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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (July 22, 1910)
R Boccoapxictor. Witwe den E. Thielr. G schien eine eintönige Fahrt zu sterben atn Deck der «Maeie«, die von Madt her noch Hamburg ihren Kurs genommen hatte. Die wenigen pqssagieee, weiche an Bord des Fracht dctnpferö ihre Uebetfahtt machten peontenitten tagau3, tagein gelang eoeilt umher oder aßen oder schliefen. Das Wetter blieb angenehm. Auf eegungen gab es keine, bis eines Ta ges der Kapitiin im Speiiefnni erschien nnd also sprach: »Meine Damen und Herren! —- Et fcheecken Sie nicht. — Jch muß Ihnen mittheiten —- —« »Ein Leck!« —- «Eine Seuche san Bord!'« klang es wire un) fragend durcheinander. »Nein. nein«, wehrte der Kckvitän ob. »Die Sache ist — bleiben Sie ruhig —- tvit haben einige Thiere ge laden, und ida ift eins ausgetonttnen.« »Ein Thier! Was für eins dennim tiefen.die Passagiere durcheinander. Der Kapitän strich sich mit der Hand über den Kon und stieß dann hervor: «Die Von Confirictork Von dem Augenblick an brauchte sich Niemand über Mangel an Aufregung zu beklagen Zuerst wurde durch die Mannschaft Vorsichti g das ginge-Schiff in allen Ecken und Enden durchsuchtsz aber es find sich nichts-. Die Schlange ’ hielt sich sorgsam versteckt. I Wielleicht ist sie gar nicht eingela- I den worden«, meinte schließlich einer der Passagiere l Doch der Kapitän zeigte ihm das; Verzeichniß der Thiere. in dem eJ. hieß: eine aroße Kiste H 240 entz,al- l ten-d eine Boa Conftrictar Als der eine der Mitwsen in den Raum gesf samtnen war, wo die Kisten und Mfige aufgestellt waren. fand er die Schlangenlifte mit zerbrochenem Deckel und leer. Da war lein Zweifel rnelIr möglich. Die Schlange lag irgendwo im Schiff und würde, arenn sie ordentlich Appe tit bekam, sicher allerlei Unannehms lichleiten mursachen Deshalb zogen sich denn die Passa giere in ihre Dritten zurück, ließen sich das Essen durch die Thürspalte ferviren und vertrieben ihre Zeit, in-» dein sie lasen oder durchs Kajiitem fenster auf die ruhigen Wogen hin-» anstarrten Eine Sehnsucht hatten sieJ alle: nur erft in Hamburg sein. Die Schlange blieb verschwunden; wenn auch mehrmals der eine vder andere isie gewahrte So saß in einer dunklen Nacht der zweite Steuermann auf einer Tau tolle und tauchte aus seiner kurzen Pfeife, als er pliißlich mit einein Eschreckensruf aufsprang Mit drei ge Ialtigen Sprüngen setzte er über das Herde-l und packte den vorbeilommen den Maat am Arm. .De Schlang! De Schlatt-IF rief er und erlllirtez »Ja hev boven op ge seten. Tuerft lag det Biesi ganz ru sig Mit einmal war es mich, als be wege sich was. —- Als ich tausend Jahr alt werden soll. den Schreck werd ich nie und nimmer nicht ver aessenk »Du biist besopen«, ng der Mut zur Antwort Aber seine Stimme ier nicht so fest und ruhig wie sonst. »sehr mich mal de Schlaan sagte er wei: ter. »Ich hab einen Revoloer bei mich, den soll se zu schmecken trieqen.