Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 12, 1910, Zweiter Theil, Image 11
I Merm- schreib-links von l Iizzie Imiksttngkb i No. 527. Leyte Woch ben ich Näspberries eingetocht, bilahs der Philipp. was mein Hosband is aleicht die am Beste von alle Betries un die Buwe gleiche le auch arig aut. Der hauvt - Riesen is ein-mer« weil se mein sehweritt Fruht sin. Sehn Se, mer tann se zu lo viele Dinger juhse. In die erschte Lein dicht eo sein teäste, wenn mer se auf e Stiirt Brot Foredde dul)t: das wisse auch die» Kiksgx die peile sich den Schellie fins- ’ gerichdiä an das Brot nn das is was ich en Wehst rufe Dann denke Se nur emal wie schsvell se mit en Pänn . leitl gelin. Ich subse mein Räszberrie Schellie auch immer wenn ich Faß nachtstichele bade Bileivs das macht. es anch en feine Print wenn mer sich e wenig in e Glas Wasser dutm duht.. Also for el ange Storie torz tu m.iche,; ich hen siwweiia Gläser- ooll aetrieat, tvenn ich auch nach die Kwantitlzee, wo; ich von die Beet-Les getauft ben, put tinier hunnert Glases voll hätt kriege soll-. Ach weils nit ob das in etannt von schohrt Meicher is odder ob die ane heimlich an die Betriesl aerathe sin un sich qeholse ben, awwcr ich will da weiter tein Faß drum-ver rel:ie: ennihau oelkt e- mich auch tein ant» dubn un es deht nur e böses Zieh-T lina aewwe Ich lien die Glii es in den Keller for en Dag stehn lasse di sehr daß ich se Zuge-nacht ben. Wie ich am nächste Daa in den Keller toin nie un mit Dem qanze Stolz von e gute Haustieper die Früchte meines Fleißeo betrachte, di is es mich in mein Kopp komme, die Glases noch emal iwwer zu zähle nu was wern Se denke, inftett von fnoweiig Glase-J isin es nur noch neinunfusiia geweiel Jch hen grad gefühlt als ob ich »Volks, help un Mörder« hätt hal lern solle. Off Kohro ben ich so schnell wie ich aetonnt hen e Verbot mit die Buwe angestellt, Jevwer da hätt ich se auch and so aut fraae tön ne, ob einer von ie den Nordpol ent deckt hatt. Keiner dat evves von den Schellie gewußt un se lsen all doch nie dleier aeschivore, daß se noch nit esnal in den Keller aewefe fin, gar nit zu rede von Schellie schweige Ich der aucd den Philipp gefragt, atvwer das alte Kameel dat nit emal aetvifzt ge habt, daß ich Schellie aemnckt den. Wenn der Wedegsrveiler e neies Lebte tappe dudt, das weiß er anni genau-· Well, icd den mich vorgenomme, am nächste Morgen die Gläser iuznmisdh un in mein Schrank im Frndtseller ein«-schließe Wie ich amtoer an nächste Morgen mit den Zchaop starte will, da den ich duttienier die Fit trieai. Ich den mei Gläses imsverae taunt un da sin es nur nocd fnizia ae stvesei Selleg Dina is mich doch in dumm rcrqetomme. Ich den zu mich gesagt, dass es vom Standpeunt der menschliche Zioinea Finduiifsiidee ebbes unmöglich« war, in irvei Däa mit zwanzia Glässes Echellie eiveazu dndn. Well, ich den mei Gläseö aesieit un den se eingelnctt un den den Kied in mei Packet aedadm Wenn ich ietzt io mei ne Ectipenzeg un mei Teim un meine Artveit iwwer aeiickert den, dann den ich :nisgesunne, das-, mich die suizi Gläses Schcllic so viel qetoit den, da, ich te sor den Preis im Droctiiodr hätt tanie tönne, un dabei noch Geld gesedit diitt. Es dat noch emal e anestiziedschen un e Etsämncinedichen getowe awtrer