Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, April 08, 1910, Zweiter Theil, Image 12
THIS-presse von Georq Unsich R wegen idrej Talente-s und ihrer Mit gefeierte Schauspielerin ein Berti hatte in dem neuen , Reh dessen Ausführung man vor z! Mete, die führende Rolle zu spielen. 1 III sie eines Morgens in ihrer Its-lang mit dem Studium beschäf - List war und gerade den Cha, die Liedetszene des zweiten Ame durch IM, trachte es ihr zu Häuptern Und ein zweites Mal! Eticheeckt uns-: entrüstet zugleich, ßarrte sie zur Decke hinauf. Und wieder! Jetzt holte sie die Wir tth Herein und kaum hatte diese das Zimmer betreten, als oben abermals ein furchtbares Gepelter laut wurde «Dos wird ja lebensgefährlich!« schrie das Fräulein. »Gehen Sie doch hinauf und verhüten Sie sich diesen Unfng« Und die Wirtyin ging hinauf und lehrte erst nach geraumer Zeit zurück· Inzwischen war es oben aber auch miiuschensjill geworden «Es ist der neue möblirte Herr der Kanzleiräthin der erst gestern einge zogen ist«, berichtete sie. »Ein Ameri taner· Er treibt Zimmergnmnastil.« »Und dabei stürzt fast die Decke eini« , »Er hat versprochen daß es nicht wieder vorkommen soll und läßt Sie auch vielmals um Entschuldigung bit ten.« Die Kunstlerin war zufriedengestellt und wandte sich wieder ihrer Rolle zu. Als sie nach einer Stunde ausgeh fertig vorm Spiegel stand, um sich nach einer leyten Musterung zur Probe ins Theater zu begeben. dachte sie schon nicht mehr an die Störung von vor hin. Da llingelte es draußen und gleich daraus iiherbrachte die Wirthin eine Visitentarte. Professor Element Jasper, las die Schauspielerin »Ja, mag will der Herr Professor denn von mir? Sagen Sie ihm. ich bedauerte, ich hätte teine Zeit-« .Es ist der Amerikaner von oben. Er wird sich wohl nur mit ein paar Worten persönlich entschuldäaen wol lu. »Nun gut, ich lasse bitten« Es war ein elegant getieideter Herr, Mitte der Dreißig, der mit einer welt scnrrischen Verbeugung näher trat. J- gehrochenem Deutsch bat er höf lich urn Verzeihung daß er Anlaß zur seschtverhe gegeben. Er habe ganz ver gesen gehabt, idaß er sich nicht mehr in seiner früheren Wohnung befande. Dort habe unter ihm ein alter Herr gewohnt, der stoettaub gewesen sei und auch vorn lautesten Geräusch nichts ge Hrt habe. Weil ihm nun nichts pein licher sei, als Nachbarn lästig zu fal len. so möge das Fräulein nur gütigst Wem wann er üben dürfe. er würde sich streng danach richten. »Aber miissen Sie denn durchaus in dieser istrnenden Weise Ihre Gyrnna Its betreiben?« fragte sie. »Wenn das jeder in einem Wirthshause thun wall te —- toäre es darin noch auszuhal ienlk uSie haben recht«, entgegnete er be« I scheiden. »mein Benehmen muß befrem- i den. Sie wissen ja nicht, was mich da- ! Zu beranlaßt.« Und seine Stimmes dämpfendt «Jin Vertrauen »- es ists g«e keine Zimmergnmnasiik, die ichi treibe Es ist die Erprobung einer n1 k turwissenschafilichen Erkenntniß durch das Mittel eines neuen Sport-I »Ich verstehe Sie nicht« »Dann gestatten Sie mir einige Er läuterungen Jch bin Naturwissen schaftler auf einjährigen Urlaub zu Stubienzwecken in Europa und bin dabei, zu lösen ein großes Problem I Es ifi wichtig für jedermann, siir alle Menschen« Es betrifft rasche Fortbe Ipeosnd« « «Ih, Sie wolle wohl eine neues Jlssssschine ersinden?" rieth die’ Lüsstktin scharfsinnig. Aber der Be tspchet schiittelte den Kopf. «HMaschine-i erfinben heute schon lieise Kinderc weinte er wegwerfend. - O will auch nicht nur erfinderi, ich Dis beweisen wissenschaftlich, will al « teil Jeribum alte Gewohnheit beiärn - Un, anstoiienf « W ais fie ibn nun eesi recht ver » Ists-ists anst, fuhr er mit zuneh ;" Inder Abbofiisieit fort: »Sie gehen, - »U· einige Mist-ten lasen ich Ih sss M scheuten« «Oeis« verbeseeteet et. Jeb wollte III- UZ III- Mi JW FULL-! us steinern I j- W- MiiCie sie ver «s Äst- H M auf den sich wieder!