-.- »Mä- -- « Der Liebe Mehlthaiu humoreste von Alois Ulreich. Der Böcermeistrr Kramer hatte fei nen Berlnufiiladen sehr vortheilhait Mich-reitst Seit einigen Wochen han tirte nämlich eine junge Frau darin nen, die sich zwilchen den Kuchen und Semmeln sehr appetitlich ausnahm. Es entstand eine förmliche hausse in den Erzeugnissen aus Milch und Mehl und Butter, seit diese Frau im Ge schäfte war. Mit viel Vergnügen stell te Bäckermeifter Kramer diesen Er folg fest. Weit weniger Vergnügen bereitete es aber diesem ausgezeichne ten Mitbiirger, als er die Wahrneh mung machte, daß es Leute giebt, die ein Interesse fiir Haselnußtuchen heu cheln, wie etwa jener junge Mann, der täglich zweimal im Kramer’schen Geschäfte erschien und unter »dem Vor tvnnde, ein besonderer Freund von Dafelnußtuchen zu sein, der hübschen Frau Agathe allerlei Schmeicheleien sagte. die sie nicht intereisirten. Als sie bemerkte, daß die Aufmerksamkei teu des eleganten, jungen Mannes weniger den Kuchen und mehr ihr gelten, verwandelte sich ihre anfäng liche Freundlichkeit in eine gemessene Zurückhaltung die aber Herrn Ar thur nicht weiter ahschreckte, da er ein berufsmäßiger Crit-derer war, der die viele freie Zeit, die ihm seine Anstel lung im Ministerium ließ, zu Liebes nbenteuern verwendete. Frau Aga the -teschloß, dem jungen Mann zu nächst in aller höflichteit ihrenStanh punslt llar zu machen. «Sie essen lo gern Hoselnusiluchen«, sagte sie eines Tages zu ihm, sei-v « 's »Ur-thi- O, nennen Sie mich einfach Arthur!« Frau Agathe überhörte diesen An ruf und fuhr zu sprechen fort: »Wenn Sie eine solche Leidenschaft für dasel nußluchen haben, dann sollten Sie hin iibser zu unserem Konkurrenten gehen, der macht die Kuchen oiol besser und feiner als wir . . . .« »Aber, schöne Frau, wer sagt denn, das-, ich wegen der Kuchen komme? Ha lsen Sie noch nicht gemerkt, daf; ich nur zu Jhnen lomme....?« Frau Agathe danlte selir gemessen fiir diese fragiviirdige Auszeichnung. »Ich habe aber einen sle eifersuch tigen Mann!" sagte sie warnend »Quiilt er Sie?« fragte Arthur theilnahrnsvolL »Er kann unangenehm werden.... Jch glaube- er wäre im Stande, mit einem Verehrer grob zu werden. Das tpiire deshalb besonders schrecklich, ereil mein Mann Mitglied eines Ath letenoereines ist....« »Für Sie ist mir teine Gefahr zu groß«· retk,euerte der junge Mann. »Dann hat er schon mehrere Preise im Wettdoren belo:nmen«, warnte nochmals die hübsche Böckermeisterim Da Herr Arthnr auch diese Mah nung in den'Wind schlug und an den nächsten Tagen mit großer Piinttficlp leit erschien, um wieder allerlei schöne Komplimente los zu werden, berieth Frau Agathe mit ihrem Manne, wie sie den unangenehmen Kunden los werden könnte· Sie legte sich einen sehr Los-haften Rache- und Vertrei bungsplan zurecht, fiir dessen Aus führung ein besonderer Tag bestimmt k( wurde. Bis dahin ueg jytcu nun-ne die unerwiinschten Artigteiten gedul dig über sich ergehen sind befchräntte sich nur auf vielsache Hinweiie aus die Eifersucht ihres Gatten, die sie immer schrecklicher schilderte, indem sie läg lich neue Grausamkeiten ersann, die ihr Mann Demjenigen zufügen mür de, den er in Verdacht habe, daß