L Wam- Skhkkibxritk non Tizzu Hunkttkngth No. 526. Unsere Buwe das sin Pietsches, da brauche Se seine Brill. Wenn die so weiter mache, dann is nur eins von zwei Dinger passibel: entweder dnhn se später emal die ganze Welt mit alle umliegende Ortschaste eigene obber se gen-we die größte Rau dies wo die Weltgeschicht erlebt ha. Mit ihr Ehroplän. do hen se weiter sein Prohgresz gemacht. Se hen das Bißnesx widder so weit in Schehp kriegt, ans-wer wie se ausgesunne ben. daß ich keine Reit mit den Ehrschipp hen nemnie wolle, da hen se auch Aengschte kriegt un se hen selbst nit gedehrt mit den Balluhn aufzusteige. Da hen sie es als en böse Schapp aus gewwe un hen ihre Thiitigteit aus en annere Wirkungskreis verlegt. Was es war, ben ich wivder nit aussinne tönnr. Bloß soviel hen ich ausge f;inne, daß fe sich widder sor die läng ste Zeit in die Wuttschett zu thun ge macht den« Nach e paar Dag hen se gestart e Blättsorm in die Jahrd zu bilde nn dann ben se e ganze Latt Bensches ausgestellt. Ich hen gedenkt, well se wolle mehbie e Persohrmenz gewwe, mehbie e beitsche Dag Zelle brebschen. bilahs ich hen doch nit gut eelspeckte könne, baß se ebbes eirisches hen aufführe wolle. Se hen so for ebaut zweihunnert Piebels Siets ge macht. Dann sin se hergange un sin hin un hen rings ernm alte Korbets ausgehöngt un Kenwäß so daß mer von die Autseit gar nicks hat sehn könne. waerall wo se an die Stritt annere Kids getrofse ben, da is e Gewischver aewese un so an. daß ich arig gerosselt aewese sin. was aus al les den wer’n sollt. Ich hen mich emal eins von die Kids aus die Nehberhutt getöckelt un hen gefragt: »Geh Kuni. was gibt es denn in unsere Jahrh?« »Da es er arig emberrest aeworde un hat gesagt, er könnt es mich nit sage, ich mißt swarte bis es autlomme bebt Niemnnd berst ehhes sage, sonst deht die Bolies Ttubel mache« Well, da hcn ich zu mich gedenkt, wenn das so ebbes gewwe duht, dann mach ich sie aivssver Trutvel — Den annekk Bxlzl bat Der Oemur gesagt, am Obend bebt ihr Schob aus-· komme un ich un der Philipp, was rnein Hosbanv is, mir wäre dazu in weitet, awwer mer derste nickg von sage nnderste auch nil satte, daß mir sor nattinas Ettmisckien hätte. Jch liesi einiqu aetreit, augzusinne. was es :viir. awwer ich hätt grad so gut den Teddie Nuhiefeld srage könne: der liäkl mich auch niets qesaat, un wenn er es gewillt hätt. Am Abend do sin mehr Rids in ieniere Jahrd ge fchniekt, als wie ich gedenkt täti, baß es in unsere Taun hätt. Wie deri ganze Bonsch da w.ir, sin ich un der; Vliil auch in die Jahrd gangex mer’ lken riesehrst Siels gehabt. Es rvnr alles dunkel eckzept an die Stehtich hat : «Beisiclel-Lämp gebrennt. Nach e kleine Weil is eins von die Kids an die Stehtsch komme un bat en kleine Spieksch gemacht. Er bat cis-sagt was jetzt häppene deht, das mißt alles e Siekret bleitve un er dehi eckspeekte, daß er es mit lauter Schenkelrnänner zu duhn hätt. Er hat dann «e Bell ge runge un di sm zwei Buwe eraus komme mit nicks an wie Bei-hing Tranke Der eine war der Bennie.» wo nser Bub is un der annere war en « kleiner Kahn. Der Mennelscher hat» gesagt, er dellt hier die zwei stärkstel Männer der Welt zu ans introduhsel un in e kleine Weil dehle rnir aus sinne, wer von die zwei der allerstärk ste wär. Er hat dann bis drei ge knuntet un da sin die zwei kleine Knnne ans«ennnner loF gesterzt nn ben( gesell, ouks ev