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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 17, 1910)
QILQQLQLLLIQQQIIOILIIIQQIQIQLILOIIIII III t- Itktt-tn«III-s-Ii«cj tjnsittt tkkjtkllsssssfsjftkk IIIIIIIIIIIOOIIIIIWIMUIIIIIIIIIIUIW Wnwi LIIIQLLIIIIQIIIILLIQIQLIIIILLLLQILLLLIIQIQQLQLIIIIILLIIIIIQQIIILLIQQLIQQIIIIOQIIIIIIQIIQLIIQLIIILQLLOIIQQOQIIQIILIQLLQILQQLIQ - Hühelt und Driibelt VonArthurzapp IIJFJJIIII QIOQQLILQ IIIJIIIFFII I IIUIIIIIIIIIIvv ----------- (1. FortfesnngJ -- »An-, das ift immerhin ein gen-if Ifk Stoffs erwiderte der Baron far caftifch. Seine Schritte fingen an weniger ungeftiinr das Zimmer zu durchmessem feine Mienen glätteten Hei-, und er schien sich allmählich von der Mißstimmung, in die ihn die derbe Art des deutsch-nmeritanifcksen Self made-non ver-fest hatte, steigt-machen »Wenn Du ihn erst näher kennen Wir-ft. Poe-CI bemerkte Hans von Langenhorfh werden Tit ieine Ei-« genheiten nicht mehr fo unangenehmi nuffallen, und Du wirft den gediegesl nen Kern in der rauhen Schale. sei nen offenen, bieveren Charakter und die liebenswürdige Bonhomie feines Wesens gebührend schätzen lernen. Ich fversichere Dir, Papa, Mister Block «field erfreute sich bei den Kameraden nllgerneineh großer Brindisi-ein« - «Diefe ·Beliehtheit dürfte wohl mehr auf das Konto der Tochter zu rechnen fein. »Die junge Dame macht. strenigftens auf den ersten Blick. al ·lerdingi einen fehr gewinnenden "Lindruck.« Die Augen des Leictnants leuchte ten auf. ein freudiger Schimmer er Hofe sieh über feine männlich schönen »O. wenn Du erft eine Zeit mit ihr verkehrt haben wirft, wirft Du Joch ganz anders urtheilen«, vers-hie er eifrig. «Apropos. sie ift fein « einziges Indi« warf der alte Herr fragend ein. ,,Jatvobl. Papa. Er bat weder· Sohn noch Tochter außer ihr.'« M haben sie ihr wohl höllisch die zsur gemacht?« »Das kannst Du Dir denken, Papa kUiedlseim hat sich sogar einen Korb .gebolt.« Der Baron machte ein erschrocke nes Gesicht, faßte sich aber rasch und fragte tnit listigem Augenzdwintern »Wahtscheinlich bat sie schon ander weittg ihr Herz oeriorenf Der junge Ofsizier verstand nicht oder wollte nicht verstehen tsr zexctte mit den Schultern und erwiderte mit "einem legischen Seufzer: »Ich glaube Kaum, Papa. Oder sie iniißte dann ausgezeichnet verstehen. sich zu beherr !schen. Sie bat in ihrem Verhalten noch seinem von uns ein Recht gege «sen, sich als besonders bevorzugt zu betrachten Sie ist gegen alle gleich liebenswürdig und voll binreißendem C,harme solange man sicb cbin den ge hörigen Grenzen bätt.« « »Aber daß sie Deine Einladuna an nahm, sich Dablow einmal inzuseherh ist doch gewissermaßen ein Zeichen ei net besonderen Sympathie.« Der Sohn verneinte mit einer ent fschiedenen Gebärde. ,,Da bist Tu in Deinen Iseblustsol gerungen entschieden zu .,timistisch «Papa«, entgegnete er eifrig »Sie bat nie mit einem Wort angedeutet dasz ihr etwas an der Einladsna läge. Es »wir allein Mister Blacksield, der mir Luabelegte, daß es ihm erwünscht sei .unser Gut einmal aus eigener An schauung tennen zu lernen·« Er ist also solch eine Art Groß Former, dieser Winter Blatt-tem »J(1·wohl,Papn. Mehr als- das, außer dem Ackerland besitzt er im