i « Ecken-r Schreibebrief von l kkzzit Innkstkngki. No. 528. Unsern Milchmann, wo uno jeden Dag mit Milch suppleie dicht, bat den Philipp, was mein Hos band is, schon vie längste Zeit gebot-· tert, er sollt doch mit mich emal sor e paar Woche zu ihn in die Kontrie komme. Der Philipp hätt auch gleich iehs gesagt, awwee ich lann mt so sein. Jn die erschte Lein lann ich mich nit gut denke, daß der Milchmann en Millionär ig, sonst deht er teine Milch peddele un dann lann ich auch nit gut unnerstehn, daß an das hische Milch, wo mir juhse. so en serchterliche Prof sit sein soll, das; mer in Eporieschjehs schen zwei grohn ohb Piebels sor e paar Woche siittere kann. Der Phi. lipp hat mich teine Ruh gelasse. Er hat gesagt: »Lizzie, hat et ges-tat, ich weiß, du brauchst e Rest un wo tannst du die besser hen, als wie in die Kon trie aus e Form, wo du nur dich Ge dante zu mache brauchst, wie du die Zeit lille sollst: wo du dich an en ges dectte Disch sehe duhst un iro du nit nach jede-i Miehl in hieKitscheo erum fuhr-werte musit bis du die Disches ges wasche hast un alles widder ausge strehtent hast. Die Eckspen.s,es sor den Tripp duhn auch zu nicls emaunte, bilahs der Milchmann ouht uns in sei Buggh hole un auch widder heim brin ge un denke emal die aute Milch un den seine Kriem wo du alle Dag haws we lannst. gar nit zu redde von die srische selbstgeleate Eier wo alle Dag gesehrst wek’n odder wo mer sich blos aus die Nester zu hole un auszuschlu « tzern hat.«' Jch muß sage, daß alleLs gut zu mich gelissend hat« awwer die selwe Zeit hen ich doch uit gefühlt, als wenn ich den Former zur Last falle sollt. E paar Dag zurück is der Milch mann, wie er mit seine Raut durch war zu mich tomme un hat mich in weitet, zu komme; er hat mich alles so schön geschildert, das-, ich ordentlich Lust lriegt hen. Ich hen gesagt, ich deht denke, es wär zu langweilig sor mich, bilahs ich wär doch iu meine Arbeit so aeiuhst, awwer da hat er ge sagt, da sollt ich nur ganz unbesorgt sein; wenn ich den Weg siihle oeht, eiJ deht an e Form e ganze Latt zu ouhn gewwe, wo mer e wenig essiite könnte lim das wär arig gesund Dann deht ich auch mebbie e wenig von mein th,-wo-Diepoh verliere, wag das mei ne duht. Well, for e lange Etorie lorz zu mache-. ich hen gesagt: Ahl recht. hen ich gesagt, mer tonnne Mer lseu dann abgemacht. oiß er am Dien itaa lomme sollt sor uns- zu hole. Der Philipp hat sich wie alles gefreut un iuhbettschuhr Leis, wie oie Zeit tom rne is, da hat er da geiosze un hat ge wart. Off Rohr-; hat er sich e große Backe- Stoss von den Wedegweiler mit aenomme un en gute Supplei Schnuff un dann iin mer losgeschoroc Mer sin so ebaut zwei Stunde un e halb iwwer die Kontrierohds gesahre un ich tann Jhne sage, das Fahre hat urich e Sen sehschen gewwe, als- wenn ich en stets von Siesutnesz in den höchste Grad hätt un die Sonn'hat mich mein Kopp gebeult. Der Philipp hat geschwind als wenn er aus en reohatte Ohse sitze deht un es war nur gut daß er en gute Supplei Schnuppdiicher mit ge Saht hat, das Wasser is ihn an den opp erunner gelaufe, als wie bei en Gewitterregr. das Wasser aus e ver brochene DachsSpaui. Endlich sin mer an die Form Jn komme un da hen mer uns in o;e. erschte Lein nnnet en alte Appelbaum relegt un den uns e wenig abaeliihlts Mer hen dann en gute Deint Wassers gehabt, wo sich der Philipp e