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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (April 22, 1910)
,,Munk7«t. Der «Tucun:an" hatte feine Anter selichtet und dampite unter den Klän gen der Mnsittapelie iui deen Hafen von Nin-stark An Bord stand dicht gedrängt Mann cn Mann, heimtehrende Truppen vorn Oltasiatitchen Expeditianitorpe. Jeder gedachte noch einrnerl turz aller guten und schlechten Stunden« die ihn dieses Land gebracht hatte: gedachte wohl auch der todten Kameraden. die drüben unter der chinesischen Erde ruhten und denen es nicht vergönnt war. enit in die heimath zurückzutelp ren. Jeyt passrrte der »Tttcu1nan« »S. M. S. hertho«. Auch drüben standen alle Mann an Deck, mn ihren Kameraden ein letztes Lebewohl zuzu ruien Nachdem drei donnernde Hur rahs herüber und hinüber verklungen waren, ging Alles wieder an die ver lassene Arbeit, denn es gab noch viel zu schaffen. wahre Berge von Kisten und Stätten standen an Bord nnd mußten noch in den Laderaum vrrs staut werden· Nur der Seesoldat Monkta stand noch an der Reelina, nnd es scheint, als ob er sich nur schwer von der gel den Rasse trennen lonnte. »Na, vller Junge. döit Du noch immerf« Er schrocken drehte er sich um und sah lei nen deften Freund Hein Janlen vor sich. »Ich dente blos nach, wo ick eenen Affen bestrieaen th, iet habe meiner Ænna eenen versprochen, und nn muß ict ihr ooch eenen irritvring-n'«, erwiderte er. »Wenn weiter nischt is, toten Affen, den triechit Du in Singa pore, wie Du ihn baden willst, eenen mit Beme. oder noch eenen ohne Bee ne. Jst looie mir eenen ohne Beme aber erst zu Haufe. denn brauche ic! ihn nicht erst so weit zu vragen." hier wurden Beide von einem Un terosfizier. auseinander gebracht und mußten sich an der Arbeit betbeilipen Drei Tage waren so vergangen. An Herd war Alles blihblanh und Jeder siibtte sich schon wie zu Hause. Da der Dienst nicht besonders anstren gend war. liest Jeder seinem lieber niiitb sreien Lauf. Sobatd sich die sonne dem horiiont näherte Und sich die Lust etwas abgctiibit hatte, pour L de es aus dein sonst wie todten Dect lebendig. hier tlingen deutsche Volk-lieben von martigen Soldaten ledlen gesungen, über das Meer, dort veraniiate man sich wieder mit dem so beliebten Schintentiopiem und einl dröhnenits Lachen und manch derber Dis folgte, wenn der Verpriiaeite vorbrigerathen hatte. Hieb auf Hieb sauste durch die Lust· bis er dann ei iien Naseweisen erwischte. dient er mit Zinsen iuriietgeitx mirs er zuviel er holten hatte. Etwas- abieits von dem Lärm hatten sich die Spielratten niedergelassen Hier finden wir auch unsere beiden Freunde wieder. »Ver damin’ mich, hab ick schon so matt Von Deemiichteit gesehn! Mensch, iet sage Dir, wenn Duninttieet mal präniiirt würde, törintest Du Dir vor Medall sen nicht retten!«' schrie der Seesoldzit Siirchinser und warf Nonsta die Karten vor die Füße, »Im der Mensch zwei Junas in der Hand und traut sich nicht mit raus! Die wollft Du wobl Kine Karline mitnehmen?