M glttcklicher Einfalt dismmske von - sytefan ENDan Oe zy.- Aus dem Ungakischen von Jofefine Kauf m a n n» »Liebe Pia-Um das Einsscden von Iriichten verstehst Du aus Iem »ff«, sagte Ella gerianWätzIa. »aber wie Ins-n einen Mann angetr, das weis-, ich Thesset als Du! Weiten wir, Daß Pin ktr dann Um meine Hand anhalten wird, wenn esJ mir aefällt?« Frau Mitolau machte ein saure-z Gesicht- J ·Dein Pinter ist ein litntaltöpm s sel«, sagte sie km Tone vollster Uekers geugung »TJ9 Schicksal warf ihm Hunderttausende in den Schoon irrer-sie ihm iber als Gegengewicht so viel blöde Furcht ei,n als ob er ein Schulsbub wäre Das Mädchen smöchte ich sehen, das Winter ein Lie hesgeständuisi entloctt . . . .'« »Du möchtest dieses Mädchen sehen, liebe Maina?« «Ja.« Ella verbeugte sich lächelnd und sagte mit siegesgewissen selbstbewuß ten Schmunzelm «"( isse nicht« Frau Mitolay, der diese Welttan heit ihrer Tochter wohlgesiel nickte —- sust autgelount musterte sie ihr kliihendes. gesunder-, schönes Kind von Kopf bis Fuss. «Wenn der Grasasfe nur eine Spur Von Verstand bätte", sagte sie binn seufzend, »ließe er sich wirklich nicht so sehr bitten, Dich zur Frau zu neh wen Sechs Stunden nach diesem Ge spräche, Abends um 7 Uhr, stolverte ein stotternden schlotternder. todten blasser Jüngling in Frau Miit-lang Speisezimmer. Erst lallte er einige unverständliche Worte aber als die haufsrau ihn giitig ausferderte, Platz zu nehmen, gewann er nach und nach Fassung und Selbstbewußtsein Es war Pinter, der Held der nachmittäg · lichen Berathschlagung Nach mehre ten Erstickungsansiillen brachte er schließlich heraus-, was er aus dem herzen hattet ,,Gniidiae Frau Ella sie liebt mich ich liebe sie wenn Sie erlauben wenn« Sie uns glücklich machen wollen. . « Frau Miit-law deren Herz laut hör bar klopfte, streckte höflich dem immer verlegener werdenden Pinter die Hund entgegen und sprach sanft und giit ig: «Jedensalls danke ich Ihnen siir Jhr Vertrauen, lieber Sohn .Aber da rnir die Sache so ganz und gar uner wartet kommt, erlauben Sie mir, nicht wahr. daß ich mir vierundzwanzig Stunden Bedenkzeit erbitte, ehe ich eine endgültige Antwort gebe . . .« Nach einer tleinen Viertelstunde stürzte Pinter davon, Frau Mitolah aber stürmte erregt zu der ruhigen Ella hinein bie gemäthlich in ihren , W und Ländern tramte »Wie hast Du das angestellt?« frag te die Mutter staunend. Elle wollte nicht verrathen, wie sie? et gemacht hatte, da jedoch unter snei nen werthen Lesern gewiß auch einige i Mantos großer Töchter sind die vom Glücke ihrer Kinder träumen ver rathe ich gern den genialen Eint-ill, dem Ella ihr Glück verdantte j l l i « sf Nachmittaqg drei Uhr. Lille sitzt allein in ihrem Zimmer nnd liest Ge dichte. Wenn ich .1ber ganz aufrichtig sein will, so muß ich einqesiehen daß Eila, während sie sich den Anschein gab, ganz in die Lettiire der sentimen : tnlen Verse vertiest zu sein, in WHhr heit an Den mit txllblauem Pliischi tapezirtene Talen dachte den sie sich ins Pintero Haus einrichten wird, wenn sie nur erst drei Wochen verheiratbet ist Mit dem tieftraurigen Gesicht auedtncke einer Niobe dachte sie an den blauen Solon weil Pinter schon iin nächsten Anqenblick ihr helles Mädchenzitncner betreten tann Es war noch nicht ganz 4 Uhr, al; sich ein zaghafte- Klopfen an der . Ihiire hören ließ, Ellii hielt ihr Buch » Iemnpfhaft in der Hand, dann sprang He mit tardimlrothem Gesicht von ih . Iem tulpenbemnlten Bauernstuhl ius. » Minierk sigte sie leidenschaftlich « »Wer, also doch Sie Eine ganze Munde warte ich sehnschiig. daß Sie Musen. .io viel. .is sehr viel " hohe ich Ihnen zu sagen....