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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 24, 1910)
Ein gnter Eheinanm ( Humoreeie von Vinx D ii r r. Willn saß in seinem A: beitozim mer am Schreibtisch und traute sich verlegen die Haare. Vor ihm lag ein soeben beendeter Brief. »Er-il ich, oder soll ich nicht?" Eine fcheußliche Verlegenheit! Wenn Betha wenig stens vie Finanzen nicht so genau in tue hättet Aber einen Abgang von U) Mart merlte sie auf der Stelle. Ein solches Pech! Nun waren sie zwei Jahre verheirathet, nnd noch nie war ee ihm eingefallen, wieder zu spielen-Hi denn er wußte, wie Betha das Spielen haßte. Wie sie ihn auch im Club ge bänfelt und geneckt hatten, bis er sich herbeiließ, in Erinnerung an ieine Junggesellenzeit ein tleinee Jeuchen zu machen! Und das Resultat? Ein schwerer Kopf und bis morgen 250 Mart berappenL Willng Bliet aiitt zu der ticke zivi schen dem Schreibtisch und dem gro ßen Biicherichranl und blieb an einein hübschen, alterthiimlichenWandfchrönt: chen haften. Eine wundervolle Ar beit, Olfenveineinlaae, ist. Jahrhun dert, Werth 300 Mart!« hatte es ein Kenner geschätzt Dae hätte Eu lalia auch nicht gedacht, alt- sie ihm dieses, ihr Liebling-stück, hinterließ, daß ee einstens zum Ilntiquar Jserat Sterling-er wundern würde, um dem Neffen auf der Berlegenbeit einer Spielschuld zu helfen. Aber es ging nicht anders, und entschlossen fügte er dem Brief das Poftftriptum zu: »Bit te Antwort, ob Sie es ansehen wollen« aber distress Meine Frau darf es nicht trissen!« Die Antwort traf ein. Frau Bettm hatte sich ein zierliches Schiirzchen vorgebunden und besakl sich im Spiegel. Sie war rin ganz tlein wenig von Eitelleit geplagt, denn sie swar ein niedliches junges Frau chen. «Endlich, endlich!« Die Glocke tön te· Sie eilte, vie Borthiir zu öffnen, crber es war nicht Willnx eine dicke vierschrötige, nicht übermäßig reinli che Mier war es, die ein Briefchen Zwischen den Fingern hielt. TZie schien einigermaßen bestürzt. JJlit offenem Munde starrte sie die zierliche lsritlsei nung an, die ihr die Tbür öffnete. Auf dem breiten Gesicht spiegelte sich ein ergödlicher Wettstreit der Entschlie ßungen. »Wobnt hier Herr Willn Mauer-P fragte sie endlich. »Ich soll die-z hier abgeben!« Frau Betbg streckte das Händchen aus« »Gewiß, geben Sie herk« Jn den blöden Augen der Magd blitzte ein schlauer Schimmer. Abwehrerrd hielt sie dir band vor. »Halt, ich oars den Brief blon persönlich abgeben!« »Jo, aber Herr Maner ist nicht zu Hause!« Dies schien der Sendbotin einen ge waltigen Strich durch oieNeetxnune zu machen. Man igd reutlich, wie ihr Hirn arbeitete. »Sie sind aber doch nicht dieFrnri?« fragte sie endlich zögernd. Frau Bethn wurde leichenblafz· sie begann zu zittern. Was war dir-? Ein Brief an Willn. persönlich nbzu geben, der nicht in die hänbe der Frau tornrnen durfte? Sollte Willn untreu sein? Er blieb gestern Abend so lange aus« weit länger, nls sonst! »Nein«, ftotterte sie, »ich bin var Mädchen« Die andere muß das zierliche Fi gürche verächtlich von oben bio unten. »War- trienst du Lohn, du elendee Dinn?