QuartanersEhrr. W von Käthe Laster. , , ZU der Quart-r herrscht nach Schul SM taunpse Still-. M Entsetzliches ist gefchshkn. Den-tin Wiesner hatte vor Beginn U Unterrichtj eine seltene Brief Isrke herumgezeigt, die allgemein be Mndsert worden war. Nach ver Frühstückspause war sie Eietsehusunden Dein Rathe Rudi v. Bertows fol gend hatte der Primus eine Durch spcheng der ganzen Klasse vorgenom Sen nnd das werthvolle Objekt in dem geziertnsten von Moritz Abraham ent Kreideblaß, die Angst eines geprü slten Hundes in den Augen. hatte der ertappte Sünder sich vertheidigen wcli len, doch der Klassenlehrer war er schienen und der Unterricht hatte be snnem —— Aber nun herrschte lautlose Stille. Daer sorgt bonI-Heinrich v. Uslar, der Primus. »Ruhe!«, gebietet seine helle Kna sensiirnmr. »Wer irgend etwas in der traurigen Angelegenheit zu sagen hat, erhebe sich! — Worte noch einen Au genblick, bitte, Bertowl Zuerst möchte ich sprechen. —- Jhr alle wißt doch,l « « · ·-:.- L-;I«-«I as III Ilsclllllls pcvk -"- III-r esqui liges Murmeln geht durch die Reihen) uaber dies muß ich dem Direktor mel: Unl« Rudi b. Bertow lacht spöttisch: »Ich bitte Dich, UslarI Wkr priigeln den schwierigen, kleinen Juden durch — snd damit basta!'« harrt-Heinrich sieht den Sprecher groß an. »Nein, Berti-M Damit ist es nicht n! So etwas muß ich melden! Ich bin sür die Ehre der Klasse ver Istworttich!« Z Dann wendet er sich zu Abrahamtj I »Hast Du etwas zu sagen?« ; i Seine Stimme klingt unwillkürlich I shiimpst l Safort heften sich zweiundzwanzig i Augenpaare aus den Angeklagtm I Der erhebt sich zitternd. »Kann ich - Dich einen Augenblick allein sprechen, k v. Uslar?« sliisterte er. «Gewiß,« entgegnete der Primus sk g fort. »Bitte, geht alle nach Hause-I« halblautes Gernurmel, das-s SIer ten vieler, kräftiger Knabensiisze — Thiire klappen. — Rlln stehen sich die beiden allein im slassenzimrner gegenüber. Hans ;Mrichs Gesicht ist bleich und seine tItsseusliigel zittern. F » »Ich weiß, Jhr alle könnt mich nicht . W- beginnt Abraham leise, »aber , Du warst stets gerecht, v. Uglar!« I »Ich danke Dir.« sagt how-Hein rich ties ausathrnend —- »Du glaubst ist nicht, wie mich das freut, daß Du sit das sagst, Moritz! Jch hasse par Qeiisthe Menschen! —- Aber nun sieh sich mal an: Hast Du die Marke ge Immen?« Abraham schlägt die großen, dunk tn Augen aus: »Ich schwöre es Dir, ti. Uslar. ich habe die Marte nicht ge Immen!« k, Die hellen, klaren Augen des Pri kraus bohren sich förmlich in das Ge kscht des anderen. z .Kannst Du mir Dein Ehrenwort gedenk« «Mein Ehrenwort — Glaubst Du mir jetzt?« -..- . . « L Wieder Ver Bim, ver m rrv um« mten Seele zu lesen scheint, dann sagt »Deine Heinrich laut und fest »Ich glaube Dir!« M Wenige Minuten später wird an die mThiir getlopft, die zu des Direttors ri·-Ptit)41tzitiimer führt. Auf das turie uphereknk deg Gefiirchteten betritt dahi«iris-.f;peinrich v. Uslar, der Primug itPet Quarta, das Allerheiligste. ed »den Direttor verzeihen« — - »Was willst Du, Uslar?« Es .-klingt etwas ungeduldig. Der Direk qiu ist beim Korrigiren, ein Stoß Este liegt vor ihm. · «Jeh möchte herrn Direktor im Ver-. hauen sprechen,« sagt Hans-heiratet » is Iilitiitischer Haltung, »es ist etwa-· L ETIMtkgei pafsirt ——-— etwas Ehren wichtiges k- —« »F Der Direktor legt den Federhcltrr "«·" Jst Seite. Die Sache beginnt ihn m interefsiren Es ist etwas Eigenes in Imbfechmalen Knabenantlitz ihm ge .