Scis weib, sein Glück W von Markt Odlmquist Iestlich ist das hübsche, elegante Wer erleuaztet, Darm und sonnig störet trodst das Licht aus den mat ten Glocken an der Decke und aus den Seitentischchen brennen stille. ireudige Kerzen Hohe, grüne Zweige steigen aus buchiigen Bronzedasen auf und wirken feierlich und doch heimisch zu den zartgelden Wänden und den Ma: hagonimödeln Die Stube ist in eine erwartungsvolle, besondere Stimmung getaucht. Die Thür zum Nebenzimmer steht ein wenig auf, drinnen dlintt ein klei ner, siir drei gebraten runder Tisch, Silber und Kristall lugen aus reichem Schmuck von Veilchen und dellila Orchideen hervor, dustigee Grün rantt sich mit feinen Fingern um das weiße Damasttuch. Eine junge Frau tritt herein, sie schaut nach der kleinen Uhr am Ka min. geht zum Fenster, schiebt die Mullgardine ein wenig zurück und wirft einen zerstreuten Blick aus die unbelebie Straße hinab. Dann geht sie unruhig im Zimmer aus und nie-; der. Es scheint sie ein besonderes Ge- » fühl zu beherrschen, sie sieht sehr anss gegriffen, aber freudig erregt aus undi eiseArt unbewußter Größe und Reises prägt sich in ihren Zügen aug. Bis toeilen zuckt sie wie in Angst zusam men und der Blick der Augen verdun seit sich. Da geht die Thitr und der Gotte kommt herein, ein Mann mit gütigem, klugem Gesicht, Vierziger, hohe, gute Gestalt, klar gebauter Kopf, schmale händr. - Er geht auf die Frau zu. Lachean tiißt er ihre Hand. »Nun, Liebchen, du hier? Jch suchte dich in deinem Zimmer. Es ist wohl schon Zeit, daß ich mich umziehe, Har land wird bald lommen.« Die Frau ist noch ein wenig blasser geworden, geht zwecklos ein paar Schritte, ordnet mechanisch an den grünen Zweigen in den Vasen und Schalen. dann wendet sie sich zu ihrem Mann. »Ernst, wenn er nun nicht täme?« Undesinirbar ist der Ton. Der Mann hört Angst und Unruhe heraus und sagt freundlich, aber mit Trauer im Auge: »Warum sollte er nicht, wie sollte et heute fortbleiben, da er besonders eingeladen ist« das glaubst du doch selbst nicht. Beunruhige dich nicht-« Er kann es doch nicht hindern, daß; bei den lehten Worten eine leise Bit-l ietleit mitklingt. Aber beherrscht und vornehm bleibt seine haltung. Der Frau klopft das herz zum Zer springen. Sie findet kaum ein Wort, sie möchte ihm an die Brust fliegen, utrd kann es doch nicht, sie möchte ihm zujubeln, und fühlt sich gebannt. «Ernst, wäre es dir denn lieber, er käme nicht?« Sie schämt sich fast dieser totett er fcheisenkn Frage. die so banal klingt, so wenig passend zu dem wilden herz schlag in ihnen beiden. ihDer Mann wendet sich schnell zu( r. »Verz, warum darüber reden. Du weißt, ich bin am liebsten mit dir allein, aber ich gönne dir auch oon Versen Harlands interessante Unter haltung. Du weißt ja so genau, wie ei in mir aussieht, habe ich dich doch vielleicht allzu tiefe Blicke in mein Jnneres thun lassen. Warum also Worte?