« deingte der Blick. »So sind sie bei Herrn Manert" Wieder ein ver ächtlicher Blick. »Dann geben Sie ilnn mal den Brief« nber persönlich! ’s ist ein Gebeimniß. die Frau darf nicht-s wissen!« Mit einer nnnachntnnlichcn Geber de der lieberlegenthseit reichte sie dieser rsrrnfeligen Stondeoaenoffin dir-Brief cken Und trat hrcherkzcderien Haupte-: den Rückzug an. Frau Betha war zur Saliiänle er starrt. Doch plötzlich faßte sie sich, ein Gednnte schon ibr dnrch das Kopf dien. Sie -ie —s -— s- Wo hin sollen wir Antwort qebenk" frag te sie niit fnntelnden Augen« « Die Dicke überleate ein bischen« Vielleicht steht es nicht drin, dachte sie. Aber den Namen sage ich nicht, denn er ist ein Geheiciiniß· »Vittniilien martt 37!« erividerte sie dann schnip pisch, und stopfte oie Treppe hinaln JSoll ich, oder soll ich nicht?« sag te Frau Bett-in dann öffnete sie Ueil die Antwort selbstverständlim bejn hend ausfallen mußte, den Brief Ein Mirtchen mit wenigen Worten: »Mir um hat-b 9 Uhr in Ihrem Brsreiin J. GI« Sogleich eilte sie an das tleine Wandregnl nnd entnahm ihm das Adreßbuch. Viktualienniartt 372 ha, der Ungetreuek Pfui! Abscheulich! Da fiel es ihr als erstes ins Ange: »an Grazielln Ballettänserin.« Das Buch sont ihr ans den Hän den« uns die Sinne drohten ihr zu schwinden Er beträgt wicht« —- — seths legte das Mirtchem das sie wie-der in einen Umschlag geschlossen. Wlattv auf den Schreibtisch des Wobnzimmers Als Willy vom Bu ] renu heraustani,n1l)in er es anschei : nend gleichgültig und schob es in dies iTstche· I Sie beobachtete ilsn scharf und sei-»F Tdase er in Verlegenheit gerieth. I ! Warum öffnest du denn das Brief chen niristlya fragte sie unschuldig wie eine Taube i Er erröthetr. »Ach so ich habe ei? Hin Gedanken eingesteckt« Histig zog jer es heraus und erbrach den Um schlag »Der Gell« mrrrmelte er ; Anat-" sagte sie, und der Ton; tlang mertwitrbia scharf. . »Oh, etwas Geschäftlichesl Ich Fuß hart-her noch einmal hinunter ins iBurentU Seine Stimme war un Tsicher z Das Abendessen verlies set-r ein isilbig. Als sie nufstandem rüstete sich »Betts.1 zum Aus-neben. »Ich muß heu te Abend in die Versammlung des Frauenvereine5. Gehst du nicht mit? Es sind smch die Männer eingeladen.« » Er schlug nie Augen nieber unter lilsrein sorschenden Blick.« »Ich tiinn nicht, Bettsa ich muß noch » arbeiten.« Zie niclte lülsi. »Ich denke, icts "tverde spätestens bis elf wieder da sein·" sWilln sah aus. »Was hast ou, Be tha, Du bist heute Abend so sonder Visi« »Ich? Ich habe doch nichts!'· gab sie verwundert zur Antwort. Willh war ganz niedergeschlagen »Sie hat es gemerkt! O, der tfse:!« dachte er. -« —-· — halb neun Uhr war vorüber. End lich hörte sie die Thiir org Bttreaus. Gleich einer Katze schlich sie die Trep pe hinan. Durch das Schlüsselloch siel »ein heller Lichtstrahl in den dunklen Flur. Ah, sie lonnte durch var Schlüs selloch sehen! Doch sie schämte fich Aber due Ohr legte sie an die Ihiir Hund horchte. Win sprach mit ge .