Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (July 29, 1910)
Ein Roman Hühen und Drüben Von Arthur zapp (7. FortsesungJ Während der fünf Minuten, die er hier im Angesicht seines ehemaligen Kein-ererbenf von diesem verleugnet,« miß-schien ver-bringen mußte. stand Hans von Langmdorsi die bittersten Qualen seines Lebens aus. Am lieb Ren wäre er davon gestürzt um die Hostie-e dieser Begegnnng abzuliirzem Rsch an demselben Tage erklärte er seinen Austritt aus dem Kenntni iut Vergebens versuchte der Prinzi pal ihn umzustimrnem vergebens frag te er ihn nach dem Grund dieses pilzs lichen Entschlusses und zeigte sich ge-; neigt, einer etwaigen Beschwerde nach-— ; zugeben. hans von Langendokst ließ; gsich in keine weiteren Auseinander-’ Jehungen ein, sondern beharrie unbe wegt bei seiner Entschließung undj ging. « ; Jn den nächsten Tagen verließ; Hans von Langenhorfi die Wohnungl nur in den Abendftunden. Alles, was; er überwunden zu haben aeglanbt,j war durch die Begnang mit dem Ne-; gimentsstaeneraden wieder in ihm le-! dendig geworden, ftachelte und bohrte; und zuckte in itnn und fchmerzte ihn; tiefer als je zuvor. Wie Feuer brann te das Bewußtsein in ihm, ein Ent gleifter, Deilafsirter zu fein, den die früyeren Berufsgenossen über die Ach fel ansahen, dessen sie sich schämten, den sie nicht meer zu sich rechneten, den sie nicht mehr lannten, mit dem see nicht mehr auf gleichem Fuße ver Mren wollten. Eine tranthafte Scheu, Menschen zu begegnen, ent-— wickelte sich in ihm. So oft er von weitem einen Säbel tlirren hörte, fo oft er eine Uniform fah, durchschauern es ihn heiß, fing er an zu zittern nnd packte ihn eine wahnsinniae Furcht. Ebenso gut wie dieser, konnte auch ein anderer der Kameraden nach Berlin kommandiert oder verfetzt.werdeii. Der Muth, sich um eine andere Anstellung zu den-erben, hatte ihn in dieser tiefen Seelendeprefsion ganz verlassen Eine starke Unluft, eine förmliche Angst vor dem Kampf ums Dasein, eine wim fenhafte Empfindlichteit bemächtigten sich feiner. Er fah und fürchtete liber Irs neue Demüthignngem neue Ent Wangen Tagelang laß er zn fe in feinem einsamen Zimmer nnd breitete über feine Lage nach. Da fuhr ihn eine Idee durch den Kopf, Ue schon einmal turz nach der Sub saftation des Gutes in ihm aufgestie gen war, die er aber damals kurzer Qand von fich gewieer hatte: Ameri ca! War es nicht am besten, auszu tvandern und, schiftbriichig wie et nun einmal im alten Vaterlande war sich drüben eine neue Existenz zurecht quimmern7 Da war er sicher, kei nem feiner ehemaligen Standesgenos 1sen zu sbeaeanem da fielen alle bem Inenden Schranken mea, die ihn hier auf Schritt Und Tritt am Vorwärts kommen hindertem da tannte ihn nie masdr da aalt es nicht, gegen Vor Urtsheile anzutämvfenz d: war er vor Demjithigunqen und bitteren Erfah rusnen denen er bier auf Schritt und Tritt ausgesetzt war und immer aus gefett sein würde; sicher. In Amerita hatte das Sprichwort- »Arbeit schän det nicktt«. das man in den eurer-Zi schen Knltnrliindern in der Praxis oft »in das Gegentin umtehrte, volle Gel IMM. Wohl guckte der Gedanke km Mr. sinckfiefd und Linie in ihm auf, aber et IsicheTte Her feine Bedenken febt bald. Die Neteinicten Staaten dat ien in Astsdebnunq etmn wie das se Imte Europa, do brauchte man mit der Malichtett einer Beoeammq nicht Fu rechnen. um so weniger csss » in den Stont Ten- En dem dse Dem-sm M Mk. Blackfields lagen, meiden konnte. Neues Mutkr fsesie Lekevslufi. neue Ihntktaft durch-strömen den juner