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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 10, 1910)
CI Gericht-reinen und eine Theatererinnerung Her Schatten eines herüclend schö . II Tsszphönomeni schwebte tiirzlich PUCK den Gerichtiitten eines Fa - Wkssei ein-por, der die Lon Dsa Gesellschaft in Bewegung setzt, -. U der Name dieser Tänzerin, der Mnggen Spanierin Pepita de Ostia die vor nicht ganz sechzig Jah III mit ihrem »El Ole" so ziemlich III gesammte Europa und speziell « Dien geradezu verrückt machte, wirkt heute noch wie mit vem Druck eines elektrischen Taster-s aus die Erinne rung. Ein Sohn dieser sensationellen Dame, die eigentliche Josephine Duran Ortega hieß, macht als Mr. Ernest Oenrh Sodom-West Anspruch aus Erbschaft und Titel des als angeb licher Junggeselle verstorbenen Lord Such-Mc indem er behauptet und Be steise dafür anbietet, daß er aus einer vollständig legitimirten Ehe des Lords mit der schönen Pepitu ents sprossen sei. Diese Hertunst wird ihm auch von ver Gegenpartei nicht bestritten, nur die Legitirnät dersel ben, denn Senoro Pevita tönne schon darum nicht rechtmäßige Lado Sccksoille gewesen sein, weil sie ihren tanzlehrer Oliva in aller Form Werts geheirathet und daher auch den Namen de Qlioa geführt habe. darüber wird nun herumvtozessirt, und nach der, vom Boz’schen Humor drastisch genug beleuchteten, Endb fgleit des englischen Gerichtsganges wird noch viel Wasser in die Themse fließen, bevor die »Cousa Sackville toutro Sackville« zum Schlußspruche gelangt. Es ist auch von leinem wei teren erheblichen Interesse für das auserenglische Publikum —- des Jn teressanteste dabei verbleibt rie wach gerusene Pepita - Reminiszenz und der Rückblick auf jenen tollen Thea terrurnrnei. Nicht «die Saharet, die Tortajada, Oterm Cleo de Merode, und wie alle die schlantleibigen, sinnbethörenden Tanzwunder heißen, zusammenge nommen, haben ganze Stadtbevölte tnngen in einen derartigen Taumel Msesh wie man ihn in Wien zu sehen und zu Hören bekam, wie er hier totebelstiirmig die Leute ins Theater as der Wien hinrrustrieb, das sich der Mta bemächtigt hatte, und wie er anr helllichten Tage in den Straßen, in den Schaufenstern, aust- den Orgel pfeifen aller Leiertösten heraus fei nen bis in’s Groteste gesteigerten Spuk trieb. «El Ole« und wiederum »O O!e« und nichts als »E! Ole« — tnd »a la Pepita« alles, die fanati strende Modeetitette. Aber zugege ben mußte werden, daß thatsiichlich etwas verwirrend Ungewöhnlichez in der Erscheinung war, wie in dem Tanze, alle wilde und schwüxe Womi stigteit fpnnifcher Romantrt, alles. was dann in Carmen’s därnonischem Zauber von Bizet zu musikalisch dramatifchem Ausdruck gebracht wur de. Man konnte wirklich sagen, daß die Gluthathmosphöre fpanikcher Sin ,nenleid.enschaft um dieses »Tanzweib« "ktodelte. Sie hatte den Breitegtad der Diener Zone ein bißchen verrückt und damit auch den Wienern die Köpfe. Das brauste und gar-te dann n:tiir lich eine Weile noch weiter, als sie schon fort war, und aus dem Gischt tauchten die »falfcben Perseus-« auf, die parodirenden Nachahmungen die aber ihre Wirluna Doch nur in der möglichen Annahernng an Die Echt -l)eit Des Originals fanden. Die hauptsache freilich, die Persönlickleit der Pepita, tonnte auch nicht annäh ernd reproduzirt werden. Am erfolg teichften traf-J die wohl nicht blitz iiugige, aber um desto lachender blickend-z liebenswürdig muntere Aa thi Schiller, die Lolalsängerin des Theaters an der Wien, die mit einer fiir sie zurechtgemachien, an sich recht arm-seligen