Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, June 24, 1910, Zweiter Theil, Image 14
IQQQLLQQLLIILIQILLLILQQLLLLLQLLLLQIOLQ!QQLQQLLLIQLI:QLLLLLQLLQLILLLQQLLLLLLQLLLLQQLLQIQQLQILILLQQQLQLLQLQIOQLIIIIOOIIILLIIIILQLQQQLIILQIQOLIIIIOIIIIIQQLQLLLQQILIZ Ein Roman Von Arthur zapp Hu ben und Druben QIILLQQLQ DE I s ZIZJZIVZZI --- ------—-—x -—----—----—--«,--------------,- s - —-- ---—— WIIIIIIOIIIIIIIIIOOIIIU (2· III-timng Der Jnft"ttor lachte ironisch. »Es reicht fiirs Miit-Einen das heißt, wenn sie nicht zu- viel Seit dabei trin ken-« Dann aber fiigte er ernfi din zn, als ihn der Ameritaner fragend gefah: «Wiffen Sie nicht. Herr Olnelfield, dafz unfere Lienienants, besonders bei der Kavollerie. alle Zu lage von Haufe erhalten«-m «Zulnge? Das heißt, sie leben vorn Gelde ihre-«- Vaters?« »Freilich, zum größten Theil.« Der Ameritnner schüttelte sehr vers mindert mit dem Kopf und brummte etwas Englischee in feinen Bart, bac der Jnspsetior nicht verstand. Sie lenk ten oben auf dem Weg ab· der von der Landstrxiße zur psiegelei führte. Hier ftiegen sie til-; der Jnfpettor führte den Fremden überall herum, zu den Ziegelftreichern und zurn Brennofen und erklärte ihm den Betrieb. Mit großem Interesse nahm Mr. Blas field alles in Augenfchein. Als sie wieder zu Pferde gestiegen waren und weiter ritien, kamen sie an einem Kornfeld vorbei, das einen traurigen Anblick bot. Die holnie wucher spärlich und niedrig und wa ren zum Theil noch grün. Man fah nuf den ersten Blin, daß ihnen der Boden keine Nahrung bieten konnte, nnd daß sie deshalb verliirnmerien, ehe sie zur Reife tymrnen konnten. Erstaunt hielt Mr. Blackfield fein Pferd an. ,Dek Boden ist exhanfted«, sagte et. «Uusgemergelt — ja!« bestätigte der Jnspektor und wandte sein Ge « ficht ab, als schämte er sich der Miß pndlnng der man sich hier offenbar gegen den im Ueberrnaß ausgebeute ten erschöpften Acker schuldig genncht hatte. « «Der Acker müßte ein paar Jahre brach liegen«, meinte der Ameritaner, »und dann müßte erft ordentlich et-» MS hineingestectt werden, bevor man; wieder daran geht, ihn zu bebauenk i Der Jnspettor zuckte vietsagendi mit den Schultern. Dabei prägte sich; ein Ausdruck von Bitterkeit in seinenj Its-elenden Mienen aus, der von Demx Zmeritaner nicht unbemerkt blieb. Mr. Dinckfieid schättelte entrijstet mit dem Kopf. »Das ist doch eine unrationelle» MUbschsft«, schalt er. »Dein Boden; iiißt sich doch nicht mit Gewalt er pressen, was er nicht geben kann. Ex rikse me, aber es ist Ihre Pflicht, Mis fter Hertivig, den Herrn Baron zur-» auf aufmerksam zu machen« « Dem junaen Mann schoß das Blut heiß ins Gesicht. »Dann hats nicht gefehlt, Herr Blackfield.« »Nicht gefebltP Aber sann bearei " se ich nicht.« Und Its sich Der Jn fpettor ror den forschend auf ihn ge besteten Blicken peinlich befxngen ab wandte, stieß er einen Leiien Psifs aus-. ,Steht es io?« sagte er halblaut, wie zu sich selbst. llnb lauter iiigte er binqu »Wenn es an Mitteln fehlt, warum nimmt Denn der Bian tein Geld eini? EH tann ibni Doch nicht schwer fallen, qui ein so fchöneg, gro ßes Gut Hypotheken zu betoinmen.« »Der Jnspettor trieb fein Pferd nn; er svermied es konsequent, dem neben ihm Reitenden ins Gesicht zu fes-en. »Weil, Mister Hertwig«, naan der Ameritaner nach einer Weile wieder das Wort. »Warum antworten Sie mir nicht?