nor Iu genau-« qussp De: Kahn bat den Bennie so ebaut; drei vier Ponsches in die Tfchahj gewtoe, daß es mich ganz schlecht ge-« woede is. Den Weg is for so ebens e. haleve Stand fortaanae, bis auf ein-— mal der Bennie binaefalle is un da hat der Mennetlchee »Teim« gehal lett. Der Philipp bat die ganze Zeit starr sitt-tun un sprachlos newiq mich gelasse, wie ei nwwee lo well is kom me, da is er aufgelfchumpt un bat qei lage: Well, ich denke, jetzt is es auch fiik mich »Teim«. Er is an die Stellch aellchumpl un hat den kleine Hut-n eine hinner die Ohre gen-we daß er qedenst hat« et wär ihn en Bis-allein an den Kovv aefloar. Das all hat nit meist als zwei Seckends aenommr. Dann W W Siktluthlchen ge lfchehnlcht. Der Bennie un der kleine Kaan sin auf den Muts-pp Dust-sprung un hen ihn so verhammatlcht, daß er den lange Weg hinaeialle is un dann sin se an ihn ekuin gettämmpelL Da bat sich awwet mein weiblichei Jn fiinit geregt. Jch ben gesagt: Lizzie. hen ich gesagt, du biii die einzige Leh die in den Vonich un dabei bist du auch noch die Frau von den Mann wo feist so knielin behandelt is worde; du biii awwet auch die Mutter un Ma von den -lleine Rai-die wo sein Pa is verhammaticht hat un ich muß jehi wie en tiichendee Engel eingkeife. Jch fin wie e Fukie an die Siehtich un hen die zwei Kids vetinlze wolle. aw ivek was wet’n ie denke, se hen mich auch verbammaifchi, . daß es e Schelun war. Bis auf den heiiige Dua iaun ich noch nit meine Bohus fühle. Un bei die Gelegenheit hen ich auch ausgefunne daß der ileine Kahn nie mand annetschiet war wie unier Johnnie, wo fe schwarz aepehnt hatte, for daß et wie der Preisieiter JOHN fon gucke follt Wie alles iwwet war, hat der Bennie gesagt, mer hätte wid der emal wie qewöhnlich ihren acnie Form acspewlt Die ganze Peeisieit wär nur aeiicktei geweie un se isdtie ihre Freinde nur zeiae wolle wie fo e Preisfeit aussieht: oddet ob ich meh bie denke delii daß se so inhliich wäre un dehie sich im Ernst lo verschmei fze lasse Da hen ich atig dumm aeiiihlix der Philipp bat nit ko iiihle könne, diiahs das is den sei aewiihnliches Ge fühl, nwiver ich ben die Buwc aeiagi, wenn fe widdet einai fo ebbes nor hätte, dann sollte ie mich un den alte Manii aus den Spiel lasse Mit beste Megade Baues Lizzie Hansstengei. — Die alte Waschtqu Die Lehrerin Hat mit ihrer Klasse »Die alte Waschfran« von Chamisso gründe durchgenonsspen und reiii mirt am Schluß noch einmal den Jn holt. »Warum also, Lenchen —« fragt fre« eine der Schülerinnen —- »hat die alte Frau ihr Sterbehemd schon vor der angezogen?« Und Lenchen erwidert nach einigem Nachdenken: »Se wollte et sich schon immer een bißten anmärmen!« Kurier. »Meine Frau tann es nicht lassen, meine Taschen hin und wieder einer geheimen Visitntion zu unterziehen« Naturforscher: »Das hatte meine Agathe früher auch an sich; aber jetzt macht sie einen großen Bogen um mei-: ne Graden-be Sie hat nämlich mal in einer Nackt-Tische eine Blindschkeiche gefunden!« Schwiegervater Its III-: »Aber sagen Zie mal, Herr Bemer, warum haben -ic nicht schon früher geheiratet?« »Ach, ich war immer ein Vechvoael — alle Mädchen. die ich aus Liebe heiraten wollte. hauen immer viel zu wenig « Gem« Liebe-, S ewissen das ich prinzipiell kei nen Vorschqu gebe« »Ja, ich weiss - du bist der Geiz, der steti- verneint.