« Gequältheit und Unbehagen warfent einen Schleier über die freundlichei Stimmung, die den Raum erfüllt und die in den beiden Menschen vielleicht erst mühsam erkämpft wurde· . .Etnst,« —- es klingt so fest, so son derbar, daß der Mann dicht zu der Frau tritt — ,,,Ernft harland wird nicht iomrnenf »Er kommt nicht? Wieso, hat er denn abgeschriebeni« »Er hat nicht abgeschrieben, ich habe ihm geschrieben, er möchte nicht kom sein« Moor abgerissen, drängen sich die Worte hervor. UnwiMrlich hat der Mann die band des jungen Weibes ergriffen, et sieht vor ihr und sieht ihr fast Schem loi in die Augen. »Lieb, —- sag’, wie konntest du, s— heute, da er meinen Namenstag mit uns feiern sollte —!?« »Das soll et eben nicht! Aber es ist dir wohl unangenehm, du denkst ja nur get ihn — -—« Sie lang die dummen, trotzigen Worte nicht zurückhalten, trotzdem sie dabei Eber sich ielbst ertöthet, und sie murmelt: »Verzeih, Ernst« —- — Ek aber reist sie an sich: »Mit nich nicht, hörst du, mat tere mich IM, —- Ivie kannst du so frage-, fak, —- rede zu mir, —- wa tus —- —?« Unglaulmy bange Angst und zag « hste Jst-de kämper in ihm. Fest « W er U- sM Gestalt dek Gat « " ti- im N der Zitieknden die brau ., sucht-M M - Inn-M —Lieh, komm. —- tptnm zu « . Oktr- « ’ «Iksß, —- ich schrieb -- —- tt fdcte ais los-In. — überhan nicht Mhtx — Ernst. «- wir wollen ver reisery —- dnld, — gleich. —- dtt wos tesi ei doch gern, —- lsß nie- zusam t nien fortgehen, wohin du willst, —- —» streuen — rag- uichei — — s ! Wortlos halten sich die Beiden um ! schlangen. Jeyt gibt es leine Worte. Was da in ihnen Beiden stürmt, sich löst, zu einander brandet, aussubeln möchte und doch von schweren Kämpsen nach zittert, das ist nicht in Worte zu fas sen, nur Herz schlägt an Herz, Hand preßt sich in Hand. Die vergangene dunkle Zeit. die sich jetzt in ihrer ganzen furchtbaren Wucht und Unertriiglichleit so recht offenbart, soll nun versintens Gliich helle Freude und ungedemmtes Ver steden soll wieder einziehen, — o, wie sonnengolden liegt das Leben vor ib nen! — Aber der Mann weiß, wie die Seele seines Weibes erschüttert sein muß. wie das Ringen sie ausgewählt hat bis zum Grund. Das war iein tiindeln des Spiel gewesen -«- wie weiß er’5 vom eigenen Erleben — hat er doch ost geglaubt, es nicht überstehen zu tön nen· wenn er sah, daß sein Weib, sein Alles sich in Banden schlagen ließ, de nen sie sich lau-n entwinden konnte, vielleicht es nicht wollte! Alles war nur wie ein Hauch, nicht greisbar, nicht in Worte zu sassen, nicht enit Namen zu nennen, aber schienen nicht ihre Wangen rasiger zu gliihen. wenn — er — der andere, da war? Und ihre Augen blickten nicht spri, wenn die schwarzen Männeraugen redeten und sich ihr ergeben und beherrschend enrgegenneigren. Ver øan war im mer unantastbar, tadellos, ob aus Vorsicht, ob aus Ritterlichkeit, s— oh aus Reinheit? —— — aber der Gatte empfand es brennend, als entglitte ihm leise, leise die Seele seines Wei bes. Die Liebe stihlt die feinfke Schwingung. wenn der Geift au tausendmal nein ruft. Als die Ang um sein kostbares, einziges Gut ihn packte, — bat er fie· mit ihm zu rei sen, aber sie, die sonst nur ihn im Sinn und Fühlen hatte, mochte nicht fort, war gequält und wechselnd in der Stimmung gewesen, hatte nicht. wie sonst, die ftiirmisch-warme Art ihrer kindlichen Weils-natur ihm zuftrömen lassen. Aber nie hätte er ein Wort zu ihr sagen können von den Qualen, der Angst, die