« Borsichtig schlichen beide über Das Deck nach der Stelle, wo der zweite Steuermann gesessen hatte. Der Maa: Hielt de-. Revolver schußfertig im aus gestreckterr Arm und blickte scharf und forschend in das Duster. «.Da«, sagte der Steuermann und wies Jus ein dunkles Etwas-, das sich cn den Mast anlehnte. Schon wollte der Mast abdrucken, als ein heller Monostrnhl ii«ber das Deck lief und den Gegenstand des Schreckens beleuchtete. Es war wirklich nur eine Rolle Schissstau Der Mant fluchte grimmig nus und wars einen wüthenden Blick nach dem zweiten Steuermann, der beschämt im Dunkel verschwand. « Ein paar Tage später sollten an lsßlich einer Uebung die Boote herun siegehvlt werden. Einer der Maiw fen kletterte in die Höhe, um ein Tau zu ichs-en, als er auch schon mit einem Schrei aus dem Taumel-! nieder smstr. -De Schlang! De Schlang!« rief Hist soc Schrecken und täsebleich im ME— Ope« Les Watte-se zeigte aus das Boot «· Juba beim sitt ds- isiesi. Im Ist gewehrt-neuen »"«Msm einen Winken, Jan« , « » U MINI- «tmd Dieb ihr eint tönte es gleichzeitig aus ·" Wegnahme-die - It muss Its san-. weiss s· w fu«-s —«Dsi it sich M fo«, Miste Der sapitän Instinkt-end griss naq hear Mholen nnd gab Or dem Mast »Du has ja mehr sie-rage, gieb des - Jan ein geriet seisfielf « Das fpöttische Lächeln des Was war wie ver-flogen Einen Augenblick stand er, als wallt er dem Kapitän an die Gurgel springen. Dann spuclte er kräftig ans, nah-n den Bootihalen und kletterte langsam. ganz langsam dem Versteck der Schlange entgegen. ; Der Kavåtän hielt seinen Revolver E fchußfertig: I »Beste drauf«, rief er. «Jch soll ich-on eingreifen. swenn sie konnan »Ich seh nix'·. antwortete der Mant. Aber im selben Augenblick lam er, fast noch schneller als der Matrose, wieder auf sdem Deel an. .,·Das Segel über dem Boot hat sich bewegt'«. in seinem Schreck sprach er ein flüssiges Hochdeuth ,Es blähte Reh auf. als waren zehn Schlangen darunter.« »Dann muß das Segel fort«, sagte der Kapitäm »Laßt das Boot herun ter. Jeti stehe hier mit dem Revolver und die ansderen nehmen Beile ader holen, wenn die Schlange auslrietlxen sollte.' Langia-n senkte sich das Boot. Als ; es mit dem Deck in gleicher Höhe war, Dimegte sich ptdptich das Segel Ein allgemeiner Schrei ·- — — — x dann sprang die Katze des Kapitäns, Edie dieser als Schutzgeilt des Schiffes Initigenotnrnem mit einem gewaltigen ; Sprunge auf das Deck. , Der Schrecken loste Mo in weiacner. JDas Boot wurde wieder in Die Höhe dezogen und vie Uebungen sortgeiesb iUeber diesen Theil sder Schlangenjagd ;-besahl sder Kapitän strenges Still schweigen s Die Schlange selbst war und blieb lsoerschrriunbem Die Passagiere saßen Lnach rote vor in ihren Rajiitem bis sendlich der lebte Tag der Fahrt an-« « trach. Do herrschte große Freude un- . ter den Seesahrern. Nun wsiitoe ja. bald das große Gewärm unschädlich gemacht werden. j Kurz nach-dem drz Schilf in den Oasen eingelaufen war — die Passa-s giere hatten sich bereits an Land setzen? lassen, aber nicht ohne dein Kapitiinl l ihren Durst siir sein unerschrockenesJ Itapleres Verhalten ausgesprochen zul Haben —- tarn der Rheeder selbst an; Bord. »Sin«:i vie Thiere alle glücklich über getornmen?