Nebraska Staats— Anzetger und J sei-old 1910JiuI WI- )« Nu Hmm Dis-T - Drei Fragen. WI mshesus ich die Nachtigall: sUZde mir doch, Miit-mete, » Ver pslanzte die sherriichen Lieder all — Jn deine winzige Kehle? Ging auch zur Rose tun-beschwert, Fragend an sie mich zu wenden: Wer-hat dich das holde Wunder ge lehrt, So jiißen Balsam zu spenden? Einer hat uns — sprachen die zwei — Bestimmt zum Bliihen und Singen. Was hast du Herz, in des Lebens Mai Wohl deinem Schöpfer zu bringen? Josephine Moos. Sein Jnsiaf. Slizze aus dem Berliner Leben von B. H e r w i. Motiv: »Und die Treue, sie ist doch iein leerer Wahn . . .« Eine verriiucherie Destille...dichi am Droschenleihalteplatz. Waden und Pferde führerlos bis aus den ersten in der Reihe: die Rosse lenler gemüihlich an langen, hölzer nen Zischen in dem dunstigen Raum die Gläser vor sich, trin lend, rauchend ..... mit schmutzigen Karten »Schlat" spielend ...... voll Grimm der immer mächtiger wer denden Konkurrenz der Automobile Mitten unter ihnen eine eigen thiimliche Erscheinung —- ein aus geniergelter, langer, älterer Mann mit auffallend großem Schädel Die anderen nannten ihn den ,,Rentjeh« . . . vas shatte seine Bedeutung. Fruher auch von der sanft der Wasenlenter. war er nach schwerem Geschick ein Ausgestoßener, ein Arbeitdicheuer ge worden. — «heit wiedo nifcht los! knurrte einer. —- Roch nich Knir- Handjeid iemacht!« ein anderer. --s —--— »Don nerwetter, da tomrnt ja ’n Neier, der jehört doch nich in uns’re Reihe!« »Morjen! reecht nich man nich ussi ..... Bei mir hat sich's aug jefahrent ..... Habe jetzt den ichiver’n Jung nach de Schliichterei ..... muß mir noch stärt’n -—- —- Schnell ’nc Weiße mit 'ne Stempe! ..... Es is so schwül drauß-n.« « Er trifchte sich den Schweiß ad. ,,Nanu ..... ou machst ja wirklich ’n Jesichte, als ob de dir selbst be iraben lassen willst!« — »Alio —- abjethan«, murmelte der »Rentjeh«: »denn möcht’ iet rnir for de Wurscht von dem bevor-ten «Sind Se denn een Ferdedottor, Männeten?« fragte ver Neue. Klaus, io hieß der mit dem dicken Schädel, verneinte. »Aber von de Pieie uff jedient; Feerdeinnge in’s Tratehner A k4 Jestijt jeweten ..... oo oben m »st preußen, und sehr eiiitnirt von de Häuser; wie mal der jroße Doltor von hier jetommen is ..... da nach oben zurn Ferdetnarcht, habe ich ’n müssen aussuchen helfen. Na, und die zwec Braunen, det wa’n Staat! Dann nahm er rnir mit als Kutscher nach oberwärts « Jottl des war ’ne Zeitl« -— Er starrte eine Weile vor sich hin Drauszen hatte lich ein Gewitter entladen. Ein Kutscher nach dem an deren verließ das Lotal. Durch die ossene Thiir sah und hörte man, wie die lluaen Thiere von selbst verrückten. Endlich war nur noch ein Taxameter da rnit dem armseligen Bronnen, der seine letzte Fahrt antreten sollte Sein Herr hatte sich neben Klaus häuslich niedergelassen; der spendirte ·ihm einen Lümmel. Er war sroh, wenn er einen geduldigen Zuhörer fand; die anderen konnten ja längst seine Geschichte, noch hatte teiner da rüber gelacht. »Na, wo war ick denn stehen jeblies beni« srnote er, »richtigt Nu war ick herrschaftlicher ieworden.« -— Dem Neuen sunlelten die Angen. »Da hat test«s woll iut?« «,.Und totett —- Die Kriopen von weißen Marmor ..... un silbernet Jeschirr und ’ne Liwrehl —- — Mein Professor wa«n berühmter Doktor un lurirte Dausende von Weibe in de Minil bloß mein Verteten da langte de Krast nich aus; die muss te dran ilaubenl —- Se hatte ooch oben jedient, un wir liebten uns. un noch «n paa Jahre da heiratheten wir. —--Was warnt wir da unten in de lleene Kutschestnbe ilietltchl Dichte ne-« »-..