« sek- tsith aber »Es-W Herstenfchsoll , MMIW Bei M Msichi zu WDI Wie-Z spie-» Zur-« temp- Z hunderttausend Jahren· So hat er gesprungen!« Und der Gelehrte Mann machte ei nen bestienshaften Sprung. Der Fuß boden dröhnte, die Rippes auf dein Fantasieschrant tanzten durcheinander und von der Wand löste sich ein japa: nifcher Fächer und fiel herab-. »Um des Himmels willen!'« entieIte sich die Künftterin Der Amerihner aber wandte sich noch der Wirthin um, die ängstlich den Kopf zur Thiir her einsteckte. »Ist nichts-! sprach er gelassen; »Was ist zu bezahlen, bezahl« ich.« Und eine Handberoegung bedeutete der Frau, sich wieder zurückzuziehen« »Unter keinen Umständen dulde ichJ daß Sie bier noch einmal einen solchenl Sprung ausführen!« wies ihn die( Schauspielerin nachdriickiich zurecht. »So etwas übt man im Freien und nicht im Zimmer.« I »Enischuldigen Sie«, antwortete der Professor. »eg iollte nur eine tteine Demonstration sein« Jch springe noch iweiten viel weiter nnd höher. Jch Imuß dazu aber meinen Sehnen- und iMuskelipannapparat anlegen. Die Wein-sehnen und Muskeln des Men schen haben sich an die heutige natur widrige Art der Fortbewegung durch Gehen so gewöhnt, daß sie erschlafft find. Mein Apparat hilft den natiir lichen Zustand allmähiich wieder her stellen. Wie — das ist vorläufig mein Geheimnis, und weil szheraugen sind überall, muß ich die Erfindung noch halten verborgen. Haben Sie mich verstanden?« »Ich glaube«, sagte das Fräulein. »Aber wird es nicht sehr possirlich aussehen, wenn wir alle hüpfen, an statt zu gehen?« ..Es wird werden so selbstverständ lich, daß uns das Gehen wird sein pelsitlich—« »Hm —« die Schauspielerin hätte noch manches einzuwenden gehabt, aber sie mußte fort. »Es war mir sehr interessant, Herr Professor', erklärte sie, »aber zu mei nem Bedauern tnna ich nicht länger zuhören, sonst komme ich zu spät zur Probe und werde in Strafe genom men.« Sie reichte ihm die Dank-. «Also ich hoffe auf eine friedliche. ru hige Rschbstichsst·« Er schlug ein. «Well! Und Sie theilen mir mit, wann ich nicht stsre und üben dars?« Sie versprach es lachend und er em pfahl sich .Einen kleinen Spkeen hat er sicher«, dachte sie, »aber dasiir ist er Amerika ner.« Und als sie von der Probe nach Hause kam nnd aus dem Tisch ein rei zendes Blitmenarrangement vorfand, war ihre Meinung: Ein Ameritanee nnd ein Kupaliert Ein Billet steckte zwischen den Blu men. Es enthielt nur eine Zeile, aber die war riithselhast genug. .Die3 Andenken geb’ ich. ein An denken nehm’ ichs« Das Fräulein oerfiirbte sich. Es zog sie förmlich zu dem Phantasie schrank. Und pliiflich vernahm die Wirthin einen dramatischen Schrei. Er klang zu echt, um bloße Konsiiibung zu sein nnd so eilte sie in das Zimmer ihrer Mietherin H Die stand leichenbiasz vor dem ge--r össnesen Schrank und konnte nur noch in Schluchziönen stammeln: »Mein Schmucks Mein Schmuck! Gestohlenk Der Amerikaner!« »Er war vor einer Stunde biet und brachte das Buiett.« »Und Sie baden ihn allein gelas sen?« »Nein. Und doch!« Die Wirthin besann sich. .Es tiingelte —- ein Herr war draußen und erkundigte sich, ob ; im hause irgendwer, er nannte einen » mir unbekannten Namen, wohne oder gewohnt hätte-' «Sein helsersbeLser!