? Ockknkt Schreibebrief nun IIthtk Innkstkngkh No. 521. Well sor die nächste drei Dag hat jeder von unsere Nehbersch Schickendinner gehabt un io hen mir. Zum Dheil hen ich die Nehhersch ielhst aon unsere getillte Schickens geschickt un zum Dheit hen se sich selbst geholfe, das meint se hen sich von die getillte; Schickens geschweipt. Jch hen awwer nicts drum gewwe, ich hen nur eine Sättissäckschen gehabt, die Weins weiierich hen nicks davon kriegt un’ das hat se sohr gemacht. Sr hen mich e paar mal hints gewwe. daß sie auch» Schickens zu esse gleiche dehte un dase; so e wenig Schicken Stuh arig gut ant ihren Lunschkaunter gucke deht, in dies erschte Lein wenn mer se tichiep hawwe ! könnt; geschenkt wollte se ja nicts hens un ennihau, was die Piehets sie schen ke dehte, das müßte se all dheier oasori bezalhe. Jch hen awwer nur immer! gesagt: »Tes is so« un »ba habt ihr ganz recht«, awwer was ihre Inten-« schen war, da hen ich nit angetetscht. Jn iesz denn no teim ware unsere Schickens dispohst un die Wedeswei kersch hen nicks kriegt un das is, was se sohr gemacht hat. Wie der Philipp, was mein Hos hand is, zum erschte mai widder zu den Wehe-weile komme is, da hat der« Zeller e Fehs gemacht, als wenn er» eckspecktet hätt e Million zu inherritei un hätt niäs triegt wie e Tuhsenps Stemp. Geh mich en Drink« hat ders Philipp gesagt, »ein nemm auch ehl wasf Da hat ihn ver Wehe-Zweiter e Gtäs Bier gewwe un hat gesagt, «er wollt nicks geschenkt hen.« »O ich-'s hat der Philipp gesagt. »sasjuhs mie«,t un hat dann die Riemark hinzuge seht: »Ich duhn wische, ou hättst die; schöne Eidie schon sor zwanzig Jahr! zurück gepräcktißt, dann könnt ich heut’ en schwer reicher Mann sein." Da iöi awtver der Wedesweiler gistia aeworiI de. Er hat gesagt: »Man Mitter, ich» will, daß sie mich e eiterneist Bill schicke, von alles was Sie wich schon: geschenkt hen un wenn ich die Bill ah geticheckt hen, dann schick« ich Jhne ai les was ich Jhne ohe un wenn Ee von heut an, nit mehr in mein Platz to:n :ne dehte. dann wär ich Jhne arig ohieitscht; es hat ja noch mehr schöne Satuhno un sor so en Kostiemer wie Sie einer sin, is jeder Saliihnwerth d.1ntbar.« » Der Philipp hat sei Vier ausge drunle un hat sein Niciel bezahlt un dann is er heimkomme un hat mich al les oerzählt Jch hen ganz ruhig mi: angehört un dann hen ich hen Philipp gefragt was er willens wär zu duhn Sell is· iesig, hat er gesagt, ich gehn nit mehr hin, awwer ich mache auch den Wedesweiler bei die Gelegenheit sei Bißnesz kaput un wenn er dann for e Butterhrot auszuverlause reddig is, dann nemme mir den Platz un setze unseren Karlie drin ass. Philipp, hen ich gesagt, das is gelproche wie en Mann spreche duht un sor lauter Eprieschiehschen hen ich den Philipp en Kisz gewwe. Er is so oerschrocke, daß er ganz weiß in sei Fehs geworoe is-; witse Se, an so en Aus-brach von meine Gesiehle is er nit gewöhnt. Er ig awwer bald iwwer sein Schrecle enaus komme un hat gesagt. er deht sich steue, daß ich ihn auch emal recht deht gewswe un am nächste Morgen deht er sich reiteweg e Gesellschaft von den Wedel-zweiter seine rehgeller Kos tiemersch inweite und deht sie mit zu den annere Saluhn neinme; da hen ich ihn unnerstiht un ich muss sage, ich sin sroh gewese. daß der Philipp jetzt init einem mal so sennsthbel geworde is. Jch hen ihn denn auch