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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 24, 1910)
Oft-tm- Okhtkkbkbkikf von cizztt sank-ungel. - --- No. 520. Wen dienivgihkeEsuk i mel-Proseschen hat das Schickenrehse for mich, und das meint für U n s ge seit-it Sellen Abend war es bei mich befchivssene Sache, daß ich wie nii mehr en Eiempi mache wollt, felbstgelegie Eier zu primus-so Wenn die Ehks so dheier sin, daß mer se nit erfordert sann zu tause, dann Laufe mer ieine un wenn se nii gut genug sin for daß mer se benle dahi, dann juhie mer ie for firiimpeii Edis —- ennihau, wenn mich noch einal eins ietiche duht, daß ich Schiaens in mei Jahrd den« dann: Iönne Je einiges drauf heite, daß fes zu den Nehber belange vuhn un nur bei Misiehk in meine Jahrd komme sin. Wisse Se alo. e Ruhl, wenn die Bueve so ebbes angestellt hatte, un ie: hen ihre Wichs aus den vreigefirichene Ess gehabi, dann war es vorbei, asnnver in den hier Kiio war es diffe rent. Einer von die Nehbersch. so en Schmartie, is her gange un hat die ganze Prosefchen mii en Schwing Schaii fvhivarösi un der Kanne hat« mehr von die Pickicherg verkauft wie er hat mache könne· Ich meitelvst hen mit die Mehl wenigstens e halsves Docend »zur sreunoliche Erinnerung« zugeschictt kriegt un wo ich hin sin komme hen die Piebels davon getahkt un Form drin-wer gemacht. Arn-wer ich will Jhne noch e paar onnere anidents verzähle wo gehäts pend sm. Wie mer die Tichictens wid der geketsrht gehabt hatte, da hen drei gefehlt un hie aus den heutige Daa hen ich noch nit aussinne könne« wo se hinkomme sin. Mer hen ausgesun ne, daß am nächste Dag e paar von die Nehbersch Schickendinner gehabt hen, cito-ver mer hen doch nirts pruhie tönnr. Ich hen zu den Philipp, was mein Hosbano is, gesagt, jetzt gehst tu in die Jahrd un duhst drei von die Schicteno lille un dann hen mir morae auch Schickendinner. Der Philipp hat awwer rrssjnhst. Er hat gesagt, er könnt niemand den Hals abschneide; et hätt in seinem Letoe noch Niemand gelillt un wenn eo auch nur e Sckkirten erör. Die Buwe, das sin ja auch fo eensellige dumme Fellersch, wo nur zu ihre Ma frech un sölsig fein un alle mögliche Triclö an se spiele tönne. wenn es awtver gelte ouht, emol ehoeg zu mache, was ich hnwcve will, dann hörte se aus. Einer nach den annerr hat gesagt, er könnt tein Schictens tille un deht liestver aus den Schickenstsrate verzichte. Bieseids das, wäre es schad siir die arme Diehrcher, wo mer doeh noch so viel Fonn mit se hen könnt· Sell hen ich awwer grad priewente wolle. Jrh hätt ja den Wedesroeiler odder die Wedesweilern frage könne, ans-wer das hätt ich nit gedahn, un wenn ich in mei ganzes Leive tein Schicken mehr gesteit hätt. Well. da is nicks annerlchter imme rig gebliwwe, als daß ich selbst den Schapp getiickelt hen. Ich hen mich e hötschet scharf gemacht un wie es Abend gewoede is, sin ich in den Schickenskuhp un hen mich eins von die Schickens geiäckelt Ich kann Jhne sage, es is mich eiskalt immer mein Buckel gelaufe, wenn ich mich gesagt den: »Lizzie. du willst en Mörder iammiiie, duhft du dich denn gar tei ner Sinn ierchie? Was hat dich das Schicien gednhm daß du so e unschul dige Person umbringe