. .»Ws.·s,--s.—-s.ss« q - (10. FariseiungJ »So geben Sie mir Jhre Adresse. Wenn ich nach reiflicher Ueberlegung den Wunsch hegen sollte, Jhrem An erbieten näherzutretem wer-de ich le nen eine Nachricht zukommen lassen iiber die Zeit meines Besuches. Hier her aber diirfen Sie nicht nach ein mal zurückkehren Jch verbiete es Ihnen ans das Allerbestimintestek ,.Jch habe gewiß teine Veranlas sung, mich Ihnen auszudrängen — Alsd innerhalb dreier Tage, nicht wahr? »Ich sagte ei Ihnen bereits-if »So will ich nicht länger lästig fal len Jch empfehle mich gehorsamst. Es geht hier hinaus, wenn ich nicht irre.«' »Nein, dort durch jene Thür. Und dann über den Gang. Denn ich möchte Sie ersuchen, die Hintertreppe zu be nahen-" »Wie Sie befehlen —- ich bin nicht bochiniithig. Frau Fleknrningt Noch einmal: gehorsamer Diener!« Sie erwiderte seinen Gruß nicht« und sobald er hinaus war, brach ihre so bange behauptete Widerstande-i trasst zusammen. Sie ließ sich in den nächsten Sessel fallen und drückte ihr Taschentuch vor die Augen· Hart wig Langharnniers blöde Augen aber ließen ihn troh der Zurechtweisnng doch die Thiir zum hintertarridor verfehlen. Er gerieth wieder in den vorderen Gang und wäre dort beinahe mit einein Deren zufammengeprallt, der eben iin Begriff war, seinen Ueberroct abzulegen Berlegen mur melte er eine Entschuldigung und da er gleichzeitig wieder einen seiner trnmpfartigen Huftenansiille hatte« faßte ihn Doktor herniann Artner der eben das hausinädchen hineinge schickt hatte, um ihn hei den Damen anzumelden mit dem natürlichen Interesse des Arztes unwillkürlich et was schärfer ins Auge. »Ein Tadestandidatl· dachte er mitleidig als sein Blick über das Vohltvnngige Antlitz und die hagere, gebeugt-e Gestalt hinssreiste. Dann aber nahmen feine Gedanten lehr schnell eine andere Richtung; denn die Dienerin lehrte mit dem Bescheid zurück: «Das gnädiae Fräulein läßt den Herrn Dotter bitten: 12. Kapitel. Ueberraschi blieb hermann Artner stehen. als er den ersten Schritt in das Wohnzimrner gethan Jn einer so kostbaren nnd so versiihrerischrn Toilette hatte er Eise Ilemrning nie zuvor gesehen. Wie eine Prinzessin stund sie da in ihrem lichtblanem von einer seinen Wolle durchsichtiger wei ßer Spitzen eingehülllen Kleide. Ihre herrlich gest-ernten Schuliern und Arme waren unbedecki; der schlanke Salz aber schien sich anknntlxig zu neigen unter der Las der in lasen Wellen ausgestrckten schimmernden Humassen Lächelnd beobachtete sie den Ein druck, den ihre Erscheinung aus ihn hervorbrachte. Dann streifte sie rasch den langen, schwedischen Handschuh wieder ab, den sie bereits angelegt hatte, und strecke ihm ihre schöne, von Juwelen sunlelnde hand entge M »Aust- TQ mein Freunds Wes halb denn so W «M ich seit Use-Ie- Mtl der serv-Mutes MS Wie schön Sie Hing-Fräulein Cis- —— wie blendend f »Ach, nicht doch! Sollte man nicht glauben, Sie sähen mich heute zum erstenmal! Aber wir brauchen uns gar nicht soviel Zwang anzulhun«, fiiglk sce mit gedämpfter Stimme hinzu, nachdem sie einen Blick hinter sich ge worfen. 