« ··s« t M ««"-sieinet hat heute eine seltene km » arte mitgebracht Herr Direk » TW « beginnt hats-Heinrich »in der » »O use Tit sie ihm — —- genommen « " den- Wir haben sie in Abrabarns « " lassen gefunden —- aber Abra «.hat sie nicht genommen!« HO? —- Wsher weißt Du das so» «mtf« fragte der Direktor ruhig( - ·m hat mir sein Ehrenwort » « here Dkrettor!« ; Mitten-z- isch-n- kafi unmerk gtasbsi als-, ein anderer habe s- i - genommen und sie in Abra Iaßen gethan?« fragte er. . here Direktor!« s Im einen bestimmten Vet IKJJ - here Mutter W streng mtiitätkseh und « ; sieht in feinen- verwa psivotenaniua in Its-Im vor M des-gesessen wie nur je ein junger Krieger in glitzernder Unisorrn vor seinem General. »Wer ist es. Ujlar?« Es ist ganz still im Zimmer, nur die Uhr, die auf dem Schreibtisch steht, tiekt aufdringlich laut. »Wer ist ej," fragte der Herr Di rektor noch einmal. Wird-er bleibt es still. Da hebt der Direktor den Kopf und sieht Hans heinrich an. Und Hans-heimisch lä chelt. Es ist das Freimaurerlächeln der Gentleinent »Sei nicht böse,« sagt das, »aber Du weißt ja, wie das unter Männern ist.'« Der Direktor dreht spielend den Feder-haltet zwischen den Fingern. »Was willst Du eigentlich von mir, Uslar?« »Ich hielt es siir meine Pflicht, Herrn Direktor Mittheslung zu ma chen,« sagt Hans - Heinrich —- »und dann — ich bin doch noch jung und habe wenig Erfahrung in so schweren Fällen —« lwieder lächelt der Direk tor sast unmerklich) —- »dars ich dem herrn Direktor sagen, wie ich mir nun —- die Geschichte denke —?« Der Direktor macht eiae ermunternde Geste. »Als-M sagt Hans-heimich mit tie sen Athernziigen —- »Herr Direktor schweigt ein paar Tage —- vielleicht bis Donnerstag. Jch glaube bestimmt« der Schuldige wird sich melden!« »Gut! Jch werde bis Donnerstag fchweigen.« — Berabschiedend neigt der Gesiirch tete sein Haupt und beugt sich über Ida-Z Heft, aber Oanscheinrich bleibts an der Thür stehen, die Absage zu ssarnniem die braungebrannten FingerJ an der Hosennaht: l »Den Direktor?" ’i · "I l »NunW — —- « « « »den Dkrektor verzeihen —- aber ich wollte herrn Direktor bitten, wenn der Schuldige sich bis Donnerstag meldet, baß Herr Direktor ibn dann nicht bestrafen! — Es ist doch so schon ganz scheußlich peinlEch siir ihn.«« schließt hansiheinrich und wird dun kelroth. Du geschieht etwas ganz Aussage-· wöhnliches, etwas, das Hans-Hein richs Herzschlag stocken läßt —- der herr Direktor steht auf. Er steht aus, um dem Prirnus der Quarta die Hand zu reichen. Und die Hand des Primus ist nicht ganz sauber tin der zweiten Stunde ist Er seniporale geschrieben ivorden), aber seine hellen Augen leuchten. »Ich werde thun, wke Du willst,« —- saat der Gestrenge, —- ,.wenn der Schuldige sich bis Donnerstag meldet, werde ich ihn nicht bestrafen-« Am nächsten Morgen wird die Ge duld der Quarta aus eine harte Probe gestellt. Schon hat es zum zweiten Male g läutet, und noch fehlen drei Schüler: der Priinus, Abraham und Rudi v. Beriow. Auch der sonst so pünktliche Geschichtslehrer oerspiitet sich. Da, fünf Minuten nach acht Uhr öffnet sich die Thitr und o. Ustar tritt ins Klassenzininien Nach kurzem »auten Momen« be steiat er das Katheder. Er ist etwas roth und etwas verlegen, denn er soll seine erste Rede hatten. »Liebe Freunde«, saat Hans-bein iich, ein bißchen schnell und ein bis; chen ohne Atbem, aber nicht ohne Würde und Settbstoertranest — ..Arahmn hat die Marte nicht pe nornmen —- Bertotr hat es gethan tss sollte nur ein Scherz sein, wißt J :! Er bat nicht aedacht, das-. wir die aSche so ernst nehmen wurden Nun hat er sich freiwillig aestellt und soeben in meiner nud des Herrn Di rettors Gegenwart Ahrabant !:.