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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (July 29, 1910)
Mitm- Hkhwibkhrikk non Ilizzit sank-ungel. Po. 525. Ich kann Jhne saue, Miiter Mithin-, ieller Schreckensdag wo dtt thichippsGetchicht gehäsppeav ti,»der is machimrner noch nit aus rneme Wohns. Der 5Philipp, was mein Hofhund is, der avar swie gerädert. Er is bei unter Pulle, wenigstens sitt-we Jnscheö länger geworde. Denle sSe aitotver auch emal, mit was for e Fahr-I nur, das meint der Wedeöweiler. die Wedesweilerm zwei von seine rehael ler Koftiernersch un mich an sei Lehts gepullt hen —- wei das tann jaJein Ellefant aushalte. Mer hen ihn zu ericht in »den Budtob gelegt, for daß per Nuß aus den Schimmennie von ihn ahgange is. Mer den ihn so for ehaut e Stand in den heiße Wasser gut fohte lasse un dann hen ich ihn abgedrickelt un zwei von die Männer hen ihn in Bett getrage. O, du inei, was hat der Kanne gejammert un anaetotve! Er sagt feine chlkeunts die« hie fühle, als wenn se all los wäre un er hat auch lomplehnt, daß das Bett nit groß genug for ihn wär. Sell is auch tein Wunner. wo mir ihn fo in die Längde gezer ben. Mit einem» Mal hat ebbes aetracht, eckiiiatlie hatH es gefaiinlx als wenn e Ahtomodilchs Teier ecksploäde dicht, atktver das wars gut« bit-ahs den Philipp seine Bahnsi fm widder in ihre Tfchesmts ge:j schniippt un so bei un bei hat er feinel normel Seis widder gekriegt. Weils wie mer etnal soweit ware, is er aucht bald ehbel gewese, widder nuz den Bett zu gehn un auf feine Füß zu stehn. Ach, mit to en fuhliiche Mann hatt rner e name Latt Truhen Ich hent die Jntenschen gehabt, die Kids gaan schrecklich zu verlmmmatiche, awtverz ich hen vdie Stich den zweite Gedanlez gest-we un hen zu«iniclt qeiaat o well, hen ich aedentt, ez is ia hoch keine Gifte Jntenichen von die Bunde ihrent Pakt geweie un mer muß doch immeri noch eprieichjiehte, wenn ie Zeit unt Luft un Liebe sinne. io ebbez wie e Ehrichipp augzudiftele un dann is es auch nadierlich, knß se mit ihre Jn evenschen e weniq blohe wolle. lln schließlich hen ich es sogar fiir arig ncis aefnnne. daß ie ihren Pa zuerscht die Ehr hen gewwe wolle. Den Weg lien ich also aeden2i, du besser dubst se nit ponnische. wie ich are-wer gesehn tren. daß se gleich wid Ger an den Ehrichipp geschafft den« da Gen ich se doch eine-l dieseni daunqei with »Ihr nicksnuhige Bis-Ve, ben ich ceiicL seit Jksr nii damit sättisjseiL dass Ihr eieren arme Va pntiienier ums Leive gebracht habt? wollt ihr auch noch eier eigenes Lewe rigiiere?« Da hat der Bennie geikiqit »Ma. was debi denn der Misier Zeppelin sor en Mann sein« trenn er sich von so e Mei nigieii beeinfliisse wollt lasse. un dein seine anenschens in die Ebrichipw Lein einfach gehn lasse? Den PJ is ja doch weiter nickg bassiri, erizepi, das; du ihn e weniq hart sei Lebt gepullt Hast un an so ebbes is er doch pleniie ewöhni. So schnell wie unser Ebr chipp widder in Schebv is, dann mußt du die erschte Neii mit uns wache!