Ofen-r schreibka von stut- Ismtstmgki. » No. 509. Jch hen Jhne in mein letzte Schreibebrief e Spring - Poem geprammißi und Sie solle es auch heut heu; awivet Sie glauwe mich nit. nue pard ei mich antomme is. Es is ja int. daß ich nii die Begabunq ltn das Iälleni hätt, ich hen die großar iigite Gedanke un Eidies in mich, der Trulcel is nur sich kann ie nit von mich gen-we- Jch hen mich e gutes Feuer in mei Greis-i geiiatt un lyen mich mein Uhsielie Stock, wo mich der Philipp, wag mein Hast-and is, for letzte Jle itet getauft hat, newe dran gestellt; dann hen ich e Koppeie Orteniches in die Näh gelegt un ten mich auch den Kehtich mit den Kennehtie Bird hin-· gestellt dann hen ich mich en ileine Tehbel vor mein Radelitudl gestellt, hen mich hingesetzt un den Weg hen ich io eboui alles gebann, was e arm selig-e Frau duhn tann, for die rechte; Friehlings - Stimmung hervor zuj zaubere un die richtige Frieixahtsges siihie zu ern-erle. . Um allem die Krone umzusehn hen ich mich e Kinnnelche geiöciell un dann bat es les gehn tönne. Jch ben mein Penzel in die Hand genomme hen e paar verliebte Blicke nach den Rennen re Bird un die Ortenictes geworfe un dann hen ich gefiari: Der holde Friehling is erwschi Es war grad so um hahver Acht — Do hat die Dohkbell gerunge. Ich hen oif Lohe- nnchiehn müsse wer es geweie is an da it es en Peddiet ge ivese ir- gefeagt hat, ob ich hn nii meine Bohns vetiaufe wollt! Well, den sin ich awivee in ieß denn no Teini los gen-ersieh Sptfch en Eidie! wenn ich e Springpoehm mache will, mich mit meine Bohns zu batiekes Es hat e imge Zeit un noch e Kimtneiche genomm, beiok daiz ich widdek in e Schekp mak, mich geistig zu beschäf iinr. Jch hen gefchtiwwe: Da geh ich in verzagtem Lauf Un mach niei Bettkahm Fenster auf, Un, ach. was war das iiit e Pracht: Der holde Friehiing war erwacht! Well« wie is das-?- Ei tell jah, das kat awwer auch en Effekt genoinine un ich fin To geichwächt qeweir. daß ich eine von vie Oktenscheg hen esse miss ie. Dann hen ich mit freudig etteqtein Herze nxein Penzel widdee in die Hand genomme nnd «— well gest-m hen ich i:it gieich· bitahH es is mich niit einem mal Panz dumm in mein Kopp gewe se. Jch wunnek ob tek Schiller un der Schehibiet auch« so Monumente ge kab that? Ufi emol is es mich widder femme Ich hen geicheiwkve: tin Tuit kam da an nieine No-; Der :o.:r, ei tell jah, grandicc « Jch biitt mich gern noch for e Weil i.ocrer den Duft verbreitet, atokver di iin Die Kids heim komme un jedes hat e Stict Brot hen wolle. Jch hen je dem en Tichonl abgeschnilte un ijen ez mit Wirth un Schelle arichmiert, so schnell trie ich getonnt hen, Bilale ich heu gewollt, daß se reiterveq aus den Haus geb-n sollte, wag le imn.er, wenn se ihren Lonsch gehabt den« duhn. Wie ich die Feger los geworde sin, hen ich mich widder an mein Scrapp ge macht. Awwer von den Duft hen ich nikts mehr sage könne. un for den Riesen hen ich ihn auch aedrappt. Airrver ich hen widder en herrliche Ge danie kriegt. For den Verscks zu en wiroiae Abschluß zu bringe, hen ich reichenku For Freid das Herz icn Leib mch lacht Biiahs der Friehling is erwacht Jch denke, ich hen den Friehitng schon