« stöhnte das Fräulein. Und sie meinte den mensckflpeitibp glückenden Professor, nngeibnn mit seinem Sehnens und Muskelspunnops parat, davon-springen zu sehen, in stoschortigen Sähern bis er in weiter Ferne verschwand Und er war und blieb verschwun den· s Die satfeelie me- Ite Ieise-fesse· Wie die Kaiserin zur Frauenfrage steht, hat niemand treffender und zu gleich drastischer ausgesprochen als der Kaiser selbst. Es wird erzählt, daß Kaiser Wilhelm aus der Nord landeeise sich mit einer Amerilanerin unterhalten habe, die das Gesprä schließlich aus die Bestrebungen der modernen Frauen-ev brachte· Be redt wußte sie den Gegenstand von her einen und andern Seite zu be leuchten. Der Kaiser hörte ruhig zu, und als sie geendet hatte, nidte er mit dem Raps und sagte lächelnd «J(h fühle mich am wohlsten bei der Lösung« die meine Frau in der Ieise-frage getroffen hat. Die hält ei nein-lieh mit den drei Es Küche, Hinder, sieche.« -----.--.-- WA-.--.-—.-.· . ------,-..--. An der Tote d’ ’lzura. Von Karl Engen Schmivt, Paris. In Marseille sänat die Tote d’Azur an. um dann im weiten Bogen bis ties hinunter an die italienische Küste dsem ligurischen Meere zu folgen. Vor Marseille westlich ist Das Meer zwar auch blau, und auch dort lsnnte von Azur die Rede sein; eine rechte Cote giebt es aber da nicht, sondern das Rhonedelta bat eine weite sum ’-Psi·qe Riederuna geschossen, die oben drein nicht gegen die Nordwinde ge schüht ist. Die Cote d’A3ur aus der französischen wie ans der italienischen ESeite erfreut sich nicht nur des blauen Meeres sondern sie besiit zu gleich eine großartige Gebirgsland schnit. Eben diese Gebirge welche itn Bogen die nach Süden offenen kleinen Meerbusen und Buchten umschlieszen und nur den warmen Lüsten des Mit tags Zutritt gestatten, geben diesem Landstrich sein beneidenswerthes Kli nia, das selbst im sitt-liebsten Spanien und Italien. ja soaar in Rotdasrila kaum seines Gleichen bat. Worin die Cote d'leur aber einzig und under-i gleichlich ist, das ist die wunderbare Herrlichleit seiner Bergesgipfel. Thä ler, Vorgebirge und Klippen. Egnps ten. das sa als Winterausenthalt im mer mehr in Mode kommt, ist eine langweilige flache Ebene. und wenn nicht die Reste der alten eghptischen und die Dentmäler der arabischen Kultur das höchste Interesse erweckten, würde man sich in Kairo nach acht Tagen zu Tode langweilen An der Eote d’Azur aber tdnnte man sehr wohl Jahr um Jahr seinen Winter verbringen und im Gebirge wie am Meer immer neue Freuden finden. Wie Sie sehen. denke ich dabei gar nicht an vie Freuden, von denen am meisten die Rede ist, sobald die Ri viera erwähnt wird. Die Leute, wel che die Pferderennen, das Glücksfpiei und den Carneval nöthig haben, um sich zu amiisiren, kommen zwar auch auf ihre Rechnung, aber es ist ganz falsch, zu glauben, daß die Rioiera nur für solche Käuze geschaffen fei. Und da muß ich meinen Jerthum bekennen: Ich habe bisher eine ganz falsche Vorstellung von der Riviera gehabt. In einem der Tartarinbü cher Daudets ersindet ein Lügner aus ter Provence ein Snnditat von betei besiderm welches die Schweiz ausbeu tet und zur Nellame Abftiirze, Gem sen, Gletscher, Wasserfälle usw. künst lich herstellt und in den Zeitungen rühmen lässt. Die gewaltige Retlame, die für Cote d«Azur gemacht wird. ließ mich an etwas ähnliches glauben. Den bunten Plataten, worauf man wedelnde Palmen und blühende Ro sen, Damen in hellen Sommertleidern mit Sonnenschirmen, ein blaues Meer und grüne Gärten