« Da reckte sich der Jnspettcr in sei netn Sattel, nahm vie Zügel mit ei ner entschlossenen Bewegung fester in die band und sagte ernst, während sich seine Augenbrauen finster zusam inenngem »Ich spreche nicht aern kbet die näheren Verhältnisse meine-· stotberrm Mister Bincksield.« Der Ameritaner legte nicht das ge tingse Zeichen des Aergers oder nich mer der Ueberraschung an den Tag. Uns seine Mundiviniel lzuctte ein ftljiaues Lächeln, und er entgegnete stillem »Das heißt also: Sie tön nen nichtj Gutes berichten. Dahloiw ist bereits init Hypothesen belastet, nnd niemand will niebt etwas daran Instrer Jsks nicht so, Æster Hertwigk ct sah mit seinen listig funkelnden blas-grauen Augen lauernd zu dein Jnspeltot hiniiben Dieser aber hob fein W nicht, sondern beugte sich Ist nnd Wete etwas an dein Hanni zenz dann teckte er sich wieder in eine Instit halssng nnd entgegnete starr MUMW in einem entschiede Inst « Mee, eher ich Inn-r sa! M W keine Inn-m wie-ist« si- nce-e- ine-» De « W betagtes-Izu dein an sei — seist Reiter-den hinkt-en wie die Dinxe hier liegen, und was fiit eine Art Mann der Baron ift . . . Ich lwerde Sie nicht verrathen, Mister Herrn-ig. Sie haken doch gesehen, daß ich distret fein tann. wenn ich wil!.« Der junge Mann machte eine Be wegung der Ueberrkrfchnng und fah feinem Begleiter bestürzt ins Gesicht »Ich verstehe Sie nicht. Herr Blatt iiel«d.« «Weil«, der Ameritnner lachte. »Hei-en Sie denn nicht vorhin be merkt, daß ich distret verschwieg, was ich heute früh bei meinem Morgen fpaziergxinn irn Pakt hinter dein Schloß zufällig gesehen herbei« Die Hand des Jnfpettors machte einen so heftigen Ruck am ZägeL daß fein Pferd sich hoch aufbiiunitr. «Haito«, rief der Ameritcner und klopfte, sich vorbeugend, dem unend gen Pferde auf den Hals. »Be quiet. IRuhig doch. Mist-: Heim-ig! Sie Fsind ein ansehnlicher, innerer Mann. »Ich finde es gan:I natåiriicki, daß Sie iMifz Gerda gefallen.« »Herr Bl-.rckfield!« Eine überaus speinvolle lsmpfinpgng malte sich in » den gequälten Mienen des- Jnfpettors. Er wechselte heftig die Furt-e, feine Augen blickten sverftört nnd entsetzt. »Aber was haben Sie denn, jun get Muth fraqte der Ist-verflossen mit wirklicher Befremdung diese An »zeichen einer außerordikentlichen Ges miithsbeivegunq bei dein neben ihm Reitenden wahrnehmend, »Sie steilen fiel: jn an, ais ob ich Ihnen bei einein wer weiß wie schwerer-. Verbrechen auf die Spur getemrnen iei. Miß Gerda feheint mir eine sehr lieben werthe. junge Dorne, und Sie sollten sich glücklich schätzen. daß es Ihnen gelungen zu fein scheint, ihr Herz zu erpbern.« »Sie —- Sie irren, Herr Blatt field«, ftnmmelte der Jnfpeitor· »Ich irre? Das wäre fch.-de." Die Züge des Ameritaners verbreiteten sich zu einein gemiithlichen Lächeln. »Jet glaube, Sie sind zu bescheiden, Mifter Herrn-ig. Ich möchte hundert gegen eins wetten, daß Sie teinen Grund zum Zweifel haben. Wie Mifz Gerda zu Jltnen aufblickte, und wie sie voll Devotion ihre Hand in der Ihrigen ließ, M sprxrch zu deutlich.« Der Jnfpettor stöhnte und strick-, sich rnit einer unwilliiirlichen Bewegung über die Augen. «Well, Mifter Hertrvig«, rannte der Amerilaner feinem Begleiter zu, sich abermals zu ihm hiniiberbeugend, «wie fteht es mit Zahlen-, wieviel Hypotheken ruhen bereits auf dein Gut?