Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 19, 1910, Zweiter Theil, Image 12

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    Vie japanischer Gartenkunst.
Die san mörthenhaften Erfolge
der japanischen Gartenhawwiinstler
haben seit jeher hie Bewunderung-,
der Europåer erregt, aher nie ist es
gelungen, die Mittel und Wege zu
erfahren, durch die die Msufteraiirt-j
nier dei Ostens ihre Wunder errei-:
M. Von Generation zu Genera-(
tion haben sich'die Kunstgriffe und
Erfahrungen der japanischen Gärt
ner vererht, aber stets ist das Ge
heimnis bewahrt geblieben, unsd der
fremde Blumen- oder Pflanzen
freund mußte sich daraus beschrän
Ien, zu bewundern, ohne zu begrei
fen. Was die Kunst der Gärtner
Japans erreichi, davon erzählt eine
englische Wochenschrift allerlei Jn
teressante3. Die Japaner sind wahre
Meister in dem Umfeten von großen
Säumen. Das Alter der Bäume und
ihr Umfang scheint hei ihnen gar leine
Rolle zu spielen: mit der aleichen
Sicherheit mit der junge Pflanzen
umaefedt werden, versehen sie alte
Waldriesen von einem Ort an den an
deren, und dask dabei ein Baum ein
geht gehört zu den auffälligen Sel
tenheiten: Nach zwei. höchftens drei
Jahren sorgsamer Behandlung hat
der Bsaumriese alle Folgen des »Um
zuges« überwunden; allem Anschein
nach liegt das Geheimniß dieser Er
folge in einer besonderen Art der Wur
zelhehandlung. aher iisher die Einzel
heiten des Verfahrens hat ein Frem
der nie Räheres herausbringen tön
nen. Perhliifsend fiir den Europäer
find die erstaunlichen Vergrößerunan
was-lauten und Blüthen. die der ja
panische Gärtner leicht zu erreichen
weiß. Die Pflaumen- und Kirschbäu
me werden in Japan nicht der Früchte
evegen gezogen: ihr Zweck und ihr Ziel
est die herauschende lichte Herrlichsteit
der Blüthen. Durch eine besondere
Behandlung werden diese Okitblüthen
ins» zu dem Umsange von Rosen ver
grdßerL Man bat Pslaumenbliithen
gesehen, die sogar viermal so groß wie
unsere gewöhnlichen heckenrosen wa
ren. Aber die Kunst des Gärtners er
streckt sich nicht nur aus die Blüthe.
auch der ganze Baum wird durch künst
liche Entwicklung zu Größen gebracht,
die den Fremden immer wieder von
neuem staunen machen. Man bat
Kirschen- und Pslaumenhäume geglich
tet, die eine so mächtig ausladen-de
Astentwicklung zeigten, daß ihr Um
sang achtzig Meter und mehr maß;
solch ein Kirschbaum wird zu einer
weiten Lauhhiitte, unter der das Laub
dach durch Bamhusstiihe gestünt wer
den muß, um nicht durch die eigene
Schwere zur Erde zurückzusinten
Ader noch höhere Wunder werden
aus dem Gebiete der Verlleinerung
hervorgebracht Die Züchtung von
Miniaturdäumem von wahren Lili
pusoiilsdern ist das größte Geheim
niß der japanischen Gärtnertunsi.
In ihr vertörpert sich das Ergebnis
jahrhundertelangen mühsam gesam
melter Erfahrungen Heute ist der
japanische Gärtner imstande. völlig
Mjgomchsene, regelrechte Bäume zu
züchten, die kaum einen Fuß hoch
sind, und die in ihrem natürlichen
Zustand zum mindeften fünfzehn oder
iroanzig Meter höhe emporroachsen
wär-den Jn London wurde vor»
zwei Jahren ein winziger Kasten von!