ihn durchbebten um sie, um fein heißgeliebtes Weib. Denn frei sollte sie sein, frei sein eigen fein, frei handeln. Binden würde er kein Weib an sich, das fich nicht freien herzens in feine Arme schmiegte. Und sie sollte nicht oerkleinert werden durch Gebote oder Bitten von ihm; tämpste sie, litt fie, mußte sie aus eigenem Ringen zu ihm kommen —- —- oder —- von ihm gehen. Sie war groß, vornehm, er hatte ihr vertraut. Aber grenzenlos schwer war es oft gewesen. Und nun, heute!? Er kann nicht hin-: dern, daß heiße Tropfen in feine Au gen treten, als er nun seines Weibes hände küßt. Sie klammert fich an ihn, drückt den Kopf an seine Brust, fchluchzt, weint, lacht und kiiszt wie scheu seine Stirn. Sie murmelt: »Verzeih —- — ——« nNiemals dies Wort, Lieb — —.« Tiefernft hält er sie umschlungen, die Seine, ganz die Seine, sein Weib, sein Glück. Ver ViphteriefalL Humoreste von M a r k T w a i n. Herr McWilliams erzählte: Also wie ich Ihnen schon sagte, herrschte damals eine Diphtherie-Epis demie in der Stadt, die allen Miit tern eine heillose Angst einjagte. Jch rief meiner Frau zu, aus unser klei nes Töchterchen weisend: »Mein Schatz, ich ließe an Deiner Stelle Eise nicht an dem Holz tauen." »Aber Männchen, das kann doch nichts schaden,« rief sie zurück, im Be Igrisf das Stäbchen wegzunehmen; doch nicht ohne zu widersprechen, was Frauen, zumal verheirathete, eben nicht lassen können. »Liebste,« entgegnete ich, «Fichten holz ist nachgewiesener Maßen für Kinder das wenigst nahrhaste hvlz.« Da zog meine tFrau ihre hand wie der zurück. Schmollend sagte sie: »Du sprichst gegen Deine net-erzeu gung. Du weißt, daß nach Ansicht aller Doktoren das Terpentin des« Jichtenholzec für Utickenschtviiche und Nieren sehr gesund ist« » »Ich so, verzeih-. Ich wußte nicht, daß Eises Mitten und Nieren nicht in Ordnung sind, und daß der Danner angerathes hat« — »Wer sagt den-L das unseres Kin des M und Nieren nicht in Ord ma HIW . »Aber Schae. Da deutetestee doch soeben aus« »Nichts habe ich assdeutet.« »Mein Liebling, we zdei Stunden sM Du —« »Unsimt. Gleichhieh was ich sagte, jede-falls schadet ei Stichen nichts, W es an dem holst laut. Sie sakl es M sind seettgk — «Aber ich bitte Dich. Natürlich Deine Grunde haben mich ödergeugt Satori werde ich einige Kloster W IiMlzei bestellen. Meine Kinder sollen nichts entbehren, so lange ich-" »Es ist Zeit. daß Du is- Bureau Miit —- Nicht die harmlosesie Bemer tung tann man machen, ohne daß Du dariiber riisonnirst und sie einem im Munde herumdrehft. Du sprichst und sprichst, bis Du selbst nicht mehr weißt, was Du redest. Und das weißt Du überhaupt nie.« »Du sollst recht haben. Jedoch in Deiner legten Bemerkung war ein Mangel an Logik, der" —-— Meine Frau war mit sammt dem Kinde fort. — Am Abend aber tam sie ichneebleich im Gesicht mir entgegen gestürzt. »O Mortimer!« rief sie, »der tleine Junge unseres Nachbars iit trank.« »Diphtherie?« srug ich »Didhtherie.« «Hofsnungslos?« »Ja, er wird sterben.