« Der Gefrlrgte blickte onhaltend auf feinen Satteltnopf nieder und gib-ine te heftig. Seine Finger lratnpften sich feft um den Zügel, und feine Zäh ne nagten heftig an der Unterlippe. Plötzlich hob er mit energifchein Ruck fein Gesicht. »Ich kedaure", sagte er rnit ent: schlossen ilinaenoer Stimme, »ich innre Ihnen-keine Auskunft geben. Selbst auf die Gefahr hin, daß Zie Fräu lein Gerda und mir Ungelegenheiten bereiten, muß ich entschieden ableh: nen, einen so häßlichen Vertrauens rrißbraiieh eine io fchändliclke Indis iretion zu begeben« . Der Ameritaner fah dem Sprechen den ein paar Selunden ruhig. for schend in das erregte Gesicht. Dann ilopfte er ihm auf die Schulter und sagte in herzlichesn Ton: »Well vone! Bravo! Jch sehe, Sie sind ein zuver iiissiger, braver Mensch! Ich werde es auch, ohne daß Sie Ihre Pflicht verleßem herausbringen. wie es hier steht. So viel iehe ich ja schon. daß inan hier über die Verhältnisse lebt, und daß zu dem Wichtigsten und Nöthigsten kein Geld da ist. Meiner Diskretion, mein lieber Miiter Heri wig, find Sie sicher, wenn Jhnen und Miß Gerda daran liegt. Jm übrigen sehe ich nicht ein. warum Sie nicht offen mit dem Baron tvrecken.« Der junge Mann machte eine Ge tärde des Entieyenm »Well«, bemerkte der Ameritaner, »ich nehme an. Sie beabsichtigen, Miß Gerda zu heirathen. Wenn Sie wün ;fchen, will ich gern Jhre Sache beim »Dort-n von Langenhorst vertreten-" Der Jnipettor machte eine hastig protestirende Gebärde, » »Nein, nein!« rief er. »Den-an darf ich noch nicht denken. Ich dnnte Ihnen herzlich für Ihre gute Absicht, aber ich darf Sie vortäufig nur um Ihre Disteetion -bitten.« Der Ameritaner seliitttelte lebhaft mit dem Kopf, als sei ihm die Zit IWUUIC des jungen Mannes ganz und sar unverständütd Miit-i aber fagte er: Matt Wie Sie wol lång DIE-fes List-g- gie nicht, wenn e ra . · u - eersekfitarrns»«« »- : cs MM M Ists-den term Ien fedean see Isierilaneesiepq »Ist-III--IIIIIOIUIIIIIIIIII« auf den Hof sprengte. Der Baron. der schon vor der Thiir auf seine-n Weblingsplay gesessen hatte, eilte ihm entgegen. Mr. Blackfield aber grüßte von weitem mit der Hand und sprang erst vor dem Stall von-. Pferde. Der Baron hatte inzwischen eine turze Trillerpseife aus der Tasche gezogen und ließ nun einen schrillen Psiff ertönen. Doch der Amerilaner Machte sich schon selbst daran. den Bauchgurt anfzuschnallen. »Aber bemühen Sie sich doch nicht selbst, Mr. Blactfield!« sagte der Baron ganz indinnirt Und er swintte dem Knecht, der langsam nuö dem Stall lam, heftig, sich zu beeilen In des fuhr Mr. Blaetsielv ruhig in sei ner Arbeit fort. «Lassen Sie nur, Mr. Baron!« gal er lächelnd zurück. »Dort-in bin ich gewöhnt. Aus« der Prörie bei uns ist jeder sein eigner Diener Uns mit triiftigetn Ruck hob er den Sattel ans feine Schulter. Der Ba ron war ginz entfest, während der herbeigeeilte Knestt betreten dabei tand und nicht wußte, wie er sich verhalten sollte. Der Ameritaner hatte inzwischen den Stall erreicht; er tyina den Sattel an seinen Platz und würde wahrscheinlich auch das Pferd an der Krippe angetoppelt baden, wenn nicht der Knecht inzwischen das