Most-. Nachdem er sich zu dem festen stets-Und ankam-indem due-Lac ckwpsi hatte. Ia. Amerika war die Lohne-. dahin richtete sich feine Hoff (ws«. da lag feine Rettung, seine Zu « Tl Kshitet Mr. Bkackfield hatte aleich nncb fei ner Rüste-se »Ich Frankfur« a. M. eines aus-Hörnchen Brief an Herrn HMM oefcksriebem Er hatte ikm non der Erfotalosiatett seiner Bemühun gen bei dem Idelsftolzen Ritterautss its-Mut benachtickstiat und dieser Mit theilnna das Anerbieten hinzugefügt its-I nath Amerika zu begleiten und auf »seiner Form in Texas eine Stellung ermattet-umr- Das Gehalt. das er ilnn Ist. betrug dsss Minssmäe des Sa iärt das tbrn Baron von Langenhorft bezahlt hatte. « Der junge Jnspettor batte sich nicht W besonnen. Die set-Indiana, die Jst un fetten feines Tritt-ten Brot Ietru erfahren. bitte fein Selbstge Zälaund ferne Selbstachtung schwer redet. Das Gefäss der unver W Kränkung nnd Erniedrigung W ihn wie eine essene Wunde, J km das Witwen daß alle i-, » It sen-wisse und as fein Eifer-, ; j Ist-straft und sein stets in et 'ner sozial niedrigen Stellung immer ein Hemmnis finden und ihn nie in den Stand setzen würden. sich zu einer »Häl- enwotzuatbeiien, die ihn berech .tigen würde, um Getda von Langm boesi m werben. Er nahm also das Anerbieten an und trat zugleich mit lfeinem neuen Brothektn nnd dessen zJochtet von Hamburg aus die Reife Eübek den Ozean nn. Anfang Auausi trafen sie in New York ein. Es warf Mk Blackfields Absicht gewesen« sichl eine Woche in der notdæmekitanifchen Meitovole aussah-altem um feinen-i deutschen Bei-leitet einen Beakiss von; der Großnktiqseit des amerikanischem Lebens zu neben, aber wichiiae Tele gnmmr. die ihn in New York in fei nem Abfie ae - Quartier erwarteten, zwangen ihn schon am nächsten Tone weiter-streifen Es waren feist nie dethnenve alntmikende Nachrich ten. die aus der ösilich vorn Beazoä River gelegenen Jarm kamen· Schon ieit Wochen herrschte eine grenzenlose Dürre. wie sie is stark nnd so anhal tend seit langem diese Gegend nicht betroffen hatte. Der Weiten und der Mais trnren auf den Feldern ver dort-L und nun hatte sich noch zu al lem Ungliick der Cottonwurm eine-e ftellt. der furchtbar unter den Baum irollvilanzunnen hauste und die qanze Ernte zunichte zu machen drohte. Vier Tone nnd drei Nächte brachten unsere Reifenden in der eleganten nnd benuensen PullmanmCor eu. die sie zmit Eil,tuaägefchsvindiateit von Nen Ycri nach dem weiten Weiten trug. ! Univeit der Statisti. auf der die DReiienden am vierten Tage den Eisen bahnwaanon verließen begannen Mr. Blackiields Recken Es war ein trau riger Anblick: die Feldfrucht, soweit das Auae reichte, verbrannt. nnd was die unbarmherzige Sonne iibria ge lassen, bitten die »Mit-Hält Fliege« nnd der Cattontvurm zernagt und zer fressen. Der deutsche Oetonom war entsetzt über den Umsonst des Unaliicks, das sich in den ungeheuren, riesigen Di: irren-sinnen beweate. die bei allen Zu ständen und Verhältnissen in der »Neuen Welt« iiblich zu sein schienen Die Arbeit eines ganzen Jahres-, der ganze Ertrag der Ernte war einfach verloren. In Deutschland hätte ein solcher Schlags einen Grundbesiner ar-« tadezu vernichtet und zugrunde gerich tet· Mir. Blasield aber zuckte mit den Schultern und ertrug das Æßs Geschick mit einer Ruhe nnd Gelassen beit. die den jungen Deutschen mit stiller Bewunderung erfüllte. Die Hitze war noch immer drückend, und die Sonne brannte mit einer Glutin daß der Aufentbolt im Freien with rend des Taaes taum erträglich wor. Ja dem leichten. Von