« i Hinter küßte ihr schüchtern dieZ Just unbewußt blickte er sich in winzige-n Reiche um Sie sich«, sagte Ella sichtlich its-cis Jett können wir allein und sp.reehen Die liebe MI. me. ihr Rachmiitiigsschliischen ..... M Ue Dienstboten pflegen niemals w NOT-this dolce iar nie-nie zu w» .Sehen Sie sieh nur her »« hät. ganz nahe zu niir ..... — We nicht, daß man hörte. aneinander sprechen wer M verneigte sich höflich and zog «’- he- tstpenbemtten Stuhl näher fl- M Tisi- Ju da Ists ist-We set-müd Matt- MIC schlug Elle init rnsdchenb:iiee An rnutb die stahlblnuen Augen nieder. »Sie .ibnen, weshalb ich Sie bitten lies'«, fliisierte sie weich, bewegt Pinter machte ein eintältiges Ge tschi »Nein'«. tagte er, »nein. aber Sie tönnen sich denten. daß ich ohne Be sinnung hereilte, als Marie mir ihr Briefchen übergab . . . ." HJch schrieb anen«, titbr iklla sanft fort, »weil ich es nickt übers Herz hätte brinqu können, Jbren Brief auch nur einen einzigen Tag lang un be.intwortet zu lassen Pinier. warum soll ich es leugnen Sie machten mich stolz und glücklich durch Jhr Geständniß Wie est dachte auch ich schon dar-nn, offen einzuge steiiem nnd ich für Sie fühle . Im Januar, aus dem Abgeordneten pictnict als Sie nach Mitternacht net-en mir bei Tasche saßen wiss sen Sie, dann nach dem Souver .. dn dachte ich eine Minute long daran, es Jdnen muthig ins Gesicht zu sagen, daß ich Sie liebe... Aber das Wort blieb mir in der Kehle stecken und bald wäre ich vor lau ter Traurigkeit in Tbränen ausgeben-( chen Wag- vermag ein ichwachesj Weib dem starken und möchtigens Manne gegenüber? Pinter ...i jetzt kann ich es Ihnen in schon sie-I sieben Zwei Monate lang gedieh-J te ich Ihrer mit bitteren Inriinem vom Morgen bis zum Abend Nur der liebe Gott selbe weiß. wie das alles geendet hätte« wenn ich nicht heute sriih Ihren lieben stiften Briefs bekommen Jhr Brief machte snich so stolz, so glücklich. wie ich es nie im Leben war Mde der Alimiichtiqe Sie für diesen Brief iegnen .. . ich verspreche Ihnen ewig eine treue. zärt lich liebende Gattin zu fein..." Winter, der während Ell-ic- niedli chem Monologe auf seinem Bauern stuhl hin nnd bergerutscht war, stot terte seht erschreckt: »Von welchem Briefe sprechen Sie?« »Von Jhrem Briefe von Ich-; rem siifzen Briefe den Sie heute « friih an mich richteten Und ihr Sammtftammbnch auf-! schlagend, zoa sie zärtlich einen gelb lichem zusaminenaefalteten Brief iugs den Blättern des Buches here-or. s »Hier ist er', saate sie gliicklich Pinter nahm den Brief in die Hand, und während die Buchstaben vor seinen Augen tanzten und spran gen, verstand er nach und nach klar. daß ein Spitzbube seinen Namen miß: ; sbraucht hatte. Der Brief fing folgen dermaßen xint »Was ich mündlich nie wagen würde. anen zu gestehen. saae ich Jhnen hier offen heraus-: Jch liebe Sie! Jch liebe Sie! Jch liebe Sie! ...." Und auf der vierten« Seite unten, tief unten. endete der Brief mit folgenden glühenden War-« ten: ..... Schreiben Sie eine Zeile ein Wort, wenn Sie mich nicht für eiwih unglücklich machen wollen Ihren Brief erwartet mit Ungeduld —- Pinter.' »Nicht mit geschriebenen Worten. nicht mit todten Buchstaben will ich Ihnen antworten«, sagte Ella thräs nennen Auges. »sondern so, ins Ge sicht fage ich Jhnent Pinter, ich liebe Sie ich will Jhr Weib wer den ....