Pferd abgezöuint und in den Stall geführt lkiitte. l l Mr. Blaelsield versetzte dem Gaul einen triftigen Schlag aus das Kreuz was wohl so viel wie eine Tklnerten nung siir die Dienste bedeuten sollte, die ihm das Thier geleistet hatte, and wandte sich dann ben: Baron zu. der ganz puterroth geworden war, und der sich wahrscheinlich im stillen vor seinem Knechte des merkwürdigen Gastes schämte, der die sonderbare Gewobnäseit hatte, sich selbst zu bedie nen. Verstimrnt schritt er mit dem Ame ritaner dem Herrenhause zu. »Nun, was sagen Sie zu Dahin-tin Mr. Blacksield?« fragte er höflich, fein Unbebagen abschiittelnn Um die Mundwintel des Ellmeritsl nerg zuckte es sartastiich. aber er er widerte nichts ate: «Jn acht Tagen tverde ich Ihnen sagen, wie ich dar iiber dente. Ich habe noch nicht genug gesehen, urn mir schon jetzt ein Urtheil erlauben zu dürfen. Heute nur so oiel: Jch alaube, ,l,r Jnsoettor ist ein tüchtigen junger Mann.« Dem sich rasch aushellenoen rtlestcht des Barons war anzusehen, daß ihm dieses Lob seines Angestellten nicht unangenebm klang. »Das ist er", er toiderte er warm. »Ein zuverlälsiaee Mensch, der aetvissenbast seine Pflicht erfüllt, und der mein Vertrauen noch nie getäuscht hat. Dabei ein And wirtb. der sein Fach versteht.«· Sie nahmen aus den Stuf-ten vor dem herrenhause nebeneinander May. .Sagen sie einmal, Mistee Baron«, nabm der Ameritaner plötzlich das Wort.« warum haben sie ihren Sohn eigentlich Ossizier werden l.issen«·"« Den Rittergutsbestser verseyte die se unvermittelte Frage in nicht gerin ges Erstaunen. »Es ist eine Tradition bei uns-J gab er mit etwas reservirter Miene Bescheid Auch ich war zehn Jahre Ossiziee, bevor ich die Bewirthschak tung des Gutes übernoth Der Ameritaner schüttelte mit dem Kons. »Ich wundere mich«, sagte er, »daß sich der junge Mann in dem Zwang wohl fühlt, während er doch Hier- sein sreier here »auf « Der Baron lächelte überlegen. »Was ihnen als Zwang erscheint', belehrte er, «emosinden wir als an genehme Pflicht Der Soldatenbeeus gilt uns als der höchste, und coir be trachten ej altt eine Ehre, unserm Kli nig und unserm Vaterland unsere sei schesten und besten Jahre zu widmen.« Der nlte Ebelmann empsand in diesem Augenblick, tvie er spea H, unt eine warme innerer Auswallung siirbte iben das Gesicht due-leis Er vergaß ganz, daß er selbst noch vor wenigen Monaten seinem Sohn ge grollt hatte, weil er ben georiesenen Soldatenberus noch nicht hatte aus aeben wollen. - Mr. Blactfield zuckte ein paar Mal energisch mit den Schultern »Ok cufe me«, sagte et, »aber ich find-, es ein Nonsean feine besten Jahre zu verschwenden, ohne einen Nutzen da von zu haben.« Der Rittergutsbesiyer runzelte fei ne Stirn. Das ungenirte, rückhalt lose Wesen dei Amerika-setz feine derbe Art zu sprechen, schlug ihm auf die Odems-. »Wir werden unt darüber kaum verständiger-, Mister Blackfield«, emi derte er abw. »Es handelt sich hier tun Empfind-engem die Sie als Amerika-set uns lauen werden nach »fiihc«en können. Mr Europäer III nun mal so unprnttiicher Natur, daß für unsere Handlungtweise nicht im mer Motive materieller Natur maß gebend sind.' »Dies« Jdealismus muß Ihnen jedes Jehr einen schönen Posten Geld tasten, Mister B.1ron«. entgegnete der Amerika-net trocken und sah dem Edel mann spöttisch lächelnd in die begei stert strahlenden Augen. «Geld?