dreialtigen Parodie »Die falsche Pepita« eine Art Machst-fa tion erzielte und wochenlang ous Theater füllte. Jn die Straßen hin z aber klang aus dieser Parodie heraus, : biö zum Ueberdruß allmärts gemil lett und geleiert, ein Chorgesang, ein Stäbchen auf den sinnigen Text: ,O Pepita« gesent — nichts als »O s Mita« , nicht eine Silbe mehr, aber in allen möglichen Ton- und Tempo Y Wien, eine der glänzendften mu - Ilalifchen Schnurren von Sappe, vie " seen monatelang in Wien aus allen · M nnd Winkeln widerhallen hören IM »Die falsche Pepiia« ging M auf Iafiteiiem und Marie Gei M die nndetgeßliche Operetten M lsolte ftch damit auf Provinz Ists-Im ersten Anfange ihrer Be « Dann gab-I noch einen - hancfien Pepitas sEinaktet sie sie- sleine spezielle, persön Netz-nie belastet »Pepita II We M W Jinnnz , der seien seiner expansi WM mn die Gunst de1 « se- viel besucht wurde « . St « eine einzelne Hufen He dacht, sondern den Namen Mnyet nur als einen «Gesarnnltbegriss« ges snst hatte. mußte ber arme Wiener «Maner« doch silr das Stodtgeliiclner herholten, denn auch verbieten ließ sich der Name zu Gunsten eines ein zelnen aus den Heerschgoren der »Wer« nicht. Das Gelächter wäre ja ein nur noch siärleres geworden. Auch eine landsrnännische Nachfol gerin ver Pepita stellte sich baldigst ein, die von der wohl zu erwartenden »Bergleichsneugier des Publikums prositiren wollte. Petra Canmra hieß sie« trat gleichfalls im Theater on der Wien aus« war imman auch ein schönes Weib und spanisches Blut floß recht wahrnehmbar auch in ihren Adern. und unter der Sonne von Se villa und Gran-ich war such ihr Tanzieniperarnent gereist. Aber für die Erinnerung on diese spanische Jn vasion blieb bvch Pepita die eine und einzige —- unb als Pepitn de Oliva wird sie in der Geschichte der Natio naltänze und der szenischen Darstel lungen derselben eingetragen bleiben. auch wenn der Spruch der englischen Gerichte sie als legitikne Lady Sack ville anerlennen sollte. Uns vullanischen Boden Neuieeland ist reich an Raume-un dern. Der Weltteisende. der es auf sucht. sieht sich siir den Abstecher nach dem fernen Siiden reichlich belohnt. Die Nordinsel ist flacher gestaltet als die SüdinseL aber merkwürdig und denkwiirdig durch das Spiel der vol-: lanischen Kräfte, das sich aus der wei- i ten Strecke von Ruapehn im Süd westen bis zu der Weißen Jnsel in der Plenty - Bai entfaltet. Die heißen dampfenden Wassermassen, die empor geschleudert werden« enthalten Riesel säure und verschiedene Salze, die beim Erkalten und Verdunsten des Wassers sich abscheiden. So haben sich aus diesen Ablagerungen ringN um die heißen emporspringenden und von Zeit zu Zeit überwallenden Quellen geräumige Becken und hohe Terrassen gebildet, die wie aus Mar mor gehauen erscheinen und einen prächtigen Anblick gewähren. Die großartigsten Terrassen dieser Art be finden sich aus Neuseeland an dem lleinen See Rotonrahana. Am de riihmtesten waren die weiße Terrasse und die Sinterterrasse des Tetara sprudels» d. h. «des Tätowirten«. Diese wundervollen Schöpsungen der Geiser Neuseelands wurden an einem» Tage, dem 10. Juni 1886, vernichtetll Der über ihnen thronende Bullanberg Tarawera erwachte nach Jahrtausende-s langem Schlummer, ließ das Land erzittern und zerriß es in Schluchten und Klüfte, die berühmten »White and Pinl Terraces«, die »Tetarata" und andere sprengte er in die Luft und ließ auch den See Rotamahana bis auf einen winzigen Nest ver schwinden. Aber die Geiser sind aus Neuseeland noch heute thätig und ar beiten unablässig an der Bildung neuer