber war nie ein Freund der Arbeit gewesen, er hatte stets nur Lust und Zeit. der Göttin Lustbarteit zu opsern, —- na, und io karn. was denn tommen mußte: eines Tages sob er voll Entsesen in den Spiegel und machte die grauenvolle Entdeckung, daß sein hauptbanr sich zu lichten begann, daß sein schöner brauner Bollbart schon einige weisse Fäden anszuweisen hatte, und daß die perriitbetiscben Kräbensiiße sich ganz bedenklich bemerkbar machten; als er alles dies tonstatiren mußte, ließ er den Siegel smten, machte ein melan cholisches Gesicht und dachte: Die er strn Anzeichen. daß der Frühling spricht. · « Ukkd von jenem Jage an erkannte er - dann die ere seines inbaltlosen Di seins, —- er fand die Vergnügungen seiner Clubgenofsen fade und abge schmackt; er fand das Essen in den Resiaurants indifferent und aus die Dauer ungenießbar; er fand sein sonst so traulich wirkendes Garten-Logiö öde und l-1ngweilig; er merkte, daß Wirthe und Diener ihn bestablen, — lurz und gut, er batte jenen großen moralischen Kanenjammen von eine geistvolle Frau einst behauptete Paß er der einzig höhere Weg zur Ehe ei. « a, was soll denn aus mir wer den « fragte er sich eines Tages und zog dann den Gedanken an eine hei rath ganz ernsthaft in Erwägung Und so ließ er die Damen seiner Bekanntschaft im Geiste Repue pas siren. Aber trosdem er eine ganz statt liche Reihe schöner, geistvoller und reicher Damen zu seinen Betannten zählen durfte, war dokt- nicht eine ein zige darunter, mit der er einen Bund fiir das Leben biitte schließen mögen. Der gute Kurt war nämlich eine etwas romantisch angelegle Natur, und obgleich er ein Drittel seines Lebens im tollen Jubel und Trubel verpraßt hatte, war er im Grunde sei ner Seele der ideal angelegte Ringe geblieben. der nun, nachdem die il - heit aus-getobt batte, wieder sich zu riicksebnte nach der Stille eines bar monisch schönen Lebens. So saß er eines Tages zur Däm merstunde im Schaulelstubl, sah träu mend den blauen Bauchringen seiner Cigarrette nach und dachte an die glückselige Zeit seiner Jugend, als er im ersten Erwachen seines Frühlings die ersten Liebesabenteuer erlebt batte bei! Das war ein Glück gewe sen! Da batte er des Daseinj Wonne als ein reines ungetrübtes Glück em piunbens Da war es ibm noch m« - lich gewesen« sich in das erste bee Mädchen aus dem Volk zu verlieben. wenn sie nur ein reines herz cknd ein treues Au e gehabt hattet Ach, ei war eine .o herrliche, unvergleichliche Zeit ewesenl Das ganze wilde Kraft gäsüb der Jugend war noch da, se ß man meint, ei äbe in der ganzen Welt kein Vinderni das nicht liber wunden werden lisnntei Allei, alles hatte ihm gehört, denn die Kraft und Phantasie war so stark, daß er sich al tes-z.giws.sssess.ispti·! . - .. x « "UUV Wie ck IV sss III-U lclllcll Lklllls 7 men nachhing, tmn ihm urplöilich ein Mädchen in Erinnerun Lurie hieß sie« hatte blande «"pse. blaue Augen — ach, so liebe, treue Augen — nnd war ein so schianles, zartes We sen, daß er zuerst gar nicht wagen wollte, sie seft in seine Arme n schlie ßen, — nnd ein Schall war dabei, immer ein Lächeln aus den Lippen und immer ein heiteres Ort in Ze reitschdft. —- ein liebes, herziges M del, mit deni er Wochen des ungetrüb« zten Glücks genossen hatte, des Glückes reiner, tenscher Liebe, die so hock- und heilig über allem erischen dasteht, das lein rohes Wort des Alltags sie entheiligen tann. Ach, ein rechter Narr ist er gewesen, daß er sich dies Glück nicht ewabtt hatt Denn erst seht. nun er s Le beni Oede kennen gelernt, weiß er ja, gis-to das einzig wahre Glück zu finden Plö lich aber springt er aus. Ein Ents nß durchriittelt seine mitten Nerven. — nein! es ist nach nicht u spätl