enial erwache lossc, awwer das wacht nickt aus, ebbes schönes kann mer auch zweimal lage un der Mifler Schiller hat sich denselwe Wih auch verschiedene male erlaubt. Awtver ich ten mich jetzt den Kopp verbroche wie alle-s un es is mich sein vernünftiger Gedante lormne. Jch hen doch den Iriehling nit n och emal erwache las ie tönnei Ilion-er itvwer die Belicher un all die schöne annere Flattersch wo in die Sprlnateim Ruhme« den ich noch ebbet iace müsse un das hat doch euer-ihm- ntt so hart sei könne. Also man tau, vie die Leut in Plattdetschi land feste - k-» --- F-«-. CI. MIC« -T-..ss Vorbei sin jehi Kiiii Eis und Schnee, Die Beiicker komme in die höh Das is die Strömung unserer Zeit — Da is der Philipp heim komme un fängt an zu hellerm was das for en Weg wär, es wär jetzt schon halb nach zwiin Uhr un es wär noch kein Din er redtsig. Die Sulzp deht an den Kiifchensiohf stehn un wär vollständig verbrenni. Er dwolli sei Dinner hen un die Buive auch. Well, das hat mei . Pachikie off Kohrs gesiappi. Was hat auch fo en ungebildeier Mann for e Versiehstemich von Poehirie! Ach, Miit-er Edithor, warum sin ich nii in e differenie Sucraunidings, so was mer auf deiiich Ettmosvier rufe duht,s komme! Da hätt ich doch ebbes an nerfchter leiste könne. Well jetzt misse Se meine Spring-Poetrie den Weg nenrme wie se is· Mehbie auf e anne res mal krieg ich e wenig mehr Zeit. Mit allerhand Achtung Yours Lizzie HanfsiengeL — Gelungen. A.: »Mit der Suggeition ist es doch eine merkwürdige Sache· Man tann z. B. sogar einer Dame sugge riren, daß man ihr einen Kuß gegeben habe!« B.: »Haben Sie es schon selbst ver sucht?" A.: »Gewiß!« B.: »Und das Experiment ist ge langen?'« A.: «Grcßnrtig! Es hat mir sogar eine furchtbare Ohrfeige eingetragen!« Scheinbar-er Widerspruch »Nun, wie ist dein Stelldicheiek mit der tleinen Mieze in der Konditorei verlaufen?« »Bei-n Schälchen Heiße-i war sie erst mertwiirdig tii-hl, nachdem sie aber eine Portion Eis genossen, thaute sie gleich auf!« tsink annehmbar-e Entschuldigung »Statt daß Sie etwas zu Jhrer Bildung beitragen, versitzen Sie die Abende hier im Wirthshaus und spie len rnit dem Wirth Stat. Warum gehen Sie denn nicht lieber öfters in’s Theater?« »Ja, sehen Sie, ick kann dem Thea ter absolut nischt abjewinnen, aber deni Wirth wohlt« charakteristknns. ; »Ihr Nesse ist doch ein merkwürdi ges Tale-M Er malt, dichiet, must i zitt. ) ,.Jawohi, et ist ein Mensch von Ivielseiiigek Talenilosigkeii.« i i i i « Der see-usw« »Was pnöre ich, Egon: Du bist unter iKEkatrl gestelli?« »Ja, theuekstes Bäschem denke Dir: meine Segelyacht und mein Lenibarer sind meinqu mein Renn ftall ist aufgelöst, mein Ante-mobil park versieigerix zu meinem gesitigen Geburtstage habe ich ein Paar Roll fchuhe bekommen« Er weig- fuh zu helfen. q-- ».