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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 17, 1910)
’ mÄmMÄÄQÅEÅÄMMÄÄÄWÄ WÄWMÄÄWMWUAAWMAMAÅÅÅMMÄ WWMÅLUMÄ ÄÄAÄÄÄAAÄÄÄ As ÄAOÄÄÄAÄAE Ein Roman c M , .’ «. « Von aus dem ceben E M w a It d l II II g e n E N ? Erika Riedberg Wffffvvvvvvvvvvvvvvvv Clo. FortsetzungJ Siebzehntes Kapitel. Ernst hatte sich indessen mit dem solsgang abgegeben Er saß mäusg Ocnstill auf seinem Stuhl, das Händ chen aus den tranken Arm des Vaters siegt. Der Blumenstrauß Lag wirr auf ber Decke. «Wollen wir die Blumen hübsch zusammenbinbem But-M fragte sie freundlich. Aber der tleine Bursche schättelte den Kopf unb blieb unbe weglich möglichst nahe neben seinem Vater sisen »Verlorene Liebesmübe!« lächelte Engenie. »Der sieht unb hört nichts als den Papa, wenn er bei ihm sein durs.« «Dns ift auch recht. Vater und Sohn gehören zusammen. So ein Junge muß sich immer mehr zum Wo als zur Manto halten. Uebri gens, siehst du nun die Aehnlichkeit. Engenie?« Sie stand aus, um das Porträt von Eugeniens Vater in der Nähe zu be «Ginsach sabelbasts Zug um Zug dasselbe Gesicht. Und bie eigene Manto hatte das noch nicht berausgesunden.» M sagen Sie dazu, Herr Baurathfl Erst meine Maleraugen mußten das entdecken-« »Ich- selbst habe es erst in der les ten seit entdeckt, Fräulein Waltropp«, erwiderte dedin mit eigentbiitnlicher set-unna. »Die ist das möglich! Es springt ja sofort in die Augenc rief Erna unbefangen »Mit dir kein schlechtes Ebenbild ausgesucht, Bubit Dein Vater war geradezu ein Jdeal Eugenir. Wie wundervoll muß seine blonde Schsn heit neben der duntlen deiner Mut ter ausgesehen haben! Du Schwarz topf hast nichts davon abgeiriegt« Sie strich zärtlich über Eugeniens schwarzes haar. i i »Nun aber endlich meine große Migteit die du mit Recht früher als ich hättest erfahren müssen.« hSott Erna, was haben Neuigkei ten in dieser Zeit fiir Jnterefse für mich gehabt. « Diese hat jedenfalls Anspruch ba tauf Jch bin ganz erstaunt daß von berufener Seite dir noch nicht Mit theilung gemacht wurde Die ganze» ehrwürdige Residenz steht ja ungefähr auf dein Kopf seit heute früh. « s ,,,Nun dann heraus damit, mein gnädiges Fräulein! Spannen Sie uns nicht länger aus die Folter.« Eugenie war-d aufmertiani. »Es betrifft doch nicht etwa«, fragte sie stockend. »die Tante Grumbach?« »Natürlich, du ahnungsvoller En-» gel du.« . »Was ist mit ihrs Jch bitte dich, sprich, Erna!« T Oeraubt ist fie, und zwar gründ lich«, sagte diese mit latonischer Kürze. «Beraubt? Von meint Jst ihr et was geschehen dabei?« Rein, obgleich ein Rüctfall bei ih ·« rein Fieberzustanv taum fraglich ist ·- see es veriebt hat? Ja, Kå nd, wenn du das hörst, wirst du einsehen. daß es um die Wiedervergeltung doch nicht eine so märchenshafte Sache ist« wie uns die tlugen Leute weigmcschen wol len.« ; »Don Götti? Sie that es?