holt ausgeführ ten Geböude. das Mr. Blackfield mit seiner Tochter während seines gele aentlichen Aufenthalts aus der Form bewohnte, waren Taa und Nacht Thür und Fenster geöffnet. Da — eine Woche nach der heimtebr des Be sitzers —- trat ein jäher Umschwuna in der Witteruna ein. Ins Verlauf weniaer Stunden tl7iirmten sich duntle Wollenberge am horizont Lus, isnd säb, in unvermittelt schroffe-n Wechsel. brach eine Sturmfluth tos. wie sie Hertwia noch nie erlebt hatte. Sturm und Neaen wiitbeten nsit einer ebenso starken, mitleidslofem vernich tenden Heftiateih wie vordem die Sonne ihre Schreckensberrtchaft qeiibt .bntte. Es war, als bräche eine zweite Sinttlnth bei-ein« Der junge Deutsche war wie betäubt und alaubte das End-e der Welt bernnaetomrnen Meh rere Taae und Nächte tana ftrömtr der Recen mit wollenbruchartioer Stärke herab und iiberffqtbete Häuser und Felder, spülte die Aecker aus nnd tobnxernrnte den Boden ab. W war einer jener gefürchteten, berüebtiaten .Watbouts«, die in den südlichen Staaten im Verlauf weniger Taqe danze Besihunaen verwüttetem ganze Vermöaen vernichteten, die Aecter auf lcnae Zeit unbebatrbnr machten nnd fvb und Gut zerstörten, das Vieh tödteten nnd sogar auch Menschenle ben gefährlich wurden. Als set-ließ Iich auf dem unterswaschenen Grund die Gebäude einzustünen drohten, muäten die W und ikre Leute nach der nächsten Stadt flüchten, um weniattens ibr nacktes Leben in Si .ck.etheit zu drinnen. Ein vjxu Taae später tekstte Mr. Blackfield mit feinen Leuten auf die! verlassene Form zurück. Es wac. als. wenn man ein Schiachtfeld beträtr. auf dem ein grausamer Feind gewü thet hatte. Von den Häufern war nur ein Triimmethaufen übkiq neblieken Zwischen dem Gebäll und den Bret tern lauen Vieh--Kndaver. Geschüt tert stand hertwiq bei dem trostlosen Anblick. »Goddam!« sagte der Fae n-er. Dann schltts er dem wie be täubt bestehenden Deutschen auf die Schulter. »Weil. Wster heetwim Sie treffen es schlecht. Hier gieb» verderbend nichts für Sie zu thun. Aber nur nicht des Kopf hängen las sen! Wie gehen einfach weMeti. Uns einer san-b gieb» Menty of wett. Da können wir ebensogut und Wir Hatte Arme und scharfe Augen Hebt-Sen .. . . Rat nicht den Muth wesen-» · Z- Ifetde machten sie sich auf den M Als sie den Lenzes-Räder über schritten hatten, nahm die Landschaft einen ganz anderen Chor-alter an. Eine ungeheure Ebene that sich vor ils neu auf Den Deutschen der derglei chen nie gesehen, erfaßte ein eigen thiirnslichej Gefühl von Bangigkeit und Schwermutt Wie ein Alpdruck legte es sich ihm auf die Brust, utrd das Herz trampste sich ihm zusam men. Es war. als wenn die Traurig leit und Langeweile Gestalt ange-» nomrnen hätten. als wenn ihm der Tod aus der öden, wetten. bauen- und» ttrauchlosen Steppe entaenengrinsir. Der Boden erhob sich allmählich taum« merklich. Je weiter sie aen Welten zogen, desto mehr verschwand die Wegelatiom Der Pflanzenwuchs lchrumvfte immer mehr Zusammen, selbst das elende Dornengeltrüpv ver schwand und nur noch unscheinbare Ktsuter und Gräser beveckten spärlich den Boden der Pralrie Der Rauch bestand aus ein paar einfachen Blockhäusern Miß Lizsie pflegte hier rnit ihren-. Vater nur ein paar Sommermonate iuznbrinaenx in der tälteren Jahreszeit wol-knien sie in Pallas. einer mehrere Meilen ent fernten, bitt-schen Stadt, wenn sie nicksit überhaupt weiter ostwärts ein cen. nach Chicnao oder nar nach New Vorl, um dort der Genitsse der Eini tisation theilhastig zu werden. Es war ein