Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, April 01, 1910, Zweiter Theil, Image 11

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    Wknkt Schreibebrief non
Umi- Imkstmgsi.
W
No. 508. Well, Mister Edithor,
Se könne mich jage was Se wolle, ich
fühle es in met Lohns-, der Spring is
da un da is tein Juhs tahtrngc Die
Wedesweitern sagt, ich sollt tein Mis
teht mache, hefor daß vie drei böse
Heilige vorbei wäre, tönnt mer noch
nit an gutes Wetter iiggere nn dann
mär de Senkt Petrictedeh auch noch da
un immerhauph sie deht et- an ihre
Kerne fühle, daß das gute Wetter nit
Stand halte deht. Der Philipp, dar
alte KameeL sagt, er hätt in e sonnt
gee- Fiehling in fein rechtshiindiae
Fuß un das wäre e ichuwres Sein,
daß es noch emal talt iver'n deht.
Seil is arviver altes dummer Taht.
Daß Spring hier is, daior hen ich
ganz annere Sein-. wo immer recht
sin un immer eintreffe. Jn die erichte
Lein is die Iemperetschuhr e gutes
Deit meilder: die ganze Menschheit
hat e Kalt un wo mer geht un steht da
hört mer ichniessr. Die Tragftohrg
vertanfe ganz unaeahnte Kmnntitkeete
tin-einein, warum? bitt-he die jtietsetg
wolle sieh ihr statt turire· Das sin
alles Seins von den Spring. Das is
amwer noch nit all. Geitern war der
erschte GreindohrgensMann an die
Striet un hat die große Arie auH die
Luhtfchin von Lämmermeier un die
Leonore un den Lauterdächer gespielt.
All die Lehdieg in die Nehberhutt hen
an die offene Winde-e gestanne un hen
zugehört un hen wie der tteine Mon
tie mit den Tinntopp erum komme is.
mit die größte Bereitwilliateit en
Pennie for ihre Frühjahrenefiidle aes
opfert. Das is any-ver immer noch nit
alles. Die Aids hen ihre Schiehtg in
die Getret gefchmisse un ihre Schtrtts
in den Kelter un se fin jeyt jede freie
Minnit an die Stritt im spie-e Mnr
bei-. Well, wolle Ze noch mehrPruhits
Un dann da tin die Spanier-! Wenn
es Winter ie, un es is takt, dann sin’
ie willing einiges zu fresse was se
finnr. Einiges Brattrimmelche odder
Etietelche Pohtehto wo mer se hin
werie duht. das picke se auf un freue
tlQ als wenn ek- rser ueIrr arti-are tum.
Nestern den ich genolytißL wie der alte
Evatzie, wo sei Hetttwarter in unsere
Johrd mache dum, komme is un sei
Spitze auae iwwerall hat erirntchrceiie
!.rsie. lkr is dann schließlkch nach den
Platz gefloge, wo die Kirschen Rein
isentg liege onlin. An jedem Ziictelcke
Eliottyieto bat er errunaeictmimpert un
spat dabei e Wohs gemacht, als wenn
er itattliwtkereul neiirine iollt. Er hat
Die liatdetos nit aetoticht un wie er
knich an Den Windoh hat stebn sehn,
Ia hat er so e spöttisches Fehg ge
macht, als wenn er sage wi:llt: »JS
das auch e Fresse sor en aebildete
Zpaset Zcheljnit Jdr euch nit, eint
so ebbeil anzubiete?"- Un dann hat er
sich errirn gedreht un hat sich e
Wetmche aufgepian wo aus den
Graund getroche war, for die schöne
balsanrische Sprinalust in volle Ziege
einznatinne un somit sein jugendlicher
Leichtsinn un Vor-vit- mit benr Lewe
hat biesse rniisse; bitahg der Zpatzie
l,a"i das Wermche uisgesresse un hat
dabei geöat, als wenn es das seinste
Porter Hausstelit war. Well, Mister
Edithor, sin das teine Seins von
Springt Ei schritt seh es sin. Un,
wie ich bei den Weg riernarke will, ich
sin von ganzem herze froh, daß rner
jegt widder in vie selige srölzliche grin
denbringende Springzeit sin. Was is
das sor e Bißneß, wenn mer die lange
Monate nie nit mitaug Robbersch un
en Mossler un e Schahl un he:owie
Unnerwebr autseit das Haus gehn
tun-t. Alle Fenster muß irrer sest zu
mache un das is doch in sanitehte hin
sicht gar nit gesund-. betahs was ent
wisele sich doch bei e Ianiilch sar
schlechte Gerüchert Dag un Nacht mass
irrer den Stohs gehn hawwe, mer
kann nie nit die richtige Temperets
schuhr aufrecht erhalte. Entweder hat
mer e Dis daß wer unisalle duht un
en Sonnestich kriege kann, adder ei te
e Mitt, daß mer Zähneklappen kriegt
un Gubmesch alliwwer; sell is kein
Iergniege un auch tein Faun. Mor
gens wenn inet aus denrwarme Bett
kriege dreht, dann friert rner wie en
Schneider un Abends nimmt es e
paar Stunde bit mer warme Hieß
«triege duht. Mer duht sich mit Kwilts
un Blentets zudecke, daß mer fühlt
irle od e Kohrlohd Pickeiie auf eim
liege dehtz dnltt mer es answer nit,
was is das RiefoltZ mer kriegt kalte
Fieb, mer kriegt ein Schiwwer nach
den annere un das End vorn Lied is,
daß mer e Kalt letfche dulst wo mer
den ganze Winter dran zu lecke hat.