e paar Peuntersch gewwe, wen er zu seine Kraut srage sollt un in alles hat mich der Philipp recht gethe. Jch sm schuhr« hen ich gesagt, wenn du mit so Leut assohschiehte duhst, daß du dann nit alle Dag bis in die tiese Nacht in den Satuhn hocke duhst un puttienier jedesmal mit den Dust odder was mer so aus deitsch unnec den Jnsluenz kahle duht heimkomme duhst. Selle Leut stn Piebeli w- ebbea von ihre Iamilch denle un wo nit blos »so in den Dag enei lewe un einfach dense: Kommt der Dag« dann bringt der Dag. Du hast es sa in den Rie spest teinder tesig, du Brauchst nit se den Das in den Schapp zu gehn un leisreht zu sein, ob auch emal am End von sdie Woch das Peh-Ahngwelop ausbleitoe duht. Du hist so gesictst, daß du nit zu worrie brauchst, answer ich will auch daß du en Schentelmann hist un daß wenn Jemand sar dich srage dunt uh dich sehn will, mer nit immer erscht in den Saluhn schicke un dich hole lasse muß. So hen ich zu ihn gesproche un er hat in alle Nie-· gards mit mich egriet· Er is also am Morgen losgeschotoe un hat mich aeptamnrißt, dasz er all die Sol-entm miinner, wo ich ihn gesagt hen, be suche wollt un er wär schubr, das: er dann en ganz disserener Mann wer’n deht. Well, for e langte Storie torz zu mache: der Philipp is nit sor Dinner heimtommex ich ken gedentt, o well, mehbie hat ihn einer von die Schen telmänner for Dinner gefragt Der Whilipp is auch nit for Sorder heim ! tomme un das hat mich schon e wenia geiourried. Jch hen mit die Flide Sovpn gehabt un hen dann noch for drei Stunde allein mit meine Lohn somm daaehoat un hen das Pehper von hinne un von vorne gelese un er is immer noch nit tomme. Ich ftn dann in mei Bettche gange, konnt am wer sor die länaste Zeit mt schlafe. Mit einem mal hen ich an die Stritt singe höre. Die Frotdohr is ausgelaclt nsorde un es is Jemand inieit gefalle. Wie der Blitz sin ich aus den Bett un sin daunstehstrs un schuhr genug, da hat mei schlechter Kerl da gelege un hat en Dust gehabt, das war e Schehm. Philipp, hen ich gesagt, wo ltomrnscht du her? Un da hat er ge sagt: »Lischie, ich komme von — den Wedesweiler!« Mit allerhand Achtung Yours Lizzie HansstengeL In Zeitslter der Ittuolitttern Mitarbeiter: »Ich habe hier noch einen ganz sarnosen Schillerartilel.« Redakteur: »Bedaure. Schiller ist erst wieder im Jahre 1955 anläßlich seines 150jiihrigen Todestages al tuell." Im Karl-steh «Donnerwetter, man merkt, daß wir im Hochgehirge sind. Selbst die Rechnung hat eine schwindelhaste Höhe." Ironie ».Vat denn der Förster seine Sache schon beim Patentamt angemeldet?« »Wozu? Dem glaubt«r doch jeder, daß er’s erfunden hatt« Puder fzum StundenteIUt »So lassen sich iqnt in der Residkn rasten-» Na. da mü end aber auch chöne Stümper dort hohem —- wie Eö citofchaunl« f .Was macht denn Ihre jüngere Schwester Wams-« «Zie hat Elenientantnterticht.« Nauu -— die ist doch schon sechzehn Jahre.« . » »Ja, sie lernt eben smddel kochen — und das ist Vaters Elementl«· --k s-- - -- f--Ivs c Stex ,,. ch fühle mich sehr abgesvancit.'