« Die sonst so dicke Freundschaft schien in die Brüche gehen zu wollen, als sich Hein Janseri aus die Seite Monelas stellte nnd sente: »Der war ianz richtig so, denn sonst hätte ich nicht gewinnen tönnen·" Hiermit war ber Streit qeschlichtet. Monle gelobte aber, nie wieder mit Siirchin get spielen zu wollen, und tagte: «Wenn ick erst meinen stlssen habe, spiele icl überhaupt nicht mehr, denn so’n richtiger Affe ist vernünftiger wie so’n nachgemachter, wie Siiechins get eenee ist« Singapore war erreicht. Alles drängte nach den Boote-L mit wel chen die llrlauber an Land gebracht wurden· Trotz der höllischen Hitze krabbelte es dort wie in einem ist-nei senhcusen, doch schon nach tnrzee Zeit batte fiel-, Alles in die Straßen zer streut. Als der Abend herannabte. strömte Alles wieder been Hasen zu, mit allen möglichen Dingen beladen, denn der »Zum-nan« sollte noch heute seine Reise sortsetzen Als einer der Leßten stampste Monota nach dem Lan dungsplatz, hinter ihm trottete ein steuppiger Affe, der alles andere, nur nicht schön war. An Bord wurden Beide mit stiirmischer Heiterteit em psangen. »Na, Du brinast woll Dei nen Bruder mit?« begrüßte ihn Hein Jansen. Särchinger aber meinte: »Bei tann nich sinn, der Visage nach is et sein Voder.« Um weiteren Ulte: reien aus dem Wege zu gehen, ver schwand Monsta mit seinem Assen aus dem Bootibeit und machte dort ein Lager zurecht. Mnnty, so hatte ihn Monsta getauft, war ein ganz ebösstges Vieh, welches alle Freund chqstibienste nur mit Zähnesletschen erwiderte. so daß sich bald Alle von ihm zurückzogen. Nur Monita ger sich nach wie vor die größte Mühe, ihn versöbnlicher zu stimmen. Als M abn- Munly bei einer Liebtosung in die Hand biß, gab auch er es aus .:nd stellte ihm Futter nnd eine Fla fche mit Wasser hin und betttmmerte sich nicht mehr um ihn. Doch das Verhängnisz schreitet schnell. »Alle1 Mann antreten!" erschallte das Korn-. mando. Keiner wußte, wa- das zu! bedeuten hatte, denn Dienst war nicht; angesagt worden. »Warte-Heu der; Mann. der die Flasche in den Masern-l nenraum geworfen hat!« Niemandi meldete sich. Nur Monsla überliess es lalt und heiß, denn bei ihm dämis merte ei. Kurz entschlossen trat eri kor; alle Aussen sind aus ihn gerich-? m. »Wie kömm- Sie sich sp etwa-Hi erlauben?" donnerte der Haupt mann los, »das ist ja eine Frechheitj sondergleichen! Kerl, reden Sie und glotzen Sie mich nicht an wie ein Rat-harm« Monota nahm seinen ganzen Muth zusammen und beichs tete seine Llhnunaen »Sofort kom men Sie mitl« Die Befürchtung Monelae war eingetreten. Munly hatte seine Wasserslasche in den neben seinem Lager befindlichen Lichtschncht des Maschinen - Nanmes geschleudert wo sie in tausend Stücke zerichellt war, ohne Jenianden zu verletzen. »Sosort bringen Sie das Vieh hier fort, oder ich aebe Jhnen Gelegenheit, wo anders iiber die Affeiiziichterei nachzudenten«, sagte der Hauptmann Monsta war froh, daß er so gnädig davonaelcmmen war, nnd machte Meinen Affen las, um ihn nach unten szu befördern. Doch mit einem Satze shatte sich Munly loggerissen und »stiirmte mit gewaltigen Sprünan Iiiter das Dea der Treppe zu. Uns glücklicher Weise ging in demselben Augenblick der dicte Koch nsit einer ISchiissel Subpe vorbei, nni ehe er Isichs versah lag er mit seiner Schiii ’iel am Boden. Munty verließ alr IErster das unsreiroilliae Bad, nnd .noch ehe ihn Einer fassen tonnte war "er im Zivisclsendeck verschwunden »Jnnaene, trat is denn jetzt blos .rr«it nnse Botter los, die sieht ia je ’rade aus« als wenn Eener mit die Beene drin few-sen is", sprach eines Tages Särchinger, als die Backichast beim Abendbrod faß. Alle steckten die Nase in den Topf und pflichteten ihm bei. »Det is aber schon io lange, wie der ehemalige Tilssenhesitzer Back ichaftsdienst hat.« Monsta tviirate ein Stück Hartbrod hinunter und knurrte: Davor kann iet doch nich. wie iet die Butter jeholt habe, war sie ganz reene; wer weeß, wer mir den Schabernack gespielt hat.