Die crfiehung der Frau. w fCWsuseirter Ehe von D. Mesire spannendergg betten vor fünf aus Liebe Wirathet, zwei Menschen, die, wie alle Bekann M behaupteten, ganz dazu geschaffen Inten, eine Harmonie zu bilden. Tptsächlich gab diese Ehe teinen An laß zu irgend einer üblen Nachrede, vor der doch, solange es Nachbarn und Dienstboten giebt. auch der Beste nicht sicher ist. Also: eine MustereheI Man urtheile selbst. Während der fünf Jahre gellte nur ein einziges Mal zwischen den Wänden ver Woh nung die zurn höchsten Fortisimo ge schwellte Rede sder ternveramentvollen jungen Hausfrau. als sie ihrem Ehe hetrn eine Szene machte. Nach der soeben erwähnten ersten und einzigen Szene, die natürlich wie die meisten Szenen, die junlje Frauen ihren Männern machen, in dem tin bischen Streben, ihr Uebergewicht zu Ietgeth beariindet wird erklärte der satte, als die tleine Frau zwei Stun den später sich wieder an ihn heran schmeichelte: »Liebe-i Kind, ich bin ein Oulturmensch ich glaube absolut nicht an »die Beweiskraft des geichrieenen Wortes und verabscheue jeden Etlat. seh-werde darum, so oft ich merke, des Du Dich zu erregen und Deine Stimme zu verstörten wünschest un Ittziiglich die Wohnung verlassen und so lange fortbleiben, bis ..... Jch meine, drei Stunden werden zu Dei ner Berti yigung genügen Verlasse Dich daraus, das werde ich thun, und wär's auch gelegentlich mitten in der Recht-« Die junge Frau versprach Zurück haltung, und schließlich gab es jene-« Verföltnungsseft, auf das es am Ende mancher jungen Frau, die Szenen propozirt, hauptsächlich antommt. Aber Herr Spannenberg hielt Wort. Dei dem nächsten Anlaß verließ er, noch ehe seine Frau dazu kam, ihre Stimme anschtoellen zu lassen, das Zins-mer« kleidete sich Draußen rasch an und ging davon. Bei seiner Heim sehr fand er seine Frau zwar in Marien ausgelöst, aber nicht geneigt, sich mit sanften Worten beruhigen zu Gassen. Schon wollte ihre Stimme wieder anschroellen --— da ging er wie der davon. um erst am Abend heimzu kehren. Da aber eine Frau sich unbe dingt aus irgend eine Weise Lust mas chen muß, weil sie sonst an verhalte Ien Worten zugrunde ginge, hatte Frau Spannenberg ihrem Gatten während seiner Abwesenheit einen acht Seiten langen Brief geschrieben, den fand et nun aus seinem Schreib tisch Natürlich enthielt er nichts Neues, eigentlich war er nur die schristliche Wiederholung alles dessen, was die junge Frau in jener ersten Szene, der einzigen geschrieenen vor gebracht hatte. Eine Perlenschnur von sittsiitseu und Anschaldigungen wie He jede Frau, selbst dem besten Minne " W, zusammenbringen kann Vielleicht hängt das imt augean iet lichen Störungen zusammen, denen die Physis und durch diese die Psuche der Frau ausgesetzt ist. Herr Spannen kerg beschloß, den Brief als in einem Augenblicke der Unverantmortlichteie geschrieben auszusjäen und schob ihn nach dem Nachtmahl wortloik seiners Frau unter die Serviette. Er that,j als sei nichts voraesallen, war galant; und brachte gelegentlich auch einenT Scherz an. Seine Frau aber sagte sich: Der Brief hat gewirkt, er sucht einzulenlen. Und sie beschloß, fortan immer-, wenn sie etwas ans dem Her zen hatte, zur Feder zugreisen. Selt sam: nun hatte sie ziemlich häufig nd immer dasselbe aus