« Ek; « as »so« ich dem sagen. der den ganzen Vormittag Vorn-an qebalteth« Ste; Ach bm aber Zuhöter gewesen ' Beim Koroner in London. Viele Tragödien, zum großen Theil alltägliche, nach Straßenschlannn und Schnaps riechende Tragödien, oder vielmehr ihre Epiloge, denn die Hauptperson ist todt, spielen sich vor dem Coroner in London ab. dem englischen Kronrichter, dessen Aufgabe es ist, bei allen gewaltsamen-, sen-le bei plöhlichem nicht unmittelbar ou: einem natürlichen Grunde zu er lliirenden Todessällen die Ursache und nähern Umstände zu ermitteln. Altszex . über Funde in Fleisch und Bein sitzt» der Coroner auch iiber Funde von Gold und Silber zu Gericht; ertjiirl er sie siir herrenlos,so fallen sie der Krone anheim. Dem Coroner stehen 12 bis LLJ Geschworene zur Seite; es genügt« wenn 12 Geschloorene sich aus einen. Waljrspruch einigen, die Ueberznhl ist cusgeboten, da bei nur 12 Geschnsores nen die Untersuchung von neuem begin ner müßte, wenn einer oon ihnen bei einer verta ten Verhandlung fehlte oder wenn ich unter ihnen ein Wider sisiuchsgeist besände, der sich niemals mit seinen Kollegen aus einen Wahr sprnch einigen tann. Ireten wir in einen Coroners Court ein! Aus einem erhöhten Sitz thront der Coroner, ohne Tatar und Perücke, die sonstigen Gerichtssihungen wenig stens etwas feierliche Weihe geben; vor l ihm steht ein Tisch siir die ReporterH links befinden sich die Bänte der Ge schworenen, ihnen gegenüber die vons einein Geländer umgebene schmale Tri- - biine siir die Zeugen. Jrn Hintergrund ! sitzen und stehen die Zuschauer, eines gruseligen Sensationen zugeneigt es Sorte von Kriminalstudenten Tage-; dicke, die später an der Var des näch- l sten Public Hause ihre Eindrücke Bester-. geben« Frauen mit unordentliq cher Frisur und abgetalelten üten. Gesellt sich zu der geistigen Atmo phäre von häßlicher Neugierde und mit ElelI gemischtekn Mitleid, die den Coronerss Court ost umschwebt, eine entsprechende trübe, dumpfe Nebellust, die rnit bleikr nern Auge in den kahlen Saal blickt, so gibt der Gerichtshof eines der nie derdrückendsten Bilder platt prosaischer Trauer, die man in London finde-is kann. Neben dem Sitzungssaale liegt. ein Zimmer, wo die Leiche ausgestellt ist: die Geschworenen werden nach der Vereidigung unnöthigerweise an ihrs ouriibergefiihrt. s Viele Falle erledigen sich rasch undJ maschinenmäßig. Eine ältliche Frau ist in der Themse ausgesischt wordenU Der Witwer betritt zuerst die Zeugen- s tribiine,ein Mann mit unsauberm Rock und gläsernen Trinkeraugen, deren Blicke jetzt scheu beklommen in den den des Saales herumkriechen. Er leistet den Eid und berichtet aus die im mer dringlicher und schrosser werden den Fragen desCokoners stotternd und zögernd, daß er seine Frau ein paar Tage vermißt, sich aber nicht urn ihren Verbleib getiirnmert habe. Gezanlt hätten sie sich bei ihrem letzten Zus: Is t- ensein nicht« auch seien beide niichtern ci:-esen. Eine Zimmernnchbarin da qeaen bekundet, das Paar sei am Tage des Verschtoindens der Frau betrunlns mich Hause gekommen, und sie hat-e thimpswortr. Kreischen und Püsfk ge hört. Ein dritter Zeuge hat die Frau gesehen, als sie am Geländer einer Brücke lehnte. Später habe er ge glaubt, ein Aufklatschen des Wassers zu hören, aber er habe nicht weiter namneforsckit weil er einen Qua linke erreichen müssen. Da nach Aussaak dei- medizinischen Sachverständitzen niatsJ aus einen gewaltsamen Tod hinweist, ist die Jurh rasch mit them Stsruche fertig: Selbstrnord während zeitweiliger Unzurechnungssähiakeii. Ein Spruch aus »Felo-de-se", ein ertglisch - lateinisches Wort für Ver brechen an sich selbst, d. h. siir einen