er weis ·a, nn- ste ist« er wird e aussuchen, un wenn sie nach srei ist. nnd wenn sie ilsn nicht verschmäht dann wird er sie fest noch nehmen, dann wird er nun nach das Miit sich holen, das er damals in blinder Thor lseit veksdetst hatt Und nnn ist er mit einem Male tote um wandelt. Uerssssnnden die M zischte-tin Pflege-I lttiiee siåstxthelit Er r vor rn ege an , Ehe denschnurrbart ,liitd1e en . bne sehen un t, us tut-I se- ist-m WI L i bilde u: nur Muth, nur Vertrauen. noch i ei nicht zu spät! Und dann, in siebernder Eile, wet den die Vorbereitungen zur Reise ge macht. Es kann ihm fest aiIeI nicht schnell genug geben« er hat immer das Gesiilzb als könne ein anderer ihm n vortoininen, als könne diese leyte et tun ihm vielleicht doch nach geraubt wen n, — schnell, nur schnell, bis et ihr erft wieder gegeniiber steht. Endlich, endlich sitt er im ag, der ihn nach den Gefilden der unatd dringen soll. Aber ach, obgleich es ein Schnellzug ist, es geht ihm doch viel. viel zu langsam vorwärts. Das setz pocht ihm in sugendlicher Ungeduld. und die Gedanken eilen voraus, vor aus zu ihr. s Es ist ihm, als habe er sie erst vor wenigen Tagen verlassen, so sonnen hell steht ihre ganze Erscheinung nun vor ihm. es ist ihm. als sei Zeit und Raum vermischt, als sei die ga ze it seines wilden Lebens nicht gen-e en, so statt. so machtvoll wirkt die Erinne rung« die ihm das lichtumslossene Bild der Geliebten vorsiihrt. Er preszt die hände zusammen und ersleht vom himmel dies Glück, dies letzte, große Glück, von dem er alles, alles erbost Und endlich dann, nach einer qual vollen Stunde, hat er das Ziel seiner Reise erreicht. Er fährt in das Hotel, macht Tot lette, sehr« sehr sorgfältig dann kauft er einen Strauß, Veilchen natürlich, denn Veilchen waren ia ihre Lieb lingsblurnen, und dann macht er sich aus den Weg zu ihr. Seine Aufregung ist so groß, ati wäre er ein Pricnaner und ginge zu seinem allerersten Rendezvous. Als er vor dem Hause ihrer Eltern steht wagt er nicht, gleich hineinzugehen, son dern geht erst einige Male davor auf und ab, so Nß er den Vorübergehen den schon aussällig wird, —- endlich. dann sath er sich ein Herz, drückt aus die Thürtlinke und betritt den Flur des bewies Tiese Stille umfängt ihn. Alles ist noch so, wie es damals war, — der alte Schrank, die große Uhr, die schwere Truhe, sogar die alte Lampe hängt noch da, —- als ob er es gestern erst verlassen hätte. l Plötzlich kommt jemand. ! Fast wagt er kaum zu atlimem Zag t bas: bleibt er stehen und wartet. - Eine dicke Frauen-Person kommt; sie ist nachlassig gekleidet. ein settä er iMorgenrotk umschließt die üppige de ’stalt; aus dem unordentlichen haar thront eine ehedem weiß gewesene Haude. Erstaunt sieht die Frau den Fremden an. Endlich sa t sie mit hei serer Stimme: aSie wo en wol-l zum Herrn. — bitte, die erste Thiir rechts.« Nun rasst Kuri sich aus und tagt » mit leisem Erzitlerm »Verzeiht-nah ich möchte gern Fräulein Lucie sprechen-« ; «Iräulein Lucie?« Erstaunt sieht Idie Frau den Fremden an. » Und Kurt nickt: «Jawohl, Fräulein : Lurie Wiesen« J Plötzlich lacht die Frau laut schal lend aus und tust mit darter Stimme: j«2lch. Sie sind sa der herr Neumann, Ina, Die bött’ ich. weiß Gott, nicht wie der erkannt!« Und dem armen Kurt ist ei, als ob justus-s suec um um hek vertrat-, »als ob er allein. mutterseelenallein da stände. »Na, dann treten Sie nur näher, herrr Neumanm aus dein Fräulein ist ’ne rau geworden, und auch an mir ist te Zeit nicht spurlos vorüber gegangem wie Sie wohl sehen.