«« Wenige Minuten später brachte das Kindermädchen Elschen ins Zimmer-, damit das Kind bete und den Gute nachttuß empsange. Mitten im Ge betchen hustete Elschen ein wenig. Meine Frau sant, wie von einem Schlage getroffen, zurück. Aber so gleich sprang sie wieder aus, um math doll anzutiiinpsen gegen die Krankheit. Sie befahl, des Kindes Wiege aus der Kinderstube in unser Schlamm mer zu bringen, und ging selbst, unt den Befehl ausführen zu sehen. Mich nahm sie natürlich mit. Wir brach ten schnell allei in Ordnung. Ein Bett siir das Kindermädchen wurde im » Antleidegimmer meiner Frau ausge-; schlagen. Aber nun siel dieser ein. daßs wir nun von unserer Jüngsten zu weit; entfernt wären. Wenn diese auchs wankend ver pracht ounen jouies -— Die Aermste erblaßte abermals. Also brachten wir die Wiege und das Mädchen wieder in vie Kinder stube zurück und schlugen für uns selbsi ein Bett im Nebenzimmer auf. Plöglich sagte aber meine Frau: »Wenn nun Eise die Kleine anfteckt?« Dieser Gedanke jagte ihr neuen Schre cken ein, und wir alle mit einander konnten die Wiege fast nicht schnell genug aus dem Kinderzimmer wieder wegschaffen. Wir begaben uns sodann in den uns teren Stock; aber da war tein Raum siir die Warterin, deren Erfahrung. wie meine Frau sagte, von unschägbw rem Werthe seien. So tehrten wir denn mit Sack und Pack wieder in unser eigenes Schlafzimmer zurück, froh, wie fturrngepeitschte Vögel. die ibr Nest wiedergefunden haben. Meine Frau eilte in’s Kinderzimmer, um nach dern Rechten zu sehen. Sofort kam fre, von neuem erschreckt, zurück und sagte: »Warum schläft Märchen nur so fest?" »Sie schläft doch immer wie ein Bär.« »Gewiß, aber heute ist es so sonder bar. Sie athrnet so —- so —- so re gelmiisjig.« »Aber das tbut sie doch stets-, Liebste." »Ja. ja, ich weiß· —- Dae Mädchen soll bei ihr bleiben und gut Acht ge ben." »Das ist ein guter Gedanke; doch wer wird Dir zur Hand gehen?« »Du kannst ja das eine oder andere machen. Jm großen Ganzen muß ich ja doch alles selber thun.« · Jm Schlaf hustete Clse zwei Mal. »We- bleibt nur der Doktor?« Mortirner, das Zimmer ist viel zu warm. Stelle die Heizung ab.« Jch that ei, obwohl ich nicht einse ben konnte, daß eine Temperatur von 15 Grad zu warm war siir ein tran kes Kind. —- Ils der Kutscher zurück kam, der den Doktor boten sollte, mel: dete er, unser hauöarzt liege unwobli im Bett und könne nicht kommen. I »Das Schicksal will es. Nie wari der Doktor krant. Und nun beuteLs Mortirner, wir haben nicht immer soi gelebt, wie wir sollten. Wie oft sagteJ ich Dies schon. Nun ist die Straer da. Glich-m unser armes Kind wird sterben. Preise Gott, wenn Du Dir keine Schuld beizumessen brauchst, ich werde mir nie vergeben tönnen « hat der Doktor keine Medizin ge schickt,« srug sie nach einer kurzen Pause «Ratiirlich. Aber ich wollte Dich nicht in Deiner Predigt fide-I «Oieb schnell ber. Jeder Augen blick ist kostbar. — Uber, was soll die Kinn da Elle doch nicht zu retten »Wo Leben ist« ist auch hoffnung,« warf ich ein. «hoffnung. Moeiimer, Du weißt » nicht« was Du set-est —- Rimtn schnell !——— was lese ich, alle halbe Stunde ein Ficke-wißt — ais ob uns eine Ewig keit zur Verfügung stände. Beeile i Dich Mokiimet, gieb dem Kinde einen Eßlöifel voll.