- — Tkk geiziqc Schutze-chauen »Gesi wollt xhk doch nicht für den Wen neh men« iclfclx aber sciihftückt ordentlich dahier ist Brot und Musik« Michel: »An-. die fcheene Magemvurftl Tie solt icss anfchneidc·s« Schutze-matten »Mensch sollst du sie unfetmetdem wo ich will f« Schalzeuvauck: Abtritt-lich darfst du sie ansitmcidem wo du willfU MickseL »Mi. da dank ich icheeuet — Ta will ich sie daher-me anielmeidel« Ein Hokus-eigen —- - F·’ Stege:«XT:ehA:thlått-:milibkg?;ett Pri vag;::M?.ieVri·l-lst du vielleicht gar feine Spät-ek:hei,.csaitesgf«aber einbrechen möchte U bei ihn-X Die Orchideenjagd. Die Orchideenjagd ist der gefähr lichfte Sport, den die Menschen erfun iden haben Man ahnt taum, wie viel jMenschenleben die Eroberung jeder einzelnen dieser kostbaren-Blumen ge kostet hat. Die Orchideen, wahrc Wunder der Schöpfung, entfalten sicls nur unter einem Klima, das feucht und heiß zugleich ist; man findet sie daher nur in den ungesundeften Ge genden der Erde. Die berühmtesten Orchideenjäger haben ihre Leidenschaft fiir die ver führerifchen und todbringenden Blu men, die einer Madelaune und dem immer mehr überhand nehmenden Luxusbedürfnis ihre Beliebiheit ver danken, mit dem Leben bezahlen nriis sen. »Auf der Drchideenjagd,« so lesen wir in Chambers Journal. Hunden Fallenberg in Panama, Klabacl in Mexier Broer in Madagastar, Wil lis am Aequatar, Digance in Brasi lieu, Schröder in Sierra .Leone und noch viele andere den Tod. Eine der großen englischen Firmen, die mit Or chideen Handel treiben, hatte acht ihrer Vertreter ausgefundt, auf daß sie-die seltenen Orchideenarten, die auf dem Westabhang des hinralaja wach sen, ·nls Beute heimbrachten. Nach einem Jahre war von den acht liihnen Blumenjägern auch nicht einer mehr am Leben. Acht andere Lrchideen jäger hatten sich in Tnmatave versam meli, um sich dann nach verschiedenen Richtungen hin zu wenden. Ein Jahr später war auch nur noch einer am Leben. und dieser eine hatte sich eines jener schleichenden Fieber zugezogen, von denen man nie wieder genesen kann. Es sind aber nicht alle Opfer der Leidenschaft für die Orchideen den Tücken eines ungefunden Klimas er Jlegen. Fosiermann. der nicht weniger als vierzig neue Orchideenarten ent deckt hat, erzählt.dai3 er eines Tages in einem siamesischen Urwalde mit seinem Führer beriet, wie einer herrlichen Orchidee, die sich wie eine Schmarotzer pflanze bis zum Wipfel eines hohen »Baumes emporgeschlungen hatte, am besten beizukommen wäre. Da die Sonne sich gen Abend neigte und die Waldstelle viel zu morastiq war, als daß man dort die Nacht häiie verbun aen können, beschloß man, die einge borenen Träger zum Wipsel des Bau imes emporlletiern zu lassen, während der Führer sich aufmachen sollte, um einen Lagerplatz für die Nacht zu su chen. Der Führer hatte sich aber kaum einige Schritte entfernt, als Finster mann ein furchtbares Gebrüll hörte: ein Tiaer hatte sich aus den unglück lichen Mann gestürzt und ihn weit soriaeschleppt. Da inzwischen die Nacht hereinqebrochen war, konnte man das Raubthier nicht einmal verfol;ren; dafür aab man aber später der so schwer ertänrpften Orchidee den Na men des armen Opsets der Jagd. »Auch die Bulbophhlla Elisabetha ist am den Preis eines Menschenlebens erobert worden. Während in einem Walde aus Madagastar ein Orchii deensäger einen Baum fällen ließ, um eine in denTreibhiiusern Europas nach nie erschienene Orchideenart. die bis zu den höchsten Zweigen emporaellet-« tert war, in seinen Besitz zu lirinaen, sprang einem Neger eine sehr aroße