« fragte Eugenie in äußerster Spannung. f »Nicht direkt, aber es bleibt wohl sein Zweifel, daß sder Plan von ihr I Wing, wenn auch die Ausführung ein anderer übernahm« -Mrch fiel der Verdacht auf . - - -- - «- -- - · ,,.Jch wlu oet Relyc now clzuuluh und wahrheitsgetreu, was viel werth . ift bei dieser Unmaffe von übertrie benen Gerüchten. die durch die Stadt « Wirken. Jch erfuhr es durch einen setannten meines Verlobten, den Po liseileutnant Stern. Er wird Ihnen vhne Zweifel baldigft Anzeige davon machen, Herr Baurnth. Also heute früb fand man den sont-schmal im Kabinett deiner Tan , te geöffnet Die Papiere, die er ent hielt waren unangeriibrt, aber alles Haare Geld und vor allem fömmtliche Wen waren verschwunden.u »Der Schmuck fort? Diese wun « serv-sen, alten Familien - Juwelen? Mein Gott, wie mag sie das getroffen habe-M Alles fort Auch nicht das klein Ie Steinchen ließ der herr Spißbnbe 1W.Er verfuhr höchst rati onell nnd Irr großer Sachkenntniß, denn alle Ide. die nur Werth haben · Mch ibre antire Form und derglei ehe-, ließ er liegen. Er hielt sich an LJMI der Schlaubergeh die Inst man aus-redete, und im Aus M Dust sie keiner. Dabei kommt « II fei- Uetier gut zu ftattenf »sei- Metier7« Wer ift es deutet XII-se si- spcichsi m Dos ffffffffffffffvmfffffffff s »Die fteht itn Hintergrunde, mein «Liedschen. Der Einbrecher ielbft iit ihr gute Freund. der Gehilse Paul Heller von Heuer auf dein Georggs Ran »Bei Heuers Der junge Mensch, « dem ich das Medaillon zur ReparJtUr übergan und die Bilder? Mein Gott, jetzt wird mir alles klar!« rief Eugenie athetnlos. Noddin faßte ihre Hand und hielt sie wie beruhigend in der seinen. »Sei ruhig, ich bitte dich. Rege dich nicht aqu Das alles ist vorbei und ab gethan.'· Sie fuhr aber aufgeregt fort: «Durch diesen Menschen erfubr die Görn natürlich von meinem Auftrag. Ursache und Wirkung zu berechnen, ? ward ihr nicht schwer. ihre Kombina » tionsgabe war ftets großartia.« »Und das Resultat war der samose Brief. Jch bitte dich, laß das ruhen, Eugenie!'· bat Røddin dringend. Sie schwieg, aber ihre Brust hob sich unter heftigen Athemziigem «Bitte, erzähle weiter, Erna! Was that diese Person bei dem Einbrttch?« sagte sie nun beherrschter zu der Freundin-· »Die Hauptsache Sie lieferte den Schlüssel zu dem höchst tomplizirten Schloß des Schröntchens. Unbegreis lichertveise ließ ihn der Dieb stecken. Ob er den Verdacht dadurch Ion sich ablenten wollte oder.ob ihn schließlich die ruhige Ueberlegung verließ, das weiß man nicht." »Ist er denn nicht verhaftet?« »Gott bewahre. Ueber alle Berge ist er. Und vorläufig hat man auch leine Spur.« Aber eoie tant man denn auf die Ebens« — --.-·-·- L »Seht einfach. Den ver-um« er kannte die Kommerzienrathin als ihr Eigenthum· Sie hatte ihn vor Jahren vermißt, wie sie«sich erinnerte, kurz vor Abgang der Görn, auf die auch flüchtig ihr Verdacht fiel. Sie habe auch da: mal- borgehabt, sdas Schloß zu ver ändern. Dann sei sie für Jahre ver reist. und während sder Zeit sei alles Werthvolle aus dem Schrankchen theils bei ihrem Notar, theils in der Bant in Berioahrsarn gewesen. Erst bei ih rer Rückkehr habe sie die Sachen zu rückgefordert und an ihren alten Platz gebracht. An den verlorenen Schlüs sel habe sie nicht mehr gedacht. Der Polizeileutnant hat sie zun: den-us gefragt: ob sie die Görn di rekt irn Verdacht des Juwelendieb stahls habe. Darauf hat sie geant wortet: »Ich weiß es nicht. Fragen Sie sie,-evenn sie sich fragen lößt.« »Sie sucht dieses Geschöpf also noch zu schonen?« rief Eugenie heftig. »Es sieht, weiß Gott, so aug, als ob sie-nur vor der Schlechtigkeit Respekt hätte.'