dem Herzen Mise Male ließ der Gotte diese . weiblichen Episteln über sich ergehen, er brachte sogar die Gewissenhaftig ieit aus« jeden dieser Briese zu lesen Im ihn dann in eine Lade seines --Mbtisck,e3 einzuschließen Als das ers halbdnyend voll war, begann er « U sie-legen Diese überaus unnöthi VI We gingen ihm schon an die M und er mußte fürchten, daß Oh Korrespondenz fortgesetzt, sein eheliches Leben untergraben Ionnte. sei thun? Reden? Das Reden führte Meers zu einer der ihm genau be kannten Verföhnungen, die an sich j: ganz hübsch waren, jedoch in der Sa che selbst keinen Zweck hatten und eher steiget-et schienen, die Spanne von ei ner Versöhnung zur anderen zu ver-» - Ritzen- Dem Beispiele Der Frau fol su und gleichfalls zur Fieser grei fellik Abgeschmackt! Oder doch — aber M Schreian auch eine Begräindunix M, indem er die Gelegenheit reden Izu können, beseitigte Aber nicht ohne MW Aussprache Gut. Er gab kssäm Frau folgende Erklärung: HMI Find. Du gehst einen gefähr OM Beg, der uns auseinander . , - M wünsche noch einen Versuch is IIM Dich M«diefem Wege ab " ,·- id bitte, ich befchwöre H Noch ein Brief — und- ich IS eb. Dem- hast Du wenigstens » III-est Ist Deine Briefe. Ich « , M so bald heimkehren, das YOU sterbe-» und wenn Du Dich dann euch Wird meiner Ub-. wefenheit nicht eisei besseren Ofen nen —- dann foEft Du nicht Unser an einen Mann gefesselt bleiben, der Dir fe häufig Anlaß giebt, Deinem Unmuth schriftlich Ausdruck zu gehen. weil er's abgelehnt hat. ihn mündlich» über sich ergehen zu lassen.' s Währung. Thränen — Küffe wa ren das Ende. Dquauen aber felhft dann, wenn sie Erfahrungen habenJ immer annehmen: »Ah, das ift nur gesagt, er thut’s doch nicht!' hatte Frau Spannenberg bald nach deri «Llusföhnung die Anliinvignng des Mannes vergessen. Nur zu» rasch» tonnte sie dein Drängen. einen ihrer Briefe zu fchreiven. nicht widerstehen Möalich, daß die etwas perverie Sucht der Frau, mit der Gefahr zu spielen und sie persönlich anzulocken dabei mitthiitig war. Spannenherg fand feinen Brief. Er las ihn nicht -—- aber er packte feine Koffer. Wälf rend feine Frau außerhalb des Hau fes bei einer Freundin mit rticlelnsder Ungewißheit sich die Wirkung ihres Briefes vorzustellen trachtete und sich mit leisem Beben —,— auf die Versölp nung freute, bestieg Herr Spannen berg einen Fialer und fuhr zur Bahn. Als feine lleine Frau nach hause lam, hatte fein Schnellzug ihn fehonl über die Grenze gebracht Bald konnte es für Frau Sp.-nnenberg leinen Zweifel darüber geben, daß ihr Gatte Wort gehalten. Wenige Zeilen. die er zurückgelassen, gaben ihr bekannt, daß er zunächft ziellos in der Welt herum reifen wolle und nur telegraphifche Mittlseilungen ihn mit Sicherheit er reichen würden, poftlagernd München, Berlin. Köln, Briiffeh Paris. Sie brauche aher auch nicht zu telegraphis ren. Er sei entschlossen unter allen Umständen feine Ankiindigung wahr zu machen Natürlich fand er in München schon die erste »Hei-re zurück« - Dei-es fche vor. Antwort: »Ich befinde mich wohl und reife weiter." Das wieder holte sich auch in den nächsten Sta tianen, die er angegeben hatte, nur wurde die Depesche immer länger. im mer dringender. Jn Brüssel lag ein Brief: 3ettnirlchuna, Reue, Versiche rungen öer völligen Umkehr. zum Schluß glühende Liebesversicheruw gen, Mjllionen Küsse. Antwort: »Ich befinde mich wohl und reife weiter.' In Paris erwartete ihn ein Tele granim folgenden Inhalts: »Deine Stätte hat mich vollends besiegt. Ich trage mein Lass, das ich verdient habe. Glaubst Du noch meinem Schwur, daß ich eine Andere. Bessere geworden, dann komme; findest Du den Glauben nicht, dann überlasse mich meinem Schicksal Jcb werde un-« glücklich sein, aber ich werde Dich ewig lieben.