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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (May 20, 1910)
Mem-r schreib-htin non I Mut- WL ] .- ! No. 515. Mich un der Philipp, wos mein hosband is. mir sin in die Kontrie gewese. Jch hen Jhne letzte WoWschtiwwe, daß mer Tschictens rehse wollte ern daß mer da in die crschte Lein en gute Stock Schickens einlege muß. Bitahs, wenn die Herrn Eltern no gut sin, was tann mer da von die Kinner eckspeettez es is e alte Sehing, der Apoel stillt nit weit oom Birnbaum. Mer den denn auch en Former gesehn. wo ich sor die längste Zeit mei stricktlie sresche Eier von taust den« so ost wie er mit sein Wage erum komme is. Der hat sich gefreut wie er mich gesehn hat un hat gefragt was er for mich duhn könnt. Well, den ich gesagt, Sie hen mich immer so easpenziese Eier verkauft, wo auch wann un dann emat stricktlie fresch hätte sein könne. Mir sin jetzt hier« for so edout e Dosend von Jhne Ihre Schickens zu taufe. Jehs. hat der Former gesagt, da sin ich awwer arig iarrie, ich hen gar keine Schickens eck zept e halwes Dutzend un die brauche mer for uns selbst. Well, das Ding hat mich geposselt. »Wei, Mann, Sie hen mich doch jede Woche-wenigstens sechs Duyend Ehto vertaust, wo hen Oe denn die her genomme?" O, d a s to, was Sie meine? hat der Former gesagt, »die hen ich aus den Cami schenhaus geholtt" Das duht owwer doch einiges biete, shen ich gesagt, Sie hen doch immer gesagt, die Eier wäre frisch gelegt! »Da hen ich auch gar keine Lüg’ gesagt, hat der Former ge sagt; se wore auch frisch gelegt; ich den Ihr-e doch nit gesagt wann se srisch gelegt ware, hen ichi Die Eier wo mer von unsere Schickens kriege, die juhse mer selbst, als Former will mer doch auch ebdes von seine Müh ern Arweit den« will mer nit?« Well, ich »den den Former e Pies von mein Meind gewwe un dann sin mer weiter gange. Wie mer so ebaut e Meil un e hold gonge ware, sin mer an e annere Form tomme; dort den mer auch ge sagt, was mer wollte un da hat sich der Former aus den Kopp gestriitscht un sagt: »Weil, Lehdie, ich will Jhne die Wahrheit sage: meine Schickens die leide all schon e wenig start an Alter-schwache un Engdriistigteit, un wenn mer die mache will, daß se e Ei lege, dann muß mer se schon arig gnte Wörter gewwe un so eddes gleicht auch nit jedes zu duhn Jch denke Sie besser tause Ihre Eier bei en Former wo rieieiedbel is, dann wisse Se was Se ten un die Schictena sm doch nur en großer Batter.« Mer hen unser Glück an die nächste For-n prowiert. Der Farmer hat ge sagt, mer könnte so viel Schickens von ihn hen, wie mer wollte. Jch hen ihn gefragt, ol) se denn auch Eier lege deh te un da hat er gesagt, das wär e til-— lische Kwestschen Das dehte nämlich die Schickens grad mache wie se wollte un da deht tein Bulldohse un tei.Tiese helfe. Es deht nämlich die Schickens grad gehn wie die Mensche heutzudag. Se dehte auch nur edbes duhn, wann se unbedingt niiisse und sonst dehte se in den Dag enei lewe un dehte dente: kommt der Dag, dann bringt der Tag. Wenn mir nit weiter driwtoer spreche wollte, dann wollt er uns ebves an vertraue. Er deht jetzt schon so lang mit Schiclens unigehn, daß er gelernt hätt ihre Lengwitsch zu verstehn un da hätt er auögtsunne, daß se sich ohrgeneist hen un daß se e Kohnstiss tnhschen nn Beilahs angenomme hätte wo drin sage deht, daß zuviel Eier in die Welt gelegt wer’n dehte un daß sie sich nur sor nnnere Leit lwehle dehte· Sie dehte lei Körnche Futter mehr kriege un wenn se jeden Dag e halcoes Dohend Ehlj lege dehte, es wär also tein Jnhs, Jwtverzeit zu schasse un es wär plentie wenn- jedes Schicken eins bis zwei Eier die Woch von sich gen-we deht. Da tönnte mer also sehn, swie die Sach stehn duht. Wenn mer mvwer e paar Schickent zum Schlachte han«-we wollte, die deht er uns gern vertause, viltahs er hätt immer e paar alte ausgediente Viehcher. wo in die Altersversorgungillaß wäre un schon mit einem Fuß im Grab stehn dehte. Mer hen uns nit lang bei den Kanne ausgehajte un sin weiter un . schliesslich hen mer en Former gesun sk---.