0Iiir den Moment wenig-· steni sind wir allein." Ochs-them um die frischen Blu men auf ihrer Schulter und an ihrem Gürtel nicht zu zerdrückem zog er sie an sich. Und sie bot ihm ohne Scheu « ihre rosisen Lippen. «Diuch einen glücklichen Zufall. nicht wahrs« fragte er wie mit leisem Sondan nachdem er sie geküßt hatte «Denn Deine-a Vemiklsen habe ich di Iunsi böses Alleinleini doch wohl M z- Mk « »Wie- sesnden —- neinl Denn « N nahte in Ist nicht, ob ich Dich er Mtses W. sitt find nicht ge vsde Viele inr Fli- etitithien Freu III Ue sserliiM LiebsterP HWUMIMHOJIBU ,D Ist In seitens an ihrem Aal-tin »Ist di Mil« wiederholt ei als s Inn-seh Und sie ne M Ists dein Strauß an ihrer Trill i» sich W Iplentnplpe los· die sise ihm reichte, nachdem sie sie an ihre Lippen gedrückt aNimm sie all ein Zeiten« daß ich heute Abend immer an Dich« denken werde. Ach. warum kannst Du nicht mit uns gehem« · «thhossttg, tclfdeneroe ote unum lichen, siir »die Du Dich geschmückt hast. Du gehst also aus einen Ball?« .O, es ist nicht gerade ein Ball — nur eine tleine Tanzgesellschaft bei den Rodenbergss. Ader ich mußte aus Manias Geheiß durchaus dies Kleid anziehen. Frau Lizzie legt sehr viel Gewicht auf schöne Toiletten. Und sie hat eine so spitze Zunge.« Wie ein leichter Schatten flog es til-er hermann Artners Gesicht. »Ja den Rodenbergs aslfoi Und davon sagtest Du mir tein Wort, als bei meinem Besuche vor drei Tagen oon allen möglichen bevorstehenden Diners und Soireen die Rede war?'· »Wirtlich? That ich es nichts« gab sie unbefangen zurück. »Dann hatte ich ee wohl vergessen. Und es lann Dir jedenfalls als ein Beweis .gelten daß ich inich nicht sonderlich daraus gefreut hat-VI i Uebrigens wirst Du bei den Ro sdenbergs oermuthlich auch meinen Bruder treffen.« H »So?" saate sie leichthin. »Mit »seiner Frau?« »Gewiß! Wenn er überhaupt hin geht, geht er sicherlich nicht ohne sie." .Nua, es wäre doch am Ende be jgreiflich wenn sie sich noch nicht in größere Gesellschaften wagte. Wagt sie sich doch. wie es scheint, nicht ein mal zu mir.« «Du darfst ihr deshalb nicht zür nen. Es liegen da Umstände por, die es meinem Bruder vorläufig in der That unmöglich machen. sie Tei ner Mutter zuzuführen." ; »Ich habe davon reden hören, als er vor einer Woche hier war. Es handelt sich um diese abscheulichen.. undanlbaren LornsenH, nicht wahr?« »Es handelt sich um sie. Aber Du follteft nicht so wegwerfend von ihnen sprechen, liebe Elfel Darüber, ob fie» »den Vorwurf der llndantharteit ver-E jdienem vermag ich mich nicht zu zäusiern Abscheulich aber sind sie je ,detrfsslls nicht. s ·Woher weißt Du das fo genaUTI Bist Du denn auch mit ihnen be lannt2« « Fräulein Eifriede Lornien befand sich während einiger Tage in meiner ärztlichen Behandlung.« - »Ach, wie interessant! Es geschah snatiirlich auf die Empfehlung Dei Ynes Bruders hin, daß sie gerade Dich zum Arzte wählte?'· »Nicht eigentlich. Es war oielmehri ein Zufall. der es so fiigtr.« i I. Eise erwartete wohl, dass er nochs mehr sagen würde. Und da ers schwieg, warf sie anscheinend gleich-i gültig hin: s « »Wie ich gehört habe, ist sie Tön-" kzerin geworden oder etwas derglei jchen.' i »Sie war turze Zeit Schauspie ,lerin. Aber ez waren die edelsten ZBeweggriindtz die sie bestimmt hatten, Huni Theater zu aehen. Denn sie hat ,nicht nur sich selbst. sondern auch ihre jiingere Schwester jue rhalten. Und sie schreckte vor keinem Opfer zurüc, um diesem liebevollen jungen