ich den nicksö dabei aus aesunnr. ectszept die Fäctt dan ich zwanzig Gläsei Schellie Ichei war un sell den ich auch schon vorder gewiær Das Dina dat mich teine Ruh gelc e. Ich sin »in die Wedeoroeilern nanqe un den die mei Mißiortschen veriiidlt un den sie auch aesaqt, daß keine-H von die Kids eddes damit zu dndn dätt. Sie hat mich ganz rudia mit zugedöri un dat tein Wort aeiaqt. Wie ich mii meine Storie sertia war. da hat sie ge statt· »Lizeie, bat se aeiaqt, ich will dich emssl ebbes sage: wenn du medbie denie dudst, daß ich odoer der Werd-eit trieiier dein Schellie aeschweipt den« dann bist du auf den Holzwea Du Versäditst mich das alles in so en Ton, daß puttienier gar tein Deut mehr iwtvrig bleitve kann, daß ich mit dein Schellie nusgemickft sin. In die ersch te Lein dudn ich nickt schweipe un dann noch e annekes Ding, den ich von dein Schellie gar nicts gen-ißt un was der impodetenste Ddeil is, ich gleiche ennidau dein Schellie gar uit. Ich gleiche-nur den. tvo ich seidst ma che: da weih ich wie er gen-acht is un daß alles tlien is, un bei annere Leit weise ich das nit. So, fest weiin du, swai ich von die Such dente un fest menschen das Sol-schalt Schellie mt mer bei mich, sonst kannst du noch ebbet annerschter bote.« Mister Oditdor. den St ichvn to e böses Mast gehökie Ich hcn kein Wort dazu gesagt, awwer ich hen e ganze L.itt gedenkt. Zwei Dag später . tomm ich widder emal in ntei Keller un hen e wenig auslliene wolle, da sin ich hinnig die Diehr von den Fruhb teller e Bierlehlche. Jch heii getreit es zu liste, awiver da hen ich genohtißt. daß es voll war. Bei Galle hen ich ge- s dentt, soll der Philin mehbie ganz» vergesse hen, daß e Kehk Bier ims haus is? So ebbes wär nit gut mög lich gewese. Der Spunde is nur gatJ ’ los drin gewese un wie ich ihn aufge: i macht ben, da is mich das lieblbiche Flehwer von Näßberries ent egetom-’ me. Ich hen e wenig in e las ge siillt un da is mich das Disseppiere von mein Schellie lein Sietret mehr »gewese. Mitaus Daut hen die Buwe gehört wie ich gesagt hen, daß mer mit den Schellie en gute Drint mache könnt; se hen sich zwanzig Glases ;Schellie aeschweint un hen damit e ganzes sieht voll Drint gefictst, so daß se en gute -S·.ipplei gehabt ben. TWelL diesmal gibt es ntvirer ebbes »schreelliches. Mit beste Rieaards Yours LiHie Hansstenget Das lsinzigr. Potient lder vor langer Zeit von einem Automobil uberfahren iourde): »Mein Kompliment Herr Sanitäcsi rath: ich lann wieder laufen und ai beiten; die Nase ist oorziiglich geheilt, ebenso die Wunde aru Hinterlops; auch habe ich teine Athembeschwerden mehr und das herittopsen ist vergan gen . . Arzt (ianst): »Ja, nur die Rech nung ist noch nicht be:.r:-,lt!«« Erkannt. Stark verschuldeter Ledemannk »So glauben Sie mir doch, gnädiges Fräu lein, ich bete Sie an!« Reiche Erbim »Ja, ja. N o th lehrt beten!« lfin guter Patient. »Wie, trifft man Dich auch ’mal wieder im Wirthshaus! Ich denke, der Arzt hat Dir das Biertrinten unter sagt?!« »Ja natürlich — aber augenblicklich ist er verreist·« Der Diylomar Baron Klingenheim will eine Dame zum Tanze engagiren, tennt aber die ihr iutammende Titulatur nicht. Er macht eine tadellose Verbeugung: »Schöne Dame, darf ich bitten? »Und als sie annimmt, stilksrt er sort: »Bitte um Entschuldigung daß ich eine Ti Julatur wählte, die nicht ganz passend ist . . . .