« »Sie wird ihn bald oor der Gerech tigkeit, die in der Wiederoergeltung !iegt, bekommen. Laut genug spricht die zu ihr«, antwortete Erna ernst. »Verzeih, daß ich dich fortwährend unterbreche, Liebste —- aber mich regt » dies alles fürchterlich auf. Es ift nicht « zu sagen, was ich durch diese Görn ge litten hobe. Bitte, fahre fort, ich wer de jetzt ruhiger sein« »Ich bin gleich zu Ende. Man fuhr direkt zur Wohnung der Görn und fand sie gerade im Begriff, sich zu ih rem Dienst auf das Telephonamt zu begeben. ·Bluß, aber äußerlich voll kommen ruhig hat sie die Herren ange hört, bis ihr der Schlüssel vor »die Au gen gehalten ward. Da ist sie wie eine Rasende auf den Schreibtisch zu gestirzh hat »die Fächer aufgniffern mit fliegenden hönden alles durch sucht und außer sich gerufen «O Paul. Paul!' Ueber die Person dieses span m mcm bald orientirt gewesen Nicht allein im Haufe, auch sonst war ihr Verhältnis allgemein bekannt, So ist sie denn verhaftet worden« »Und dieses Mal unschuldig wie ich die Sache auffiffe«, fiel Noddin ein. »Otto, ist es möglich! Du hältst sie fiit nnschuldig?« fragte Eugenie er siaunt »An dern Einbeuch. ja! Den Schlüs sel hat sie natürlich gehabt. Ich glaube »aber nicht, daß sie ihn dem Menschen gegeben hat. Er wird ihn ihr gestohlen haben. Jhr Entsesem als sie ihn im Schreibtisch nicht sand, spricht dafür. Sie mögen den Eint-euch zusammen geplant haben; vielleicht hätte sie zu! einer anderen Zeit auch dabei geholfen« aber die gestrige That hat nach mei ner Auffassung der junge Mensch al lein veriisth »Ich tonrnie fnft zu derselben Un sicht«, meinte Erna nachdenklich »Wer früheren Schicuheit entspricht ihr Wen nicht« Wäre sie nicht sittlich»ilserrascht gewesen, sie hätte W des Mit-s gesucht in segen Iut der Plissine« nd hätte sich sor fvfffffffffffffIffffffffff allern nicht durch den Namen ver rathen.« Eugenie ging unruhig im Zimmer hin uno her. »Ach. ihr tennt sie nicht. Sie ift fo schiecht und fo fchlnu; das alles tann Verstellung fein. Jch bin über zeugt, die führt ein ganzes Heer von Polizisten an der Rufe herum.« »Nein, Eugenir. Jm Gegentheii. Sie soll vollkommen apntkiiich alles iiber sich ergehen lassen. «!luf jede Frage ontkoortet sie: »Ich weiß es nicht« Nur wenn von der Flucht des Diebes die Rede ist, horcht sie anf·" »Das beftätigt nur meine Vermu thung. Die schlaue Tor-ist felbft vie Angefiihete. Jhr isuberer Genosse hat sie einfach sitzen lassen, um die Beute für sich allein zu haben.« »Und du glaubst, daß diese rach iiichtige Person das oerichroieges Daß sie nicht mit allen Kräften die Polizei unterstützte, um feiner habhaft zu mer deni Wie lannit du denken. dif- sie sich einsperren ließe, wenn sie unschul dig wäret« »Ihr-für gibt es zwei Gründe', iöchelte Roddin fein. 0Erstens- hofft sie vielleicht. daß man ihr nichts he weifen kann, um den Raub mit ihm zu theilen. Der andere Grund, und der scheint mir, nach ihrer Gemütlic oerfassung zu schließen. der richtigere, ift -— sie will den Ausreißer fchonen —- sie liebt ihn.« - - -s Is.,».—k «Mc Iclllsllll Isspllkllg Use Jung-w lieben!« lachte Eugenie aus. »Welche« grundsalsche Vorstellung ihr euch von. dieser Schlange macht!" » »Mir scheint, nicht so grun-dsa!sche,i Kindcheni Sie sind ein seiner PinchosY lage, Herr Baurath.'