mense Weidepiätze und Viehherden Seine Rinder und Schafe zählen nach Tausendenf Der alte Herr riß feine Augen weit sus. und eine starte Bewunderung sprach aus feinen Mienen· »Was Du sagst! Da injissen wir uns ja verstecken vor dein Yantee, di genier« ich mich ja ihm unsern Vieh bestand zu zeigenk « Der Sohn lächelte ss »Mein Gott, Papi, die Verhält nifse drüben sind eben ganz andere Da hat das Vieh ja auch nicht den Werth wie bei uns. « Der Rittergutsbesitzer niitte und ging wieder eine Weite schweiqend aus und ab Plöhlich bliep er vor seinem Sohn stehen »Und er qeht wieder nach Ante-ein zuriick?« fraqte er voll Spannung «Freilich, Papa. Er wollte ja dochl nur seiner Vaterstadt einen Besuch sbftattenf Und wie lange, glaubst Du wikdi « « er M mit feiner Tochter bei uns uns s hltenk » . Ost-I m Longenhorst guckte tnit Dethh «Tas ist nicht so be ftimt III-, wahrscheinlich vierzehn Este O M Wochen wollen sie ja m hat-kurz aus in See ge J »s- — Æpxwderhesgete Baron legtej "· -- t n hände aus TM Ra, dann niise die Hin-it Mk «. f ssksn stieg eine Rö TM M er sentte seinen III-G «- desi see Betei .MWIst1-Ide ssiter wurde in -s-vv---v--II-v--s- - - — dem hinter dem lif,)errenln1uie sich lana erstreclenden Pack der Kassee getrun ten. Die Unterhaltung drehte sich zu-· meist usn amerikanische Verhältnisse Baron von Langenhorst nahm Gele genheit. sich lehhast mit Mist Blatt sielo zu unterhalten. Er war im stil len entzückt von ihr. Sie hatte trotz ihrer jungen Jahre —- sie lonnte noch nicht lange die Zwanzig überschritten haben — schon oiel geseten von der Welt, kannte England, Frantreich nnd einen guten Theil Deutschlands und sie hatte überall Land nnd Leute mit klugen, scharshliclenden Auaen be-— trachtet und sich itber alles ein eine nes Urtheil gebildet, das dem deut schen Edelmann imponirte. Auch ihre sonstige geistige Bildung überitiea. wie er schon-«- in der ersten halben Stunde merkte, den Durchschnitt ver Bildung deutscher. junger Mädchen nicht untoeientlich. Daneben zeigte sie eine Sicherheit im Austreten und in der Unterhaltung. die bei deutschen jungen Damen desselben Alters- eine Seltenheit ist. Trotzdem wirkte ihr Wesen durchaus nicht unbescheiden ooet gar emanztuiet, im Geqentbeil. der Reiz echt niliochenhaster Anmutlt und eines seinen weit-litten Tattes war ihr im hohen Grade einen. Daß sie außerdem die Formen der anten Gesellschaft in vollkommener Weite bedeutet-te nahm der alte Kavalier mit seinen in dieien Dingen scharf be obachtenden Augen während des Rai seetrintens mit stiller Befriediun wahr. - -.- «-. k m Nackt IZM lelfois WIUII Dcl Cslton - feine Gäste im Port umlieriiibrem aber Mr. Bliickfield meinte. es sei in teressanten den Wirthlchnftstiof gn: zusehen. Und io folgte denn der Rit tergutibesiser dieser Anregung und geleitete feinen Gast nach dem Hofe zu den Stallgebiiuven, während die jungen Leute im Pakt blieben. Zuerst wurde der Pferdeftall besichtigt Drei ßig Arbeitspierde standen an den Krippen außer den Kutsch- und Reit pferden. Die Pferde stunden immer zu zweien iu ihren Holzverschläqen Alles war iiuber und nett einqerichtet. Der Amerika-irr staunte. »So viele Pferde brauchen Sie zur Feldarbeit?