« Ein Zutunftp Automobil fitr starke im milim. ! »Im-ah. der neue Musiklkhrer von un 1 Wer Rosa is doin di Its-höflicher Mensch » ie ich wikl gestern ums ä bisscl zuhören igleich hat er gerufen: Forte, societ« — Dichtetim »Die Gedichte, die ich Ihnen sandte, enthalten die innersten Geheim ni «e meines der ens·" erlegen eien Sie ganz beruhigt. es wird iie niemand ausser mir erfah tm.« Mecktenburgtsdchtderinx — Schwerin will nicht mehr nur die schmucke, ruhige Residenz, es lvill auch Vertehrsstadt sein. Das alte Hotel du Nord, in dem sich oft Schwerins künft lerische Gefelligteit abspielte, ist vom Erdboden verschwunden, ein neues, modernes Hotel soll erstehen. Vor den Fenstern meines Hotels breitet sich ein Gewiisser, der Pfaffensee, der von lan gen Häuserreihen umrahmt ist; man wird an Hamburgg Jungfernstieg, dem die Alster den aparten Reiz ver leiht, erinnert. Das Gebimmel der elektrischen Bahnen dringt zu mir. Auch so eine Neuerung! Bis zum Dezember des Jahres 1908 kannte man etwas Derartiges nicht inSchwe-— rin, war Schwerin in deutschen Lan den vielleicht die einzige Stadt von 45,()00 Einloohnern, deren Straßen rnhe weder durch das Geläute einer Pferde-: noch gar einer elektrischen Bahn gestört wurde. Das ist nun ebenfalls vorbei. Wenn man aus Schtverin auch eine größere Vertehrsstadt machen will, fiir die in erster Reihe doch eine Ver befserung dek bis jetzt sehr mangel haften Bahnve bindungen nöthig ist solange sein « chioßplatz bleibt, bleibt es trotzdem eine der schönsten deutschen Nestdenzem Dieser Schloßplatz bildet ein Ufer des großen Schtveriner Sees, an dessen Gestaden die Ruderhiius ehen aufragen und die partartigen Promenaden sich hinziehen. Hier lust wandeln die Schtveriner« mehr noch die Schwerinerinnen, hildhiibsche, ge snnd angsehende Mädchen, die sich aus ihre diinne Spazieritöctchen stützen. Diese Residenz kennt auch den Luxus, das merkt man den graziösen Spa ziergängerinnen an. Schlverin liebt eine Geselligieit, die ans dem Klein Residenzlichen zum Großstiidtischen neigt. Dieser Korso von Spaziergän: gern nnd Spaziergängerinnen, von Radlern und Radlerinnen, von Nei tern und Reiterinnen, dieser Korso an den Ufern eines weiten Sees im Lichte der auf den Wassern glitzernden Son nenstrahlen, im Schatten der hochra genden Bäume ist ein Schauspiel, das einem Aue-schnitt aus einein lebensvol len Badetreiben gleicht. Wie ein Pruntpalaft auf einer Jn sel erhebt sich das großherzogliche Schloß. Ein Bau —-- trotz seiner wei ten Dimensionen von entzückender Anmuth. Säulen u.Portale, Thürme, Thiirmchenu. Erler, große und kleine Standbilder zieren feine Fronten. Die Mitte der Vorderfront dieses mit Baroetpracht durchfeßten Renaissances Baus ift von romantischer Schönheit. Große und tleine Nischen unterbrechen . sie; hoch oben in der größten Nische sitzt ein Ritter aus feinem Rosse. »Ni- - ciot l.