Wildlatze ins Genick und zerfleischte dem Schwarzen den Rücken und die Schultern in so entsetzlichet Weise, das-, der Ungliickliche bald daraus seinen schweren Verletzunaen erlaq. »Man wirft den Wilden oft oor." dass sie einen Baum niederlenen um eine Frucht zu pflücken; die Orchideen· I jaaer neben noch weiter-: sie fallen einen Baum, um eine Blume zu pfliiaen Auf den ersten Blia glaubt man solche Barbarei nicht entschuldigen zu tön nen, bald aber ertennt man, das-, sie durchaus gerechtfertigt ist. Jn den tropischen Landern ist die Schl»1iiqe, die sich unter Blumen verbirgt. leine rhetorische Phrase, sondern furchtbare, fast immer todbrinaende Wirtiichleit. Der Mensch. der einen Baum erklet tert, dessen Spitze einer Schmarotzer orchidee Obdach gewährt, ist mir-endete verloren, wenn ans dem Laube plötz lich der Kopf einer aus ihrer Ruhe auf gestörten Schlanae auftaucht. Auf dem glatten Boden ist die Flucht mbglirh auf einein Baume aber hat der Mensch in solchen Fällen leine Rettungsmög lichleit. Bei einer Orchideenerpedition wurden zwei Männer von Schlangen gebissen, und beide mußten das Leben lassen. Jn einigen siidatneritanischen Ländern schreiten die Eingeborenen so fort zur Amputation des von einer Giftschlanae gebissenen Gliedes-, denn fie tviffen aus Erfahrung, dass das Gift der lleinen Reptile, die Südames ritas Wälder unsicher machen, schon nach kurzer Zeit tödlich wirkt. Ein Jndianer. der einen Orchideenjäaer be gleitete, wurde an der rechten Hand gebissen und bat, ohne einen Augenblick zu verlieren, einen seiner Stamniesge nassen, ihm mit dem Dolchniesser das handgelenl wegzuschneiden, was auch geschah. Woraus man ersehen kann, daß man dadurch, daß man die Bäume fällt, noch lange nicht vor Schlangen sicher ist; man tann ihnen dann aber immerhin leichter entrinnen, als wenn man schleunigst vom Baum zu klettern ucht oder mit der Geschicklichkeit eines fsen von Ast zu Ast springt. »Der furchtbarfte Feind der Otohi deenjäger ist aber weder die Schlange, noch das Sumpffieber, noch der Tiger; die größte Gefahr, die ihn bedroht, ist svieimchk dek Mensch. Von acht Ja «gern, die eine englische Firma nach Jn dien gesandt hatte, wurden fünf von den wilden Bottsstänimen, die am Westabhang des Himalaja wohnen, niedergemetzeltx die drei anderen wur den gefangen genommen und mußten später Sklavendienste tun. Man weiß, daß die asritanischen Neger mit grau samer Luft für ihre Opfer die raffi niertesten Martern ersinnen. Sie be schmierten den Körper eines Orchideens jiigers, den sie gefangen hatten, mit einer Feltschicht und warfen dann das Opfer aus einen Altar, wo sie es lang sam verbrennen ließen. Dasselbe Schicksal stand einein anderen eure päischen Jäger in Aussicht: sein Ver brechen bestand darin, daß er einen lssingeborenen nicht heil und gesund zu seinem Stamme zurückgebracht hatte, nnd er hatte ihn nicht zurückbringen tönnen, weil der Schivarze auf der Or chideensuche von witdenThierenzerris sen worden war. Der unglückliche Europäer, der das alle-J verschuldet ha ben sollte, sollte bei lebendigem Leide geröstet werden, aber der Sieger-paten tat, der ein naher Verivandter des von den Bestien