wenig; Witztie mit ausgemickst hat, bitahs ers ig- immek essreht Wasser zu printe« Dann is es so bei un hei Zeit sor’ Sappet gewokde un mer hen unntrl den nämliche Appelbatini den Tehbelj gesth kriegt. Met hen saure Milchl un Pohtehtersch gehabt un den Seidets qedtuntr. Ich tin teindek esskebt soe’ die Kambinehschen -ge«-oese, mvivek soag Iniht met nit, wenn mer en Hunger; un en csppeteit un en Dorscht lut, das-i mer Dachschintelg esse tönnt, wenns met nicls annekichter hat. Die Folget fm nit lang ausgebliwwe, awcver Sies müsse mich eclssuhse, weiter du dkiws wer zu scheeilve. Es war siees. W is e qntes Ding gewese, daß der Pisi lipp e L.itt Vieh-wie Un so Stoss ge habt dat un ich wunnet nur ivie die Farniersctileut so ebbes stende könne. » Dann sin mer in Bett gange, das is owwek auch nit so mitaus Trubez " gangr. Die Leut hen unz so e schma "«tes stossie Ruhmche gewtve un ich sit: " «schuhc, daß ich es da petn noch keine halwe Stand hätt stende tönnr. Nach ylange Ahrguments, sin ich un der Phi lipp hingange un sm her un den unser Bett autseit geschasst un hen es wid der unner selten Appelbanm, wo ganz tlohs zu den Haus gestanne hit, aus gestellt. An so e arm, oa is mer ja von alle Menschheit sepperehtet un da lann mer sich so ebbes erl.mtve, mit aus, daß mer Truhel zu ectspeckte hätt. Die Farmerschleut hen schon lang geschlase un ich den zu den Philipp gesagt, mehbie mer des-te am nächste Morgen in Zeit wach werde un dann tönnte mer unser Bett widder ins Haus muhse befohr daß Jemand ebbeg nohtisse veht. Mer den uns itvwer un ser schmarte Eidie zeig gefreut un nachdem der Philika sich noch en Drinl gesictst un sich en Schnuss ge tiielelt gehabt hat, da sin mer ins Bett un ei tell ins-, es hat noch teine halwe Minnit genomme, da hen mer ge schlase wie die Behbies in die thdds. Soweit wär also alles ganz schön un gut gange, awwer es is nit den Weg gebliwwe un mai-«- noch gehäppend is, das will ich Jhne in mein nächste Brief riepohrte. Mit beste Niegards Yours Lizzie Hansstengel Im Eilet-. Freier: »Friiulein· meine Liebe ist nicht von heute! Mir ist's, als liebte ich Sie schon iahrzehntelang!« Der Dichterlius. »Ach ja, die Unsterblichleit ist eine sele schöne Sacke, wenn man dabei nur nicht soviel Hunger leiden müßte. Ein Vertretenen-. »Warum so traurig, Funle »Weil mi Niemand leid’n maz1... Net amal prügelt halin i’ nii während der Kirchweils’!« Feiner Ratt-. Uhrmacher: »Ich lann Ihnen nicht zu dieser billigen Uhr rathen, mein Fräulein; sie ist so schwach im Gold-. daß Sie sich schämen müßten, wenn sie Ihnen einmal gestohlen wiirde!« Naiv. Tourist lzu dem daherstiirmenden Gemeindediener): »Sie suchen gewiß einen Strotner?! Der ist gerade iiber den Steg ’niiber! Gemeindedienert »Unmöglich! Dös i5’ ja ein verbot-let Weg!" «Mcrmsiirdiq, daf; der iunac Doktor sicio die newölmlim iitscnlilritscndcn Miid wes-. zum Tanz -.mf.-«ordert.« »L! kein Wunden Er ist Bot-miser nnd interessiert sich desshalb für Mai-cr bist-»Isan - Dann-: »Ich taIIII IIIiIsI zwar III-III IIIIf MIteII Namen besinnen, aveI IIjI -:.«I«·, die Most .Iml Imendwo getroffen haben« Deut »Das stimmt, gnädiueg IIäII leinl Ich bin der III-gift, bei dem Zie Zbre Schminke tauseII!« Zindio ( bei der ZimmcrbcficmimnmI: ! ,«Tie Vettftctle erscheint mir zu schwach für mein Gewicht.