« fragte er. Der Baron beiutete »Bei-retten Sie, sagte er, »da ist das Pfützen das Eggen und in der tsrnte des-H Einlad ren des Getreides!« Mr. Blncktietd ichiittelte mißbillis gend mit dein Kopf. »Bei den theuren Pferde: und Futterpreisen in Deutsch land ist das in eine furchtbar kost spielige Wirthfchaft«, meinte er. »Für die »ugriru!ture« haben wir ,.engines« in Zweit-. haben Sie teine Ma schinen in Deutschland?" »Freilich, die haben wir auch. Aber ich ziehe den Betrieb mit Meniehen und Pferden vor-« »Das ist «soolish«, Mister Baron —- thörichtL Sie sind zu tonfervativ in Deutschland Wir in Amerita sind «alsays« tiir «progreß« und im pxovenient.« j Der Ritterauisvemzer nana rnii or i senern Munde da. Es war ihm etkvas so ganz und gar Unaetvodnte5, daß sich jemand erlaubte, so imaenirt mir ihm zu sprechen und ihn förmlich ab Haksan-seien Iisz er nicht mußte, wie er sich verhalten sollte. heiß ichosz ihni das Blut ins Gesicht, nnd eine lustige Zurechtweiiung woer ihm aus die Zunge treten. Ell-er zur rechten Zeit siel ihm ein, daß er ja einen Gast vor sich hatte, dein man Rücksicht schuldete, und daß dieser unmanirliche Mensch mit den plebejiseben Manieren Millio när und Vater einer reisenden Toch ter war, Als sie sich zum Kuhstall wandten, lehrten gerade die Kühe von der Wei de zurück. Die beiden Herren blieben am Eingang des Stalles stehen und ließen die Thiere einzeln an sieh vor beiziehen. »Mr. Blacksielk zählte· «Zioeiundsiinszig« sagte er, als das tehte Thier irn Stall verschwunden war, »Das ist allei?" Der Baron blickte erstaunt. india nirt. Er war sehr stolz aus seinen Vier-stand Zweiundsiinszig mild-en de Kühe im Stall, das hatte noch im mer seinen Besuchen imponirt. »Ich kann nicht mehr unterstellen«, sagte er. »Beste ich meinen Knhbestand vergröserrh dann müßte ich neue Stasriiumlickyteiten bauen. und auch« an Futter wiirde es mir, wenigstens ins Winter-, «iehten.« »Ja, richtig, Sie siittern ihre Kühe im Winter int «rotohouse7« bemerkte der Amerikaner während er in den Statt eintrat nnd fah voll Interesse· einsah »Zeeilich. thn thter kann man da- oiee doch sichs qui die weide treiben lassen Züttern Sie denn in Texas ihre Nähe in den Wintermo naten nicht ins Stalli« Der Ameritoner lachte. Uhu fenre! Wir haben da überhaupt teine «stccblee« und «cowhauses«. Wo blie ben da «busmeß« und »prasit«. wollte ich für ein paar hunderttausend Dol lnri Stille bauen?« »Für ein paar hunderttausend Dol lssrtl Ställe bauen?« Mr. Blackfield niste. «Well'. er klärte er, »ich habe an zehntausend Stück Rindvieh und gegen fünfma fend Schick Der Ritterautsbesitzer schlug die Hände über den Kopf zufammen. .Wie schaffen Zie denn da das Futter her im Winters-" »Fod«er? Die Prairie ist groß. Das ist unser place of feedirrg Som mer und Winter.« »Im Winter! Aber finden denn die armen Thiere im Winter auch Nahrung genug Z« Der Amerihner zuckte mit den Achseln. »Sie haben im Deutschen ein »Mo verb": Friß Vogel oder stirb! Was macht’s, wenn jedes Jntlr tausend Stück zugrunde geben? Wollen wir ital-leg bauen und fodder schaffen und so viele botys halten« um die rattlet zu füttern. das wäre hnndertmal tbeurer.