« Ver-« reibuna arbeten. Was das sii: Ber tow bedeutet, könnt Ihr Euch denken! Nun trage ich Euch: wollt Ihr alle unsern beiden Kameraden die Hand geben undo ie aanze Geschichte veraessen?« Ein einstimmiges »Ja« ist diel Antwort. »Dann will ich sie boten —« »Nein! warte kocht« ruft Martin Wiesner sreuida und springt auf sei nen Stukl —- «erst rniissen wir ein Hoch- ansbrinaem unser Primus Hsins-heinrich d. Uslar, Sack-« Zuerst harrt-P « Beaeistert braust es durch VII «Maise. chssheinrickis Backen qluhen und ieine Armen strahlen Aber er idwenki die Hand mit ver Grandesz eines spanischen Grandem »Ich danke Euchs« - Dann ifiirzi se zur Tini-: ,,Berio!v. «.’lbr.1!«-::n, Ihr könnt tommen!« Kräftig Rückt er den be7oen Die Hände sind die aanze Qnarm folgt seinem Beispiel. —-- — »Weißt Du, Abrab.rm«, sagt Hanssiseinrich vierzehn Tage später Vertmnlich zn feinem neuesten Freunde und gtiiisendsten Und-ten »ich verstehe gar nicht. warum einem lich io viel auf die Juden geichimvfi wird. Du bifi deck- rvirilich ein riesig anständiger Kerl.« i-——-.-. Die Neue Lobget Zeitung berichtete in Nr. 244 aus New oth .Der Brootlynee Schwäbische änqerhund trat heute mit einem starken Sänger-i chor und zahlreichen Angehörigen eine längere Ieise nach Deutschland an.« Musikaliiche huude sind selten. Die verliebten Kniee find ihnen z. B. mit the-e- inean Mondscheinserenaden weit Esset-eine Bilder aus Argentiniem Spricht man den Namen Argenti nien aus, so erscheint meistens aus dem Gesicht des Zuhörers ein fragen der Ausdruck: wo liegt es doch gleich? Und dann taucht vor seinem Geiste die Weltlarte des Atlas aus. Ganz recht, unten links in der Ecke, weit weg von der großen Berlehrsstraße, die um die Erde führt. Vielleicht verbindet sich noch die Vorstellung von Korn nnd Schefwolle damit, und ganz im Hin tergrunde erscheint vage die Pampa· Und kommt man dahin, so sindet man ein interessantes Land. einen Staat, der mit den Staaten der neuen Welt die grenzenlose Weite, und ein Volk« das mit allen Völtern der alten Welt den Glauben theilt, das erste der Erde zu sein« Die Ozeandampfer fahren uns gleich in die Hauptstadt des Landes BuenossAires sieht vom Schiffe recht» langweilig aus, eben, mit sast nur» Erdgeschoßitäusern Ein einziges Ge-: biiude mit runder Kuppel und selt-J iam verziertem Giebel überragt die« stachen Dächer. Wir rathen ans; Marlthalle oder Treibhait«3. Man besi lehrt uns, es ist dass Gebäude, das Argentinien mit den Prodntten seines Landes gefüllt aus die letzte Pariser Weltauestellung schicke. uracooem epi dort seinen Zweck ersiillt· hat man es zurücktransportirt und hier an einem hübschen, grünen Platz ausgestellt. Wir besehen den argentiniichen Pa oillon in der Nähe: Talmi; Thüren, die an die Wand gemalt sind: Bat lonL aus die man nicht hinaugtreten kann; aber alles in leuchtenden Farg den mit Ihuntem Glas verziert. Und ver BaustilZ Wenn die schrecklichen Schnärlel ,Kuppeln, posaunenden Wesen nicht dran und nicht draus wä ren, könnte man eS als Martthsalle wohl aussprechen Und wozu dient dieses Niesengeäiudet Von 1000 Argentiniern weiß es vielleicht einer. Wir treten ein — gäbnenpe Leere. Da, aber ganz im Hintergrunde stehen Glasschränte und darin besin det sich eine vorzügliche Sammlung aller in