« Jetzt reiste herr Spannenberg nach haufe. Unerwartet betrat er seine Wohnung und ging zu ieiner Frau. Er mertte. wie sie's drängte. ihm an den Hals zu fliegen. wie sie sich ge waltsam zurückhielt und mit fcheuem Aufblicken fragte: »Du glaubst mir?« Er faate kein Wort, aber er breitete die Arme aus, um sie z: umfangen . « Lange. lange hielten sie sich um schlungen, stumm. regungslos Aber es war ein beiliaes Schweigen ein einziger großer Eid, den ihr Gefühl leistete« und sicheres Glauben von lei ner Seite die Antwort. Von diesem Tage an verdienten die zwei die über sie verbreitete Meinuna, daß ihre Ehe die reinste harmonie fei. Und daran lann es leine Aenderung mehr gehen; denn jedes Aufauellen ver alten Arl, zjede Frauenlaune zieht sich erschreckt « zurück, wenn nur ein Blick des Gatten zur Erinnerung wird. Aber dieses Blicke werden immer seltener, sie wer-« den gerne aufhören — weil hier eine Frau sich zur Selbslerziehung durch gerungen hat. sammt sind ste sinnen Umscha sts die sie-nett Ueber diese wichtige Frage hat ein englischer Arzt sehr eingehende Un tersuchung-en angestellt, über deren Ergebnis man folgendes mittheilt: Die Forschungen des hritischen Dot tors beziehen sich auf 1600 Frauen, die den verschiedenartigiten Rassen und Völkerschasten der ganzen Welt angehören Er kommt zu dem Schinß,’ »daß die Frau ihre Schönheit dein Umstand verdantt, daß sie sich — gei zstiq so wenig onst-strengen braucht Die ernsthaften Studien, »die zu .strena,e aeiftige Arbeit überhaupt die ,ana-:ipannte Betbeitigung des Geistes üben einen iehr verderblichen Einfluß l ans die Schönheit aus. Der gelehrte Dotter weiß seine Ansicht auch durch ein Gegenbeispiel zu hemeisens Jn Englisch- Indien giebt es einen Stigmen, die quo«bei dem die Frau die StanWste besorgt das heut unterhält und — dem Mann Liebes erksrungen macht, während der Mann eigentlich nichts zu thun hat. Or Mist die Kinder und richtet auf III Nicht Und die Zolge iß, daß iiie Wer schi- und diequ see-Oe w sie ds- Mc H stim, die sonptßadt oon pers. s Die jen- oswvt so- pes dern alten Kranichs stammt nicht aus der seit dieser alten herlichleit ist vielmehr erst während der Erobe rung des Landes von Pizorro gegrün det und somit eine echt spanisch-arneri taniiche Stadt, freilich die älteste ihrer Sorte in Südainerila. Arn 30. Jan. 1535 wurde die erste stiidtische Ord nung der .Ciudad de los Rette-T Stadt der Könige, von ihrem Grün der unterzeichnet. Diese Gründung ist bezeichnend für das ganze Unter nehmen des tolltithnen »Conavifta dor«, des Eroberers. wie er icn Buche steht. troy Hernan Cortez, dessen Eroberung des alten tilztelenreichs Anahuac oder Mexico lo machtvoll in der Geschichte der neuen Welt dastehtI Aber während die Eroberung Mericos» nur durch die treue Hilfe