«. Dem Baron stieg der Arrger zu Kopf, und er hatte am lieb ften outrrxmien und entgegnen mö Hien: Was geht«-L dich nn?! Aber sdas ließ nun freilich die ihm angebo Hrene nnd erzogene Höflichkeit nnd die Pflichten Der Gnitireundicknft nicht zu. und so sagte er mit einem ge stonngenen Lächeln: »Freilich, dei der Lieutenxtntsgage wird einer nicht jatt Soll ich meinen Sohn hungern lassen? Er ist doch nun mal mits Leib und Seele Soldat, wie ich es! seiner Zeit gewesen bin, und wie mein Vater es war, und wie wir Langsa tkorst es alle gewesen sind.'« Damit erhob er sich. um das ihm peinlich werdende Gespräch abzubre chen. Ueberdies war es Frühstücks ,3eit, und to geleitete er seinen Gast ins Speiiezimmer. in dem auch das junge Voll, das eine Promennde im Bart gemacht hatt-« sich einstellte. it. Kapitel. Vor drei Monaten hatte Lieute nant Don-Z von Lanqendorst den Jlnieritaner nnd seine Tochter in einer Gesellschaft bei dein amerikanischen Fioniul in Frankfurt lennen gelernt. Der Reichthuin des Vaters, von nein rimn sich Fabelhastes, die Wirtlichieii wahrscheinlich weit Uebertresiendeö ers zätiltr. umgab die junge Ansamme 7in von vornherein mit einem anzie henden Matt-us Die cssiziere des :n dein benachbarten Ort garnisani renden Husarenregitnentg gehörten bald zu den eisrigsien ifourniachern der interessanten Fremden. Auch bei Hans von Lanaentiorst war dieser llinstano der erste Antrieb, der ihn veranlaßte, sich der Misi aus dein Dollarlande vorstellen zu lassen und ihr zu nosirerk Er kannte aus gele gentlichen Mittheilungem wenn auch nicht in vollem Umsinae, die übte La ae seines- Vciterg. der schon seit Jah ren eigentlich nur noch die Hypothe lenzinsen aus Dahlotr herauswäch fchastete, und ver schuld aus Schuld häufen mußte, uin mit den Seinen eriitiren zu können. Die Rothwen vigleit, sich nach irgend einein Ret tungsinittet umzusetzen um vie de ängstiqend drohende Katastropne es i l zuwenden« wurde immer dringender, und Unter den Mitteln, die in Be tracht toininen tonnten, war eine Geldxjeirattj das Nächstlieaende, Ueb lichsie. Aber je näher der junge Ossizier und Misj Lizzie belannt wurde, desto mehr vergaß er die ursprüngliche Ali-« ficht seiner Wanst-rennen Der Reiz ihrer Perionlichteit, ilire natürliche Unmuth. ihr originelles, ungezwun genes Wesen, das zu der lonventio nellen Art der jungen Damen seiner Kreise in wonlthuendein Gegenst-s st.ind, machte einen lebhaften Cin drsiel aus ihn. der sich von Tag zu Tag vertieste und den heiterm, sroh in den Teig hineinlebenven jungen Ossizer in einen ernsten, träumeris schen, in sich gelehrten Mann unnvani delte. Er machte der Ameritanerin und ihrem Vater seinen Besuch und suchte ihre Gesellschast, nio er nur konnte. Als er gehört hatte, dasz sie eine passionirte Reiterin war« stellte er ihr eins seiner Pserde zur Versu gung und holte sie sast täglich zu ei nein gemeinsamen Spazierritt ab. Als es ihm vollends gelungen war. Mr. Olaelsield zu bestimmen, eine Einla :duns aus Schloß Dokton siir sich kund seine Tochter anzunehmen, siihlte Her sich glücklich. Der Gewinn sich der bewunderten und angebeteten jun gen Dame zwanglos nähern zu tön