willst? Du Vist e iohiobiottei Puppe-fischen un duhst eg nur aus schnöder Gewinn sucht un weil dn e gutes Miel hen willst« Ei iell jah, ich den mich dies! cach lang immergedentt, un ichiieß lich hen ich eingesehn daß Die Schi ckens doch nur fiir die Mensche da sin un biiahs mer kann se doch nit esse,: so lang se noch lewe. is nicks annerichsJ ter zu duhn, als wie se zuerscht zu iille. Jch hen mich niei Häkschet irieai un hen sden Schicken, mer hen se im- » mer Berin geheiße, den Kopp abges: ischnppi. Wie das Blut eraus ge sprißt is, da hen ich en Schrei von J mich gecvwe un dann sin ich gesehntet. Mein Haller mus-, siers aewese sein, biinhs die Kids un die Wedeöweiletsch sin all herbei komme un wie se gesehn den« daß ich da gelege hen un voll Blut war, da hen se schuhr gedenkt, ich hätt. Suhseit tammittet. Se hen so e haiwes Dei-end Peth kalte-·- Wasser iwwer mich nepohrt un wie ich immer noch nit meine Vernunft kriegt hen, odder wie mer aus deitfch sage dubt, wie ich immer noch nit Lohnschjusk ge worde sin, da hen se ihren Meind ausgemacht den Korrohner zu ruhsr. Se ll hen ich gehört un in den näm liche Augebiict hen ich meine Auge ans gemncht. Well, da hen se mich schnell - widder zu mich gebracht un der Phi lipp hnt mich gefragt: »Lizzie wie hast du nur so ebbes dushn könne? Den ich dich nit immer viesent getriet? Was hat dich den mache Hand an dich lege?" Du bischt e Rindvieh, hen ich gesagt un das sin die erschte verninstige ; Worte wo ich von mich hen gervwe » könne. Jch hen dann eclsplehnt, daß ich nur da- Schirtm hätt lille wolle, un ; daß ich dabei gefehntet hätt. Well, da sin ie all froh gewese un dann is ver Wedeeskveiler dran gange un hat all die Schickens sdie häls abgehaclL Seil hat mich auch widder mähd ne macht, bitohs wag hen mer denn mit ;dreißig Schickens mache könne; ich tdenle er hatt dran gefiggert, daß ich ihn die Schickens for fein Ansch tnnnter gewwe deht. Da is er awtver schief gewirlelt un wenn ich ftwwe Woche von Morgens bis Abends nick lein Wing kriege. Jch tann Jhne fsaar. wenn ich gen-ißt hätt wag mich die verbollte Schickeng for en Trubel mache dehte, dann wäre mich keine ins Hans gekomme. Mit beste Rie gards Yoan Lizzie Hanfftenaei. — Vorschlag zur Güte· Angellngter: »Dari ich meineStrafe nicht jetzt gleich absitzeni Meine Schwieaermntter ist gerade zum Be such da. " Am Staatsamt-. »Der Giinzbera ist doch einer unie rer vielversprechendften jüngeren-läuft ler.« »Ach ja! Davon tann ich ein Lied singen. Seit zwei Jahren verspricht er mir täglich die beiden Anziige zu bezahlen, die ich ihm gepumpt habe.' Rechtfertigung. wie Schickens esse müßt, deht er noch« ( A.: »Sie nennen sich immer Tempe- ; renzter, und doch sah ich Sie schon; wiederholt Wein trinten. " »Ja, aber ich trinke den Wein « wie Wasser-« ! .