«diimpster Stimme, sie verstand ihn nicht. Doch jetzt, horch! Das war eine Lsremde Stimme die antwortete, die Stimme eines Mannes-! Wie ein Cent nerstein siel es ihr vom Herzen, und sie mußte sich zusammennehmen, nicht auszusuheln Ohne weiteres Bedenten schickte sie sich an, durch das Schlüssel loch zu gucken. Ein alter Mann mit schöbigem Nod sprach mit ihrem Man ne. Deutlich vernahm sie jetzt, wie sie um Zahlen stritten. »So wahr ich Jssaat Gierlinger heiße, es ist nicht i mehr werth!« sagte der Alte laut uno deutlich. Sie huschte den Gang entlang. »O. »der Liebe, der Gute!« Wie hatte sie iihm Unrecht gethan! Sie wars ein Kußhiindchen zurück nach der Thür. ; O, sie war so froh, so glücklich! Doch lseht wohin? Wenn er vom But-an Iherauslann müßte sie sort fein, Ein-d ldie Versammlung des Fraiteiivereine5, )sie sand ja heute aar nicht statt! Ganz einfach, sie qinq zu Anna Schar-sing und lud sich bei der Freundin zu Ga ste! -- - —- s Eg war ft Uhr aeworden Willu tam vorn Bureau die Treppe heraus. Er tupste sich mit dem Taschentuch den Schweiß oon der Stirn. Es hatte Mit he getostet! Aber 275 Mart hatte er doch herausgeschlaaem mehr als er brauchte, um dieSchuld zu decken. llnd Betha vermiszte das Kästchen sicherlich nicht« Sie bei-asz, Gott sei d.inl, teinen Sinn siir Alterthiimer. Sie konnte auch nichts aeniertt haben, trotzdem der dumme Hönvler die Sache so schief angefaßt hitte. Er war so froh, so heiter, nun er die Last vom Herzen hatte! Am besten wäre eg, wenn er sie überraschte und sie aus dem Ver ein abholte. Welche Freude sie haben würde! Als er nich einer Stunde allein zu iiicllehrte, fal: er sehr schlimm aus« Düften Falten zogen sich unt Stirn unf- Mllnd. Er warf sich in den Lelniftnhl und fteierte vor fich hin. »Sie hat tnich belvgem die Versamm lung lkat nicht ftnttaefunden nnd war nie nnf lieute Abeno befiininitl Gott im Himmel. fie iit untreu! Darum ihr icnoerbarev Benehmen heute Vlbend!« Er wälzte fehreclliche Gedanten. Eine halbe Stunde briitete er, ali- er iliren leichten Schritt nnf der Irevve .--ötte. Sie öffnete die Ihiir nnd flog qui ihn zu, ihn zu tiiffen. Er stand auf nnd mehrte .:b. »Als tommft du du«-« imqte er niit inecht barer Stimme. Barmherziger Hixnmelt Dic- war die Strafe iiir ihre Eifersucht fiir Ni Oeffnen des Briefes, fiir MS Hor chenl Sie zitterte. »Willn long dentit du non mir?« »Was ich denle?« faate er voll Hohn. »Ich denke du warft imFrauens vereint Oder nicht? Warst du viel leicht «1nderstro?« Sie war fo erschrocken, so fchuldbes wußt! Unter Thränen gestand sie alles. O, wie gut Willy wart Verzeih-nd tiißte er die Theänen von den Au gen. »Sie weiß nichtsl" fagte er sich mit innerltchem Entsiisetn Dann hielt er ikr eine tleine Streit-redist, aber fis fel fede qelinde aus. »Eigentlich«, sagte er, »follie ich zur Strafe überhaupt bleiben lassen, was ich icn Sinne hatte. Jfant Gier linger hat nämlich einen alterthüm lichen Schmuck Der dir gut passen würde Aber er ist theiter, wir ivur Den über den Preis nicht einig! Willst du den3ck-:n·ict, oder lieber einen neuen Hu:?