der Tolte- » ten gelang, vollbrachte Pizarro fein Unternehmen thatscichlich allein nurj mit einer Handvoll wilder AbenteurerJ Bei Lichte betrachtet war die Erobe rung Perris nichts weiter als ein Aktienunternehmen, bei dem schließlich der Hauptgründer seine Mitgriinder gründetr. Eines schönen Abends im Jahre 1524 saßen in der Stadt Panama dreil Abenteurer beim Weine beisammen, die aus Spanien in die neue Welt berübergelommen waren, sesi entschlos- T sen, ihr Glück zu machen: die Solda ten Francigco Pizarro und Diego de Almagro sowie der Priester Hernando de Luaue, und saßten den Entschluß« sich ein eigenes Reich irgendwo in den Goldliindern der Westtiiste Südameri las zu gründen. Nach einigen ver geblichen Versuchen gelang es Pizarro, der sich zum ausführenden haupie der Unternehmung zu machen verstand, die spanische Regierung siir die Geschichte zu interessiren und vornweg den Titel eines Statthalters des noch unbekann ten Reiches zu erhalten. Mit tauin 300 unternehmenden Gesellen segelte er von Panama ab und landete im nächsten Jahre an der Küste von Peru. Nach einem wagbalsigen Zuge iiber die Anden gelang es ihm, den Jnra in mitten seines Volles gefangen zu neb men, woraus er in der Ebene des Flusses Nimac. 14 Kilometer vom Stillen Ozean entsernt, die neue hauptstadt gründete und zu Ehren der Königin Johanna von Casiilien und ibree Sohnes Carlos l. «Ciudad des los Reisesu nannte, die später den Namen Lima erhielt. Die Stadt liegt in der trockenen Zone von Peru, ist aber insolge ihrer Lage. 180 Meter iiber dem Meere, den Winden ausgesekt und im allge meinen gesund. Von den Bergen aus macht sie einen hübschen Eindruck und ist reich an alten mächtigen Bauwerten. Den Mittelpuntt der Stadt bildet die Pgaza Manar, einer der schönsten Plätze unter denen der hauptstädte Südanieritas, dessen Osiseite von der Katbedrale begrenzt wird, deren Grundstein von Pizarro selbst noch im Jahre der Griindung gelegt wurde. Der Bau dieses Wertes nabrn 90 Jahre inAnspruch, aber durch dasErdi heben von 1746 wurde diese Kathr drale rnit dem größten Theile der Stadt zerstört. Zwölf Jahre später erstand an derselben Stelle die neuel herrliche Kathedrale. Jn ihr ru-l hen die Reste des Eroberers, dert auf der Höhe feiner Macht, als er ficht unabhängig vorn Mutterlande zuml Selbstherricher des neuen Reichegs machen wollte, durch eine spanische! Mordwasse fiel. Jn der Kirche hängt unter anderen bedeutenden Gemälden auch ein Kunstwerk von Murillo. Lima ist« wie mehr oder weniger alle spanifch - amerikanischen Städte, eine Stadt der Kirchen und Klöster und Sih eines Erzbischosi. Da ist u. a. Kirche-, und Kloster von San Franeisco, dessen Erbauung mehr als 82.000,000 kostete. Das haupttloiter ist noch in seiner alten Pracht aus den Zeiten der Bieeönige erhalten. Präch tige Bauwerte sind ferner die Kirchen und Klöster von Santo Domingo, La Memd und San"sugustin, die neue Jnfuitentirche von Santo Toribio, die Jesuiteniirche von Sau Pedra die Kirchen von San Ists-, La Caridad, Sen Carlos, Etsch-array Covaeahana, »Santo Zorns-. Guadeltwr. seien, La Recoleta, Ei Sagtado, Coraztm s Santa Tereia die Kirchen und Klöster lvon Buena Muette und Los Descali zog-. Fast alle diese Gebäude stammen aus dem 17. und Is. Jahrhundert