« frug er. »Gewiß. ia«, meinte sioaend der Ka pitän. »Das heißt —- dat eine — die Schlange —« »I-. ich weiß', fiel der Schiffseb genthiirner ein« »Der Kommissioan hat knir- telegraphirt. Jst in Kapstadt lrepirt. Sehn-de drum. Na, nächstes Mal werden wir eine andere mit brin gen.« Der Kapitön warf einen hiiliesus chenven Blick zurn Himmel. Also all die Angst und Sorge und Blarnage umsonst. Die Schlange war gar nicht aufs Schiff gelommen. —-— hötte er den Verlader in die hände gekriegt. er würde ihn erdrosselt haben. So stieß er innerlich einen heftigen Fluch aus und sagte lächelnd: »Ja. heim nächsten Mal-« Fortan aber tontrollirte er selbst jedes Frachtstiick, das lebenden Inhalt hatte. — Der alte Reiieiorb. Eine Humoreste von K ä te L u b o to 5 t i. Jn der hochgelegenen Vier - Zim merwohnung des Banttassirers Riehlmann und seiner zierlichen Frau Else gebotenen Went saß wieder ein mal der ungebetene Dritte mit zu Tisch und verdarb die Freude an dein wohlschrneckenden Mittagsmahl gründ lich. Frau Elses Wangen glühten und über ihre Lippen rauschte ein Strom von Vorwürfen und Klagen. »Seit drei Jahren sreue ich mich nun aus diese Erholung an der See . hungere und darbe mir täglich ein paar Nickel ab, um einigermaßen an ständig unter den Leuten am Strande zu erscheinen und jeht soll ich Deinen entsetzlichen Reisetorb nehmen · . . dieses Ungethiim rnit der suche-rothen Wachsdeae an der Lichtscite . . . diese Arche Noah, mit welcher Deine selige· Großinarna mit ihren Nennen alljähr lich aus vier Wochen nach Lichterselde I rausrnachte . . .« Der dichte, turzgehaltene Schmar bart aus der männlichen Oberlippe begann bedenklich zu zucken. »Meine Großmutter war eine außerordentlich bewundern-werth Zrain Eise . . ." Sie rückte nervse hin und her ·Jc, la . . .ich weißt Sie nähte und stopfte während der Nacht — tochte, scheuerte nnd but am Tage nnd in jener Zeit, teo ei nieder Tag sie Noch-»F· sw- sie sent-t wo- uiaeeichiqtuichr Ich M Wetich ice-s dal- fle mtssmlananmrth HMMMIMMIWISWI Z Ieise ver-samt sogar —- nie-ou solche wahnsinnigen Masche gesa ßert hoben wurde. tote Du.' Frau Else lachte grell ass. s «Wnnkg soll es sein, wenn ich mir einen Kosser wiinsche, rnit dein ich mich, ohne Spott zu erregen, in meiner Pension sehen lassen tann.« .Ein Rohrpiattentosser, wie Du ihn begehrsi, kostet rund sechzig Mart . . . Und ich tann Dir nicht mehr geben als das Besprochene . . . ich tann wirklich nicht, Elie.« Der müde. abgespannte Zug in dem Ge sicht des Mannes trat schärser hervor. »Wir brauchen ihn ja doch nicht so fort baar zu bezahlen Dsins...« »Else'·, fuhr er aus. »Du wolltest einer tleinlichen Eitelkeit zu Liede die ersten Schulden machen, Du · . .'· Sie siel thn in’s Wort. »Bitte, vollende nnr . . . Du, die nicht den Finger rührt, die ein Dienstmädchen hält . . . eine Wasckp stau . . . die alle guten Sachen plät ten läßt . . . Du, dse Tröge — Ver schwenderische . . .« »Meine Frau,« sagte er sast sanft· »ich sehe doch täglich. wie unendlich fleißig Du sein mußt. um mit der Auswartesrau auszulomrnen . . .