« Willv wußte nennt-, das-, sie sich fiir den Hut entscheiden würde. Sie fiel ihm um den Haks. »Einen neuen Hut? O, du bist sc Hieb und «s;iß, Willn!« H--.-I-— Schlenderphilipp. Stizze von L isa H. L ons Das Telephon im Dienstzinsmer des tleinen Stationspgebändes tlin gelte. »Zind Sie dort, Herr Vorsteher? Ja, zum Donner-betten wo bleiben denn aie Schwellen? Glauben Sie, die Arbeiter würden bezahlt, damit sie herumstehen und Maulassen seilbal ten? Lassen Sie aus der Stelle laden, Herr, aus der Stelle; morgen seiitl wünsche ich die Schwellen hier zu ha ben. Schlitsik« Der Beamte rieb sich nechdevtlich die Stirn. Es stimmte sa: seit drei Tagen tagen die Hölzer schon bereit aber es waren teine Wagen stei. sie hinauszuschassein Zwei standen da mit Kies geladen, einer mit Schienen und die übrigen waren schon draußen beim Streckenbau oder mit Kohlen un terwegs-. Aber Rath mußte natürlich geschafft werden« das stand fest, sonst tonnte er sich einen Anschnauzer bese hen, der sein Bedürfnisz aus lange Zeit hinaus deckte. Gut aelaunt war der Baurath seht schon nicht« sonst hätte er nicht selbst telephonirt Er trat vor die Thiir und iointte einen älteren Mann ber(in: »Die Schwellen müssen heute noch wer-. Brinlm.rnn, der Alte will sie morgen sriih dort haben. Da werden wir wohl von dem einen Wagen den Nie-J einstweilen wieder ausschauieln müs sen." mittinnen irir nicht lieber den ollen Möbelwaaen nehmen, der hinter dem «Schuppen steht, Herr Vorsteher? Läßt sich ja nicht so gut laden, aber es dauert wohl doch nicht in lange. als wenn wir erst mit der Sandbnddelei ansangen.« »Wenn Sie meinen, Brinlmann . ·· mir solle recht sein. Aber nehmen Sie gleich Leute genug dazu. denn svea muß das verdammtige Zeug, sowie der letzte Zug durch ist. Die anderen drei Wagen können dann bei der Ge legenk;eit auch gleich mit!« Der Vorsteher ging ium Vesper hinaus in seine Wohnung nnd bald Idaraus hiirle er, dass sie unten mit Der YLlrbeit angefangen hatten. Es fing schon an, dunkel zu werben und me icrsten Sterne leitzten am Himmel :.1t· als-« die letzte schwere Holzichtvelle in »den Wagen geschoben wurde, s »So weit waren wir« meinte BrTnt mann und schlug die Thürfliigel su, »Und nun wollen wir mal sehen, was Mutter uns in Den San gepactt hat« Tie iiini Männer gingen hiniiber in den WartesaaL ließen sich erst ifire Flaschen siillen und streckten sich Dann der Länge nach im Schuppen aus« Die Arbeit hatte hungrig und miibe gemacht. « Mann, der den tleinen Feldwe eq d her takti. Er lentte seine Schritte dein Schuppen in. Aus einrnil blie! er stehen und horchte. Die Stimmen der Arbeiter tönten ihm entqenen ,li’a, die sind ja lieute nocti spät ;11.t.in.«-e, dachte er, »und Brintmnnn ist auch noch dabei. To muß icti wohl ein Hang weiter geben Mit Br: nknmnn, das wußte er nmr nicht zu sp..ßen: der würde -!