wildes. nbenieuerliches Leben. das besonders in der ersten Zeit einen eigenen Reis aus den fun sen Deutschen ausübte, ein Leben in der Freiheit, sern von den Annehm liGeitem aber auch von den Fesseln und Beschränkunaen der Civilisation. Es waren verschiedene Nationalitäten unter ihnen vertreten: rauhe Ameri taner des Nordens« nbentenerlicbe Teraner. wilde indianische »in-li breds' nnd sogar ein paar gemiithliche Deutsche Ihr Leben war ein spri wiihrender Kampf rnit Mensch nnd Thier. Tantiialich. wenn sie die sti schen Pferde tattelten, entspann sieh ein wildes Ringen rnit- den sich wre wilde Bestien arbiirdenden Rossen. Manche leisteten schon Widerstand- so bald ihnen der Sattel auf den Rucken giltst wurde. Sie warfen sich lang zu Boden, ichluqen mit allen vier Isi ßen um sich« und es war ein Wagestück und ein Knasisiiick zugleich, den Pfer den auf dein dass zu knien und die Gurte zuzusiebem Dann stellte sich der Reiter breiibeinia über das Merid trieb dies durch Schlöae in die Höhe und saß dem entspringenden Gaul auf dem Samt- Andere Ließen sich wohl samtn, aber sobald sich der Nei tek auf den Rücken schwingen wollte. begannen sie zu betten und zu sprin gen und mit Vorder- und hinterfiißen entwich-sagen daß es mirs-lich lebens gefiihrcicb war, sich ihnen zu nähern. Mr. Blockfield war mit dem Fut terzaftondifeiner Herden nicht zufrie den. Auch hier imwefttichen Texas hatte die lang-anhaltende Dürre des Sommers vekwiiftend gewirkt. vie Wische ausgetrocknet und Gras und Kräuter verdorrt. Daher beschloß der Rancknnanm die mogerften feiner Rin Tder obzufondern und sie ersit dern größten Theil der Cowbovs stach Nor iden, nach den fetten Weiden Nebras los nnd in die offenen Nesternan ländereien in Dakota zu schicken. Hertwig schlon sich diesem Nornadens zuae on. Es oebörte ebenfwiel Aus douer wie Umsicht und Unerschrocken heit dazu. während des Menlanqen Zuges durch die Prärie die Tausende ftorke Heerde, die oft über mehret-( Quadrotmeilen zerstreut wor, minrn menzuhalten und geoen die Räube-: reien von weißem und eotbhäutigekn Diebesgesindel zu feinsten Seitdem Mr. Blnckfield ans Euro va zurückgekehrt war, schien sich das Unglück an seine Fersen zu besten. Dem außerarwöhnlich beißen Som mer folgte ein ebenso strenaer Winter. Da für das Ueberwintern der Riesen berden such nicht die qeringssen Vor kehrungen getroffen waren. so war das arme Web den Unbilden der .furchfbaren Witteruna: dem eingen. Von Norden hereinbrechenden Sturm und sdern wochenlanaen Schneeaestsber schadlos vreisaeseben Zu Dasenden r: d hunderten erlassen Kinder und fe widerstandsbs detn hunger Jnnd der Mitte. Als der Ranchmann isn Mörx ms seinem Winterqitartier in Pallas zur Vrärie zurückkehrte, bot-sich ihm ein Links-lich ver noch troftlofen noch er schütternder und betzbellemmender swar als du« der ihm im Sommer das HEnde feiner Form geseigt hnttr. Statt der sich frei auf der Steppe tummelns den Viehbeerden sah er reaunaslose Leichen, die on vielen Stellen tu Du henden ums-erlagen Die meinen lo qen zusammenaelnueri am Boden, aus dem in den Ebenen schon wieder mä nendeö.Gras keimte. während auf den Sölden noch der Schnee lag. lAndere standen auf-Zeche länai des Eisen bnbndammei, an den sie siü geklüchtet hatten, da, wo der Tod sie ekbcscht hatte. Wieder andere ruhten mit er starriem langgestreckten Beinen auf der Seite, vom Schneesturm hinge weht. Der Verlust Herrn-r itn ganzen mehrere Taufendr. Wohl zwei Drit tel seiner herde war zugrunde genan nen nnd der äherlebende Nest