« steht in goldenen Lettern unter « dieser Statue. Niciot l» König der Obotriten, gilt als der Stammvater des mecklenburgis schen Fürstengeschlechts, dag sich riilnnt das älteste unter Europas Herrscher häufern zu sein, und der Name Schwe rin soll dein Slawifchen Zuarin, das so viel wie Luftvart bedeutet, entstam men. Dieses Schloß, dessen innerer Prunt dem äußeren entspricht, das ei nen reichen, nicht allzugroßen Thron faal, einen ganz in Gold gehaltenen Saal, der großen Festlichteiten dient, und eine Waffenhalle aufn«eift, in der die alten Ritterriiftunqen von triegeri scher und die leuchtenden Farben der Glasfenster von künstlerischer Vergan genbeit zeugen, daß eine Schloßkirche befißt, deren Hauptportal aus dein in'. Jahrhundert stammt, hat einen eigenen Sagenfaal, den sie aus Furcht vor »Petermännchen« nicht ausgebaut ha ben. Jrn Schloßhof sieht man in einer Nische ,,Petermännchen«, den kleinen Haupthelden der Schloßlegende. Hat das Königliche Schlon in Berlin, ha ben andere deutscheFiirftenfchlöffer ihre weißen Damen. die um die mutet nächtige Stunde in den Gängen ber umfpazieren, so hat der Schweriner Palast einen Zwerg, dem der Volls mund den gemiithlichen Namen ,,«lieter männchen" gegeben hat. Petermännchen gestattet nicht, daß in diesem Schlosse, auch wenn eg noch so vielen baulichen Aenderungen untertvorfen werden müßte, von Grund aus nmgebaut wird, sonst müßte er seine Wohnung, die er nun fchon seit mehrerenJahrhun derten inne hat, verlassen. Wenn das einst der Fall sein sollte, dann wiirde das älteste Fiirstengefchlecht in Europa aus-sterben Also bleibt »Peterinänn chen«. Die herrlichen Prunträume sehen nur selten große Pruntfefte. Das Großherzogliche Paar iibt in diesem Riefenfchloß in fürstlicher Weise seine Repräsentationspflichlen aug, aber gar oft dient als behaglichere Residenz Schloß Ludwigslust. das besonders von der Großherzogin bevorzugt wird, und in dem das schöne Liebegidyll zwi schen der Schwester des Großherzogs, der Kronprinzefsin Cerilie, und dem deutschen Kronprinzen sich abspielte. Die Großherzogin,eine gebotene Prin zessin von Cumberland, ist in ihrem Wesen ganz eine deutsche Fürstin ge worden, die alle, die ihr näher treten, durch ihre versänlicheAnmuth und lie benswürdige Einfachheit für sich ge winni. Schwerin ist eine der musitalischften Städte. Man liebt und pflegt hier die Musik, gute Musik, und diese Liebe zur Musik ist auch im Großherzoglichen Schlosse u finden. Das beweisen nicht nur die softonzerth zu denen zahlrei che Einla use- ergehen, sondern mehr noch die Veranstaltungen im intimen zftreifr. i Eine Hochburg der Musik ist das Großherzoglich-e Hostheater. Ein prachtvollesSeitenstiick zu dem Schlos se, ein monnmentaler Renaissancebau. Das gibt diesem stolzen Schloßplasze noch seine besondere architektonischeEi: genart, das seine vier Hanptbanten zwei verschiedene Stilarten aufweisen. Das Palais nnd das Theater fesseln das Auge durch ihren Renaifsance Charakter, das Regierungsgebäude und das Museum, das unter anderen Schätzen mehrereMeisterrverte von Lu cas Cranach dem Aelteren aufweist, wirken durch ihre edlen, griechischen Formen. Der Schöpfer der meisten Bauten, die dem Schwerin von heute tiinftleri schen Glanz verleihen. Dieser geniale Künstler hat sich allzusehr Von der Po litti hinreißen lassen: er war ein begei sterter Demokrat des Jahres 1848 und Ende der siebziger Jahre ein enragiri ler Anhänger der Sozialdemokratie. Der Hostiinstler und der Polititer mußten schließlich inKsonflitt gerathen, aber Demmler blieb seiner Gesinnung treu und