nur 3 Zoll Länge und 1 Zoll Breite»
versieigert, der eine vollkommen aus-»
gewachsene Fähre, einen alten Bam
dus nnd einen in voller Blüthe
Abenden Pslaurnenhaum enthielt·
-, -Ein- anderer Miniaturtaften enthielt
· Exemplare aller Säume. die in Ia
van wachsen. Wie diese Erfolge er
reicht werden, davon werden« nur we
nige allgemeine Grundsatze ver
r
M WIOOOIM
Das Briesgeheiinniß ist heilig und
Irr-I gewahrt werden, auch innerhalb
der Hat-Mo Ein stiesschreiher muß
M a er
« J li, mach totgfteich nur wan
« en wird und seiner Disretion an
attis Meine-vom ent
nne darüberwfc t
bates, ungeschriebenes Gesetz sein, das
mit den Kindern auswächst und den
Erwachsenen selbstverständlich »er
scheint. Einem Menschen« der eines
Vriese erdricht, kann man kein
ertra n schenken; er hat damit et
was gethan, das zu dem Urtheil be
rechtigt: er schrecke vor nichts zuruch
Jedem anständigen Charakter wohnt
eine große Scheu inne, Briefe zu lesen,
die nicht an ihn adressirt sind, und er
fühlt sich unerwartet gefundenen Fer
traulichen Mittheilungen gegenuder
beengt und gebunden. Nun ist ader
mit dem allem nicht gesagt, daß Kin
der ein beliebige. vielleicht auch ta
delnswerthr. ungehötige Korrespondenz
führen dürften, ohne daß der Eltern
Mißfallen, den Verdacht einer Unge
hörigteit erregen, da ist ei wohl durch
aus statthaft, dazwischenzutretem das
gehört zum Aufsichtsrechte der Eltern«
ja zur Erziehungsslicht Niemand
wird es der Mutter verargen dürfen,
daß sie in einem solchen Falle den ein
langenden Brief übernimmt und ihn
dem Töchterchen oder Söhnlein mit den
Worten iibergiebt: .Hier. dieser Brief
ist gekommen, öffne ihn, ich will wis
sen, was fiir eine Korrespondenz Du
führst. Von wem ist der Brief und
was enthält er?·« Und ioo ein begrün
deter Verdacht von Ungehörigteit vor
liegt, da darf wohl Vater oder Mut
ter, wenn ihnen Auskunft verweigert
wird) den Brief, ob mit oder ohne Ge
walt, an sich nehmen und den Jnhalt
nur so weit mittheilen, als ihnen dies
zulässig erscheint, oder auch ganz vor
enthalten. Daß dies alles in rück
sichtisooller Weise geschehe, daß bei der
Ausübung dieses Zweiges des Aus
sichtsrechtes stets auch den berechtigten
Empfindungen des Kindes, seinem
Anspruche aus schriftlichen Gedanken
L
chanktetiftifches Modell eines just-sichert Gatten, von der Stadt
Tokio ausgestellt
austausch mit seinen Freunden oderf
Freundinnen Rechnung getragen wer
de, daß insbesondere in dem Kinde
nicht etwa die Empfindung wachgeru
sen werde, daß eine unberufene Ein
mengung in eine, auch den Absender
betreffende vertrauliche Angelegenheit
stattgefunden, und daß schließlich der
Grundsatz, daß das Briesgeheimniß
heilig sein müsse, ja nicht in ihm er
schüttert werde, das alles ist Sache der
Eltern oder des Erziehers.
Isfieefeevietteer.
Wer bediente sich heute nicht hin und
wieder der zarten, feinen und dennoch
so haltbar-en japanischen Serviettchen,
die so sparsam und anmuthig manch·
ein mühselig waschbares Declchen für
Brot- und Obstlörbe zu ersetzen ver
mögen. Statt der Frühstücksservietten
gibt man heute vielfach nur noch weiße
Papierferoietten, die höchstens ein
Viertel des Waschpreiseö bei täglichem
Wechsel loften. Sie fügen sich rn jede
Forum in jede beabsichtigte Wirkung.
Auch auf unseren Reisen find fie uns
sehr willkommen. Wie angenehm und
appetitlich ist es, beim Genuß von
Obst, Kuchen oder anderen Eßwaren
die Seroiettchen zur band zu haben!
Gleichzeitig können sie auch zum Aus
wischen der Gläser, Tassen und Teller
beniiit werden. Sie lassen sich aber
weiterhin noch praktisch verwenden,
nämlich zu Lampenschirmen, die bei
einiger Geschicklichteit so schön aus
fallen können, daß man sie seidenen,
zu diesem Zwecke besonders hergestell
ten Schirmen vor-ziehen könnte, Die
Servietten werden hierzu einfach mrti
ein paar Stichen zusammengenäht.«
Und brennt solch ein Schirm einmal
durch oder ist er in längerer oder klit
zerer Zeit unansehnlich geworden, so
wird er in den noch verwendbaren Sie
sten verbraucht, und in einer halben
Stunde mildert ein neuer itm in
bunter, buftiger Frische das iir un
sere Au en allzu geelle Licht. Kur
solche uifrauem die ihre Wo che
stets zu hause waschen, mag die Ein
führung von Papierserviettchen nicht
» sehr praktisch sein; die kauen aber,
» die lgeniitlfi t sind, die äsche einer
» Da Inst-at zu übergeben, werden
f den nian dieser äußerst billigen
, Servietten gewiß northeilhast finden.