Terrassem sie sind lleiner alj die zerstörten, aber herrlich in ihrer Strultur und in dem schimmeran Weiß. Die White Island in der Plenty-Bai bildet den lekten Auslan ser der vullanischen Kette Neusa landi. Sie ist ein kleines Eiland, ei gentlich nur ein aus den Fluthen em portauchender VullanlegeL Whalari heißt der etwa 270 Meter hohe Feuer berg, der sich gegenwärtig im Solln-( tarenzustande befindet, auch teine Ausbriiche zeigt, sondern nur schwei lige Dampfe ausströmt. Er iit aberj insofern von niihlicher Bedeutung. als» er Neuseeland mit Schwesel versorgt.» HERR-. Die Haisische, und unter diesen besonders die Menschenbaie, gehören zu den gefürchtetsten aller Raub thiere, und ihre Vertilgung gilt als berdienstoolles Wert Brei-m meint zwar, daß die Berichte über Men schen, die dem furchtbaren Gebiß des Blauhais zum Opfer gefallen sein sollen, seer übertrieben seien, aber gerade neuerdings strafen die zahl reichen, im Mittelmeer durch Hai fische verursachten Unglücksfälle ihn Lügen. Erfreulicherweise wird in folge der Liebhaberei der Chinesen fiir haisischflossen —- sie gelten dem Sohne des Reiches der Mitte für eine der wunderbarsten Delilateisen —- gerade im Jndischen und Stil-en Ozean der Haifischsang besonders leb haft betrieben. Eine ganze Industrie ist durch diese haifischflofsen-Schwiir merei ins Leben gerufen worden, und eine eigene Dampffchissklotte wurde ausschließlich dasiir in Dienst gestellt. III der sehst-zaus U.: «Denten Sie nur, meine Tante , ist gestern plöslich gestorben« Q: aSie scherzen!« Die W. Mache Mist-ichs »Ist sich Mstschtc Spksch L komisches. Syst ei: Grenzsperw so meint es, daß Grenz geschlossen, fast essbersMaulsperrk so meint ej; Maul W Mess« Das Auge des Blinden. Großstadtbild von K a r l P a u l i. Was man so alles erlebt! — Jsch muß gestehen. daß ich schwer zu ver bliissen bin, aber da blich mir doch mein sogenannter Berßnnd stehen. Es war aus einem Wagen der riet trischen Straßenbahn Ein Freund hatte mir geschrieben. daß er mich in einer dringenden Sache eilig sprechen müßr. Jch wußte alles; vorsichtig wie ich bin, vergaß ich zuerst mein Votum-on naie zu mir zu stecken, und zwar dac. wo die größeren Summen über eine Mark aufbewahrt werden, dann moch te ich mich aus den Weg. Ein Stück mußte ich mit der Stadtbahn fahren« da mein Freund im Osten wohnte, dann bestieg ich die Elektrische, die mich nach einer sehr langen thrt durch eine schier endloie Straße, ich wußte das, an’s Ziel bringen sollte. Hundertsechszehn wohnte mein Freund, ich mußte also auspassen. wenn diese Nummer tam. Da es schon ein wenig schummrig war, so daß man die Nummern an den Tbiis ren nicht ordentlich lesen tonnte. war das keine so einsache Sache, und ich beschloß. mich an den Schasiner zu wenden. »Bitte«, sagte ich daher, »ich muß bei hundertsechszebn aussteigen, machen Sie mich daraus ausmertinm. -wenn diese Nummer tommt. Wissen Sie ungefähr-, wo es ist?« Natürlich wußte er es nicht« suhr die Streite nur heute zur Ausbilie siir einen ertrantten Kollegen! Natürlich, wenn ich sahre, muß der Kollege er lranten! Zehn Jahre war ich hier nicht gefahren, der Mann war gesund gewesen« beut, wo ich hier s:31re, wird er traut! »Na', sagte ich retianiri, «oenn nicht; aber auspasien auf die Nummer werden Sie doch können? — Ich tann sie nicht ordentlich sehen. es ist zu dunkel!