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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (April 1, 1910)
III- m ve. s. III-set Sie in halber Betäubung hörte Dicht Dogmen-u den Sommer-ie Ist Ue Treppe hinuntekstolpetw Das Ist alles so Schlag auf Schlag ge sundem daß er kaum wußte, was mit ihm geschehen war und wo et sich befand. Betsiötten Blickes sah et uni. Ja, es war noch das sem ellge Zimmer, in dem er das letzte1 Semester get-sauft hatte. Dort das Spin. auf dem ein paar Schmöker und Wäfchestücke laqen, da der Gar-? detobenstöndet, da die wacklige Kom mode und in der Ecke das Bett. Das« »wer keine fidele Studentenbude mehr,; das war eine etbärmliche Pwinth fchlafstellr. I Er preßie den Kopf in die Hände. ! Cum inkomia exlludierl: im Tisch-« kcstenlag das Schreiben, in dem ihm der hohe S. C. sein Urtheil mitge-ä theilt hatte und eben hatte das Korps I fein Band abholen lassen. Krachend; hing er mit der Stirn auf die Plat- s . Es konnte ja nicht wahr sein« ein sceuM der Hölle war es, ein Fie berbild « «Nein, nein,« kam es röchelnd aus , feiner Brust. und er fuhr mit vers - band an den Hals, als beenge ihnt W etwas, als müsse er das Hemd; aufreißen um sich Luft zu schaffe-H Eber die bittere Erlenntniß ließ licht nicht bannen. Waren es den wies-! erst vier Semester her, daß er aliicki ; strahlend in Berlin eingezogen war-VI Lagert nicht viele, viele Jahren san-F Jcheu jenem Zeitpunle und jetzt-Z Un- : möglich war er doch noch derselbe, der ! damals stolz die Farben des vorneh- ? rnen Korps angelegt hatte. Nein,der,i Fuchs von damals war ja ein jun-i er stolzer Mensch gewelen, und was t hier aufstöhnte. war nur nochk eine Raine, ein Brocken Menschenleb. i richt. k Lä. si» Wie stolz der Vater gewesen war. ; Sein Junge, der Sohn des armen, ? bescheidenen Subalternbeamten, ver-s kehrte mit Ministersöbnen tam ins Me, an die er nur mit schener Ehr furcht zu denken wagte Ach wie W hatte er sich Cntbebrungen ans-· Plagt um den hoben Wechsel ans-iu: ngen, gedarbt hatte er, sich teinef Z,igarre kein Glas Bier geaönnt denn hatte er A gesagt, mußte er auch s sagen. Der Korpgstudent mußte: doch standesgemiiß austreten. Und es hatte doch nicht gelangt. Das Schuldenmachen batte begonnen. zu-; ers fiir Deditationen. dann fürs Mühen Länder, Anziiqe, Bücher nnd J tue-send andere Dinge. Und dann-; war der Vater gestorben und battei nichts hinterlassen. Mutter nndi Schwester hatten selbst tanm das täg liche Brot, von ihnen konnte er tei nen Pfennig erwarten. Was nnnss Aus dein Korps treten, Stipendien Mtelm Stunden geben und mit Mksenr Magen studiren? Nein das Mehenso unmöglich, wie das Sin-. bis-i ausgeben nnd irgendwo ein Un- i Itetkomrnen suchen. Was hätte erP dann werden tönnen. selbst wenn erj die ersten drei Semester nicht verbnm- k Intelt böttei Adressenschreiber viel-T leicht. Von Band und Mütze wollte, ! konnte er nicht lassen s Er begann beim Oetonomen zu; borgen Korpsschulden gingen aus Ehrenwort Anfangs bielt er dies Termine ein, er entlieh, wo er tonns — te. er kaufte lostspielige Werte. um sie fiir ein Sündengeld gleich wieder los- . iuschlagem aber es half alles nichts. « Ein Termin ward versäumt und das i Ehrenwort gebrochen. Vorgestern hatten fie ihn extludiert. Fertig« Jm Kopfe bömmerte es, die Schlä- « fen schmerzten ihn alles drehte sichs rnit ilIm Was nun? Für eine Weile verging ihm das Bewußtsein, und erst ein mehrfaches scharses Klopfen an die Tbiir weckte ihn aus seiner Be tät-dann Mechanifch rief er »Herein«. , Mit kurzem Gruß schob sich ein Nenn in das dirett vom Flur zu liche, «sturmfreie« Zimmer. end er mit einem Blicke das klägliche Jnterieur umfaßte, begann et ohne Umschweise zu reden. Dagemanrn Sie sind uns . »Den set schon die dritte Rate für das tiontlexiton schuldig. Län - wertgt wir nicht mehr. Wollen sie Der Gemahnte fah ihn, wie gei stesahtvefend, an. Die Worte des an sdeten schienen ihm gar nicht zum Be nmstiein gekommen zu fein. Nach lan r Laufe, als hätte er jetzt begrif , antwortete er: »Es that mir leid, ich habe nichts.