aufgefressenen Opfers war, erttiirte demVerurtheilten, daß er ge neigt wäre, ihn zu begnadigen, wenn er sich bereit finden ließe, die Witwe des Verstorbenen zu heiraten. Der Europiier beeilte sich, diese Strafani wandlung anzunehmen und sorgte von der Stunde an für die ganze Familie feiner neuen Frau und ihre-·- ersten Gatten »Es kommt nicht selten vor, daß der einzige Lohn, der dem Orchideen jäaer nach so vielen Mühen und Ge fahren winkt, eine gründliche Enttäu schung ist. Ein Jäger hatte in den Siimpfen am Orinoco viertausend iiberauö seltene Orchideen, die fast säntmtlich von UnvergleichlicherSchöni heit waren, gesammelt. Unter zahllo sen Mühen und Hindernissen wurde das kostbare Gut bis zum Gestade ge bracht. Die Blumen waren aber schon an Bord des Schiffes, das sie nach Europa bringen sollte, als plötzlich, turz vor der Abfahrt, ein Brand aus brach, der so verheerend wirkte, daß anch nicht eine der herrlichen Pflanzen gerettet werden konnte. Vor einigen Jahren schielte Roezl, ein sehr bekann ter —Orchideenjiiger, an eine englische Firma 27,000 Exemplare einer Orchi: deenart, die nur in Columbia vor-« kommt. Nur zwei dieser seltenen und besonders gesuchten Pflanzen lebten noch, als das Schiff an Englands Küste landete; sie brachten je 200 Dol larg, eine lächerliche Summe, wenn man an den Selbsttostenpreig denkt. »Wie lommt es wohl daß so vieles Menschen sich einem so undankbaren und mit so vielen Gefahren vertniips:» ten Geschäft zuwenden? Es gibt da:i für nur eine Erklärung: die Orchi deenjagd ist tein Geschäft, sondern eine Leidenschaft. Pekin—Mukdeu. ! M u l de n, im Januar. Nur einmal in der Woche geht der »Expreß« nach der durch den letzten großen Krieg berühmt gewordenen Zauptltadt der Mandschurei, die zum anlapsel der an den Stillen Ozean grenzenden Völker zu werden droht. Der »Expreß« hat nur zwei Wagen sür erste Klasse und ist stets überfällt, schon lange vorher tobt der Kampf um die paar Plätze. Man schickt seine Chi nesen schon Stunden vor Abgang zum Bahnhos, um sich in dem noch friedlich icn Schuppen stehenden Wagen zwei Plätze zu sichern. Wer erit zu dein an der Raume stehenden Zug lonnnt, der muß sehen, was übrigbleibt Der Schlaue hat längst alle in seiner Nähe sreien Plätze iuit dem Berg von Gepäct belegt, das wen in Aue-sitt auf die si birische Kälte im Norden mit sich führt. Wie ein Certerusz hoctt man auf seinen Sachen, denn in diesem Kampf ums Dasein gilt jede List, und schon mancher sah ausgerechnet den Koffer, der die auch hier zum Reisen nothwendigen Zechinen enthielt, aus Nimmerwiederseken entschwinden. Mit dem verbindlichsten Lächeln sagen sich die Chinesen im Gedränge die größten »Freundlichteiten«, unter tiefen Ver beugungen, eingeteilt in drangvoll stirchterliclier Enge. Zwei ganze Ab theile, also fast ein Viertel des gesanimten verfügbaren Raurnes, ist siir irgend eine inmginäre Ex zellenz »der Zettel« vom Ver tehrgrninisterinm reservi:t. Trotz Vrotestes setzen sich einige ganz Freche hinein, nnd unter tiefen Finiren der Transzenstetpenden geht der Zug ab. Jn Tientsin wiederholt sich dasselbe Bild des Sturme-J ans die Wagen. Die Erzellenz erscheint mit Kind