Mäd chen die Vollendung seiner animali schen Ausbildung zu ernesgiichenf «Nun, das Opfer war wohl nicht gar so groß. Diese GattMS Its DA ssmeu pflegt sich. wie ich ges-ZU hob-. in dein Treiben hinter den Kulisien iehr wohl zu Fehler-X Jhre Erwiderung hatte einen ge reizten Klang, und über ihrer Na senwurzel war wieder die tleine Un mutiysfalte, vie sich sehr leicht dort einstellte. Peinlich berührt schwieg Hermann ein paar Seil-reden lang, um dann mit etwas gezwungener Freundlichteit zu sagen: »Wenn Du bei den Rodenbergs mit meiner Schwägerin zufammen trifflt, wie wirst Du ihr dann begeg nen?« »Das hängt wohl von der Art ah, in der Dein Bruder mich mit ihr be kannt macht. Jedenfalls werde ich darauf bedacht fein. alles zu vermei den, was mir als Ausdringlichteit eingelegt werden könnte- Manto . hat herrn Noli srtner mit liebens - losrpigfter Dringtichteit aufgefor - Fert, ihr · seine Gattin zuzusiihrenz ; ich hohe ihm gesagt, daß ich mich daran freue, ihre Betanntfchatt zu s machen. Und er hat uns trosdekn teinen Besuch mit ihr gemacht Mein Verhalten ist nrir dadurch eigentlich ilchon mit aller wünschen-werthen Klarheit wrsefchriehen.« »Ich bedanke aufrichtig, daß die I wem-M- e« is gefügt hats-u; am ich fes-e unter den obwaltenden Um ständen keine Möglichieit, etwas da ran zu ändern. Und find-est Du nicht. iiebsie Eife, daß dieser Verhält nisse mir jeht geradezu die Verpflich tung auferlegen, mich Deine-: Mutter zu erklären? Jch verhehle Dir nicht« daß ich die Heimlichkeit ihr gegeniibet mehr und mehr ais einen veiniichen und unser nicht ganz würdigen Zu , stand empfinde.« »Du wirft inir atso durchaus vie Freude verderben, die ich daran habe? Tas wäre nicht hübsch Ein paar Wochen wenigstens wirft Du- die fürchterliche Last dieses Geheimnitses doch wohl noch tragen tönnen Ich möchte wirklich nicht« dass Manier vor meinem Geburtstage etwas davon er fährt. Dann aber. das verspreche ich Dir, Du ungeduldiger Mann, werde ich tnir als liebstes Geschenk ihre Einwilligung erbitten.'· »Was bleibt mir anders übrig als mich Teineni Gebot zu siigenl Aber ich wünschte wahrhaftig, daß ich Dir »meine Willstihrigteit auf eine andere Art beweisen diirfte als gerade auf diese.« Seine ernste Miene mißsiel br. Und als wallteTie damit die Worte aus seine-n Antlitz rerscheuchen. trat sie auf ihn zu, nahm seinen Kopi» zwischen ihre Hände und tiißte ihni aus die Stirn. »Ist Dir's denn nicht gen-ig, daß Du meiner gewiß bist, Liebster? Aber still ——— ich höre meine Mutter tominen.«' Sie zog sich rasch in eine schickliche Entfernung von ihni zuriick. Und es war hohe Zeit dazu gewesen; denn schon iin nächsten Augenblick stand Frau Flenimina in der Thür. Die Anwesenheit des Doktors bedeutete ihr ersichtlich eine recht unerwiinschte Ueberraschung; denn wenn sie es auch iiber sich gewann, ihn mit der ge fwohnten Freundlichteil zu begrü jßem sandte sie doch hinter seinem ,Riieten einen vorwurfsvollen Blick zu Lihrer Tochter hinüber. « »Wie schade. lieber Herr Doktor, daß wir das Vergnügen Jhrer Ge sellschaft heute nur so turze Zeit ge nießen können. Jch hatte eigentlich halb und halb erwartet. Sie ebenfalls bei den Rodenberg zu sinden.