« »Nimm nicht am Ende ein Eßw s fei —« »Aber fo mach doch. — So, mein Liebling, mein hetzblati. Schöne gute-Medizin für mein braves Kind. Sp, lege Dein Köpfchen an mich und schlafe schnell ein. —- Jch weiß. sie Dird den Morgen nicht erleben. — Ille halbe Stunde ein EßlssseL — Cek hole schnell aus dein Schritt chen seitab-nach die wird ihr gut thun. —- ——— Ochs Du verstehst davon nicht« Alsdann gingen wir zu Bett. Von der Aufregung und den Umzugslkarlseii ten müde, schlief ich bald ein; aber schon weate mich eine Frage meiner Frau. »Motiimer, ist die Heizung zuk« »Ja,« brummte ich. «Dachte ich mirs doch,« ries meine Frau. »Schneil össne sie. Es ist talt hier." Jch drehte die Oeizung wieder aus, legte mich hin und ichliei, bis ich die Frage vernahm: »Wi- mag das Gänesett sein? Klin gele doch bitte, Mortimer.« Jch liingelte nicht erst, da es doch teinen Zweit gehabt hätte, sondern f ging sogleich in die Küche, wo ich nach I f einigen mehr und weniger schmerz haften Zusammenstößen mit Einrich tungegegenstiinden das Gewänichte sand. — Wieder schlies ich ein und wieder »wectte mich meine Frau. L .«3ei nicht angehalten über die Stö Trung Aber es ist noch zu talt, um »das Kind einzureiben. Mache doch ;bitte etwas Feuer. Brauchst es nur . anzuzünden.« Ich schleppte mich zum Kamin und zündete das Fauer an. Dann letzte ich mich müde und traurig daneben. »Aber sitz doch nicht da, Mortimer. Du ertiiitest Dich. Gehe in’s Bett-— Gieb Eise erst noch einmal Medizin« Oe war eine Medizin. die ein Kind beträchtlich ermuntert. Meine Frau nahte diese Schiaspauie. umklse aus zuziehen und mit dem Gönsetett ein-« zureiben Jch ichlies wieder ein: doch» abermals nur fiir wenige Minuten. « »Mortimer, ich merle Zug. Bei der; Krantheit schadet nichts ia sehr wie’ gerade Zug. Bitte, riicte doch die Wiege an das Feuer.« »sp- « k,(,.! Das llstll tm uno man-Irre wuc rnit dem Teppichlliuser den ich ins Feuer stieß. Meine Frau sprang auo dein Bett und rettete ihn wobei es zu I einem tleinen Worttvechsel tam Einl Weilchen hieraus schlies ich wieder j stand dann aus Wunsch aus und berei tete einen Leinsamen Umschlag, der aus des Kindes Brust gelegt wurde. Ein Holzseuer ist nichts dauerndes. Alle 20 Minuten mußte ich ausstehen, um neues holz auszulegen was mei ner Frau zu ihrer großen Befriedi gung Gelegenheit gab die Zeit zwi schen dem Eingehen der Medizin um 10 Minuten zu verkürzen Jn Zwi-· schenriiurnen erneuerte ich die Um schlage und legte Sens, und andere Pslaster dorthin, wo noch leere — Stel len an dem Kinde waren. Gegen Morgen war das Brenndolz zu Ende, und meine Frau wünschte, daß ich in den Keller ginge und welches hole. Jch entgegnete, das sei doch eine gar zu mühselige Arbeit; dem Kind müsse nachgerade warm genug sein in den verschiedenen hüllen Könnten wir nicht noch einige Um schlage auslegen und Der Sag tam nicht zu Ende da ichj unterbrochen wurde. Nun trug ich« eine Zeit lang Holz von unten heraus, ! wars mich dann in o Bett und sing an! zu schnarchen, wie nur ein Mensch schnarchen tann der völlig entträstet,J und dessen Seele ermattet ist Die; Sonne schien schon hell in das Inn-z mer, als ich mich an der Schulter ges ? packt siihlte. — Meine Frau dliettes starr aus mich und rang nach Athem.j Als sie endlich sprechen lonnte, ries sie: ; »Es ist alles oorveit Alles oorbeitz Das Kind schwitztl Was ist da zu; thun?