« Well, Miitek Edithr, di sen ich mich owns-er doch nii mehr lonikzble könne Du missenbiiqer Lust-ein den ich gesagt. denkst du mebbie daf- ichi mich dorch den Schiemrnenie idileidei iönni? Teniii du denn nur fiir e" Minnit, daß bei mein Zeig so esse-« möalich wäre? Tit bist e aaisi ikcheH iiißsigek Bub un dich will ich emai nieich deine Mai-i ficise. Ich ben rnich den Bennie aeiäckeli un ben ibn e Dtöschina nett-we, die war e Pietich Wie ich dotch mit ilm wnk, da den ich’ an alle Limbs neilremäeli so eckiciieii ben ich mich, answer der Bennie, der Toff, hat du gest-inne un bat gelacht ,,Ma, bat ee ges-agi, ich kann gar nii sehn. wie du dich so aniteae un eck seiie kannst; du bist iein Speianchicken und ich sin iei Bebbie mehr. Ich mach dich e Weit, daß du dich dei ganzes Siiiem uffgeschehki haft un mich bot es kei biiche web gedian »Du Laus bub, den ich gesagt, for warum haft »du denn das nii gleich aesaqi, daß es dich nii web but-W »O well. bat er gesagt wenn ich nii wißt, daß du allel kleine Weil so en Spell un die Jsdeei kriege del-ist« daß da mich oddet dies anneee Kids ichla ende Beweise von deine miiiiekiiche b» M Mist un die Eckfeiienieni del-i ich doch gleiche dich zu schief Mifier Mist-e heni Se schen emal so ebbet gehört? Jsi das e Sprach wo en sub zu seine Mutter führe drei-if Ich den emal mit den Wlipp gest-esse Mast ee is Both gewisser-nahe sein Pa und Viier. »Der hat gesagt, et dedt sich freue« das der Bad so viek kommen Senz hätt. Mit den viele Prügele dedt ich grad so wenig etamplische, wie mit den »diese Schtoblde wo et immer von mich zu höre hätt. Die Mensche dehte mit so ebbes nur siobbokn —Ivek’n un das iwäk oll." Mistet Edithvt ich den gar nit mehr gen-ist« was ich noch hen sage solle. Ich sin mich vorkomme, wie e ganz dumme eenselliqe Gut-s un ich den mein Meind ausgemacht, daß ich gar nicks mehr sage wollt. Was dichn »ich drum gewese, wenn aus die Buwe lTeiisä un Raudsies weka un wenn der »Nimm zu en Miuhl werd mit all Jseine Stoddbornesz: ich den mein Pakt »un mein Schehk bei die Etiutehschen »von die Kids un in die erschte Lein dei die Herzensdildnnq gedahm un ich wäfche mei händ in Unschuld menn emol ebbez bäddene dicht. Sie lonne widdek emal sehn. daß ich bei den sPdilipp nie tein Suddott nit hart-we Tann. Mit allerhand Achtung i Yours I . » Lizziehanfstengeb simr. Dichtetling (zum Schlächtet): «Möchten Sie mir nicht wieder ein paar Kilo alter Manuskripte abkaui fen2« »Nu, das mach ich nicht mehr, Jhre lehren Gedichte haben mit die ganze Kundschaft verdorben.« Selbstbmufufeim Landwikth (foiziek a. D.): »Möchte gern meine Güter selbst be wirthschaften, verstehe nur zu wenig » davon!« Leutnant (aktiv): »Kolossal egalJ Freund! Nehmen Sie doch so’n dum- » men Kerl, der das besser versteht!« i Dann freilich. J Freund: »Weißt Du, heirathen mag . ja ganz schön fern! Aber wenn dann Kinder kommen und die ganze Nacht fchkeien!« Ehemannt ,,,Ach das genirt mich z. V. gar nicht-— ich geh’ immer erst in der Früh nach Hausei« Kleiner Unterschied Freundin: »Mit sich Deine Frau aber verändert! Als Du sie heirathe test, war sie zum Anbeißen!" Ehemanm »Hm —- und jetzt isi sit bissig!« ItaliziM Ein Mittagsgast im Restaurant seufzte plötzlich so schwer auf, daß der Kellner sich erschrocken erkundigte, was » ihm sehle. ! »O, nichts von Bedeutung!« erwi- T derte der Gast. »Ich dachte nur eben darüber nach, ob ich wohl je so alt werden würde, wie dieses huhni« Die seishklichste Wisse. Lehrerin (vorlesend): »Dann wen dete sich die hell-in tiihn dem höhnen den Feinde.zu und zog ihre todthrin gende Wasse aus der Scheide. — Was soll das heißen? —- Nun, Erna?« Erna: »Sie steckte ihnen die Zunge heraust« set-etc Rechte-. Dienstmädchen: Schön ist das nicht vom Herrn Baron, daß er jetzt Euere Gnädige heirathet, wo er doch unfe reni Fräulein zwei Jahre den hos gemacht hat!« »Ja, aber der unserigen macht er ’n schon drei Jahre!