« Langsam, sast mechanisch, tritt Kurt in das Zimmer· Er kommt sich Fett-lich seit nach der Spreu-jung der leiten Schicht. « Dis sue T- uel um in Elbe bei st. Juli is Ost-ists sein DIW UT Mit-Iris l Unser Bild veransåaulichi die de deutianrste Idaie in der Erbauung des gewaltigen unterirdischen Ver kehr-wegei, der künftig die Stadt Murg mit dem iiidlichen Eli-user verbinden wird: nämlich den Durch fiich der leiten, die beiden tunnels höllien noch trennenden Schicht, der von allen beim Bau Betheiligten »He-h ein Fröhlichet Fest gefeiert göttlich-von als sei er eine Figur-, · itn Rahmen dieses nnners enett unglaublich komischen ·ndruck ina ehen muß. Und nun stsen sie sich gegenüber. diese beiden Menschen« aus denen das Leben so verschiedene Geschöpfe ge macht hat, und nun sprechen sie von den gleichgiiltigsten Sachen, und teiner wagt ei. an die Vergangenheit zu rühren. · Endlich, nach gnalvollen eehn Mi nuten erhebt er sich; er gibt vor, in der Stadt noch ein paar Geschäfte zu haben, und deshalb empfiehlt er sich seht. Langsam, wie träumend, geht er, geht zurück ins Hotel, packt seine Sa chen, fährt zur Bahn, steigt in den Zug und söhrt ah, und dann erst. dann, als er den Fluren der kleinen Stadt sern und entrückt ist. dann erst weicht diese Lethargie von ihm. Und jetzt, je mehr er der Hauptstadt näher kommt, ieht über-stillt ihn eine neue eigenartige Stimmung, ein mä des Lächeln der Resignatian umspiett seinen Mund, und ganz still und u srieden dentt er ietzt: es ist vielleicht ganz gut, daß sie nicht dein Weib ge worden ist. Dann fuhr er in den Bahnhos der hauptstadt ein, und hier umbrauste ihn viettgusendsaches Leben und Trei ben, das seine sentimentalen Aar-kind tungen vergessen machte. W other stets tür- etee st. Jn den Aultionöräumen von J. C. Steoens, Coventgarden, London, wurde vor einigen Tagen ein Ei des sausgestorbenen großen Alls verstei Ygert, das die hübsche Summe von 262 Pfund Sterling brachte. Der glückliche Besitzer war sich lange Zeit nicht darüber llar gewesen, welchen Scheh er in deni Ei besaß, denn er hatte es als ein Pinguin-Ei angeseiH ihen und werthlos beiseite gelegt. Erst sals er aus einer Londoner Aultion sein veritatsles Alls Ei sah. lam ihm Izu-n Bewußtsein daß auch er ein sol sites besaß, und so machte er es zu Geld. Als es zur Versteigerung ge-" :langte, wurden ansangz 160 Guineas igehotem welche Stirn-ne bald bis aus» i230 Pfund Sterling hinausstiegs ’Endlieh. niit 250 Guineas wurde es» seinem herrn Armhrecht zugeschlagem zder ei seiner Privatsanimlung einver ’leihen wird. Der große All oder Pa pageientaucher verdankt seine Aus rottung seiner eigenen unbegrenzten Dummheit, denn nicht allein blieb er ruhig sitzen, wenn die Seeleute ta rnen, uIn ihm den Schädel einzuschlas gen, sondern er ließ sieh sogar zu underten von den Matrosen ans - «ss treiben und watschelte dumrn ither Bretter, die gurn Schisstverdeet nach dem Lande gelegt worden waren. Diese stupiden Thiere haben uns nicht mehr als 70 Eier, etwa 80 "ute und ein paar Knochen hinter-la en. Der lehte lebende All wurde vor etwa drei-· ßig Jahren an der Küste Jslandc ges tiidtet. Von den Eiern gelangten in den lehten Jahren etwa zwanzi zum Verlauf und erzielten einen ech ichnittspreis von 200 Grünen-. Der höchste Preis siir ein Allei wurde 1894 bezahlt und betrug 300 GuineafL — i Die see-use steten-um en « steuer-seh In Finnland hat man seit einigen »Ja ren begonnen, die Frauen mehr fund mehr iin Dienste der öffentlichen iSittenpoligei zu verwenden. Die bei iden ersten Frauen in diesem Bereiche iwurden in helsingsors inr Jahre 1907 ’angestellt. 