-ui nicht erlauben, yle Freiqast ini Zchupieu zu iibernachten tsinen Tunaenichts hatte der ihn neu lich erst qenunnt, ei nen Strvnier und einen quni faulen Hund, der deni Herraott die T me sieh len that Philipp Mellmann nicht, aus Prinzip nicht« denn er tain aus« · durch die Welt. Arbeiten tlmt er »nur gleichfalls auc- Brit: ,ip nicht its hat te in zur leinen ,wect, damit un; is n nen, denn arbeiten machte il,n i:i:: her so niiide, dssz er doch qteicts cviexser aufhörte llnd wenn er ijir ttteld ar lseiiete, dann verlnnaten die Leut-- se gar noch, daß er schnell arbettete, und siir Schnelligkeit Tour er nun silwu gar nicht zu luden Lllleg mußte sei nen qetniichlichen Gang gehen, wie er ihn selbst stets ging. Daß et feine Beine jemals zum Laufen qetsrksicht hätte, dardus tonnte er sich niclrt mehr besinnen nnd so un die deeisxig Jahre reichte sein Gediichtniß doch zurück. Darum nannten sie ihn auch Schleu terphilipp in der ganzen Gegend lan Schlendetpliilipp war weit nnd breit bekannt, aus jedem Bauernbose, in Leder Wirth-schoß Jn den Gaststuben war er sogar ein gern qeiehener Gust, der nicht einmal seine Zeche zu bezah len brauchte. Es fand sich immer ei ner, der ihn sret hielt, und sogar die Wirthe thaten es dann und wann; denn wenn Schlenderphtlipp da war Hungriq und runde tvnr auch ir ol o! l l l l und feine lustigen ,,JJö-s.chen5« und feine ulkigen schnöde anglranite, dann saßen die Bauern noch einmal so lange und manches Glas Bier und manchen Schnaps konnte der Wirth mehr einschen«en. Auch Baargeld W le er manchmal in der Tasche. Er konnte dem Pferdejuden ganz genau jagen, wo ein Kutschpferd zu haben mat, wie er es gern-de brauchte, und der Förstet halte auch nicht nöthig, den weiten Wen an’.g andere Ende des Revieks zu laufen, wenn schlender philipp doch da in die Gegend wollte. Nach den Pfahleisen sehen, das konnte Schlenderphilipp, und icoie man ein Fuchseisen stellte und Fischreusen leg te, das wußte er auch; und wenn er im Vorbeigehen dem Metzger Bescheid sagte, daß aus dem Papenhofe ein Fialb zu holen wäre, dann brauchte der Bauer nicht selbsst zu gehen und der Knecht konnte bei seiner Arbeit l-leiben. So fand sich denn hier ein titroichen und da eine Mart Jus-tm men. Heute aber nannte Schleuderphilipp feinen rothen Pfennig sein eigen und darum wäre ihm dac- Nachtlogig im Schuppen schon recht gewesen« denn die Nächte waren empfindlieh kalt. Tut sie! sein Blut auf den Möbelww gen. Gerade ris-, der Wind den einen Thürsliigel aus. »J!nmer hiibsch sachte«, dachte Zchlenderpliilipp und streckte den Arm ang, um ihn festzuhalten, denn es war sticht nöthig, daß er mit lautem Ge llapp wieder zuflog und die Arbeiter aufmerksam machte. »Sieh mal an, Du tomenst mir ja wie gerufen.« Es war in der That ein ganz ge schuhtes Plätzchem das noch zwischen rer Tbiir und der Ladung frei war. Nachdem er mit einem Stöckchen die Thiir von innen festgetlemmt hatte, setzte er sich mit dem Riicken gegen die Zeiteuwand und machte sein Bündel auf, holte Speck. Wurst und Brot her vor und begann zu essen. Da tamen Schritte heran, jemand stieß gegen die Thiir und schloß dann ab. Schlenderphilipp war im ersteni Augenblick etwas- verbliifft und wollte l l l schon rufen, dann aber dacht-, ers »Auch gut, dann stiehlt mich heute Nacht wenigstens keiner-. lind aus« machen thun sie schließlich auch mal wieder: siir’-.s erste langt es ja