« Aus einem zukünftigen Theater-berich Als der berühmte Sängerssich seine Wohnung begeben wollte, wurden thn von hegeisterten Verehrern die Propeller seines Lenkt-allons abge dreht. Knien-rüsten Richter: »Nehmen Sie die dreijäh rige Gesängnißstrase an?« Gattin des Angeklagten sim Zuhö rerraum): »Daß Du Dich nicht unter stehst, Karl!!« »Hei sich dein Doktor nun endlich er THAT-« »Ach, may kann ia nie mit ihm allein und ungestört sein« « »Sp« Nu dann befuche ihn doch mal In feiner Spkemfmndc.'« » Parvenii: »Ja, was so »Carl Menschen werden kann. Wer sieht nur« noch· an, dass ni- fkiiher mal Wohl-endet chtkceben dasel« Vle Hauptstadt Kanadaz. Ottawa ift ein Emportömmling unter den tanadifchen Städten. Keine Romantil umfpinnt ihre Vergangen heit wie die des stillt-erträumten Que bec oder des majeftätifchen Montreal. Sie ift durch ein ganz nüchternes Handels efchiift entstanden, das man noch au Heller und Pfennig nachwei fen kann· Einen Amerilaner aus Massachefetts lockte im Jahre 1800 der Platz an den Wasserfälleu, wo je der Neiiende Halt machen mußte, sein Kann oberhalb der ftürzenden Gen-äf ser zu bringen. Er baute sich eine Hiitte auf dem linken Stromufer, ge aeniiber der heutigen Stadt, fah das Land ringsum als fein Eigentum an und wartete auf Ansiedler, denen er es vorteilhaft verlaufen könne. Nach dem er zwanzig Jahre vergeblich ges toartet hatte, waren feine Hoffnungen fo gefunlen, daß er einem Fahrunter nehmer, dem er zweihundert Dollars lickmldeth den ganzen Bergruclen des rechten lifers, eben den Boden von Ottatoa, zur Bezahlung feiner Schuld iiberließ. Die beiden Ansiedler blie hen dann fo ungefähr die einzigen Be wohner der Gegend, bis im Jahre »1826 ein Regierungsanternehmen auf einmal Leben an die ftillen llfer brach te. Der Krieg mit Amerika 1812 bis 1814 hatte den Kanadiern gezeigt, welche Nachteile es fiir sie hatte, daß das Süduser des oberen Loreuzstro mes in amerilaniscben Händen war. Bauten sie aber einenKanal durch das wasserreiche Gebiet zwischen dem On tariosee und dem Otmwastrom, so er hielten sie eine Fahrstraße von See ru Meer, die ganz in lauadischem Gebiet tag. Der Lauf des Niveau-Flusses jenes Nebenslusses zur Rechten, den man non der Stadt aus in den Strom eintreten sieht, bot sich als der beste Abschluß des Kanalweges d-!r, und so erschienen im Jahre 1827 an seiner Mündung eine Anzahl Ingenieure. Soldaten undArbeEter unter Führung des Obersten Bu, um den Bau in Ans krifs zu uhmen. Viele der Soldaten und Arbeiter wurden nachher Ansied ter, der Kanalverlehr lockte ebenfalls Leute an, und Bntotru, wie sich das Dertsiien zu Ehren deszersten nann te, brackzte es bis zum Jahre 1854 aus 10,000 Einwohner Nun gewann es Stadtrechte und vertauschte seinen recht llanglosen Namen mit dem des stolzen Strome-J zu seinen Füßen. Als dann vier Jahre später die Eini guna der lanadischen Provinzen die Wahl einer Hauptstadt nötig machte, fund man es am llitgsten, dem ameri lanifchen Beispiel zu folgen und dem Streit der groszen Städte dadurch zu entgehen, daf; man den unscheinbaren Neuling am Ottawa zum Sige der Regierung erhob. 