er sein eheliches Gliick stören wolle... »Herr Artihur war siir diese gut ges meinten Warnungen taub. So lam der Tag des Schreckens. . Arthur hatte wie immer seinen Ha selnußluchen getaust, den er im Laden stehend verzehrtej um diese Gelezens heit zu allerlei Huldigungen zu be nuyen. Heute war ihm nun allerdings schonetwas bange geworden, denn der Bäckerrneister Art-mer sivar in den leh ten Tagen mit unheimlichen Blicken in »dem Laden herumgeschlichen« die nichts Gutes bedeutetem Fast bereute Ar thnr, sich aus dieses Abenteuer einge lassen zu haben. »Ich lönnte heute nicht so ruhig Kuchen essen!« sagte die schöne Bäcker meissterin zu dem verliebten Jüngling. »Mein Mann ahnt schon etwas. Wis sen Sie, was er heute gesagt hast« Arthur rasste seine Kräfte aus, um zu lächeln. »Nun, was hat er denn so Entsetz liches gesagt?« »Ein» ist zu viel am Leben hat er gesagt. Einer ist zu viel: Jch oder er . . . . Gerade so hat er gesagt!« Ein leises Grauen lies iiber den Nii cken Arthur’ö und er suchte nach einem Argument, um laen Feldzng seiner Verliebtheit möglichst rasch zu beendi gen, ehe sich noch die Gefahr mehrte. Aber die Bäckermeisterin ließ ihn heute nicht los. Sie wußte noch allerlei tiirchtetliche Aus-spräche. die ihr Mann in den letten vierundzwanzig Stun sen angeblich gemacht, bis tie in einein ,--E-- - .-—..-.--— ---.--. ««-,-,— bestimmten Augenblick den letzten Trumps ausspielte, indem sie seufzte: »Es wäre schrecklich, wenn mein Mann seht dahertiirne nnd Sie hier sähe, denn er ist heute einen Revoloer tau sen gegangen.« « »Einn! Revolver«, hauchte Arthur nicht mehr so ganz muthig wie bisher-, wobei ihn ein recht deutlicheå Zittern bestel. »Jawohl. einen Revolver«, wieder holte Frau Agathe bestätigend· Nun gab es für Arthur nur einen Gedantem möglichst bald das Freie zu gewinnen. Plötzlich stieß die Bäckermeisterin einen sanften Schrei aus. »Sie tön nen nicht mehr fortl« ries sie, »denn dort kommt schon mein Mann. Sehen Sie ihn nicht?« Allerdings sah ihn Aether wobei seine tapfere Männlichteit auch sofort in Verlust gerieth. Er bat slehentlich Frau Agathe, ihn doch zu retten. »Sie miissen sich verbergen!« »Aber wo?« stöhnte Arthur. »Es bleibt nichts übrig, als daß Sie in diesen Sack triechen«, erklärte die Bäckermeisterin - Ein Blick nach der Thür, in deren Nähe der grimmige Gegner bereits sichtbar wurde, veranlaßte Arthur, den peiniichen Vorschlag anzunehmen und gleich auszuführen fEr liest sich Den leeren Sack iiber den Kopf ziehen, duclte sich nieder-, drückte sich an die Wand und wartete der Dinge, »die nun kommen würden. Der Bäckermeister lam gleich darauf herein, rurnorte fürchterlich, redete vom Toldtschieszen und anderen unangeneh men Sachen, stieß ganz entsetzliche Drohungen aus und besänftisgte sich erst, als einige Augenblicke später ein Knecht eintrat und ertliirte, das-, er gekommen sei, die Mehtsiicke abzuha len. »Dort stehen Sie«, sagte der Bäcker tneister und wies in »die Richtung jun! Magazin, wo Arthur neben den Mehl iäcten in seiner weißen Hülle zitternd stand· Jetzt mußte sein Geheimnis-, auftommen. Der Knecht trug zunächst die beiden nebenstehenden Säcke bin aus. Schon glaubte sich