befand sich in einem se elenden. aus-gehunger ten Zustande. daß es unmöglich war, sie zum Markt zu bringen. T Es war ein vernichtender Sch!ag, ,der den Ameritaner nqu neue getrof ifen hatte: er erkannte feine Lage to ifokt mit klare-n Mitt. Die Setzt-fig teit, die grausam Rüssichislosigieit, :die in diesem System der Viehzucht lag, rächte sich bitter an den Besiserm Mr. Mackiietd fab. daß es der Ban terott war. der ihn ereilte und dem er nicht entrinnen konnte. um so we niger, ais er iiber nennen-mitwirk mittel zur Zeit nicht verfügen tonntr. Bevor er vor einem Jahre ieine Euro rareife eingetreten. hatte er iein Baar vermögen in einer neuen Eifenbnlynld nie, der WeitidoreWaim angelegt. die nach feiner Ansicht eine der vielver sprecbenditen ·war unter den fünf Konkurrenzliniem die New York mit dem Hinterhalte verbanden· Nun war zwischen diesen einander befeh denden Eifendahnlinien ein Krieg ausgebrochen. der nur mit dem tin teraange der einen oder anderen Linie enden konnte. Die äitere, mächtigere Lsudson Niver - Bad-L hinter der der milliardenreickte Eisenbabntiiniq Baader-bitt stand. hatte ihre Fabr preiie und ibre Frachttariie über die Hätite ermäßiat und berechnete som iaaen nur noch einen nominellen Be tr«1.1, der bei weitem nicht die Unioiten deckte. Die andere Linie mußte na türlich folgen. und das vorauösicht tiche Ende Mr, daß die schwächere Linie in diesem Eifenbahntrieg unter lieaen und zu Grunde neben wiirdr. Ecken ietit waren die Aktien der Weitikerebalm unvertäaflich. »Weil Mistet Hertwia«, tagte der bankerotte Former und Viehtönig mit dem Gleickmntb des hinters, dent tot cheSchicksatsichläge nichts Neues sind, »lassen Sie uns geaen Norden ziehen nnd etwas anderes inchent J ean’t betv it. Wir müssen rnit dem monen knotinn wieder von svorne anfanqen.« Jn dem rieiengroiren Lande mit den oiqantiiclten Verhältnissen und der sprunabaiten Entwicklung- in dem es teine Ueberaönqe zu neben schien« war ec- ia eine nlltägtiche Erfckeinuna. daß reiche Leute von gestern beute als him sirer oder Stieietpuget ifr Leben fri iteten. Die schwachen Reste feiner Herde verkaufte der enttbronte »Viel-— tönia« an einen feiner teronifchen Nachbarn, der unter dern Winter we niger zu leiden geb-tot und dem grö ßere Mittel zu Gebote standen« für Äein Spottgeld nnd wandte der zu grunde gegangenen Rauch den Rücken. 10. K a pi te l. Cz hatte hanc von Lonaenhorsi un endliche Milbe gekostet. seinem Vater ,die Einwilligung zu der von its-n ge planten Aucwanderung nach Amerika Obst-ringen Nach lonaern hing und Herreden wurde beschlossen, daß Hans ollein die große Reife antreten nnd einen kleineren Theil des geretteten Kapitals, etwa 6000 Mart. rnit hin übernehmen sollte. unt damit eine Form zu taufen oder zu begründet-. Später, wenn feine Existenz gesichert fein würde. sollten der Vater und Gerda nacht-unmen Scktrver wurde dem Scheidenden der Abschied von seiner Schwester. Es war ihm nicht entgangen, daß Gerdn schon seit langer Zeit still und traurig umherginq und ihre leieaenlieiten im Haushalt mit der skeudlosen Re signation eines Menschen versah, ver( bittere Enttäuschungen hinter sich hatt und hoffnungslos in die Zutunstl schaut. Jn einer schwachen. m.ittbeilsa-: men Stunde hatte sie seinen Fragen nicht widerstehen können, ibkn einen Einblick in ihr here aestattet nnd non dem schrecklichen Austritt berichtet« der sich zwilchen dem Vater und dem im 2mer noch heimlich Geliebten in Dah low aboespieit kottr. - Hans von L.1noenborit körte der ihn