« «Jch werde Ihnen sagen, wenn hundertsechszebn tommt!" sagte aus einmal leise, verbindlich eine beschei den tlingende Stimme neben mir Jch wandte mich um, es war ein Blin der. der das gesagt hatte, er war mir vorhin schon ausgesallem als er den Wagen bestieg, ich hatte. als ich gele hen, dasz er des Auaenlichts beraubt war, ihm die Hand entgeaengestreckt. um ihm zu belsen; aber er hatte diese Viise nicht angenommen, wahrschein lich. weil er gar nicht gemerkt daß ihm jemand helfen wollte. sondern sich allein aus den Wagen geschwungen. Aber blind blieb er trondem. das war kein Zweifel, und der wollte mir sagen. weiche Nummern die häuser führten —- aber vielleicht sah er im Dunkeln? — Jch war sebr neugierig. was daraus werden würde Dennoch gab ich meiner Verwunde rung nicht Ausdruck. weniger, weil ich zu gespannt aus den Fortgang der Dinge war. als weil ich ihm nicht merken lassen wollte. baß mir sein Zustand bekannt. dasz ich wisse, dasz er biind. Derartige Krante befiden ein außerordentlich fein entwickelteö Ge siihl in dieser Beziehung und sind dem. der ihr Gebrechen überstele oder thut, als ob er es nicht sehe. äußerst dankbar, siiblen sich aber auch tief ge tränkt, wenn man roh die Wunde be rührt, an der sie leiden. Wer einen Fehler hat« der sucht ibn zu verstecken und freut sich. als wenn er einen Sieg erfochten, wenn er alaiibt, für set-ler los gehalten zu werden. Man kann einen Lahmen nie stolzer machen, als wenn mcn fragt, ob er Fisßball spiele, einen Buckligen, wenn man sich nach dein Regiment erkundigt. bei den: er gedient, und einen Tauben, ob er qe: ’ftern in der Oper oder im Concert war. Das ist menschlich begreiflich woblthuend und rührend. Ich that ? daher, als ob mich bat- Anerbieten des Blinden durchaus nicht überrasche, sollte aber bald Gelegenheit haben, in wirkliche Verwunderung zu gerathen, denn kaum waren wir ein Stück ge fahren, ich batte mit höflichen »Sebr freundlich« seinen Vorschlag acceptirt, » als er plöszlich sagte: «Die hälste hoben wir schon hinter uns, das haus, wo das Kasseegeschäst drin ist« ist Nummro dreiundfiinftia, an der Ecke die Apotheke siinsunbsechs zig!« Es stimmte, ich konnte an der Apotheke bie erleuchtete Nummer deut lich erkennen Eine Weile suhren roir schweigend weiter. »Von hier ans gebt es schneller«, begann er von neuem, »die hör-set sind hier nicht mehr so breit, die Fleischerei. an der wir eben vorbeifahren, ist zweiundsechzig —- seit —- nein, jest kommt hundert noch nicht, hier das Parfiirneriegeschöst ist oternndnennzig; aber weit haben Sie’t? bann nicht nicht« Jchs muß gestehen, mir wurde immer seltsames zu Muthe, ber Mann trug so deutlich die Merkmale der Blindheit nr Schan, er mußte blind sein, und such sah er! Wollte er rnich zum Be sten hab-us —- Uut welchem Grundei — Ober er war vielleicht doch nicht ALLE-MICHAEL.,neglgltexu«»uich1 Triebs-. —- Jh sollte die Kette meiner Wen nicht In Ende abrollen, da fing er schon wieder an: «Vier, das ON W dem The-geschäft. ist bus dertsechzehn, das Honi, in dem sich die Mitehandjung von Gebriider Ort-d i befindet; aber Sie müssen noch ein Stück mitiahren bis zur nächsten Hal teftelle, ich tenne den Weg genau. ich fahre jeden Tag hier." »Ja«, erwiderte ich. »daß Sie den Weg sehr genau kennen, scheint mir allerdings der Fall zu fein —- aber. verzeihen Sie mir, ich möchte keine ichmerzliche Stelle berühren —- aber Ihre Augen scheinen mir doch nicht ganz so normal zu sein wie beim Durchschnittsmenichem da —" «Sa·aen Sie es ruhig gerade her aus: Sie sind blind «- Sie oerlesen mich nicht im mindesten; ich bin blind, schon seht lange; daß ich blind bin, sieht doch jeder!« »Ja, aber um Gottesioillen!« rief ich, «das ist richtig; aber wie kommt das. Sie sind blind und sehen doch, ich und der Schasiiner ionnten die Zahlen an den höusern nicht lesen, Sie lasen Sie!