« Dir reuticke Londcvirtri, der stolz aerf seinen Viellstand war und jedes seiner Pferde und jede feiner Kühe sozusagen beim Namen kannte, schau ccl . »Wie-P frnate er ganz entfeht »Sie seyen Jlir Vieh fchuslos sden Unbilden der Witterung aus-? Oder haben Sie iu Texas teinen Winter?« Me. Blackfield lachte. »Keinen Winter-? Sie sollten mal einen unserer »nortbers« erleben, da würde Ihnen Hören und Sehen vergehen. Tage uno wochenlgng eisige Sckineeitiirrne. daß man nicht die Hand vor Augen sehen lann und daß einem das Blut in den Adern erstarrt. Fliisse und Seen zugefroren und die Prairie weit bin mit Schnee bedeckt.« Dein deutschen Landxoirtli drehte sich duc- Herz im Leide um. »Und die armen Thiere Z« Ida geht even zugrunde, was nicht widerstandsfähig ist. Die Kadarver liegen im »sprirrg« oft zu Tausenden herum. Dassoon hundert Stück Vieh zehn, auch zwanzig und dreißig im Irrihjnlrr fehlen. ist nicht io ielten.« Der Baron fah ieinen Gast org-i wöhniich von der Seite an. Macht« der sich vielleicht ins-: ihn innig- »in-est das breite, von einem grauen Bartl umrahrnte Gesicht des Amerilnnersj fah ruhig und gleichrniithicx darein-. als habe er eben das allergeevöbnlich-I ite, alltägliche Vorkommniß erzählt ! Jn dem deutschen Rättergutsdesi sitzer regte sich ein Gefühl itarten Ast scheus und Widerwillen-. Er war nie ein Schwärme fiir amerikanische Verhältnisse gewesen; dag. was er lo-l eben von feinem Gast vernommen, er sckeien ihm aber als der Gipfel erdi niirer Profitsucht, die teine Rücksicht, lein Erbarme-n kannte und iiber Lei chen ihren Weg ging. It. Kapitel. Am andern Morgen war Mr. Blatt field noch seiner Gewohnheit schon iebr früh aus den Beinen. Tag Wketb schaftsfräulein war sebr überrascht, als er schon vor sechs Ubr im Speise zirnmer erschien. Sie ließ das Früh stüet auftragen, dem der Ameritaner alle Ehre erwies. Aus seine Frage nach dein Baron theilte sie ihm :nit, das-, Herr von Langenhorst erst zwi schen acht und neun Ubr sichtbar zu werden psleoe. «Und wo ist Mr. Hekt wigs »bed-rookn«?« fragte er. sich rnit Wohlgefallen des Jnspettors erin nernd, den er gestern Abend bei dein gemeinschaftlichen Adenddrot tennen gelernt und dessen frisches, natürliches Wesen ihm seht zugefsgt hakt-« »Ich denke. er wird rnir nicht gleich feinen «boots4"ack" an den Kopf werfen, wenn ich ihn aus den Federn hole.' Das Fräulein berbiß ein Läeieln über die drollige Art des Fremden ,,Der here Jnsoettor ist längst auf«, sagte fie. »Er ist wahrscheinlich in den Ställen oder auf dem Hefe. Soll ich ibn rufen lassen?" Der Ameritaner berneinte und schritt zur Thür. »Selbst ist der Mann! sagt nian bei uns in Ame rito«, gab er jobial zur Antwort. »Ich werde mich selber nach ihm um sehen« « Aber weder in einem der Stalle noch auf dem großen Wirtbschaftsbof war der Gesnchte zu erblicken. Mr. Blackfield überlegte eine Weile. Es gelüstete ihn sehr. sich die Aecker des deutschen Rittergntej anzusehen, und seiner energischen. selbstständigen Art Ette ei««durchaui entsprochen, sich al lein ans den Weg zu machen. um keine Zeit zu verlieren. Nur dein Umstand; das- er sich sagte, er könnte vielleicht ans fremden Vesis gerathen nnd der Laufs-, von dem Wtor unter vier Iscssss——-----s------fs Augen iider alle-, was ihn interes