« « »Ich habe teine Beziehungen zu dein Kompagnon meines Bruder-, gnädige Frank« »Aber Jhr Herr Bruder wird dort sein. nicht wahr-? »Ich oerrnuthe es. »Seht aber will ich Sie nicht länger aufhalten. Ge statten Sie mir« meine Damen, mich Jhnen zu empfehlen und Jhnen ei nen vergnügten Abend zu wünschen« Er tiißte Frau Ziennning und dann auch Fräulein Use die hand» Die fchlxnten Finger des jungen Mädchens sagten ihm durch einen träftigen Druck. was ihre Lippen nicht aussprechen konnten, und be deutsani legte sie ihre Linte auf den Strauß. aus dein sie vorhin die Ro sentnospe genommen. Sobald er ge gangen war, wars Frau Flemnting die löchelnde Maske ab, dir sie nur mit Mühe in feiner Gegenwart fest gehalten. »Was hat er Dir von feinem Bru der gesagt, Elle? Warum hat Rolf Artner feinen Besuch nicht wieder holt? Führt er wirtlich Feindsch ges gegen unt im Schilde?« j »Das sind viele Itzden aus ein mal, Manns Viel mehr jedenfalls-, als ich zu beantworten vermag. Denn wir haben oon seinem Bruder über haupt nicht gesprochen« »Um so schlimmen Denn wenn er Freundtichej von ihtn zu sagen wüß te, hätte er es gewiß nicht unter lasen-« »Ja welcher Aufregung Du Dich schon wieder Mindest? Jst denn neuerdings etwas Besonderes gesche Mk »Das Widenvarttqne, wag nur nur immer- hätte geschehen tönnen Und da Du in dieser unglückseligen Angelegenheit doch wohl schon das meiste errathen hast« magst Du nun in Gottes Namen alles wissen. Wenn. Rats Artner mit seinen angelündig ten Absichten Ernst macht, wird es ihm nicht schwer fallen, uns zu Grunde zu richten. Er ist gerade im rechten Augenblick gekommen. urn sich ohne große Mühe des Mittels dazu zu oersichern.« »Du siehst Gespenster-, Mama8 Was Du fürchtest, ist ja ganz unmöglich« »Don mich an und urtheile selbst, ob ei unmöglich ist. Jch habe Die neulich von Dotnmenten gesprochen, aus vie sich die Ansprüche der Lern senschen Erben grünt-en nnd deren Nichtoorhondensein damals ihre Ab toeisuns zur Folge hatte. Du erin nersi Dich dessen, nicht wahr?« »Jowohl, Mama -— ich erinnere mich sehr gut.« »Nun wohl —- diese verschwunde nen Dei-merkte find fest olsslich aus geiancht. Und sie befinden sich in den häan eines Menschen« der ent schlossen ist, sie an den Meistbietens den zu vertan-sein« Eises Mrznna toar nicht so stoß, alt ihre Mutter es erwartet ho ben mochte. Sie nahn lich sorgfäl tig in acht, ihre empsindliche Teilette nicht in Unordnung zu bringen« als sie sich an der Seite der Frau Flems ming niederließ. Und es klang fast befremdlich ruhig. als sie sagte: .Wenn ej wirtlich so ist. Man-a, und wenn Du Dich nicht etwa von einem Betrüger tpft einschiichtern lass sen, werden wir eben die Meistbies tenden fein müssen. Aber Du mußt mir alles erzählen. damit wir ge meinsam iiberlegen können, was wir zu thun haben.' Wahricheinlich hätte es dieser Ales iorderung laum bedurst, um die Wittwe zu einer Preiegatze ilyres so lang gehüteteu Geheimnissei zu be wegen. Sie war sonst eine entschlei sene und thatträftige Frau, die ity rem nicht immer vom Glilet begün stigten Gatten in mancher schwierigen Situation mit Klugheit und Wil lensftiirte beigestanden. Das Er lebniß der letzten Stunde aber hatte sie in io hohem Maße überrascht nnd beunruhigL daß sie ein dringendes Verlangen danach sühlte die schwere Last der Verantwortung. die se plisp lich