iisbernichenden Eröiinunn mit nn tbeilnehmendem, mitfühlendem her aen zu· Die Schicksale der letzter-i Wochen und Monate hatten Vorur« theiie nnd Knitenqeiit schon io wesent-! ilich erkckxiittert in itnt· daß ihn der’ ;-Gednnte einer Verbindun» seiner Schwester mit dem ebentaiiaen Jn speitor von Dnblrw nicht mit jener arenzenioien Emvörnng erfiillte wie feiner-seit den Vater. Anfanq Mai twisite sich der Aus wanderer in Breneen nui einem der grossen Dampier des qund ein« Der-Ersparnict wesen fuhr er in der zweiten Kaiiitu ireitich. die Un tertunft war auch hier erträgiich und vie Verpfleguna vor-italisi, aber er warf doch iebniiichtiae, trübielige Bkicke noch dem für die Passagiere der ersten Kaiiite reiervirten Matt des De ckes hinüber, auf dem feinaetieidete Damen an der Seite munter plan dernzter Herren vrotnenirten von de .ren Gesichtern die Sowie-sinken und besann-be Lebensfreude strahlte. III peinlich entstan er es beton vers am ersten Tage, date er die kleine Lateine mit einem Isifeaesäbrtes zu theilen hatte. Doch als man erst in das Men- Meee staut und M dein suchen den Ieise rtnaszun nichts at- dte ein Itönisr. unenditche Wassers-We bet. verfliichtigte sich bietet Ieicht des UIW mehr« und mehr. Sau MMSMQ ein instit Wann in Mut Mter nie er, war eine het terr« fröhliche Natur, die das Leben von der leichten Seite nahen und in allen. auch den alltäglichsten und wi dtigsttn Dingen und Vorgängen noch einen Anlaß sand, eine !aunige, wi hige Bemerkung daran zu knüpfen. Ost, wenn Trübsinn und Muthspsigs teit den ehemaligen jungen Oflizkch der einem ferne-, unbekannten Land. einer unsicheren Zukunft entgegenging befallen wollte, heiterte ihn der stets gut ausgelegte, optitnistisch veranlagte Gesährte mit seinen Scherzen und tiihnen Zulunstiplänen auf. Iris Kohler war unerm-iidlich, Lustschliösser zu bauen und mit ebenso großer Phantasie wie Zungensertiqteit sei nem Reisegenoisen zu schildern, in welcher Weise er gedenke« in dem ser-« nen Wunderlanve rasch zum reichen Manne zu werden. Von hause aus war der iunae Mann Kaufmann« war aber in Berlin schon iiber Jahr und Tag ohne Stelluna gewesen und sei nen Eltern eur Last gesallen. In sei ner Noth hatte er zu allerlei Aus biilssenitteln gegriffen war eine Zeit Buchbandlungs - Reisender-. Feuer Oersicherunas - Argent, Stadtreisender siir eine Petroleum - Handlung und Schnelle-heimkwa armesen hatte aber in keinem dieser Verlegenteits-Beruse seinen llnterhalt zu erwerben verstan den. Nun wollte er sein Gliict in der ..Neuen Welt« versuchen. In New Acri hängen zu bleiben. wo einer dem andern aus die Reben trat und das Stiick Brot aus den Zähnen rit-« würde ihm nicht einsallen. Westwiirts Mirde er sieben nack- Colorado, dessen. Silber - Minen berühmt moeen. Hiet" konnte einer im Handumdtehen ein Nessus werde-r Ins von Langenbvtie lieh sich ie dkscb dntckv diese Yosiaen Schilderunaen feinem ntivtiinalichen Man. Fett-net zu werden. nicht untreu Wissen. Das waren eben eineeine Gliicköiöllr. die iick nicbi is bald wiederholen würden. Auf eine so Haue Möalicbieie seine Ku iunii zu bauen. wäre tbsrichi. Jms mekhin Wi ihm das muntere leb bniee Gehinndet feines Kibivenaes »Ier nnd die undemüftliche Laune desselben über manche lang-wilde trifde Stunde hinweg nnd et ließ sich die Geiellkchaii des bessern Burschen aetn aeiallem um so siebet-. als ihn uniee den nndeken Mitteiienden der zweiten Kniiiie kein einziger zu inte tessiten vermochte sIoktseIung folgU Deutschland, England und die