nnd Ke gel niit riesigen Geviictmassen, Fiossern und Körben primitivster Art, mit Massen von Decken Pelzen ner. Die »Freckfen« werden hinaus-befördert nnd ergattern mit Miihe einen Stuhl im Solon, dessen Sosn ein besonders dicker Chinese einnimmt, der sein Fett- l polster so in Pelze gehüllt hat, daß er sich gar nicht bewegen lonn nnd wie eine Wurst aussieht. Pelzstrümpfe, Pelzhosen, Pelzlleid, Pelzsoeste und -jacle, dazu noch eine bis zur Erde rei chende Pelzpelerinr. Die »Warst« ist so dick, daß sie aus dem Sosa nicht Fleiß hat und mehrfach hetnnterrollt, te mußsich mehrererKleider entledigen, wird laum merklich dünner-, nnd schliesslich lommt ein Provinziale her aus; er ist Kausmann in Niutichwcs ig, sder in Pelina Geschäfte hatte, zusam men mit feinem gegenübersitzenden Freund, einem ganz Modernen ohne Zopls Tongtu ist hinter uns,noch ein paar mal kommen linaliictliche durch, die keinen Platz gefunden haben. Hier heißt est Hilf dir selbst!, sonst ist man hineingefallen. Aus unserem Salon wird einer hinaus-gesetzt. der nur ein Billett dritter Giite hatte und so tat, als ob er fest schlief. Die »Herren Boys« der Exzellenz, natürlich mit Knopf nnd Pfaiienfeder am Hut, lie gen schonN lang aus den kcsten Plätzen und ranchen fcheußliche ·Zigaretten— miutss in anmck Auf Fragen nach Billetten reaaieren sie nnr mit mitlei digem Lächeln; und da man in China bekanntlich mit großen Tieren nicht gut Kirschen ißt, läßt man sie ungeschoren. Jeder macht sich sein Laaer zurecht, so gut er kann. Ein Chinefe kann ja auch auf einem-- halben Quadratmeter be quem leben und rinaelt sich auf Ver langen wie eine Voa constrictor zu sammen. Den Europäer machen Rei sen erfinderischx zwei Stühle. wie sie hier allgemein üblich sind, gegeneinan dergeftellt, die Koffer, von denen man sich nicht gern trennt, dazwischen. Dar »auf schläft es sicb ganz gut. Allerdings ist die Dampfbeizung dirett daneben, aber besser zu warm, als in der Kälte. Außerdem entwickelt fich doch in einem Raums in dem viele Chinesen zusam men sind, bald ein Duft, daß man gar nicht mehr weiß; Jst eg eigentlich kalt oder warm? Bald verrät ein Schnarch konzert, daß alles sich its Nymphen-P Armen befindet, nur ein Baby, einer der mit der Exzellenz mitgelonnnenen drei Frauen gehörig, ist noch nicht gliietlich und gibt seiner Unzufrieden heit durch lautes Schreien Ausdruck Doch auch das hat ein Ende· besonders, nachdem die iibrigcng höchsten-z drei ßiqjährige Erzellenz ihrem Mißfallen ijier den Sprößlina ziemlich laut Aus-« drucl gegeben hatte· Der nächsteslliorgen findet uns schon bei Schanhaiiwan, wir passieren gera de bei ansgebender Sonne die zerfal lende ,,qroße Mauer«. Die Chinesen sind bei der Morgentoilette, anhalten des Ränspern und vittuoses Spncken — zu jedem Sitz gehört vorsichtskialkek ein sehr großer Spucknapf --- sind die Begieiierscheinunaen des an sich sehe einfachen Vorganges-. Mit einesn hei ßen, etwas feuchten Tuch wischt man sich vorsicbiiq das Gesicht nnd die Hän de ab. Ein Wascbraum ist zwar vor handen, aber anscheinend nur zur De koration, außerdem ist dieser Raum nngeheizt nnd daher höchst unsnmkw thisch. Draußen fliegt die