«« Am andern Tag tam Hein Jansen aus dem Zwischendeck und wollte platzen vor Lachen. Als man ihn be stürmte, was denn eiaentlich los wäre, zeigte er nach unten nnd sprach: »Munin wäscht sich die Psa ten mit Butter-« Reuaieria schlichen Alle nach unten, und da bot sieh ihnen ein Bild zum Eraötzen Muntn, den der Hunger aus dem Versteck getrie ben hatte, iaß oben auf dem Butter topf, leette sieh die Pfoten. infir wieer mit einer Hand in die Butter und wollte sie gerade in dein Maul ver chwinden lassen, als die Lanicher in ein ztverchiellerschiitterndes Lachen ausbrachen »Mit, mit det Beest sollen wir ut eenen Topp sriiten? Jekt begann eine wilde Jagd, aber Munkn gab sich nicht ia leicht gesan gen. Mit einem Satz sprana er über die Angreifer hinweg und zwänate sieh durch das offen stehende Fenster, wo er sich dann auf dem auegestrect ten Wink-länger schaukeltr. Aber auch da ging man ihm zu Leibe. Doch Munln zog den Tod der Gelamen sschaft vor und cvnr in den nächsten Augenblicken in den Wellen ver schwanden Monsla war dem Weinen näher als dem Lachen, als er seinen gelieb« ten Munly auf diese Weile enden lah. Einen Affen hat er aber seiner Min na trotzdem milgebrachil leider ver wandelte sich derselbe in der Nacht in. einen gräulichen Later, T Schrecken-sind »Komm Lieschen, bürss mir den Aet mel ab - ich weiß gar nicht« wo Ich mid nnmer so ichmuyåg machet« »Ach, Lum, I I weiß es; Papa same neulich, »du lzättest schon öfters das sucht hanö geittei tl«« i Vasdroincitische Hohn. Humoreöte oon Marie Stahl. »Könnteft ou dich wirklich nie ent schließen mir zuliebe deinen Beruf zu wechsean« fragte Aennchen Bo denstein zaghast mit dem Ali-genaus schlag, dessen Wirtung sie kannte. »Du bist doch eigentlich ein geiernter Kaufmann und als solcher würdest du meinem Vater gewiß willkommen sein, denn er wünscht nichts mehr, als unsere alte Firma eininal feinem Schwiegersohn zu übertragen« weil er leinen Sohn hat nnd ich doch fein einziges Kind bin.«« »Schrectlich!« ries Helmut Geiß ler, sich mit allen zehn Fingern in die aeniaie Kiinstlerrolle fahrend »ioenn man so wenig Vetständniß findet, wo man seine aanze Seel-: hingiebts Und gerade heute sagst du :nir das. deutet« »Es bieitst mir doch nichts anderes übrig, weil von deinem heutiqen Gast« spiel dein erstes Engsagement abhängt, mit dem sich deine Zukunft entschei det«, wandte Aennchen etwas gereizt ein. »Deinen nur deinen Vater heute Abend xnit in’5 Theater. vielleicht wird er morgen anders iiber die Sache denken«, entgegnete Helmut zu oersichtlich. »Ich verspreche mir einen Vombenetssolq. Das Stiick »Die Voltsseele« hat noch nie versagt. Es ist eianch zündend Und der Michael Statt ist eine Glanzrollr. Jn dei großen Rede. in der ich die schlum meende Volksseele werte, reiste ich al les mit mir fort. Jch weiß. ich werde heute inein Bestes geben. Wer weiß, toas geschieht! Dein Vater hat auch eine Stelle, an der er sterblich ist. Meine Voltgrede ist wie siir ihn ge macht. Wenn ich wich nicht völlig in ihm täusche, wird er :no-r«:en stolz sein, niictt als Sohn zu itinsrnien." »Ach Gott, aberxlltutter und die Tantenl« seufzte Aenncbem »Bringe sie nur alle mit, ich tenne die Franeni Sie werden Idränens ströme vergießen und mich vergöttern. Bereite sie darauf vor, daß sie etwas Außergeroöhnsicheg in sehen determ men. Tie Regie hat ihr