« »Sparen Sie sich jede Mühe. meini chmöchte gern cIII Orimtsacium III die« JZeitaqu sehen lassen. Wie soll IIII IvolIl nndeuthI, das-; Ich Iccht IIel Geld habest-« »Da IvIIrde Icks sage-I Preis III Reises-. suchet« Bleichsucht und Blittarmuth. Nach der landläufigen Ansicht gibt es kaum einen Krankheilszustand, der leichter zu erkennen ist, als Bleichsucht und Blutarmuth. Jeder Mensch von blasser Gesichtssarbe wird gemeinhin für blutarm, bezugsweise bleichsiichtig gehalten. Diese beiden Begriffe fspd für den Laien in der Regel väliig gleichbedeutend Der Arzt aber macht zwischen Blutarmen und Bleichsiichti gen einen großen Unterschied. Für ihn ist nur der blukarm, in dessen Adern sich in derThat zu wenigBlut befindet, also ein Patient. der infolge Blutba cheni oder einer Verletzung viel Blut verloren hak· Allerdings gibt es auch Krankheiten, bei denen die Bildung deo Blutes in ungenügender Weise vor sich geht und bei denen der Mensch infolge dessen zu wenig Blut hat. Aber diese Fälle kommen für den Laien kaum in Betracht. Meistens handelt es sich, wenn von Blutarmut die Rede ist, überhaupt nicht um einen Mangel an Blut. Das Blut ist vielmehr in nor: nialer Menge vorhanden. aber anat mal zusammengesetzt. Jn der Blut sliissigkeit schwimmen nämlich be stimmt gestaltete, unter dem Mikroskop deutlich sichtbare rothe und weiße Blut tätperchen. Die weißen Blukörperchen sind weniger zahlreich vertreten; auf etwa 1000 rothe kommt ein weis-»er Wenn sich nun das Mischungsverhiilt nis des Blutes verändert und sich die weißen Bluttärperchen aus Kosten ver rothen vermehren, so nimmt das Blut naturgemäß eine hellere Färbung an, nnd in vielen Fällen wird ein Mensch mit solchem Blut blaß aussehen. Seine Krankheit wird alg Bleichsucht bezeich net. Aber Blässe kann auch einen an deren Grund haben, denn die Färbung der Haut ist nicht allein von derMenge der rothen Blutkörperchen abhängig. Sie wird auch bedingt durch die Zahl und die Weite der die Haut durchzie henden Blutgesäße und durch dieZart heit der Hautschichten. Ferner kann eine veränderte Vertheilung desBkuteg, zumBeispiel Blutarmuth derHaut und Blutreichthum der inneren Organe, zu Blässe Veranlassung geben« Kompli zierter wird die Erkennung der Bleichs sucht sür den Laien noch dadurch, daß Patienten leichteren Grades nicht im mer blasse Gesichtgsarbe haben. Hier gibt es allerdings ein ziemlich untriigi liches Zeichen. Wenn auch bei Weich siichtigen die Wangen roth erscheinen, die Schleimhäute des Auges, der Lip pen und des Mundes werden stets blaß sein. Was nun die Begleiterscheinungen der Bleichsucht anbetrifft, so tlagen alle Patienten, oder richtiger gesagt Patientinnen, denn es handelt sich meist um Frauen und Mädchen: Jch bin so furchtbar müde und möchte den ganzen Tag schlafen. Außerdem sin den wir häufig triibe Gemüthsstirn mung, überhaupt nervöse Leiden der verschiedensten Art, Kopfschmerzem Herzklopsen und so ferner. Der Appe tit ist in vielen Fällen gering, und bisweilen stellen sich wunderbare Ge lüfte ein, zum Beispiel eine Sucht, Kreide zu essen, Essig oder andere sauere Flüssigkeiten zu trinken und dergleichen mehr. Die Behandlung der Bleichsiicht ist nicht so einfach. ivie man häufig an: nimmt. Jnsbesondere ist er« falsch, nachdem das Leiden festgestellt ist, ir gend eines der gebräiichlicheii Eisen: präparate zu nehmen und von diesem nun mit Bestimmtheit eine baldige Heilung erwarten. Würde wohl ein