-- »Da heiß« immer-. D qätf fo viel Fakbenbliude, pic rot mit grün und M telhrt venvechfelteu —- abek meine Nase hat noch tem Mensch für grün ge a « i zajsipskhritzs « s —————- l Wer ist unter den indischen Raian rer reichste? ( Jn Indien alaubt man allgemein» naß die Palme dem Nizam von Haida s radad acbiihre, der mit seinen zwölf. Millionen Unterthanen der mächtigstei indische Fürst ist. Der Nizam, der wie ein Engländer erzogen worden ist, I lleidet sich ganz wie ein gewöhnlicher( s«.I-terl)licher und richtet sich meist sogar nach der europäischen Mode. Er schmückt sich deshalb auch nie mit Ju Irelrin obwohl in seinen Schatzimn niern Edelsteine non fabelhafternWerth zsi finden sind. Auf den Nizam folgt auf derStusenleitet destlteichthumg der vtaelkziar von Baroda, einer der gebil detsteu und intelligentesten Fürsten der s Halbinsel Vor tnrzern ließ der citaetwcr von Bat-oben der sast drei Mill. Unterthanen hat, einen Theil feiner Dzianianten versteiaern, um Mit tel zur Unterstützung einer von ihm ge ariindeten Universität zu gewinnen. Es wurden bei der Versteigerung nicht weniger als 20 Millionen erzielt. Die siebenreibiae Perlenkette, die der Fürst alle Tage trägt, hat einen Werth von zwei Millionen, und solcher Verlentet ·ten besitzt der Gaetwar mindestens-l fünfzig. Seine tiaraartige Krone.i die mit 500 Diamanten und anderen Edelsteinen geschmückt ist, ist in ganz Indien berühmt. Und nian darf nicht vergessen, daß der Raiah unter seinen Schätzen den Südstern hat, je ren historischen Diamanten, der viel aröszer ist, als der der englischen Krone gehörende Kohinur. Perlen und Diamanten sind aber nur eines von den vielen äußeren Zei oben der Vermögenslage eines Rafahs. Diese asiatischen Potentaten haben alle in mehr oder minder scharf ausgepräa ter Weise die Baiiwuth. Sie begnüaen sich nur selten mit den von den Vätern ererbten Palasten und würden sich ent ehrt halten, wenn sie nicht bald nach ih rer Thronbesteigung mit dem Bau prächtiger Schlösser begannen, uni ihren Namen wenigstens dadurch aus die Nachwelt zu bringen. Man wird nach dem gesagten beareifen, weshalb cewifse indifche Städte eigentlich niir aroße Palasthausen sind: die meisten dieser Paläste, unter denen man nur wenige Meisterwerle findet, sind unbe wohnte Gebäude. Es gibt darunter einige, die so umfangreich sind ivie Städte mit 100,000 Einwohnerm So enthält z. B. das Schloß, das der Ma baradscha von Mewar bewohnt, nicht ; weniger als 2000 Zimmer. Es be s deckt einen so großen Flächenraiini,«basz in einein einzigen seiner Ehrenhiife eine Armee von 10,000 Mann be qiieni manövrieren lönnte. Als der Großvater des jetzt regierenden Für sten einen neuen Palast bauen wollte, wählte er als Bauplatz einen jener Riesenhiife. Und dieser neue Palast, der in den alten eiiiaeschachtelt wurde, umfaßt JZM große Zimmer, Rapellem mit Springbrunnen acschmiictte Höfe und einen Vergnügiinaspart. Das dürft-· einen Begriff geben von den Di mensionen des alten Palastes! Jn jedem Zimmer dieser fiirstlicheii Paläste scheint der ganze Luxus des Orients und des Olzideiits aufne häuft zu sein, in den Ziminern wenig stens, die iiian beiichtigen darf, denn ivie es im Zenana aussieht, weis; tein Fremder, weil dieser-Theil des Hauses, der dem Hareni der Türken uiid der Araber entspricht, leineni Fremden zu gänglich ist Wie beibringt nun ein Najah in mitten dieser fabelhaften Reichthümer fein Leben? Mit einer Einfachheit, die uns über-raschen muß. Er steht vor Tagesanbruch aus« wie man es in al len heißenLändern zu tbun pflegt, und widmet mindestens eine Stunde sei nem morgendlichen Bade und feiner