« »Aber ein here wie Sie, in einer fo vornehmen Couleur wird doch die Itzt-Wen fünfzehn Mark austreiben Ich hin nicht mehr im KorpsA « Det heifere Klang der Stimme Iset-riethdein erfahrenen Stadtteifen den mehr, als die Worte selbst. Noch Ml mustette et das Zimmer und feinen sewo er. An der Wand hin nicht me die Photographien der besser und der junge Mann MS kein sand. Leise pfiff er durch TM I »Und too ifi das Lexiton?« i im antwortete nicht und den slick auf den Fußboden Cis wissen doch, das das Lexikon thumbleiht, bis die leyte « habe s MONEY ich II ZM verkaufte, und Sie haben ja auch den Schein nnterfchtieben.' Er schwieg einen Augenblick nndJ da er wieder keine Antwort erhielt fuhr er fort: »Sie sind doch Jurist, Sie wissen ja, daß Sie über fremdes Eigenthum nicht verfügen dürfen.m Stotternd und verlegen brachte der I Student jetzt eine Erwiderung her ans. Jch habe es einem Freunde gelie: » herk- , . « « — « I Die Lage war fauftdia, unoehor-« fen. kläglich Der Reifende schüttelte den Kopf· Dann fagte er: »Laffen Sie es sich zurückgeben Morgen komme ich mit dem Dauzdie net. Wenn die fünfzehn Mart nicht da find. nehme ich ei wieder mit, und wenn auch das Wert nicht da ift, gehe ich zur Polizei. Adieu.« Die Thiir fiel hinter ihm zu. Eine verzweiflungsbolle Angft stieg in dem Studenten auf. Der Unter ACUS Mk da. Wie init Krallen griff es nach ihm. das Unsichtbare und doch - fo entfeßiiche Ungeheuer, dein er ver fallen war. Wie ein Thier im Käfig rannte er umher. Er vermochte nicht - zu denken, nicht zu grübeln. die Kehle - war ihm zugefchniirt und er fühlte sich z matt zum sierben. « Und wieder öffnete sich die Thiirj und eine fchlarnpige, aufgequollene s Person« das fchwarzweifz gewiirfrite. Ilnifchlaatuch.um die Schultern. abae « tretenr Pantoffeln an den Füßen, trat , ein. Die Vermietherin - »Na wie is det rnit mein Jetds Woll’n Se’ nu berappen oder nich-IN Er zuckte die Achseln « «Bald, Frau Wegener, bald, ich - bin momentan nicht bei Kasse« Sie lachte höhnisch aus. ; »Mit mir iönn’ Se doch fone Zi- ! cken nich machen. Entweder oder. Bis heute Abend wart ict. Bringens Se denn teen Jeld, den fliegen Se und T det bisten Meedage bleibt hier. Ville bringt det Jelurnpe ooch nich, aber Se fallen wenigstens fehen, det ick rnir nich bedriejen lasse.« Jni Gehen wandte sie sich nach einmal um. «Un rücken is nich. Ja paffe af. und denn tenn’ Se wat erleben.« Er machte eine Bewegung, ais woll tspe er ihr nacheilen, blieb aber wie ange wurzelt ftehen. Es war vor dem arm-s seligen Spiegel. Wie fremd ihn das oerzerrte Gesicht darin anmuthete. Sah er fo aus? Er biß sich in den Knöchel des Zeigefingers, daß die-» Zähne sich tief eingruben. Jeht mel- , dete sich auch der Hunnen Er griffic in die Tafche - - nichts, er wußte eg ja. Dann zog er den Ueberzieher an , und wollte gehen. Aber die Frau hatte auf ihn aetauert. ,·.Nee, den lassen Se mai hier« Er mußte ihn ausziehen nnd dann i durfte er gehen. j »Ja warte bis Ahend,« rief sie; ihm nach. Sie wartete vergebens, und arn an- ; deren