mi! klarer Ueberlegung begonnenen Selbstmord, wird höchst selten gefällt; die Geschworenen scheuen sich, einen Stein auf das Grab des- Eelbstmori ders zu werfen, und stellen deshalb Un zurechnungsfiihigteit auch in solchen Fällen fest, wo nicht der geringste An h-: lt dazu gegeben ist. Die Leute oder nach der spitzen Logit des Todtengräi bero im Damiet: die gewesenen Leute, die ein Autornobil überfahren hat die aus der Straße vom Schlag gerührt worden sind, die während der Narkose gestorben sind, die Kinder,die dem offe nen Feuer zu nahe gekommen und den Brandwunden erlegen sind, die infolge Jvon Vernachlässigungen und hunger « das Jammerthal verlassen haben oder von ihren Müttern im Schlafe erdrückt worden sind, alle müssen, ehe sie Ruhe im Grabe finden, durch den Hof des Coronerg gehen. Großes dssentliches Interesse knüpft sich an den Coronerg Court, wenn es sich um ein Eisenbahn ungliick, eine Feuersbrunst handelt, be sonders aber auch dann, wenn die Ge i wißheit oder der Verdacht eines Mor des vorliegen ,Die Untersuchung und Beweisausnahme des Coronerg leitet »in diesem Falle das strasgerichtliche « Verfahren ein. Der Coroner sammelt natürlich auf seinem Amtsgebiete eine große Erfah l rung; es ist recht vernünftig und ent ’ spricht englischen Gerichtsgepslogenhei ten. daß er sein Wissen nicht nur im einzelnen Falle praktisch anwendet, sondern es auch in Ratschlägen siir die Allgemeinheit nutzbar macht. So haben die energischen Mahnungen der Com ner, unterstiißBt durch diePresse, manche ’ Gefahren, 3.B .die des vielfach zur Be kleidung kleiner Kinder verwandten, ! sehr leicht Feuer saugenden Flanelette i Stoff-, in helles Licht gerückt eine augsithrliche Untersuchung beschäftigte sich vor einigen Monaten mit dein Tod einer Dame, die in einemFriseurlade beim Haarwaschen durch giftige Dampfe getötet worden war; verderb lichen Wirkungen der verschiedenen Ve täubungsmittel wird sehr genau nach gesorscht. Kürzlich war eine Verhandlung zu lesen, die sich um den Tod eines Sol daten drehte, der in Gibraltar von einem tollen Hunde gebissen, im Pa steurschen Institut zu Paris als geheilt entlassen worden und nach einem hal ben Jahre in London an Tollwuth ge storben war. Der Coroner theilte inter essante Einzelheiten über die schreckliche Krankheit mit und benutzte die Ge legenheit, dem Publikum die Weisheit des von einfältiger Sentimentalität ask- Thierquälerei bezeichneten Maul torbgeietzes einzuschärfen, das, wenn irgendwo ein Verdacht der Tollwut vorliegt, die Behörden ermächtigt, den Mautlorbzwang zu verhangen Sonst laufen die Hunde in England ohne Maultorb wie auch Straßenrednern nur selten ein Maultorb angelegt wird, selbst wenn ihre Deilamationen an Tollwut streifen. Das Amt des Coroners ist sehr ali; manche Bestimmungen, die noch heute feine Arntssiihrung regeln, schreiben sich aus dem Z. Jahrhundert her. Sie sind deshalb zum Theil gänzlich ber altet, und das Ministerium des Jn nern hatte einen Ausschuß berufen, um das bestehende Recht aus seine Brauch barteit nachzupriisen. Der Bericht des Ausschusses ist nunmehr veröffentlicht worden; er spricht Erstaunen darüber aus«-, daß die Einrichtung der Coroner so gute Früchte habe tragen können, trotz der unzeitgemäfzen und lüctenhas ten Bestimmungen Das Verditt auf f«-1»--l«--.