« I »himmel, wie Du mich erschreckt; hast! Jch weiß doch auch nicht, was loir thun sollen Vielleicht toenn wie das Fett wieder abwaschen und Else in Zug stellen.« -——— »Du Dummtops2 Wir haben keine. Minute zu verlieren! Eile zum Dottor Hund bringe ihn todt oder lebendig ; hierher.« JO öklklc Ucll Ullllcll lccllllcll Dlsall »aus dem Bett und brachte ihn. Er l sah die Kleine an nnd sagte, sie werde ;nicht sterben. Mir war das eine ’Freude« aber meine Frau wurde so böse darüber, als habe er sie beleidigt. Er sagte weiter, der Hirsten wäre durch irgend einen Fremdtörper oder sontt einen Reiz in der Kehle verur sacht. Da war meine Frau nahe da ran. ihm die Thüre zu weisen. Dann gab der Doktor Else etwas ein. was einen tüchtigen hustenansall hervor ries, und sogleich tarnen ein paar holzsplitter zum Vorschein. »Das Kind hat teine Diphtherie,« sagte der Doktor, «es hat wahrschein lich ein bischen Fichtenholz oder der gleichen getaut und sa sind ihr einige Splitterchen im halse geblieben. Sie werden weiter nichts schaden« ,Sicher nicht,« wars ich ein« »Im GegentheiL das Terpentin des Fich tenhotzei ist sehr gut gegen einige Kin dertranlheiten. Meine Frau lann Ihnen darüber mehr sagen.« Sie sagte aber nichts, sondern ber ließ entrüstet das Zimmer. Seit die ser Zeit nun giebt es eine Episode aus unfeeein chelebem auf die nie Anspielungen gemacht werden« Wie-te M Lasset-am eate is altes satte-. Mr Unterfeeboote sind durchaus nicht eines so neuen Dinqu wie man wohl anzunehmen geneigt ift. Schon Aristoteles spricht von einem zu feiner Zeit von Tauchern gebrauchten Appa rate, der fie mit Luft verforgte, wenn sie sich unter der Oberfläche befanden. Alex-ander der Große soll in feinen - Dienst Männer gehabt haben, die mit Hilfe von Apparaten auf dem Mee resboden gehen tonnten. Auch Pli ,nius erzählt von einem Taucherapva lrate. Der lenntniß- und erfindungts reiche Franzistiinermiinch Roger Ba ron bezieht ficb um 1270 auf Taucher mit Luftriihren. Claus Manna-, Bi schof von Upfaln, erzählt von Seeräu Fern. die aus Leder gebar-te Schiffe gebraucht hätten, mit denen sie nach Belieben aus und unter dem Wasser gehen tonnten, aund dädurch bohren sie grofze Löcher in vorheitommende » Kanffahrteilchiffe«. i s Vor dem Kaiser Karl Y. soll 1538! - in Ioledo mit einer Iancherglocke oderi Teiner ähnlichen Erfindung experimenss tirt worden fein. Aue dem Jahrel 1579 gibt es eine vollständige Be-« E ichreibnng eines unterfeeifchen Bootes, das von dem Engländer William Bourne erfunden worden. Sie he ginnt mit dem Sake: »Es ist möglich. ein Schiff oder Boot zu bauen va unter Wasser bis auf den Grund ge hen nud nach Belieben wieder nach oben tommen tann.