« Sie war jetzt keinem freundlichen Zuspruch zugänglich. Thränen sprühten aus ihren Augen —- ihre hände zitterten vor Erregung. Der Ast-ists von Prof. Johannes Itz. Die Achilleeftatu für Kurs-. I Das deutsche Kaiserpaar beinchtes kürzlich die Bildgießerei der Aktien-i gejellschaft Gladenbeck in Friedrichs hagen, um die nunmehr vollendete Achillesitatue fiir sioriu zu besichtigen, die Professor Johannes Gdy geschaf ien hat. Jn antiter Rüstung steht der jugendliche Held da, zum tiamvie de reit. Tie Rechte halt emporgehoben nnd etwas zurückgebogen die riefige Lanze. Jn leichter Bewegung tritt der linke Fuß etwas vorn. Ten edlen Kopf mit den siegbewußten Hü aen schmückt der große Oel-n, dessen mächtiger Bügel nach hinten herab sällt. Ein Panzer umichniirt die starke Brust. Im leichten Rein-i sind auf ihm Vittoriengestalten darge stellt, Siegestranze hoch in den Händen. Jn der Linken ruht dicht am Körper der runde gewölbte Schild. Seine Mitte trägt die Regis, auf fei ner Jnnenfeite find Thiersiauren an gebracht. An der linken Seite hängt an einem Gurt um den Leib befestigt auch das kurze zweihändiqe Schwert. Den Leibschnrz zieren miianderartige seitens. Die kriegerisches Ausriiitnng wird vervollständigt durch die Bein ichienen, zu deren Schmuck, Löwen köpie dienen. Die impoiante Gestalt fand den vollen Beifall des Kaisers. Beson ders lebte er die wohlaelungene an tikisirende Haltung der Figur nnd des Kopfes. Der Guß einer solchen Gestalt von mehr ais dreifacher Le Mgröhe stellt eine tüchtige technische Leistung dar, über die sich der Kaiser tin Einzelnen unterrichten ließ. Der Acri-er wurde aus zwei Stücken Ie gsseih eine-at die Beine bis zum W- dann der Obst-Ist » . .M iä diesen schauderhastrn « Zeisetorh mitnehmen muß dann giebt i ein Unglück. Da seht-and seine Liebe und Aussicht »Schön. dann werde ich auch das noch tragen . . . Jm Uebrigen lass mich fest in Ruhe. Ich mag- nichts mehr hören. Hier —- ist Dein Reise geld, der Betrag fiir die Pension aus drei Wochen —- hier etwas siir Kur tare und unvorhekfssrhenie Ausga ben . . . ich lomme nämlich heute erst aus der Bank sehr spät nach hause, und Dein Zug geht doch morgen in kalter Frühe Voraussirhtlirh habe ich dann nach nicht ausgeschlafen —- Also ilebe wohl und glückliche Reise!« Zwei Stunden später saß Frau Else aus einem hochbrinigen Dotter und sah zu ihrem Mann hinüber, her scheinbar in tiefem, ruhigem Schlafe athmete. Er war erst gegen Mitter nacht nach hause gelommen und hatte. "da sie sich schlaend stellte —- stumm sein Lager ausgesucht .Sie konnte doch nicht schla sen Jmmer wtever wanderter ihre Blicke zu seinem Gesicht hin als sähe sie hie seinen Falten und scharfen Li nien darin heute zum ersten Mal. Jhm hätte seht ein Ausspannen unendlich gut gethan . . . — statt seiner aber ging fre! —- — Tie Arme sind besonders angesetzt Für den Guß wurde eine Legirung angewandt, die der Kaiser schon beim Ftieler Krnppdenkmal bewährt ge sunden hatte. Seinen schönen golde nen Glanz erhielt das Standbild aus rein mechanischem Wege. Nur die ornamentalen Theile bekamen auch noch Wandrer-goldan An seinem endgültigen Ansstellungsorte in der Nähe der