Argentinien vorkommenden Gesteine; die Ausschristen sind meist in spanischer und deutscher Sprache gemacht; denn deutsche Gelehrte in argentinischen Diensten haben das Material gesucht und geordnet. Jm letzten Jahre diente ein Theil der großen halte einem der urn’5 Natio naldenttnal siir Argentinien konstit rirenden deutschen Künstler als Ate lier. Dies Gebäude ist das erste, dar »dem Antommenden aussällt. Ein Wahrzeichen Argentiniens? Doch zuriick zum Hasen. Wir ver lassen den Dampser. Vor uns cieat ein wohl 300 Meter breiter Streifen Land in dein Zustande, in dem sich die! Welt besond, ehe Gott sein Werde sprach. Vor Kurzem erschien in ei-« ner der ersten argentinischen Zeitun-3 gen ein Artikel des Inhalt-, man möchte doch diese Wüstenei tseieitiaen wie auch die Sitmpse in einigenj Straßen der Stadt (oon denen noch später die Rede sein wird) zur großen argentinischen Ausstellung im Jahre 1910, damit Bunds-Attel- den Ruhm nicht einbüße. eine der saubersten Städte der Welt zu sein. Ohne Jllu stonen tönnen Städte so wenig wie Menschen leben. Jener Streifen Land aber scheint nach den LIqerhäu sern zu schreien, die der Stadt so nöthig sind. Die dem Hasen nächsten Straßen großer hankljämter bieten meistens dem Vollewirthschustler mehr des Interessenten als des Erstenlichen fiir das Auge des Schönheitdsuchersz die Hafengegend von Buenos Aires asber ist trostlos. Unter Ariaden rie ten Gestalten, ein Gemisch aller Völ ker nnd Rassen. die vor Schmus und Elend starren, Jahrmarttsschunv feil. Die im Winde slatternde schweselgelbe und orangesnrbene Untevwösche bringt lnchende Farben in dieses Bilx Von allen Seiten stürzen die fliegenden händler heran. Vergniiqlich sehen die Cigarettenverliinser ans in ro thein. langem Kattnnsrnantel mit ver noldeter Papplrone ans dem Kopf; sie erinnern an die Bilder von den Weisen aus dein Morgenlande und stammen znrneist aus dem Lande, das das Ziel jener bit-fischen Wanderer war. Da man endlich einsieht, daß une- die zur Schau gestellten Herrlich ieiten so wenig wie Kinematograph nnd Grimm-whom die aus jedem dritten Hause locken. anziehen «liinnen, so beginnt man uns, die Fremden, mit passenden oder unpassenden Reden zu begleiten. Jn der ersten Stun aus argentinischein Boden hörte ich das Wort »un gringo, nna gringa«. Es itt der Schimpsname, den der Ar sentinier für die Fremden dul. Das ist char.1lteristisch, der Deutsche tann beleidigen. indem er jemanden Michel nennt; der Argentinier kennt teinf ärgeres Schimpf-wart als »grina,o'·.? Und will ein Bube sich die Nase nicht« nutzen lassen, so sagt die Mutte«r,. dann siehst du aus wie ein »gringo".’ »Ein trabender Reiter fder Argentinier. tennt nur den Galopp) ist ein »ver-» lriickter »Gringo«; eine Dame, die ssußsreien Rock und kleinen englischen »Hm trägt, riitirt von der Straßen jugend mit Steinen geworfen zu wer treuzung steht, so fasse ich einen von euch beim Kragen und präsentire ihn dem Mann der Ordnung. Ali der den. Ich dachte: Wartet, ihr Schlin gel, sind wir erst dem Polizisten näher, der da hinten an der Straßen edle Vinitanth ein Mischling halb Regen tnlb Jndianer, den johlenden Trupp iiähertoinmen sah. wandte er sich unt verschwand in einer Neben straße. Der Mann war entschieden Philosoph, aber mich tostete feine Philosophie eine Droschtr. Dein Fremden fällt iosort die ge ringe zahl weiblicher Wesen in den Straßen aus. Morgens fehlt die Frau fast ganz im Straßenbildr. und wenn sie Nachmittags