bestimmte, daß die Eintiinfte aus dem großen Hause. das er sich mit dern Material des alten Schlosses ganz in der Nahe des ebenfalls von ihm geschaffenen Arsenalg erbaut hat te, zu einem Theil feinen Erben und zum anderen Theile verschiedenen so zialdeniotratischen Vereinen zuflieizen sollen Eigentlich ist Schmerin eine moder ne Stadt, die nur wenig alte, interes sante Vaulichteiten ihr eigen nennt, aber es besitzt ein Gotteshaus, das seit nahezu sieben Jahrhunderten in seiner aothifchenFeierlichleit ausraat und ei nen gothischen Kreuzgang von seltener Stilschiinheit aufweist. Es ist dass herrlichste Wahrzeichen ans alter Zeit, ’ es gibt mit feiner wuchtigen Rückfrvnt dem nüchternenMartt ein romantisches Gepräge, es iiberraat mit feinen stolzen Thürmen alle die Herrlichkeiten der neuenZeit. Allein dag, wag erst von den letzten Generationen geschaffen wurde. . macht Schwerin zu einer inodernenRr- » sidenzstadt, die durch ihre architekto- - nischmonmnentalen Schönheiten ihre . Weihe erhält, und in der das Schloß « wie ein Palast ans Siidland in einer nordischenLandschaft sich erhebt. Aber sie wollen aus dieser Residenz, die außer ein paar Ziegeleien und. Kunstmiibelfabrilen nur wenig Jndu strie besitzt, anscheinend durchaus auch eine Vertehrsstadt machen. Was je doch an neuen Bauten erstanden ist und erstehen foll, bringt gefährliche Risse in Schwerins refidcnzlichen Charakter-. Die stilwidrigen Häuser, die durchaus groß und großartig fein sollen, aber in diesem Milieu plump nnd fremdartig erscheinen, verderben die feine und reizvolle Eigenart der Hauptstadt von MealenburgiSchtve rin. Alfred Holzhack. Wirkungen des Blitzes Die schwere Blitztatastrophe, so schreibt die Berliner Boss. Zt ., die kürzlich in Berlin eine so groge Ans zahl Opfer gefordert hat, und die überaus zahlreichen Todesfälle, die überhaupt schon in diesem Sommer in i Deutschland durch Gewitter verursacht irorden sind, riiclen uns die Blitzgefahr und die Wirkung des aus der Wolle zuckenden Strahls in erschreckende Nähe. Todesfällle und Verletzungen durch Blitz erreichen durchschnittlich in Deutschland alljährlich die Zahl von tausend. Besonders werden Menschen, die sich im Freien aufhalten, davon betroffen. Die tsrfchiitterungenf die der Blitz im menschlichen Organismus hervorruft, sind von furchtbarer Ge walt, und wenn nicht der sofortige fod eintritt, so bleiben zumeist schwe e Lähinungen zuriict. Wie plötzlich der Schlag durch den Körper fährt, läßt sich daraus erkennen, daß die vom Blitz Getroffenen meist unverändert in der Lage, die sie vor dein Tode hatten, und ohne irgend welche Verletzungen ausgefunden werden. Doch sind die Wirkungen des Blitzes nicht selten auch leichterer Art. Bisweilen verlet zen Blitze nur die Haut und rufen blutunterlaufene Flecke hervor; in an deren Fällen werden die Knochen selbst durch den Schlag gebrochen. Oft fangen die Kleider der Getroffenen Feuer, dann wieder bleiben sie völlig unversehrt, während der Körper selbst ganz vertohlt ist. Caniille Flamma rion, der ein umfangreichesTbatsachen material iiber die »Launen des Blit zes« zusammengebracht hat, berichtet von zwei ganz verschiedenen Wirkun gen, die beide iin Jahre 1904 eintra ten. Am 15. Sept. wurde der Abbe Ritter bei einem Ausflug aus