-·- « -. —.--... » --« «-. ---.—-«- — —--. . benan de Rernise und da Stall mit de Jäule. —- Aus dem Peta machte ick mir nich ville; der war tickfch, aber mein Juftaf des wa«n Pracht ierl! — Un nu sollte bei uns det Kind kommen, und des Berteten arbeitete und nähte . . .. und fttickte, bis se nich mehr konnte. Und denn dauerte es Tag und Nacht ..... Jott, wa’n des Stunden! Und imma leiinta wurde fe, und immer schlimmer wurde’ö, bis et hieß: «Anspannen un in de Klinit mit ihr!« »Des wa ·ne Fuhre! Als ob mein Justaf et wußte, wen er da in de Ar tillierieftraße brachte! — Langsam jing et wie in’n Trauerzug! Und mein Professor tam mit de Axiftenten, und wie’ne Prinzessin lag se nachher da« aber de Opperazion war verjeblich; se jing doch drqu un des Kleene, des Marjellchen, ooch der Kopp war zu groß, sagten fe —- na ja, mein Schädel; siehste, Kammrad von da an »fta-n1mt mein Trinken. Und denn die verfluchten Automoksile, die jrade ussiamen. Die verdammten Dinger, die der Deibel erfunden! « »Natürlich, jetz missen de Menschen ’ rasen; jeht ja nich mehr mit pö a pö.«· l »Natierlich", fchaltete der aufmerl same Zuhörer ein, »erst kommen de sterde ab, und dann missen wir Kut schee dran jlooben! -- Jelernt haben ma nischt anders —- wo iell’n wa hin? —— Und wat tam denn nu?« »Wat nu weiter lam -——— wat Schreckliches, wat Jräßliches dat ic! nie verjeisen rann. —- Yec »u( Professer ließ mir Schofför lernen, natierlich hats er sich ooch so’n Dings jetooft und wollte mir nich varnisiem und ei jings allens janz jui, bis an einen sscheenen Sonntag Morjen, wo ict de Kinder in den Jrunewald raus sahren sollte; der Herr band se mir us de Seele; aber unterwegs nahm mir der wilde Junge das Steuer aus de Hand — heidi. jing’o. los — un plötz lich, alle in’n Freiheit« un alle-VI la putt, und Schreien und Brüllen und Fetzen un Blut . und det tleene Meechen dot! und de Pollizei im ’n Jahr sitzen« Der Gefährte legte ihm mitleidig die schwere Hand auf den Arm; einen Augenblick war es still »Der Herr Professor hat mir nich verlas sen: alle Ersten hol’ ict mir mein Jeld —— und dadrum nennen se mir «Ner.iLe.ht« Des in ’n Leben, alle-Z sutsch, det Berteien mit de Marjell draußen in jebuddelt mein Justas vatoost jewiß von eene hand in de an’re jejangen wer weiß, ob er noch lebt!« —- Das Gewitter war zwar vorüber; aber in dem dunstigen Raum mertte man nichts von der ersrischens den Lust. Allmählich kehrten die Kutscher zus riiet. Klaus stand auf, öffnete ein Fen ster that einen tiefen Athemzug. »Ni- is et sor mir ooch Zeit«, mein te der andere, »mein Brauner wird unjedutdig da tuct ma, det olle Thier —— « es is mir doch janz to misch zu Muth!« Klaus fah hin —- stieß einen lau ten Schrei aus und wandte sich um. Er zitterte an allen Gliedern. »Der da ——— —-— da draußen ....