erscheint, siihrt sie meist in der Kutsche. Steigt sie aufs Pslaster nieder, so ist sie von ihrem Manne. dem Dienstmädchen oder einer Freundin begleitet. Die alleingehende Dame ist fortwährend Belästigungen ausgesetzt Zwar gibt er- ein tsehr bezeichnend-ev Gesetz, wo nach jeder Herr, der eine Dame belä stiat, zu 50 Pesos Strafe verurtheilt wird. v Aber ein Zchuyninnn ist nicht immer in der Nähe, und eine Dame vermeidet gern, Ausiehen zu erregen. Die Argentinierin ist ein anderes Wesen als die Germanin. Sie. die Kreolim hat ihren Ruf der Schönheit wohl verdient. Die großen, glänzen den Augen, der volle. schöngeschnittene Mund mit den regetmiißiaen Zähnen« der wundervolle Ansay des dichten, schwarzen hanreö! Und dann der entzückend sorglose Ausdruck! Die Kreolin lennt noch keine Fragen, Zweifel, Räthsei. »Schön bin ich, Du- srisitm In Argenti-ich Dr. Zofe Fig-ern Atem-. S o n n t a a s- i ä q e k : Pakt-states end läuft das Vieh! Und mcmc ,-»u—· muß ev ihm natürlich gleich unchmackknl" schön will ich sein, eine Zierde der Straße. der Kutsche, der Theaterloge, anderen Freude machen durch meinen Anblick und bewundernde Blicke als Tribut empfangen." So siihrt sie, schön geschmückt wie eine Märchen blume, in ihrer schimmernden Kutsche L, 3 Stunden lang die Floridastraße im Centrum aus und ab oder im Sommer unter den Palmen der Ave nida Sarmiento im Mundschein da hin. Und sie läßt sich diese ihre Pflicht, schön zu sein, was kosten! Es dauert viele Stunden, bis die ver schiedenen Puder und Schminlen aus-· getragen find unv die Massen künst licher Leuen besestigt, bis dac« dustige Gewand, zu dem Strümpfe und Handschuhe harmoniren. angelegt und endlich der iolossale Hut das ganze Gebilde lriint. Dasiir hat dieses lang bereitete Meisterwerk auch Dauer; eine Argentinierin sieht bei der größ ten hitze nie echaussirt aus und hat auch bei naßlaltem Wetter nie eine rothe Nase. Uebrigens verbieten ihr das enge Korseth die schmalen Schuhe mit den Stöckelhacken auch jede leb haste Bewegung. Sie schwebt lang sam, löniglich daher —- sich selbst ijeck. Welch Kontrast aus dem mo ’dernen Typus, den die wirthschastliche Entwicklung in den germanischen Ländern geschossen hat: die schlank und zielbewußt dahinschreitendeFrau, die sich den Lebensunterhalt selbst er wirbt und den Kamps um's Dasein allein ausnimmt. Es find zwei Er treme; das Ideal möchte man aus beiden mischen. Aber wie wird diese Frau ihren Pflichten als Mutter uns Hausfrau gerecht? Da muß man wissen, difz es unseren guten bürgerlichen Mittel stand eigentlich nicht gibt; und im niederen Stande sedlt glücklicherweise vie Armuth, zum mindesten ist sie nicht drückend, da das reiche Land auch den Aermften noch nährt, und der Winter turz und milde ist« Jm unteren Stande ist der Hausbilt lehr einsach, die Zimmer enthalten nur das Aller-: nsthigste tivir Mitteleuropäer wissen gar nicht mehr, wag man aller- entbeh-1 ren tann): einmal wöchentlich werdens die Räuine ausgespiilt und das Was-l set mit dem Besen dinaussgelebrtl Täglich wird das Natianolgericht, derä Puchero gelacht, eine sehr schmackhafte Fieischekiiix mit seist-lichem Garn-s Vielfach trifft man auch noch die; Großlnrnilie an. diese Fcrm der Wirthichast, wie sie in Mitteleurapa zur Zeit Karls des Großen noch nllO gemein iiblich war. Da wohnen häu sig Eltern mit zwei oder drei verhei rathete-i Kindern in dein gleichen Hause —-— und zwar friedlich zusam men, ein Beweis, wie wenig dissen renzirt