Morgen tat sie in der ZeitungJ daß der frühere Student H. Walter wegen Paletotdiebftahis im starrt-» dor der Universität verhaftet und ins z Unterfuchungsgefiingniß gebracht wor- . den fei. AAA I Die Iris bei den Stunnerr. Bekanntlich haben die meisten ero- s tischen Völker einen ganz anderen, Begriff von weiblicher Schönheit als wir. Eine chinesische Schöne dürfte schwerlich einen Eindruck aus uns machen. Eine Ausnahme bilden aher die Samoanerinnen. Sie besiken eine natürliche Schönheit und Lieb-I reiz, die den Fremden unbedingt sesi seln. Dies hängt wohl damit zuss sammen, daß bei den Samoanern' die Frau eine ganz andere Stellung einnimmt als sonst bei den sogenann- I ten Naturvöllern. Sie ist durchausl nicht die Sklavin oder das Ar- I beitsthier des Mannes. Jm Gegen-s theil sucht der siir Schönheit ein psängliche Samoaner sie von allem fernzuhalten, was ihren Leibreizi schmälern kann. Deshalb besorgt er z er gröbere Arbeit. so weit sie in die Hsem gesegneten Lande vorkommt. Der HMann locht sogar das Essen, wäh T rend seine Frau feinere handarbeiten . anfertigt, Hörbe, Matten und Fächer i sticht, und, so lange sie jung ist, nichts thut, als sich schmückt, singt, tanzt und lacht i Ein Gebrauch, der fiir dies ganzes jVekhiitmiß bezeichnend ist, ist dep ldaß jeder Ort eine »Ehrenjungfrau« ! «lTampo), eine vornehme Häupt Ilingitochter«, so schön und lieblich,I lwie fie nur zu finden ist« wählt.· fSrbon in früher Jugend wird sie zu i diefer hohen Würde erkoren und in» allen guten Sitten und Anstand be- ! ·fonders sorgsam erzogen, da sie bei! ,feftlichen Gelegenheiten die Pflichteni keiner Repräsentantin zu erfüllen hat. kSie wohnt im Berfnmmlungshaufe Iihrer Ortschaft, hat den Festtrunt zu bereiten und bei den nationalen Tanzauffiihrungen zu tanzen. Kommt ein angesehener, fremder Gast in die Stadt, fo muß sie ihn ein pfangen und unterhalten. Jhre Tu gend ift aber unantastbar und ihr Streben geht dahin, dermaleinft ei nen häuptling zu heirathen, woran eine neue »Nimm-" gewählt wird. Die «Tampo« ift der Liebling aller. Ruh mehr alt den anderm juan Mdsen wird ihr alle Arbeit er M sma, so das im n- eu ihm tel m wohlgefslesm hindert und ih M besen heut erkennt, die tnit he sendrrs sie ße whereitetern dusynden Oel behandelt wird. Diese vornehme Würde und erlernte Routine in der Neptösentationstunst gibt der Tarn vo eine Sicherheit. die an das Ins treten unserer geseterten Ballliinigini nen erinnert. Man muss die Samoaner Fratzen1 sehen. wenn sie in ihren Nation-allo stiiinen den Siwgtanz —- eine Art Ballett — ausführen. der bei großer Naivität viel Schönes darbietet. Das Kostiini ist ziemlich naturwiichsig. Nur die schlanten hiilten sind irritI einem farbigen Schal« Lavalava. oder mit einein Schutz aus Blättern bes declt, während der Obertöer srris ist« Den einzigen Schmuck hildens natürlich Blumen und Früchte ins »ja-net Fünk. Ein wich-: Samuel ist charalteristisch für die Samoanes rin. und selten steht man sie ohne ei nen griinen oder« farbigen Kranz irn Haar und rathe Becken an einer· Schnitt uni den Hals. Bei belonderjl festlichen Gelegenheiten traaen sie an ßerdem noch Kränze um Arme. Düf ten und Beine, während stark duss tende Kränze an ihrer Brust nieder hängen und Blumenbliitter an Wan gen und Mnndwinteln lieben. Die ser Blumenichniuel trägt arn meisten von allern dazu bei. den lamoanis schen Frauen die Poesie zu verleihen. , die aus den Fremden einen so tiesenj Eindruck macht. Jn der bei uns ge- l l l bräuchlichen Kleidung verlieren diesel Frauen viel von ihrem Liebreiz. Erst in dein freien Koitiikn loinrnen dies schön geformten Arme. die geschmeidii gen Handgelente, die feurigen Augen, H der ganze naive.Anitand des Mir-« vers zu vollem Recht. l i q- .- .-- — Der Flieh Täglich werden neue Worte gehiszt, — bauschen sich aus und slattern srshis lich vor aller Augen iin Wind. Eins solches Wort erschien vor einigen ; Jahren aus dein englischen Sprach-? fchay, wurde hald heimisch irn Jak-« ion der Satans und aehört heute zu E den festen Begriffen der- gesellschaft-; lichen Lebens. Wir glaub-en alle zu? ·slirten«« »geslirtet" zu haben oder« lehnen unf- danach. bald »ilirten' znZ dürfen. Im Geiüht. höchst modernz zu sein und vielleicht einer ganzk neuen Kulturerrungenlchaft zu die-; nen, beginnt der Jüngling« iin Schat ten des Fremivortes, den Damen zu; huldigen und macht es, iin Grunde-F genommen, nicht anders, wie es der · Großvater machte, »als er die Groß- - mutter nahm«, und wie re irn Laus? der Welt das Lieheespiel mit gleichem s Zweck unter wechselnden Formen ver- - langte. ! iss ist eine reine, uiooerne :- s bengkunit. den Flirt von Liebe und. Leidenschaft scharf zu trennen, wenn er soll den Ida oder, vielmehr den I Abend — ichniuaen wie ein sriscberS Roseiitranz, den man sich ausf- Haupt ! sent und den man iortivirft« wenni er verweltt. Die ientimentale Gene ; ration bewahrte solche Rotenkränzej noch aus, die moderne Welt bat keine Zeit, keinen Plan und teine Lust, die? sliichtige Epieierei durch den Schmerz ; unbeiriediater Erinnerung ihres i Zaubers zu entkleiden. Der Flirt ist duchauo teine mo derne Erfindung sondern er blickt aus uralte, ehrloiirdiae Traditionen zurück. Er tritt immer aus, sobald ein gewisses Selbstbewußtsein das weibliche Wesen aus Dumpsheit weckt, zuerst ungeschickt und liippisch als primitiver Versuch der Selbstbehaup tung, dann rassinirter, se rassinirter sich die Kultur erhebt: mit dieser zu- · gleich breitet er sich aus und gewinnt s ioeittragenden Einslusz. Der Tanz als Werbespiel sixirt seine ursprüng- « lichen Formen, und je nach Art deg Volkes schattirt sich das Fliehen, Suchen, Reizen und Locken in unend lichen Verschiedenheiten Bei manchen slaoischen Tänzen zum Beispiel vers hält sich das Mädchen lange ganz steis und passiv, während der Bursche ein drastisch-primitioeg Flirten rnit possirlichen Sprüngen beginnt. Das« Mädchen erwideet nur mit Blicken, bit ei endlich zum Tanze hingerissen wird. Auch beim Tschardasch spielen Blick. und Miene eine große Rolle. Die schömm feurigen Augen bli n voll Gluth, die pollen Lippen chtvellen wie kusibeeeit, ein Beben geht durch den geschmeidigen Körper des Tän zers und der Tänzerin· Die alteni Anstandsrogeln des Tanzboden ge-l boten dem Mädchen vollständige Izu-l käckhaltunsk das Gesicht blieb unbes: west, keine Wimper zuckte troi aller gmmsiisch bewunderndtoerther petinge des Burschen, und, wenn er die Umworbene endlich hoch in die Zu hob, war es der Schick ihrer ZU Tracht und ihres herben We eees, das Unbiegsome eitle lenkte-« sen Vol pe zu wahrer-. Ta tent zum trt bestand date-, dem streichen etwa me der Seite her et w- ntttsxs UWM ev sem. . —Auf der Setundäkbahv. ’ Fremden »Bitte, wo ist denn hier Ivik hattesteuep — Einheimischm «haltestell’ brauche met keine, met stelle uns auf de Schiene -—— na’ muß das Zügle ja do' stehn bleibe.