Ver. Staaten. Ueber die gegenwärtigen und zu künftigen Beziehungen Deutschlands, Englands und der Ver. Staaten äußert fich in bemerkenswerther Weise der heidelberger Professor Dr. von Schulze-Giivernis in einer Berliner Zeitschrift. Wir entnehmen den Ani laffungen diefes geiftvollen Aenners des englischen und amerilanischen Wirthfchaftslebens folgendes: Ob gleich Deutschland den Frieden, ins besondere den Frieden mit England, will, wäre es doch verhängnisvoll, die Möglichteit eines uns aufgezwunge nen Konfliktes aus dem Auge zu ver lieren. Ein so maßvoller und seine Worte abwägender Mann wie Bal four bezeichnete es lJanunr 1910) als eine in staatsmännischen Kreisen Europas weit verbreitete Meinung, daß ein Zusammenstoß wischen Deutschland und England frii r oder später unvermeidlich sei. Die konser vative Partei Englands arbeitet bei den Wahlen mit Germanophobie: Nicht unter allen Umständen diirfte es ihr leicht fein. die Geister loszuwep den« die sie rief. England unter liegt der Verfuchung, seine maritinie Ueberlegenheit iiber uns zu benutzen, so lange sie noch besteht, und den un becuemen Emportömniling« den es wirthschastlich nicht mehr niederzwkns gen tann, mit Gewalt zu Boden zu schlagen. Das nächste Jahrzehnt ist die tritische Zeit, woran gelegentliche Anniiherungen nichts ändern —- An niiberungen, die britischerseits viel leicht den Zweck versolgen, den Aus bau unserer Flotte zu vertangsamen. Ein solcher Krieg, in dem Frantreich nicht abseits stehen würde, entschiede über Deutschlands Zutunst. Die deutsche Boltswirthschast steht und siillt schon heute mit ihren welt wirthschastlichen, insbesondere ihren überseeischen Beziehungen Mehr als sieben Prozent des deutschen Ausnu :hnndels sind SeehandeL Die Vermit Hsiungen, die ein unglücklicher Krieg in. i der deutschen Vollswirthschast, ianee-I Iderei und Bantwesem in handel unds Industrie anrichten würde, sind nicht zu ermessen. Auch die Landwirthschast bliebe nicht unberührt —- iäher Verlust des Zudem-eint Beschränkung des Verbrauchs der arbeitenden Massen gegenüber den aualisizierten Produk ten des Landwirthss, Durch den Ausbau unserer Macht mittel suchen wir die Unqngeeisbarteit zu erlangen, die der beste Schuh n Kriegsgesa r ist. Aber der ei M uns gesittet nicht. in Gen all ist die ev wollende tell gesittet est-las get Une lsnbs te von Fern r sedeatunp Unter diesen Mich stehen die Ver-. Stnaten vorn an. Ei genügt, sol gende Fragen auszuwerfen: Welcher Geldmartt soll den riesigen Betrag unserer Kriegsanleihen ausnehmen. « wenn nicht der amerikanische? Der heimische Geldmartt ist gegenüber den Ansprüchen eines modernen Krieges schlechthin zu schwach. Unter welcher fremden Flagge sollen unsere handels schisse Schug gegen britische Kreuzer suchen, Denn nicht unter der unterna nischen? Mit de- xabelhasten Aus schwung Kanados ha er. wir nnt der Entstehung tanadischer Seestreltträste zu rechnen; eine deutschsreundliche haltung der Ber. Staaten bände sie in amerikanischen Gewiissern. Schon die Aussicht aus eine uns wohlwollende Neutralität der Ver. Staaten diitste genügen, um den Engländern An grisscgedanten gegen uns zu bekleiden Ueber wohlwollende Neutralität hinaus lönnte das Bediirsnis nach Rückendeelung gegen die gelbe Rasse den Ver. Staaten die Bundesgenossen schast Deutschlands wünschensweeth machen —- ist doch Deutschland nicht in gleicher Weise an die gelde Rasse gebunden wie England. Ein solches Bündnis fiele schwerwiegend in die Wegschale des Weltsriedens. Dem amerikanischen