-- --... ,-..-. . Mskquw ne, wo gesagt hat, mer könnte all die( Schieckens hen wo mer wollte un was ! das Eierlege lonzerne deht da dehtei die Diehrcher ganz un voll ihre Duttie Wenn mer se e llein wenig liebevoll triete dehte, wär er kein bifche sur preist, wenn se jeden Dag drei Eier lege dehte. Der Philipp hat auch dran gedenkt, daß mer ennihau auch en Ruhfier hawioe sollte, das deht doch besser ausckuele un es sollt ennihau in jede Haushaltung en Mann fein. Well der Farmer hat uns auch mit en Ruh »ster akommdehtet un was er uns ge tfchartfcht hat, will ich nit sage« alo Heer es war en arig stiffer Preis Jch ; hen mich awwer emal in den Kopp ge Jsetzt gehabt, Schickens zu hen un da hen ich ihn auch das Geld geivwr. Jch hen gedenkt, daß uns der Former die Börds bringe-behi, er hat answer ge sagt, das könnt er nit, mer müßte se gleich mitnemme. Das is auch so e Geschicht gewese. Ich hen doch teine ihreißig Echickens in mei Schappin iBäa duhn könne un der Philipp hat ife auch nit in sei Kohtpackets stecke tönne. Da hen mer uns denn e Buggn geheiert un den Weg sin mer iheim gefahre. Es is noch ebbeg an lden Wen gehäppend, awroer das will lich Jshne in mein nächste Brief schei iwe, bilahs jetzt sin ich zu au-. geteiert, Ifor noch mehr zu schreiwr. Awroer ifroh sin ich doch daß ich auch emal mein Wille gehabt hen. Mit allerhand Yours Lizzie HanfftengeL Zweiter-rig. Schneider: »Was wollen Sie? So viel wie Sie sind, bin ich doch auch . .« handfchuhmachen »Wie? Soviel wie ich? Wenn Sie fagen, Sie sind dasselbe wie ich, fo sind Sie ein Efelt« Das Wunder. Ein Mann lag fchwer trank darnie der. Ein Auio hatte ihn überfahren und ihm feine Hände arg verletzt.« »Dottor,«, fragte er beforgt, als er auf dem Wege der Besserung war, »wenn meine Pfote heilt, werde ich dann Klavier fpielen können?« »Aber gewiß werden Sie dast« ver setzte ihm der Arzt. »Dante, Doktor, danke,« murmelte der Patient. »Sie sind ein Wunder doltorl Früher habe ich nie spielen tdnnrnl« Meine« Mißverständniß. A.: »Gefiern war ich beim »Vat bier von Sevilla«.« B.: »So! Denke, Sie rafiren sich felbft?« Verfehlte Drohung. Mutter: »Wenn Du Dein Brüder chen noch einmal fchlägft, Hang-, dann wird es trant werden und sterben, und da wird man es auf den Kirchhof fah ten-« Oans lbegeifieri): »O Mama, darf ich da neben dem Kutscher sitzen?« Grofmiithig. »Mir hat diefe Nacht etwas ganz Wunderlicheo geträumt, Onkel. Dente Dir nur mal: Jch bat Dich um 100 Mart, und Du gabfi mir 200 Mart.« »Behalte fie, Hugol'« Here-hineins Braut1 »Man hat mir erzählt, Emil, die Frau vom Doktor Schmidt fei eine alte Flamme von Dir. Das ift doch hoffentlich nicht wahr?" Bräutigam: »Gewiß nicht, mein Herz, ichchatte überhaupt nie eine alte Fskiamme!« Der zoologische Jurist Oerr StreithuberJ »Ach, welch cmiebich Feld für Ehrenbelcidigmmenl Schade« daß die Viecher nicht wissen, wie man sie heißtl« Ihn-eh G I« B a n e r (einem Automobil nach blickend): «Stinta mass schon, aber dunka um's- net!·' - Jn der Uspoleonfkadb »Monsieur, wollen Sie die Maison de Napoleon sehens« »Sie, die Casa Napoleone!