« aber er tam nicht weiter, er stürmte durch den Laden, riß die Thüre auf, lief hin aus hin zur Drofchte zum Pferd. »Det is er ja! det is ja mein Juitas! —- Mein juta Juftas mein ollet Ferdl » Jst tann mir nich irren! Jott dn oben de weißen Flicke uff de Stirn und hinta de Ohren; die Niiitern öffneten sich weit. Der alte Gaul trampelte und scharrte mit den verbundenen Füßen unt-' wieherte ohne Ende laut und fröhlich in die Mor genluft hinein als ob er sagen wollte: »Bist du wieder da?! - Sei gilt sei gut zu deinem ar men Pserd, dem es so schlecht geht« Und Klaus schluchzte heftig auf. Er umfing den Kopf des Thieres mit beiden Armen und bedeckte ihn mit Küssen und mit Thränen. Und der andere ftand dabei und wischte fich auch mit dem blauen Kutscher rsiantel die Augen, als ob die eben ioiweder hervorgetretene Sonne ihn » blendete. — »Nee", sagte Klaus end lich, »du tommft nich zum Abdecker« mein Justaf, und nich in be Schlöcip terei Von dir derf teene Wurfcht iemacht werden —- — wat tost’a? Ja toof’n dir ab!« «Se haben ma 80 Mart geboten.« — Klaus athmete schwer; er dacht· nach, griff in die Westentasche holte die dicke, silberne Uhr vor, die ihm sein Verteten zum ersten Ge iburtstag nach der Heirath geschenk:1 jhattr. »Bei lanat nich«, mutmelte er; aber plötzlich mußte ihm wohl eine Jdee durch den dicken Schädel .aegangen sein »Eben erst Schnei« sagte er vor sich hin — »der hat der jProsessor noch Sprechstunde. Steige idu bausn Bock: ick snehm dir als Fuhre; nun woll’n wir mal nach dem Kursiirstendanim, ick wer dir schon sagen, wo. No denn sieig int« s «Nich um de Welt! Jch wer mir roch nich von det arme tibjeilappertes Vieh ziehen lassen; ick loos net-en bei, brauchst ja nich jrade Jaiopp zu fahren!« » , So ging die seltsame Fuhre da-" von langsam, fast im Schritt, lohne Peitsche ...... ohne Zuri. Klaus neben seinem Justas. .· ihn Istreichelnd ..... ihm Liebestoorte zu isliisternd die alle aus dem Stallmi lieu stammten. Jn der Nähe deg Zoo angelangt, blieb der Braune stehen und schnup Perte und scharrte ..... und wollte nicht weiter Jsastass Gedächtniß war treu geblieben! Dann stand Klaus vor Dem Ge heiinrath und berichtete unter Stots tern, was er erlebt.- »Und der Herr Jeheimrath müßte doch einsehen, des Iman det liebe Vieh nicht zerhacken dürfte.« »Gewiß, guter Klaus, gewiß! Aber 80 Mart —- ein bißchen viel.« ,,Bloß borjen, Herr Jeheimrath, bloß borjent —- Jhr juter Freund, der Professor von de Anntcmie, hat mal zu mich jesagt: Mein Schädel . . .. der wer so interessant, hat er jesagt, — und den soll ick doch de Anatomie vermachen, wenn ick dot bin. Er wür de mir 100 Mart davor jeden. Aber natierlich -- ich wollte damals nicht —-— — Aber heit, Herr Jeheimrntlk habe ick mir anders besonnen; det an dere ohne Kopp tanr ja doch neben mein Berteten befraben werden! Wenn der Herr Jedeimrath mir dez zuliebe thun wollte, denn kann ick mein Juftaf bei mich behalten und Pflegen bis an sein Ende.« s-- Er bog sich unge schickt nieder und küßte die Hände des erariffenen thanneo. Der zog die Brieftnfche und gab ihm einen Hun dertmartfchein. »Und die Futterloften bezahle ich dir auch, Alaus«, sagte er. —- »Aber wo willst du denn mit ihm bleiben?« »Wer schon was finden, herr Je heiinrnth, nnd den Suss jewöhne ict mir nu jnnz total ab. Nu bade ick doch wieder ivot for’s Herz! Und in bedant mir tausendmal, Herr Je l)eimrath!« Und Abends hatte er wirklich schon seinen ,,J-nstas« in einen hölzernen tleinen Stall geführt eine ein fache, faubere Krippe hatte er zu sammengezimmert ..... Wasser be sorgt und Hafer in einer ticte für seinen· »Justaf« Stroh aufge schiittet, in der anderen für sich selbst. Mit eiaenthiimlich pfiffigem Aug druct saate er zu sich: »Die Lust im Ferdestall soll ja gesund sind! - Nu is et schon meeglich, daß der Herr Professer, der nff meinen Schädel To jiepprig war, noch recht lange uff mir warten mußt Na, iute Nacht. mein «Jnstaf«, saate er und streichelte seinen alten Freund. Dann faltete er nach langer Zeit einmal wieder die Hände. Der gewissem-aft- Mel-. Ein russischer Bauer stahl dem Po pen während der Beichte seine Ta schenuhr. Dann fuhr er in dein Be kenntniß seiner Sünden fort. »Vaterchen,« sagte er, »ich habe fer ner jemandeni eine Uhr gestohlen, und das liegt mir nun schwer aus dem Ge wissen· Jch weiß nicht, was ich mit der Uhr anfangen soll. Willst dn sie nehmen?