Landmann glauben, daß das Bleich werden der Blätter lediglich dadurch zu bekämpfen ist, daß dem Boden Eis sen zugeführt wird? Hier wie da ist neben zioectdienlicher Nahrung Licht und Luft erforderlich. Es sind daher Bleichsüchtigen Lichtliiftbäder im Zim mer oder noch besser im Freien drin gend zu em fehlen. Diese Bäder för dern denGe ammtstosfivechsel iind erhö hen die Thätigkeit der Haut und die Durchbiutung derselben. Nach Prof. Rosies Erfahrungen führen auch heiße Bäder bei der Behandlung der Bleich sucht zu recht beachtenswerten Erfol gen. Die Patienten fühlen sich zu Be ginn der Kur, die im ganzen 4 bis 6 Wochen dauert, unmittelbar nach dein Bade etwas angegriffen, doch macht» sich in den Fällen, die sich für diefeArt ; der Behandlung eignen, bereits nachs dem dritten oder vierten Bade eine’ Besserung des Allgemeinbesindens be-( merkbar. Sehr häufig führten 12 Bäder im Berlause von vier Wochen bereits soweit zum Ziele, daß von ei ner völligen Genesung die Rede sein konnte. Die genauen Vorschriften, die bei dieser Behandlungsmethode zu be xolgen sind, müssen naturgemäß dem rztlichen Ermessen überlassen bleiben. Jn der meditamentösen Behandlung der Bleichsucht nimmt, ioie bereits an gedeutet, das Eisen den erstenPlaß ein· Nun haben aber viele Leute vor diesem Mittel eine gewisse Scheu. Sie sind der Meinung, das Eisen verderbe die Zähne und es dürfe dabei teine Säure s genossen werden; deshalb sei rohes Obst ganz zu vermeiden. Eine Schä digun der Zähne ist zunächst völlig ausge chlofsen, wenn das Eisen in Form von Pillen vom Arzt verordnet wird. Aber auch Flüssigkeiten lassen sich unter Zuhilfenahme einer geboge nen Glasröhre verschlucken, ohne daß sie mit den Zähnen in Berührung kom men. Wie verhält es sich nun mit dem Verbot, saure Speisen während einer fEisentur zu genießen? Man ist in neuerer Zeit von diesem Verbot völlig abgetommen, ja man verordnet reich lich rohes Obst und viel Gemiise, statt Fleisch und Eier, und zwar mit bestem Erfolge. Jm Gegensay zu sriiher sieht man in der Säurebehandlung der Bleichslichtigen sogar einen vollwiehti gen Heilsaltor und tritt dasiir ein, den Patienten ganz nach Wunsch und Be lieben Siiure zuzuführen, namentlich in Form von marinierten Fischen, von Zitronensast und Obstsäuren. Von einem Säureverbot kann heute nur noch da die Rede sein, wo bereits eine starke Säurebildung im Magen vor handen ist. Jn der Regel kann man seine Eisenmedizin getrost einnehmen und dabei saure Speisen genießen· Wichtiger noch als das Einnehmen von Eisen ist es, siir eine vernunstge mäße Ernährung der Patienten Sor ge zu tragen. Hierin wird unglaublich viel gesiindigt. Jn bester Absicht wird die Kranke fast einer Mastlur unter worfen. Durch ein solches Bersahrenz wird weit mehr geschadet als genützt. Je schwächer die Verdauung ist und je » lweniger Muskelarbeit geleistet wird,i sdesto unregelmäßiger ist die Ueber-. ernährung Ferner ist die Partei-! l chung von Wein vom Uebel, auch Roth wein enthält nicht5, was bei Bleich sucht Nutzen stiften könnte. Bei schwa-’ zcher Verdauung reicht man Blutarmenl lleicht verdauliche Speisen, auch wenn ssie nicht die nahrhastesten sind, und lgeht erst später zu kräftiger-, nährender Most iiber. Fleisch ist nur in mäßigen Hitengen zu genießen; neben Obst sind Gemüse als dringend nöthige Bestand Itheile der Nahrung anzusehen. l — Die Inseln des