« »Das Napoleon - Mu .-seum, Mylord, kommen Stel« So ruft es in allen Tonarten dem Fremden entgegen, sobald er sich lust andelnderweise tn den Straßen von jaccio sehen läßt. Aber das ist nicht ries. Ein Blicksqu die Aussage-s km ,leinen Läden zeigt ihm Flaschentiir disse, Psetsentöpse, Kasseetassen und Padulsdosen mit Napoleons Porträt, sowie Bittten des Empereurs in Mor mor, Bronze, Gips; er nimmt eine Stärtung aus dem Cours Napoleon im Case Napoleon ein, bewundert Zwei stattliche Napoleon-Dentmäler imd liest an allen Mauern, von unge senler Kinderhand mit Kohle oder tklreide geschrieben: »Bitte Napoleont skvvioa Napoleone!« Unter diesen Umständen drängt sich auch dem Unbe sangensten die Vetmuthung auf, daß der große Eroberer in Ajaccio irgend etwas angestellt haben muß, und der Verdacht wird zur Gewißheit, wenn ihm in der Casa Napoleone der Ku -stode mit einer Miene, als wäre die Sache aus seine persönliche Veranlas gsung zurückzuführen, erklärt: »hier sehen Sie das Sosa, aus dem Rapp Leon Bonaparte das Licht der Welt er liclte.« Das Licht der Welt fällt trotz des strahlend blauen Himmels nur trübe in kdas Zimmer, gediimpft durch hohe fin tere Nachbarhiiuser, von denen eins« em anderen Luft und Sonne zu miß gönnen scheint. Im betlemmenden Fäulnisduft der überengen Gasse wäl zen sich unsagbar schmußige, aber höchst petgniigte Kinder tunterbunt mit Ru deln oerwahrloster Hunde, die in den ehrichthaufen wühlen und sich heu end um einen Knochen kaufen. Vor den Hausthüren sitzen Männer denen man es ansieht, daßs sie ihr Tagewerk vollendet haben, wenn sie morgens in die ungeputzten Stiefelfragmente schlüpfen, und nicht weit davon liefern sich zwei Weiber im torsischen Dialekt eine Zungenschlachi vor deren schmet ternden Fanfaren selbst Napoleon Bo naparte Reißaus genommen hätte Wahrhaftig, hier ist er ja in einer net ten Umgebung ausgewachsen, das muß ich sagen, und es wundert mich nun gar nicht mehr, warum er sich zur Zeit der Macht so herzlich wenig um sein engeres Vaterland getümmert und sich iiber seine Landsleute wiederholt in nicht sehr schmeichelhaftem Sinne ge äußert hat. Das vergessen ihm die Korsen nicht, und deshalb findet man in Korsita auch keinen Napoleontultus, "mit einziger Ausnahme von Ajaccio, H das seinem berühmten Sohn eine Hauptsehenswiirdigleit verdankt. Aber wenn man der Sache auf den Grund geht, stimmt es auch mit dieser Sehens: würdigleit nicht ganz. Es Verhält sich damit ungefähr wie mit jenem histori schen Messer, an dem man zuerst einen neuen Griff anbrachte, später eine neue Klinge. Das Napoleonhaus——jetzt Ei genthum der früheren Kaiserin Guar nie —- wurde, als Napoieon ein junger Mann war, in einer Zeit erbitterter Fehden zerstört und dann wiederholt umgebaut. Auch das dürftige Mobi liar, das man erst später zusammen stellte, kann teinen Anspruch auf histo rische Echtheit erheben. Es hapert also mit der ganzen Geschichte höchst bedenk lich, fast so sehr« wie mit den etwa JleO Schnupftabakdosen, Degen und Schreibfedern Napoleons, die man in Ajaccio taufen kann. Aber, offen ge standen, mir und wohl den meisten Be suchern dieses Gestades liegt nichts an der Frage, ob und inwiefern die Casa Napoleone als unverfälschtes Monu ment betrachtet werden darf. Es ist nämlich mertwürdig, wie nig Inter esse der Fremde in der» apoleonstadt für den großen Korsen empfindet, und das liegt wohl an der so eindringlich sprechenden Gegenwart, an Natur und Leben, die hier Herz und Hirn so start in Anspruch nehmen, daß fiir geschicht liche Erinnerungen nicht viel