« » « Missetfkesnhtftes Jrn allgemeinen glaubt die Welt nicht an die lanae Dauer und den ’großen inneren Werth von Freund fchaften, welche Mädchen untereinan der schließen. Der Charalter, die oberfliichliche Natur der .meiften fol cher Bündnifse, welche fliichtige Laune zusammenfiigt und ebenso wiederum löst, scheinen diesem Urtheil aller dings Vorschub zu leisten. Wenn zwar die Marquis Posai die Orefte und Pulades auch nicht so drehend weiie anzutreffen sind, so seit doch selbst der niichterne VerstandesmenschH ein größeres Zutrauen in die innere; Berechtiauna. die Wahrheit und: haltbarieit solcher Wahtderbriideil runa. als wenn junge Mädchen oder Frauen aus gleicher Altersstuse sichi »treue Freundschaft bis zum Grade« schwören. Diese höhere und geringere Ein schähuna « woher stammt fie? Zugz nächst diirfte sie sich schon rechtfertig. gen durch Beispiele, der schönen Lite ratur entnommen. der doch kein menschliches Gefühl teine Seelen reguna ferngeblieben ist. Weder bei Sopbotlee. noch bei Shatefpeare, noch bei Schiller oder Goethe treffen wir ein sogenanntes ideales Freun dinnenpaar an. Sie und da wohl, tchiichterne Ansähr. Keime, die aber; weder Blüthe noch Frucht tragen.» Im antiten Drania nimmt die Ge:; schwisterliebe einen hohen Rang eins Der Conflitt in der «9lntiaone« besi ruht in ihr. Aber das VerhältnißZ der Antigone iur Ismene ist ebenso: tiiht. wie das der Elettra zu They-s sothemis; die Iemderamente ergän-? zen sich nicht, iie ftosren einander alt-Z Jn den modernen Dramen findens wir die Rolle der «Vertreter« in allen; ihren Spielarten Zur eigentlichenj «Freundin« lann diese sich aber fchong deshalb nicht augwachsem weil dies Gleichheit de- sosialen Niveau-.- fehlt,i toeil die eine, ob sie nun Franziskus in »Minna von Barnhclm· oder Branaiine in «Tristan und Jsolde'; heißt, doch in erster Linie in der ans-s deren die Herrin zu sehen gewohntj ist, und ihre Hauptaufqabe im Drei-z ma darin besteht. dieser die Moglichsi teir der Aussprache und herzeneeraiei J sung zu gewahren. Goethe machtek im «Tasio«. als er die schöne, ästhe-. tiich anmuthige Beziehung der beiden« Leonoren ovrfiihrt, anfänglich Ernsts mit der dichterischen Gestaltung ideass ler Frauenfreundichaft - « aber dies Illusion dauert nicht lange. Wir ges -; wahren sehr bald, daf; jede doch ihr; eigenes Leben lebt. daß die Sanditale - an Großmuth und Opfertoilligkeit; der Prinzessin sich nicht dergleicheng kann, daß jedenfalls teine fiir die an dere eine Lebensnothwendiakeit ist. Und da haben wir, wenn wir don« der Literatur. die ja doch immer der; Adglanz des Lebens ist, zur nächstens Wirklichkeit den Ausgangspunkt gesI fanden, der uns der Beantwortung der Frage: «Warurn gibt ei so wenige tiese Frauenfreundschaften?«s näher trägt. Weil sich die Fälle, in denen eine Frau der anderen, wofern sie ihr nicht Mutter oder Schwester ist, leben-nothwendig wäre, so selten« ereignen. Die Mehrzahl der Malt-T chcll WCOU M Isckhlllktsscll Alls, Mk sie zunächst eng an die Familie hin ; den, aus der sie ihren Ausgang ge « nommen haben, und sodann an den Mann, mit dein sie die eigene Familie gründen Das turze Zwischenreich ist ausgefüllt mit freundlichem, leich tem Vertebr, der in Gesellschaftens gemeinsamen Vluoiliigen etc. seinen Höhepuntt erreicht, und häusiq auch. schon mit dem szpineinspirlen von Jn 0eressen, die mit «ihnt'«, dem »Zukunf- — ttgen« zusammenhängen, einen ganz anderen Mittelpunkt betontntt. DieY Mütter, die teineeivegs toiinschen,« dasz ihre Töchter ohne Freundinnen ausrvachsen, ziehen die Mehrzahl ent schieden der Einzahl vor und bslegen es meist so einzurichten, daß die Wahl der Freundinnen, die man mit gutem Gewissen zur Geburtstag seier einluden kann. zu den sonstigen gesellschaftlichen Beziehungen des