möglichste-H gethan. Der große Bauer-thos, der Schanplatz dec- Volssanflausz ist ganz natur-wahr inscenirt. Aus der Scheunendiele wird richtiges Stroh gedroschen und im Hühnerstall sind le bendige Hühner. Jn München sollen sie sogar Schweine nnd stiibe aus die Bühne gebracht haben, aber das geht bei den hiesigen Raum Verhältnissen nicht« »Ich bin sehr gespannt. Aber ein-B mußt du mir versprechen Du darfst deine Partnerin die Gieberta, nicht« wirllich tüssent" ! »Liebeg Kind, das muß fein, das jzat nichts zu sagen. Daran mußt du« dich gewöhnen-« ! »Nein, daran gemishne ich mich nie!« Papa hat ganz recht, daß er ieinez Tochter keinem Schauspieler aeissen will. Es ist tein solider Bett-OF lieb kigms ist es höchste Zen, Daß ichs nach Hause gehe, ich habe mich schon viel zu lanae aufgehalten-" - Aennckxen machte einen schnippiscan Anix und war trotz heftizier Pro ; teste Geißler’s eiligst um die nächste Weabieauna der ftädtischen Llnlsqen entschlüpft, in deren entleaeniten Laubqiinaen sie sich getroffen lie; blieb irn heftigen Zwiespalt der Ges« fühle zuriict und schlug mit nich dentlieber Miene die entaeaenqesetzte Richtunp ein· Die ganze Stadt sprach beut von Helrnut Geißlers Gastrolle und von der Premiere der ,,Voltsseele«. Die Lvtalbliitter hatten im Voraus lite: llarne für das Stück und fiir den« Gast aemacht und man war in ange nehmer Spannung. Der junae Mikne hatte das allgemeine Interesse iiirl sich, weil er als Sohn des verstoree ! nen Justizraths Geißler in der Stadt geboren war, und wenn ancb fremd geworden, so erinnerten sich doch viele» noch seiner ans der Schulzeit her i - Der alte Geißler war ein Freund von Papa Bodenstein gewesen nnd ebgleich letzterer tein Theater-freuten war, machte er in diesem Falle ejne Ausnahme nnd nahm eine ganze Loae iiir sich und seine Angehörigen »Es thut mir ja leid um den Jnn ; gen, daß er unter die llvmödiinten gegangen ist, denn er war ein firer Kerl und hatte einen hellen Kopf, der zu was Besserem tauate, kderf meinem alten Freund Geißler zulietsej will ich mir doch die Kiste mal an sehen«, bemerkte er dazu. So saf-. er« am Abend neben seiner Frau in Der; Loge auf dem theuersten Platz nnds Mama Bodenstein trua einen last-Ia ren Sammtumhanq, der deute ein geweiht wurde, ein Geburtstaaggei schent des Gatten, von dem sie vor ausseßte, daß es die Gemiither der lieben Freundinnen mehr aufrcgen würde als alle Zustände und Aus erweckungen der Voltsseelr. Selbst Tante Clementine hatte tiir diesen interessanten Abend Neuralgie nnd Sallensteine vergessen und pranate an BodensteinC linker Seite in einem neuen Theaterhut mit einem pracht vollen Reiher, aus den sie nicht we nig stolz war. Aennchen Bodenstein siebthe förm lich vor Erwartung und innerer Er regung, als sie neben den Eltern in der Lege Plah nahm. Der Spiegel hatte sie tröstend versichert, daß sie es in ihrem blaßblauen Prinzesztleid then, zarte rosa Rosen an1 Busen, mit der geschiniickten Gieberta wiirde aufnehmen können, die der Geliebte deute in den Armen halten und vor aller Augen liissen wollte. O, wie sie die Person und das ganze Theater hsasztei Nein, es ging über ihre Kräfte, sie wollte keinen Scheuipieler zun« Mann! Dabei zitterte sie iiir den Erfolg des Geliebten nnd uin den Eindruck, den er auf ihren Vater machen würde Das Theater war ausoerlaust und bis aus den letzten Stehplatz akfiillt Der erste Alt brachte das- Marm rinm des Helden in einer freudelosen