nen, ohne den Wall ihrer Courniacher durchbrechen und mit den Bestrebun gen der andern. sich ihr angenehm zii Mem wetteifern zu müssen, ihre Ge sellschaft wochenlang sozusagen siir sich allein zii haben, berauschte ihn, regte seine Phantasie zu sühnen, sti ßen Iriiuinen an und ersiillte ihn mit einem qualeno-eeuvouen ouqu Herz flopfendet Spannung und Erwar Lung. Und in der Aut, die Tage auf Dahlow waren so wunderschön, so voll still besetägendet Freuden, daß et sich nicht erinnerte sich je im mieth chen heim so voll beglückt gefiel-It zu haben. Wenn et allein mit Ehe tmrch den Pakt streifte mit dem süßen stol zen Bewußtsein, ihr Ost-e und ihr Jn ietesse allein für sich zu bestim, oder wenn er mit ihr durch die Fluten ritt und den Mahl-em- und Jugend eeinnekuagea, die in ihm wach wur den, lauten Ausdruck gaht wie er hier seinen ersten Hosen geschossen und Dort rnit dem Sohne des Nachbars den ersten Zreundschaftshund geschlossen hatte. wenn er dann ihre lebhaften Augen auf sich gerichtet sah, dann er hob sich frei-lockend Jauchzen in seiner Brust. Mit beseligender Genugthus ung empfand er, daß diese acht Tage zwanalosen, deständigen Verkehrs ste innerlich einander mehr näherte, als es ebensoviele Wochen in der Stadt gethan hatten. wo er ihre Gesellschaft und ihre Aufmerlsamteit mit einem Dutzend seiner Kameraden hntte thei len müssen... Mifter Blaafield fuhr fort mit sei nen kühl prüfenden, scharf ielenden Augen sich den Betrieb auf de Gute anzusehen. Zumeist machte der Guts herr selbst bei den Aussliigen zu Pfer den und zu Wagen den Führer unt-Er lliirer. Am liebsten waren dem Ame citaner freilich die Morgenspazierriti te, die er gewöhnlich mit dem Guts inspetior zu einer Tageszeit unter nahm« swiilfrend der Baron noch un sichtbar zu sein pflegte. Inzwischen hatte die Ernte begonnen. 25 Schnit ter schwangen vom Morgengrauen bis zum späten Abend die Sensen, während die heiße Julifonrse ihnen aus die Köpfe brannte und der Schweiß in Strömen iiber die ge bröunten Gesichter floß. »Er-allem sellowe!« sagte der Ame ritaner, der mit Interesse zusah und den Fleiß und die Auedauer der Leu te bewunderte Aber er schüttelte doch den Kopf. Sein energischer prakti scher Sinn fand diese langsam cor fchreitende Art, das Korn zu ichneis den, als unzweckmäßig und veraltet (thtseszung solgt.) —..---s Einbiidungen. Nüchtern betrachtet ist die hund chondrie eigentlich ein Nicht-, ein we feixloses Phantom, das uns alle mehr oder weniger narrt und quält. Denn es jagt une eine beständige Furcht ein, bald vor jenem, bald vor diesem Un glitt-; ee läßt uns stete trank erschei nen. sowohl am Leibe wie auch an der Seele. Ee gaukelt uns Leiden vor, die nur in unserer Einbildung bestehen, aber uns quälen, als ob sie wirklich wären. Das Eingehildete, to absukd es auch klingen mag, empfindet der Mensch oft als das Wirklichstr. Der geistvolle Lichtenberg sagt: »Es gibt Krankheiten, die man ohne Milroslop kaum ertennt. Dadurch nehmen sie sich aber ganz abscheulich aus s« und dieses Mikroskop ist --- hypochondrir. Wenn sich die Menschen recht daraus legen wollten, die Krankheiten mitko ftapisch zu studieren, sie würden die Satisfaktion haben, alle Tage krank zu sein.