sirte, ungeniert Auskunft zu erhal ten. veranlaßte ihn. weitere Umschau zu halten. Er wandte sich nach dem Part, doch er war erst wenige Schritte gegangen, als er erstaunt stillstand und sich unwillkürlich hinter einen der Bäume stellte· die den Weg slankirten. Jn einer Entfernung von ungefähr 100 Schritten erblickte er den Inst-»et tor, der sich an einein der Rudepliide die sich an verschiedenen Stellen des Vieles befanden, niedergelassen hat te. Neben ihm saß eine junge Da me. in der der Lanicher zu seiner Ver wunderung Fräulein von Landenlporst erlannte. Die Situation, in der sich die beiden iunaen Leute l-esanden. dicht nebeneinander, Hand :n Hand, ihre Blicke ineinander gesentt nnd im eifriaen Gespräch. ließ über den Clzai kalter iljrer Beziehungen leinen Zwei fel Mr. Blnckkield lächelte. »Der Fei low ist smart", dachte er bei sich. »Er ieainnt fein Istgewert nicht iidel." Dann machte er telsrt nnd schlich sich leise davon. Geradenweag nach dem Pferdestall begab er sich nun. nnd Zwar nach dem Stall der Kutsch- Und Reitpferde. Von den Kutschern und Wirthichastktnechten war niemand da. Fünf schäne, stolze, eleaant ge laute Nosse standen vor den Kridperk Er wählte mit Kennerblick einen etwa siins- oder iechsjiihriaen Rennen Dann sah er sich suchend um. Aus Kolzpslöckem die in die Wand getrie ben waren, befanden sich Sattel und Isaumzeug. Er sattelte das Pferd I mit tundiger hand und siilirte es aus den Hos, schwang sich in den Sattel und trabte davon. Aus der Land straße ritt er lanqsatn und schaute die Wetter recht-:- nnd lints mit aufmerk s ianren Blicken an. Der Rogaen stand »gut, auch ver Hafer war remain-, wu oer Weizen ließ zu wünschen übrig. Mit Interesse imtte der Ameriknner even diese Thntiachen bei sich konsta tier, als er hinier sich det: Huffchlng eines galoppirenden Pferde-s hörte. »Halloh, Mister Hertwin!" rief er, als er fich nmgedreht nnd den Jnfpei tor erblickt heite. Als der jnnge Mann heran eiomnen war, reichte er ihm die hat-g und fah ihn mit einem neckenden Lächeln ins Gesicht. in dem etwas lag, Zug sich der andere nichi eriliiren konnte. »Nun. Mister hertwig, wo kommen Sie denn her?" fragte der Amerika ner, immer mii demselben irdisch-iro nifchen Lächeln, das den Jnfreitor in Verwunderung nnd Unruhe versetzte. .Tireil Vom hof, here Blnckfield.« »So —- iol Merkwürdig, daß ich Sie absolut nicht finden konnte, als ich Sie bitten wollte. mit mir ein biß chen ins Feld zu reiten." O, da bedanke ich fehr. Wahr fcheinlich war ich auf ein paar-Minu Jien auf mein Zimmer gegangen« ; «Wo schlafen Sie denn, Mi er Iherintig?« I ! st-h-ks--I- - »Im sIeIccllHGUsc, llll Ursein-Wein - liegt mein Zimmer, hinten binau5. Die Fenster geben aus den Parl.« ,So? Also aus den Parl. Das ist schön, da baden Sie teinrn weiten Weg. wenn Sie ein bißchen spazieren wollen. Sehr hübsch der Pirtl Ich habe beut schon in aller sriib eine Promenade im Port geinnrbt.« »Sie, Herr Blircksield?« Es klang wie ein Sammeln und in den Au gen des jungen Mannes zuate etwas wie Schreck. Der Amerilaner lächelte. «Dnbei ist doch nichts Wunderbares«, ant wortete er. »Ich bin eben ein Friibs aussteher.