« ! Erna sah intereisirt in das geist-; reiche Gesicht Rom-ins Der Mann sing an. ihr zu gesallen. Wer so rubig und stolz sich zu einein Unrecht be tannte und es gutzuniachen suchte wie er, dein lonnte sie ihre volle-Achtung nicht versagen. Was siir Kämpfe vor ausgegangen sein machten. was diese Ruhe dem herrischen Mann tostete,! glaubte sie zu verstehen, und das alle-; zwang ihr Bewunderung ab. s »Von den Juristen hats glaube ichJ noch keiner sdie Sache in diesem Lichte gesehen. Jch hatte den Eindruck, als hielten sie die Vertzastete unbedingt sur schuldig und verstortt.« »Für den ersten Augenblick wohl. Sie werden aber sehen, Fräulein Waltropp, wie bald Die Herren das; hinteriarnmen." F «Verhiilt es sich sa, dann bat jai auch hier die Ver.:eltung begonnen» Sie, die itzt ganzes Leben geheucheltz und betragen hat, nun selbst so gründ-4 lich betrogen! Und gerade da. wo. vielleicht zum ersten Male bessere Ge-» siihle mit im Spiele waren«, meint-, Crna nachdenklich. Dann zu iksugenie, die noch immer vergeblich strebte, ihres Ausregung zu bekämpfen: »Komm, Herzchem lause nicht so aufgeregt herum! Sieh nur, Bubi ist eingeschlafen, troy allein Spre chen.« Sie wies aus das Kind, das wirt lich sest schlies. Das Köpfchen war ihm zur Seite gesunlen, die kleine hand hielt noch des Vaters Arm uni klammert. s-- - n I » ngclllk out-I unfru Welch friedliche- Bild! Dort der Mann, hilflos zwar noch, ganz auf lie angewiesen, aber welch ein anderer fest. Neben ihm das Kind, voll rüh: render Anhänglichkeit an den fonfi fo gefürchteten Vater, und das Wunder barfte —- die verhaßte, verbannte Freundin, die Schwester Roberts, in freundschaftlichftem Gepräch mit ih rem erbitterten Feind und augen fcheinlich beide Gefallen aneinander findend. Nein, sie wollte sich durch die alten, trüben Erinnerungen den schönen Tag, der ihr fo reiche Freude gebracht hatte, nicht verderben lassen. Die schmerz« liche Spannung ihrer Züge ließ nach, sie lächelte ihnen freundlich zu. Erna nickte und stand auf. »Ich rnuß jeßt gehen. Ganz dämme. rig wird ej schon· Jch habe mich ge hörig hier verplaudert·« Sie streckte Roddin freundlich die Hand hin. Er ergriff fre und fragte: »Sie kommen wieder, Fräulein Wollte-»F »Gew, wenn Sie wollen. Für heute leben Sie wohl, und gute Besserung auch ferner. Adieu, mein Liebchen, sorge, das deine Wangen bald wieder ;frifch werden!« «Vegleite doch Fräulein Waltrppp, jEugenih »du kommst faft nie mehr an die Lust. Jch bin ja gut bewacht hier.« Roddin wies lächelnd auf das schla fende Lind. Cugenie zögerte, jedoch nachgebend fang fie: »so wollen »wir ein wenig durch den Harten gehen, das heißt. wenn dein M die nach Urlaub gibts« fffffffffffffffIffIfffIfIIfl .N-ati.7rlich! Was deutst du? Der wird nicht verwöhnt', lautete die trockene Antwort, aber die Augen strahlten dabei. »Komm nur, es ist eine himmlische Lust draußen.« Euaenie trat noch zu ihrem Mann, legte ihm ein Kissen bequemer und iiihlte verstohlen nach dem Puls. « »Jn einem Viertelstündchen bin ich wieder da. Jch schicke dir den Karl mit einer Erfrischung Hast du mich nöthig. so lasse mich gleich rusen.