Toilettr. Nach einem leichten Mahle steigt er in den hof des Palastes hin ab und vertheiltAlmosen an dieBrah nianen, die sich hier versammelt haben, um zu den Göttern zu beten, das-, sie den Fürsten veschutzen mogen. Ver Raiah begibt sich dann, bevor er eine Spaziersahrt oder einen Sparierritt macht, in die Kapelle des Palastes. Wenn er von der Ausfahrt wieder in den Palast zurückkehrt, erledigt er ins Gesellschaft seiner Minister diei Staatsangelegenheiten. Zu Mittags sitzt er ganz allein an einem mit zahl- » reichen Gerichten bedeckten Tisch: von den Geri ten sind die einen nach eng- l lischee Ae zubereitet, die anderen nachs den Rezepten der nationalen Kuche. Alle Speisen werden natürlich von ei nem Brahmanen serviert, denn der» Fürst lönnte nichts davon kosten. wenn . sie von einem zu einer niederen Kaste! gehörenden Menschen berührt worden wären. Nach dem Essen kommt dte schwillste Stunde des Tages: der Ra jah verbringt die Zeit der großen Hitze in angenehmer Unterhaltung mit sei nen Ministern und mit seinen Höflini gen; hin und wieder hört er auch die philosophischen Dissertationen seiner ,,Dottoren« mit an. Sobald die Temperatur wieder er träglich geworden ist« macht der Najah einen ossiziellen Besuch in der Stadt, entweder im Wagen oder hoch zu Roß oder aus seinem Lieblingselefantem immer aber in Begleitung eines glän zenden hofstaatei. Nach der Heim lehr begtinnt das einsame Diner, an dem we er die Frauen, noch die Kin - .. ..- -—-. x - - O der theilnehmen. Wenn das-J Essen Jor iiber ist, lauscht der arme reiche Fürst den Gesängen seiner Hoffiinger, oder aber er läßt sich von den Grosztsnten seiner Vorfahren erzählen Dann treten die Tänzerinnen ans, um dem Herrscher ihre graziösen Tänze darzu-« tragen. Um 9 Uhr. spätestens um 1()» Uhr. ist der Tag deg Raiah zu Ende.s Der Fürst nimmt noch ein parsiimiers teg Bad, um rascher einschlafen zu kön nen, und wirst sich dann aus ein mit wunderbaren Schnitzereien geschmück tes Bett· Russische Wahrsagerinnen. Der Russe ist aberglänbisch. Er fängt ani Montag kein Geschäft an, da ein Zehlschlag an diesem Tage auf alle Unternehmungen der Woche von Ein stnsz sein soll. Arn Freitag geht er un gern auf Reisen, denn der Freitag ist ein Unglückstag Jst er sonst im unkla ren iiber sein Schicksal, so sucht er Py thia in ihrer verschiedenen Lebensstel lung auf. Die Gadalta tWahrsagerim hat ihre Anhänger in allen Volksschich ten bis Hinauf zur Fiirstentrone. Jeder läßt sich gern wahrsagen nnd behauptet stets Von seiner Prophetin, daß sie die Beste wäre· Die patentierte Pnthia, das braune Zigeunerweib, übt sein Gewerbe ohne besondere Stassage aug. · Jrn Winter zieht es durch die Straßen Petergburgs in grellblnnrigenKleiderm die Ohren zieren eine Anzahl von Sil oermunzem den braunen Hals bunte istlagperlen .«Soll ich die Gliiel prophe «zeien?