Jugend unter dein Druck der ent miirdigenden Leibeigenschaft Es gab drastische Szenen, man war vom er: iten Austritt an lebt-oft interessirt. Das angeneine Griiseln vor dem Graiienvollen, das wie ein Schatten-: aeipenst in: Hintergrund lauerte, itellte sich ein. Der zweite Alt steigerte das Lei den, und die Spannung stieg Die Zustande wurden fiir das Liedeepaar Michael und Gigberta unerträglich nnd entsetzlich. Hei-nat hatte nicht zu viel gesagt, das weibliche Publi tum schluchzte bereits-. Aennchen Bo denstein vergaß die Welt um sich, sie vergaß fast die Eifersucht, sie lebte und litt mit ihrem Helden. Martia nnd Tante weinten schließlich derar tig in ihre Taschentiicher. daß Papa Zodenstein erklärte, er ginge nie wie ter mit ins Theater, das sei ja schlimmer als bei einem Begräbnis;. Aber auch er war sichtlich ergrissen und ärgerte sieh über seine Rijhrung Endlich kam der große Austritt aus dem Bauernhos, wo Michan Etart, zum Manne gereist, die scklummernde Volksseele werten soll mn die getnechteten Bauern zur Ein pörnna aegen entehrende Despotie auszureizen Alles ließ sich aroßartig an. Das,’lsttlilitltiti war sehr bestie digt von der erstaunliche-i Realistit der Jnszenirnng, denn es aav sogar einen echten Dunghansen aus« der Bildne. Das Preschen in der Echeune und das lebendige Viebzeug in den Ställen machten starten Essett Die Sache wurde fabelhast ansregend, Michan Starke Leben hing an einem Haar-, aber ietzt sprang er auf einen umaestiilpten starren nnd begann die große, aervaltige Rede, die sich mir ein Gewitter entladen und die Lust reinigen sollte. Alles hielt den Athem an. Hinge rissen lehnte «.Ilennck,en über der Brüstung der Ldge und ihre Augen hinnen an dem Geliebten, clsenso bei reit mit ihm zu leben nnd zu ster ben, wie ihre Nelenbiihlerin Gig verta. »Briider!« donnerte er eben in den Voltshausen hinein, ,,hört Ihr nicht die Stimme, die Euch ruft? Gad, nack, aack, tönte eg plötzlich laut und oernehsnlich aue dem Hüh netstall mit den lebendigen Hiihnern »Die Stimme, die so deutlich spricht, die nicht zu betöuben ist Gut gaet, gemach gagach anna gagaaaaaat — ,,Die nichts zum Schweigen drin gen kann ——« Gagaaach gaaaanck —-- wie eine fröhliche Trompetenfenfare schmet terte das entsetzliche Huhn, das se derifalls unzeitgemiiß ein lfi aelegt hatte, sein Triumphgeschrei hinaus. Zuerst h.:tte man im Publikum aes fchmunzelt, aber setzt fing man an zu lachen. Michael Stark nahm alle Kraft zufammen, um die Situation zu ret ten. Der Anastschroeiß brach ihm au9, es mußte gelingen, die Zuhörer derart zu fesseln, daß Niemand mehr auf das Huhn hörte, dem der Teufel den Hals umdrehen mochte! Seine Rede wurde wilder, leidenschaftlicker, sein Pathos erreichte die Höchsten Höhen, aber, o Schrecken! einer ron den Kollegen hatte ihm zur Hilfe kam-: men und das Huhn aus dem Stall entfetnen wellen, doch eg- war ihm entwischt. Und gerade als Michael mit icturerer Betonung die aewichti: gen Worte sprach iiber den Verrath der Voll-Hierin ,,Schasinlog schreitet das Ungeheuer oor unseren Auan im hellen Liebt des Tages« — spa zirte die brave Henne quer iiber die Bühne. , Jetzt war tein Halten mehr, das Publikum jauchzte und briillte vor Lachen. Der verzweifelte Regisseur machte einen letzten Versuch. dar Huhn hinter die Kulissen zu ja gen. aber es verstand ihn falsch und rettete sich mit lautem Anastacsshrei über den Souffleurtasten hinweg in das leere Orchester