iibrig bleibt. Ueberdies hat Bonaparte in Ajaccio nur seine ersten, ziemlich be deutungslosen Kinderiahte verlebt, dann weilte er als junger stizier ein mal 15 Monate in Korsita, und später hat er die Jnsel nur noch ein einziges Mal, und noch dazu nach heftigem Sträuben, flüchtig besucht. Erst auf Sankt Helena betam er Antoandlungen von Sehnsucht nach den torsifchen Wäldern. Zwei Schiffahrtsgesellfchasten, eine kanzöfische und eine italienische, oetteifern in dein Bestreben, den Rei enden langsam, aber mit möglichst eringem Komfort vom Festlnnd nach der Jnsel zu bringen. Marseille, Nizza und Livorno find die haupt iichlichsten Abfahrtshäfen nnch Kor tfla, Ajaccio und Bastia die wichtigsten ’-ingnngspliitze. Ich wählte den dumpfen der von Nizza aus zuerst Inlvi im Norden der Jnsel onläuft sind dann weiter nach Ajnccio fährt. tsiiinf Stunden nach der Abfnlsrt souchte das von düsteeem Gewölk ver !,öngte Hochgebirge auf, darüber det islnnie Schnee der höchsten Spitzen. Wnchtig, mastig, drohend, so stellt sich Fiorsita dem Ankömmling dar. Das Schiff fährt abends in die Bucht von Calvi ein und bleibt dort einige Stunden liegen. Tkohig wie ein gewnppnetet Londlnecht schaut das uralte Städtchen von steiler Fel senlruppe hinab. Es riihint sich, der Geburtsort des Christoph Columbus zu sein, aber nicht weniger als neun andere Städte nehmen diese Ehre sehensalls siir sich in Anspruch. Eine stostliche, milde, würzige Frühlings ,nacht liegt über Land und Meer; ir sgendtvo am Strande singt einer mit jhöchst gesühlvollen Nasaltönen zur Ziehharmonita. Dann erlischt, schon in der neunten Stunde ein Licht nach dem andern in den Fenstern, die gu ten Bürger des weltsernen Restes gehen schlafen —- roas sollten sie auch sonst noch tun? Jn aller Friihe des nächsten Tages legen wir am Kai von Ajaccio an. Hier zeigt sich Korsita von seiner freundlichen Seite, hier geizt die Natur nicht mit hellen, war men Farben. Ein wundervolle-s Pa norama liegt vor den Blicken und erinnert in seinen Umrissen an die schönsten Gestade der oberitalienischen Seen. Schon der erste Blick auf die schnell zu übersehende Stadt verräth, daß Acaccio in zwei völlig verschiedenar tige Theile zerfällt; in die eigentliche Stadt, die Altstadt, ein echt torsisches Ragout von himmelhohen Hänsern, lichtschenen Gassen, und beschaulich wimmelndem Volk, und in das kleine Hotel: und Billenoiertel mit breiten Straßen, schönen Gärten und einer Fiille von Licht und Sonne. Jn die sem Ajaccio der remden ist gut sein, da träumt es, ich herrlich zwischen Palmen und phantastischen Agaven, Tda tann man sich bei guter Berpsle gnng einmal so recht erholen, schon ein paar Tage wirken Wunder. Bil lig ist das freilich nicht, im Gegen theil, man merit in den Preisen taum einen Unterschied gegen die der stan Izösischen Riviera. Ein eigentliches lKnrleben gibt es nicht, «die Frequenz ist nur sehr gering, und an Zer streuungen, wie die Lebewelt sie liebt, ssehlt es ebenso vollständig wie an lToiletten und sonstigem Aufwand. sMan liegt in irgendeinem lauschigen sWinlel des Hotelgartens und läßt ssich von der Sonne bescheinen, macht snachmittags einen Strandbummel sund geht abends sehr sriih zu Bett. »Nichts, rein gar nichts bedroht hier Tugend und Mößigleit· Es gibt Leute« »die so etwas ein paar Wochen lang tlkxxsrmnm Aber wirklich Ajaccio jjt sein idealer, ein paradiesischer Ort sur sieden, der um diese Jahreszeit den Effriihling nnd die Sonne sucht. ----.