Bruder gegeniiber ist England durch politische Ohnmacht gebunden. Nicht allein Englands lanadisches herrschastsgebiet steht ans dem Wohlwollen der Ver. Staat tenx auch die Herrrschafi iider den Stillen Ozean ist« nachdem achtzig Prrzent der britischen Seemacht in der Nordsee versammelt wurden, an Amerika und Jasn übergegangen. Die Lage wird durch die Entwicklung der amerikanische-i Seernacht besiegelt. Kriegsschisse sind Maschinen »- die trsstspieligsten aller Maschinen —- und jede Nation lann sie in dem Maße be-« schen, als es ihr gelingt, den kapitali stischen Schwerpunlt der Welt in ihr eigenes Gebiet zu rücken. Amerika, die lapitalistische Vor-macht der Welt. ist in der Lage, eine Flotte allerersten Nanges auszubauen, und es wird nicht fögeem das zu tun. Um so wich tiger st die amerikanische Freundschaft siir eine Nation wie die deutsche, deren Gegenwart zum guten Teile schon auf dem Wasser liegt. Jn den Ver. Staaten als einem de mokratischen Lande hängt jede große Entscheidung oon der öffentlichen Meinung ab, die von der Presse und den leitenden Wochenschriften ge macht wird. Die Bearbeitung der öffentlichen Meinung durch die Presse ist in den Ver. Staaten zu einer hoch pollendeten Technik entwickelt. Die Engländer sind sich der Bedeutung der Presse und der Mittel zu ihrer Beein flussung bewußt. Jn der amerikani schen Presse arbeiten « versteckt, aber um so wirkungsvoller W englische Gelder und englische Jingos· Sie bemühen sich mit Erfolg, dem ameri tunischen Volle Deutschland als den Friedensstärer hinzustellem —- eine bclbbarbarische Macht welcher Eng land im Interesse der Menschheit Mit-« stungsbeschräntungen auszuzwingen habe. Sie verdunkeln dabei die That suche, dass eine tnaritime Abriistung im gegenwärtigen Zeitpunkt die Bert schnst Englands im deutschen eere veriwigen und unsere Zukunft vom Wohlwollen -—— vielleicht vom Miß wollen —- Englands abhängig machen wiirde. Demgegenüber gilt es, die äf fentliche Meinung der Ver. Staaten über deutsche Verhältnisse aufzuklären und fiir deutsche Auffassungen zu ge winnen. Zu hilfe kommt uns die wachsende Bedeutung des deutsch-ame rittsnischen Elementeo, das sich deut scher Abstammung und deutschen Kul tutzusammenbangs utit Stolz zu er inrei beginnt. Wie Emerson, Ameri kaa einsluszreichster Denker, anDeutschs lands llassische Kultur anknüpfte, so weist beute ein Rooseoelt seine Lands leute bewundernd aus Neudeutschlands wissenschaftliche, wirtbschaftliche nnd sozialpolitische Leistungen bin. Diese Sympathien werden wir jedoch nur dann in politische Werte umsetzen, wenn es uns gelingt, sie durch die ame rikanische Presse in das Kleingeld des täglichen Verteer umzumiinzern Ein solches Unternehmen musz in die Wege geleitet werden, ein Unternehmen, das offen und ehrlich siir die Annäberung der beiden großen Schwesternationen diesseits und jenseits des Atlantir unter Venuiung der amerikanischen »Mit-il itätstechnit einzutreten 'tte. Zwai ute mit einigen Tausend ark ’zu organisieren wäre, ist im Ernstsall mit Millionen nicht nachzuholen. Da die jungen helgoländek von fest an Mililäkvienft leisten müssen, To dürfte das 20jähtige Jubiläum ils :ee Zugelsötigkeit zum Deutschen Reiche ihnen kaum besondere Freude machen. . — l ei f Schlechte ilen für Tafchendiebu Dunste Bein wird immer schlechten-· die Reichen fahren Auto oder Acco plan, und was so noch herumläqu bat lauter hauischlllssel an der Uhtlelte!« . O I Es ist viel leichte-, das Kleine ltn los-sein an m oka- iku meine iu lebe-d