« .Gott bewahre, wie soll ich die mit meinen blinden Augen lesen lönnen Ich kenne nur die Nummern der häu fer, in denen sich jene von mir genann ten Geichäfte befinden. auswendig und daher tonnte ich sie Ihnen sagen« »Nun. dann müssen Sie doch die Geschäfte sehen. Sie haben doch ganz genau angegeben: eine Fleischerei. eine Parfiimeriehandlung, ein Ungeschiist, eine Apotheke. eine Kösehandlung; wenn Sie wissen. wo die sich befinden, müssen Sie doch sehen —« »O nein!« antwortete der Blinde. Jeden iann ich sie nicht, aber —'« »Aber w?« »Ich rieche sie!« W r— Neue deutsche Südpolexpedition. Aus Berlin wird uns geschrieben:Y Ter untiingst in der Sitzung deri hiesigen «Gesellschast fiir Erdlunde« bekannt gegebene Plan einer neuen» deutschen Expedition nach dem Süd pole verdient sowohl wegen des Man nes der der Träger des Planes ist, wie auch wegen der Absicht ihrer Ge staltung hervorragendes Interesse. Der im frischeften Mannesalter stehende Oberleutnant Wilhelm Fuch ner, Jnfanterieoffizier in einem hohe rischen Regimente. gehört zu jenen Naturen, die infolge eines Ueber schusses an Thottraft und Abenteuer drang gebotene Entdeckungsreisende genannt werden tönnen. Durch die Betanntschaft mit Professor Richtho-! fen, dem tlassischen Geographen Chi nas, wurde Filchner’s Interesse auf das Problem der Erforschung des Hinterlandes der großen chinesischen Ströme gelenkt. Um sich aber auf diese Aufgabe vorzubereiten, suchte sich Filchner durch eine Reihe in Schwierigkeiten und Dauer zuneh mender Reisen die nöthigt prattische Erfahrung und körperliche Wider ftondjfiihigleit zu verschaffen. Die schwierigste und bedeutendfte dieser; Reisen war der von ihm in eineniI Buche geschilderte »Nitt über den Pa mir', den Filchner 1900 unternahm. Seine große Reife machte er dann inJ den Jahren 1903-—1905 und es ge lang ihm den Oberlauf dei hoangho, der den Namen Mutschr führt« aufzu tliiren und festzulegen. Außer in mehreren populären Reisewerten hat Filchner über diese seine Forschungen in Oftchina und Tibet einen oielbän digen wissenschaftlichen Reisebericht fertiggeftellt. Seine Kartenoufnalp men werden als mustergiltig ge rühmt, und überall auf seinen Reisen hat Iilchner eine gesunde Beobach tungigabe, Entschlossenheit und Um sicht bewährt. Auch fein Plan einer Südpolarerpedition beweist die große Besonnenheit, mit der Filchner seine Reisen vorbereitet. Er gründet näm lich seine Erpedition auf das Zu ’samtnenwirten zweier Lyrpeoitionen Filchner selbst beabsichtigt von der anetilanischen Seite der Antarltis, nämlich von dem Weddell--Meere aus gegen den Südpol vorzudringen Weddell hat angegeben, daß er hier unter 75 Grad Siid osfene See ge sunden habe, und diese Angabe er scheint auch heut noch nicht unglaub njiirdig. Bewährt sie sich, so hat Fäch ner die Hossnung, von dieser Seite aus verhältnismäßig leicht in hohe Breiten vorbringen zu können. Es ist aber nicht sowohl die Erteichung des Südvols selbst der eigentliche hauvtvuntt seiner Exvedition, als vielmehr der Gedanke eines Durch stoßei durch den antarttischen Konti nent. Dieser Kontinent hat ja in den jüngsten Jahrzehnten vie Aufmerk samkeit der Geographen in wachsen dem Maße aus sich gezogen; und erst Shaetleton hat bestätigt, daß wir in ihm ein gewaltiges hochland zu sehen haben, aus dein oetrnuthlich auch der Pol liegen wird. Es liegt aus der hand, wie werthvoll es wäre, wenn . es einem Forscher gelänge, ioie es Itlchner in’s Auge faßt, diesen ant aettischen