« Und sehend, daß der junge Mann auch nicht die leiseste Silbe antwortete, fragte fie verwundert: »Als-) finden Sie tein Wort der Ertoiederung auf mein Geständnifz?« Pinter fuhr mit brennender hand glötteno über feine glühende Stirne und ftotterte init mattem Erschreckem »Diese: Brief ist ein Betrug Je mand hat meinen Namen mißbraucht ich richtete nicht eine einzige Zeile an Sie...« »Nicht Sie haben diesen Brief ge schrieben?" schrie Ella erftist auf. Entfth griff sie nach ihrem Herzen. ihre hände begannen zu zittern. sind plöslich drückte sie mit tödtlichem Schrecken ihr Tafchentuch vor die Au gen. «Giitiger Gott .... und im . · .. meine Augen verbrennen mir vor Scham, wenn ich daran denke, wag ich Ihnen sagte Ich muß sterben ich lxinn diese Schande nicht über leben Ich sagte. daß qiiti ger Goili ·.... Hilfe! ..... « Und ebe Pinter es verhindern konn te, warf sie sich plötzlich auf den Dis van mit geschlossenen Augen... Wind ihrer Brust entrsmgen sich schwe re Seufzer· Der unglückliche Pinier ftiirzie ganz außer sich zur Wasserflasche und be netzie iiovfenden herzenj Elias häm inernde Schläfen Jetzt aber flüsterie er- zärtlich, fast weinend: «Fassen Sie sich doch verstehen Sie doch hören Sie doch an, was ich Ihnen sagen will wenn ich nach nicht derjenige war. der den Brief schrieb ....dni Geständnis iii so gut. als hätte ich es geschrieben Sie wis sen, daß ich Sie liebe daß ich Sie Don im Frisan schon damals Me. eilt Sie auf der-e Abgeordneten sit-is den SpupersTsOnrdni mit sie tanzten Wenn Sie meine Inn sei-den Sie machen mich .i VII M ... --sp«»..-«,..--s—« .--—-.-».. ..-- f-..---.--.-. gliicklich und stolz. . Euch meine süße Clla meine theore, einzige Eih»..« Das Mädchen schlug die Lider Ins und begann, tief in Pinters Augen blickend-, mit leiser weinender Stirn e »Nicht wahr. ich träumte nur« daß nicht Sie es waren, der den Brief schrieb? .«' Und Pinter erwiderte leidenschaft lich: »Sie haben es nur geträumt« »Dann gehen Sie hinein ges ben Sie und sprechen Sie mit meiner lieben Mann- ....« f U- L Pinter. wie der qeebrte Leier es be reite weiß. stürzte thntiiictilich zur Manm hinein und verianqte Von die fer stürmiich Fräulein Elhs Hand. Vielleicht gehört es nicht eben enge in den Rahmen dieser Erziihluna cis-Inein, aber doch muß ich es sagen:21n dem selben Abend mischte Ella hinaus ins Dienstbotenzimmer und lief-, eines ver giönzendsten Eremptare ihrer Ge burtstngsgotdstücte dem Ztisdenmäds chen Marie in die Hand qleiten »Dieses Goldstück werden Sie Ih ren: Husaren gebenc sagte sie dank v.1r»dafiir daß er Inir nach Tisch den Brief nbgefcheieben bat Und wenn ich einmal zufällig Papas Schlüssel in die band bekommen kann so soll-en auch noch zehn feine Ciqarren dem Huinren fiir seine Mühe zutbeil werden« Der Fasan. Novellette von K a rl B iisie Lise Flobr lief die Treppen-. hinab tin den Garten und hieb mit der Irnd idurch die Lust. Es war ibr w bell; lund freudig zu Muthe. Sie k:atte! sblaiie Augen und fühlte eine inneres JRrasL die sich irgendwie dethätigeni i mußte. l s Da stand vor der Küche der lleine :rrinde Bottich mit dem Schweinefuti ster. Es mußte gestampst werden« aber -»Marieche«, das buckelige Dienstmäd chen, hatte noch am herd zu thun. Also trempte srch Lise Flohr die Aet mel um und begann zii stampfen. O, dac- Leben, dachte sie dabei — wie grosz und schön und gerecht das ist! Es schlug jeden Tag schlief-Sich in die richtige«Forrn. Den