eintönige inandschnrische Ebene an uan vorüber, leicht mit Schnee beständi. Die Dör ser sehen aus ein-:- ioie das andere. Lebnihäuscr, Kantianazäune ab und zu als Ruhepunkt eine rothehoste Frau, Bäume rinas um das Ganze Niedri- s qe Grabhiiael in den Feldern und über allein tödtliche Langeweile, aus derl I der Stuinpssinn des chinesischenBauern resultiert Aus allen Stationen steht die Babnhofstvache bereit, acht bis lzehn Mann mit anfaepflanztr.n Bajonett· sDie Leute stecken in unförmlich dicken, itoattierten Hosen und Röttem meist noch mit Pelzioeften zum Ueberziehen natiirlich mit Handschuhen und unter der Soldatenmütze noch eine Pelztap pe mit Ohrenlappen. Das Menschen material an sich ist nicht schlecht, die Leute sind meist autaenuchsen und tvohlqenährt· Aber die »Chunchusen« sind von denen sicher, denn marschieren lann diese Trupp-e in den unförmlicheu Anziiaen nicht, und wozu sie Pelikan pen. Westen, Handschuhe in dem präch tiaen Sonnenschein traan, ist nicht er sichtlich. Die Stationizgebiiude sind solid: iu Stein gebaut, die Namen in lateini scheu, chinesischen und rusfiistien Buch staben cnaetrracht Die Kleinhändler laufen auf und ab und bieten ihre Eß waren an. Der Speiseivagen in dem Kartenspielen und Rauche-n er laubt ist « versor,it die mehr uiit ir dischen Gliickgiitern tåteseaneten billig niit gutem Essen und Getränken Fiir solche euroviiischen Einrichtungen zei gen die Chinesen volles Verständnis-, und auch ein Schlafniaaen toiirde sicher gut benutzt werden. Das Leben flutet im Zuge auf und ab. Man besucht sich gegenseitig, ißt, trinkt Tee und raucht Zigaretten und schwatzt olknc Aufhören das flachste Zeug. Besonders darin entwickelt der Chinefe eine große Vir tuosität. Auffallend ist die Unmenge von Dienern, tklhmae Waaenlsoys und sonstigem ZugversonaL die dauernd l)eruintvinnneln. Ilelser dein Ganzen thront ein eiiropäiscber Kontrollenr, den man doch noch immer siir nothwen dig erachtet, obwohl die Bahn längst ein rein chinesisches Unternehmen ge worden ist. Ohne den Europiier würde wahrscheinlich sofort die größte Kor ruption einreißen, aber auch der Euro päer musz oft genug ein Auge zudriik len, denn wir sind hier nun mal itu Orient. Koupanle die Wurst steigt mis, Abschied von den Reises-eianntschaften, !sökinlich, mit der vollendeten Mag-te stereotypen Lächelns im Gesicht, von deni man nie weiß, was eH verbiqu lWeiter und weiter rollt der Zug, tiie ; der sintt der Abend hernieder, die Son ne zaubert aus den westlichen monaoli schen Bergen wunderbare Farbentöne hervor, bis sie versinkt. Endlich am Abend elektriscbe Lampen draußen. Japaner Jucken herein, neugierig, arg wöhnisch sie lontrollieren den gesam ten Vekkehr, jeder Ankoinmende und Abreisende ist eegistriert, ihre Ueber wachungsmaschine funktioniert sannst Wie ein Uhr-wert läuft der japanika Kontrollapparat » Wir sind in Mulden ans dem chine sischen Bahnhos Zum japanischen muß man noch eine besondere Fabrtarte lis sen, in wenigen Minuten stürzt sich das Heer der Kulig aus uns, man muß sein Handaeviiet zusammenhalten denn jeder möchte steh ein Zehntentstiict verdienen. Draußen ist eisige Kälte, zwanzig Grad unter Null