auf ihre Schultern gefallen war, mit einem andern Wesen zu theilen Und sie hatte eine so hohe Meinung Von der Letensllnadeit wie von der -o-·« cnckgic lykcp ichclltll Eckchtclllthrk daß es sie leine Ueberwindung kostete. heute zu ihr zu sprechen. wie sie etwa— zu einer gleichaltrigen Freundin ge sprochen hat-en würde. Auch olo der Wogen. der sie zu den Rodenbergs bringen sollte, schon längst oorgesahren wer, saßen die reiben Damen noch immer in ernster Unterhaltung bei einander. Aber Frau Flernnring war jetzt vie-l weni ger aufgeregt als vorhin, und in un verhehltern rniitterlicbmi Stolze blick te sie auf ihre Tochter, deren koltixliis iige Entfchlosienbeit auch ihr das verlorene Selbstvertrauen wiederge geben hatte. »Am wir haben uns vollkommen verstanden. Mem-II faßte iklie noch einmal das Ergebnis ihrer Bespre chung zusammen .Du wirst Dich innerhalb der von diesem Zeugs-am iner gestellten Frist in den Besis der Dolurnente bringen und daraus be dacht sein. Riß nichts in seinen hän Ven zurückbleibt, wag ihm als ein Mittel zu neuen Erpressunoen dienen tönnte. Ich aber nehme Rols Art ner ganz allein auf mich. Von ihm dessen darfst Du Dich versichert hol ten, haben wir nichts zu iiirchten.« « Sie hatte tein Wort de- Tadels und nicht den ieifesten Ausdruck der Entrüstung gehabt siir bie oon ihrer« Mutter enthiillten Vorgänge denen! das Fiemming'icl;e Vermögen feinen! Ursprung verdankt. Und in eineinj io herzlichen Einvernehmen« wie ei? feit langer seit nicht mehr zwischen1 ihnen bestanden hatte, traten fre, ini ihre seidenen Abenbmäntet eingesi hüllt und in die weißen Polster der Equipoge geichrniegh oen Wegsnaeh der Rodenberg'fchen Wohnung nn. 152.Kapitel. Die lleine Flugeinanderfeyieng die Rolf Armee ain Tage Dieser Moden berg'schen Geiellsetait mit seiner Gat tin gehabt t,--.1tte« verdiente sicherlich kaum den Namen eines ehelichen Zwiste5. Es nJIr im Grunde nicht-· anderes-s gewesen, eile die etioag un freundliche Ablehnung einer von Mino ausgesprochenen Bitte. lind Nolf dachte gewiß nicht entfernt do ran, das; er seine junge Frau em pfindlich getränkt haben könnte. Sie hatte ihn gebeten, ihr den Be such der von seinein Kompagnon ver anstalteten Soiree zu erlassen. Aber sie war zu ehrlich gewesen, diefen Wunsch niik einem ooraeschiitzten Un ivohlsein oder einer anderen Noth litge zn begründen Und weil sie es nicht gethan, sondern ganz aufrichtig ertlärt hatte, sie fürchte sich vor den vielen fremden Menschen« fin die sie ohne Zweifel wieder ein Gegenstand net-gierigen Interesses sein würde, »Heute sie zum ersten Male sehr ge reizie, ja beinahe heftige Worte aus dein Munde ihres Mannes vernehmen rniifsen Er hatte sie wegen ihrer Zurück haltung gegen Frau Lizzie Hoden derg scharf getadelt und nachdriicklich ertliirt, daß es einfach ihre Pflicht sei, solche thörichte Menschenscheu nicht in sich aufkommen zu lassen. Jedes seiner Worte hatte ihr verrathen. wie wenig er init ihr zufrieden sei. Und swa- er oon ihrein beschränkten Ge sichtikreij nnd ihrer eigensinnigen Ub fchlteßnns gegen alles unbequeine Rette gesagt hatte, war toohl danach anse thnn gewesen, fie sie deriehen Aber Iniina hatte keinen Herqu gemacht, sich sie rechtfertigen In deintithigeni Schweigen hatte fie das Ldpfchen