Kantinent zu dutchqueretr. Bildet die Weddell - See FilchneM Ausgangspunkt, so ist die Roß-See »aus der austealischen Seite des Poles als das Ziel gedacht. hierhin sos eine zweite Expedition ihren Weg suchen, deren Bestimmng die Errich tung eines hilfidepots fiir die von dem Hauptschifse kommende Polerpes dition bilden würde. Durch das Zu sammenarbeiten dieser beiden Expedi tionen hofft Jilchner, toenn nicht un günstige Verhältnisse ihn überwälti gen, seine Aufgabe zu lösen. hervor ragende Geograpben. wie der Polar forscher Professor Otto Nordmskjöld und der Berliner Geograpb Professor Penck bezeichneten Filchner’s Plan so gleich als wohliiberlegt und aussichts ooll. Was die Kosten angeht, so schätzt Filchner sie bei der Aussendung zweier Expeditionen auf zwei Millio nen Mart. Es ist nicht unwabrschein lich, daß diese Summe verhältniss mäßig schnell beisammen sein wird. Seit der verstorbene Professor Georg von Neumayer 1895 die deutsche Kommission siir Südpolarsorschung begründet und seitdem die Expedi: tion Drygalsti’s werthvolle wissen-i schaftliche Ausbeute erzielt bat, ist das Interesse an der Südpolarforschung in Deutschland nicht erloschen, und schon am Sonnabend selbst konnte festgestellt werden, daß RO000 Mart. also etioa der sechste Theil der beniitbigten Summe. bereits gezeich net seien. Möglicherweise wird auch das Deutsche Reich, sowie Bayern als das engere Vaterland Filchner’o sich zu Zuschüssen bereitfinden lassen. fault tsi stets-s. Als nach Schluß der von etwa 5000 Personen besuchten Eröffnungsvorsteli lung im Zirtus Chrill Hatle in Köln die dichtgedrängte Menge den haupt ausgang verlassen wollte, hatte eine ebenfalls nach Tausenden zählende Menge. welche Einlaß zur Abendvor-» stellung verlangte, den Eingang ver sperrt, wodurch eine Panil entstand« im Verlauf deren zahlreiche Personen; fchivere Berlehungen erlitten. Meh-« rere Frauen und Kinder wurden nie-» dergetreten Mütter hielten ihrebe wußtlofen Kinder in die Höhe, bit- fiel gleichfalls unter die Füße der fich wie rasend gebärdenden Menge geriethen Sämmtliche Polizisten und Cirluoan gestellte wurden in den Menschen: tnäuel hineingerissen, bis ichliesilich die Feuern-ehe auf den Gedanken lam, mit einem mächtigen Wasserftrahl tie oor dem Cirtus befindliche Menge zu rückzutreiben Jm Cirlue selbst stei gerte fich die Panit, als man die Feuerwehr in Thatigteit sah, da man den Ausbruch eine- Brandes befürch ! tete. Ein ftarled Polizeiaufgebot« räumte alsdann den großen Vorplatz und verschaffte den Befuchern den Ausgang ins Freie. Verhängnis-eile sie-Iedwede Jn der Niikse von St. Petersbueg spazirte. io nieldet eine Depeiche ans der russifchen«Hauptsiadt, ein junges Brautpaer am Bahndinim entlang. Er ioar 20 Jahre, fie erst 17 Jahre alt. Nächsten Monat sollte die Hoch zeit stattfinden, irozu schon Verschie dene Vorbereitungen und Einliiisfe ge macht wurden. Das junge Mädchen wollte noch ein-nat die Liebe der Ver lobten auf die Probe ftellen nnd neclte ihn damit, daß ein reicher, hübscher Freier um fie angehalten habe. den sie zu erhören beabsichtige. Der Bräuti gam drohte fich unter den her.inbr.iu· senden Zug zu stürzen, falls ihre Ueusferungen ernst seien. Mut« .,ioillig erlliirte das junge Mädchen nn so viel Liebe glaube es nicht« Der Zug tam näher, und der junge Mann mach te aus feiner Drohung ernft. Wahn sinnig nor Schmerz, irrte das junge sMödchen auf dein Bahndansni umher, bis der Adaschinist eines entgegentonis menden Zuges fie bemerkte. Er lonnte fosort bremfen, sonst wäre die Un glückliche ebenfalls- getsdtet worden. Augenblicklich befindet sie sich in einer Petersburger Nervenheilanftalt. --—-.