« - Wirtin: »Da können Sie ja gleich Probe Fausts-III . · . Studie: »Ja. wusch Ste, dazu nme ich nach der Unkipc wiedertonunen.« ;x:"-- x -- —-. » - »-:: Konstantinopels Hunde. Bisher konnte der reisende Philister sich angesichts der milden Hunde Kon stantinopelo als weitlickxer Kultur Mknsch fühlen und seiner Entriistiing, seinem Mitleid als Mitglied des Ihierschuti Vereins rührenden Aug druck geben. Das soll nun ein Ende haben. Wir schreiben einen Ne krolog. Die Weisen ter Stadt haben beschlossen, wenigstens diesen Unter schied zwischen Morgenland und Llliendland zu lieseitiaerh Hoffentlich gliicten ihnen andere Versuche besser, denn die Hunde sind immer noch da. Hat der Feldzug, den die Schinder tnechte der Stadt, Diqeuner nnd Grie chen nächtlicherweile mit Schlingen nnd salirdnren Holztisten gegen di: Hnndewelt führen, nicht viel meeiba ren Erfolg gehabt, so steht er doch in den thindeannalen mit aräßlichenFar den einaeschrieben. Aber nicht nur ;die Vier-deiner sind dariiber in Stdn ·ftnntinc)pel entriistet, auch der Zweibei ner wendet sich erstaunt und anqeroi isert von dem Schauspiel ab, das ilnn durch die Art der Hundevertilaunp ge boten wird. Es ist Nacht. Von Menschen sind nnr Fremde oder ento pLiifch angehanchte Einhcimifche auf der "Z«tras;c; der gute Orientale geht nie in sich, um zn deiilen, ivu man ei nen waren feyentn er schlan, fein-ein seine llhr auf eins fielit, d. h· eine Stunde nach Sonnenuntergang denn er hat von der Nacht die merkwürdige Auffassung, daß fie zum Schlafe be stimmt fei, woraus er freilich nicht folgert daß nun durchaus am Tage gearbeitet werden iniisse. Kümmer licheo Dreivierteldunkel liegt iiber der Stadt. oft ift es aanz dunkel, dann ist es ain schönsten. Da kommt eine wilde Jagd aus einer Seitengassex Männer mit Stangen und Laternen ingen hinter Hunden her, die den Fall ersichtlich nicht ernft nehmen, denn die ältesten Hunde können sich nicht entsin sten, daß man fie jemals gejagt hiittex Fiifztritte und Kniippelhiebe gab es ge nug. aber das Fell trat dick geworden und nahm es nicht übel. Jetzt fchleppt man ein armes Vieh an der Schlinge herbei, bald volteri es in den Holzka ften zu den andern. An den Grenzen des Hundereichs stehen geftriiubten Felles die Vorpoften des Nachbarftaa tes. die keinen Eindruch der Fliicht linge dulden. Grenzstreitigleiten nackt dem Schema der tiirtifchsbulgarifchen brechen aus, dahinter kommen die Schinderlnechte mit Galgenqefichtern nm die verdienftvollften Hnndehelden wenn-fangen Es poltert schon ge waltig iin Holztaften Dann rum pelt er davon. die Hinterbliebenen der gefangenen Hunde berathen murrend, wag thun. Sie sind alle Anhänger von Vlvd iil lfIainid, der wußte auch, trsao von dem faulen Westen Zu erwar ten star. Im .Morgengrauen ziehen von ver- l schied-: .en Wegen die Holzkaften derl großen Mauer zu, dic Konstantinopel Inie Zur Zeit der Eroberung durct die Tiirteu, vor 450 Jahren, an der West nnd Stidfeite von Stambul, fiidlich noin Goldenen Horn umgibt. Der Frühling hat hier den-. Sommer Platz siemuclits tvo etwas wachsen kam-» fvinneu fich grime Ranken iiher die al len Triitniner, die noch die Fahnen der szantiner und ihrer inarlichen Hilfstiuppen gesehen haben. Weite Strecken dieser langen Mauer find kahl und zerrissen; die Preschen die die Marmorlugeln der tiirtiichen Feldftiiele hineingeleat hatten, sind unverkennbar Alles ist heute verges sen, itn