W Instituts-.
i »Alle Betten Austern, Champag
» nett . Ali ich Dich lennen lernte,
UT DIE-« täispchich Wka
: « am e -
KLEMM
» e
MADE «
Streifztieze durch die Britsseier
Weltausstellung.
»Achtung!« — Die unsertige Ansstel
lung. — Eine Warnung. —- Der
erste Besuch. — Allgemeine Ein
drücke. — Lage und Gestaltung-—
Nachtheile und.kaziige. —- Erho
lung und Belustigung. —- Deutsch
land’s Betheitigung. — Ehrliches
Loh. —- Achtung!
«Achtung!« —- Dns kurze Wort
drückt mancherlei aus« Anerkennung
und Vorsicht. Jn seiner verschiedenen
Weise ist es auch aus die Britsseler
Weltausstellung anzuwenden. Leider
zunächst mehr in der vorsichtigen Be
deutung: gebt Acht! —- hundertmal
.in der Stunde schallt's, einem aus
LIMMM Frei-»sich. Its-umsich
iEnglisch und in anderen Kulturspra
Hchen entge en, wenn nmn das Aus
sstellungige iet besucht. Denn man
Itvill doch nicht getödett, getüncht, ge
igipsn zerquetscht oder aus irgend eine
ähnliche Weise verschönte-L gekenn
zeichnet, respekt. vernichtet wenden.
Wild geht’s noch im weiten Solln-sch
iGeliinde zu, von dem man 90 Vetter
»der großen Wettmesie eingeräumt.
iDa stotnmen Eisen-hahnziige angervllt
; mit vollgepserchten Gütern-agen, schwe
Jre stamliindische Göule ziehen die mit
zKasten unsd Kisten beladenen. plum
«pen zweirädrigen Karten. hohe Eisen
trane ächzen wie wehleidig iiber die
ihnen zugemuiheten Lasten, Dampf
tvalzen zertnirschen den zum Wegebaul
del-wendeten Month Erde wird ans-I
und atbgetragen, die Gebeimnisse der
Wasserbautunst und elektrischen Anla
gen werden einem offenbar durch uni
fassende Buddeleien verborgen, ein
zelne der großen Bauten wie kleinere
Papillons sind noch mit Gerülten um
geben, bei anderen schreckt uns das
befeblslyaberische: »Eintri» verboten!"
Und auch in vielen der mächtigen Hal
len wird noch emsig hantirt an der
dekorativen Ausschmückung und der
Aufstellung der tausenderlei Gegen
stände; der Lärm werttiigiger Arbeit
umballt uns. Maler, Tapezierer, Zim
merleute, Stunateurn Tiincher und
andere betriebsame Leute sind thätig
und alle Augenblicke ballt’s uns war
nend zu .Gebt Achts«
Das Echo davon aber mag iiber
Belgiens Grenzen binktus schwirren
und jene. die eine mögtichft fertige
Weltausstellung setzen wollen« war
nen. nicht vor Mitte Juni Briissel zu
besuchen!
Zwei Fragen drängen sich bei je
der Ausstellung von selbst auf: wie
zeigt sie sich und was bietet sie unt-?