See wird die sent hellgläns zende Bronze bald ariin orndirt Mit ihrer Plinthe niiszt sie genau « Meter. Lazu kommt noch der Helmlmfch der l Meter hoch ist. Tie Lanze hat eine Länge von nicht weniger als tt Me ter und kann mit ihrer hochausrageni zden Spitze den Schiffern ebenso als IWahrzeichen dienen wie einst bei der Athene des Phidias aus der Akt-) volis von Athen. Im Ganzen, mit seinen Verstärkung-In nnd Versteiiuns gen, hat der Achill das ansehnliche Gewicht von 4000 Kiloaramm Das Kaiserpaar weilte länger als eine Stunde in der Gießerei Der Achill wird nächstens unter besonderen Vorsichtsmaszregeln seine Reise nach dem Mittelmeer antreten. Aus dem Achilleion leitet Prosessor Götz selbst die Ansstellung. Die Figur erhält inmitten der Gartenanlaaen ans einer Terrasse ihren Standort. Für den Sockel ist ariechischer Marmor be stimmt, den der Kronen-ins von Grie chenland ausgewählt hat. Das Po stament erhält eine Höhe von 21X2 Meter, so daß das Denkmal bis zur l l Oelmspitie nicht viel weni er als 10 Meter mißt. Besonders tarke Ver ankerungen werden zu seiner Sicher heit dienen. Fin die Ansstellunsis arbeiten, bei denen vielleicht die Jn ansprinhnahme einer stärkerm Manns » schalt ersorderlich ist, hat der Kaiser i vie »Sei-Iw« m- acna demen- j Sie wurde schnell wieder trohig nnd selbstbewußt Rat Fittich sie denn sie war anstrei tig die Zartere hie ihm mancherlei geopfert hatte. Würde sie damals den reichen Freier erhört haben, könnte sie fest l. Masse mit mehreren Rohrptats tentoffern und nach Oftende anstatt nach heubude fahren . . . Frau Elfe warf den Deckel mit dem Wachstuch fo heftig zurück, daß vie alten, geflochtenen Griffe iaut aufftöhnten. Dann neigte sie sich tief hinein. um den Staub zu entfernen, der wohl ein Jahrzehnt oder noch län ger dort ungestört wohnte. Mhrend sie angestrengt rieb und fäuberte, kni iterte etwas unter ihren Fingern. Ein vergilbtes Briefhlatt hatte sich in einer der gebogenen Oefen festgetlemmt und war ietzt bei dem heftigen Reihen her untergefallen. Es trug am Kon dke Jahreszahl 1860 und die Anrede »Theure Henriette«, da wußte sie, daß ihres Mannes Großvater biete seiten an feine bewunderniwerthe Frau ge richtet hatte und begann sich in den Jnhait zu vertiefen. »Wie soll ich Dir banken,« schrieb der Großvater . . . »Ich weiß mir nichts Besseres, als daß ich dem danke, der mich Dir zuführte . . . Kronert war soeben hier und brachte mir Alles. Das Reifebillett, das wohlgepackte Köfferchem den Ruck fack, das Lodenzeug, die Bergfchuhe und den Bädeter. Es ist Wahrheit ——’ ich soll in die Berge. Mein alter, heißer Wunsch geht in Erfüllung durch Dich . . . Darum also spartest Du Dir seit Jahren jedes neue Ge wand . . . jeden hut . . . jede Ersti schung ab. Darum verzichteten auch die Kinder aus jeden Leckerbissen . . . . O Jktt —- -— —- Jbt — ---— — Jch tomme morgen nach Lichterselde her aus zu Dir und unseren Kindern, aus die ich so stolz bin, daß mir die Thra nen kommen Jrnmer Dein Traugott Niehlmann.