sieht, schenkte ich nicht den geringsten Glauben, und so gar den Ansichtöoosttarten, die mir mitunter von Freunden geschickt wur den, mißtraute ich. Denn was tann man nicht alles mit der Photographie machen? Jn Paris giebt es eine Firma, welche alle welterschiitternden Ereignisse. vultanische Ausbriiche, Crdbeben, Seesckslachtem maroitanis fche Kämpfe für den Kinematogradhen sa-brizirt, und zwar alles in der Werk stätte zu Paris. Was tann also leich ter sein als einen Palmenhain auf eine Ansicht des Berliner Zeugbauses fu« zaudern? Das ift einfach Kinder III-L Ader schon in Marieilte erfuhr ich, daß es n·.it den Orangenbiiumen, Pal: men, Aaaoen und Fritz-en seine Rich tigkeit bat. Daß oie Provence das Land des Oelbaurng und des Wein stotts ist, wußte ich schon lande, den Palmen aber stand ich mit Mißtrauen aezaeniiber. Jedoch ist nicht zu leua nen. das-, sie schon in Marieille Wins ters wie Sommers in den Garten nnd Anlagen stehen und keine-. Schutzes aeaen Frost und Kälte bedürfen. Freilich sind sie hier noch nicht tedrz froh, aber weiter nach Osten hin wach- T ten sie so stattlich wie nur irgendwo in Atrika oder Asien· Jrnnter here licher wird die Pracht der Gärten und man fährt recht eigentlich in den Früh lina hinein. Jn Freiat-» Cannes, Nizza Mentone und allen den tausend kleineren Winterorten an der Mist-. stehen ietzt alle Gärten in voller Blüthe. und die Roten bliihen hier im Dezember und Januar wie bei uns im Juni. Den ganzen Tag über kann man teinen Ueber-siebet leiden nnd erst wenn die Sonne verschwun den ist, tommt etn herbstlichei Frö tteln über die Landschaft. Nur die Kürze der Tage mahnt unangenebm an die Jahreszeit, besonders bei den Ausfliiaen ino Gebirge, wo die Wege nicht immer gut, sondern häufig ar nua halsbrechertiche Maulthierpsade sind. Aber anch das ist ein großer Vorzug der Riniera Bein- Anblick » der Hinterfüssen Ptalate und selbst der Photographien, die in allen qröheren » Bahnhöten, hotets nnd Reisebitreaux gnrn Ruh-ne der Tote »An-r aufne hsngt sind, sitrchtet man eine Thea tertandichatt aus Pape-e und Symp, partiinrirt mit Patschult und Mang Ylsantx Aber in Wirklichkeit bat man überall die großartia e wilde Oe otrgsnatur in der nii en Räde. nnd nur dte unmittelbare Nachbarschaft I der Meereskitste hat in den dein-steten , Bissen etwas allzu siebet und the-ster I hattes Rirr ver von der» unbedockten Ra tsr ntchti wtsey will. taki sich tu dertrortltmtrtencytt da unten out heitern Mr Id- seine hat« er reicht über-s rtn Dest- nrehe ais einer Mist-Munde et- innesrsuttchei ist wie vor tausend und vor zehn tausend Jahren, und wohin ibn we der die Parsiims noeb die weniger lieblichen Gerüche der reichen Leute oerfotaen Diese reichen Leute und ibre Gerüche —- besonders die des Au tomobiles — sind der einzige dunlte Punkt. den ich an der Cote dAziir dibe entdecken können. Wenn man ein paar tausend internatioale Mil lionäre zum war-senden Beispiel aus den Borgebirgen und an den Leucht thiirmen der Miste treuzigen oder aufhängen dürste. wäre die Niviera wahrhaftig ein Paradies ohne jeden Flecken. Selbst in Paris. wo es doch mehr Automobiie giebt als sonst in der ganzen übrigen Welt zusammen. lann man sich leine Vorstellunas machen von diese-n Gestant, Getute,’ Pseisen, Trompeten und sonstigen Signalisiren, denn alle oier Wochen entdecken diese entsetzlichen Menschen ein neues greuliches Getöse, womit sie uns harmlose Spaziergänger er schrecken und von der Straße verja: ’aen, aus der wir ja auch nichts zu Hsuchen haben, fintemalen