den RigiRulm vom Gewitter überrascht. Mit Miihe erreichten er und seine zwei Begleiter einen Unterschluvf, als plötz lich ein Blitzstrahl herniederzuctte, von dem der Abbe getroffen wurde, wäh rend seine beiden Genossen unversehrt blieben. Der Geistliche lag in seiner Soutane am Boden, scheinbar nur be täubt; als man aber Wiederbelebungs versuche anstellte, fand man, das; der Tod eingetreten war; während die Soutane leine Spuren des Blitzes zeigte, war das-Hund völlig verbrannt. Arn 6. August dagegen wurde der Pächter Hean Bandenbolt in Beverst in Belgien morgens früh um 6 Uhr im Bett vom Blitz getödtet und die Leiche auf den Fußboden geschleudert. Der Un lilckliche war vom Kopf bis zum Fu vertohlt, aber sein Hemd zeigte nicht die geringsten Braut-sparen Eine wichtige Eigenschaft des Blitzes ist auch seine magnetische Wirkung, durch die oft Messer, Nadeln oder eiserne Gerathe, die die vom Blitz Getroffeneu bei sich tragen, magnetisch gemacht werden. Gewöhnlich rufen Blitzschltige die nicht den Tod herbeiführen, schwere nervöse Störungen, Lähmun lgen einzelner Körpertheile und ganzer Körperhälsten, Krämpfe, Neuralgie, Schwerhörigleit oder Blindheit her vor. Doch führt der französische Gelehrte Arago einige Fälle an, in de nen vom Blitz getroffene Personen, nach Heilung von einigen leichten Krankheitserscheinungen, die sie da durch erhalten hatten, eine Verbesse rung ihres Gesundheitszustandes emp fangen, z. B. vom Rheumatismus ge heilt wurden. Bisweilen treten auf der Haut eines vom Blitz getroffenen iKörpers die sogenannten Blitzfiguren auf strichförmiae Röthunaen deren Konturen iicli zu einem Gesammtbild zusammenfiiaen lassen, in dem man al jlerlei Verzweigungen und Berästelun sgeu, wie etwa das komplizierte Fluß Jshstem einer Landlarte, erkennen lausc. sDurch einen Blitzschlag wird manch lmal die ganze Behaarung des Kör s vers zerstört. ; Ein markantes Beispiel ist das des zIreaattentapitiins Riheuet, der am ;22. Februar 1812 auf seinem Schiff Heinen Blitzschlag erhielt und dadurch für immer seine Haare, Wimpern, Augenbrauen Verlor. während sich seine Nägel im folgenden Jahre in Schuppen ablösten. Noch eine ganze Reihe anderer Fälle sind betanni, in denen durch den Blitz eine völlige Ent haarung eintrat. Der Blitz hat auch die Wirtuna, Metall zu schmelzen; bisweilen schmilzt er sogar ganz be trächtliche Massen, z. B. lange Eisen ketten. Meistens aber sind es uur lleine Gegenstände und dabei zeigen sich al lerlei neckische Lauuen dieses gefähr lichen Koboldes. So schmolz z. B. toer Blitz am 1. Juni 1809 in einem LUiiidcfenvenfionat in Bordeaux eine .1oldeue Kette ein, die eine der Damen des Pensionats am Halse trug. Er hinterließ eine schwarze gezahnte Li nie die sich aber bald vermischte Die vom Blitz getroffene Dame erwachte nach sechs Stunden, ohne irgendwelche Schmerzen zu verspiiretn Jn einem . :.deru Fall strietten zwei Damen kahiaz der Blitz nimmt ihnen einfach die Striitnadeln fort. Bei einerAbend Jesellfchaft streckt eine Dame während Les Gewitters den nackten Arm zum Fenster hinaus-; rin leuchtender Blitz raubt ihr das Arn-land. Andere ielttame Kunststiicte des Blitzes sino ej-, wenn er einem Trinter im Wirths »Daue- oen Becher aus- oen Hanoen reiht und ans den Hof schleudert, ei