« lautet der Köder, den sie ans wirst. Meist geht alles achtlos vorüber, doch finden sich immer noch Leute, die in den benachbarten Hof treten und aus den Linien der Hand ihr Schicksal erfahren. Jni Sommer verleqen die braunen Proplietinnen ihr Miedings seld auf die Datsche. Dort kann man sie an den Zäunen vor den Villen se ben, wie sie zu saszinirren versuchen. Natürlich sticht sich die Zigeunerin stets weibliche Kundschast aus. Eine Seance auf der Datsche ist gar nicht so einfach. Da braucht sie eine Tasse, darin etwas warmes Wasser« natürlich auch Geld. Am Anfang genügt eine tleine Silbermünze, wenn die Neugier de aber erst geweckt ist, muß mehr ber beigeschafft werden« Das Finale lau tet gewöhnlich: Leg drei Rubel in die Tasse, dann erfährst dn alles! Auf den Schluß verzichten natiirlich die meisten, da der Spaß denn doch etwas-; kostspielig wird. Unter Lachen und Scherzen wird die Prophetin zur Gar tentiir hinausgeleitet - Auszer der Zigeunerin gibt es einei TReibe einfacher Weiber, die sich mit Chiromantie besassen. Das Volt trägt ihnen ost die letzten fiins Kopeten hin, um sein »Gliick« zu erfahren. Das Ge werbe stößt bei der Polizeibehörde nicht aus Widerstand Warum auch? Wer betrogen sein will, soll nicht um sein -Vergniigen kommen. Neuerdingg be« »schäftigen sich in Petersburg ver schiedene Damen mit ,,Wal)rsagelunst«,» annoncieren regelrecht in den Tages-; bliittern, ost soaar mit Honoraranaabe. ’ Sehr srequentiert ist der »Salon" der Gräsin Rel)binder. die freilich nnr ,,ecnpsoblene« Damen und Herren empfängt. Sie benutzt zu ihrem; Schwindel weder Karten noch Flasseeii grund, sondern liest Vergangenes und »Kiiiistiges aus den Linien des Ge sichs-. Eine Baronin Korss gilt eben falls als Autorität in diesem ,,Fact)«, wie noch verschiedene Damen, die eine fünfzackige Krone tragen. Sie leben( alle recht aulömmlich, ein Zeichen daii stir, dass das Bedürfnis, beschwiudelti zu werden, recht groß ist. » Dieser Tage wurde einer »Gläubi: l gen« von einer solchen Pythia übel mit ; gespielt. Frau Wera Schinidt wahr-« scheinlich ein nom de Gnerre) lerntez aus der Straße ein junges Lllliidchen i kennen und ekzsjhue ihr von ihm pro-.- i phetischen Punst wahre Wunderdingr.s Die junge Dame lud sie darob zu sichij ein. Die Wahrsagerin erschien einiaes ;Male. Beim letzten Zusanitnenseini jsollte zur genauen Feststellung dezj Glücks der Dame ein ganz besonderng Experiment veranstaltet werden. » Frau i Schmidt brauchte dazu sowohl Werth-; fachen wie baareg Geld, und zwar soj viel wie gerade im Hause anwesendl wäre. Das achtzebnjäsphrige Fräuleins war ganz Feuer und Flamme Die schlaue Pythia hatte ihr den Mund aar zu wiisserig gemacht Zunächst über reichte das leichtsinnige Ding der Wahrsagerin Schmucksachen iniWerthe von Ists-W, daraus noch Stfsiio Geld. Frau Wera nahm alles zusammen, uiu bei sich zu Hause alle guten Geister her aufzubesitwörm Um sechs ilhr abendg sollte bis junge vertrauensseliae Klim tin ihr Eigenthum wieder haben. Die llhr schlug sechs, sieben und noch mehr, idoch Frau Schmidt hatte ganz verges( sen ioie«i-r«n!lon1nien. Dar- neiinastiaie Mädchen fuhr daraus in die Wohnung der hellen Frau, und siehe da, sie war leer. Frau Schmidt hatte pliuzlich eine Reise nach be n Kaukasus unaetretn5. —.-.--— . Der Gipfel. Trinler (im Streit zu seinemi Freundi: »Geh, ich verachte Dich wie( ein Glas —- Wasser!« ( ( Sein Gebet-mitsp. . »Höre-i Sie, wie tönnen Sie mir( diesen Doktor N. als Arzt empfehlenL Der ist ja die llnhöslichteit selbstl« ; »Oh, doch nicht; er ist sehr liebens würdig-er läßt es sich nur nicht mer-s len.