und sind in spanischet Nenaissanee mit maukifchen und andalusisckxn Zuwa ten gehalten. Ein sehr interessantes Gebäude ist u. a. auch das sog. Takte Tagle, ein haus, das noch aus den. Zeiten der Bieeiönige stammt. Von neuerensGebäuden sind bemerkens tvetth das Senaiögebäude des Kon gresses und das Postgebäude «Caia de Correos y Telegkafos« und verschie dene andere. Auch einige bedeutende Dentmälee weist die Stadt auf, unter denen das tiinstietisch hervorragde das. des Epimnbus ist. Das Standbild, das dieses Denkmal tröst, zeigt die Fi U des Guidetettx wie er eine m niedergesundene Indianetin auf heit. VII Makel ist ganz nat Use-non Dei Denk-sc Voll-net des sestetetl vom spanischen Joche, kist aus seen-e nns Inst-W Sockeh an dein in Jlncheelies die Schlachten von Junin und von Ann cucho dargestellt sind. Dann sind da Idie Denlmälen Segondo de Ihon .Bolognesi und Sen Martin, des geo kßen atgentinischen heersilheeti, in idem Augenblick. wie u die Unabhän gigkeit Petus verkündet. Und nicht zu vergessen das Denkmal des Admi rale Miguel Grau —- ein Deutscher dnts ja auch dort nicht fehlen —, der an Bord des «Huascat« arn S. Otto bek 1879 in der Seeschlacht von An gamos gegen die Chilenis ckse Flotte fiel. H Ermähnenswetth ist noch die Uni-! versitäit die älteste in Amerika. La Universidnd Manok de San Meeres, um den ganzen spanischen Titel zu neben wurde durch Erlaß Katlsx " am 2. Mai 1551 gegründet Alles in allem ist Linm eine in teressante Stadt. . Vekpkappekt Von Linn Sammet. Fräulein Elli war eine lebensfrohe, ausgelassene und dildhiibfche junge Dame; —-- der Schelm leuchtete ihr nur fo aus den Augen. Sie war für ihr Lehen gern dabei. wo ei galt, sich auf harmlose Weise zu amiisiren, und hatte eine spihhiibifche Freude daran, dem lieben Nächsten ein Schnippchen zu schlagen. Es fehlte ihr natürlich nich t an Freiern, aber sie wies jeden kurz ad mit dem Befcheid. er möge doch nach zehn Jahren mai wieder versprechen, vorläufig fühle sie sich noch zu «pudel wohl", um sich ins Ehejoch fpannen zu lassen. Eines Tages, als es ihr gerade ·todt - sierbenslangweilig' zu Muthe war, fiel ihr Blick auf ein heirathsgei fuch eines älteren herrn, und fofort beschloß sie, sich -— »auf diesem nicht mehr ungewöhnlichen Wege« —- zu amiisiren. Jhr thaufrisches, fröhliches Brief chen fand ein lautes Echo. undsie wurde inftöndig um ein Rendezidous gebeten. Nun war sie fo recht in ihrem Ele ment: den alten Knaben, wie sie ihn im Stillen nannte, so recht am Nar renseiie herumzuführen, dünite ihr ein tösiliches Vergnügen! Nach langem Uederiegen, — eines theils sollte er in ihr nicht die Schrei berin des Briefes vermuthen —- an derntheils wieder war sie doch ein ganz klein bischen abenteuerluftig und woll te ihn gern zappein lassen-bestellte sie ihn zum nächsten Sonntag puntt drei Uhr in eine Konditorei. Ali Etten nungizeichen würde esi ein hellgrauec stoftiirm weißen Hut, und ein Mai htumenstriiußchen am Gürtel tragen. —- er felbft möge ein Virgifzrneinnicht« in’s Knopfloch stecken, das Weitere würde sich dann von selbst finden. So recht geheuer war es indefz der unternehmenden jungen Dame doch nicht bei der Sache. Da sie sich aber aus teinen Fall »den Spaß verderben wollte«, nahm ste, quasi als Deckung für