-. i I Wohlthat der Statistik i Vor einigen Tagen ging die Nach lricht durch die Zeitungen, daß wieder teinmal ein Gemälde von Carot siir ·’l55,000 Franken nach New York ver: lauft worden iit. Welch ein Schwin del mit ,,echien« Carots getrieben wird, beweist am besten die Statistik, die ohne Mitleid alles prüft und die Schwindler entlarvt. Ein Statistiter bat nämlich ausgerechnet, das; allein sini verflossenen Jahre nicht weniger Hals 2849 Corots nach Amerika gewan ’dert sind, und er hat weiter die That-— sache ermittelt, daß Corot länger als drei Jahrhunderte hätte leben müssen, itm alle die Bilder zu malen, die ihm heute zugeschrieben werden« Zusam men mit dieser Berechnung hat er eine andere, nicht weniger interessante Aus stellung gemacht. Wenn die unglück licht Marie Antoinette in Wirklichkeit aus all den Klavieren gespielt hätte, die schlaueHändler als ihr Eigenthum ver tausen, so würde sie die Kleinigkeit von einlntndertneunundvierzig Jahren, sieben Monaten, neun Tagen nnd siins Stunden haben spielen müssen: vor ;auggeset,zt, das; sie ohne jede Pause und laus jedem Instrument nur eine Minute sgespielt hätte. Und weiter: Die Fe zder, mit der angeblich Jcan Jacqueg Rousseau die letzte Seite seiner Non ,velle Höloise geschrieben hat, ist heute in so viel Eremplaren verbreitet, daß all die Gänse, aus deren Gefieder die Federn hergestellt sind, genügen wür den, um alle Einwzhner der Stadt Shesfield, die »nur« 410,()0t) Einwoh ,ner hat, niit dem obligaten Weih nachtsbrateu zu versorgen. Unter Künstler-m Erste Schauspielerint »Das Publi kum verlangte mein Lied dreimal da Capo « Zweite Schanspielerinr »Ich denke mir, es meinte, daß Sie etwa-J Uebung nöthig hötten.« Selbstbewußt. Leutnant: »Haben Sie gelesen, meine Gnädigste, was Kamerad Schneidig nnter feine Veyobungsans zeige hat drucken lassen?« Frau v B.: »Nein, was denn?« Leutnant: ,,Gliictwünsche an meine Braut werden« weil überflüssig, verbe ten!'« Pech! »Nun, hatte Dein Antrag bei der reichen alten Schachtel Erfolg?« »Total vorbei gegliickt ——— ihrem Lieblingsdackel auf den Schwanz ge tniett« Die edelsten Bäume haben das härteste Holz. Vertrauen reicht weiter als Ver ständniß. i · Schptkifche FHZLZCIF Wir kennen vor allem nur die Eng-v sänder und sind geneigt, bei unserer Beurtheilung beide, die Schottin und die Engländerin, nicht auseinander zu halten. Aber da ist ein merkbarer Unterschied, der nicht nur auf verschie denem Volksthum, sondern auch auf verschiedener Erziehung und daher anderem Entwicklungsgang beruht. Die Engländerin ift gleich ihrem Volke noch hervorragend konservativ, vielfach von alten Ansichten und Vor urtheilen, besonders für alles, was außerhalb Englands liegt. befangen ——— sie ist, bleibt vor allem Britin und op fert manches Wertshvollere ihrer Per sönlichkeit für den Ehrgeiz, zur Ge sellschaft zu gehören. Die Schottin hat mehr soziale Jugendlichteit, sie ist mo derner, mehr zur Kosmopolitin ge neigt, sie zeigt bei größerer Einfachheit und Natürlichteit in Sitten und Ge bräuchen mehr geistige Freiheit und Regsamkeit Dabei ist sie Patriotiu durch und durch und stolz auf die Ge schichte und Literatur-, wie aus die unt-ergleichliche Natur ihres Landes. Uebrigens fielen mir stets die Sym pathie und die Bewunderung für Deutschland auf, die die Schotten zeigten. Bei einem Aufenthalt in je nen fernen, uns aber durch die Ro maue Walter Scotts wohlvertrauten Lande drängt es sich nun noch mehr überall auf, wie sehr von jeher Frauen im Vordergrunde der schottifchen Ge schichte standen s-— Tragödien, Trium phe und Niederlagen sind mit dem Na men von Frauen verknüpft. Auch bei der Gründung des alten berühmten Edinburger Schlosses