gesenkt, inn fich ohne spei tenei Widerstreben setnern Willen zu fiigein Obwohl ini Grunde tetne von den kostbaren Ioitetten die Frau Ro denbeek schon in den erften Tagen noch ihrer Intunfi für sie ausgewählt hat te, ihrem eigenen Geschmack entsprach, hatte sie doch das elegantefte von die fen Kleidern angezogen und sich ans sonst so hübsch a!s möglich zu machen gesucht. Vielleicht. weil ihn feine vo rige Schrofiheit nun doch ein wenig gereute, sagte ihr Rviji ein paar freundliche Worte iiber ihr Aussehen. Und sie lächelte ihm so liebenswürdig zu, dnß er ganz sicher war. es sei von jener Unterredung her auch nicht der leiseste Rest einer Zustimmung in ih rer Seele zurückgeblieben Er selbst war beim Ausbruch in der glücklichften Laune. Ueber feiner eigenen Gesprächigieit entging ihm Tuimas Schmeigtarnieit während der ziemlich langen Fahrt. Und er fühlte nicht einmal das Zittern der auf sei nem Arme ruhenden rrernen Dono. ai er hoch aufgerichtet in der ganzen Pracht seiner männlichen Schönheit mit ihr die glänzenden Räume der Rodenberg’schen Wohnung betrat. Sein Kompagnon fchiittelte ihm die Hand und sliifterte ihm ein paar schmeichelhaite Worte über Tuimas reizende Erscheinung zu. Frau Liz zie aber gab ihrem Entzücken in so überlauter und so überlchioenglicher Weise Anspruch daß die junge Sa moanerin unter ihrer bronzesarbigen Haut heiß erriithete und bei den Vorstellungen in ihrer Befangenheit einiae lteine Ungeschiitlichteiten be oing, deren sie sich unter andern lim stönden gewiß nicht schuldig gemacht hätte. « llngliicklicherioeise sing Rolf eine spöttische Bewertung aui. die eine Dame in seiner Mibe halblaut gegen ihre Nachbarin machte. Sie ärgerte ihn. Und als Tuinia gleich nachher zu ihm biniibersah, rrie sie eo nach sei ner Meinung viel zu häufig that, zeigte er ihr »ein finsteres Gesicht. F »Ei. warum so ernst, lieber iFreundsp ertlang in diesem Augen kblicl neben ihm die helle Stimme der HFrau Rodenberg. ..Sind Sie etwa Hmit der Tiichdame nicht zuirieden, die ich Ihnen bestimmt habe? lind ich hatte es dabei doch so gut mit Ihnen im Zinne.« tFortsehung solgt.) —--—-.— Kometen und Weinjahre. Mancherlei llnheil schreiot der Voltsalaube der Erscheinung der feuri aen Himmelsboten zu. Weltuntergana, Krieg. Theueruna, Pestilenz und Un-; qliia in Fülle solten die Kometen den; Grdbeioohnern bringen. Um so auf-— - sallender ift es, daß ihnen auch einei gute Begleiterfcheinung beigemessen wird. Jn den Weingegenden besteht nämlich die Ansicht, daß ein Kometen iirhr auch ein ganz vorzügliches Wein sahr sei. und wirtlich, roenn man die Erscheinungojahre grossersiometen mit den Vermerten in alten Chroniten und sogar noch mit Aufzeichnungen neue rer Zeit vergleiGJ, so fällt uns ins Auge. dass in den weitaus meisten Ko metenjahren vorzügliche Wein und fbstjabre waren. Jm Jahre trif« erschien der erste Komet, bei dem die europiiischen Beobachtungen mit den chinesischen übereinstimmen Dieses Kometenjsihr brachte einen iiberaue reichen Weinherbst und tvird auch in Sachlen alr- heroorraaendeo Weinsahr vermertt. Der sogenannte Melanchs tbonsche Komet im Jahre 15545 brachte ebenfalls vielen und guten Wein, auchl wuchs damals ein vorzügliches Dlsft,; das vielfach als »Nometobst'· bezeichnet