der junge Mann aerettet Alter da tarn der Knecht abermals, ergriff denSack, dei sen kostbaren Inhalt Arthur aus machte, faßte ibn in der Mitte und — J Wunder « als ob es ein echter und wirklicher Mehlsact wäre, natim er ihn auf die Schulter und trug ihn hinaus, nachdem er ihn vorher zugebunden hatte. Arthurathcnete zunächst auf, aber als sich gleich darauf der Wagen in Bewegung setzte, als ein fürchter liches Rütteln«»und Schütteln anhab, als es in unheimlicher Fahrt durch Edie gepflasterten Straßen ging und Ar tbur bei jedem Holperer und Stolpes rer, den der Wagen machte, in recht unangenebme Ajtitleidenschaft gezogen wurde. da erkannte er, daß er dar prer einer boszhaften Abmachung ge worden. Die Mefilatmospttiire driicktr. Es wurde ihm unheimlich warm. Da zwischen kroch der Aeraer über dieses berungliirtte Abenteuer til-er seine Seele. lfr suchte sich durch zuruf mit dem Rosselenker in’-3 lsinvernetss enen zu setzen, schien aber absichtlich nicht gehört zu werten, denn der Mann auf dem Kutschbock fuhr lustig darauf log. Ganz bedeutende Angst bereitete dein jungen Manne auch die Ungewißheit wohin denn eigentlich diese Fahrt qinae Vlrthur machte et nige Male den Versuch, sich durch Ge malt nus seiner Situation zu be freien, nerietd aber dadurch nur erst recht in eine unangenehme Lage, oft» durch die heftigen Bewequngen der neben ihm liegende Mehliack aus ihn gelollert war. So war die Teufelssahrt eine halbe Stunde lustig daraus losgegnnaem als der Wagen plötzlich hielt. Arthur’s herz pochte ungestüm. Wird die Er lösung lommen oder ertv.1rten ihn neue unanaenehme Zwischenfälle? Wo befindet er sich einentlich7 « »Dei« hörte er den Kutscher rissen. »He-— Hausbesorger-— ich hätte da hier einen Sack Mehl a—bzuaeben!« Gleich darauf spürte Artltur, wie sein Sack angefaßt und in die Höhe gehoben wurde. Ein Ruck. und er ftand auf der Erde. »Wir lrieqen einen End Mel-if« fragte in verwundertern Tone eine Stimme, die Artbur zu feine-n neuer lichen Entsetzen als ng Organ seines Portiers erkannte. «Einen geheimniszvollen Sack Mehl«. lachte der Kutschen »Der Sack rührt sich iat« ries die Frau des Portiers. die auch hinzuge treten war Da wurde auch schon die Ver-schnü runa oben am Sackhalse gelöst und die mehlige hiille glitt zum groszen Er staunen und ErgBken aller Leute, sie sich inzwischen angesammelt hatten und die dieses seltsame Schauspiel mit viel heiterieit genossen, von den ju etendlichen Schultern Artinsrs, der mit« einer Verwünschung den Rest der hülle abstreiste und unter idem Ge lächter der Zuscher zornroth in das Daus stürzte. um sich vor dem Spott seiner Zeitgenossen zu verbergen. Er Irte nur noch, wie eine Stimme ries: »Das ist ja der Beamte aus dem »zwei ten Stock Seit dieser Mehlsaetfahrt, die dein armen Jungen acht Tage lang in al len Knochen und Muskeln lag, ssk Arthur·S Begeisierung für Haselnufp luchen nnd hübsche Bäckermeisterinnen erheblich geschwunden Er meidet die gefährliche Gegend, in der sich der Las den des Meisters Kraiiier befindet. — Die Nacht der Frau. Sie besteht nicht in der Ausübung roher Gewalt; sondern sie zeigt sich in der Bethätigung des Gemüthes und Herzens. Die Frauenhand