1860 legte der spätere stänig Eduard von England den Grundstein zu drn öffentlichen Gebäuden; im Jahre 1865 wurden sie eingeweiht. Solcher Gliiclssall ließ die Eintvohnerzahl der Stadt bald auf 530000 steigen. Als dann aber die Sägemiihle ihren Ckinzug in die Wälder des oberen Stromes hielt und die Fälle wie der Kanal die Stadt zum lltnschlagsplnsz eines großen Holzhandels machten, da ging endlich. der Traum jenes ersten Siedlrrs aus; Massachusetts in (5rsiillttnq« und beide s lifer des Stromeg bedeckten sich mit Altotknstätten in denen 1900 rund fisk 000 und R0,000 Mensckrn wohnten. Ottaiva ist, wie man hier«-us sieht, eine Tochter des neuen Kanadag, das als- ein Neich voll Kraft und Eigenart aus der Vereinigung der alten Miti schen Provinzen empor-gebläht ist. Dieser Geist des neuen Reiches. den ich in den Seeprovinzen noch gar nicht fand tind der mir im französischen Kanadu nur in ten Hasenaulageu Montreals oeriörpert erschien, gibt dieser jungen Hauptstadt des- Landes durchaus sein Gepräge. Die Bewoh ner sind ungefähr zu gleichen Teilen von englischer und französischer Ab stammung, aber lein Teil der Stadt macht einen ausgesprochen englischen Eindruck. Alles ist nordisch frisch, heiter und neu. voraussetzungslos in Anlage und Stil wie drunten in den klirreinigteu Staaten, aber harmonisch zueinander gestimmt nach den Gesetzen der Schönheit, die der Yanlee nicht lennt, und beherrscht von einem Geist soohlgeordneter Zusammengehörigieit, von dem das Chaos einer amerikani schen Stadt ebenfalls nichts weiß. Die Straßen sind snmrnetrifch angelegt, ohne daß die Natur zerschnitten wäre: ’ nuch treten sie mit Strom und Berg einine Male zu anmutig belebten Plätzen zusammen. Die Häuser sind entweder aus hellarauem Kieselstein oder nun einer goldgelben Ziegelart, die namentlich dann, wenn die Fugen dunkel glasiert sind, frisch und schncuck zwischen den sast überall anaepslanz ten Ahornbäumen hervorluat. Jn den Gesckkästsstraszen machen sich weder ungesiigige Wolkentrntzer breit noch beleidigen schreiendeRellamen in ame rikanische-: Art den Blick. Die Stadt hat auch ein Jndustrieviertel aber es ist snst sc schön wie ihre Villenaunr tiere. Es liegt rings um die Fälle des Qttawn und besteht aus einer Fülle von Sägemiihlen, die die tosende Krast, die da braunweisz die Felsen hinunter-stürzt, aus tausendsnche Weise in ihren Dienst gezwungen haben. Das Strombett ist sast zugedeckt mit bretternen Gängen, unter denen es gurgelt und strudelt und poltert und» stößt« Wasser und holz und Holz und Wasser, indes es in hundert bretternen Häuser-n ringsum pfeift und quirlt und teeitscht und zischt, wenn die blan ten Metallfcheiben ihren Weg durch die zähen Stämme reißen. Hier glei tet das Wasser eine enge Holzbahn hinab und trägt kurze Kiefernstiicte auf feinem Rücken. die unten in der Holzstoss-Fabrit zu weißem Brei zer rieben werden. Dort trommelt es durch ein Sieb auf Urbinem die die eleltrifche Kraft erzeugen, durch die all die fleißigen Maschinen netrieben werden. Dort wieder staut sich die braune Flut in einer kleinen Bucht, wo Knechte mit langen Fanghalen die beranfchwimmenden Stämme sam meln und zu Flößen ordnen, die mor gen die Weiter-reife stromabmärtg an treten werden. Aus den Riesenöfen am Ufer aber, in denen das Sägemehl verbrannt wird, schlagen die Flammen aen Himmel und vervollständigen mit ihrem flackerndenSpiel die wilde Sin lkoni-: der Elemente. Trotz dieser ansehnlichen Holzandu ttrie, die es im letzten Jahr aus eine Förderung im Werte von 6 Millionen Dollars brachte, liegt die größere Be deutung Ottawas doch in jenen goti schen Gebäuden zu Haut-ten des Stro mes. in denen die Politischen Geschäfte des lanadischen Reichs besorgt wer sden lks sind drei langgestreckte Bau-· zten mit ie einem hohen Turm in der »Mitte, die bei all ihrem gotischen Zier srat langweilig wirlen würden, wären ;sie nicht mit einem hellsarbigen Sand sitein belleidet, den dunlelrote Stein Jböndrr um Türen und Fenster noch klieleberu Der Stolz der Kanadier ist sdas mittlere der drei Gebäude, worin Mag Parlament seine Sitzungen hält. Mit einem Senat von 81 Mitglie sdem der in der roten Kammer zur Rechten tagt, einem Unterhaus von s214 Abgeordneten. die in der grünen lKammer zur Linken sitzen, mit einem ider Mehrheit verantwortlichen Pre imierminister und mit einem General igounerneun der sich weis-lich hütet, in die inneren Angelegenheiten ihres Rei ches einzugreifen, fühlen sich die Ra nadier alg dich-Irren« in diesem Hause, beschließen Gesetze und treiben eine Politik in der es wohl einen Weg zu noch größerer Unabhängigkeit aber nicht zurück zu der alten tolonialen Abhängigkeit vorn alten Mutterlande aibt. Hinter dem Parlament liegt in einer pruntoollen thunde die Lan desbibliotheh die bisher allerdings mehr durch die schöne Holzbelleidung ihreg Innern als durch ihre Bücher schätze eine Sehenswürdiqleit ist: in den beiden Seitengeböuden zur Rech ten und Linien des Parlaments aber sind, wie um ihre Unterordnung unter die gesetzgebende Gewalt sichtbar zu machen, die Regierungdiimter unterge bracht. Hier walten der jetzige Gene ralgouverneur, Earl Gren, und der sPreniierminister der gegenwärtig herr schenden Liberalen Partei. Ottatva tann sich weder an Ein wohnerzahl noch an Schönheit und Pracht seiner össentlichen Bauten mit Washington, der amerikanischen Hauvtstadt, messen. Der Reichtum und Glanz eines Volkes von 80 Mil lionen Seelen spieqelt sich eben in den Gebäuden am Potomac wider. der ei nes iiinaeren Volleg von nur sechs Millionen in denen am Ottawa Strom. Aber die tanadische Haupt stadt lxat andere Vorzüge, die den Neid ihrer amerikanischen Schwester erregen können. Sie liegt nicht wie jene in den sutnpsiqen Niederrnngen eines träge dahinschleichenden Stro meS, unter einem Himmelsstrich der den Weißen eigentlich nur während dreier Wintermonate betöminlich ist, sondern in einer Hitarllandschast voll nordischer Frische. deren Lust die uns fernen Wasserfälle beständia zu netzen scheinen. Sie ist nicht wie jene um oeben von verwüsteten Wäldern an deren Rande, wie inAsrila, schmutzige Negerdörser lauern, sondern von den schiinen Forsten des Nordens, in de nen der Jndianer noch den Bären nnd das Elen jagt. Sie ist endlich nicht wie jene ein Ort nur ronParlatnentgs und Regierungsanaden, in ihr blühen auch Handel nnd Industrie. Das macht ihre Straßen reich an städti schem Leben, während das stolze Washington mit all seinen Prunlge bäuden leer ist wie ein großes Dorf. Der tanadische Premier hat keinen Grund, den amerikanischen Präsiden ten um seinen Wohnsitz zu beneiden. Der Wert der nach Amerika impor iiekien Edelsteine betrug im abgelaufe nen Fislaljahre rund fünsundvierzig Millionen Dollars. Und das mag de nen, die von der Prosperiiäi noch im mer nichts spüren, ein Beweis dafür sein, daß sie wirklich und wahrhaftig da ist. Satt können sie freilich von diesem Beweise nicht werden. Col. Roosevelt erledigte bei seinem jiingsten Besuch in seiner Ossice etwa tausend Briese in zwei Stunden; er ist jedenfalls auch ein Meister im Be nutzen des Papiertorbs. III li- it Um das Schicksal des Sommerwei zens ängstigen sich jetzt am meisten ie Leute, die ihn nur aus den Bör senschlußscheinen haben. III II If Was wir zu sein