« Das Boot sollte drei Decke oder horizontale Ahtheilun gen haben: va-· obere nnd untere wus lerdicht, und das mittlere mit Löcher-i durch-bohrt und mit zwei Längsfchot ten verfehenx wurden die lesteren nachg innen gezogen. so ließen sse Waffer hinein, fo daß das Deplaeenient ver ringert wurde, und ivenn sie hart ge gen die durchlöcherten Seiten geftoßen wurden. drängten sie das- Waffer hin rtue und vergrößerten wieder das Deplacernent des Schiffes-. Im Jahre 1610 machte der Hollänber Cornelius Drebbel in der Ihemie erfolgreiche Versuche rnit einem Verfahren zur Wiedersöttigung der schlechten Luft mit Sauerftoff. Durch einen aus dem Jahre 10326 datirten Auftrag wurden Fauchen Wasserrninen. Wasserpetarden und Boote, die unter Wasser geben, beftellt. und später bestellte der herzog von Buttingbam »Bist) gefchrniedete Eifentäften mit Feuerwert, 50 Waf sercninen, 290 Wasserpetarben und zwei Boote, unter Wasser zu führen. fiir den Dienft Sr. Majeftät, mit ver Flotte zu geben«. Sprüche see Lesenitsetshett handeln, das ist die Sache. Was hilft uns das bloße Wissens O I O Alle Kraft des Menschen wird er worben durch Kampf mit sich selbst und durch Uebertvindung seiner selbst. O I I Nur im Streite tann vie Wihrbeit qedeibem II sf O Notbsrvendia ist es nicht« durch die herrschenden Sitten mitverdorien zu werden i- VI « Es qibt teine unbieafameeen und bärteren Menschen. als die immer mit Betrachtung ihre-«- Ungliieto beschäftigt sind. I I O Die Probe eines Genusses- ift feine Erinnert-ag· I i O hartes Urtheil ift faft immer ein Zeichen einej Charatters, der sich nicht tennt und deshalb für besser hält, als er ift. z s- e- i » Einfeitigteii ift die Klippe, an der gerade die Stärtften zerfchellem neit. « Paulinchen tan ihrem zehnten Ge burtstage): «Du, Mann, wie alt muß ich denn fein, batnit ich auch in Ohn macht fallen barf?« serv-staut Fräulein: «Ztoanzig Offerten sind auf meine heiratbiannonee eingetau fen; davon habe ich zehn beantwortet. Mit vieren von den herren babe ich ein Verhältnis angefangen. mit zweien war ich verlobt und teiner bat mich gebeiratbet.« f OO »Wie vielnsal«have ich du- Ichms ge faFy du sollst dtk zum Aussdmiu keinen di it mitgeben lasse-Il« »Ur-»dem Dexk Lberleummit, das ist kein Auf. da- t« Imman hat ver Kaufmann qefaqtl« , sp Zle wehren-. Der alte Baumann siihrte tros sei Im 70 Jahre ein strenges Regiment l aus seinem Dose. Ein stattlicher, großer Etbhos war-'s und es mochten wohl an die zwanzig Jahre her sein. daß der Alte nicht mehr von seinem hose heruntergehen men war. Früher ja, da aing er aus die Jagd, war loohl auch hie und da einmal nach samt-arg oder Hannooer hinüberges fahren, böse Zungen behaupten sogar, daß seine selige Alte zu ihrer Eifer sucht recht viel Ursache gehabt habe-— jedenfalls-, heut ist er zatm geworden. und niemand bringt ihn noch einmal aus die Eisenbahn· Seine drei slotten Jungen hatten höllischen Respekt vor dem Allen, Pumpversuche prallten an ihm ab. das holten sie zur Genüge ersahren, und fiir'«e Schulden-nackten hatte er gar kein Verständniß und verstand auch nicht den kleinsten Spaß. Einmal war ihm der Assessor mit Schulden gekommen. Der Alte hatte seine buschigen Augenbrauen zusam mengezogen und ihm die Leviten gele sen, daß er noch oft Nachts davon ge träumt hatte, Da tum der Jüngste« der Leutnant, einmal aus seinem Jägerregiment nach Hause. Der Aelteste, der Erbe des ho ses, ver Landwirth, und ver Alte saßen Abends in dem großer-. behag lichen Jagdzimmer und hörten zu, lvas das Resihiitchen alles siir