« Er parirte plötzlich sein Pferd. Das Terrain batte an der Stelle eine ziemliche Zieigung, und rnan hatte biet einen biibscben Runbblia. Was ist denn das da?« fragte Mr. Blaclsield und deutete aus einen großen Schornstein« der sich in ber Ferne neben einein lanaaestreelten Gebäude und einigen Schuppen er bot-. »Das ist unsere Ziegelei.« »Ab! Die wollen wir uns einmal ansehenl« Der Ameritaner schnalzte mit der Zunge und trieb sein Pferd an. Dem Jnspeltor fiel der Wunsch seines Brotherren ein, ben dieser ge stern in Bezug nus die schlecht ge pslegten Aecker bei ber Ziegelei ibni gegenüber ausgesprochen hatte, und er machte eine unwillkürlich-zurück hallende Geste mit der hand. «Wollen wir nicht lieber einmal nach dem Lonisenslieszer Schlag da rechts biniiberreiten?' ries er. »Da steht unser bester Rassen —- eine wah re Pracht, Verr Blattsteldl« Aber der Amerikaner schüttelte mit dein Raps und ritt in der Richtung nach "der Ziegelei weiter. «Lassen Sie nur«-, sagte er. »Ich sehe sa, das Cetresde steht gut — ausgenommen der Weise-. Sie haben biet wohl nicht den rechten sieben dasürk ’’’’’’’’’’’’’’ --7 »Nein, wir haben mehr Roggenbo den« lieber NO Gesicht des Ameritaners ging ein Leuchten froher Gent-Stim ung. »Da sollten Sie einmal zu mir nach meiner Farrn in Ost-Texas kommen! Weizen. soweit das Auge reicht, Wei zen und Maik« iiber tausend Arres Weizen allein. Aber Sie erzielen ves sere Preise als wir.« »Freitich. Dasiir ist bei uns Grund und Boden um so theurer." »Bei uns tann man Regierungs tand haben siir ein und ein viertel Dottar per Akke.« Der Jnspektor stieß einen Laut star« ter Ueberraschung aus. »Füns Mart, und dabei ist ein cmeritaniicher Acre noch ettoai mehr at- unser Morgen. Bei uns kostet der Morgen sast das Hunderts:iche.« »Da muß es schwer hatten die Zinsen Zerauezutvirtbschasten.« Der Jnspettor seufzte. »Und das übrige, die Steuern. die Unkosten des Betriebes und der Verbrauch der Fa milie. Das soll altes aus dem armen Boden beraus.« Der Amerihner bettete seinen Miit interessirt auf den neben ibrn Rei tenden. Wett«, sagte er, »der Ber brauch in dekFamrtie tann doch nicht so stark sein. Der Sohn ist selbststän bis-· .Setbstständig?« rief der Jnspettor rno machte eine tebhaste Bewertung aus seinern Pferde. ,.D:s Government scheint bei Jkss neu der-. Ossiziers ein starkes Saturn zu zahle-: Die herren teben ija in4 Saus und Braus. « : Gortsebung sotgt.) Entdeckung der Gewinnen. Ein höchst anschauliches Bild alt germanischen Lebens entmikft der detannte Gelehrte Pros. Dr. Georg Steinhaufen in Kasse! in seiner fo eben erschienenen Schrift: Germani fche Kultur in der Urzeit. An der Hand der ersten Neifenden, die an die Küste Deutschlands vordrangem führt er uns in die primitive Behau fung der Urgerrnanen und schildert uns, tvie die blonden Hünen sich klei deten, wie sie sich nährten, wie ihr tägliche- Leben sich abspieltr. Die erste Kunde-von den »Natur crenschen'«, die am »Esde der Welt«, am entlegenen nordischen Meere wohnten, brachte den gebildeten Krei sen des Altertums ein griechischer handelsherr Pytheol Dieser untiie Entdecker der Gemeinen stammte aus Mnssilia, der Konturrenzstadt der Phönizier und unternahm um das Jahr 345 v. Chr. eine Notwend sahrt. Sein Bericht iiber das Zinn und