sie das aus schließliche Eigenthum der Automobi listen ist. Niegends in der Welt ist das so sehr der Fall wie an der Cote d’leur, and man muß dem Schöpfer dieser Erde darrlen. daß er diese Miste so steil und gebirgig geschossen hat. Die Autoniobilisten haben eigentlich nur zwei Straßen zu ihrer Vers-it gung: die eine unten an der Kutte, die andere hoch oben im Gebirge. Diese leytete ist die an unvergleichlich schönen Aussichtspuntten auf Alpen thiiler und Meeresbuchten reiche Grunde Crvniche· Napoleon l. hat sie dereinst gebaut. un: seine Sowi ten schneller von Franireich nach Ita lien bringen zu lönnen und umge tehrt. Heute dient sie einzig und allein den im Autamobil die schöne Welt durchftintenden Millionären, und man lann hier eine iehr aut Jdee davon bekommen, wie viel mehr Wichtigleit dem Luxue der Reichen als dem Nutzen oder der Noth der arbeitenden Klassen beigelegt wird. Denn eine schönere, besser gehaltene Landstraße als diese jeglichen Nusens entbehrende, einzig dem Luxus die nende berühmte Chaussee habe ich in meinem Leben nicht gesehen, und ich lasse mich hängen, wenn es eine ir gendwo in der Welt giebt. Die Avenue du Bvis in Paris ist nicht ebener, glatter und sauberer als die Grunde Cornichr. Sowie man aber diese Straße des Luxus verläßt und nach irgend einem Gebirgsdorfe wan dert, ändert fich das Bild. Der Bauer muß seine Ernte aus Maul thierpsaden hereinbringen oder zun: Martte tragen, bei deren Anblick dein Grohstiidter die Schuf-schien von sel ber abspringen. Wir aber freuen uns bei unseren Ausflugen sehr, die sen Pfaden zu ioiaem denn hier find kvir sicher vor den Automobilen, die uns auf der schönen Straße alle an derthalb Selunden zum Stehenblei ben und Ausweichen zwingen. Da bei ist in dieser Jahreszeit nichts von Staub zu leiden, im Sommer muß es hier iiberdie Maßen schrecklich und durchaus unerträglich sein« und man müßte mir viel Geld versprechen. um mich zu einem Sommeraufenthalt an der Riviera zu ermöglichen. Die Einaeiorenen behaupten nam lich, ihre Heimath iei irn Sommer ebenso angenean und erfreulich wie im Winter, sintemalen das Meer wie auch das Gebirge abtiihlend wirken Ob das wahr ift, weiß ich nicht und werde er- nicht ergründen. Die Au tomobile genügen, um mich in der trockenen Jahreszeit von dieser Ge gend iernzuhalten, wäre es auch bier wirklich im Juli und August soviel kühler als es im Dezember nnd Jas »nuar wästner als in Paris ist. - Die vielen reichen Leute, welches lhier ihre Villen besitzen, darunterj Mitglieder sast aller regierenden Fa-: milien Europas aller Milliarden-i dynastien Ameritas — oder welche die unzähligen Gastbäuier der sti viera kevöltern. wirken allerdingsl etwas abschreckend auf den gemst lichen Sterblichen, der mit bescheide nein Geldbeutel durchs Dasein wan dert. Erstens ärgert man sich über die Leute, die uns zwingen, ibnen aus den-. Weg zu geben, und uns noch obendrein ihren Staub und Gestank zurücklassen, zweitens denkt man, wo la viele Millionäre bausen, müsse ein unerschroinglich theures Pilaiter sein. Mit dem ersten Punkt hat es auch wohl seine Richtigkeit, der zweite da gegen muß eine Einschränkung er fahren. Frantreich ist wie Spanien und Italien ein billiges Touriitens tand. bedeutend billiger als Deutsch land aber gar England. Ja der Bre tagne, kpo die Pariser Künstler und Schriftsteller ihre Sornnierserien zu verbringen pflegen, ist der gewöhn liche Pension-preis in recht guten Gast-häufen- -— in ben besten, die es in ben kleinen Sommers-ten dort -tiberbaupt giebt-Juni Franken