Reuig teiten aus der Welt zu erzählen wußte. lind er erzählte von diesem und je nem und von dem- bequemen Reisen heutzutage, von dem D-3uge, in oenl er immer nach Hause kommt. wo ei sich so aut darin fährt, wo lnan im Speisen-agen, wie im Restaurant he quem sitzend. liebliche Gegenden an sich vorübergehen läßt und sich gütlich thut an Speise und Trant und skatspielend sein Ziel erreicht, ohne zu wissen wie. Der Alte horchte aus. Das gesiel ihm, das hätte er aern mal gesehen. Rothsoom Eigarren und schöne Frauen, die drei verachtete er noch J· lange nicht« »Komm doch mal nur nach hannoder, Vaterl« rief er und blinzelte dein Bruder oerfchmist zu. Der oerftand a tempo unsd beide be arbeiteten den Alten io lange, bis bei ihm schließlich alle Bedenken schwan den und er feine Zufage gab, am an deren Morgen mit dem fahrenden Re ftaurant nach hannoder zu fahren. Die Jungen freuten sich, wie die Schneelönige, denn wenn der Alte ein bißchen zuviel getrunten hatte --— da war der rechte Moment, unt ihin ein bißchen was adzutniipfen Und daß diese Voraussetzung eintraf, dafür würden sie fchon forgen. Andern Tages wurden die Pferde vor die Karosse gespannt. Papa Bau in.tnn holte feine Staatsjoppe aus dein Schrant und zog die gelben Ledergu inafchen an —- forfch fah er aus — und wohlgelaunt fuhren Vater und Söhne durch die Heide bis sur näch sten Bahnftation, bis Lehrte. wo der Zug Berlin——P-aris durrhiani. Der Alte wollte fofort in den Tite itaurantiviiaen steigen und war höchst unwillig und aufgeregt. Und daf- er erst im Couvee feinen Plan haben mußte, und daß er iir diesen seinen bezahlten Platz auch noch eine Plan tarte laufen niiiffe, das ging ihm vol lends nicht in feinen harten Schädel. Er fchirnpfte despettirlich wie ein Heide. Endlich war eå fa weit, von beiden Söhnen forglich gehütet, erreichte er endlich das Ziel feiner Wünfehksden Speifewagen Die drei Hinengeftals ten füllten den ganzen engen Raum. Der eine nahm dem Vater sorglich den dicken Mantel ab, der andere fehsb einen Stuhl zurecht »s— da hutchte ein fpijttifkhet Lächeln itber des Alten Ge sicht: Da war ja die Klingel fiir den Kellnen gest-' über ihm! Das war ja ganz einfach, die Jungen düntten fich doch gar zu überlegen; er wollte ihnen fehon zeigen, daß er sich noeh zurecht fand auch in der Welt —dainit reette er feinen Arm in die Höhe und zog — -· die Nothleinr. Ein fehriller Pfiff, und mit einein gewaltigen Nun ftand der Zug. Schaff ner liefen hin und her, alles schrie und fragte durcheinander —- —— — und der alte Baumann mußte 100 Mart be zahlen. i d Wie konnte er den t!einen, erbärm lichen Knopf am Fenster denn sitr eine Minget hatten? So was gab es aus Eiern heidehof in der Lüneburger beide nicht. Aus dem Pumpverfuch ist nichts ge worden, der Leutnant kam für lange Zeit nicht heim, und wenn der Alte jetzt Abends aus seiner Diele si0t, vor sich den zinnernen Weintrug, sdie Pseise im Munde und die Karten in ; der hanv —- dann schlägt er zuweilen niit der Faust aus den Tisch und T schimpft und stucht auf die neumodii sche, verrückte Welt, daß es weithin über die stille Heide dröhnt und die äsenden Reise erschreckt in den Wasp flüchten.