einen schneller. den andern langsamer. Bei Peter Brunner ging es sehr sangsain, aber Jahr siir Jahr sah man die Fort schritte Diesmal war er sehr gedrückt an gekommen. Sie hatte es gleich gese hen, als er heute sriih aus dem Zuge gestiegen war. Jhr ganzes herz hatte gelacht. So einer wie Peter itoirnte sich gar nicht tief genug in die Brennesseln setzen. Er war tein Schwabe, aber mit vierzig Jahren würde er erst tlug werden. Lise Ilahr ließ den Stamdser sin: ten. Sie sah nach dein Walde, dessen i grüne Widsel sich gegen den weiß-! blauen Septemberhimmel abzeichnetem , sie sah über die abgeernteten Felder« und Wiesen nach der sernen Hat-eh aus der langsam Segel zogen. Und als ihr der Gedanle, daß Peter Brun ner erst mit vierzig Jahren iliig wer-« den würde, nach einmal kam, seufzte sie. Hier in dem Landbause, das am Walde stand. war es so einsam. llnd sie war jung. sie sehnte sich. ,,Dummes Zeug« sagte sie vor sich hin, »das Leben ist voller Vernunft Auch Peter sindet schon! Er kam heute schon ohne Künstlerkrawatte!« Und sie stampste weiter, dass es nur so schütterte. Oben vom kleinen Baltan bog sich ein Kopf herab. . «Nanu. das sind Sie. Fräulein Lise Was? . . . was ist denn das?«« Sie hob das von der Anstrxnguna heiße Gesicht .Ja.« sagte sie. »Höhenlust diir sen Sie hier nicht suchen. Das ist Schweinesutter. Und hören Sie, Pe ter. dar- ist auch nöthig. Denn woher kiimen sonst die Würste, die Ihnen im Winter immer so gut schmecken?« Er lachte kurz, ohne zu antworten Nach einer Pause fragte er: »An- is diesrnal der Wildstand hier?'· »Der Wild -- -?« Sie war nicht schlecht erstaunte »Seit wann interes sitt Sie die Jagd? Na, drüben in der Schonung gibt’s massenhast Kaniw chen, Oasen scheinen auch reichlich da zu sein, aber die hühner sehlen die Mel-höhnen Nur ein paar Fasanen wimmeln herumf« «So, so. Schön! Jch hab nämlich die Absicht, diesmal zu jagen. Ti rektor Franziskus hat mir Erlaubniß gegeben. Den Jagdschein hab’ ich auch.« List Floh- schüttelte halb ärgerlich, halb lachend den Kons. «Peter. Peter, was soll das nun wieder! Sie sind unverhesserlich Sie bei Ihrer Kurzsichtigkeit —! Na mei netwegen· knattern Sie saviel Löcher in dß Lust, wie Sie wolle-X Oe verschwand im Balken nnd tauchte bald daraus in der hart-this cr war groß und schlank;der selneväasdanzng stand ihm gut Sie nnr nichts iutrauem M .H«.-—.,Hk-W « --.. Fräulein Lise weis ich tanzt sagte er «Jeh?« erwiderte sie. «S-ehen Sie, wie falsch Sie urtheilen! Jch trau Jhnen eine ganze Menge zu. aber Sie sind ein so pukiger Mensch, daß Sie immer das Verlehrte von dem thun, was Sie thun sollen. Jhr ganzes Leben sind Sie immer um sich 'raus aeganaen Und warum? Weil Sie zu hochmüthig waren. Fähigkeiten haben Sie genug. aber Sie mußten immer prodiren, ob nicht noch andere in Ih nen steckten. Dabei vetptempert man sich. Amen. Nun aehen Sie meinet wegen jagen!" Peter Brunner war erstaunt, dann empört: l »Gewiß geb .ich,« sagte er. »Und Sie stampfen inzwischen das Schwei« nefutter." Da lachte sie. »Ganz richtig. Es ist nicht viel« aber es ist etwas. Und ich fürchte, bei Ihrer Jagd kommt nichts heraus.