« Er antwortete nicht. Er sah nur zu ihr aus« Es mußte aber etwas seltsam Zwingendes in seinem Blick liegen —- sie neigte sich langsam tie ser, und er legte den gesunden Arm um ils-ten Nacken und zog sie zu sich herunter. --— Als sie sich ausrichtete, war ihr bleiche-« Gesicht oon Röthe übergossen. Ihr Auge streifte un sicher Die Freundin. die abgewandt sich an idren Handschuhen zu schaffen machte. lind plößlich hm es wie Ueberrnnth iiber sie. Sie lachte halb verlegen aus, schlang den Arm um Ernas feine Taille und toar mit ihr zur Thiir hinaus. ehe Roddin ein Abschiedensort rusen konnte. — Achtzehntes Kapitel. Ein wunderschöner Iriihherbft war dem unfreundlichen regnerifchen Som mer gefolgt. Tag fiir Tag strahlte die Sonne von einem leuchtend blauen, onenloien Himmel hernieder Die Sommerfrilchen und Badearte waren mehr als in der völlig verregne ten Hochfaiion überfällt Auf der Veranda einer reizend ge legenen Villa des Badeortes N. war der Frühstückstilch gedeckt Ein Die ner in einfacher feiner Lioree ord nete noch an dem iGeschirr, schob die eleaanten, bequemen Radtiessel zu recht, und schließlich sah er nach der Uhr «Halb neun. Da tann ich die warme Platte herautdeieraen lassen.« Er schritt eilig durch den Garten: salon zum Zouterrain hinunter. Es war Karl, der vielgewandte, wohl erfahrene Diener des Bauraths Rod din. Zeit acht Wochen bereits bewohnte dieier das aanze Parterregeichoß der Villa mit feiner Frau. llnd leit dieier Zeit war das rei zende Haus oft das Ziel von neugie eigen, zudrinalichen Blicken der Vor übergehenden gewesen. Die entziietend schöne, jiinae Frau. die mit io rührender Zonfalt um ih ren tranten Gatten bemüht war, er selbst mit feinem interessanten. dunts len Künstlertapf bildeten fast das Ta: aesgespröch der Kurgiiltr. Dazu kam die elegante, vornehnse Leben-filtr runa. Roddins hatten ihre eiaene Diener ichoft mitgebracht und fiir die ganze Dauer ihres Aufenthalts eine Ermi vage zu ihrem alleinigen Gebrauch ges miethet. Das alles reizte die Neuaier um lo mehr, als sich das interessante Paar aanz zurückzog. — Durch das Nebenzimmer wurde ein leichter Schritt hörbar-. Eugenie trat in die weitgeiiffnete Veranda ihiin Mut schnellem Blick iiberfloz sie den )kr4hitnaötifm. »Komm nur, es ist alles bereits« rief sie heiter in das Zimmer zurück. Sie blieb in der Ihiir ftehen und sah dem Näherlommenden entgegen. » »Das aeht ja wieder prachkvoll den Ite Morgens Stolz wie ein Imperator stomtnft du einhergeschritten«, lachte sie mit frohen Augen ihrem Manne zu »Wer dich io leicht und sicher gehen sieht, der soll noch rathen, weshalb du hierherlamft.« »Wie ein Wunder kommt mir sel ber diese neue Kraft vor, die mich durchströmt. Diefe Leben-Einst ttnd Schaffensfreudel Fühle, was mein Arm vermig.« ; Er drückte mit der gelähmt gewe senen hand vie seiner Frau fester and fester. »Spiirft du«-'s« fragte er neelend. »Ja, sehr, sehr. Ich bitte dich, leitete den Schraubstoet etwas-l" bat sie ebenso. »Das ist die neue Kraft. Dir ver vanle ich sie." »Deinen fehitpeigst du mir gefälligft hübfch ftill. Das ift alles Unsinn. Ohne deine urgesunsde Natur hätten meine Pflege und mein bißchen Sorg falt nicht niisen Weinen. Darüber sind wir doch hoffentlich im file-ren Nun komm zum Iriihstiis. du wieder-· anferftanvener Simfon!