ihre eigene Person« ihre kleine Nichte mit, und betrat zur angegebe nen Zeit, ein Maidlumensträußchen am Gürtel, sonst aber in dunkler Tol lette, die Konditorei. Gleich-zeitig mit ihr trat ein gedenhaft aufgeputzter herr, —- ein Vergißmeinnicht im Knopfloch und ein Monotel im Auge, ein, der ihr aussallend hübsches Ge-» sichtel sixirtr. Er musterte das ganzej Lotal, und nahm dann an ihrem Tisch, in der Nähe der Thüre, Plat. So oft diese sich öffnete, verschlang er die Eintretenden förmlich mit seinen Blicken und zwischendurch schielte er so fragend von den Maiblurnen arn Gürtel nach dem Bergißmeinnicht im Knopfloch und vom Veraißmeinnicht wieder hinüber zu den Maiblutnen. Fräulein Elli unterhielt sich natür lch prachtvoll! Sie wollte sich halb todt lachen und vergrub ihr Gesicht in ein Journal. Jhr Kichern fiel ihrem Visavig aber doch endlich auiz mit feierlicher Ge bärde zog er den Brief aus der Tasche und legte ihn neben sich auf den Tisch. Da aber ward die kleine Nichte. die bisher die-stumme und oerstiindnißloie Zufchauerin gespielt hatte, lebendig und rief voll Triumph: »Sieh doch, Tantchem der Herr da hat genau das selbe Briespadier wie Dut« Jm selben Augenblick war dieser an » Ellis Seite, machte eine devote Ver beugung und flüstertex »Enfin—-—enfin, also doch, meine Gniidiglte!« Fräulein Elli —- ieder Zoll eine Kö YUigin und tilhl bis an’s herz hinan — erhob sich und unterbrach ihn mit den Worten: »Ich muß bitten, mich lnicht zu belästigen; Sie scheinen sich in einem Jrrthum zu befinden, — traqe ich vielleicht ein graues Kostlim und einen weißen sittl« Manche Menschen entwickeln tii Dichte Energie als in der Oberster-fig t. « Ase sonder-un ( Velgiiche Blätter erzöhten die nicht lehr wohrschetnltchen oder sehr gut erst-denen Abenteuer eines reisenden Deutschen. Dteser htedere Mann hielt es für gut, in Brüssel den fiiruilicheti11 Hut mit einer bequemen Mühe zu ver-; tauschen. Er machte sich also aut dend Weg, um mit großer Gründlichteit alle Seheniwiirdigkeiten der Haupt stadt zu besichtigem Vom Morgen bis Jzum Abend war er auf den Beinen.s sWie erstaunt war er aber, als er ficht in der Nacht entkleidete und in jeder! seiner Taschen, im Mantel und imj Jackett und auch in den Hosen. einJ wohlgefülltes Portemonnaie entdeckte.j Er konnte sich diese Ueberratckpung’ durchaus nicht erklären. Er war kein abergkäubischer Mensch, doch biet btieb ihm det Verstand stehen. Da er einen hübschen Gewinn und keinen Schaden rei seinem röthselhuften Glücksahem teuer hatte, schwieg er davon und ke wahrte das Geld im geheimen auf Am nächsten Morgen machte sich der Deutsche wiederum auf, die Schön: betten der Stadt zu bewundern. Als er sich wiederum zur Ruhe legen woll te, erreichte feine Verwunderunq ih ren höhepunkt. Er hatte am vorigen Tage sechs volle Bärten heimgebracht, jryt waren es sogar ihrer zehn. Dies geheime, unertlärtiche Spiel mit dem Glücke ertchrectte den Deutschen zu start. Er lief als ein ordnungsliebens der Mann aus die Polizei, und ob wohl der Kommissär alle sechzehn wie durch einen Zauber geschaffenen Bist-« sen vor sich sah, schüttelte er mit dem Kopie. Die sindigsten Gelieimauenten wurden einberufen, um das Röthsel zu lösen. llnv damit der Deutsche bei dem gleichen Werte