Verbrechen5. Doktor Jacques Bertillon, der be kannte Forscher, der sich besonders mit der Anthropologie des Verbrechers und dem genauen Studium der Verbrechen schädel befchäftigt,entwarf kürzlich eine lehrreiche Schilderung von dem Leben und dem Wesen der französischen de Portierten Sträfliuge, die gewiß all gemeines Jnteresse verdient. Zunächst erscheinen die drei »Jles du Salut« durchaus nicht in dein furchtbaren Lichte, in dem man sich wohl die Küste von Guayana vorstellen mag, auch die Schiffsreise ist nicht so schlimm, aber der Verbrechen der dorthin deportiert wird, empfindet nichts von der Schön heit der Landschaft und dem Vergnü gen der Meerfahrt. Die wegen schwe rer Verbrechen Verurtheilten find aufi dem Schiffe in Eisentäfigen einge-. schlossen wie wilde Thiere; sie werden scharf bewacht und dürfen nur jeden Tit-; eine halbe Stunde freie Luft und Sonnenglanz athmen, aerade act-ita, un: rnsEntsetzliche ihres Schicksals uur noch mehr zu empfinden. Sie wissen genau, daß an ihren Fläsigen Röhren angebracht sind, die sie bei dem gering- « sten Versuch einer» Meuterei mit; Dampfftrömen ersticken würden. Sind! sie endlich an den grünen Gestaden der4 Jnseln gelandet, so werden sie sogleich in ihre Gefängnisse gebracht, aus de nen sie nur herauskommen, um ge zfährliche und furchtbar anstrengende sArbeit zu verrichten. Es gibt im gan jzen 16,871 Sträflinge in den fran sziisischen Kolonien, von denen 5520 nur zur Strafe der einfachen Depar tatiou verurtheilt sind und sonst frei leben können, 56413 angesiedelt und in gemilderter Zloanggarbeit gehalten sind und 5708 zu schwerer Zwangs-ar beit Vernrtbeilte, die speziell nach Gratiana trangportiert werden. Die schwersten Verbrecher werden aus die drei Inseln St. Joseph, ttioyale und die Teufelginsel deportiert, oder nacht dein Zuchthnuse von stunk das an der schlimmsten Stelle der Küste von Gl!at)ana, in einer ,,Vegetation des Todes« liegt, und in das ZuchthauH von Maroni an der Grenze von Fran ziisischs nnd Holländisch-Guar)ana. Das Klima ist an diesen Stätten des Schreckens entsetzlich, der Boden sast unbebaut. Der Arbeiter ,,diingt den Boden mit seiner Haut«, er ist stets von einer Wolke von Mostitog umgeben, die ihm mit ihren schmerz hasten Stichen leicht’ die Keime des Sumpssiebers und des gelben iebers einimpsen können. Zahtreich rnd die aistiaen Schlangen und die sehr ge fährlichen rothen Ameisen. Auch die Hauttrantbeiten des trovischen Fili mas, die Blutarmuth u. die Bose-nie rie räumen unter den Zwangsarbei tern aus, die hier unter einer Sonne von erbarmungsloser Gluth ihr Tage wert verrichten müssen. Die Sterb lichkeit ist enorm. Obgleich die Ver waltung teine Statistiken veröffent licht, konnte Doktor Bertillon siir die Jahre 1900 bis 1906 feststellen, daß von den zu schwerer Zwangsarbeit Verurtheilten jährlich mindestens zehn Prozent sterben. Der Sträsliisg weiß, das-, er zugrunde gehen wird lange vor Ablauf seiner Straszeit, deshalb ist sein einziger Rettungsanter die Flucht. Aber von den Jnseln zu entkommen, ist fast unmöglich. denn wenn der Flüchtling auch der Aufmerksamkeit der Wächter entrinnen sollte, so fällt er der Gier der haisische sicher zum Ovser, die das Meer dicht bevölkern. Eber gelingt es noch, aus den Zucht häusern aus dem Festlande zu ent kommen, aber auch da geht der Flücht ling meist in dem surchtbaren Jnneren des Landes