täg lich, aber man kann auch siir vier und selbst iiie drei Franken schon durchaus befriedigend untere-nassen und wer an sitt- seestiizen ist, mird seinen Tisch überreichlich oeieit finden. An der Cote d«Azur iit es nun ai terdings nicht to billig. denn ei kommt eine ganz andere Ktatse von Gästen hierher, und die Unternehmen welche die Hotelpaliifte bauen und mit allem erdenttichen Luxus ausstatten, mässen in den drei Monaten der Saiion auf ihre Kosten tot-knien Aber es geht hier ganz genau so wie in deutschen Badeortem neben dem Fremdenoiertel gin es einen nur von Einheinrtichen bewohnten Stadttheil. und hier lebt man schlecht und recht fiir die Hötfte des in den Fremsdenhotetö gezahlten Preises. Wer alfo bescheidet-e An sprüche stellt und sich umzuschauen ver :stebt, wird die Riniera überrafchend billig finden. Jn dem Fremdenvier tet tostet ein ntöbtirtes Zimmer 80 bis 150 Franks im Monat. im »al ten'« Nizza tann man möbtirte Zim mer ichon von 30 Franken an haben. Und in einheimischen Reitaurants, wo man wirtiicq ausgezeichnet ißt. findet man monatliche Pension schon von 100 Franken an. Ein Kollege von der französischen Presse. der früher in Paris wohnte und jetzt schon seit sechs Jahren in Nizza anfäng ist behaup tet anscheinend mit Recht daß das Le ben hier billiger ais in Paris iei.J Außerdem machte mich der Mann darauf aufmerksam, daß die in der That sehr start betriebene Ausbeutuna der Fremden nicht oon den Einbeirni-t schen, sondern oon oen Fremden de sorgt wird· Auch das ssndet in deut-; schen Badeorten seine Parallele. Die großen hotelsietässe an der Rioiera gehören seiten oder nie den Einheimi schen, und sogar die anderen Gegen ten entstanmtten Franzosen sind sel ten. Zumeist sind die Gsisthiiuser ek sten und auch zweiten Ranges in deut schen und schweizerischen banden Auch Englander und Rassen, sowie in bescheidenen Maße Jtaliener sind an der Fremdenindnstrie betheiligt, an der Spihe aber stehen die Deutschen aus dern Reich, der Schweiz und Oesterreich Eine Folge dieser großartigen Fremdenindustrie ist der große Ein flus; der Fremden, wiederuir genau die nämliche Erscheinung wie in deut schen Baden-rieth wo ebensalle stir die Kurgäste die schönsten. gemiithlichiten Spaziergänge gebaut werden, wäh rend der Einheimische zusehen tann, wie er sich durch den Dreck und iiber die Steine seiner Feldweae bringt. Die Riviera ist sast die einzige Ge gend in Frankreich, wo der Deutsche teinen Augenblick das Gefühl haben tann. nur aeduldeter Mensch zweiter Masse zu sein, dieses insame Gefühl, das sonst überall aus sranzösifchkm Boden geweckt werden tann. Das herrtiche Minia, die wunderbare Land schast, das billige Leben, das sonst in Frankreich so oft niederaebattene «herrengesiihl«, das alles macht den Aufenthalt an der Rioiera thatsächtich zu eine-n begiiietenden Traum. der wie alle schsnen Träume nur zu schnell vorübergeht Ieise-gesamten Auch vom Stande der Kellner tann man sagen: »Viete sind berufen; aber wenige sind auserwählt -- Speisen bringen und Bestellungen in Empfang nehmen macht ja noch nicht den guten Kellner aus; Gewandtheit, Geisterw genwart und Ialt, wird auch oft ver langt. und nicht immer wird der be frackte Ganynred diesen Anforderun gen gerecht. Einen Fall, in dein sich der Betreffende ihnen gewachsen zeigte, berichtet eine englische Zeitung Ein Herr mit sehr spärlichem Haartvuchs. bei dem, wie der Voltimnnd sagt, »der Mond durch die Wolke bricht«, sitzt im Reftaurant beim Mittagessen und ruft plötzlich in sehr ärgerlichem Tone: NKellner da ist ja ein Haar in meiner Sudpet« Der Gerufene tomrnt, besichtigt den Teller nedst Jnhalt und ’sagt dann tattvoll und höflich: »Ach. ein wunderschönes haar ——- gen-iß von » idem herrn selbstl« Und der Gast lächelt und meint: «hm ja, fa etwas tann ja vorlommen . . . .