scheinen, deckt sich nicht immer mit dem, was wir zu sein glauben und beides fast gar nicht mit dem, was wir wirklich sind. kein baseisches dokfs in Gm l chenland. s Wenig bekannt ist es, daß von den Kolonien, die kurz nach der Begrün dung des griechischen Königreich-es auf griechischem Boden entstanden, die einzige deutsche Besiedelung, die von König Otto selbst ins Leben gerufen wurde, vor den Thoren Athens liegt. Es ist das heute gän,3iich verarmte Dorf Heratleion, aus halbem Wege zwischen Athen und dem Willen orte Kephissia,das schon aus der Ferne an dem spitzen Turme seiner kleinen in gntisterendem Stile erbauten Kirche et tenntlich ist. An dreißig Familien be völkern heute den Okt, aber wir müs sen es ais eine schmerzliche Enttäusch ung empfinden, daß das Deutschthum bis auf geringe Reste fast ganz ge schwunden ist. Wie hier noch überliefert wird, hatte es König Otto den in Griechenland ausgedienten hayrischen Hilfstrupven freigestellt, entweder sofort in die Hei mai zurückzukehren oder sich in Grie chenland nnsässig zu machen. Viele zogen es damals vor, sich in Athen Und in den übrigen Städten eine Existenz zu gründen. Jhre Nachkommen, die fast ganz unter den Griechen aufge gangen sind, leben heute noch; ihre deutschen Namen sind aber fast bis zur Untenntlichteit entstellt. Zur Gründung von deutschen Besie delungen bot fich damals die beste Ge legenheit, denn Attila war in folge des verheerendenFreiheitstrieges ganz ver ödet, die einheimische Bevölkerung war abgezogen, Güter von großer Ausdeh nung lagen herrenlos da und die mei sten Ortschaften waren zu wüsten Trümmerhaufen zusammengeschmol zen. Otto hatte selbst den Plan ge faßt, Attila mit deutschen Kolonisten, aus dem Veftande der zurückgebliebe nen Mannschasten zu versehen; den er sten Versuch unternahm er erst im Jahre 1837. Damals erwarb er das verlassene Dorf Araili stürtische Ve zeichnung für Heratleion), dessen 20 Häuser und eine Kirche längst in Rai nen lagen, und- siedelte dort eineAnzashl rson verheiratheten bayrischen Hand weitern (Gerher, Schmiede und Tisch ler) vund Landwirthen an. Es ist bei diesem einzigen Versuch geblieben,denn es zeigte sich bald, daß den deutschen Kalonisten in Attila eine Zukunft nicht beschieden war. Eines-theils waren es die erschwerten Lebensbedingungen und die ungewohnten tlimatischen Verhält nisse, die die Ansiedler aan schwerste trcfen —- gleich in den ersten Jahren starben dort mehrereFrauen und Töch ter-Wann aber bot die Urbarmachung des Bodens und vor allem der Frem denhaß und der Neid der benachbarten griechischen Landbevölterung die Ur sache zu neuen, oft unüberwindlichen Schwierigkeiten Kurz, ein glücklicher Stern hat über Heratleion nicht ge waltet· König Otto hatte bei der Erwerbungi des Gutes eineTheilung dessBesitzthums siir 60 Familien viruehmen lassen» Au der Stelle des alten Dorfes-, gleich zeitig der höchsten des Antoesens, sollte sich das neue erheben. Für dieses wur de durch die Bayrischen Architetten ein einsacher Bauplan nach der fiir die gro ßen Gutshöse üblichen Anlage entwor fen. Die Häuser, alle ebenerdig, aus Fachwert mit Lehmziegelsiillungen, Holzdielen und Schindeldächern, und mit dahinter liegenden kleinen Hofräw men, sollten in vier zusammenhängen den Reihen zu je 15 Häusekn ausge baut werden und einen großen quadra tischen Platz umschließen, der nur von vier an den Ecken errichteten Thoren zugänglich sein sollte. Der Bau be gann alsbald aus Kosten