-is soll abgeschafft werden; es sullclll lclllkll Uslll Oclsflmoko Co, Hal, nachdem die Bestimmung, daß dasVer mögen des Selbftmörders dem Staate verfallen und seine Leiche am Kreuz weg eingefcharrt werden soll, längst aufgehoben ift, keine praktische Wir kung mehr und verführt nur die Ge schworenen dazu, die Wahrheit human zu beugen. Es soll ftatt dessen ein fach gefagt werden, daß und wie der Verstorbene durch eigene Hand gestor ben ist. Die Kommission sieht ferner ein einfacheres Verfahren fiir den Fall vor, daß die Ansichten des Coroners und der Geschtvorenen von einander abweichen, und führt dabei einige Wahrspriiche von Gefchworenen an, die lebhaft an Schilde und Schöppenftedt erinnern, z. B.: »Ein Kind, drei Mo nate alt, todt aufgefunden, jedoch tein Anhalt, ob es lebend zur Welt gekom men,« oder: »DerMnnn ftarb an einem Stein in den Nieren, welchen Stein er verschluckt hatte, als er betrunken auf einem Kieswege lag.« — Vulkanausbruch auf Japa. — Am 7. April wurden die Bewoh ner der Residenzljauptstadt Bandung aus ihrem täglichen Einerlei aufge riittelt. Der Tangtuban Pr.il-u, ein stets thätiger Vult.1n, bewies durch Ausstoszen Von mächtigen Rauch wollen, daß etwas Besondes in sei nem Innern sich abspielte. Jeden falls mußte sich der Versuch, den Kra te: zu erreichen, der Mühe lohnen; wir konnten da ein Schauspiel genie ßen, wie es sich nicht jeden Tag darbot. Jn Begleitung von noch drei Her ren ging es dann auch von Lembang, einem kleinen Dorfe in der Nähe vori Wandung, aus zu Pferde aufwärts, eine etwas beschwerliche Expedition. Ungefähr halbwegs hörten wir zum er sten Male deutlich die Stimme des er wachten Riesen, der noch immer ge waltige dicke Rauchsäulen ausstieß. Die Eruption scheint am ersten Tag am heftigften gewesen zu sein. Jn zwischen tamen wir stets höher und bemerkten die ersten Spuren des Aus bruchs. Hie und da noch etwas Asche, die am vorigen Tag gefallen war, das meiste jedoch weggefpiilt durch den Re gen am folgenden Morgen. Etwas weiter oben waren indessen die Farrnträuter längs des Weges noch vollkommen bedeckt mit der grauen, schlammartigen Asche, die auf Blät tern hängen geblieben war. Die Ber toiistungen des gewaltigen Ausbruchs nahmen zu, je höher wir lamen. Tau sende von Bäumen waren gefällt, al les lahl und schwarz, tein einziges Blatt war mehr zu sehen. Es war hier zeitweise todtenstill u· ein banges Gefühl beschlich uns bei dein Gedan ken an die furchtbare Naturlraft, die alles getödtet, niederaeworfen und mit einem grauen Leichentuche bedeckt hatte. Diese trostlose Verwüstung wurde verursacht durch einen Hagelschauer von glühenden Steinen aus dein Kra ter; der Boden war gleichsam besät mit Steinen, von denen einzelne von nahezu einem Kabitmeter Größe einen Meter tief in die Erde gedrungen wa ren. Stets noch fiel ein leichter Aschenregen. Deutlich vernahmen wir jetzt das Tosen und Donnern des zornigen Vergriesenz in dicken Wollen strich der Schwefeldampf um uns hin und alles, was wir von Silber bei uns trugen, Uhren und Ketten, waren vollständig schwarz geworden. Wir erreichten endlich den Kraterrand. Um den hexenlefsel etwas deutlicher zu sehen, gingen wir bis dicht an den Rand; der dir-e Rauch, der den Krater bis zum Rand füllte, verhinderte aber jede Der Wachen-n 2L4L ·- J Nittnc1:».1«’nn sagen Eic nml,.Ln-1r Tritt-einem nan veranlaßte Sie denn cigcttttntt, sich nt dusc Münsttcrktctfe so lnnetnzndränqen-« -ttt«-1stcjn: »Im-, wo tmiszn wo ich nFlnnc .