beobachtet werde, bei dem ihm das Wunder zugestoßen war, schielte man ihn wiederum aus den Weg durch die Mertiviirdigteiten der hauptstadt. Und dieses Mittel trachte die Lösung. All die Taschen diel:e, die sich in Museen, in alten Palästen und vor Dentmiilern an die Fremcen heran-drängen, vlieien flei ßig beim handwerk, und mit ver pleis chen Geschiellichteit, mit der sie ges stehlen hatten, steckten sie dem Deut schen ihre Beute zu. Da meinten die Deteltivs, dass der Deutsche ein unge wöhnlicher Spitzt-nie der Protettor einer gefährlichen Diebestnnde sei. der die Polizei aus irgendwelchen Leim leiten wollte, nnd sie sperrten ihn ein. Die bürgerlichen Kleider wurden ihm ausgezogen. und an de ren Stelle empfing er den Sträslings anzug. Die Diebe wurden aber vor löufig noch unbehelligt gelassen und nun sorgsam bewacht. Da siel den schassichtigen Deteltiven auf, daß alle die singersertigen Spihbuben vie nämliche Mütze trugen, die siir sie das Ertennungk und Bundeszeichen :-.«-ar. Die gleiche Mütze hatte aber auch der als Banden-Les verdächtige Deutsche aus dem Kopi. Die Bundesbriider wurden hinter Schloß und Riegel ge steckt und mit ihre-m höuptling ton srcntirt. Aber leiner wollte den Mann tennen, nnd der Deutsche wehrte sich :nit aller Energie dagegen, datz man ihn der Freundschaft mit soicken Ge sellen berichtigte. Die Detektives setz ten ihre Nochsorschungen fort und entdeckten auch den Hain-then der vie Mützen ver Diebe anqeiertigt hatte. Bei dem Hutmacher war eines Tages der Deutsche erschienen. Der Handwerker hatte- den Austng der Spißbuden ausgeführt und ihnen nach Vorschrift ein Dutzend gleicher Mützen geliefert. Du ihm vie Form gefiel« so stellte er gleich einen größe ren Vorrath her und verkaufte auch» eine Mütze an den Deutschen Dies Diebe satt-en in dem Manne mit der Mütze einen Bundesbruder, nnd da er sich selber nicht am Stehlen bethei ligte, hielten sie ihn siir den auser wählten Hehler, dem alle Beute an vertraut werden mußte. So wurde das Näthsel von der Zaubermiide aus aellört. Dem Deutschen war die Lis sung ganz willkommen Die betroge nen Betrüger warten jedoch auf ihre Strafe. . Its sams- Iee utcht site-i fass-. Dem bekannten französischen Maler Earolus Darum der die anzöfische Schule in Rom leitet, ist, wenn man dem «Crt de Paris« glauben kann, vor Kurzem etwas recht Drolliges passirt. Er war in Tonarten« wo er Sommer aufenthalt genommen hatte. in etnen Laden gegangen, um einen Koffer zu kaute-. »Ich mischte einen groben stof jfer haben , sagte er zu Der Dame, die shinter dem Ladentische stand. »Bei-Ili hen Sie sich nicht: dieser Koffer hiers gefällt mir sehr gut, und ich will gar keinen unteren sehen. Ich möchte aber aus den Kosserdectel die Anfang-buch » stoben meines Namens. C. D» gemalt I sehen. Jch heiße Coroluö Durnn.« « LSehr schön, Oerr Miran sagte die Dame, nnd nahm einen Pinset und einen Topf mit schwarzer Farbe um die gewünschten Buchstaben auszuma len. »Nein, hier nicht«, sagte der Meister, »und so dürfen Sie das auch nicht malen! Geben Sie ma! her, ich will die Sache selbst machen!