Mit die Kids tann mer auch ntt lehr
full genug fein, ditnhs die fchlafe
Nachts un wenn fe an e Eisziclel lie
ge dehte. No, der Spring for mein,
un wenn auch der Philipts sage dicht,
er deht den Spring nit gleiche un den
Sommer erfcht recht nit. Er sagt, der
Dorfcht wo en Mann im Winter rehse
deht, dac- wiir en natierlicher un en
folieder Dorfcht, wo mer iesrg gege
tämpfe tonnt. Awwer der Dorfcht im
Sommer der wär unnatierlich un wär
mit die größte Efforts nit dann zu
triege. Das Riefolt wör, daß mer e
ganze Latt Geld spende deht un wenn
mer mit die Löfchnrbeite dorch wär,
dann. wär schon widder en annerer
sDorfcht da. Welt so broiaische Eime
f lken ich nit, ich fchwiirme for die schöne
Frühlingszeit, for die Flauersch un
die Bordo un for frische Wetfcheteb
l-el—.««, wo ich ennitfau besser gleiche wie
den gelinnte Stoff Wenn ich dazu
fühle dann mach ich einal e Spring
poehni for Ihne, wo Ee arrwer nit
poblifche derfe. Mit beste Nieaardi
Yourg
Lizzie Oanfftengei.
WH
Erst-.
»Wu- Lmqe him- wnhl km MARin uhisp
Gehirn leis-In
..«L«(’munt. Lmlscn zsc Phxxm vin des-»
Eli-wen .-«'
Was ein Häkchen werden will.
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C l l n : »Tu. tmmft du ßon spre
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Kisttjt..Tm-1!«
Elln. »L. dann wrulk doch m»
memrk Manto «
Eine mißt-agent Freiiibstw
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-, II· 'ASka
«Alfo. Schalk jetzt kommen ch
gut Miebeugr. »s« s Wollen St
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II««-—" «f T- lM" f·
,- -- « . ; Ase-) -
sang exab nachmachen!·
ff.s —
Gut sehst
«Haben Sie schon gehört? Die Frat
X soll ja an Kleptomanie leiden-"
»Klassen«-wie's Kenn· ich nicht. II
das efne ansteckende Krankheit?«
»Nein, mehr eine einsteckende.'·
Schlunde sei-eise.
«Oft ist wohl mehr als ein Wort
gefecht der Kampf der Frau mit dem
Männergeichlechte; denn seht: erheben
die Frauen ihr Recht« erheben sie
gleichzeitig hee Nichts« —
Japan und die Ver. Staaten.
Jn den auswärtigen Beziehungen
der Ver. Staaten steht Japan als ein
großes Fragezeichen Das beidersei
itige Verhalten ist durchaus korrekt,
;h·oflich, anscheinend von jeder Animo
Isitiit frei und doch macht sich fast in
istinttio ein gewisses Gefühl der Unbes
jhaglichteit möglicher bevorstehender
Kcnsliite bemerkbar. Man braucht
die Redensarten des Eszchassekretiirg
fShaw nicht ernst zu nehmen« der Hitz
lich einen japanifchsamerisanischen
Krieg in Aussicht stellte, und sich nach
her damit herauszuwinden suchte, daß
er nur von eventuellen Möglichkeiten
nicht von Wohrscheinlichteiten gespro
chen habe,Tatsache ist, daß es mancher
lei Reibungsslächen gibt, die sich nur
schwer beseitigen lassen werden, weil sie
zuineist in lolalen Verhältnissen be
gründet sind, ein größerer nationaler
Konflilt, der um die Vorherrschast auf
dem Pazifischen Ozean, steht einstwei
len noch in weiter Ferne.