·j holte-: Interesse an allem! Nimm: »Na jn dow, M Prozent ist sogar cin sehr twhch Interessel« W Aussicht. Dann müssen wir versu chen, hier hinunter zu kommen, sagte eine: der Herren, der früher einige Male den Krater besucht hatte, Und machte bereits Anstalten zum Abstieg. Uns anderen wurde es wohl ein wenig ungemütlich; das rauchende Loch, der grinsende Abhang, wovon wir nur einige Fuß sehen konnten, war da ein Abstieg möglich? Noch eben herath schlagen wir und beschlossen, aus dem alten Pfad, der zwischen den beiden Kratern läuft, hinunterzusteigen und etwas weiter unten zu versuchen, nach rechts abzubiegen, um den thätigen Visltan besser sehen zu lännen. Nur der ästliche Teil der Kawa Natu war thätig und der alte Kraterboden schien ruhig zu sein. Somit war es doch wohl möglich, hinunter zu kommen, unt das nicht alltägliche Schauspielzu genießen. . Einer der Herren blieb bei den Pfer den, die wir abwärts vorn Kraterrand zurückgelassen hatten, und wir drei an deren wagten nun den Abstieg aus dein soeben genannten Pfad. Ungefähr 300 Fuß ties segte ein Windstoß den dichten Rauchvorhang weg; wir konn teu nun über den Krater hin die steile nördliche Wand sehen und noch etwas weiter unten, kaum merkbar den Kra terboden. Hier war alles ruhig und, wenn wir soeben richtig gesehen hat ten, nur die östliche Ecke in Tbätigieit. Nun ging es in den eigentlichen Kra ter hinein den Abhang entlang: hier war natürlich alle-«- ebensalls mitAfche bedeckt, und wir ließen uns daher ein fach aus dem Rücken liegend hinabglei ten, bis eine weniger steile Stelle oder einer der unzähligen Baumstämme, die hier herimilagen, einen Stützpuntt und somit Halt gebot. Aus diese Weise tamen wir Ziemlich rasch hinunter, mußten indessen gut auspassen, da hier und da ein losgewiihlter Stein mit rasender Schnelligkeit an uns vorbei sauste; wir kamen indessen glücklich zum Kraterbodem Inzwischen war es vollständig hell geworden, ein slauer Wind trieb den Rauch zeitweise nach Ost und dann hatten wir den thätigen Theil derKawaRatu deutlich vor uns-, immerhin noch in achtunggvoller Ent fernung. Es war ein prächtiges Schauspiel, bei Plötzlicher Windstille Ulc chkllkll yscsc MUUUJIUUIC, Ulc Ulllllk nnd wann mit heftigem Knall ausge stoßen wurde, und zwischen dem weis-; szen Rauch zuweilen eine tief schwarzel Saale, senkrecht in die Höhe strebendl und dann wieder in schiefer Richtung seitwärts sich neigend. Vom alten straterboden war doch ein Teil wegge schlagen, wodurch eine 30 Fuß tiefer gelegene, etwa 20 Fuß breite Terrasse entstanden war. Sollte sie uns tra gen können? Erst wurden ein paar schwere Steine hinabgeworfen; die Terrasse war fest genug, noch ein klei ner Rntsch und wir waren unten. Noch etwa-.- weiter drangen wir, angelockt durckx das berückende Schauspiel, bis zum Rand vor; unter uns war noch eine Terrasse von ungefähr derselben Breite und dahinter der geheimnis-I Vellc Feuerherd Asche, Schlamm nnd Steine wurden einige hundert Fuß in die Höhe geschleudert, um kurz» daraus beinahe senkrecht wieder herab-s zufallen nnd dann den Tanz auss’ neue zu beginnen. Es war ein über-i tvältigend schöner Anblick, wir konnten» kein Auge davon abwenden, gesangens gehalten durch die geheime Kraft, wel-? che den Boden