Wallgraden arbeitet der But gar, der Geniiifegcirtuer des ganzen Orient-. Dort rnsnpeln ore nisten mit dem Hundeinhalt eine vernach liissigte Etrsiske entlang. Izn der i Nähe aibt es Kasernen und ein großes Kranlenbanitx Von dort lonnnen ei« Hiige Ossiziere und sehen erstaunt die niertnsiirdigen Kisten. lsntriistet i stiirzen sich die Kinder des Jslamsz auf die zigrunerischen und griechischen «·.f7.enlerlneck1,t-: die Deckel der Kisten iioerden uisgerissen, mit Jubelgeheul i rasen die Gefangenen herang. Nun ’ ’gilt es si r sie, durch siegreichen Kampf . mit den dortigen Herren der Jagd . gründe, einem branngelben Bolt sich das Daseins-recht wieder zu erringen. Nicht allen qesangenen Hunden be gegnen entriistete Aittiirlen. Eine ansehnliche Zahl von Holzlisten wen det bei dem Adrianopeler Tor gegen tie alten Mauern. Dort haust in Lö chern und Gerümpel Zigeunervoll. Einige trostlose Holzhiiuschen bilden ;eine Art Straße. An den Fenstern hocken scharsnasige alte Griechenmei . ber nnd junges Kindervoll, bleich und . neugierig mit großen südlichen Augen. Hier bat noch niemals ein Besen ge rwaltet. Eis mag hier immer orienta lisch gednstet haben, heute aber· da hier zwischen den Mauern die gesan genen Hunde hausen, wird es selbst den Lonstantinopeler Nasen, die doch viele Prüfungen bestehen niiissen, zu viel· Der Dust betäubt den Wande rer, nur die bleichen Kinder spielen weiter, und aus Steinen hocken alte Weiber in Pluderhosen Zwischen den Mauerresten wo einst die riesigen Schnaren in Kettenpanzer u. Sturm haube vertheilt standen, ivo Epheu nnd Wildrebe aus Trümmern wachsen, hat man Quermauern gezogen undltlbtbeii lungen geschaffen. Dahinter drängen sich mehrere Hunderte vor. Hunden, heulend und bellend, in ihrer Art um THE-W .»-.-- Ixsp - - i- — --, --.. - ,-. . .’-.T—,-.--—··- ; r Hilfe rufend: eine Wosserrinne ist be lagert und beschmutzt; um die von sen Wächter-n in dirs Gedränge gewor srnen Brotstikcke entspinnt sich zwischen »Den Starken eine gewaltiqe Balqerei, fast versinten die Kämen in dem Mo rest: andere fressen das Brot, und de miitig stehen die Schwachen mit leerem Magen Wie die Konfiniitinnpler Hunde hungern können das miißte einen Hunoertiinstler mit grimmem Neid erfüllen. Sie hoben sich das Fressen überhaupt fast abgewöhnt Es iit Der Hundezwinger. in den wir bitt-len; schreckliche Dünste dringen durch unsere turboiqetriintten Tücher; »nälend ist dieFreibeitgberaubung und die Enge siir den freiheitliebenden Stroßenhiind, der winselnd und furchtsam sich noch immer nicht von deanrstaunen über das ihm Jlnaetkiane erboten kunn. Und doch, auch hier gibt es ein JdnlL Tort, etwas hö tser hinauf, liegt in einem Loch der Mauer. breit auf der Seite eine Hundemuttet Die Sonne scheint ihr aufs Fell, die sechs Neugeborenen lie nen wie runde Würftchen neben einan der und trinken an der Mutter. Die Alte hebt zufrieden den Kopf und let-It Idie Kleinen. Wie schön ist das Le Hsenc Sie iiirnpft nicht um Brot, sie ist zielbst Brot für die Jungen. wach erniaen zagen leert man die Gesängnitsr. neue Schreiten warten der armen Dulden Wieder geht es iit Schlinan in die Holzlasten unds init diesen iin Duntel der Nacht an Bord non aroszen Segelbooten, die! ins Mir-stammen stechen. Nahe der ansel Vlata iro der Botschaster Vul wer einnsal ein phantastisches Schloß erbaut hat. liegt der einsame Kegel