noch« B:sriedigt faßte seine Hand nach dem großen Wurstende nnd dem Kanten Brot« der neben ihm lag. Vorher war noch ern Lichtstreifen durch die Ihiir gefallen, jetzt war es ganz finster «Gut, dast ich wenigstens den Mund im Dunkeln finden tann«, sagt-r er sich, nahm einen Schluck aus« der Flasche und legte sich dann lang aus den Boden. tssin bißchen hart und schmal war das- Vett ja, aber er hatte schon uubeauemer geschlafen lfr war gerade im tfinschlasem alsz er das Ge ränfch eines- herannahenderr Zuges vern«hm, »Das ist mal nett«, dachte er. »nu» kreis; ich, dab, ec- tehn ist; und brauche nicht mal nach der llhr zu sel)rn«, and dann schlief er ein. Er tonnte aber wohl nicht lange ge- » schlafen haben, ali- esu mertwiirdigessi Rittteln ihn weckte. i »Da fahren sie mich auch noch um sonst auf der Eisenbahn und ich tom me ganz hiibick bequem nach Lichter Glück inuft der Mensch haben.« tfri hatte am Geräusch bemerkt, das-, der! Zug iiber eine Brücke fuhr und wußte nun, nach welcher Richtung eg ging. Ganz befriedigt nickte er wieder eins Aber eine nnaettorte ’Jl.iit)iriihe soii te er nicht neniefxen Zein Lager iriiir de ihm nnf ein-nat doch iiiertiviirdiii unbeaiiein. tsr mirs siih unruhig her um nnd stief-, kni! dem Kopf an etivad OarteL. link o.i-—— Horte schien näher auf ihn ziizxiriieten Er konnte sich erst gar nicht recht besinnen, wo er eigent lich war· tfr wollte sich cnfrichien Da stieß sein Kopf niieder an etwa H:irtes. Seine Hände griffen danach. Auf einniiil ioiirve er wach voll toinmen mach- lfr wußte-, nssi er mar, und er zviifzte mich, wag Ins Hatte war, das von oben nnd von der Seite auf ihn intirn Die Holzschwellenj waren ec-. Ter Zug fnhr den Berti hinauf, mir er oin stiiffen nnd Stöh nen der HUtaiitiinen merkte-, nnd die Hölzer ic iren nioiirsh inLi «itiitichen ae minnen nnd teiiten ihn ein zwischen sich iind der Tkiiir. Und die oberen Schichten. die tein Gewicht driiclte, entsetzt-In am schnellsten lfin Vrndis theil einer Minute später, nnd diig schwere Holz, dics er jetzt mit Den Llr men hochsteniiith nsiire qrade ans ihn heriiiiter,ief«ilteii. Und dies wiirde Tiber kurz oder lanki dennoch geschehen nnd ihn erdisiiiten denn kr tonnte ei- loiiin Kniehr halten. »Er biß die Zähne zusammen: der , lalte Sitiociß trat ihni aiif die Stirn. Die Arme wurden ihni steif nnd wie Ameisen lief es an ihnen heriiiif nnd herunter-. Da fing er an ziis schreien, fc liiut er tonnte: »Hilfe, Hilfe!« Das Gefauche der Lotomoiive Livertiinte den niir schwach aus dein geschlossenen angen dringenden Ruf. Das sagte er sich selbst und gab es auf· Und noch etwas anderes sagte er sich selbst und jedes Pater der Maschine rief es ihn-i auch zu: »Weil-i geschieht Dir, Philipp! Recht geschieht Dir. Phi lipp!« Hatte sein Vater ihn nicht auch oft genug gewarnt: »Jnnae, wenn Du das Herumstromern nicht läßt and nicht ordentlich arbeitest, dann nimmt es noch einmal ein schlimme-z Ende mit Dir.