-.---— Die fest-time Bostichi-help Wie aus Belgrad geschrieben wird, baben sich in dem serbischen Dorfe Soban alle heiratblesähigen Jungge sellen zu einem Boycott zusammenge tban, mit dem sie das schönste Mäd chen des Orte-, das sie siir eine herz lose Kotette erklären, strasen wollen. Sattita Duschitsch bat den Tod von zwei der slottesten Burschen Zaboyag aus dem Gewissen. Theodor und Mi lento bewarben sich gleichzeitig un: die hand der Vielbegebrten. Wohl nur um sie los zu werden, sagte Schön Sattita, sie würde den erbören, der in einem Wettkampf seine größere physi sche Widerstandssädigteit beweise. Die beiden Liebhaber beschlossen, ibre Kräste irn Schwimmen miteinander zu messen. Das Resultat wor, daß Milento im Fluß ertrant und Theovor stets eine Lungenentztlndung holte, der er arn dritten Tage erlag. Großen Eindruck bat dieses tragische Ereigniß aus dzs schöne Mädchen auch nicht ge macht, und als nmn sie stagte, ob sie die Folgen des Boycottt nicht fürchte, erwiderte sie lachend, baß sie ppg sek schiedenen Boyrottirern heimlich hei .ritbsonträge erhalten habe. sicheres-Ist Il.: »Ich hin vor 30 Jahren mit zerrissenen Stiefeln nach Berlin ge tommen, und heute hin ich ein wohl habender Manni« Q: »Mit zerrissene Stiebelm det will nich oille sagen, aber ick —- icl bin splitternactt nach Berlin jeiommen!« A.: Reden Sie doch nicht solchen Unsinn!!« B.: »Im ieen Unsinn —- ich bin doch in Berlin jeboren!'« Allerdings. Kommerzienrath Cohn (zeigt einein Bekannten seinen diersiihrigen Erstge borenen, der gerade schlief und nun durch die Schritte der sich seinem Bett chen Rahenden munter geworden ist und zu schreien ansängt): «Nu,« sagt Cohn zu dem Herrn, »sogen Se mal ehrlich« ist das nicht e ausgewecttes Kind?« Dies-. »Warum nennt nur Frau Miiller ihren Mann, der sie sogar zeitweise prügeln soll. immer ,mein Herz’?« »Na, sie fühlt doch täglich seine Schläge.« -—- —-...—. Die mische-« Wirth: »Ja, ivie lornmt denn das, Herr Jnspettori Seit Jhrer Verhei rathung sind Sie noch einmal zum Regeln gelommen und dann nie wie deri« Jnspelton »Ach, wissen Sie, das eine Mal war es so spät geworden und — --«— seitdem mache ich mir nichts mehr aus dem Kegeln.« l . » Hemmt-Weh ! Hauchst-: . . . O, ich habe ier an ständige Parteien! Wenn ich ein Quarte-l nicht steigen, so kommen sie alle, um sich zu erkunblgem ob ich vielleicht plötzlich lranl geworden bin!« Diese stilllchr. »Al5o Deine Eltern mußten mitl lich den hübschen, jungen Doltor we gen Deines angeblichen herzllopfens holen lassen — Heuchlerin!« »Aber bille sehr —-—— ich hatte wirk lich starles Herzllopfen —— s« als der Dollor da work« Zonderbsrer Trost Amtmann lzu einer Frau, deren Junge vom Aulomobil überfahren wurde): »Na, grämen Sie sich nicht so lehr, huberböuerinl Früber oder später wäre er ja doch überfahren worden!« — ..-...-. -.. · qslsv IIukIIcl lllIUI nun Lauf such UI benen. ohne zu usinka crzäbitr Herr Provpenfchnnder neulich seines sein zun qeufkmgeu Frau ,,Tas Ist noch am- sismtd.' erwiderte ihn scharf sinnend Frau Provpenfchnciden »Ich kenne sogar km Kam-L das sann arm Tone mai-m ohne zu ncbctte11." »den Provvcnichncidn ging still nic Ickcvkttgiunnn —- N A NR IX Iss ., Eva s Herk- .Tenm·tc Evcliur. ich bitte Sie kuiefälltg -—-- —-« Dame ihan errötende .kaecheu Sie ungeniektl« herk: »Warum-n Sie mir hundert Matti« «- -. UT fche l Handwerks c : »Was-. e ne ganze Mart hat et mit stehe-tm's Der war q» wiss aus einmal anvwetfstss