wurde· Aehnlich ging es in dem to metenreichen Jahre 16187 auch da war »der Wein von besonderer Güte und ;Menge. Der glänzende Komet deel JJahres MLO toar von einem sehr friis l shen Weinberbst begleitet, die Thronit loermertt turz und bündig: ,.Viel und guter Wein« Das Jahr l744 brachte4 mit der Erscheinung eines prachtvollen s Kometen auch einen sehr guten Weins Die im Jahre 1759 erfolgte erste vors T ansoertiindete Wiedertehr de- halten-s lchen Kometen zeichnete fich ebenfalls. durch die Begleiterscheinnng eines trefflichen Weinbauee aus. Jm Jahre 1826 wurde der Biriafche Komet ent deelt, und das Weinbuch bemerkt »Viel Wein. voller herbst·’. susnahrnsweife war diesmal die Qualität etwas ge einger· Viel und guten Wein brachte das Kometensahr Bot Beamtens rverth ist noch der hervorragende Wein des Jahres 1858. wo einer der pracht oollsten Kometen auftauchte. Die Chronik verzeichnet in diesem Zeitab schnitt: »Viel und auter Wein, nahezu ein voller Herbst. selir aute Qualiii1«. lieber den Jahrgang 1811 lieszen sich« wie BogermanmJordonn in seiner Geschickie des Weint-ones schreibt, be sondere Bücher adsassen. Auch die Dichter haben des Weines dieses « ah: eee gedacht. So Goethe (westöstl cher Divam das Schenkenbuch, dem Kell net-sc »Wer mir Wein bringt, sehe mich sreundlich an, sonst triidt sich der Eilser ins Glase.« Das Weinbuch schreibt über diesen ersttlassigen Trop sen: Beriihmtes, großartiges Wein jshe allererster Klasse, Kometenwein Seit 1783 wurde tein solcher Wein er zielt. als wie in diesem Jahre. Der Winter war sedr gelind und ohne Eis und Schnee schnell vorüber, das Friibg sahe und mit demselben die Begetation begann im Februar, im Mai waren die Weinstöcke in voller Blüte und die Trauben zu Mariii Geburt völlig reis, aus heinrich wurden die sriih schwar zen gespendet Cdem Weinheiligen ge ppsert, seht in derPsalz W Gebrauch, W dem ht. Cyriatuil Was ein voller Herbst site den Winzer und siit ein ganzes weinbnutteibendes Land bedeu tet. weiß nur ver Bewohner dieser Ge genden genau zu beurtheilem Wenn ver Volk-glaube recht behält, so viicste auf das Kometeniahk 1910 den Wein baueen, vie schon längst ein gutes Weinjahr etsehnen, glückt-ringend sein« Die Aussteuer einer Kaiserin. Als im Februar 1810, also gerade vor hundert Jahren, die Verhandlun gen zwischen den Bissen von Paris und Wien wegen der Bermiihlung Nape leons l. nrit der Erzherzogin Marie Luise zum Abschluß gekommen waren. gab der Kaiser die nötigen Anweisun gen fiir den Trousseau seiner zukünfti gen Gemahlin. Tag und Nacht sollte daran gearbeitet werden, damit sie bei ihrer Antunst alles fertig vorsände. Bei solchen Gelegenheiten tnirterte der grosse Mann nicht« er setzte zu diesem Zweit die Summe von 800.000 Franks auil. Persönlieh tiimnierte er sich unt alle-, liesz sieh die Muster darlegen und erlliirte sieh damit einverstanden oder befahl Aenderunaen nach seinem Oe schmaet. Sein besonderes Augenmerk richtete er wohl aus die sogenannten .,arand hctbite«. deren acht in Auftrag gegeben wurden, darunter das preiehtig gestickte hochzeitstleid. das 12.000 France bastete, während die übrigen im Preise von IW7MI Franc sabwanlten Dazu tamen vier Schlepp tleider aus gestielter Seide oder gextäo tem Titll im Preise von Moos