« Die hypochondrie besteht in der Furcht vor irgend einem eingebildeten Uebel. Sei dieses Uebel nun ein kör perliches oder nicht« immer macht uns diese Furcht traut; denn sie raubt uns zum mindesten die eiterkeit der Seele, Lebensfreudikeit, chaffenelust und das Bewußt ein« unserer Gesundheit. Der Zusammenhang zwischen seelischer und leiblicher Gesundheit ist auch viel u innig, als dass bei seelischer Ber tiinmung nicht auch der Körper beein flußt würde. . Darum ist die Dypochondrie eine recht häßliche Plage fiir den Menschen. Sie entzieht ihn neben ihrer krankhas ten Einwirkung aus Seele und Leib auch seiner wahren Lebenjausgabe, in dem sie ihm den Muth raubt-Muth. der nichts anderes als straft und Oe sur:bheitshewußtsein ist —- den Mut »für die Erlangung höherer Ziele und ihn hineinsiihet in die Welt des Mein Ilichen, in die Sorgen ums Nebensäch sliche, Förmliche. Auf diesem Wege ’wird der hypochonder zum lächerlichen fund unerträglichen Pedanten. Der hypachonder tann auch nie zu einein unbefangenen Genug menschli cher , reuben gelangen. Das ist eben daz dauerliche, daß er, ber tausend mal vor Angst stirbt, erst leine Zeit übrig behält, sich recht zu steuer-; er sann es auch nicht begreifen, wie an bere ein vergnügtes Gesicht machen können, während ibn doch schon die Fliege an ber Wand ärgert. Der Hy pochonder erblickt eben überall nur schwarze Farben. auch ba, wo gar leine sind; den "teren Sonnenschein ver Freude emp ndet er aber nicht. Ein griesgrämiger Gesell paßt nicht unter den Verkehr ver Menschen. Man siiblt sich durchaus nicht wohl in ber Nähe jemandeb, der aus Schritt unb Tritt den Geist ber Kleinlichteir, der Aengstlichteit dotunienriert, iiberall den Weltverdrusi zur Schau trägt. der sich stets nur rnit ber eigenen Persönlich teit besaßt und ost genug auch dieses egoistische Interesse nur aus den ehe neu Leib beschränkt Es gehört schon viel Milde dazu, gegen die Rücksichts lost teit bei hypochonbers nachsichiig u ein. Und innner ist eine solche ach t auch gar n t arn Plage. Der an ander wird si noch am ebesten ssern, wenn man tbn nicht bötschelt und pflegt, sondern ihm der die Wahrheit ins Gesicht fagt. »Etfei fchend wie Gewitter find zu Zeiten goldneRiletfichtslosigsteiten.« Hypochow ttie ift eben eine Thatheit, die nicht scharf genug bekämpft werden kann, und gegen unvernünftige Schtullen dürfte felbft die Lauge des Spottes als heitmittel am Plane fein Der hypochondet foll sich jedoch felbft zu beffetn suchen; denn wer etft auf vie Hilfe der Menschen wartet, bes tkitt meift den unangenehmen-i Weg. Als das vorzüglichfte Mittel gegen Hypochrndtie möchte ichThätigiteit nen. nen. Ich meine aber nicht jenes laue, ftiickweife, gelegentliche Arbeiten, fon dekn etnfte angeftkengteThiitkgteit, die all unser Denken und handeln in ih rein Banne gefangen hält. Ibiitigteit, die sreie, heitre fimmelstochten läßt erstens dem Men chen keine Zeit übrig, um aus nuhiose Grillensiingerei auoi zugehen; sodann schasst sie ein seeli scheo und törperliches Gleichmaß und erzeugt jene heitere Stimmung, welche die Keime der griimlichen Hyvochow drie schon im ersten Keime erstickt. Dagegen leistet der Müßiggang der Hyvochondrie nur Vorschub. Es ist ja selbstverständlich daß, wenn teine ernstliche. unserLeben iiiiasiillendrThä tigteit unser