Die lehtere Frage läßt sich erst in
turzein besser beantworten, wenn ein
allgemeiner Ueberblick des eigent
lichen Inhalts möglich ist. Das
scheint aber schon heute sicher zu sein«
daß uns viel Neues und Eigenartiges
taum geboten wird, falls man nicht
besonderen Werth legt aus die jung-·
sten Errungenschaften der Technik
und des Maschinenbaus, die sich auf
Einzelheiten beschränken, welche nur
dein Kundigem dem Fachmann auf
sallen und fiir diesen speziellen Werth
haben. Wie es in der Natur der
Sache liegt, diirfte auch hier das At
lerneueste und Bedeutsamste nicht geJ
zeigt werden. Mit Recht bat man
der Luftlchifffahrt einen breiten Raum
gewährt; biet werden in erster Linie
die praktischen Erfolge interessiren,
die, wenn die Witterung es ermög
licht, in den Sommernwnden veran
schaulicht werden sollen. Jn oftbe
tviibrter Schönheit zeigt sich uns schon
fest das belgische, franziisilche uiid
englische Aunssgewerbq nicht minder
glänzend ist die Textilindustrie dieser
Länder vertreten; mancherlei Liicken
dtirste dagegen die internationale
Kunst aufweisen. Von atk been spi
ter mehr. bringt doch fest jeder Tag
die Eröffnung irgend einer neuen
Mitteilung eines neuen Papilleni.«
Iiir sehr viele desuchey die nur
ihren Augen ein erst-wechselndes Per
gniigen verichassen wollen, ist das
Ausschlag-gehende: wie zeigt sich diese
Weltausstellungi
Ein reizvoller Rahmen grüner
Waldungen umschließt sie und ges
währt ihr viel Irischee und Anmu
thendes, das man auch ihrem Inne
ren verschaffte durch schiinheitevolle
Garten- und Pantanlagen, die tn
das sonst leicht eintänige und ermü
dende Bild erfreuliche Abwechslung
bringen. An Großartigteit des Ein
dructe und machte-aller Gestaltung ini
Ganzen wie im Einzelnen steht aber
diese Briisseler Aussteilung beträchtlich
hinter der legten Pariser und jener in
St. Louis zurück.
Schon der Haupteingang wirkt we
nig imposant. Verzichtete man auch
auf allerhand triumphartige Poetale,
was sehr verständig ist« so hätte man
doch die sich zunächst darbietenden
großen Gartenterrassen efsettrwller
mit Springbrunnen - Anlagen und
Kunstwerkem als »den gegenwärtigen
recht unbedeutenden und nichtssagens
den, schmücken können. Dabei wird
der Ueberblick empfindlich gestört
durch eine beträchtliche Zahl der sich
rechter Hand in trausem Gewirr hin
ziehenden Kiosie im spieleriichen
Zuckerbäckerstil, die Ersciichungsstäts
ten und Verlauisstiinde bergen. Das
hätte nicht gestattet werden dürfen.
Aus der obersten Terrasse erhebt sich
in etwas überladenen Renaissancefors
men das hauptpalaii, dessen langge
streckte, buntbewirnpelte Fassade durch
eine Anlehnung an den Kl: ssizismusl
wahrscheinlich wuchtiger und würdiger
gewirkt hätte; fehr glücklich dagegen
ist die Wahl des feinabgetiinten Gelb,
das uns auch bei vielen anderen Bau
ten begegnet, so weit sie nicht die
kräftige Färbung früherer Jahrhun
derte angenommen.
Und da kommen wir gleich auf ei
nen wesentlichen, cherakteristischen Vor
zug dieser Aussiellung in architektoni
scher Beziehung zu sprechen: an ver
schiedenen Stellen ersteht vor uns in
treuer Nachbildung die schaffensfrohe
Zeit blühenden, kraftbewußten Bürger
thums der Niederlande des XVL und
XHL Jahrhundert Stolz und an
beirnelnd zugleich Fassaden, zierlichen
Giebeln und Erlern, schlankenThiirms
chen und Zinnen, mit Bildwerker,
Malereien und Vergoldungen verse
hene Paläste, Zunft- und Biirgerhöu
ser, wie sie hier Brüssel und andere
belgische Städte· wie sie hollaud er
richtet, einen kernig-erfreulichen Tons
in das lichte Bild dringend.
Eines weiteren Vorzuges der Aus-J
stellung sei hierbei gedacht: das ist diel
Uebersichtlichkeit der ganzen Anlagei
und ihre Einschränkung auf ein nicht
gar zu umfangreiches Terrain. An
der Hand des Planes —- die vorhan-»
denen lassen zu wünschen übrig, wie
es auch noch völlig an zweckent
sprechenden Katalogen und sonstigem
literarischen Material fehlt —- ver
mag mtn sich leicht zurechtfinden und
wird keine der Sehenöwürdigkeiten
versäumen. Auch an die Gebrüder
Vernekens« werden nicht gar zu große
Anforderungen gestellt und kann man,
wenn man will, die bekannte erschlaf
fende Ausstellungsmüdigkeit vermei
den. Und dann fehlt's nicht an vielen
und sehr hübschen Plänen zum Aus
ruhen wie nicht minder an solchen zur
leiblichen Stärkung. Da ist für alle
Ansprüche gesorgt und fiir alle Bär-«
sen. wobei gleich erwähnt sein mag,
daß die Preise im allgemeinen nicht
unbescheiden sind, vorläufig wenig
stens nicht. Deutsches Bier und deut
scher Sang und Klang stehen wieder
einmal an erster Stelle. «Alt-Oiifsels
darf« — eine tiesige Anlage in alt
deutschet Iri —- .Zillerkhak·, Prat
wutsgkiickle«, »Meister« locken nicht
vergeblich nud fiM starken Zuspruch
neben dein mit der eigentlichen deut
schen Ahtheilung veobundenen Mün
chener Haus and dem deutschen Wein
Restaurant. das schon fest von der be
sten Gesellschaft bevorzugt wird.