« »Wi) denkst du hin, mein Sohn,« erwiderte der Pape. »Ich will die Uhr nicht. Du mußt sie dein recht mäßigen Eigenthümer zurückgeben-" »Das würde ich wohl schon thun,« klagte der Bauer, »aber er will sie nicht nehmen« »hast du ihn denn schon gefragt?« »Ja, Väterchen.« »Nun, wenn er sie nicht zurückneh men will," entschied der Pape, »dann kannst du sie ruhig behalten und brauchst dir weiter keine Gewissens bisse mehr darüber zu machen!" W. Der Zahn der Zeit läßt sich niemals plombteren. Ver Frühling auf der grünen Insel Wer zur Frühlingszeit iiber die ftahlgraue, ewig unruhige Jrische See hinüber gelangt ist zu den Gestaden der grünen Insel Jrland, dem weht eine förmliche Welle von Duft und Frische entgegen und we,r den Hafen von Ringstown und die lauten Stra fien Dudlins dann eilig hinter sich läßt und vorbringt zu den fruchtbaren Ge genden ins Innere, den griifit eine über alle Worte wohlthuende Aussicht auf lauter satte-L üppiges Griin zu als len Seiten, wohin der Blick sich wen den mag. Der hier fast immer we hendeWestwind lommt feucht und salz: geladen vom großen Atlantir herauf, um hinüberzustreichen über alle diese sammetweichen und immer ariinen Wiesenfliichen. Da ist Sitasenland scheinbar ohne Aufhören, große grüne Weiden in den weiten flachen Land strichen zwilchen den Meeren; Weiden aptch an den Hängen der Berge und in Den .iusgedehntrn Paris der altange seisenen oder aus England eingesvans derten Großgrundbesitzer. Das Gras ist so griin wie sonst nirgends und fast so dicht gewachsen wie die Polcher der Almen in: Hochgelsitge; die feuchte Luft ;uicd der so häufig regenverschleierte Himmel, der keinen allzugrellen Son nenbrand hindurchdringen läßt, und die Nähe des linden Golfstromes, die den harten Frost auch im Winter fern hiilt das alles zusammen macht die Jrische Jnsel zu einer Weidestätte ohnegleichen. Jn diefem Lande ift der Frühling anders als sonst auf der Welt. Da aibt es keine grausamen Rückfchläge von Aprilfchneefällen und unerbittli chen Maifröften und teine eisigen Oft minde und Nachtfröfie, die das junge Grün in Schwarz verwandeln. Schon im Februar erwacht mit Gewalt das neue Leben in der Natur, das auch ins Winter nicht seht feft geschlafen hat« denn die Nhododendronbiifche zeigen fchon zu Weihnachten dicke saftige Blü thentnogpen und das Grün des Gra( fes bleibt faft so grün wie im Som mer. Aber jetzt im Frühling kommt dazu die Fülle der Blumen; zwar find sie nicht fo farbenprächtig wie dit an den Ufern des Mittelmeercg; aber üppig und duftend und von einem Zau ber ohnegleichen· An den Ufern der vielen feichten Flüsse. die fich hell unt heiter durch die Wiesen hindurchfchliin geln, erblühen im feuchten Gras an dicken graublauen Stenaeln die fchmal blättrigen Narzifsen mit ihren gold aelben Blüthen. Sie wachsen wild an! ungenfleat und doch in übermältigen den Massen Jshk Duft erkiiut dir Luft nnd mischt sich mit dem würziger Hauch des Graer, und in den weni gen noch kahlen Buchenwäldern in. 4 LA. O»...e —-.--..-.