Franks, sechs B.illlleidrr, die zwischen km und 2500 France iosteten, zwei Dunend Gesellschaftglleider zu M« 2500 Franks, zwei Kleider fiir Reprä sentationszweete aus Reisen aus wei szer Seide und silbergestiettem Tiill zu 3000 und III-) Franks. zwei andere zu demselben Zweck isn Preise von 1200 und 1500 France-. Der beriihm teile Pariser Damenschneider jener Zeit, Leron, der diese lostbaren Nostiii me liefern, ausserdem auch sechzig Hüte, stellte eine Rechnung iiber 124, 137 Fraan aus« Sehr tief muszte der Kaiser auch fiir das Leinenzeug des Trousseaus in die Tasche greifen. denn es waren nicht weniger als zwölf Dutzend Hemden aus«- spitzenbesestem Batist in Aussicht genommen, achtzig Dttnend Taschentiicher, zum Theil ebenfalls mit Spitzen aarniert und reich gestiat. Dieselbe Anzahl hand tiieher aus der feinsten Leinewand vierundzwanzig FristernriinteL ebenso viele Nachthauden, zwölf Morgenlleis der aus gestiettem Monsseline oder ge stiatent Batist. von denen das tast dnrste 5000 Franks kostete. Im gan zen belief sich die Rechnung siir solche Ioilettengegenstande auf fast 95.000 Franks, die fiir Spisen auf mehr alsl ist«-IN die Aaschtnirschals losteten litt-ist« siir ztrsiils Dtthend Strümpfe liest sich der Lieferant 4572 France zahlen. Ein Reifenecesfaire. dao Ge genstande aus gediegenem Golde ent isielt. stand auf der Liste mit der Zum-ne vson annähernd 253900 Irr-. Iie Gesamtrechnungen fiir den Ironi ieau betrugen 419,00(I France statt der WANT-L die Nitvoleon dazu ange setzt hatte. Da er sich iibervortkeilt glaubte, so liefz er einfach, trie er eH oft bei Rechnungen seiner ersten itse niahlim der verschwenderischen Jose pbine, gethan hatte, Abstriche txt-schen. aber sie nocren laum der Rede irr-erlit. Von wahrhaft laiseelsctser Freigebig seit erwies er sich für den Schmuck, den er der österreichischen Kaisertoehter alz Hochzeitsgabe überreichen wollte. Da war zunächst ein grosser Diamant iehnnut, aus einem Diadent, Ohrrin gen. zwei Anat-anderm einem hals band und eine Krone bestehend, im Ge sammtwerthe von :z,325,000 Franks: dann ein Perlenscknnuck, der iiber eine halbe Million toftete. ein anderer aus Smaragden und Brillantern auf 290, 000 Fraan geschäsh einer aus Osm len und Brillanten zu 276,000 Frei. »Mit den zwiils großen Qrillantem die »das fiir seine zweite Gemahlin be Ystimmte Porträt des Kaisers umga ben, beliefsieh der Wert deo Juwelen selrnrutts, den er flir sie anfertigen liest, auf mehr als 4,(i63.000 Franc-. Als Rapoleon gestiirzt war sund schon vorher), hat ihm die Dabsbure gerin, wie die Geschichte weih, mit schnödestem Undant und häßlicher lin trrue seine Giite gelitan ED« Andrew Carnegie behauptet, es gebe in diesem Lande nur zwei wahrhaft große Männer. Den Namen des on veken hat er nicht verraten i i i Die Dichter in der Stadt New York sollen eine Union gebildet haben. Opf fenllich gehen sie nun auch bald an den Streit. . . . Phlegrnntiiche Menschen sind die Janatilet der Bequemlichkeit O i i Wer aus sich nichts zu machen toei , Hals dem machen sich andere auch n t f I I heutzutage haben lp viele teine Le bensfreude niede, weil sie nur Lebens zeit-eß haben wollen. i I f Unter ihrer Pflicht verstehen ums-Oe unserer Geleigeber das, was andere tun sollen. J,