« , Frau Eise las diesen Bries mehr mals. Dann richtete sie sich plötlichå aus, ging zu dem geöffneten Fenstert und sah lange zu den Sternen em por. zurückwandte, lag aus Hhrem Gesicht ein riithselhastes Lächeln, das sogar der gute alte Mond nicht zu deuten verstand. . . . — —- — Der Banttassirer Mehl mann war erst gegen Morgen in einen tiesen Schlaf gesunken. Er hatte nicht gehört, wie seine Frau das haus zu ihrer Reise verlassen hatte . . nur ih ren Zettel mit den Abschiedsworten sand er aus dem Nachttiich »Aus frohes Wiedersehn- Eise.'· Jhm stieg eine Bitterleit empor. Ihre tindliche Eitelkeit hatte ihn verlegt, aber ihre Adresse ohne ein liebes. ver söhnliches Wort schmerzte ihn. Die Auswärterin brachte ihm den Kasiee und begann sogleich ausgeregt und ein wenig ängstlich zu erzählen: »Den Riehlmann, il öngstige mir. Unse Frau hat nich ihr Blauseidnes mit uss die Reise . . . un dat grüne un de neuen Schuhtens ooch nich . . .« — —— Es war wirtlich so, wie die Frau sagte. Jn den Spinden hingen sorgsam verhüllt Frau Else’s—gute Sachen an dem alten Platz . . . nur der große Reisetorb sehlte . . . Der Banttassrter durchlebte entsetz liche Stunden . . . Er mußte natür lich zum Dienst, aber er war unfähig, mehr als das Allernöthigste zu arbeks ten. Ein Satz tanzte unablässig vor seinen Augen hin und her . . . . . . »dann giebt’s ein Ungliick . .« Das erste einsame Mittagsmahl sollte er —- verabedungsgemäsz — da heim einnehrnen. Es war Ultimo und er ruhte sich in diesen Tagen gern ein Stündchen aus dem bequemen Sosa aus. Frau Else hatte ihm gute kalte Sachen zurechtstellen wollen . . . Nun aber sand er daheim nicht das Geringste vor. Er hatte auch teinen hunger. Das Angstgesiihl in ihm wurde unerträglichen Als sie sich wieder in’s Zimmer . Da schrillte plötzlich der Ton der elettr schen Klingel zu ihm herein Er stürzte zur Thür, riß sie aus — - und taumelte zurück Vor ihm standen zwei Dienstmiin ner und trugen niit eigenthiimlichem Grinsen den wohlbekannten alten Refsetarb herein . . . um sofort, nachdem sie ihn abgesehn wortlos zu verschwinden. Der Kassirer griss ans die Stirn, ob er das Alles nur träume » Plöhlich hob sich mit sröhlichem! Knirschen der Deckel des Korbes und — vor ihni stand mit lachenden Au gen e·.ne Frau . . . —- ——— —- seine Frau! —- I »Else«, schrie er aus . · . Else . . .« Mehr lonnte er vorläufig nicht zusammenslnden Sie verlangte auch gar nicht danach. Sie wars sich an sein Herz und sagte leise: » . . . Jch bleibe bei Dir, hanc . . . —- —— Jn diesem Augenblick gab es einen fröhlichen Knalb Aus der Tiese des Karl-es stieg eine seine Pers lensiiule zu den Glücklichen empor. Die Flasche Seli, die Frau Elise nebst den anderen guten Sachen site dieses kalte Mittagsmahl eiagelaust hatte, war durch das Schütteln nnd Mitteln vor-zeitig lapig geworden . . . Und während sie sich nun gemein fani bemühten. ihr Spriilfen und Zi schen einzndiirnniem tnifärte der alte, mächtige Reiietorb in allen Tönen des Triumphe-, weil er wiederum einer neuen Generation so gute Dienste ge leistet hatte . . . Mitle. Das, was man gerade heraus fagi, wird am häufigiten krumm genom men. Seine stritt-sinng «Wollen Sie die Blumen mit over ohne Draht?