---. Ulllllllcll, tut-un Qual-- verklang-Just Jahre, unter den seidcngrauen Stäm rnen erwarben zu Tausenden die Pri meln, feine, helle große sctiwefelgelbe Blumen. Ganze Polster wie dicke re gellos geformte Beete solcher gelber Primeln dringen aus- dem vermodern den Blatterwuil hervor-. Mit ihner vereint sieh das Veilchen und draußer in den Wiesen der irische Klee mit der winzig tleinen Blättern, des Insel reichs geheiligte Pflanze. Jn den Flüssen springt der Lachg die rotgcfleckte Forelle huscht hinter den Steinen hervor und schießt pfeil schnell mit der Strömung dahin. Zahl lose Schafe und weiße wolliac Liimi mer, die Erstaeburt des Jahres, weidet auf den weiten Gragflijchen bis hin zr den geheimnisvollen Mooren, die groß( Teile im Innern der Jnsel bedecken Da ist im Sommer wohl auch hie unt da eine Decke von Grün iiber brauner Torflagern, aber im Frühling ist al( les noch sumnfia und ungangbar, gleick den abgrundtiefen unheimlichen Morii ften dicht daneben. Da ruht in de: schwarzen Tiefe die dunkle und ftein barte Jriiche Sumpfeiche, die seitJahr hunderten imSckilamnie steckt und nun zu Stein verhärtet, zutage geförder und zu allerlei miihsamer Schnitzarbei verwendet wird. Hie und da finde sich auch das fossile Gebein des Jri soffen !liiefenhirfches, der in der Dilu vialzeit hier gehaust hat und der Kund davon gibt, daß einstmals Jrland mi Großbritannien durch eine breiteLand drücke verbunden gewesen ist. Zitternd weiße Sumpfbliithen an diinnen Sile len und schwankende Schilfgriiser bre chen im Frühling aus dem schwarzei Moor hervor, und das Gras steht iip piger denn je an den breiten Wasser lachen, in denen sich der Himmel spie gelt und die trotzdem nicht hell werden weil ihre Tiefe zu dunkel und uner gründlich ist. Jn den nteist altehrwiirdigen unl wohlgepslegten Landhiiusern des iri schen und englischen Adels herrscht in —— —- ... Frühling reges Leben. Es ist die Zeit der großen Pferderennen auf dem welt belannten Rennvlatz von Punchestown im Osten der Jnsel. Da fährt die große Bahn über weiten Rasen hin« und das edelste Pserdematerial findet; sich alljährlich hier zusammen, trotz der ’ berüchtigten Steinmauer mit dem gro- i seen Graben dahinter, die so manchems Pferd und auch so manchem guten Rei- - tcr den Todessturz bereitete. Die gro- - seen Renntage im April vereinigen hier alle Sportsfreunde Jrlands und viele englische dazu. Der Vizetönig mit sei- » nein Hofstaat erscheint in seiner Loge und alle die schönen irischen Frauen, die sich hier auf grünem Rasen, fern von allem lünstlichem Licht, in ihrer oft blendenden Schönheit zeigen kön nen. machen das glänzende Bild des rings erbliihenden Lenzes noch lebens voller. Ja, eigenartig schön sind diese Frauen, mit ihren oft rostroten oder blonden Haaren und jener pfirsichwei chen Gesichtshaut, die das feuchte Kli ma ihrer Heimat aufs günstigste be einflußt, mit ihrem aufrechten Gang und liiegsamen Wuchs, in Sportiibung und freier Luft gestählt von Kindheit auf. Das alte Keltenblut mit einem tsinsclklag gallischer Glut und britischer Riihle erscheint hier oft in günstigster Rassenmischung. Jn den großen englischen Milliar !agern nahe der Küste herrscht gleich falls Frühlingsstimmung Zahlreiche Soldaten, lauter stämmige Hochländer in ihren bunten fliegenden Kilts, die man von Schottland hierher gesandt hat, sieht man stundenlang im Son nenschein Fußball spielen. Auf den oft schlechten Landwegen laufen die klei nen flinken