des Königs-, indem zunächst die Häuser nur für 532 Familien, die sich zur Anstedelung ein« gefunden hatten, errichtet wurden; die Ost- und die Südseite wurden voll-« endg ausgebaut nnd anschließend da ran der Bau an der Nordseite begon nen. Dabei ist es aber geblieben, denn schon 1843, als infolge der Septem ber Revolution die zahlreichen aus dem griechischen Staatsdienst entlasse nen Deutschen die Heimreise antraten, schlossen sich ihnen auch 18 Familien aus Heralleion an. Die zurückgebliebenen 19 Familien scheinen nach dieser Zeit einen gewissen Wohlstand erreicht zu haben, eine kurze Blüthe, von der sich die Ueberlieferung bei den wenigen noch ijrerlebenden ältesten Deutschen erhalten hat. Das Gut tam nun in die Hände der 19 Ei gentümer, aber noch heute fließt das einer antilen Wasserleitung entnom:» mene Trintwasser den JLHäusern oder Hausruinen zu, genau so wie im Jahre .18:37. Das Leben in Heralleion touri »de reger; engere Bande wurden mit Athen geknüpft Die Töchter von He ratteion fanden in der Hauptstadt ihre »Ehemänner,aber während die erste Ge sneration noch streng am Deutschthum festhielt, nahm das jüngere Geschlecht Ischon die engste Fühlung mit der ein Iheiinischen Bevölterung, und so ent lstanden schon in den vierziger Jahren zahlreiche Mischehen, deren verderbli chcr Einfluß sich bald fühlbar machte. lBis dahin versah der baykische Hofes iplan Andreas die geistliche Fürsorges in Heratleion Erst 1845 legte Königs Otto den Grundstein zu der noch heute bestehenden, sich mitten auf dem qua dratisch-« Plane erhebenden Kirche, die dem hl. Lukas geweiht wurde. Die Seelsorge wurde einem deutschspre chenden katholischen Geistlichen aus Shra anvertraut. der seines Amtes ini treuer Pflichterfüllung dreißig Jahre lang waltete. Jn der Geschichte des 1Dorfes war diese Begebenheit das ie deutendste Ereignis. Der Einweihung wohnte selbst die Königin Amalie bet, nnd alljährlich am Lutastage, wenn Kirchweih gefeiert wurde, sand sich Kö nig Otto in Heratleion ein; der Ort zog die Deutschen Athens herbei, und mehrere Jahre hindurch war er der Zielpunkt zahlreicher Veranstaltungen. Dieser Zustand ungetrübter Freude dauerte bis zum Jahre 1862, der den Sturz König Ottos herbeiführte. Jhm folgte ein rascher Niedergang und die Lvöllige Hellenisierung des Ortes. s Das benachbarte Kutuwaones (Eu lendorf) benutzte die jetzt eingetretene politische Verwirrung, um, gestützt an angebliche ältere Vorrechte und woh auch crmutigt durch oerwandtschaftliche Beziehungen, einen nicht unerheblichen Teil der an jenes Dorf grenzenden Ackergriinde, im ganzen 4000 Strema ta (ettva 1000 Arres) an sich zu rei ßen. Die längst mit verächtlichen Seitenblicken, mit Neid und Ungunst betrachteten Heralleioten tonnten auf die Unterstützung der griechischen Be hörden nicht rechnen, und ihre ersten Versuche, durch Selbsthilfe zu ihrem Rechte zu gelangen, gingen fehl. Die Deutschen mußten sich sogar die ärg sten Gewalttätigteiten von ihren Fein den gefallen lassen. Dieser unerträg liche Zustand dauerte so lange, bis end lich die deutschen Behörden eingriffen Iund einen gerichtlichen Beschluß her kbeifiihrtem wonach den Heratleioten der rechtmäßige Besitz des ihnen entris senen Landes zugesprochen wurde. Es blieb aber bei diesem Erfolge, denn die Griechen waren, trotz eines mehrmali gen bewaffneten Aufstandes, nicht im stande, die dauernde Rückerstattung durchzusehen, und noch besteht die Streitsrage fort, aber