« Student: »Na, schreiben Sie sie mit anl« ' Der Orient Alter here lzuin Buniniler, welcher eben feinen Kumpam ver in’s Wasser gefallen war, gerettet hat): »Das war eine brave That, mein Lieber!« Vuninilen »Ach wal, der Schafz lopp hatte ja meine Tabalöpfeife in der Inschri« » Vers-kuns. Richter: »Der Gerichtshof hat Ih nen diesmal noch mildernd-e Umstände zugebilligt und nur ans sechs Monate Gefängniß ertannt!« Angetlagter (enttäuscht): »Da bitt’ ich mir aber weni stens vie Unter suchungöhast nicht nzurechnen!« - sorsihtigrr Trauer-et Schusterjunge: »Ist möchte vor ztvee Jroschen Landtebertourscht!« Nachdem er das nach seiner Meinung etwas turze Stück betrachtet hat: »Ach, Mee ster. schneiden Sie doch det Ende noch mal in der Mitte durch. Jct tomme sonst nich mit durch die Ladenthiir.« Nunstserttännnii. Lajoö tommt nach Wien und sragt nach dem TegetthosdentmaL Mxn be zeichnet ihm Stodtthest und Platz Ats er dort ankommt. sieht ek ein großes Holzgeriist mitten ans dem Blase. Lajos stiett das Holzgeriist an und sagt: »Serr sain, ober Cin sach!« Im Eiter. Richter: »Wean den tumviqen vier Krebsen. die Sie sich im Restaurant geben ließen und nicht bezahlten, mits sen Sie nun ins Gefängniß . . . Schä men sollten Sie sich, junger Mann . . . Jbre ganze Zutunst ist vernichtet . . . timmer erreatm und außerdem ißt man im April gar keine Krebse!« Die state Stelle. Gnädiae: »Nun, Marie, da Sie nun am Ersten ziehen. haben Sie rsuch schon e7nen neuen Dienst?« Dienstmädchen: »Eine großartige Stelle anii’ Frau." Gnädige: »So, wirttich?« Dienstmädchen: »Aus der Visiten tarte von meiner neuen Gnädiaen steht gedruckt: zu hause Mittwoch Nach mittags von 4-——6.'« —-. Ichwierise Antmlir. Leuinant lzuin Fähnrich): »Ich möchte Sie noch auf folgende-« irr-f rnertiam machen: Der Herr Haupt mann macht ab und zu einen Win. Lachen Se laut, das verträgt er nur« Lächeln Se nur, so dentt er, Sie ina chen sich über ihn liiitiq. Lachen Ze jar nich, io nimmt er’s übel. Also ni richten Se sich danach!« Heini kais-den »Kramperl, i’ weiß net. was mir fehlt! ’s Essen schmeckt mir net, i’ hab’ furchtbar Kreuzweh, lann gar net schlafen. und laufen au« net . . . Saz’, was soll i machen?« »Das werden wir gleich haben! Seh Di nur hin! Jetzt reiß’ i’ Dir amal an Zahn aus — daweil sollt m r schon was Passend’s ein!« Frech. Hausfrau szucn vol-lauten Dienst mädchenit ,,Adele, Sie hol-en nur dann zu sprechen, wenn Sie gefragt sind!« »Nun-it Bin ich etwa Jhr Mnan?!' such eine Inmiiplnns. Student lzu dem mn selben Tisch im Neftaurant sihenden Privatier): «Kiinnen Sie lateinisch?« Privatin: »Nein!« Student: »Mi, ich lann es Ihnen ja auch qui deutlch sagen: Pumpen Sie mir mal zehn Marti« Eis-sie Sitaris-. Swiegermutter Mike-n Schwieger iolpn eine Standpsuie haltend): »Bit te, mein lieber Schwiegeriolny unter brechen Sie mich nicht« lassen Sie mich fortfahren . . . .« : Schwiegerlohm «Jøhann, anspan nen! Die gnädige Frau Mutter will ! speiset-rent« ) . Ihre W Gelchiedene (den critiinsskonien ils ees Odem-ten hie-M- htkunitsttick komm zu limited-, wenn wen mit satt MW veri« »M