zugrunde oder wird von der holländischen Polizei ausgegrissen, die ihn wieder augliesert Manche Sträslinge, die der Mark und Bein verzehrenden Zwangsarbeit entgehen wollen, versiiimrneln sich da her selbst. Diese Verstümmelungen iwaren eine Zeitlang so zahlreich, daß ; man ein eigenes Lager für solche Ver ziveifelte schuf, ein fest eingehegtes, lweites Stück Land, an dessen starken Palisadenwänden sie dann mit einem schweren Sack voller Steine auf dem Rücken entlang gehen mußten. Sie hatten ihrGeschick durch ihre That nur retschlimmert. Der Blinde mußte sei nen Sack tragen wie die anderen, er wurde geführt von dem Einbeinigen, der gleichfalls bepaclt war. Für die pathologische Beranlagung dieser Verbrecher geben nach Bertillon ihre Schädel die besten Anhaltspunkte Er nimmt an, daß bei vielen von ihnen die vordere Fonianelle des Kopfes sich zu früh verhärtet und die Pfeilnaht zu rasch geschlossen hat, so daß das Gehirn sich nicht genügend entwickeln konnte, während der Hinterlopf sich übermäßig aus-dehnte. O. v. B. Die Dollarprinzessin. Ein wenig ansprechendes Bild von der Dollarprinzessin entwirft Max Nordau in der Reiten Freien Presse: »Die amerikanische Prinzessin ist ein lebendeg Kunstprodukt, das der amerikanische Milliardär sich gezüchtet hat, um fiir sein Leben eine Krönung und eine Apotheose zu gewinnen. An ihr wird der geheime Jdealismus of fenbar, der, ihm selbst unbewußt, in seine rechnende und herrschgierige Seele die blaue Blume pflanzt. Sie ist sein differenziertegdon ihm losge lösteg Organ für höheres Leben. Sie soll die Verfeinerung der Nerven, den großen Stil des Daseins-, die geistigen Interessen, das Kunstbedürfnis und Verständnis, die vibrierende Empfin dung des Schönen virtörpern Durch sie will er sich zum Atistolratisrnus erbeben, nach dem er sich sehnt, gerade weil er ihm durch seine Ursprijnge, den Aufbau der amerikanischen Gesell schaft und den Zuschnitt des trans atlantischen Lebens verwehrt ist, durch sie in jene geweihte Medicäersphäre ge langen, wo das Genie einem raffiniert feinsinnigen und gnädigen Mäzenaten thum dankbar beflissen dient u· es als würdige Aufgabe seiner göttlichen Ga ben erlenni, das Dasein fürstlicher Di letlanten mit überirdischem Glanze zu verherrlichen. Aber das alles schwebte dem ameritanischen Milliarer nur undeutlich vor, es war ihm selbst nicht klar, nnd er konnte es anderen nicht ttar machen, und seine Prinzessin hat bis heute nicht recht begriffen, was ihr hingebender Verehrer von ihr erwartet oder ahnend und sehnsuchtsvoll erhofft. Sie sollte eine Kraft für das Gute werden, und sie ist ein Einfluß zu grin sten protziger Fridolität geworden. Sie sollte östetisch, intellektuell und mrralisch leben, und sie lebt ledigich sashionabeL Sie ist eine zu ungeheuer-« licben Abmessungen aufgetriebene Et tclteit und Selbstsucht ohne ein einzi ges werthvollereanteress das Liber sie selbst und höchstens iiber den mensch lichen Rahmen hinaustveist, in den ihre Pracht eines unschätzbaren Kleinods gefaßt ist. Der Milliardär wollte ste zur Trägerin seines Vornehmheits instinlts machen. Sie iibersetzte setne Drange in pöbelhafte Titelsucht und verlegte sich shstematisch aus den Aus tans schadhaster europäischer Adels lronen und Wappenschilde. Der Mil liardar trauinte, der seinen Hochuiulb beleidigenden Gleichheit zu entrinnen und die trotzige Neue Welt Demokra tie