niemand im Darse hat Lust, noch Zeit und Geld, um sie aufs neue auszurollen, und nie mand außerhalb des Dorfes kümmert sich um die armen Herakleioten. Um das Deutschtum sieht es heute böse aus. Nach König Ottos Sturz blieben die Ansiedler sich selbst liber lassen; man achtete nicht mehr auf sie. Ihr reger Verkehr mit den Griechen hatte zur Folge, daß sie immer mehr griechische Elemente aufnahmen und daß die dritte Generation demDeutsch tum ganz verloren ging. Das in He ralleion mit dem Jahre 1845 begin nende Kirchenbuch weist fast nur deut sche Namen auf. Viele davon sind ganz aufgegangen, so die Familien Reiß. Neidifch, Dachlauer, Kerner, Ferbert, Setz, Seiler und Klingen Andere sind in alle Winde zerstreut, so die Familien König, Mayer und Wag ner; das Haus Fix ift in Athen zu An selien gelangt. Aber wie sind im Laufe der Jahrzehnte diese Namen entstellt worden! Auf einer Anhöhe im Norden liegt der armselige Friedhof mit seinen verfallenen Gräber, mor schen Holzkreuzen und einigen Gedenk steinen in trauriger Einsamkeit. Hier sind die Namen mit griechischen Buch staben geschrieben und gar seltsam neh men sie sich in ihrer fremden Recht schreibung aus? Jn Herakleion, ihres deutschen Namens würdig, leben nur noch die Nachkommen der Pittlinger, .Kegelmaier, Miller und Feller, die fast nur durch alte Frauen vertreten wer den. Von den beiden letzteren Häusern leben bochbejahrte Matronen, die die schon selten gewordenen deutschen Be sucher mit ihrem unverfälschten bayri schen Dialekt willkommen heißen. Jn diesen Frauen lebt de: deutsche Geist noch fort, aber den Zufammenbruch deö Deittscht1«115, der sich vor ihren Augen vollzog, zu verhindern, haben sie nicht vermocht Noch träumen sie von der Wiederkehr ichönerer Zeiten, von dem Wiederaufleben deutscher Sitten und deutscher Art: die griechi sclse Kirche und Schule sind ihnen je doch länast zuvorgekommen, und die jüngste Generation erwächst bereits in rein griechischem Geiste. Eine laute Jnaend belebt das Dorfes sind Blond kizpfe mit lockiaem Haar und blauen Augen, noch echt deutsche Feinden die ilsre Abkunft in ihrem Dienst-ern wenig sit-its nickt verleuanen Der Fiainps um die Immer-Norm nation in Massachusetts darf auch als ein Zeichen der Zeit gelten, denn wenn sich jemand findet, der es wagt, gegen Senator Lodge, einen der gefeiertsten Männer seines alten Staates, auszu treten, und wenn dieser Gegner nosb dazu ein Llngehoriger einer der alten Familien nnd ein Siongreszinan mit politischen Erfahrungen ist, so miissen sich dort doch Unnvälznnaen anbahnen, von denen man ini Lande wenig weiß Kongreßmann Butter Anreg, der sich um die SenatorsNomination dewirbt, ist ein Enkel des beriihmten General Ben Butler und sein Vater war Kom mandeur der Division, die Fort-Fischer nahm. Anies hat Geld nnd Anhänger und ein tresfliches Programm. Sena tor Lodge hat auch Geld nnd Anhän ger und —-— die beste Maschine, die es gibt. —- Allein trotzdem wird Sena tor Lodge zu kämpfen haben. Sein Gegner ist ihm gewachsen Er soll zu dem die Unterstützung des Senators Cran von Massachusetts haben, der, obwohl selbst ein hervorragender Mann, den doniinierenden Einslnsz seines Kollegen schwer einpsindet. Dazu kommt, daß man über das Ver halten des Senators Lodge in neuerer Zeit doch anders denkt wie sriiher. Seine Ergebenheit gegen Geld- und Korporations-Jnteressen ist nicht ab :zuleugnen und das fällt bei den gegen wärtigen Zeitläusten schwer ins Ge wicht. s