«' Peter Brunner wars oben die Flinte liihn über die Schulter, hing eine neu getauste Jagdtasche um und machte sich aus den Weg. Eigentlich war ihm gar nicht jagt gemäß zu Muthe. Was Lise ihm ge sagt, hatte getroffen Immer wieder in den letzten Wochen hatte er sich das Gleiche vorgehalten. Er wollte im mer zu viel « woran lag das.Z Ander Erziehung. sagte er zu sich selber. Der alte Flohr und der alte Brun ner waren Fabrikanten gewesen und gute Freunde. Der alte Flohr hatte sich zur Ruhe gesetzt und sich hier draußen in Herbersdors tvo das Land Inoch billig ioar ein Haus am Walde s gebaut. Der alte Brunner jedoch hatte weitergeschustet. Er wollte Kammer zienrath werden und sich in Wannsee eine Van bauen. Darüber war er gestorben Weder das eine, noch das andere hatte er erreicht. Und er, Peter Brunnen der Sohn-? Seine Mutter hatte ihn nogottitch geliebt. Weil er schon als Kind im mer eine Sprosse höher wollte, als er lannte. hatte sie in ihm ein Genie ge sehen. Und Peter begann allmählich, sich selbst als eine erotische Wunder blume zu betrachten. die im Alltag er bliidt war. Zuerst sollt« er ein neuer Beethoven werden — denn er hatte als Sechzebniähriger ein Lied tomponirt« das die Mutter entzücktr. Dann sing er an. die Musik zu oernachässigen und dichtete dafür. Schließlich wuchs er als —s— Student s— iiber die Lnril hin aus. Es sollt· ein Roman fein! Na türlich ein realistischer. Dazu mußte man das Leben studiren. Da suchte Peter Brunner die Kreise der jungen Dichter und Künstler aus. Er hatte immer Geld und studirte fleißig. war also wohlgelitten Daß er nicht ganz ernst genommen ward, ertrug er. Wenn erst sein großer Roman sertig war. dann wiirde man schon sehen! Aber nach einem halben Jahr erkannte Peter Brunnen daß er eigentlich der gebotene Dtamatiter sei. Inzwischen hatte er augstudirt Ein Beruf mußte ergrissen werden, denn »das Geld rollte, rollte, rollte. Das einzig Menschenwiirdige war Privat Idozent Aber das kostete sehr viel. Hund als wieder ein Jahr herum war, ;ward Peter Brunner ganz bescheiden sProbekandidat an einem Gymnasiurn » Er war sebr unglücklich. Stück sür IStiiet hatte das Leben seine stolzen sTräume zerschlagen Von seinem Jdeal hatte er ablassen müssen. Er wurde aus den ganz lorninunen, bür gerlichen Weg gedrängt. Und wie ei nen stillen Protest gegen sein Gyrnnna: siallelprerthum trug er die fliegende Künstlertrawattr. lsr verachtete sei nen Beruf. Er, der zu weiß Gott was bestimmt war, mußte Quintaner unterrichien Eine Enttäuschung folgte aus die andere. Das Leben nahm ihn in dir Zangen. So geschah, daß er Jahr sür Jahr »kleiner« in das Landbaue- nach Her bersdors lam. Niemals war er aber gedruckter ge wesen als diesmal Und daran hatte die schöne Nita Röder schuld, der Lieb ling aller, die sie einmal aus den Brei tern gesehen· Jn den Künstlertreisen hatte Peter Brunner sie tennen gelernt und Hals iiber Raps sich in sie ver liebt. Vor vierzehn Tage hatte er sse ausgesucht und sie gebeten, seine Frau zu werden. Er state zusammen, wenn er an die Stunde dachte. »Weder Freundf hatte die schöne Rita gesagt, »Sie sind ein guter Kerl. aber was in aller Welt treibt Sie zu uns Künstlern? Sie sind ja Ihrem herzen nach so brav, solide, Staate biirger und Mittelgut-rissen German siallehrer und Ordnungsstilye — treuzungliicklich würden Sie werden, wenn ich Ihnen den Gesallen thäte und Sie heirathete. Sie brauchen eine hauisrau. ein liebe-, illchtigei Möbel —- glauben Sie tnir das nur! Und wenn Sie jeden von den Künst lern aus Ehre und Gewissen fragen. er sagt Ihnen dasselbe. Sie sind viel zu Irrt siie uni, viel zu brav.' So wars noch ein ganzes Ende « Mit-Musik aber Ists blieb d Korb. Und Poior Brunner meinte, die Verzierung wäre das Böseste daran. Als Min, die schöne Rim, von der tüchtigen