Oria. Steil steigt er, mit spär lichem Gebüsch besetzt aus dem Meere ans. Dort wird das neue Vaterland der ausgewiesenen Hunde sein. Sie werden zuerst die Bewohner der Fels insel, sanfte wilde Kaninchem anstat ’ten, und dann wohl, da die verspro chene stadtbehördliche Verpslegung ;ausbleiben wird, einander ausfressen, lbie- nnr einer iibrigbleibt, dem man ’ dann zur Erinnerung an diese hoch sweise und wohlwollende Art der Lö Isung der Hundesrage aus der Spitze des Felsens ein Denkmal setzen sollte « und daneben eins siir den. der dies Morden ans-gedacht hat. Finis Finlandiae. tVeterSluicgrr Morrcspoudcnt der Minn. Zeitung Nunmehr ist also das unwiirdige Spiel beendet und der Gesetzentwurs iiber eine gemeinsame Gesetzgebung sür Rußland und Finnland im Sinne der Regierung von der Reichgduina, wie »nian so gemeiniglich sagt, angenommen worden. Thatsiichlich haben die Pro gressisten, Ladetteiy das polnische Kolo, die Mohamniedaner, die Arbei tergruppe und die Sozialisten weder an derBerathung noch an der Absiiinsl iunng theilaenominen staunt eine Wo che hat der parlamentarische Kampf nm das wichtigste Gesetz gedauert, das je der dritten Reichgdnma vorgelegt wurde. Er hat drei scharf abgegrenzte Gruppen innerhalb der gesetzgebenden Körperschaften erkennen lassen und zu einem Kampf geführt, dessen Folgen sich noch nicht absehen lassen: die tltes gierung selbst, die ihr blindlingd will-s fährigen Parteien und endlich die Op position in der Reichsduma Die Re gierungsmehrheit zerfällt in solche, die noch strengere Forderungen alLs selbst die Regierung ausstellen, das sind die Ultrarechten uin Purischtetoitsch und Genossen; uno sonne, oie na) oas are gierunagprograinin völlig zu eigen ge macht haben, die Nationalisten und der größte Theil der Ottrobristen Ebenso sind bei der Opposition zioei Gruppen zu unterscheiden, die aus lieberzeugung Oppositionellen, wozu neben der Min derheit der Ottobristen zweifellos auch der besten Theil der Progressisten und tiadetten nnd die Vertreter der andern Grenzgebiete und fremdstännnigen Völter gel)b·ren, und die aus Prinzip der Regierung Opponierenden, die än fzerste Linie und die Sozialisten Es soll hier heut nicht erörtert werden, in toieloeit die Vorlage der Regierung an und fiir sich berechtigt oder unberechtigt war, sondern wir wollen die Stellung nahme der Regierung und der verschie denen Parteien zu der Vorlage und die Art und Weise ihrer Behandlung be leuchten. Schon ain ersten Tage erfolgte eine fiir die Entscheidung der ganzen Vor lage bestimmende Stellungnahme der Parteien. Es handelte sich um die Abstimmung über die Dringlichkeit der Verhandlung des Gesetzenttvurf5, mei che die Kommission empfohlen hatte. Denn da von Anfang an die Stellung der Rechten und Nationaliften fiir nnd der geiannnten Opposition gegen die Vorlage bekannt war, handelte es sich nur uin die ausschlaggebende Ansicht der Ottobristen. Miljutoto. der Füh rer der Kadetterh sprach sich im Namen der Opposition gegen den Dringlich keitsantrag aus, fiir den Antrag aber trat nur der Ottobrist v. Anrep ein. Der Antrag wurde auch gegen die Stimmen der Opposition und so aus ezeichneter Ottobristen wie Baron evendokss, Chomiatotv und Schw torosti von der Mehrheit der Ottobris sten, den Nationalisten und der Rech ten angenonimen. Diese Abstimmung ist typisch fiir die ganze Verhandlung und das Endergebnis geblieben. Die Blinden »Du binkst ja txenU Willst wohl auch den Yubmen wenigean Taubmsmmckz »F to·o, mu- war her-L morgen vom Liege-I duc- Bem einge schlafen, und im kann eg- nnmcr noch sucht Ivacht1·iegcn!