« Und nun nahm es ein schlimme-Z Ende. »Herrgott im Him mel, arbeiten will ich und nicht iniide werden vor tiefer Nacht. za Herr gott, das will ich, ivenn ich noch ein mal aus diesem« Seine Arme tonnten die Last nicht mehr tragen. Langsam sanken sie ihm am Körper herab und langsam senkte sich vie schwere Holzbohle auf ihn: nur den Kopf tonnte er noch wenden, daß sie idm nicht gerade auf dng Ge sicht tani. Der Druck ans die Brust wurde immer stärker. Die Sinne fin gen an, ihm zu schwinden. Da snar ec- iiini, als ob esn schriller Pfiff er: tönte. »Er-. nun pfeift meine Seele auf dem letzten Loch«, schoß es Sinn noch durch den Kopf. Aber konnte er jetzt nicht tiefer aths’ men? Der Druck von der Seite wurde schwächen eg« preßte sich nichts mehr gegen feinen Arm. Es wurde ihm wieder etwas tlarer zu Sinne. Mit aller Kraft versuchte er, das Holz don seinem Kopfe zu schieben, Er- gelang. Er merlte, daß sich wieder die ganze Ladung bewegte, aber diesmal nach der entgegengesetzten Seite zu. Noch ein paar trästige Pusfe, dann hatte er sich schon sio viel Platz geschafft, das-. er auf die durcheinandergeschobenen Hölzer wie aus einer Treppe nach oben aus die Ladung hinauftriechen konnte. Da saß er nun mit seinem von dein starken Druck dick geschwollenen Ohr und dachte nach. Er kannte den Berg ganz gut, der aus der Strecke lag. Oben aus der Höhe hatte die Maschine vorhin den Pfiss gethan und dann war es bergab gegangen und die Hölzer waren wieder nach der anderen Seite gerutscht und zwar schnell, denn auch der Zug suhr bergunter schneller als hinaus. Jetzt lag die Ladung ganz ruhig; man war wieder auf ebenem Boden. Das hörte er auch am Tone der Maschine und auch noch etwa-Z hörte er daraus, zwei Worte: ,,Halt’"g auch! HaltS auch!« Die Mahnung galt seine-n Etoszgebet von vorhin und seinem Versprecheux er hörte sie noch bis in den Schlaf· lfrst alLs jemand dEe Thiir ausrisz und daß volle Morgenlicht in sein Echlassgemach hereinsluthete, wachte er auf. Der Beamte war sehr erstaunt als oben von der Ladung auf einmal ein Mann herunterlletterte, nach einem Biindel griff, das in Ver Epe lag, ihm fröhlich zuniette, und dann hinüber ;n’5 Baubureau gings Das-, ec« Schien derphilipp war, glaubte er nicht« denn der Mann ging schnell, ganz schnell. llnd dif: dieser Mann nach Arbeit sraate una dann ali« Rollenarbeiter einer der sleisziasteu und tiiehtigsten irae und später sogar Etreetenwiieter wurde, aaiJ glaubten noeti Viele Leute nicht, die ei- nicht selbst sahen. Aber Per Grund lag darin, daii alle Lnto motiven, die an ihm oorbeissibren ihm immer zuriesen: »Halte auch! Halth auch!« .-»... Berichtigung, »Hast Du schon gehört? Unser Freund Gutheit hat heute Nachmittag uiit eigener Lebensaesahr eine alte Frau aus dem Kanal gerettet, und seine Gattin ist ihm dabei in helfen iniithiger Weise zu Hilfe gesprungen.« »Die Sache stimmt nicht ganz ge nan. Erstens- war er- teine akte Frau, sondern ein bildhiibschers junges Iliii del, und zweitens ist seine Gattin nicht aus- Heldenmuth nachgesprunaeu, son dern aus Eifersucht, weil Jie beiden zu lange unter Wasser blieben.« Missvtksiiisidniß. Gast: »Ich möchte etwng ganz Leich ied zu mir nehmen« Wirth: »Vielleichi a Briek qefäl lia?