« Sie goß ihm den iriiftig duftenden Koffer ein, strich ihm Brötchen und legte ihm von den warmen Speisen vor. Dabei plauderte sie heiter in ei ner fröhlich scherzenden Art« die man nie an ihr gekannt hatte. Var das iiberhnupt noch die alte Eusenief Diese Frau, wehe seht fp lieb-reizend ain Meetifch hantirte, aus deren O IIIIIffffffffffffffffffffff Zügen tiesinnerste Zufriedenheit, die Freude über eine große und gute That sprach? « Sie lehnte sich in ihren Sessel zu riiel und sah hinaus in die sonnige Welt. s Welch ein Morgen war das! Thausrisch und sonneniibergliiht lag der weite Part. Blumen und Blüthen in verschwen derischer Fülle, wohin das Auge sah. Kein Lüftchen rührte sich, nur schwere Dustwogen von Reseda und Levtojen tamen von den üppigen Betten her über. Oben in dem strahlenven him melblau jubelten die Vögel, und ein leiser. stimmender Ton von schwirren den Jnsetten drang träumerisch in diesen Frieden. Ein entzückendes Stückchen Erde ist dies Eli-, wahrlich geeignet. hier zu gesunden an Leib und auch an Seele. Und daß die bei ihrem Manne ge gliiett war, in so iiberraschend kurzer Zeit! Sie wandte ihre leuchtenden Au gen ihm wieder zu. Tresslich liess er sich sein Frühstück schmecken. »Möchteft du noch etwas von die sem Beefsteat? Jch deme, es ist zart und sastig.« - »Nein, mein Kind, danke schön. Du nudelst mich ja geradezu. Uebrigens haft du schon daran gedacht, welch ein Tag heute ist? « »Der sünszehntr. Jch weiß. Ernas hochzeitstag.« Es glitt ein leichter Schatten über ihre Züge, ganz flüchtig nur, aber sein scharses Auge hatte ihn doch be— mertt. ·Tu hättest hinreisen sollen, Enge nie. Ich tonnte so gut fiir die weni gen Tage allein bleiben. Du bast ja den Karl zu einem regelrechten Kran tentoärter ausgebildet.« »Tag- kvohl. Aber ich lasse dich trotz dem auf teinen Fall allein· Erna weiß, das; ich ihrer gedenke. wenn ich auch nicht bei ihr din. Sie hat es sicher gar nicht anders erwartet Otto. Jch gehe nicht von dir. höchstens lönn te der Wolfgang mich dazu veranlas sen« setzte sie mit einem kleinen Zeus zer hinzu. Er hatte ihn wohl gehört, und Rührung umspielte seinen Mund bei dieser fast unbewußten Aeußerung ih rer Sehnsucht nach dem Kinde. «Jm tiefsten Herzen sitzt doch ein tleiner Schmerz, entweder um den Wolfgang oder, daß du ihr den Brauttrant nicht aussehen tannftT Hab« ich reckt?" fragte er freundlich. Sie lächelte ein tlein wenig ver legen »Ich habe überhaupt manchmal so etwas rrie Sehnsucht nach Haufe· Damit hat aber Ernag Hochzeit nichts zu thun Die sehe ich ja alk junge Frau wieder das ist auch schon· Wirklich, Otto, es ist mir n. cht schwer geworden, hierzu bleiben. B tte, den te das nicht mehrt« »Du lxrst Sehnsucht nach dem Bu ben Es war ein großes Opfer, daß du ihn meinetwegen zu Hause ließest.« »Nein Opfer. Der arme, tleine Bursche thut mir wohl manchmal leid; ich weist, wie sehr er sich nach uno sehnt; aber immerhin, er ist in guten Händen, aufs beste verscrgt, und du gingst doch vor· Und wie hat sich die Kur hier gelehnt. Diese wundervolle Quelle, ich mischte sie in Gold fassen!" rief str mit einer so innigen Freude, daß er hingerissen ihre Hand ergriff und einen Kuß da raus drückte. Heiß wallte es in ihm auf. Er hätte sie an sein herz reißen mögen, nur mit äußerster Beherrschung hielt er