« — sch let Reisender (zum anderen): »Trotz dem dir der Räuber den Revolder un ter die Nase hielt« gadft du ihm doch keinen Pfennigk Der andere: .Was·roerd’ ich Angst haben, der Revolper war ja von der Firma, die ich vertrete!« heiraten-s »Ich weis nicht-da redet man im mer von Lusteeisen mit dein lentdaren Ballen und Jlligeln —- ich hin unu fchon seit zwanzig Jahren Reisender und fliege seitdem ohne Apparat durch die Luft. wer-Ist Aschen: «Tante, bist Du denn nicht dem Onkel seine richtige Frau?n Taute: Jst-er natiirticht wa rum? wie lmnmft Du denn zu der dummen Frage, Elsek Stichen- .Weil doch der Ontel neu iich meinte, er hätte eine falsche Irr-« ) Telefinaifehe Ksafnlmism J IX — — js t zf : »Mit- Hovffcbmet en. und beim Schluck-n heftige S etpcm . .. Om-·--zeigeu Sie doch mal Ihre ;.·.mqr«·· set-Stigm- sit-must « s. ! Ia pa f »Was, dein nsnk Hofe ist . schon wieder zerrissen!?«· Knrlchen sder hättst-I grvridgeit Ivtrd): »Ja. so wie du Mutwi, Papa, »kom- teine Hofe lang haltku9« Ist-le setiseidissiw Frau: »So, jetzt kommt man erst hetequ« Mann (beduselt): »Unsmn, schon sechsmal war ich bereits oben!" Its-Mariens .Vater, wozu baut man denn jetzt so viele Lustschiise?« Vater: «3’wegen der lsrbbeben.« Greise-de Gesmetriec Welches ist der tiirzeste Weg zwi schen 2 Puntten? Ein AutomobiL Stiere-at Herr tzum Diener eines Grase-U: »Ihr Herr beschäftigt sich angeblich mit Geheimwissenschaft?" Diener: »Ja, diig stimmt schan, wie sich a Gläubiger blicken läßt, gleich macht er sich unsichtbar!« ..--. Immer derselbe. here Cum Romanschristitelter): »Du hast ja sent eine Vetanntschast mit einer Baronin, nun, und wa wird daraus werden?« Ramanschriststeller: »Was tann man dazu sagen, die Sache ist ja erst in den ersten Kapitetn!' Pech· »Ich hätte sehr ost heirathen Pön nen. aber immer, wenn ich in einen Mann verliebt war, verlobte er lich mit einer Andere-U Der Nutititlheld , Arzt: »Ihr Leiden ist ganz unge sährlich." Patient: «Ach. bitte. Herr Doktor, wollen Sie trotzdem eine recht bedenk liche Miene machen, damit meine Frau mich besser behandelt!« Die isnse Ehe. A.: »Macht Jhre Frau selbst?« B.: »Natürlich, denn sonst würde ich doch nicht im Restaurant essen.« its-ist« »hier, Kinder, habt ihr jedes einen Ansel, mehr braucht ihr nicht, es schmeckt ja doch einer wie der andere.'· Eis Musik« Schwiibin: «Wie gefällt Jhnen ei gentlich meine Mundart?« herr: .Zum Küssenk Unsere Dienstboten. Hanssrau (znrn neu eingetretenen Dienstmädchen): «Das muß ich Ihnen aber sagen, Minna, ich laan nicht bog geringste Staubchen aus den Möbeln Ytebenf Dienstmädchen: »Dann gehn Zis nen gerade ia wie mir, ich kann auch so schlecht sehen« Stirn-ne- Ostia-. Erste Freundin: »Nun, wie geht’s » Zweite Freundin: »Ach, meine Ner ven sind total zu Ende! Gestern, als mein Mann rnir das neue Winterbe stiinr verweigerte, gelang es mir nicht einmal. eine anständige Ohnmacht fertig zu bringen« Iersnssmn »Für uns icrnrnt die Erde jesl doch eigentlich nur noch als Begräbnißort in Betrachl!· Kinder sen heute. Vater: »Nimm bat bei mir Klage iiber Dich gesiihrt, sie ist garnicht zu frieden mit Dir.« Der Weine Vani- «Ans Manns Aussage sannst Du doch nicht viel ge ben« Papa. Du weiht doch, was Mr eins nnzusriedene Frau die Maina