« Parteien rechts von den Ottobristen für, die Parteien lian von ihnen ge gen die Vorlage und sie selbst hin und her schwankend, aber in der Mehrzahl sich zur Regierungsvorlage betennend. Durch die Annahme der Dringlich teii und das Verfahren der Mehrheit und deren gewalttätige Uebergehung aller moralischen Verpflichtungen Finnland gegenüber hat sich die Re gierung schwer geschadet. Denn mag man noch so staatstreu sein und die Staatgnotwendigteit als erstenGrund-· satz anerkennen, so wird doch unwill tiirlich durch die unwijrdige Art der Durchpeitschung der Gesetzesvorlage, -—— man bedenke, daß die ganze zweite Lesung mit Ausnahme eines Artikels nicht mehr als 12 Minuten in An spruch nahm, —- der Gedanke erweckt, daß die Regierung begründete Furcht hatte, ihre Vorlage könnte bei einer andern Behandlung als der Mundtot machung der Minderheit abgelehnt werden. Ein so außerordentlich wich tiges Gesetz durste wahrlich Anspruch auf eingehende Beratung erheben, durch die allein berechtigte und rechtk mäßig begründete Verbesserungen noch möglich gewesen wären. Die Mehrheit hat durch die getvissenlose Art dieser Gesetzes-annahm die Reichsduma aus einen niedrigen Stand herabgedrückt. Sie hat einfach zu allem, was die Re gierung von ihr verlangte, unbefehen ja und Amen gesagt. Wenn man also die Verhandlungen iiber die Vorlage unter dem Gesichtspunkt einer Kraft probe der Regierung betrachten will, einer Krastprobe darauf, wieviel die Regierung wagen kann. der jetzigen Reichgduma zu bieten, so gelangt man allerdings zu der Einsicht, daß siir sie hierin eine unbegrenzte Möglichkeit besteht und zu dem siir den Konstitu tionaligmus in Rußland betrübenden Ergebnis, daß Ministerpräsident Sto lipin einen glänzenden Sieg iiber das Parlament ersochten hat. Vielfach spricht man allerdings von einem Pyrrhus-sieg, jedenfalls aber diirste sich eine Wendung in der innern Politik erst nach den nächsten Wahlen bemerk-v bar machen. Bis dahin werden die Rechten und die Nationalisten den Kurz angeben und weiterhin die Ge schicke Rußlandg und auch seiner an dern Fremdvölker nach rückwärts revi dieren. Mag dem sein, wie ihm wolle, einstweilen ist die Elteichgduma die Leidtragende und in ihr sind es wiede rum nicht die Rechten —-— denn diesen wäre ein völliges Verschtvinden der Reichsduma das Liebste, « und auch nicht die Nationalisten, sondern allein die Oktobristen. Denn die Opposition hat sich durch ihre entschiedene Ableh nung der Teilnahme an den weitern Verhandlungen nnd der Abstimmung und damit an der Annahme deg- Ge setzes, eine gute Rechtfertigung sürjie kommenden Waylen geltcyerr Yie Oktobristen dagegen sind mit dein Odium belastet, einer Vorlage zuge: stimmt zu haben, die im völligen Ge gensatz zn ihrem Programm steht, und gegen die die hervorragendsten Geister der Partei, wie Baron Mehendoss, Fürst Wollonsth, Schidlowsti und der ehemalige Reichgduinapräsident Chomjatow gestimmt haben, während; sein Nachfolger, der ehemalige Führer der —Ottobristen, A. J. Gutschtow die. Mehrheit seiner Partei auf die Seite der Regierung zog. Wieviele Ent tiiuschungen hat dieser einst so ange