die Psnchen den Menschen noch sind. Das verringert natiirlich die Miihe der Haushaltsiihrung siir jede einzelne Frau. lan die Anders O, deren gibt’s meistens eine ganze Menge. Aber daß man sich Sorge Um Rkell Ulzteyullg nisajeci iuurir,r der Gedanke kommt der Argentinierin nicht. Sie wachsen aus wie das liebe Unkraut; sicher ist, das-, sie weniger schreien, so lange sie tlein sind, als deutsche Kinder, wahrscheinlich, weil idnen weniger verboten wird. Wenn die Eltern ee irgend leisten tönnen, und an den Festtagen thut es auch die Woschsrau und der Strtrssenlehrer. so werden die Kinder reizend herausge putzt mit Seide und Spitzen, nnd dann nennt die Mutter sie »mein Aesschen«. Jn einem bestimmten Al ter« so von 9 bis 15 Jahren, sind die Kinder unerträglich. Die argentini schen Väter wissen ein Lied davon zu fingen: das Kind tann seinen Vater vor Gericht derllagen, und man hat mir einen herrn genannt, der zu ei ner Geldstrafe verurtheilt wurde. weil er seinem Sohne eine Ohrfeige gegeben hatte. In den wodlhirdenven Fami lien überläßt die Frau den Dienstboss ten hauöhalt und Pflege der Kinders in der Regel. Diese Dienstboten ers halten den dreisachen Lohn unserers dienstbaren Geister, und man brauchts ihrer zwei bis drei, wo wir in Deutsch-; land mit einem aus-kommen. Jn ei-’ nein aber gleichen sich alle argentinis schen san-halte wenn die Frau nicht Gmpsangitag hat« geht sie im hause tn deploradlem Zustande einher« in deplorabletn Zustande einher- in losem,. est unordentlichem Schlaer, meist unsrisirt erscheint sie selbst Abends zur Hauptmahlzeit; die große Teilette ist für die Straße. E l se W e r n e r. »Sieh nur den jungen Dichter wie ver« unlen er wieder basiw Gewiß ist er wieder dabei, ein Sonnet zu sor knien oder Weltriithiel zu lösen!« » tWas der Dichter dachtet: »Herr gott, wenn ich nur wüßte« wovon ich übermorgen vie Mieth und Ineij ineuen Stiefel bezahlen lolt.« ’ Sest- einst-II ) Mietherin: »Mein Gott. Hm khauswärtlx in meiner Küche sind lau ’ter kleine Fliegen.u Hauswirtln Na in im Frühjahr ’sind :"te etsen nicht größer.« Herrscht-refl ..Blinrer« Bettler idem bereit- oek dritte Vorbeigehende einen Dosen lnopf in den Hut :virft): »So ais Blinder lonn tnon sehn wie Zchoiel Die Menschen sind!« Orpheu »Denl Tir. Mar. der junge Graf bat mir die Hand aetiißt!" »Du holt ihm doch hoffentlich die mit. den großen Brillanten lsinoebali ten.«.-« l denn-esse. »Ist unser Freund seine Braut auch wirllich heirathen wird?" »«Sck,on 1nöalich. der war in immer so unberechenban Zuseceåndnis. Aviatiket sdet im Abstutz mit fei nem Flug-Iwane auf einem Tönaet kaufen tandem »Hm. die Landwiktdschaft bat doch ’:«e gewisse Berechtigung!" setischsittakniset Automobiliftim »Ach bitte. würden Sie mir eine Ueine Gefölligteit er weisen?« Fuß-Finger- »Sebt aetn!« Dame: »Dann stellen Sie sich mat mitten auf den Fabtdaknm und ich werde rekfuckxm wie schnell ich vor Ihnen adstopven kann. Ich glaube III-Mich, die Bkemfe an meinem Auto ist nicht ganz in Damen-M kniest ,Nms. Lottmeih was aus-fis du mich denn so mic Lotteisen- »Ach. nchiu du, Lust-L ich möchte arm wisse-« wie die Haar-c ruc -fchen sönncu«f" Dasel: .,Wieso«s" Leucht-tu »Na, Papa sit-Ue vom gessen-. du« wären die ganzen vorm-We unter die Nase gemischt« M Dem-ster: »Im möchte gern noch etwas Französische lernen; oh mir da- besondere Schwieri seiten verursachen wich« Proses ok: »Im Gegenteil; wer Mei nisch versteht, lernt scanzösssoq Diesen-·