« Somit-I nahm den Pinsel und den Harbentpps nnd begann in malen Während er arbeitete, seh ihm die Dame anfnietlsanr zu; zuerst lächelte ssie unerllsrlich. bald aber ncchm ihr ELächeln den Ausdruck großer Gering s schöinng an, und als der Künstler den lesten Pinselstrich zog, konnte sie nicht mehr an sich halten: «Wissen Sie, Herr Duran«, sagte sie. »Sie scheinen in Ihrem ganzen Leben noch keinen Pinsel in der band-gehabt zu haben!· Its Ist besuche- Bose-schild Unter der Ueberschrist »Die Jagd aus sranzösischt Ladenschilver« hat jüngst das »Journal o’Alsace-Lor raine« eine Geschichte gebracht, die in deutscher Uebersenung etwa so lautet: Es ist bekannt, mit welchem Eifer die Polizei nach französischen Leidens-chit dern jagt, eine Jagd. die das ganze Jahr offen ist. Davon erzählt man uns ein recht tiiiksclses Beispiel das den Vorzug Its Unbedingt wahr zu sein. Jn einer eksckisischen Stadt hat-s te ein lleiner Kaufmann in seinem Schausenster eine Insel, daraus mit goldenen Buchstaben aus schwarzem Grunde zu lesen stand: »Leauidation Totale." Ein Beamter erscheint im Austrage des Polizeiamtes nnd er llärt dem Kauscnannr »Sie haben da ein fran ösisckes Ladenschild, das ge geu die orsihrift ist. Es muß weg oder eine deutsche Uebersetzung da sus« Zum Teuer Dier Mann tratzt sich hinter den Ohren. Das Ladenfchild—— goldene Buchstaben auf schwarzem Grunde —— bedeutet doch eine Aus gabe, und es liegt ihm sehr wenig da ran, sich noch eine zweite zu machen. Er grübelt, und fiebe da, es tonrmt ihm der großartige Gedanke. der alle Schwierigkeiten hebt. Er ergreift seine Scheere und schneidet das Schild entzwei —- goldene Buchstaben auf schwarzem Grunde Dann spannt er die Ochsen hinter den Pflug und malt daraus: Iotale Liquidntion. Fer tig ist die Laube, er hängt das Ding wieder in’3 Schaufeniter ——- goldene Buchstaben auf schwarzem Grunde. Der «Schuymann« kommt, stellt die Thotsache fest und berichtet dem Korn misiar, daß die französische Inschrift durch eine deutsche erseßi sei seien-ems- smsiss ein«-»in Der seanzösische Orniihologe I. Lescuyer hat das Gewicht verschiede ner Singvögel genau festgestellt, in dem er uennnndzwanzig der bekann testen Vogelarten ohne Federn Kno chen nnd Eingewesde gewogen hat« Diese Versuche wurden nicht aus Lieb haberei angestellt, sondern, da sich die Lustschisfsahrt beim Bau ihrer Flug maschinen nach dem Bau des Vogels richtet, die hauptschwierigteit in dem taurn glaublich geringen Gewicht des Vogels liegt, das derselbe im Vet hältniß zum Raum einnimmt, so hat sich Ledcuyer aus diesem Grunde ver anlaßt gesehen. genau festzustellen, welches Gewicht an Fleisch die be-· lnnntesten Vogelarten aufweisen. Man diirste erstaunt sein« wie gering das eipentliche Fleischgervicht unserer-Sing vögel ist. Die Rachtiaoll besitzt 11’ Gramm Fleisch, nie Schwalbe S« Gramm, das Rothschwönzchen 7 und das Noihtehlcken gar nur 6 Gramm. Die leichtesten Geschöpfchen sind die Blaumeise mit It Gramm und dek Zau»ntör.ig, der trotz seines »Seit-schri gen" Namens nur 2 Gumm an Fleischgewicht besitzt. Drang auch Erkenntnis »Am-n Ss Frau Grads. wenn man älter wird. neigt man mein- nnd mehr der Wissenschaft, dem llebersimsichen u. Meine größte Freud· aus· der Wie ’n izeuets besiebs darin, mir bei jeder Wust-st bud’ a Wurst zu taufen und sie daheim in alter Ruhe mikwikapiich zu untersu the-U its-USE Ists-ask s her-: «Entichuldigeu Si . hier recht bei Trostk e Un «