zur Anerkennung feines gesell schriftlichen Vorrangeg zu zwingen. Bei feiner Prinzesfin wurde dieser drängende Auftrieb zur zudringlichen Anstrengung, die Zulassung zu Höfeii iiiii strenger Etitette und zu Kreisen von hermetischer Ausfchließlichkeit zu erkaufen, zu erschleichen und zu er liften. Die Beweggriinde ihres Haii delng find tleinlich und niedrig. Sie will augstechen und verdunkeln. Sie will Neid weckeii. Sie will die Welt inii ihrer Person beschäftigen. Sie ist von Beachtunggfucht gequält und wur de- es nicht ertragen, irgendwo über sehen zu werden. Arn Tage, wo sie nicht inehr verblüfsen könnte, wiirde sie iiberzeugt sein, daß ihr Leben ver fehlt ist. Alles, was sie begönnert, verflucht unrettbar. Jhre natürliche Aufgabe in einer äftlsetisch noch wenig erzogeneii Gesellschaft wäre das Bei spiel künstlerischer Interessen gewesen. Die Kunstpflege wurde in ihrer Hand zu einem Mittel, sich selbst prahlerisch in Szene zu setzen. Jede künstlerische Bethiitigung, die sie patronifiri, wird zu einer Angelegenheit ihres Kreises, von der die bescheidenen nnd aufrich tigeii Schätzer des Schönen wegge scheucht werden. Sie hat ihre Gunst der Oper zugewendet. Es schien ihr selbstverständlich, fie für sich zu mono polisiereii. Der Kunstverstiindige oder Liebhaber, der sich an dramatischer Musik erbauen will, ist im großen New York von jeder Möglichkeit der Befrie digung ausgeschlossen Für ihn gibt es keine Oper. Sie ist der Prinzessin vorbehalten. Sie will ihre Geniisse nicht initLeiiten theilen, die keine Mil lionen besitzen. Die Oper ist ein Jahr markt ihrer Eitelkeit geworden. Sie sieht das Metropolitan:Opernhaus als eine Verlängerung ihres Wohnpalastes an. Sie fordert, daß es ein goldener Schmuckkasten sei, würdig, ihrer Er scheinung als Hintergrund zu dienen. Sie gebietet, daß der Unternehmer ihr die ersten Gesange-tröste vorführe, die heute Weltruf besitzen. Jede Rolle inuß mit einem Stern besetzt sein. Was die Künstler singen, ist ihr gleich gültig. Jhr musikalischer Geschmas steht auf der Höhe des Publikums« das sich in den Straßen Ost-Ret Yoris um die Drehorgeln drängt Das einzige, worauf es ihr ankommt. sind die Namen der Sänger und Stin gerinnen. Sie ist bereit, den vollen Preis für das zu bezahlen, was sie verlangt. Es gewährt ihr eine Genug »thuung, diesen Preis zu bezahlen. Er macht den Opernbesuch zu einer gesell schaftlichen Auszeichnung Er verkün det, daß sie eine Privilegierte ist, und das Privilegium ist der Luftkreis, in dem allein sie athmen kann. Die Prin zessin hat sich nicht damit begnügt, den Opernbesuch in New York zu einem Hoffest ihrer Majestät gemacht zu ha ben; die Laune ist sie angekommen, auch Europa ihrem höfischen Zeremo -nial zu unterwerfen. Die Sommer reise nach Paris ist ein wesentlicher Bestandtheil ihrer Riten.« — pie Vatikan-gab Das seit Jahrzehnten besprochene Projekt einer neuen Wasserverbindung vom kanadischen Nordwesten mit der utlantischen Küste und von da direkt nach europäischen Hiifen, die viel ge nannte Hudsonbai-Route, soll nun endlich wirklich in Angrisf genommen werden. Man hat es für eine Chiinäre gehalten, weil sich der Ausführung so viele außerordentliche Schwierigkeiten in den Weg stellen, die Regierung der Dominion aber scheint von der Mög lichkeit praktischer Verwertung der Route überzeugt, oder will wenigstens den Versuch dazu machen, um in ihrer