Pferde vor den allgemein gebräuchlichen zweiräderigen Karten wagen lustig und ausdouernd dahin, und im Mundtvinlel des irischen Landmanns qualmt Unausgesetzt die lurze Shag-Pfeife, die ihm allein das Leben behaglich macht. Denn bittere Armuth starrt uns nur allzuhäufig entgegen, wo der arme Bauer, der sei nen Pachtzins meist in mühsamer Ta: geliihnerarbeit abträgt, seinen Kartof felacker bestellt und die einzige Kuh zur Weide treibt, und doch ist diese Weide so fett und der Acker trägt so willig und reichlich seine Früchte. Aber die Nothlagc der Bauern u. kleinen IWich ter ist, wie man weiß, ein uraltes Ilehel, das tief sitzt und mit der ganzen Geschichte und Entwicklung der Jnsel eng verlnijrst ist. Auch der vornehme Grundherr aus dem alten Herrensitz hat unter diesen Umständen manchmal seine liebe Not, um auszukomrnen und sich und seine Familie standesge mäß zu erhalten. Aber iiber alle Noth des Lebens und die ewigen sozialen Kämpfe, die seit langem hier ausge fochten werden« breitet jetzt der Früh ling seinen Schimmer von Licht und Freude, und die laue Luft macht die « Glieder miide und schwer, macht un fähig zu kräftigem Handeln und Ent schließen und erfüllt nachts den Schlaf lllll 1llllllylgcll L.l.uuut(«. Man lebt dahin in einem Rausch von Dust und Wärme, unitoft von schmei chelnden Lüften. Es ist, als ob die grüne Jnsel von geheimen Lebenskraf ten in der Tiefe gespeist würde und als ob der Seewind die ganze unverbrauch t-. Urlraft des Atlantischen Ozeans zu ihr herübertrüge. »Nichts zwischen uns und Ameritat« sagt der Bewohner der zertlüfteten Westtüste, wenn er sei nen Blick hinausschweisen läßt aufs Meer, dessen salziger Hauch jahraus, jahrein über seine Wohnstätten dahin streicht, freilich nicht immer lau und milde, sondern oft mit ortanartiger Gewalt. Ja, der Frühling ist herrlich aus der alten Insel, denn es ist ein Frühling von Land und Meer zugleich, ein be rauschender und sinnbethörender Früh ling, der die linde Lust südlicher Zonen sind die Herbheit des großen Atlanti schen Ozeans köstlich vereinigt Von der Schemen-. Schanspieler (zum Direttor der Schiniere): Aber Herr Direktor, Sie müssen mir einen Vorschuß geben, meine Stiefelsohlen sind durch; heute Abend tnie ich doch auf der Bühne bei der Liebesertlärung da würde es ja das Publikum sehen?!« Direttor: »Ach nee, mei Bester, das , is Sie nämlich richtig realistisch . . . - es hat den Eindruck, dasz Sie sich we gen der Angebeteten die Stiefelsohlen schon durchgelausen haben?!« Er hat was läuten lssrcm Karlchenz »Ihr habt ja teine Gar-— dinen dran, Tante?« »Die sind in der Wäsche.« »Ja —- wie predigst Du denn jetzt?« — Weibertränen sind der Wegweiser zum Mode-Magazin Lachen ist gesund. Von Dr. Otto Augenbqu Der Lachalt ist der Gesundheit höchst zuträglich, zunächst weil er ein tiefesEirmthmen voraussetzt, dem dann eine Reihe kräftiger Ausnthmungsftöße folgen. Bei unserem gewöhnlichen oberflächlichen Athem findet immer nur eine unbedeutende Durchlüftung der Lunge statt, besonders werden die Lungenspitzem die berüchtigsten Brut stätten gefährlicher Kraniheitsteime, trenig berührt, denn nur ungefähr ein Siebentel der in den Lungen vorhan denen Luft wird dabei erneuert. Beim ,,herzlichen« Lachen aoer tritt plötzlich ein voller Luftzug bis in die äußersten Lungenwintel ein, als wenn in einem Zimmer, in dem bisher nur ein oberer Fensterfliigel etwas geöffnet war, mit einem Male alle Fenster und Thiiren weit