hausej stimmt. Jn der hauptsache ist diese Methode, mag sie auch man chen tindlichen Eigenrounsch schmerz lich durchtreuzerh nicht einmal zu vers werfen. Aber immerhin ist die Metho de der Vertehrsregulirung unter iuns gen Menschentindern der Entwicklunq fester Lebentbündnisse nicht eben günstig. Jn derFrauentvelt wird dieIreunds schast sich in idealer Bedeutung in größerem Umsange einstellen, sobald das Frauenleben an Inhalt gewinnt· Auch die wirthschastlichen Verhält nisse bereiten diesen neuen Inhalt in .bemertensrverther Weise var. Mehr als se lann heute auch die Frau einer zanderen Stufe und Michatt gewäh ren, da das wirths stliche und ge sellschasth Abhang teit estlhl vom Manne da geschwunden i , wo dg Wetb gelernt hat, auf eigenen Rissen zu stehen. Aus der materiellen Grund-M entwickeln sich dann auch ideale the. Nicht nur, da eine wahre, edle Freundschast das asein erwärmt und verschönt, He ist auch von großer ersieherischer Bedeutu , weil sie Hi ebu , OpferseeubigttFt und Irrt-a ung «teit an eine fremde JIWI hervorruft. s Die Im III sie Une — Mine. Marthe sog-tier, eine be liebte Pariser Schauspielerirn die sich auch mit eingehenden Modestudien be saßtr. bat einmal bar einem Pariser Publikum einen interessanten Vortrag über die Mode gehalten. »Die Mode entstand, als Weibesloletterie er Iwachte,q meint sie. »Sie ward im IAugenblirl geboren, da die Frau dem "Manne gesasen wollte, abernicht nur ihm, sondern in erster Linie sich selbst-« Und erläuternd södrt Mme. Rssgnier sort: »Denn. wenn das Weib sich schmückt und inszenirt, wenn es Altes combinirt und nach Neuem sabndet. wenn es die Architetten sei ner Schönheit immer wieder um ski sche Entwiirse anslebt, so geschieht das vor allen Dingen zur oersönlichm Genugthuung nnd erst in der Folge dazu, den Gegner Mann zu erobern. Man will uns zwar mit aller Gewalt zu dem Betenntnisse pressen. daß wir nur im Hinblick aus den Mann schön zufsein wünschen. daß wir unsern Putz nur oielgeltaltig machen. um sür ihn unsern Reizen neue Form zu ge ben. Das aber ist nicht unser ein ziger Ziel. Gewiss! Wir wollen ge sallen. das ist eine unserer instink tiosten Regungen. Allein hübsch möchten wir hauptsächlich sür uns selbst sein. Man schicke eine von uns Frauen nur aus eine oerlassene Jnsel. Man wird sehen, daß sie selbst fern von allen Menschen die Freude am Putz nicht einbüßen wird. Auch nur auf sich selbst angewiesen. wird sie sich bin und wieder eine frische Blume ins haar nesteln, notabene, wenn sie ei nen Spiegel zu ihrer Verfügung dat. Fehlte auch dieser, sie unterließe es nicht« sich ab und zu über einen Bach oder Fluß zu neigen, um sich nnr ja davon überzeugen zu lönnen, dasz sie angenehm zu betrachten ist« llnd lustig, mit ein paar Lichterchen schel mischer Ironie in den Augen kedauerte Mme. Its-guten »Die Männer mögen mir’s verzeihen, daß ich sie um eine hübsche Illusion ärmer maches« »Aber die Mode wlrlt so ost zer störend. Sie macht jene nicht schön, die es gar so gern sein wollen« Mit wahren Predigeralliiren ioetterte die reizende Schauspielerin gegen die Auswiichse der Mode. Eine beson ders leidenschaftliche Philippila galt den Riesenliiiten, die man zur Zeit Ludwige Nil trug. Man lennt ja die berüchtigten Coissüren mit den drei linlsseitig gestellten Rickesedern, die man in jenen Tagen trug. Die Frisuren waren damals »i-n »oui« arrangirt - Schnietterlinge. Vögel und aus Karton gemalte Amorelten schwebten darin, aber auch Früchte. ja selbst Gernüse trug man im haarr. Man erzählt, daß die Herzogin von Thurm-. die