Politik der allgemeinen Entwicklung der Verkehr-sproßten Kanavas zu Was ser und zu Lande nicht zurückzubleiben. Den Bau der Eisenbahn von Minut peg nach der Hudsonbai hat sie als einen Teil ihrer Pläne in die Wege e leitet und wird damit auch keinen Fegb griff getan haben, selbst wenn das Schiffahrtsprojekt sich nicht realisieren lassen sollte, denn das von derselben durchquerte Gebiet stellt reiche Aus beute an Holz und Mineralien in Aus sicht, läßt sich aber der Schiffsverlehr der Bai mit der Seekiiste fiir eine be stimmte Zeit des Jahres aufrecht er halten, so ist ein neuer Weg für den Transport der Stapelprodulte aus dem Nordwesten nach dem Osten ge wonnen. Die Vorarbeiten haben begonnen. Der tanadische Regierungsdampfer Stanley wird demnächst mit zwei Jn genieurkorps an Bord nach der Hub sonbai abgehen, um dort hydrographi sche Vermessungen der Hafen von Port Nelson und Fort Churchill vorzuneh men, deren einer den Endpunlt der Eisenbahn bilden wird. Beide sollen sich vorzüglich für den Zweck eignen und Schiffe von größtem Tiefgang aufnehmen können. Für die Juge nieurgttmst bietet keiner derselben Fgroße Schwierigkeiten, die Frage liegt ;nnr in den Möglichkeiten der Schiff Lfahrt Diese hat die Hindernisse der Temperaturverhältnisse zu überwin den. Während des größeren Teiles des Jahres ist die Bai nicht eisfrei. Schiffe können auf derselben erst spät im Frühjahr, besser gesagt, anfangs Sommer verkehren und müssen ihre Fahrten viel friiher einstellen als die Dampfer unserer Seen, die noch spät ’ im Herbst vom LaleSuperior nach den itHafen am Michigan-, Huron- und IErie See verkehren. Sie haben mit hin nur kurze Frist. Dazu lommt die frühzeitig eintretende Sperre oer Aus fahrt aus der Bai nach dem Ozean, die von einem langen Meeresarm von mehr oder minderer Breite gebildet wird, von dem einzelne Strecken lange offen bleiben mögen, während andere frühzeitig vom Eise geschlossen werden Mit diesen Zufälligkeiten muß die Schiffahrt rechnen, so daß die Frag entsteht, ob es sich lohnt, unter densel . ben einen regelrechten Dampfervertehr aufzunehmen. Die Hudsonbai-Routi würde die Strecke vom tanadischer Nordwesten bis nach Liverpool unt anderen Häfen jenseits des Ozeans be deutend abtiirzen und schnelle Trans porte großer Massen zu billigen Ko sten ermöglichen, weil die doppelte Um ladnng erspart ist, die der Transpot iiber unsere Seen notwendig macht indessen, was das Risiko anbelangt, dc werden die Versicherungsgesellfchastet ein entscheidendes Wort mitzusprechet haben. s---· --—--—.. Post-aft Jn einer gewissen Kirche herrsch die siir den Geistlichen sehr angenehm Sitte, das-. dieser die Braut nach de Trauung liis;t. Einer jungen Dame die in dieser Kirche getraut werdet sollte, l·-ehaate diese Aussicht indesse« nicht, und sie wies ihren zukünftiger Gatten an, bei der Anmeldung de:«· Geistlichen in sagen, daß sie von ihr nicht geküßt zu werden wünsche. De Briiutigans that wie geheißen. »Ni» George«, fragte die junge Dame, al er ziiriicktan:, ,,hsast dn dem Pastos meinen Wunsch mitgetlfcilt?'« h »O fa.« »Und was sagte er?« »Er sagte, daß er unter diesen Um ständen nur die halbe Gebiihr ibereehi nen werde.« z Protest. i Tochter Oe-: Danke-J lvor den Gäste fingend): mein ganzer Retchthuf ist mein Lied! Vater tentriistet »in seiner Gattin) Wie heißt ihr ganzer Reichthum, w ,fe betempct 500 Mittel J l i t