Interesse in Anspruch nimmt, sich dieses ganz von selbst mehr aus unsere eigene Persönlichkeit ton zentriert. Wir finden dann wohl un sern Zustand nicht so, toie er sein sollte oder sein tiinnte, und es entsteht eine Stimmung, die gar leicht zum Nähr boden siir die hypvchondrie werden kann. Wir sehen dann Gespenster-. weil wir sie eben sehen wollen. Wir schcssen uns dann selbst Sorgen und Mühe. wir suchen Dornen. wie der Dichter sagt, und sinden sie natürlich auch. Wenn man im allgemeinen von ei nenr Segen schwerer Tage sprechen tann, so gilt dies vom hypochonder noch ganz besondere-. isz tigite wahr hastig noth, daß ihn die wirklichen Nöthe desLebens tiichtig unter ihr Joch nahmen, damit er ertennte, ivie thöricht es sei, sich auch nur von eingebildeten Leiden, von selbstgeschassenen Geißeln peinigen zu lassen. Wo wirtliches Leid herrscht, da mus; das eingebildete Uebel ar bald weichen, und das Wort ist feist wahr Trr Hernach-vibri- iit bald kuriert. Wenn ilni das-.- Lcthi reitst iriiliiierk Der Hhvochonder ist gern mit sich allein; wo srohe Menschen weilen, da ist siir ihn teine bleibende Stätte. Die Einsamteit ist seine Domiine, wo er seine herrschast am besten ausübt. Er müßte aber gerade ten Umgana mit Menschen vslegen. Frohe Gesichter, verständige Unterhaltung, Ossenheit tann die hypochondrie nicht vertragen, und sie macht sich dann beizeiten ba von. Wie schon ansangs erwähnt, haben wir alle mehr oder weniger die Launen der Hypochondrie zu ertragen. Ganz besonders aber wird sich der vor ihr zu hiiten haben, der mit einem melancho lischen Temperamente veranlagt ist. Zwar ist Melancholie und Hyvochon brie. was ausdrücklich betont werden mag, durchaus etwas Berschiedenee, allein beide weisen doch mancherlei ge meinsamr Shmptome aus «-- Ver schlossenheit, Ernst. bang zur Einsam teie —- und Melancholie tann deshalb leicht in hhvochondrie übergehen. Auch werden unsere Mitmenschen den Unter schied zwischen beiden Begrissen nicht einsehen oder nicht einsehen wollen; der Melancholiter wird gar ost siir einen Hypochonder angesehen werden und sich dadurch in eine schiese Stellung brin en, die ihm vielleicht wieder zu einer uelle neuer Berstimmungen werden tann. . . — s Der Verstand tann Kosmovotit sein, iabet nie das Herz: ein weites Hei-z ha Lben heißt seines haben. L . H Die arofze silberne Punfchbolrslc die l dein Schlachtfchiff South Catilina zum Geschenk qernacht wurde, muß nu tiirlich auch zum schweren Geschiin ge . rechnet werden. ) . . . Nachdem derhnaqerSchiedsgerichtH gesprochen, werden endlich auch die Fi iche in neufundliindilchen Gemässern wissen. von wem sie sich fangen lassen dürfen und von wem nicht. s f lf Jn Berlin wurde eine Schule eröff net, wa Verlauferinnen iiber den uni aang rnit Kunden unterrichtet werden. Umgetehrt wiire es auch nicht schlecht. Manche Kunden brauchen Belehrung über den Umgan mit den Vielgeplagi ten Ladenrnamie len. i I I Jn den Arsenalen der Bundesreqies rung soll die Fabrikation rauchloien Pulvers verdrei acht werden. Das ge plante Weltfeiedensparlament wirft alle bereits seine Schatten daran-. k II I Wie Wind im Latine, wie Wasser in dem Siebe ist guter Rat irn Ohr der Torheit und der Liede. i i i , Den Optik-litten liberleben feine hassnunseiu «