Natürlich mangel» nicht an ei
nem Vergnügt-nngon mit dem ge
wohnten Rummel und an der belieb
ten «Kermeß«, wie man die künstle
rischer gesarmten Jahrmiirlte nach
altem Muster nennt, aus deutsch
»Alt-Brüssel«. Dies ist meisterhast
gelungen! Eine kleine Stadt sür
sich mit krummen Gäßchen, schmal
drüstigen Giebeldäuichem verwitter
ten Jnnungszeichem rnit schattigen
Steinlauben und Altanen. mit
schmalen Durchgiingen und hochge
wölbten Brücken, mit lauschigen
Winkeln und gründespannenen Miit
chen. Wenn es ein getreuei Abbild
des einstigen Brüssel ist. himmel, wel
chen Durst und wieviel Zeit zur Stil
lung desselben müssen dleAltvodern ge
habt, über welch’ abgestumpste Zwerchs
selle müssen see versügt haben. daß sie
heim Bechern soviel blecherne Muse-i
ertragen tonntenl Kneipe an Kneipe,
Orchester neben Orchester, die bedie
nenden Mägdelein und die dudelnden
Männlein in den Trachten von danne
mnls. Es ist sehr gemüthlich alles, zur
längeren Rast einladend. Natürlich
sind Vergnügungs - Pakt und Ker
nteß fix und sertig. Was Wunder, be
deutete doch hier jeder verlorene Tag
verlorenes Geld, und da get-N dann
gleich. zur rechten Zeit an der rechten
Stelle zu sein; wo ein Wille ist. da ist
;auch ein Weg.
» Und diesen Willen hatte auch
Deutschland und fand zielbewußt den
Weg. Wenn wir ietzt erst von
Deutschlands Beltheiligung an der
Ausstellung sprechen, so wollten wir
uns das Beste fiir den Schluß dieser
flüchtigen ersten Uns-schau aufsperren
Jn der That das Beste. Nicht was
prunthaste »Aufmachung« anbelangt,
sondern Gediegenheit, Geschlofsenheit,
Arbeitslast und -Kraft, jene Wer-te
und jene Disziplin, die unseren Han
del und Wandel, unserer Technik, Jn
dustrie, Wissenschaft die hohe und
vielbeneidete Stellung in der Welt ver
schaffen. Nicht patriotischer Eifer
führt hier die Feder, sondern die Ihr
liche Freude über das von den Füh
rern dieser Abtheilung Gewollte und
Erreichte. An einzelnen Mängeln
fehlt’s nicht, sie tommen aber wenig
in Betrat-i gegenüber der rückhaltlo
sen Anerkennung, die das Ganze ver
dient, das ja lein umfassendes Bild
unseres gesammten wirthschaftlichen.
industriellen, geistigen, sozialen, tiinfts
lerischen Lebens und Wesens giebt,
sondern nur Ausschnittr. Aber diese
sind trefflich, vieles und fast nur Gu
tes gowöhrend in sich abgerundet, ge
schickt zur Schau gestellt.
Das erntet denn auch seitens der
belgischen und fremden Besucher war
men Beifall, und die Worte, die bei
dem Eröffnungsbantett der deutschen
Abtheilung der belgische handels
minister hubert gesprochen, erhalten
ihre Zustimmung Tag fiir Tag auf’s
neue. Die deutsche Austtellung, hob er
hervor. mache in ihrer Einheitlichkeit
und Geschlossenheit den Eindruck, als
-ob ein Aussteller sie veranstalte. Das
Ganze sei ein großartiges Schauspiel,
das nur ein Land bieten könne, das
eine ungeheure methodifche Thätigteit
entfalte. Diese deutsche Ausstellung
die noch den Vorzug habe, am Tage
der Eröffnung fertig zu sein« zeige
Kraft, Macht und Größe. Deutschland
trete in Brüssel in blühender Jugend
traft, aber daneben auch mit der Dis
ziplin und Ordnung auf, die der Mill
tiirftaat seiner Bevölkerung anerzogen
habe. Und diese guten Eigenschaften
machen sich auf allen Gebieten des Le
bens in Deutschland geltend, zum
Triumph des großen Nachbar-.