Hausfrau gesprochen holte, war ihm Lise eingefallen. Sie wäre das gewesen, was die Künstlerin ihm zudiktirt hatte. Noch war es Zeit, sich aufzuraffen-i Wenn er diesem Hoch-aufli, der ihns stets aus falsche Wege trieb. den Heil-I umdkohte, wenn et sich selbst in bie; Zügel nahm: Hier ist dein Beruf, hier leiste was hol’ dir die Lise als doinj Weib wirs die eilten Träume hinter dich « wenn er das that? ( Es gährte gewaltig in ihm, wäh-» rend er durch die Felder schritt. Er« wollte dieier Liie beweisen, was er konnte. Erstens mal, daß er heute ein Wild heimbrachtr. Das wollt’ er hoch halfem Was fagft du nun? Und dann zu ihr sprechen: Da fehen Sie, auch ein Jäger hin ich! Aber ich weiß, daß man fich beschränken muß. Jch gebe zu, daß ich bisher nur Kräfte vergeu det habe. daß ich in Selbfttäufchung befangen war. Jch will meine ganze Kraft von nun an auf meinen Beruf, auf Erreichbares richten. hilf mir dazu, Lise! So wollt er sprechen. Er hatte die ganze Nacht gesonnen. Es war Zeit, daß er fieh beschied. Sonft blieb er wirklich ein Narr. Aber vorher wollt« er noch was schießen. Er suchte die Felder ah. Nicht-. Jnrmer mißmuthiger ward er. Die Mittagsstunde rückte näher. Betör gert ging er endlich quer iibers Feld auf das Landhaus zu. Da pliihlich —- wag bog da um die Schonung? Ein Zittern fiel ihn an. Infane . ein . . . zwei .drei. Der eine lief. O, er kannte dieses »fpornftreiche Laufen der Fafane gut Die anderen waren ruhig und pickten Körner. Langsani schlich er näher. Allerlei fieberte durch sein Hirn. Den alten hahn hatte sogar Direttor Franzis tus nicht vor die Flinte bekommen. sSeit drei Jahren war er im Revier »und hatte sich nach und nach Hennen herübergeloctt. Und er . . · Peter Brunner . . wenn er ihn beiöme! Seine Hand zitterte. Jeht war sie ruhig· Der Finger suchte den Abzug. Donnernd rollte der Schuß. Da . . . getrossenl Ein Jubelschrei . . . Die übrigen Fasanen waren im ;Nu in der Schonung verschwunden. Einer wälzte sich guckend am Boden Jn wilden Sprüngen fchosz Peter »Bruriner daraus zu. Aber als er ihn aufhob. ward er Purpurroth. »heiliaer Gott« dachte »er: » . . . das ist ja ein Hohn! Ein »richti»ae5, harmloseg Haushuhm dass Igewiß Madame Flohr gehört. Wenn idas nur nicht heraustomint; wenn das nur Lise nicht erfährt« Was soll er thun? Das huhn hier liegen lassen? Das ging nicht. Da wird es bald gesunden, und ganz her bersdors lachte ihn aus-. Vergraben? Aber woher einen Spaten nehmen? Und das dauerte jetzt zu lange. Jni Augenblick wiirde ihn Lise zum Essen, rufen. Also entschlosz er sich, dass Hahn in die Tasche-zu packen· um esi bei nachtschtasender Zeit beiseite ins schaffen- H Er war wieder einmal völlig ge i tniett. s »Da erscheint der Triumbhator«,! ries Lise Flohr schon von weitem. «3chs hab« Jhren Schuß gehört --— wo ists das Wild?« Sie sasi in der grüneni Laube. «Sperren Sie sich nicht lange,i Peter.« s »Aber nein . . . wirtlich nicht,« stam-( melte er. l »Und was haben Sie in die Taschei gepackt?« Da gab er sich verloren. »Ich schiesi nicht mehr. Ich bin zu turzsichtig. Jch wollt’ einen Iasan schießen- » · s Er ließ es geschehen- Mit List bitt l Tasche austniipste. Es war ihin als dürfe er sich nicht wehren. als sei das Zugang. als müsse er so büßen. Rp-sp-,.— ’" - . --.«.-.-—.