Tochter des Dur de Pentbissvre. im August 1774 mit ei nein »Im-il u nosnliinrsntik in set Oper erschien. aus dem man unter andern Motiven ihren Sohn, den Druc de Beaiijolaii« aus den Armen seiner ltlnime sabx serner einen Papagei. der eine Kirsche belchnöbelte, einen llei nen Reger und mehrere in Zislern auggesiihrte Haarornainentr. Mine. Elle-guter ging dei diesem Kapitel na türlich aus die colossalen gutgebilde der jüngsten Moden über. ie sindet es so jaminerschade, daß die hübsche sten Gesichtchen darunter verschwin den. »Wir Frauen diirien die Mode nicht erdulden, mir müssen sie lenken« Dieie Ansicht mochte Mine. Ri«-gnier zum Prinzip der gesarnmten Weib lichkeit erhoben wissen. »Wir müssen jede Mode, die uns unvortheilhast er scheint, eneraiich von nno weisen, und nur das fordern, was das Ebenmaß unserer Formen und die Anmuth un serer Ziiae in günstiges Licht rückt. Und dann noch eine-: die Mode darf uns nicht ausziehen, sie soll uns an ziehen. Sie soll uns schmücken. in dem sie nur ahnen läßt. Aber ja nicht allzuviel ahnen! Es gilt, die organischen Proportionen zu wahren. Der weibliche Körper selbst hat zu be stimmen, wie weit man der Mode folgen dari. Gerade jeyt ift die Kunst damit beschäftigt. das durch die Ta ges-mode ins Schtvanlen geeathene Gleichgewicht des Frauenleibeg wieder herzustellen.« Das ist Marthe Neig niers Meinung. Was ihre eigene, in Praxis oeranschaulichie lleberzeugung betrifft. io hält sie sich an »Das Ein iache mit origineller Note«. Da itand Mrne. Marthe stöanier am Schlusse ihrer Ausführungen wie der mitten in der Gegenwart, die von « ihr reizend verlörpert wird. llnd voll ILeidenschastlichleit betont sie, daß sie lsich gar nicht scheue, jene Kunst, die das Weib schmückt, besonders hoch zu halten« .Jrauen, die diese Kunst ne ieren. verstehen nicht, Frauen zu sein« oder haben aufgehört, es u ver stehen. Es sind Ieise Fernini innen, die von ihrem Geschlecht adschwenken. um den Mann zu copiren. Sie hö ren aus, Weib zu sein-« - —- B e w e i I. «Der Direktor spielt toohl eine große Rolle hier im Orts-« —- »O ja; wenn der Abends aus dem Wirthshau- fortgeht, wird sosort eine Flamme ausgedreht!« —- Scheidunss rund. Nich ter: «Welche Ursache ben Sie, sich von Ihrer ran scheiden zu lassen7« —- catte ( tenoseaph): «Spricht in der Minute M Haben-« W Muts-. Persische Eier. Man schneide ein paar gro Zwiebeln in recht feine Scheiben, ps ere fie mit Pa rita und röste sie in Butter gelb. ann lege man fie auf einen heißen Teller, träufle Citranenfaft darauf, damit sie recht saftig find, und lege Seheier aus die Zwiebelscheiben, gebe etwas Ket chup und Madeira in das Zwiebelfett. mache davon eine Sauce und gebe diese über die Eier. Beeffteat mit Sarbels len. Die gut getlapften Beeffiealz oder auch die, die man auJ geschah tem Fleifch zubereitet hat« werden ge falzen und beifeite gestellt. Den Ba den einer breiten Kasserble belegt man mit in feine Scheiben geschnittenem Speck und Scheiben von Mahrriiben, , Peterfilienwurzeln und einer Zwiebel, »legl die Steats darauf. giebt etwas : Fleisch- oder Knochenbriihe lim Noth Tsall Wasser mit etwas Butter) dat Jauf und läßt sie, gut zugedeckt, gar dunsten, wobei die Steals öfters ge ; wendet werden müssen. Wenn zuviel Brühe eintocht. muß etwas heifze LBriihe oder Wasser zugefügt werden. anefien hat man ungefähr sechs bis sieben Sardellen abgewafchen, ent grätet, fein gehackt und nebst einem Löffel fein gehackter Petetsilie in But ter durchgediiniteL giebt dies zu den Strass, läßt alles nochmals austa chen, schmeckt