und non da, als es vom Theaterdiener gefangen mer deu sollte, wild treischend in den Kuschauerraum Es nahm seinen ge fiiigelten Weg über die Köpfe der Menge und nun gab es eine Panit und Auflösung aller Ordnung. Frauen schrieen, Männer briillten vor Lachen« man jagte und verfolgte den Störenfried, der aus dem Parlett di rett in die Bodenftein’fche Loge flüch tete, wo er eine breite, sichtbure Spur feiner Anwesenheit auf Manto Boden itein pompöfen Sammtunihong zu rückließ und Tante Clementines Kopf als Ruhepunkt benützend, den stolzen Meiner des neuen Theaterhuts lliiglich tnicktr. . Michael Starls Rede verhallte un gehört, empört verließ er die Bühne und der Vorhang mußte fallen. Helmut Geißler hat nie in feinem Leben wieder die Bühne betreten. Er tam in eine Konventionalstrafe, weil er nicht zu bewegen gewesen, seine Rolle zu Ende zu spielen. Ein anderer mußte fiir ihn eintreten. Das Huhn, dar- ipurlos verschwun den gewesen, wurde am folgenden Tage im dritten Rang verlrochenH foorgefunden 1 l Aennchen hatte auf unerwartete( »Weife Das Ziel iåirer Wünsche erj reicht. Dein Geliebten war die Bühne« lverleidet nnd die schöne Gisoerta ;blieb an jenem verhängnißvollcn HAbend ungeliißt. j Die Nüsse der Sprache. Schon die Wenditng: »Das ist ans dich aeiuünzt« in der Bedeutung »das ,ailt dir, das bezieht sich auf dich« zeigt daß das Geld, die Münze, auch Hin unserer Sprache einen Niederschlag saefunden hat. Durch eine reiche An: zahl von Beispielen aus der Münz neschichte belegt diese Thatsmäe Ferdts juand Friedensburg in seinem kürz ;liet1 in der Weidniann’scben Buchhand lung tBerlim erschienenen Werte: s.,Die Münze in der Kulturgesehichte«. lWährend in unserem Worte »Gew« nach seinem Stammtnorte »stellen« nur die neteiseste erhliinp, der Ersatz »steett. führt uns das lateinische »pecu-( «nia« gleich in die Geschichte desl «Tauschvertehrs ein und lehrt uns« daß bei diesem das ,,pecus«, das ViekH einst eine große Rolle gespielt hat. Bevor dann unser »Geldstiiet" sein Amt eingetreten hat, vertrat das Me s .t.rll in Ballen »die Stelle des Gewng »Mit dem Austoznmen der eiaentli eben Münze, des Geldstücke-H beqinnt »erst Die Geldgeschieth und damit sniehrt sieh auch die Zahl der Worten die aus dem JJiäinzhnndOerl in die Sprache übergegangen sind. Wer heutzutage von Shnrntter re« det, ist sieh nur selten bewußt. daß das Wort ursprünglich das- granirte, ein zseritzte Muster des Geldstiietes, dass Gepriimy bedeutet. llnd ebenso oer l lnißt nznn bei der ltlntvendunq von «Wörtern, wie »sich einpräaen«, »ein-e nirgqepriinte lkfigennrtC dan die Münze Ver Sprache die Uorte gelie hen hat. »Von altem teditesns Schrot und Korn« erinnert an die bösen tfts sahrunxren mit der häusinen tfrneue jung der Münzen. Wenn man für bezahlen das Wort ,,blecherr·« anwen det, solehrt man damit zurück in die Zeit der Vratteaten, der einseitigen Münzen aus Sillrerblech und »bes rnbpen« schreibt sich von der Rappen miinze, dem Sch.oarzpsennig, her. Tog Wort »Miinze« selber findet sich in einer Reihe häufiger Redensarten in unserer Sprache; wir »nehn1en et was siir baue LUtiinze«, ,,bezahlen mit gleicher, mit grober Miinze«, sprechen von oroszen Gedanken, die »in Schei demiinze nmgesetzt werden«, bis sie schließlich »eine abgegrissene Redens crt« sind. Auch die ,,.lt«ehrseite der Medaille« siihri uns in die Münz: -n)ertstiitte. Selbstverständlich ist dat Geld, sowie die einzelnen Geldsorten in der