ist von Na tur weich, das Herz liebreich und theil niihinmoll. Möge sie ihre im engen Rubinen der Häuslichteit. wie ini Schaffen und Wirken für weitere-krei se entfalten. Es wird ihr zum Ruhme gereichen, wenn sie ihren Platz im Le ben voll und ganz ausfüllt und ishn auch gessen widrige Strömungen be hauptet. Keiner soll müßig am Markte des Lebens stehen und inutshlos klagen: »Mich hat Niemand gedinget, meine Kraft muß daher brach liegen« Auch der schwächste Mensch kann noch, nach seiner ert und Veranlagiing, ein mäh liches Mitglied der menschlichen Ge sellschaft sein. Er muß nur die ihm oerbliebene Kraft in richtiger Weise und weiser Selsbstbeschriintung anwen den. Wer über die Kraft hinausgeht. bricht unfehlbar unter den bösen Fol gen zusammen Die Macht der Frau beruht aus soeiii Maß der Güte und Opferwilligteit, die sie im Verkehr ge braucht. Die ausgetheilte Liebe tehrt vervielfältiat zu dem liebreichen Her zen zurück die Selbstlosigteit findet den reichsten Lohn in dem begluctenden Gefühl, dem Nächsten wahrhaft dien lich zu sein. Wo die Frau in dieser Weise zum Wohl Anderer thiitig ist. da entfaltet sie eine Macht« der sich leiner aus die Dauer entziehen kann. Sie wendet teine Gewalt an, um ih ren Zweck zu erreichen. Der Frieden des Hauses, das Behagen aller quss anaehöriaen, wird von vornherein ge sichert, rrenn eine Frau mit liebrei chem Herzen und durchdrinsgendem Verstande die Leitung übernimmt Freilich werden ihr trotzdem, oder sol ien wir sagen, gerade deswegen die inneren und äußeren Anfechtungen nicht erspart -bleiben. Aibet sie erlangt durch ihr taitvolleg Verhalten doch endlich den Sieg· Sie zieht den Trauernden und Verzagten mit unwi derstehlicher Gewalt in ihren Bann, weil sie das rechte Wort am rechten Ort zu sagen weiß· Sie weint mit dem Weinenden und freut sich mit dem von der Freude Gegriißten Sie er barmt sich des Nothleidenden und zeigt fiir jeden eingehendes Verständ nis-, feines besonderen Falles. Vor allem aber inehrt sie den Frieden, den kostbaren Frieden, so viel es nur ir gend in ihrer Macht liegt. Mag ihre Hand noch so zart und so schwach fein, so hat sie doch zu allen Zeiten Kraft, die Friedensvalme hoch zu halten. Sie giebt der Welt dadurch ein leuchtender« Beispiel, das- ganz dazu geeignet ist, in weiteren Kreisen als nur im eiae nen Heim vorbildlich und nachab munaokverth zu wirken. Solcheriveiie ist die Macht der Frau unbeschräntt, und sie muß sich des in ihre Hand ge legten Zeaeng stets- bewußt sein. Was ist unser Orten ·t Eine englische Zeitung wars obige Frage aus und setzte einen Preis sur die beste Antwort aug· Einige davon lauteten: · Unser Heim ist die Blüthe, deren Frucht dereinst der Himmel ist. Eine Welt von Kampf, der ausge schlossen, eine Welt von Liebe, die ein geschlossen ist. Die goldene Fassung, in welcher die Mutter der schönste Edelstein ist. Der einzige Flecl aus Erden, wo die Mängel und Fehler der Menschen vom Mantel der Liebe bedeckt werden. Tser Platz, wo die vor Augen der Menschen Großen ost llein, die Klei nen häufig groß sind. Des Vaters Königreich, der Kinder Paradies-, der Mutter ganze Welt. Der Ort, Ivo man am besten brban delt wird, und doch am unzufrieden sten ist. - Gespräch. ,,Billins, Sie find mein Freunds« ·»Getvisz, aber ich habe tein Geld bei mir.