ab und richtet auf er wärmter Schüssel an. Selleriesuppe (französische Am, Zwei bis drei geschälte Selte rielnollen werden in Scheiben oder Wurfel geschnitten, ebenso 2 Pfund geschälte Kartoffeln« beides läßt man mit genügendem Wasser nebst Salz und ein wenig Mustatnuß sehr weich lachen. rührt die Flüssigkeit durch ein Sieb. bringt die Sappe. die man nach Belieben mit etwas Brühe Cauch Kno ckenbriihef mischen kann. wieder zum Rachen. schmeckt sie ab und stillt sie iiber in Butter geröstete Semmelwiiri fel. Schweins - Kotelette mit braunem swiebeldiiree. Die Schweinstateletten werden von dem überflüssigen eFett befreit. gut zuge ftugt getlodft. mit Salz. Pfeffer und Mehl beftöubt, in recht heiße, gelb gewordene Butter gelegt und auf beiden Seiten gebraten. Ungefähr 5 bis e; große Zwiebeln werden gefchiilt, in feine Scheiben geichnitten und in einer Kasserolle in heiß gemachter Butter hellbräunlich geröftet. Dazu giefzt man etwas Brühe, Wasser oder auch Bratenfaucr. fiigt Salz. Pfeffer und ein kleines Stückchen Zucker da zu. läßt alles tochen, bis die Zwiebeln weich find, rührt das Piiree durch ein feines Sieb, fchmeckt es ab und liifzt es iiber gelindem Feuer unter befiiins digem Nithren gut heiß werden« um es auf warm gehaltener Schüssel an zurichten Die Koteletten werden darauf oder rund herum gelegt. Gehackte pitante Schwei netotelette. Man hackt 1 Pfd. derbes magereg Schweinefleifch fein oder läßt es durch die Mafchine ge hen. Dazu gibt man U Pfund ge hackteg Rindsnierenfett, 2 bis s ent grätete Sardellen, l 2 in Milch ge weichte, wieder ausgedrückte kleine Milchbrode. Pfeffer, Salz. eine ge riebene. in etwas Butter gar gedün ftete Zwiebel, nach Bedarf, um die Masse gut haltbar zu machen, etwas geriebene Semmel, formt flache tote lettartige Scheiben davon, wendet sie in Ei und geriebener Semniel und briit fie in zerlassenen hellbrassn ge machter Butter oder in halb Schmalz, halb Butter auf beiden Seiten schön bräunlich. Leber - Käfe. Eine Schweins oder Kalbsleber wird abgehäutet, mit iiber dem Feuer zu einem Brei abge riihrten guten Semmeln, 148 Pfund gehackten Sardellen, 2 Eiern. zwei in Butter gediimpften Schalotten, 14 Pfund geriebenem Parmefantäfe, et was feingebackten Kräutern, fowie mit Salz, Pfeffer und Muttatnufs gut bermifcht, in eine mit Butter aut geftrichene Form gethan, mit gedutters tem Papier bedeckt und bei mäßiger sitze ungefähr 1153 Stunde lang e backen. Nachdem der Käfe in ger Form erkaltet ist« taucht man lehtere in heifzes Wasser, ftiir t den Käse auf eine Schtissel und be reicht ihn mit Fleifchgslacec wevrarenedsutwurn Da zu nimmt man breite frische Blut tvurst, die gut talt geworden ist, schneidet sie in Scheiben. wendet diese in Mehl und briit sie unter vorsichti gem einmaligen Umivenden in steigen der Butter aus der sinken Psanne bräunlich und trotz. Mu aus heiser Schüssel gereicht werden. Dazu Kar tosseln in der Schale, Senf und ein gelegte rotbe Rüben. Gemüsesalat mit Leber schnitte n· Blumentohl wird in Salzwasser weich gekocht, ebenso Schwarzrourzeln, nachdem sie ein paar Stunden in Salz- und Essistvasser gelegen haben. Beides läßt man ab trapsen, theilt die Schwur wurzeln in fingerlange Stücke, den lumenlohl in Röschem zerlchneidet den dicken Stiel in Scheiben, nimmt aus einer Büchse Schnittspargel und arrangirt alle-, den Blumenlodl in der Mitte, Spargel und Schwarz-pur el rund herum, zu einem herge. n de träufelt den noch warmen Snlst mit Estra pnessig, reithlisy mit gutem Spei eiil und liist ihn ein me Stunden recht kalt W '