tDa klingt uns das Wort entgegen
das wir gleich an erste Stelle ge
nannt: Achtung! Wir dilrfen stolz
sein. daß es auf Deutschland so chr
liche verdiente Anwendung findetl
—
Mtstsssde sit Mit-.
Ehr Bräutigam ist ein recht stattlicher
Wen -
»Ich Madame, den hätten Sie- mal
sehen sollen, als ich ihn kennen lernte; des
war er das reine Stelett."
41 , I-·
Arzt: »Ich kann Ihnen leider nicht ver
hehlen, da wir zur Amdutation des
rechten Fu d werden schreiten müssen.«
Patien: »Gut: Johann, dann saaen
Sie dein Schuhmacher, er soll nur den
linken Stiefel befohlen«
Indern.
»Sage mal, Hermanm was be
tammt der Pastor siir die Trauung?·«
»Ich gebe gewöhnlich 50 Mart.«
Ores
Magere alte Jungser: «Wisien Sie,
ich war bei der Nachricht ganz platt.«
Zerr: »Das sind Sie ja immer
on
I«
-
Trep.
Schwiegervater: »Meine Tochter ist
allerdings schon etwas alt« aber ich
werde Jhnen dasiir die Mitgist in
ganz neuen Iausendmartscheinen aus
zahlen.«
c. diese net-sent
Er: .Kind, Du wirtdschastest aber
furchtbar mit Deinem Getde.'·
Sie: »Warum soll ich nicht« es ist
ja mein Wirthschastegeld!«
sue der sollst-Inte.
Lehrer: »Bilde mal einen Satz mit
Gemütht«
Schüler: »Mein Freund Justaven
seine. Schwester is von eenen inse
miet.«
Vers-nennt
Hausfrau: »Nun. es gestillt Jhnen
wohl ganz gut bei uns?"
Zosex »Ja, gnä' Frau, Jhre Schlüs
selldcher werden mir ewig unvergesz
lich bleiben!«
Er irr-sit.
»Warum betheiligen sich Gnödige
nicht einmal an Automobilrennen?«
»Ach. mein Mann ist so ängstlich.
Wenn ich in Schwung komme, bremst
er spsort."
VIII-it
»Meine Frau tann stundenlang in
einer Gesellichast sihen und macht nicht
einmal den Mund aus.«
»Das glaub’ ich gern; sie spricht ja
alles durch die Ras’.«
Ich tot
»Mutter ist ein geschickter Kerl. Er
kann rnit beiden händen gleich gut
schreiben.«
Wrtlichf Wie sum Teufel macht
er denn dast« s
»Na. aus der Schreibmaschine!«
—---—
Stirn
»Ich hörte gestern. daß Leutnant
von Ritthnuien in das ieudnle Okt’
sehe Gestiit eingeheirathet hat«
»Ja, Kameer ist zu beneiden, Ge
xtiit und Brom, beides todelloie Ras
e.«
Schlus.
Herr Czum Diener, der ihm etwas
überdracht hat): Wünschen Sie noch
etwas?« -
Diener: »Ja, was soll ich denn so
gen, wenn mich der here fragt, ob ich
ein Trinkgeld sbetommen hast«
Unter see-sinnen
. »Und woraus set-ließest Du,
daß Dein Dauer-Patient ein Auge auf
Dich geworfen hats«
»Weil er schon ein paaren-l ein’s
Estiiietth ais ich ihn nnrichtig behan
e.«
Iltpinee Jst-.
hochtonrijk «....Was ich mit der
Photographie mache? Die schick
ich meinem Gläubiger, damit er sich
iirsert,«wenn er sieht, an was fiir le
kleihssefckhrlichen Stellen ich herum
e «te.«
Ein stisieufzer.
»... Meine Schwiegermutter ist
endtieY wieder nach Berlin zuriickges
tehei. .
D, Sie Glückli tt »Ich wei r
niest niedr, wie me ne wiegeka
isee m det» Ferne austchaut.«