« »Gute Nachtl« »Es war einmal . . .« Frau Lehmann: »Was tragen Sie denn in diesem Medaillon?« Frau Heimanm »Da ist eine Haar-— locke von meinem Mann d’rin.«' Frau Lehmann: »Ihr Mann lebt aber doch noch?« Frau heimannt »Das schon, aber Haare hat er schon lange nicht mehrt« Druckfehler-. »Es war ihr sehr unbebaglich zu muthe während der Aussprache. Sie »saß wie aus Nudeln.« t ZWCW Die Gesandtschastsheiine. Es ist soviel die Rede davon, daß die Gesandten der größten Nepublit der neuen Welt und der Welt liber haupt im Auslande zur Miethe woh nen müssen, während die Vertreter« aller anderen Völker, die einiger nmszen etwas auf sich halten, in hält-i schen, ja stattlichen Häufern leben, die; das Eigenthum ihrer Nation sind.i Das wurmt schon lange gar manchesi stolze Anieritanerherz und es hat sich eine Gesellschaft zusammengeiban, um mit Hochdruck darauf binzuarbeitem daß die Verrinigten Staaten in ihren unerariindlichen Säckel greifen und in den Haitptstädten des Auslandeg Gesandtschaftspalöste hinstellen sollen, gegen die sich die der übrian Welt versteclen müßten. Da hat besagte Gesellschaft ein Büchlein herausgege ben, in dem die bedeutendsten Ge sansdtschasisgebäude der Welt in Bil dern zusammengestellt sind, so daß männiglich vergleichen tann, wie es andere so herrlich weit gebracht und wie kläglich lvir in der Ecke lteben sp natiirlich bildlich Dabei kommt es auch heraus, daß wir ja doch bereits vor einigen Jahren, »der Noth ge horchend, nicht dem eignen Triebe«, weil es eben einfach nicht möglich war, eine Wohnung für den Botschaf ter auszutreiben, ein stattliches Haus in Pera bei Konstantinopel erworben haben, wo unser Vertreter bei der Hoheit Pforte ,,residirt«. Wir bringen nebenstehend das Bild dieses Hauses-, dag- unbedingt einen sehr hiibschen Eindruck macht. Es kostet blon 8129000 und das dahinter liegende « Gebäude fiir die Geschöststiiumlichtei ten noch 825,500, zusammen also 814R,000. Nicht einmal P15(),t100 »und ein so vornehme-, Gebäude!! Damit ist aber auch unser Stolz er schöpft; in den andern Hattvtstädten Europas glänzen wir nicht durch eigene Häuser. Das wurmt, wie ge saat, und in dieser iwurntiaen Stint muna ist offenbar die Zusammenstel luna der Gesandtschaftsgebiiude ge macht. Die Unterschriften tlingen fast wie eine Parodie auf die große Rede des Mart Antonius an der Leiche Caesarst »Und Brutus ist ein ehrenwerther Manni« Die trritische Gesandtsclyast in Ber lin, die vor nunmehr 88 Jahren er worben wurde, hat an 865t),t)()0 ar tostet; die sranzösischc Gesandtschast in der Hauptstadt des Deutschen Reichs wurde in 1861 aelauft tin-b damals mit Sl()5,000 bezahlt und utn den Preis von 830,000 mit Verbesse rungen versehen. Bei der Ankunft des jetzigen Botschasters wurde das Jnnere neu ausgestattet und mit elel trischem Licht und Centralheizuna Versehen, war- noch 870,0«0 erfor derte; die italienische Gesandtschaft an der Spree ist ein neugebautes und sein ausgestatteteg Haus« zum Preise von 8240,00(I; die österreichische Ge sandrschast wurde Vor 35 Jahren um V225,0l)fk