spielten Frauen eine Rolle, und einer Frau wegen wurde es dann zerstört. Die Gegensätze der Geschichte: heute der vielfach auch von Männern aner slannte Freiheits-. und Bethätigungs drang der Frau, dort einst, historisch und in Stein festgelegt, die Thrannei des Mannes über die Frau! Besand sich doch auf jenem Schlosse als Ca ftrum puellarurn das Kastell der Mäd chen, in dem die Könige ihre unverhei rateten Töchter nicht viel besser als Gefangene hielten. » Jn der That ist der Boden für die heutigen sozialen Forderungen der Frauen in Schottland vielleicht besser als irgend wo anders vorbereitet. Der schottischen Frau bieten sich vielfach schon vorgeschrittene Daseinsbedingun gen als ihrer englischen Schwester-. Jni großen ganzen hat heute das schotti sche Mädchen ganz dieselbe Erziehung wie ihr Bruder. Täglich gehen sie zu derselben Grammar School, haben dieselben Lernstunden, spielen in der Freiheit die gleichen Spiele mit den gleichen Freunden. Jn freundschaftli cher und gesunder Weise gehen sie die verschiedenen Schulllassen hindurch. Später besuchen sie das gleiche College und nehmen denselben Grad, denn schottische Universitäten leisten den Freuen hierin keinen Widerstand. Gleiche Fähigkeiten finden gleiche An erkennung, und von dein englischen System ist hier nicht die Rede, wo die Frau, die ans der Universität die gleiche Lernarbeit gethan hat, wie der Mann und die Exainen mitunter noch be er absolviert als er, doch nicht den se ben Grad (Degree) erhalten lann. (Oiford und Cambridge erlauben das Studium der Frauen, graduieren sie aber nicht; die dortigen Studentinnen gehen also zu den Erainen nach Eisin bura nnd DublinÄ l Jn Schottland, wo das lleine Mäd chen täglich unbegleitet zur gemischten Schule geht, gewinnt es unbetvreßt ei nen natürlichen Sinn für Freiheit und Selbstverantwortlichleit. Niemand nimmt in der Schule an, daß es den Knaben nachstehe, und das verhältnis mäßig freie Leben, das es in der Fa milie führt, ist sehr verschieden von chn des englischen Mädchens, das vielfach in Pensionen, unter oft pedan tischer Aufsicht lebt. Es ist etwas ganz Gewöhnliches, das-, die Töchter der mittleren Klassen gleich den Brüdern direti von der Schule zum College ge hen. Leben die Eltern nicht in der selben Universitätsstadt, wo sie stu diert, so hat sie da ihr eigenes selbst herrliches Logis, wo sie nach Belie ben ihre Besuche empfängt Jn Edin burg gibt es einen vielbesuchten unter Selbstverwaltung stehenden und fürs tägliche Leben berechneten Studentin nentlub nahe der Universität, der zwar nicht elegant, aber init allen Be queinlichteiten: Lese-, Schreib-, Ruhe zimmer ausgerüstet ist und zu dem eine sehr billige und dabei vorzüglich ge führte Restauration, nur für Mitglie der, gehört. Er ist in vollem Sinne das Zentruin für die dortigen Studen tirnen, die von allein, was ihre Jn teressen betrifft, Vorträge und andere Veranstaltungen außerhalb, unterrich tet werden. Junge Mädchen, die von einer schottischen Universität in eins der großen englischen Frauen-Colleges kamen, meinten, es wäre so, ais ob man sie in die Kinderstube zurückge sandt hätte. Natürlich gab es auch in Schottland zuerst die gewöhnliche, alttraditionelle Opposition gegen die höhere und be rufliche Bildung der Frau. Aber als man sie da zuließ, geschah es ohne alle Einschränkung, betrachtete man sie ganz als freies Wesen. So hatten sich auch im allgemeinen die schottischen Gesetze den Frauen immer entgegen-· tornmender gezeigt als die Englands, und ihr ganzes Leben hat sich so viel fach anders entwickelt als