« l Ver Pelado Mexicana Pelado, der Geschundene, ist der Beinanie, dessen sich die unterfte Klasse der mexitanischen Stadtbewohner er freut. Er und die Pelor-a, seine meist untechtmäßige Gattin, sind des Bei namens nicht untoiirdig. Jn einer weißen Hose, die nur am Sonn tag weiß ist, nnd im Hemd, aber ohne Rock, die Fiiße in Sandalen, aus dem Kon den zacker huthohen, breitrandigen Strohhut, immer schmutzig und fast immer be trunken, oder nie ganz nüchtern, das ist der Pelado. Ein trauriger Geselle. Der indianische : lateinische Cha rakter erwärmt sich beim Sprechen und Pläneschmieden, bei der Umsetzung in derThat kiihlt er sich dann erheblich ab. Hier liegt auch der Grund des Bela dcelands. Der Pelado arbeitet nicht. Er ist teiner regelmäßigen Anstren gung fähig. Er arbeitet nur so viel, um Leib und Seele zusammenhalten zu können. Kein bißchen mehr. Bei niedrigem Lohn arbeitet der Pelado vielleicht vier Tage die Woche; bei hö herem begnügt er sich mit ztveitägiger Arbeitsleistung Sparen kennt er nicht, Ehrgeiz ebenso wenig. Zeit hat für ihn teinen Werth. Das Leben be deutet ihm wenig. Seine Jndifserenz isr kolossal. Sein Motto ist Wursch tigteit. Was er mit seiner freien Zeit macht? Nichts« Er trinkt, träumt, schläft. Spazieren gehen ist ihm un bekannt Hat er einige Centavos oder einen pserdebesitzenden Freund, so mietbet oder leiht er sich einen Klepper uno galoppiert von einer Kneipe in die andere. Das zu Fuß abzumachem tostet auch wenig Mühe, denn die Kneipen liegen nahe genug beisammen. Aber der Klepper ist ihm lieber. Was er trinkt? Jn Meito-Stadt Pulque, gegorenen Saft des Magueh, einer Kaltusart Jn unzähligen Zü gen wird der übelriechende Stoff friih morgens der Stadt zugeführt, in schmietige Schläuche getan und von Tagesanbruch an dem durstigen Pelo do in Zweiguartgläsern verzapft. Der leert das Ding mit seinem wulstigen Maul, und leicht angetrunlen macht er sich an die-verhaßte Arbeit. Um 10 Uhr großes Sehnen nach weiteren Quarts. Um 12 Uhr würzt Pulgue sein armseliges Mahl aus schlechtem Fleisch und flachrunden Maiskuchen. Um 4 Uhr die vierte Libation, und um 6 Uhr ist die Truntenheit und die Streitlust da. »He, Freund, nimm noch einen Schluck mit mir!« Der Freund hört nicht mehr recht oder will nicht und bezahlt seinen abschlägigen Bescheid mit dem Leben. Das Messer wird mit jedem Glas Pulque lockerer, und Todte setzt es jeden Tag unter den Pelados. Daß er andere angreift, ist ausge schlossen. Er ist ein Kavalier. Er muß sich beleidigt fühlen, ehe er mor det, nnd das Recht zur Beleidigung. gesteht er nur feinem Bruder Peladol zu. Die anderen Bevölkerungsschich ten hüten sich auch wohlweislich, mit ihm gesellschaftlich zusammenzutrefi fen, oder ihn, wenn er, wie fast immer, die Arbeit verpfuscht, grob zurechtzu ; weisen. Das Messer sitzt ihm gar zu; locker. J Der peladomordende Pelado geht meist straflos aus, denn die Kava J liersehre verbietet auf das stritteste,l daf; der Verwundete den Namen des: Angreifers angibt. Die stereothpe Ant- » wort der Gestochenen auf solche Fraix gen heißt: ich werde das persönlich abs- s machen. . Am Montag feiert der Pelado, und alle Feiertage beobachtet er mit größ ter Konsequenz. Sein Eheleben ist trostlos. Die Pelada in ihrer großen Einfalt, wird nach dem dritten oder vierten Kind verlassen und kann sich dann selbst weiter durchschlagen. Jhre lurze Ehe hat sie allerdings fiir den Kampf ums Dasein gestählt. Hiebe und Arbeit waren das Los, das ihr Gesährte ihr beschied, der sich nicht sel ten monatelang von seiner Frau erhal ten läßt. Die beiden wohnen in arm: seligen Hütten ohne Möbel, schlafen auf dem Boden, und die Lungenent zündung beendet des Peladog und sei « ner zahlreichen Kinder Karriere meist sehr früh. Sein Hauptvergnugen besteht ims Besuch der Stiertämpse, die ihm den: angenehmen Nervenreiz verschaffen,s immer Thiere und gelegentlich auch Menschen von seinen Augen getödtet zu schen. Tritt ein berühmter Matador aus, so muß sich der Pelado sein Ein-: trittsbillett und das Recht, mehrere Stunden lang, die Sonne im Gesicht, sich den Kampf anzusehen, durch er höhte Arbeitsleistung in der Woche er lausen. Die Frau, die sich die Sache auch ganz gern ansieht, bleibt natur lich zu Hause; sie mitzunehmen, wäre zu theuer. Seinen Beifall drückt der Pelado durch Pseisen aus. Gelegent lich wirft er dem Stiertiimpfer als Zeichen seiner Anerkennung seinen als ten Hut oder eine Apfelsine zu. Jn den kleineren Städten im Jnneren des Landes, die sich das Engagement von berühmten Stiertämbfern wegen des fabelhast hohen Salärs nicht erlauben können, tritt das heimische Element, das sind die wagetnuthigen Söhne der besseren Familien, als Kämpfer in die Arena. Jhre Schwestern und Bräute thronen aus hohem Baltone als Kö niginnen, bereit, durch Händetlatschen und freundliches Lächeln den Muth ihrer Verwandten und Verehrer zu sbelohnen Leider bietet sich dazu nicht« immer Gelegenheit Obwohl bei fel chen Arnateurtiimpfen den Stier-n oder Rindern die Spitzen der Hörner abgesägt werden, ist ein Puff mit den stumper Enden immer noch eine Sc cbe, der sich nicht jeder gerne ansieht, und mancher Amateur überschäst sei nen Mut oder unterschätzt die Gefähr lichkeit der Sache. Er zeigt mehr Ge schicklichkeit im Wettlauf als im Nah tampf mit der aufgeregten Bestje. Das gibt dann dem Pelado eine Gelegen heit, seinen Witz leuchten zu lassen. »Halte Pablito! Geh doch etwas nä her heran, die Kuh beißt ja nicht.« — ,,Juanito! du hast vergessen, dir von Mama die Höschen zubinden zu las sen.« — ,,.Hör’ mal, Don Julio, das if: tein Ballsaal. Bleib’ doch einmal stehen und tanze nicht immer her-um« —- Derartige Bemerkungen ärgern manchen jungen, heißbliitigen Men schen so, daß er sich unnöthigerweise der Gefahr aussetzt, bis er dann einen Stoß oder einen Tritt ins Gesicht von dem tiber ihn wegftiirmenden Stier erhält. Andere Bergnijgungen sind dem Pe ludo versagt, Sport in irgendwelcher Form kennt er nicht. Wassersport ver bietet die Natur. Turnen ist unmexi konisch. Zum Wettlauf ist die Sonne zu heiß und die Beine sind zu bequem. Aber Voltsfeste gibt es genug. Jn größeren Städten hat jedes Peiado viertel seine eigenen Feiertage, an de nen dem Karusselfahren, Werfen nach Negertöpfeu, Putque, und wo es den nicht gibt, dem Kattngschnaps gehal digt wird. Der Velado vertrödelt fein Leben und läßt sich tvehtniitigsslächelnd dev - Vorwurf