erworben; die russische Ge sandtschast lostete in 18331 bereits s750,()00 und wurde seitdem durch neue Erwerbuttaen vergrößert und verbessert —-— die Vereiniaten Staaten haben lein eigeneh Gesandlfrhastkae bäude in Berlin. Jn Wien hat die britiscbe Gesandt schast ein nrachtvolleg Haus mit Gar ten und selbstverständlich enalifcher Kirche; Frankreich ein herrlicher liinstlerisch bedeutendes Gebäude im Werthe von 8500,«00 mit einer Ein richtung siir 815«"t,s:()(), und ausserdem erhält der Gesandte Mänm s. q. site präsentationsslostem Rußland ein vor nehtnes Gebäude nebst einer etwas erotisch anmuthenden vielthiirmigen griechischen Kirche — die Vereinigten Staaten haben tein eigenes Gesandt schastsgebäude in Wien. Jn Paris wimmelt eo von Gesandt schastepalästem England besitzt ein schönes großes Renaissance : Gebäude; Deutschland desgleichen; ebenso Ita lien, Oesterreich, Spanien, Russland und sogar Japan — die Vereinigten Staaten haben tein eigenes Haus in Paris. Jn London wiederholt sich die Ge schichte; in Brüssel, Kopenshsagem Ma drid, Lissabon, Rom, Bern, Chris stiania, Petersbnrkn Konstantinopel und Athen prangen mehr oder weni ger schöne Gesandtschasts - Paläste Deutschlands-, England-H«Frantreichg n. s. w. —— nnd überall glänzen die Vereintigten Staaten durch Abwesen heit, nur einsam thront am Goldenen Horn das Haus, das uns gehört. Und dabei bezahlen die bedeutende ren Länder ihre Gesandten recht aut. England aibt seinen Vertretern: in Paris s45,000; in Petersburg MA 000; in Rom 335,000; in Wien 840,000. Deutschland zaislt für: Paris s53(),000; London It7,000; Petersbnrg s;-Z7,00(); Rom 825,0l)0; Wien 830,0s)0. Frankreich gibt an Gehalt jedem Gesandten 88,()00, nnd an Orts-i und Repräsentationgtoften zwischen 820,000 bis 8132,000. Oesterreich aibt 85,()00 Gehalt und Repräseiitkitions- oder Anfw«ands kosten zwischen 826,0s)0 nnd 830,000. Italien zahlt s4,000 Gehalt und Auswandstosten von 818,000 und in Paris 819,(«)00. Rnßland zahlt in Berlin s40,000, in London, Paris und Wien desgleichen nnd in Rom 532,00(). ! Und was bezahlen wir? Na, wir sind ein einfache biirgeeliche Republit mit einfachen bürgerlichen Vertretern, die es gar nicht nöthig haben, sich in Aufwand und Prunt mit den Vertre tern monarchischer Länder zu messen Das ist der Grundsatz von dem ivir ausgehen und dessen Befolgung den Stolz und die Würde unseres Lande-« ausmacht. Wenn wir wollten, stiinde esin unserer Macht, unsere Gesand ten zu besolden, daß sich die Herren im Auslaude in ihres Nichts durch bohrendendem Gefühle verstecken müßten, aber wozu? Unsere Ge Jsandten sind dienstlich im Auslande jund haben dort zu arbeiten, nicht aber sich zu vergnügen. Sie traaen leine Unisorm und sollen allen Prunt und Aufwand vermeiden. Danach sind die Gehälter bemessen: in Deutsch land, England, Trantreich Nuß and und Mexico je 81750(); in Brasilien, Italien und Oeskerreich je 812,ll00: in Argentinien, China, Japan, Cuba und Spanien je 812,l)00; in Bel gien, Cl;ile, Colombia, den Nieder landen und Luxe:nburg, Panamcn Peru, Türkei und Venezuela je sitz Ulle in Guateniala und Handourag je 810,000; in Dänemark, Marollo, Paraguay und Unten-sein« Portugal, Rumänien