Vernsteinlund ging leider verlo ren, doch ist uns der Inhalt aus Aus riiaen anderer Schriftsteller besonnt. die Bezeichnung stammt von Pntheao näherte sich die griechische Kultur ihrer Auslösung. Seltsam berlihrte diese rassinierten Menschen die Nachricht, daß an der äcrn, unwirthlichen Bern steintiiste, zwischen ungeheurenSiimps sen, ein rauheg, kriegerisches Voll von einfachen Sitten lede· Der Bericht des Ttntheas wurde zunächst alo Erdichs trna abgelehnt; erst mit der Zeit be siätigten spätere Reisende die ersten Nachrichten. Der Name Getmanen lam in der römischen Kulturwelt erst um das Jahr 80 o. Chr. in Gebrauch. Die Betleidung der Germanen be stand auo Pelz, Leinen und Wolle. Cäsars Mitteilung, daß die Germa nen nur nothdiirstig mit Fell-n beilei det waren, die einen großen Theil des Oderkörpero sreilieszen, wird mit Vor ficht auszunehmen sein. Sie tann höchstens siir die warme Jahreszeit Geltung gehabt haben und auch da hauptsächlich siir den gemeinen Mann. Die Vornehmen haben schon sriih eine Art hemd getragen, ja, die vorges schichtlichen Leichensunde aus Schlei toig und Jiitland zeigen, daß die Männer mit wollenen Mänteln, Ratt ohne Aermel, wollenen Mühen und Dosen betleidet waren. Außer den Mänteln tam noch Pelztvert in Be tracht. Besonders charakteristisch für die Germanen wurde mit der Zeit das Pelzwame (Rlieno). Das weibliche Geschlecht bevorzugte leinene Gewän der, die es mit einem Pslanzeissarhstoss zum Theil roth särhtr. Die Frauen tracht bestand in einem hemdartigen, geglirtelten Untertleld. meist mit lan gen Anmeln, und einem weiten, man telartigen Uebertvurs. Was die Ernährung betrisst, so let steten die Germanen im allgemeinen bei weitem meht in heng aus die Quantität als aus die Qualität des Essens und Trintens. Eine schier un stilldare Trintlust haben an den Ut teutonen s die Entdecker bemerkt. Dieser Zug- allerdings ein Ge meingut aller nordischen Voller ge wesen zu sein scheint, trat bei den f Als man die Teutonen entdeckte —- l l l Germanen besonders start hervor. llnzweiselhaft scheint es zu sein. daß die Germanen schon in der Urzeit als Getränt das Bier bevorzugten. Sie erzeugten es hauptsächlich aus Gerste und Hafer-. aber auch aus Weizen und Roggen Der hober war erst eine spätere Zuthat. Sehr- schmackhosi mag also das rohe »Iermentum", das die Urgermanen nach Tacitus in ihren »unterirdischen Höhlen« tranken, nicht gewesen sein. Bereitet wurde das Bier hauptsächlich durch Frauen. Es ver schlang einen groszen Teil des Ertra ges des lliiirnerbaus, da der Konsum schon frühzeitig ein sehr großer war, um so mehr, als das Bier auch als Opfertranl diente. llralt war bei den Germanen auch der Genuß des aus Honig hergestell ten Meis. Es war ursprünglich eine einsacheMischung von honig mitWas ser, die gesotten und zur Gärung ge bracht wurde und ein ziemlich schwe res Getränl gewesen sein musi. Schon Phtheas scheint neben Bier auch Ho nig vorgefunden zu haben. Den Wein erhielten die Germanen vom Süden. Als wilde Weinrebetam »das Gewächs im Westen und Süden Deutschlands zweifellos seit alters vor. Doch importierten erst römische und gallische händler das berauschens de Getränt und fanden unter denGeri manen zahlreiche