dort Eir prcchtvolles, gesundes, unverhilderei und unvertiinfteltes Geschlecht sieht man in diesem nordischen Lande, das schon so viel bedeutende Menschen her vorgebracht hat. Verbrechen- sztatiflitk Der Fall Wheeler-Wolter hat wie-· der zu Ausfällen gegen die eingewan derte Bevölkerung Anlaß gegeben. Wolter ist ein Deutscher und erst seit etwa zwei Jahren im Lande. Es ist selbstverständlich nicht unsere Absicht, diesen verworfenen Menschen in Schutz nehmen zu wollen obwohl viele der an fänglich gegen ihn erhabenen Beschul digungen, daß er ein gewerbsmäßiger »Seelenverläufer" gewesen sei, sich all unrichtig erwiesen haben. Sind es wirklich nur Eingewander te, die solche Verbrechen begehen? Das ist die Frage, die einer Erläuterung werth ist. Die von der Bundesregie rung aufgestelte Statistik beweist, daß allerdings mehr Fremdgeborene wegen Mordes nnd Totschlags verhaftet wer-v den, als Eingeborene. Der Unterschied ist jedoch nur sehr gering und kann wohl damit erklärt werden, daß die Einwanderer weniger Einfluß besitzen. sich vor den Folgen ihrer verbrecheri schen Thaten zu schützen. Auf jeden Fall kann man von den deutschen Einwanderern nicht behaup te, daß sie mehr zu Verbrechen aegen Leib und Leben veranlagt seien, als die eingeborenen AmerilanZL Nach der erhältlichen Statistik kommen in einem Jahre in Deutschland 322 Fälle von Mord und Totschlag vor, während wir in den Vereinigten Staaten während derselben Periode 9000 solcher Fälle zu verzeichnen hatten. Dabei ist selbst verständlich der Unterschied der Bevöl ierungszahl, SOMillionen für Deutsch land und 80 bis M Millionen für die Ber. Staaten, in Betracht zu ziehen. Deutschland lann also den Vergleich mit Amerika in dieser Beziehung wohl aushalten. Hier sind 80 Mal so viele Morde und Totschläge vorgekommen, als in unserm alten Vaterlande. Aber was auf unsere Rechtspflege ein bedenklichesLicht wirft, ist dieThats suche, daß in Deutschland von den An gellagten 95 Prozent iiberfijhrt wur den, während bei uns nur 1.8 Prozent bat daran glauben müssen. Diese Zis fern stammen nicht aus deutschen, son-» dern aus anglo-amerikanischen Quel len. W MMMasalquu alw » . » q u. T zk ; Etwa-s » ins-IM Reichcr Bann-: ,,.llso, was habt-I denn z essen. . . . Z« Mutter: ,,Roastbeef, Schnitzel, Rufst-ra ten, Nicrenbraten, Sclnveinsvratem Back hulm, Bratluthn. ."1 Baucrz»11nd da schaut » Les so ans « »Als- Ehanffenr wollen Eie bei rnir an gestellt sein? Ich habe schlechte Erfahrung nnt den Leuten gemacht; fast jeden Mel nnt have ich gewechselt, nnd keiner ist unt meiner Kinn durelmctnmintl« Nach einer Beobachtung, die ein Professor gemacht haben will, hat der Komet seinen Schweif verloren. Der ehrliche Finder wird gebeten, ihn ab zuliefern. —-— Jetzt ist Oesterreich von der Motten schwärmerei ergriffen worden, wozu man in England ein doppelt faures Gesicht macht. Nach der Entscheidung eines engli schen Gerichtshofeg hat ein Theaterdi rettor das Recht, eine Dame ans den« Hause zu weisen, die sich weigert, ihren großen Hut abzunehmen, init dem sie den hinter ihr Sitzenden die Aussicht versperrt. Könnte eine Dame sich wirklich einer derartigen llnhiiflichteit schuldig machen? Jn einer Augschutzfitzung ging es stürmisch zu. Ein Redner nannte sei nen Widersacher einen Schafstopf und ohne aus die Ordnungs-rufe des Vor sitzenden zu achten, erklärte er, der Be treffende sei der größte Esel, den er je gesehen habe. »Ordnung!« rief der Vorsitzende nochmals und setzte ernst hinzu: »Sie vergessen überhaupt, daß auch ein Vorsitzender hier ist!« « .-. -«-...«,..-.-.