und Indien« Schweden und Normeaem und der Schweiz je S7,500; in Griechenland und Mon tenegro sowie siir die diplomatische Agentnr in Bulqarien 87,3W; in Volivia, Ecuador, Lmiti Korea Per sien, und Eiam je «T ,(I«; Minister resident und Generaltonsul in Lilie ria s;5000;21eut und Generaltonsul in Cario Sk:;()()l); diplomatische Be amte im Auslande Its-»Um — allei« in allein 840'7,«(«)«. »Hm ein bißchen knapp isi dag- dem doch unsere Sparsamkeit in allen Ehren! lan dabei soll auc- diesem Gehalte auch die Wohnungsiniethe be stritten werden. Es wäre am Ende doch gar nicht fo übel, wenn mir in den Hauptstädten dei; Ausaindeg ei gene Gesandtschafts -- Gebäude hätten» Das gäbe der Stellung des Gesand-; »Sp- » ten doch einen sicheren Halt, weil so wenigstens in der iiuszeren Erschei nung die amerikanische Gesandtschaft sich immer gleich bliebe, wie gross auch der zufällige Vermögensstand der ver schiedenen Gesandten selbst wäre. Na, es ist ja noch nicht alle Tage Abend. K. G. P— Zur Hirten-de. »Wo sind denn meine beiden großen Hüte hingekommen?« »Ihr Söhnchen hat sie weg-genom men und spielt damit auf dem See Wasserläufer.« Seine Werthnng. »Der Baron Knax ist ein schneidi get Kerl, das wäre ein Schwieger sohn.« »Was thu’ ich mit einem Schwie gersohn, der den Hof — und nicht ein Haus machen tann.« meine Begriifgnerwirruns. »Was wurde denn gestern in der Oper gegeben?« ,,Tannhäuser.« »Ist das nicht das Stück, wo der Freischiitz dem Schwan einen Apfel vom Kopfe schießt?« Unheilbar. »Der Dichter Y. soll doch mit Er folg an seinem tranken Bein operikt worden sein!« »Das schon, —- aber seine Verse hinten noch immer!« Boshaft »Was nur mit meinem Manne ist, Herr Doktor; er schläft höchst unruhig Und murmelt sogar Zahlen im Traume!« .,fnn vielleicht Wechselfieber?« »e Csr kann sich nicht satt lesen. »Seit einer halben Stunde warte ich, daß Sie endlich die Zeitung aus der Hand legen! Was steht denn so JnteressanteH drin?« »Mein erstes Gedicht!« Aus dem Testament eines Menschen« sein«-. »Meiner alten, langjährigen Köchin Mili Brandmaier, welche mir unent wegt die Speisen verbrannte, vermache ich 2000 Kronen ausschließlich nur zu dem Zwecke, daß sie seinerzeit auch ihre Leiche tann verbrennen lassen.« Briiizrtierzicliiiiig. Lehrer: »Möchten mir Euer Durch laucht sagen, wie geboren auf Franzö sisch heißt-s l Se. Durchlaucht (ärgerlich): ,,Nein!« Lehrer: »Ganz recht, Euer Durch laucht, nein, oder wie es im Volks munde heißt, nd heißt geboren.« Zu süss. s« Erzähle mir doch, wie Dir der erste Kuß von Deinem Bräutigam ge schmeckt hat.« »Ein erster Kuß läßt sich nicht be schreiben, Den muß nian — erleben.« Mahnung. Frau Uqu Dienftniädchen): »Die Thüre zu unserem Salon müssen Sie auch einmal abpußen, SophieZ . . . Jhr Ohr ist schon aanz schloarz!« Nu beqliietter Vater· Luftsehissen »Denten Sie sich meine Freude, mein kleiner Junae hat als sein erste-Z Wort Propeller gesagt!« Vielsaneiid. »Der Herr Rath scheint unter seiner verstorbenen Frau viel ausgestanden zu haben.« ,,We«ghalb glauben Sie das?« »Weil er seine Villa »Amalien heim« jetzt ,,Wilhelms:-ruhe« getauft hat.« Die amerikanische kalladtichaft in KonstantinvpeL