Abnehmer. Iiir ei nen Krug Wein wurden Menschen eingehandelt. Für die Nahrung der Germanen war zunächst die Viehzucht von Be deutung. Als hausvieh fand man schon in der Urzeit das Schwein, das lialb und das Schaf, ferner tatn das Geflügel, Gans und huhn, in Be tracht. Auch das wild herumschweis sende Pferd diente, besonders bei Opfermahlzeiten, zur Nahrung, wäh rend dasRind vorzugsweise atIMiichs thier benust wurde-) Nach Pomponiuo Melo cis-en die Germanen ihr Fleisch roh oder nach dem sie es. in häute gewickelt. durch Kneten mit Händen und Füssen miirbe gemacht. Zur Zeit der Kriege pflegte mnn dies auch später noch zu thun. Doch ist anzunehmen, dass daneben ouch sriih schon dosFleisch zwischen heißen Stei nen gediinstet oder in Kesseln gekocht wurde. Auch gebrateneg Fleisch, ins besondere Wildbret, das meist am Soiesze zubereitet wurde. genossen Rei chere. llralt ist das Räucheen über dem herbe. Schinten wurden aus dem späteren Westialen schon noch dem taiserlichen Rom geliefert. Jn der komplizierteren zubereitung des Flei sche-, insbesondere auch in der herstel lung der Wurst machten jedoch die Germnnen erst unter römischem Ein sluß Fortschritte. Reben der Viehzucht lieserte der Ackerbau Produtte. die siir die Ernäh rung wichtig waren. Freilich ist Brot erst ein ziemlich spätes Kulturprodutu das gesäuerteBrot ist vielleicht erst vom Süden zu den Germanen gekommen. Lange Zeit begnügte man sich damit, die Hörnersriichte zu mahlen und einen Brei iMusi aus ihnen herzustellen Jn vornehmeren häusern machte man Mehl mit Wasser an tnetete es und but es zwischen heißen Steinen; so tam eine Art von Mehlspeise zustande. Den gewöhnlichen Brei mochte man mit Milch on. X s Dl »Es-— Für das Brot lamen ursprünglich Hafer und Gerste neben nordischem Roggen in Betracht. Später im Mit telalter wird das Roggenbrot zur Voltstost, Weisenbrot zur Verrentost· Roggenbrot galt als spezielles germa nisches Nahrungsmittel neben der sei neren romanischen Brotnahrung. Die Römer verachteten es ebenso wie das basedv und Gerstenbrot. Plinius war der Ansicht, daß es Leibschmerzen ver ursache. Frühzeitig bauten die Gernianen auch hülsensriichte und andere Kul turpslanzen an. Man sand Erbsen, Linsen, Bohnen, Zwiebeln, Rüben, Hans, Waid und Mahn, Lauch und Flach- oor. Die Rübe wurde in Deutschland bei dessen seuchtem und taltem Klima besonders groß. Bezeugt ist es daß die Germanen die Körperpslege nicht vernachlässigten Wie eisrig sie badeten, berichtet» schon Ziisar. Auch Waschen mit warmem Wasser war beliebt. Ganz einsacher Natur war der hausrath der Germanen Am herd gab es bei den Vornehmen einen er höhten Ehrensitzx sonst saß man aus rohen Bänken. Tische waren in grö ßerer Anzahl vorhanden. Für das Nuhelager wird ein erhöhtes Gestell nicht immer verwendet worden sein. fn den häusern der Vornehmen war chon frühzeitig ein leinener oder wol lener Wandbehang üblich. Als Eß und Trinlgeräthe dienten hölzerne Röose und Teller, hölzerne Lssseh am Rande elnsesasste Urhörner, ferner Thongesäße mannigfacher Art, Schüs seln und Schalen aus Bronze und tin portirtes Glalgeriith So sah ei bei den Germanen aus, als sie zum erstenmal nrlt der anttten Kultur in Berührung tamen.