aufgemacht werden. Jn Menge wird da die sauerstoffreiche Lust der Lunge zugeführt; für diese und für die fauerstoffhungrigen Blutlörperchen bildet der Lachalt eine Hauptluft Inahlzeit. l Solche Athmungsghmnasttt starrt die lLunge, träftigt die Brust, trägt über Ihaupt zur- Gesundung des ganzen Körpers wesentlich bei. Freilich be wirkt dies nur das richtige, herzhafte, laute Lachen« das wie ein Gebirgsquell » aus der Kehle hervorsprudelt, während leichteres Lachen zu oberfliichlich ist und tein tiefes Athemholen erfordert. Man versuche es einmal! Das »Sieh ausschiitten« vor Lachen schüttet auch aus den verborgensten Lungenwinteln alles Ungehörige aus und erweckt im Innern der Brust ein Gefühl von Cr leichterung und Wohlbefinden. Die kräftigen Ausathmungsstöße beim Lachen können das Zwerchsell so erschüttern, daß man »sich den Bauch halten« muß, um dem Zwerchfell stüt zend beizusvringen. Dies Drücken und Pressen des Zwerchfelles auf die unter ihm befindlichen Organe, den Magen und die Gedärme, trägt sehr wirksam zur Fortbewegung der Speisen, zur Verdauung bei. Lachen bildet gewis sermaßen eine natürliche Massage der Verdauungsorgane. Gesund ist dies für jedermann, besonders aber fiir die gütige Mutter Natur als eine Art Gegengift für ihre Eß- und Trinllust eine gesteigerte Lachlust verliehen hat. Diese günstige Eigenschaft des La chens erkannte schon der große Philo soph Kant in sehr richtiger Weise. Er schreibt: »Die angenehme Wirkung des Lachen-z beruht auf der für die Ge sundheit heilsamen Bewegung und ver dauungfördernden Zwerchfellbewe gung, da das Lachen immer Schwin gung der Muskeln ist, die zur Verdau ung gehören, die diese weit besser för dert, als es die Weisheit des Arztes thun würde.« Dr. Hufelaud nennt dag Lachen »eines der besten Verdauungsmittel« und meint: »Die Gewohnheit unserer Vorfahren, durch Lustigmacher und Hofnarren Lachen zu erregen, beruhte auf ganz richtigen gesundheitlichen Grundsätzen« Nun, als Wohltäter der Mensch heit, als richtigen Lachdottor kann man in der That jeden guten Humori sten bezeichnen. Der kühnste aller Humoristen, der Arzt Rabelaig, schrieb an den Kardinal Chatillon: »Der Hauptzweck meiner Schriften besteht darin, die armen Kranken durch lustige Einfälle und Geschichten zu erheitern.« Obgleich man noch teinen Lachbazil lug hat nachweisen können, wirtt Lachen doch ganz entschieden anstet tend. Das hat jeder oft genug erfah ren. Auch in dieser Eigenschaft hat eg schon viel Gutes gestiftet, hat sogar als Rettunggmittel bei Katastrophen gedient. Wie verhält es sich aber mit den Ausdriickem sich trank, halbtot, tot lachen? Sind das nur Redensarten, oder tann Lachen wirklich der Gesund l)eit schaden? Jn der That tann aanz unbändige-s Lachen Bauchschrnerzen und sogenanntes »Seitenstechen« be wirten durch die vorhin geschilderte heftige Erschutterung deg Zwerchfells. Aber diese Erscheinungen sind nur vorübergehend und unschädlich. Jedenfalls beweist sowohl die Er fahrung des täglichen Lebens als auch die ärztliche Wissenschaft, daß Lachen im allgemeinen gesund ist. Sogar die Götter der alten Griechen pflegten oft in ein »unsterbliches Gelächter« auszu brechen, wie Homer berichtet, was uns noch heute als ,,homerisches Gelächter« zum Vorbilde dienen kann. Tenn wie die Zukunft sich auch mag ge stalten, Man soll doch stets auf die Gesundheit hatten. Und man taun wirklich nicht-s Gesündres machen, Als ab und zu sich einmal trank zu lachen.