fortwährend erbeben machte. Wie sah es aber in dem eigentlichen Krater aus? Wir konn ten die Werkstätte des Gottes Vulkan leider nicht sehen! Es wäre Toll kiihnheit gewesen, noch weiter vorzu dringen. Ein heißes Steinchen, das vor unsere Füße fiel« ließ uns das Ge fährliche unserer Lage erkennen und wir traten den Rückzug an. Der Aufstieg war beschwerlicher; auf Händen und Füßen mußten wir l)inauftlettern. Eine östliche Brise trieb uns den Rauch ins Gesicht und benahm uns den Athern. Mund und Nase voll von dein sandigen Stoff, die Füße fest gegen die Wand drückend ursd mit den Händen Baumwurzeln oder festliegende Steine greifend, ta men wir schließlich wieder hinauf, doch hatten wir dazu anderthalb Stunden gebraucht. Nun ging es wieder zu Pferd durch den todten Urwald und hinunter nach Lembang Unser lan »ges- Fernbleiben schien da Unruhe ver ursacht zu haben und einige Eingebu rene hatten bereits das Gerücht ver lbreitet, daß wir verunglückt wären. Bei dem Dorfe sahen wir dann auch eine mit Tragbahren und Seilen aus gerüstete Karawane, die uns zu Hilft kommen tvollte.Gliicklicherweise konn ten wir die Leute beruhigen, und bei einem herrlichen Glas Bier gedachten wir nochmals der interessanten, wenn auch nicht gesahrlosen Expedition. N Aus den zahlreichen deutschen Bauerntolonien Südrußlands sind seit einem Menschenalter in steigendem Umfang Abwanderungen in das asia tische Rußland erfolgt. Jnsolge des starten Interesses, das die russische Regierung seit einiger Zeit für eine stärkere BesiedelungSibiriens zeigt, ist dort die Zahl der deutschen Siedler .de artig angewachsen, daß sie sür den deutschen Handelsverkehr mit Sibirien schon stark ing- Gewicht fällt Die deutsche Reichgregierung hat denn auch« »der-cito durch die in letzter Zeit erfolgte Schasfung mehrerer neuer deutscher tionsulate auf sibirischem Boden Rech nung getragen. Aber auch in Turte stan hat die deutsche Siedelung, von den Westtiisten des Schwarzen Mee resJ ausgehend, eFuß gefaßt. Da in diesen entlegen-en transtaspischen Au ßenstellungen des rufsischen Reiches- die Hielt-nisten in Kirche und Schule sich selbst überlassen blieben, wanderten, zumal in der Russifizierunggperiode der achtziger Jahre des vorigen Jahr hunderts, lzahlreiche stolonisten dort hin ab. So liegt z. B. eine deutsche Mennonitensiedelung etwa 300 Werft not-ddstlich von Taschtent im Syr Darja Gebiete Zentraliisietts. —-—- ! Aimmmsboll. Pumpmeier: »Sie, TulpentbaL wollen Sie mir also Diesen Anzug cre ditiren?« »Sagen Je mer erst, stvie viel Trep pen hoch wohnen Se?« Im Gerichts-soul« « Richter: »Warum weigern Sie sich denn, die Miethe für den Keller zu zahlen?« Handelsmann: »Der Oausmirtls bat mir den Keller als Geschäftsstelle-« vermiethet.« Richter: »Na und?« Handelsmann: »Ich habe bis heute noch tein Geschäft darin geniacht.« In der Familie. Frau: ,,Heinrich, unsere Kinder brauchen neue Kleider, besonders die beiden Aeltesten, sieh sie Dir nur an!« Professor: »Allerdings3. die älteren Jahrgänge haben etwas defette Ein bände!« Carrie Nation ist wieder einmal aus der Bildsläche erschienen und hat eine Rundreise durch Teva gemacht, ohne viel Aussehen zu erregen. Auch den Blödsinn triegen die Leute schließ lich satt. Frankreich will sein Wuhlsystem re sormieren, aber nicht etwa nach preu ßischem, sondern nach belgischem Mu ster.