mindestens, der feine Schnee knirscht, und der Atem geht wie eine dicke Dampfwolte vor uns· Fauchende Maschinen ranaieren hin nnd her; vor dem Babnhos reißen stel- die Kutscher ums Gepack, im Win ter ist der Verkehr nicht sehr groß, und man lebt von der Hand in den Mund Seitdem der Russe sort ist — rollt der Rubel nicht mehr so leicht: die ,,eUssik sehen« Zeiten waren goldene Zeiten, der Japaner wird in keiner Weise als der Befreier vom fremden Joch betrachtet. Er ist qefijrchtet nnd Verhaßt, nur halblaut wagt man seinen Namen zu nennen. selten nnd veränastiat erscheint der Chinese im einer-en Lande in dein der Sohn der ansaehenden Sonne sich wie der Herr aebiirdet. Nnr nseniae Landslente leben hier an diesem tran riae:i, aden Platze. lieber allen liegt es wie ein Druck, nnd nicht nnrichtia neu-« nen vieke die Mandsehurei: »das Land der Berdamnmiß«! Ein deutscher Forstmann aus Pom merscjkein Geschlecht ein Herr v. Plas ten. bat hier unter unsiialichen Schwie rigkeiten versucht, deutsche Forsttnltnr auf chinesischen Boden in Verpslanzen Bei ihn! in seine-n aemiiilichen Heim fand ich aaitsreie llnterknnst, nnd bald hatten wir, srin wärmenden rnssischen Ofen sitzend, lsei einem auten Trunk Vergessen mit wieviel llnannebmlichss leiten das Leben hier in dem fremden. nnrnhiqen Lande verbunden ist, denn sein aemiitlielkekis Heim rnntete fast wie ein Stiiakhen heimatlieher Erde an. if. v. Salzmann. — Das Ave-lehren der Elefanten. Obwohl der Elefant lein fleischfres sindeg Tier ist, tann er zuweilen doch recht gefährlich werden. Will man ei nen solchen Dickhäuter z. B. lehren, auf dem Kopfe zu stehen, so muß man recht vorsichtig zu Werte gehen. Man legt ihni dann Ketten um die Hinter sclscnteL dann wird er mittels Fla sclxcnzugs in die Höhe gewunden und das so oft wiederholt, big er begreift, was von ihm verlangt wird· Den ge waltigen Thieren beizubringen, daß sie eine besondere Stellung einnehmen, ist iilserhaupt eine schwierige Aufgabe. Eine wohlbekannte Stellung ist u. a. die, wobei sich ein Elefant mit den Vorkerbeinen auf den Rücken eines anderen stützt, während er den Rüssel in der Luft herunischwentt· Um ihn das zu lehren, muß ihm eine Kette nni den Nacken und eine zweite um den Riifsel gelegt werden. Die Gehilfen ziehen nun an der Nackentette, bis das Iiei dadurch gewiirgt wird. Es erhebt sich dann auf den Hinterbeinen. um athmen zu können· Darauf wird die Riisseltette angezogen und der andere Elefant, auf den der erste die Vorder beine legen soll, ihm unter diese ge schcben. Merkwürdigerweise wollen die Elefanten gerade von diesem gar nicht allzu schwierigen Kunststück nichts wissen und greifen nach einer Unter riaitgstunde nicht selten ihren Lehrmei ster ernstlich an. « —-0.--—-— Kindlielsrsz Mißverständnis. « « ) Pnnlxhctn «Lnkcl, las-, mid: doch mal Idcine Ajan supan . L ntcl tcrsmnntu »Meine Affen? Wie soll ich denn zn Affen samtnen-« Panldicnz »Paka sagte doch neulich zu Manni, dn hättest dir schon manchmal einen Affen getnnf1!« v E 1· b e : »Das trifft sich ja ausge zeichnet: ich habe gerade zum Begräbnis meiner Erst-kaute einen solchen Schnupftu daß mir dtc Augen fortwährend tränk-IF