sich in den Grenzen, die er sich selbst - —- ------------------« IIIfffffffffffffffffffffff mit eiferner Willenslraft gefiectt Noch nicht« noch war es zu frii«h. Er durfte sie noch nicht erschrecken mit seiner Liebe. Ebenso langsam und allmäh lig mußte er die leiten, wohl ihr selbst noch unbewußt aufteirnenden, wärme ren Gefühle fiir ihn wachten lassen. Mit Entzücken hatte er ihre scheue, verftohlene Zärtlichkeit in den Krani heitstagen hingen-unmen, trotzdem er wußte, sie galt mehr dem Kroaten als dem Gatten. Er nahm sie als einen Ausdruck ihrer Freude über seine Freundlichkeit gegen den Knaben, viel »leicht auch —- er mußte sich das zu sei Enem Schmerze gestehen — war es ein Gefühl der Erleichterung, daß seine :herrichtiichtige Liebe sie jetzt nicht quä »len konnte. So weh es that —- er Imußte sich lagen« ihre Zärtlichkeit war »der Dank für feine Zurückhaltung. ’ iScksluß tot-zu » Was ist eigentlich Pessimismus?. ... lEnttiiuschter OptimisrnukL . . . f - es e Der Schuldner, dee nich: bezahlen will, wird selten so verachtet, wie der ;Schuldner, der nicht bezahlen tann. I O I » Je iilter wir werden« desto mehr scheinen uns Dinge selbstverständlich die uns sriiher am wenigsten einleuch ten weilten. i i « Von seinem Surier hat Andh Carnegie einen Abguß machen lassen und diesen nach Rußland geschickt. Väterchen wird sehen, daß es noch veraltertere Dinge gibt, als seine Regierung. I I I Es gibt Wertpapiere, die nur — Papierwert haben. i O i Der Diisseldorser GeneralAnzeiger weist in Nr. 112 nachstehende Anzeige aufs «Maaenlaelierer sucht Friedrich KI« Dieser Friedrich sieht also auch aus ein schönes Innere. I Ä O Der neue König den England sieht dem .-,·nren so ähnlich, daß er dessen Stelle einnehmen tönntez es ist aber nicht wahrscheinlich. daß er die Nei gung hätte, den Tausch einzugehen. I i I Der Student in Hart-arb, der seine Lebensbediirsnisse mit 15 Cents täg lich befriedigt, ist ein Mann nach dern Herzen der Trusts. Sie können ihn als lebendes Beispiel sur die Behaup tung benutzen, daß die Verteuerung eine Folge der Ueppigteit ist. I I c Ein Kühlhauesbesitzer in Baitimore behauptet, Austern, die neun Jahre in Büchsen gesteckt haben, wären noch gut. Er soll einmal eine ehrliche Ge sinnung beweisen und dar- Zeug essen. e( s- i In Chitago wurden siini Waren ladungen Matatrani vernichtet, die wegen eines bei ihrer Verstellung ver wandten Farbstosses siir gesundhetrs widrig gehalten wurden. Unter »list nudeln hatte man sich sonst eigen:!ich etwas anderes dargestellt. I I « Neuerdingo spricht man biel von der Organisation einer Nationalver einigung der händler und abritans ten von Nahrungsmitteln. it einer Nationalorganisation der Konsumen ten wiirde dem Lande indessen besser gedient sein. O « I O Ein Prosessor der Kansas Univer zsitiit hat ein Versahren gesunden, toie sdie Frau entdecken kann, ob ihr Mann etwas getrunken hat; der tomtner ielle Wert dieser Ersindung in einem ro hibitionsstaate ist nicht recht-begreif lich. W -«-::.:Zs;-··«- 06—-k— t- I - Millionär: » Im- Den Isolier- ich wIll während der Aar-I mwkerer llverdem meine rqII sollt tötlet werden, Und meine Tochter soll fo bleiben sie Istl sit te. III webt-i —- ich vltI ein reicher Man-I, Ich kanns besol- len.«