« anftt »Nein, danie, ich niöcht’ schon I» wag zum essen. Gute Bein-nun th- sprnch Hi der Freunin die Frau Miijdr Irr-den« Ver Koffer tiidi inne sie innig vereint:- »Wenn de Räidin kommt. .voll’n wir die DoktorÄn recht loben, die sind näm Iich spinnefeindk" Ja der Apotheke »Ich bitte um eine Flasche Haar ivnchgponmde!« .,Große oder iieine Fiasche"?« »Meine für iiirzeg Hann« Sismunden-Näh Vater folg fein kleiner Junae auf den Stuhl qefiieaen ifi): »Der ng bub fängt mich schon an rechtbaberifch zu werden, jetzt Habe ich ihm schon dreimal gesagt, er wird vom Stuhl fallen, und immer noch siehi er oben!" Anerkennung. IVagnbund Czum Polizeidiener deti ihn am Kragen gepackt hat): »Deij muß ict sagen, det haben Sie im Griff!« i Ostse Abtheilungschef: »Der Kanzlisi Meter hat gekündigt, Herr Titektot.'· Direktor-: »Hm, schade um den Menschen. konnte seinen Namen so gut «behalten!« Anerkennung. Betrunlenek Bauer (der von seinem Sohn nach Hascse geführt wird): »Auf meinen Jungen kann ich stolz fein, der ist wirklich eine Stüye seines Vaters.« Der Hauptfelsler. »Man sagte mir, Deine Fraulfchreis be Imokthogtapktisch · . »Das möchte noch gehen — aber sit kocht auch unert»hogmphisch!« tschi weiblich. anädine tzur Zoer »Dann wollte ich noch ung- sagem kann mich aber nicht erinnern, -- aber so ist es ja immer, man kann sich auf Sie nicht vertassen!« Protest Junge Frau: »Was meinst Du. lie ber Julius, soll ich mein Haar gold blono färben lassen?'« Gatte: »Ne, ne, dann sehe ich es nicht, roenn er- in der Supspe fchioiinin2.« « Jn oen feist-erwachen Sie: »Ach wie der Himmel so treu herzig iiber nns herniederlachi!« Er: »Wie Deine Angen, Geliebte!« Wie ninn spricht »Es liegt eine Krone ins tiefen Rliein«, sagte ein Tonrisi, da kutscht ilnn ein Zehnmnrlfiiicl ins Wasser. Sie liai recht »Nun hör aber auf zu lachen, Els khen, Du ivirsi sonst lrant!« »Ich lann nicht, Maina —- es — eL lacht von selber!« Vergeblich Arzt: »Hm Bäuche-L Sie müssest inässiger leben ian sich viel Bewe gung niachen·« Vänchel: »Ja selieii’s:«, Herr Dok tor, wenn i’ eß da muß i trinken, nnd ioenn i irinf , muß i noch mehr essen. N.1c11her, krenn i’ beides ge than hab’, muß i’ schlafen, nnd davon lkasik i’ meinen Wanst!« Schreckliche Verwünschung. »Ich wiinsch’ Dir, Weiteles, daß Du wärst die Dnncnn, daß Dn Dir waschen niiißt’, alle Tag die Füß’!« Feindin-ne Aisifnssiism. Tnlel se ei kni: Mußt hübsch viel Brod essen, Nil, Brod nncht die Wan xisn roih.« Neffe; »Im-i haft Tit wohl oiel Brod qmessm Intel, denn Tn haft sc ’:1e niliictie rathe Nase!« Vlno der Schulen Lehrer: »Wie heißen Die Bewohner oon :Uieiz.« Schüler: »Die Metzger.« Tlienrek Preis. — Tic alte häsUmus Vanhrtcitodncr: »Ge m-« den unfiicnsr lmtm im cin großes kllcrjstmnmh dnnnn lmltc ich mich nqu 1imii immrr in set-m Nähe ans wenn er uml diumlnr11m, dann soll cr mich we 11j(«1,itcs!-:i tnimclntm1.« » - f Stolz. Schatt. Ivir der Wmszlsmusr ichs ital wurden is. der sitmnm in mu- nie-non nicht a", seit feine meen mx Preis Wirst bals n. - Jo« wonsz der tman tvcjl ct a is ictt is, triegt er a no um«