seltene Mann, seitdem er zum Präsi denten der Reichsduina gewählt wurde, seiner Partei schon bereitet! Die Zersplitterung und innere Zer setzung der Oktobristen hat seit Be ginn der Veratungen der Landschafte vorlage für die westlichen Gouverne ments und durch die Finnlandvorlage sichtlich zugenonnnen. Es hat nach allem diesem den Anschein, als werde das Reichsdnmazentruin die Zeche be zahlen. Es ist jedoch nicht unwahr scheinlich, daß bei den nächsten Wah len auch den Leuten auf der Rechten, Purischkewitsch und Genossen, die Quittung für die jetzige Rechnung vorgehalten wird und ihre Reihen sich erheblich lichten. Es ist ein schlechte-. Ding zu Prophezeien, uns dünkt aber, daß der Kampf bei den nächsten Reichsdumawahlen lauten wird: Hie Nationalisten! Hie Kadetten! Der Meinung, daß die Reichsduma an Ansehen und Würde eingebüßt hat, gibt man offen Ausdruck, nicht nur im liberalen Parteitager, sondern auch in weiten Kreisen-der ernst und sittlich denkenden gebildeten Russen aller Par teien, die unbeeinflußt von dem parla mentarischen Getriebe sich ihr eigenes Urteil ungetrübt zu wahren wissen. Chomjalow äußerte, er stimme gegen dir Vorlage, nicht weil es ihm auf Finnland ankomme, sondern auf Nuß land, weniger auf die Verkürzung der Rechte des finnischen Landtags als auf die Einbuße an Ansehen, die die Reichsduma durch Annahme der Vor lage fiir Finnland im ganzen Lande uud draußen, schließlich aber auch bei der Regierung erleiden müsse. Welch weiter Spalt klafft da zwischen diesen Worten und der in ihnen zur Geltung kommenden Beforgnis um die rufsische Verfassung und dem Ausdruck des Hasses und der unverhüllten Freude über die Zertriimmerung der sinni fchen Verfassung in Purifchlewitschg Ausruf am Ende der dritten Lesung nach Annahme dei- Gefet3e5: ,,ls’ini. rinliimijntsP IRS , html-» «· PHT LIMI EIN-VI . M. it i» is a n lsii einein noriilscrnrlieiidis·.r .«t.—·:iisiiiitisiii: »Alle-Heu Zic nur gefallnist diese ktliizeiisc lesen, mein cscr·i·’r««· P a s s a nt : »Za. können Zic die Erliriit niclst schen, sic isi duili seit ac dulkli.«' ti n r a n st : »Ein-n desshalb, mein Arzt lmi isiii Der-irdisch eitle-J Fette zu vermei den« Umschriebein Tourist txt-m Wirtt;): »Hier, wo es so viele Forellen gibt, haben Sie keine aus der Speiselarte?!« Wirth: »Ja, da ist nichts zu machen — es roird In scharf aufgepnsst!« Motivie «W.iruni ist denn der Herr Rath gar so wild heut’?« »Ja, wissen S’, er heißt Friedrich mit Vornainen, und da hat ihm Je mand an die Thiir seines Arbeitsziins merk geschrieben: »Friedrichruh«l« Im tiefsten Innern des Böhmertoal des- aiebt es noch Familien, die vorn Wasser ali- Reinigunagniittel ver schwindend aerinaen Gebrauch machen. Eines Tages tonnnt derZohn des Han selbauern vom Mititiir auf Urlaub beim. Er zieht den Waffenroel aan und setzt sieh in den Kreis seiner Lie ben. Die reißen Mund nnd Auaen ans. »So schön g’wasch’n nnd so a sanlser’s Hund nn«, sagt die Mutter, »oöllig sie-no tominstoan uor!« Ein Mann in einein kleinen Penn sylvania - Städtchen, dein ein Nachbar dug gestohlene Fuhrwerk wiederbrachte. betobnte diesen mit 1lt Cents. Extra vaganz ist ein nationaler Fehler unt jener Fuhrwerlgbesitzer leidet offenbar auch daran. Vielleicht hat er aber nur so gehandelt, weit er keinen Nickelbei sich hatte. Wer Schmeichelei liet«t, der ist des « Schmeichler-Z triirdig.