1909 wurden vier weitere wurde. Das große Werk dieses Tun nelbaus, das im nächsten Jahre vollendet sein wird, hat einen Kostens aufwand von elf Millionen erfordert nnd wird nach feiner Fertigstellung eine der Sehencwiikdigteiten des Hamburqu afens bilden. Zwei Von einem pelbqu über-wöer cinqangsschächte in deren jedem ie sechs große Aufzüge Personen und sagen hinauf und hinab befördern werden, führen bei den Landunges Frauen in Aal-e und zwei in Wiborg angestellt, und dieses Jahr sind bereits wieder zwei Frauen in Tatninerferrs als Mitglieder der Sittenpoli ei ver pflichtet worden. Diese weibli Po iizeibeainten werden ebenso hoch be zahlt, toie ihre männlichen Kollegen. sa. die eine dieser Damen in Mag foti bezieht sogar aus besonderen Gründen noch e n etwas höheres Ge halt. Die weiblichen Wizisien va trouilliren nicht auf der Straße, und es gehört nicht zu ihren Aufgaben Frauen, die ein Verbrechen begangen haben, anzuhalten· Jhre Pflichten lie gen auf anderer Seite. Sie bestehen arin, unglücklichen Frauen zu helfen, ssirh iiber ihre Verhältnisse zu unter sri ten und den Versuch zu machen, sie san den rechten Weg zu leiten. Br Jsondere Aufmerksamkeit wenden si sden jungen Mädchen zu, die sie auf alle Weise von ausschroeisendem Le ben zurückzuhalten oder furiirtzubrim gen und wieder an Arbet und heim zu fesseln sich bemühen. Ferner neh nien sie sich verlornmener alter Frauen an, die sie in hosvitalen oder ähnlichen Anstalten unterzubringen suchen. und überweisen oernachliissigte Kinder, die sie aus ihrem Heim entfernten, an Pflegeeltern, Kinderhorte usw. Eine besonders wichtige Aufgabe der weib lichen- Polizisten ist die Achtsamkeit aus die jungen Mädchen, die ohne seiten Erwerb und ohne sichere Aus sichten vom Lande in die Stadt tonis inen und hier drin end vor Abwegen gehütet werden mii en. Der Polizei mrister in Helsingfors ist von der Wirtsmnieit der weiblichen Sittenpw lizisten sehr befriedigt, und es ist wahrscheinlich· dafz in nicht gar langer Frist d·:e Polizei aller größeren sinni schen Städte über weibliche Beamte verfügen wird. Es scheint uns, daß diese Maßregel auch siir unsere Ver hältnisse wohl in Erwägung zu ziehen ware. sie-sehe- söutgitshn sei sitts shttler. Der siebenjöhrige Prinz Herren dritter Sohn König Georgs Y. von Engslontz hat seine Lernzeit in einer reguliiren Tagesschule begonnen. Seit Anfang Februar weilt der Prinz in dem en ischen Küstenort Brimb stair5, wo ich seine etwas schwächliche Gesundheit sestigen sollte. Dort be sucht er nun die St. Peter-z Curi Schule, unter deren Schülern er be reits viele Freunde gewonnen hat. Jeden Morgen wandert Prinz henrh den ziemlich weiten Weg zu Fuß, ver ehrt wie die andern Knaben sein Frühstück im Schulhos und tehrt erst am Nachmitta in sein gegenwärtiges heim, York nte Douse zurück. Auch un den sportlichen und gnmnastischrn Uebungen nimmt der tleine Königs sphn fleißig theil Die Gusse-tret Die Enteltochter hat sich verliebt und Großmutter stillt die Ausgabe zu, einen weniger glücklichen Verderber und houssreunv mit dieser Thatsache vertraut zu machen. .Jch schiefe mich todt, wahrhnstig ich schieße m ch todt!« ertlärt er ihr in düstern Entschlossenheit. - «Gustnv«, sagt sie außer sich, »wenn Du hat thust, darfst Du uns nicht wieder ins hau- tommen.« Ein sittlicher Eies-tre. Manchem heute sind wir genau vier Wochen verheirathet!« «.So. Liebchen? Na, das müssen wir seiern!...Weiszt Du —- ich geze in den Club heute Abend und la mich um Dich beneiden!« . hallen von Sankt Pauli in die Tiefe sit den Tunneiröhren selbst, die — aus Beten gebaut und mit eisernen Trägern aneinander qenietet —- den an dieser Stelle 410 Meter breiten Strom durchqueren Ein gewaltiges Wert, das einen Triumph der Tech nik bedeutet und den bis fest auf fünf Millionen Fahrgiiste jährlich geschäh ten. bisher nur durch Zähren bewert itelligten Verkehr noch erheblich stei gern wird.