nen-. Reiter die Reitveitsche aus der Hand schmettert oder einem jungen Mädchen, das vor der Nähmaschine sitzt, die Scheere entführt, sie selbst shernmtrirlselt und aus die Maschine Isetzi. Am 25. Juli 1968 wurde ein Reisender in Nantes ans dem Quai vom Blitz eingehtilli. Der Strahl fährt durch die«Lederschicht in sein Porteinounai und hinter-läßt dort folgende Wirlungr er schmilzt eine seine Silberschicht von einem Franc-» stiick und bedeckt mit diesem Silber dies beiden Seiten eines ZehnsrancstiietsJ Sonst tut er keinen Schaden. Wäh-l rend das Metall als guter Leiter ges; schmolz-In wird, zertruxumert der Blitz! schlechte Leiter oder schleudert sie weit- » hin fort. Bislvelen mit unaeheurers straft So hat ein Blinschlag am S. ; August 1809 in der Nähe von Man-l ehester eine Ziegelmauer, die 26 Tons s neu wog, eine Entfernung von 7 Fuß» trdeit kortgesiihrt Welch eine Verwirs rnng der Blitz anrichten kann, ohne; ernsthaft tu schaden, besvies derStrahl, ’ der am 25. November 1904 in Malo- J isentre bei Dünkircheu in die kleines Villa des Hauptmaan Elarel ein-« schlug. Der Blitz zertriimerte zwei Schornsteine und einen Balken und; drang dann, ohne irgendwelche Flams’ men in erzeugen. in den Salon ein, in dem sich der Hauptmann mit seiner Frau und feinen Kindern befand. Mit unglaublicher Schnelligkeit ent siihrte er aus der Frisnr der Mine. tFlarel zwei Kamme, sengte aber dag Haar kaum an, dann zertriinimerte er alleSGeriith im Hause, stiirzte die Mo bel um, wars die Gegenstände nach allen Seiten, zerbrach die Fenster, schleuderte die Fensterliiden aus ihren Angeln, entwickelte eine solche Hitze. daß alles Metall schmolz, durchlöcher te die Fußboden und stürzte sich schließlich in den Brunnen, too er eine Steinplatte iin Gewicht von 160 Pfund vollständig zerschmetterte. — Friilplingolioisnusrg. Mietherin: »Ach, Herr Baumeister, in meiner Küche sinds so viele kleine Fliegen!« Hauseigenthümer »Das-«- thut mir sehr leid, anädige Frau, aber um diese Jahreszeit sind sie noch nicht größer!« Aus falscher Fährtr. Cousine feine reiche Erbin): »Es wer wohl gerade von mir die Rede als ich tam?« Cousrm ,,Woraus schließt Du dag, liebe Cousm?« Cou«sine: »Nun, ich hörte eben noch, wie Dein Freund fragte: Mart oder Thaler?« Cousin: »Das stimmt —- nur spra chen wir nicht von Deinem Vermögen, sondern von — meinen Schulden!" Ote Ghin-O irae-er Ostsee lebt Van allen Seiten findet man immer lwieder bestätigt, dasz die Wahl der salten Kaiserin-Witwe Tsehsi aus einen sehr aufgeweckten und körperlich sehr gesunden Prinzen gefallen ist. Auch an Selbstbewußtsein läßt es, wie man sagt, der kleine Kaiser nicht fehlen. , Bei Tag ist er unter steter Aufsicht sties Obereunuchen Chang, den die ;1et3ige Kaiserin-Witwe Lungjii bald ’nach dem Tode der alten Kaiserin zu idiesem Posten erhoben hat. Er steht sim Alter von einundvierzig Jahren Hund wird als äußerst gutmüthig und linderlieb geschildert. Er läßt es aber auch nicht an Entschiedenheit bei der Aussicht des jungen Kaisers feh len. Besonders bei den Hauptmahl zeiten des Vormittags um zehn Uhr itnd des Nachmittags um siins Uhr, die die tleine Majestät stets allein, vom Obereunuchen Chang bedient, ein nimmt, muß er sehr auspassen, damit »der Kaiser-, der gern etwas mehr von »den schweren Speisen genießen will »und den Neisbrei oft verschmäht, sich nicht den Magen verdirbt. Auch die regelmäßigen Studien haben jetzt be aonnen, wenn man das Malen der einsachiten chinesischen Zeichen, das der kleine Kaiser ebenfalls unter Anleitung des Olsereunuchen Chang mit großem Vergnügen täglich von acht bis zehn tiiir iibt, schon so nennen darf. Um sechs Uhr morgens pflegt Osti antung sich aus seinem großen Ring pobett, neben dein die Kindersrau auf einem einfachen Holzgestell zu schlafen pflegt, zu erheben. Sobald er sich mit der Unterstutznng von Herrn Chang, der bis auf die Nachtstunden stets uni ihn ist, angezogen und seinen Reisbrei gefriihiliiclt hat, begibt sich Histori tnngs Majestiit zur Abstattung des Morgengruszes zur Kaiserin-Wittwe, die fiel-, auch im Laufe des Tages, io , oft es ihre Zeit erlaubt, nach ihrem kleinen Neffen und Adoptivsohn um sieht. Das Verhältnis zwischen den beiden Verwandten soll ein sehr herz licheg sein« und Lungjii, der der Kin dersegen ja versagt war, soll froh sein, ietzt siir das ihr anvertraute Kind sorgen zn diirsen. Puji, wie der Kna lienname des Kaisers heißt, wiederum ist glintlich, wenn er die Kaiserin Witwe, seine Tante, zu sehen bekommt, die einzige nähere Anverwandte in dem weiten lPalast. Seine Eltern sieht der junge Kaiser bekanntlich nie, bis auf Die seltenen ossiziellen Gelegenheiten, bei denen er aber nicht ,.Sohn«, nur ,«..Kaiser« ist. Von seiner Umgebung wird er mit »Wansuije«, das ist »Va ter der zehntausend Jahre«, angeredet, was im Hinblick auf seine sechs Jahre einer gewissen Komii nicht entbehren wiirde, wollte man den Ausdruck, der unserem ,,Majestät« etwa entspricht, wörtlich nehmen. w Das Goethe-Rationalmusemn tu Weimar hat wieder eine werthvolle Bsreiche rung erfahren, und zwar durch ein Alhurn von 330 Silhouetten aus dem letzten Drittel des 1.8. Jahrhunderts, iu dem etwa 200 Bildnisse der be kanntesten und literarisch bedeutenden Persönlichkeiten jener Zeit enthalten sind. Das Album ist von Karl Matthäi, dem Erzieher der Kinder der Marquise Brantoni, der alle Rei sen dieser ruhelosen Dame mitmachte, zusammengebracht worden und illu strirt in meist höchst gelungenen Aus nahmen alle interessanten Kreise von Deutschlands der Schweiz (Lavater lrei43) und gar von Frankreich und Jtalken Goethe selber ist viermal vertreten; ferner finden sich sein Schwager Schlosser, Lotte Kestner mit ihrem Gatten, Corona Schritten auch Bilder von Mitgliedern des Leipziger und des Dessauer Kreises, von den Göttinger Dichtern mit Bürger, den Halberstädtern mit Gleint, von Klop ftvck und Mathias Claudius sind vor handen. Ausfallen muß, daß Schiller und sein Kreis nicht vertreten sind. Schließlich sei noch eines- Geschenke-s ertvähnt. welches ein Weimar-er Goethe Freund mit dem von Jage mann in Oel gemalten Porträt feiner Schwester, der berühmten Schauspie lerin Carol-ne Jagetnann--L)ek)gendors, dem Goethehause gemacht hat. Erlcseiieo. Jm sjidlichen Schwarzwalde las-« iuan auf einem Grabstein folgende Inschrift: »Hier ruht Jakob Mener. Er lebt-. 29 Jahre als Mensch und Lt Jahre ali Gatte.« » Nedaktcurz »Sie sind ia ietzt außer-ori 1 deutlich p1«odultiv.« Maler-: »Ja. feli muß doch lebens« Redakteur; »Ist denn dass durchaus nonoendigP k.