Sprache der Dichtung, in Wortsoielen sowie in der Sprache des-H Alltonslebens häufig im Gebrauche, nnd siir Geld schlechthin stehen Heller, Pfennig und Groschen: die Verlinische Redensart: »Nicht bei Groscken sein«, die rieselbe Bedeutung hat, wie »Nicht bei Verstande sein«, zeigt eine Dra stische Art der voltethiimlichen Bewer ihung des- Geldes. Wenn wir von einer ,,Stanne Golde5« reden. die eine Waare kostet, so verirren wir uns in die Zeit des V.irren,1etdes zurück. —-· Zwei Erithiillungeik »Liebster«, murmelte sie zitternd, ,,jetzt, wo mir verheirathet sind, muß ich Dir Dir ein Geheimnis-, erzäh len.« »Welches, mein Schatz?« ,,.5iannst Tu mir vergeben das-, ich Dich hintergangen habe, Geliebtesler?« schluchzte sie. »Mein --— mein linker Auge ist aus Glast« »Macht nichts, Pusselcben, die Dia manten in dem Ringe-, den ich Dir ne schentt habe, sind auch aus GlaS!« (7lirriierkliirnnq. Richter: »Sie haben den Kleiner ei nen »ganz gewöhnlichen Lumpen« ge nannt; der Beleidigte wiirde seine Klage zurückziehen, wenn Sie die im Zorn ausgestoßenen Worte öffentlich zurücknehmem »Dann erlliire ich hiermit ·aern, dasz Herr Moosboei lein ganz- gewöhnlicher Lump ist.« s Ging unparteiisch. « Block: »Mr· Seaiiertpn Fest seist Stolz darein, stets Unparteiisch S sein« ( »Ja«, antwortete der unliebenswiies dige Winte, »ich ging mal mit ihrn auf die Ja gd, nnd da schien es ihsn einerlei zu sein, ob er den Hasen, den Hund oder einen seiner Freunde nan Instituts-. »Prost! Lieber Graf. Nun, Dein Glas.« I »Mir ist miserabel. Jch habe Mii tagg eine Rindszunge gegessen, mit der muß ich mir den Magen verdorben haben!« »Gieße ein Glas Seit über die Rindgzunge und es wird Dir wiedes gut sein!« Bot-sorglich « »Warum ist denn von diesem Wirthe-bang nach jenem Gebäude dort eine zweiseitige Bretterivand ange kracht die so eng ist, daß man kaum hindurchgehen iann?« »Die hat sich der Herr Rath herstel len lassen, damit wenn er betrunken nach Hause gehi, er nicht — umfallev kann.« Tief verschuldet. Kommerzienrath: »Sie wan mei ne Tochter heirathen? Welche? Jch link-e davon fiiilf in heiraihsfähigem Alter. Bi::verber: »Hm, mu! Es wird wohl die Aelteste sein miissen!« Ein Schwereniiilyet Dame: »Da haben wir’sJ: Kaum sind mir aus« dem Hause, da versteckt sich die Zonne schon!« Leutnanti »Ach, oor Ihn-sey Gelä dizijie kann sie sich auch verstecken!« Spekulatim Damenschneiderx »Mit diesemMan iel werden Sie sich mindestens das Herz eines Graer erobern.« »Aber denken Sie doch: 400 Mart!« »Wer irird bei solch glänzender Er obernno nach den Kriegslcsien fra pen?!« Fein. »Amt«- Werle sind doch herrlich«, sagte ein tecler Jüngling auf einem Balle zu einer Dame, deren blendend weiße Schultern allgemein bewundert wurden. »Aber auch unbegreiflich.« erwiderte diese, ulg der Herr Miene machi, näher . zu riicleit « lluhcahiunigi heissem-. »Bei-stellen Eis sich nicht so, Frau (85s(11cidcllvcmcrl Eic find genau so aber gläuliism wu- tvir (1llc!" »Im bin nicht nlwmlijnluidi und hoffe csö dreimal unlicrnfcn auch in Zu kunft nicht zu Werde-IF s Schmeichelei -«’l, ,.EL, Herrchkcscs, Izmmcn Sc doch gee ncn schliqu sc IVUI Dom Mc Relbck dazu Iijlm cc doch met zu lcmtcdlcch «111;s!" Berliner Sprechstundcm Ort »Schon wier Mohlkövpc mit ohne Its-ich als Brunch Jct cfztc doch festem Cum -- Sic: »Er lnscßt nich: icli eßtcl Man snlvfchtt Ich aßl« . .,Uff dir mnlnis in dct stimmen Jck brauchl mir nicht Aaaz nenne-Il«