gefallen, nnzivilisiert zu sein. M. Killy. Die Lastslebtqteit des weiht then Geschleck-et « Taß die Frauen die Aussicht ga ben, im Durchschnitt länger am e ben zu bleiben, als die Männer, wird wieder von neuem in sehr augenfäl liger Weise durch eine Statistik be wiesen, die in den Vereinigten Staa ten iiber die Lebensdauer der einzel nen Geschlechter aufgenommen worden ist. Diese Statistik zeigt, daß unter je 100 achtzigjährigen Menschen sich durchschnittlich 70 Frauen und nur 80 Männer befinden. Noch günstiger stellt sich das Verhältnis unter den neunzigjährigen Greisen und Greisin nen: hier treffen auf 82 Frauen nur noch ltj Männer. Es fragt sich nun, wrher diese größere Langlebigteit ei gentlich rührt. Hierüber lassen sich freilich nur Vermuthungen aufstellen, doch gibt es immerhin einige Anhalts punkte, die uns über die Ursachen we nigstens in gewisser Hinsicht aufzuklä ren vermögen. Zunächst hat Professor Lailv von der Yale - Universität eine Statistik aufgestellt, aus der hervor geht, baß auf je 7 männliche Selbst morde nur 2 weibliche kommen. Dies läßt« darauf schließen, daß das weibli che Geschlecht das Leben nicht so schwer zu nehmen geneigt ist. wie das männ liche. Schon der große Arzt Hufeland ha! ja darauf hingewiesen, daß ein heiteres Gemüt und eine von Pessimis inni- sreie Lebensanschauung wesentlich dazu beitragen, das Leben zu verlän gern Außerdem aber glaubt man in neuerer Zeit noch einen weiterenGrund siir die Langlebigteit des weiblichen - tsteschlechteg in der Eigenart seiner Be schäftigung gefunden zu haben. Viele Männer, wie Gelehrte, Richter, Kauf leute, Bureaubeamte usw« verbringen den größten Teil ihres Lebens am Schreibtisch Die Frauen hingegen schalten und walten in Haus und Kü che, wobei eg immer Bewegung und Laufes-ei gibt. Nicht umsonst weist man jetzt aus die gesundheitlichen Vor theile hin, welche die Bewegung ver-— schafft, und mit Recht empfiehlt man des-halb so sehr die Pflege des Spottes-. Auch die wirthfchastliche Thiitigteit im Innern des Hauses verschafft Bewe gian genug, und diejenigen, welche ihr einen gewissen Einfluß auf die Lang lebigteit des weiblichen Geschlechtes zuschreiben, scheinen so ganz unrecht nickt zu haben. ————-.-.-—— Eine Künstlersamilir. »Ich saae Ihnen, das Nägchen der Frauer Werner ist ein Gedicht!« »Und die ihre-«- Manneg ein — Knpserstich!« · Gutkr Rath. Jeder Mensch sei auch ein guter Kaufmann, und jeder Kaufmann sei auch ein guter Mensch; man suche das allerlleinste Geschäft wahrzunehmen, aber inan mache nicht aug jeder Klei nialeit ein Geschäft Wer niemals einen Rausch gehabt, der ist tein braver Mann sang man im 18 Jahrhundert Jm 2.0 heißt es JIVenigftenS in New York, nun anders: Jng Trinkerasyl mit dein, der Vierinal lin einein Jahre aus der Tat ertapvt sie-ird. llnd sei es iin edelsten Mosel- l s Wein. Der Weizenspetulant Patten soll eine Million Dollarg verloren haben. Wir leben zwar in einer Tränenwelt, Dennoch ist anzunehmen, daß diesem . lVerlust keine Träne nachgeweint wird. Ein französischer Gelehrter rühmt sich, Bazillen in der Steintohle entdeckt zu haben. Nach den hierzulande ge machtenEefahrungen werden das wohl T t u st baztllen sein. »aus-»w« - »s-. Z