«--— Sie lachte laut anf. »Ein Iafanf sagte sie. « . . . Peter, Peini« Und ernste-: »Wenn Sie doch einsehen wollten, daß es bei Ihnen immer so kommt. Rach Fafanen gehen Sie und ein Suppenhuhn bringen Sie heim. Die Fahnen sind Ihnen versagt Und vie Suppenhiihner triegt man richter. Da braucht man nicht acht Tage lang ’rumzuiaufen und Zeit nnd Pulver zu vertrödeln.« Wie ein armer Sünder stand er vor· ihr. »Sie haben ganz Recht,« sprach er nur. Und im stillen dachte er: Meine Dichterei. mein Privatdozententhum, meine Künstlernarrheit. die schöne Rita . . . Faian, Peter Brunnen alles Fasan Aber mein Beruf, mein stiller Leh rerberuf . · . das ift gesund, nahrhaft Suppenhnhnk Und Liie Flahr gehört auch dazu· »Ich will auch von nun an vernünf tig sein,« sagte er. Mut niiiffen Sie mir helfen. Wollen Sie dag?" »Gern," nickte fie. s I s Lise Flohe hat ihm wirklich gehol fen. Sie machte ihn fo vernünftig, dasz er sie schon ein Jahr darauf hei rathete. Wollte feine alte Natur wie der einmal durchbrechen« so sagte Frau Life Brunner nur: »Petet, mir scheint, du gehst wieder aus Fasanens jagd.'« Denn sie mußte, die Faianen hatte ihr Mann abgeschworen —--. Op- — Die dass ou Iehemastlem Die Finger einer oder beider hände zum Zählen zu benutzen, ist im allge meinen Sache der Kinder oder sehe wenig gebildeter Leute. Es gibt aber auch ein Mittel, dieg primitive Ver-: fahren auf eine höhere Stufe zu heben und die hond gewissermaßen als Rechenmafchine zu oeriverthen. Man tann dann bei einiger Uebung mit de: größten Einfachheit und Gefamundtg teit Aufgaben wie 25 mal 25 und thn liche lösen. Man braucht dabei nur den einzenen Fingern die Bedeutung von bestimmten Zahlen zu geben. So foll jeder Daumen die Zahl t; darstel, len, jeder Zeigefinaer die Zahl 7, jeder Mittelfinger s, jeder Ringsinger le, und jeder kleine Finger lit. Die Fin ger der einen Hand vertreten den Mul tiplilandus nnd die Finger der ande ren den Multiplitator. Man berührt nun die betreffenden Finger beider Hände und schließt die darunter be findlichen. Die Zahl rer geschlosse nen Finger der einen Hand wird mit der der geschlossenen Finger der an deren Hand multiplijirh und so er: hält man die Einer des Produtte5, während die Summe der offenen Fin ger die Zehner ergibt. Ein Beispiel wird das einfache Verfahren noch tlarer machen. Ange nommen, man will 8 mal 8 ausrech nen· Dazu legt man die beiden Mit telfinger aneinander und schließt die je zwei darunter befindlichen, sodaß man zwei Paar geschlossene und drei Paar offene hat· Die ersteren erge ben 2 mal 2 gleich 4 als die Einer, die leßteren It plus It gleich 6 als die Zeh ner, man erhält also M. Nun tann man aber dasselbe Verfahren weiter fiir schwierigere Rechnungen benuhen, indem man beispielsweise die Daumen 11 und die anderen Finger nacheinan der l2, fist, H und 15 bezeichnen lässt. Diesmal aber miisfen dann die offe nen statt die geschlossenen Finger muls tiplijirt und zum Schluß 100 hinzu gefiigt werden. Will man 14 mal 14 ausrechnen, so nimmt man die Zahl der offenen Finger jeder Hand als Prodult also 4 mal 4 gleich 16 fiir die Einer: dann die Summe der offe nen Finger, also 4 plus 4 gleich s, fiir die Zehner. und siigt schließlich 100 bin-fu« was also zusammen die richtige Zahl 196 ergibt. Aus diesem Wege tann das Verfahren noch weiter aus gebeutet werden «0« Es ist schwer, zuviel Arbeit zu ha ben, aber noch schwerer ist ei, nichts zu thun zu haben. W Unsinn-legt »Nicht wahr, Den Tot-on unser Mo pferl ist ein reizend-o Tiekl Er darf auch jeden Iaa am mis· essen. · « »Ob« Frau, red’ nicht is von einem unvernünftige-i Titel Man fast: «Ek frißt mit tin-l«