Zu den Reibungspunlten gehören
die Mobanarisfe auf japanische Arbei
ter und Geschäftsleute an verschiedenen
Orten der Pacisicstaaten, der Schul
streit in San Francigro, die Einbrinr
guna seindlicher Geseye in der califor
nischen Legislatur haben bekanntlich
der sich fühlenden jüngsten Großmacht
schweres Aergernisz bereitet undGrund
zu sehr ernsthaften Beschwerden und
Vorstellungen gegeben. Dazu dann die
verschiedenen Rippenstoße aus Wash
"ington bezüglich befürchteter Verlöt
iunaen des Grundsatzes der »ofsenen
Thür« in der Mandfchurei. dieOEreise
runa über gewisse Aeufzerungen des
neuer-nannten Gesandten nach China,
herrn Crane, endlich noch des Staats
Selretärs Knox verungliictter Vor
schlag zur Neutralisierung der Eisen
dehnen in der Mandschurei. Alles das
ist in Tolio den Ver. Staaten sorg
fältig auf dem Kerbholz vermerlt wor
den. Und das ist aenua, um bei einem
»Gott mit einem iranlhast ausgebilde
ten Nationalstolz böse-Z Blut zu ma
chen. Weiteren Grund zu Reibungen
oot und bietet die Erneuerung des
Hdemnächst ablaufenden Handels- und
Schiffahrtgvertraae5, in die auch die
zleidiqe Einiranderungisrage hinein
. spielt.
» Dazu lomint nun noch das von dem
-.«alisornischen Abgeordneten Hohes
spingedrachte und vom Haustomitee für
zlsinwanderung besürwortend eittberich
»tete Gesetz, das die Einwanderung von
Japanern verbietet. Alle Wahrschein
lichteit spricht dafür, daß das Haus
die Empfehlung annehmen wird und
zwar deswegen, weil die Demotraten
in ihrer nationalen Plattsorm ein
solches Gesetz versprochen haben. Da
tsalifornia, Washington, Oregon.
tltah, Nevada und Nebrasta zu gnu
sten eines solcken Gesetzes sind, so hielt
man es auf der republitanischen Seite
sdes Hauses für bedenllich, diese Wün
Ische nicht zu beachten; man befürchtet,
daß andernfalls diese Staaten den
Demotraten zufallen könnten. Präsi
dent Taft ist etwas beunruhigt dariis
sber nnd hofft, daß die Bill im Senat
abgetan toerden wird. Aber damit
verbleibt noch die Frage. wie diese
Jfchtoierige Angelegenheit fich in befrie
digender Weise mit Japan wird regeln
»l.s.ssen· Die japanische Regierung
hat zwar neulich in Beantwortung von
Angriffen des in Totio erscheinenden
Jingoblnttes »Asahi« ertlären lassen,
dasz sie die Auswauderung nach Ame
rita durchaus nicht zu erleichtern
suche, sondern sie am liebsten unters
drucken möchte, da Japan noch lange
nicht iiberdöltert ist und vor allem
darauf bedacht sein müsse, seine tiolo
uien zu besiedeln, indessen mit den ja
panischen Erklärungen ist es eine tie
sondere Sache«- hinter ihnen steht oft
das gerade Gegenteil von dein, was sie
zu sagen vorgeben. Der Präsident hat
die Absicht, die Verhandlungen betreffs
der Einwanderung bis 1912 hinauszu
schieben, um abzuwarten, was Groß
britannien tun wird, welches eben
falls in diese Angelegenheit durch
Kanada und Australien berwickelt ist,
deren Bevölkerung ebenso energisch,
wie die unserige, gegen die japanische
Einwanderung protestiert. Allein die
Japaner find in solchen Angelegenhei«
ten sehr empfindlich. Sie protestieren
gegen die Absicht des Präsidenten und
behaupten, daß die Angelegenheit 1911
spruchreif sei und gleichzeitig mit
Großbritanuien erledigt werden müs
fe. Dazu vermuten ist, daß Groß
lsritannien aus bundesfreundschasts
lichen Rücksichten Japan große Zuge
ständnisse machen wird, so ist der Prä
sident in Verlegenheit, wie er sich aus
diesen schwierigen Verhältnissen her
auswinden foll. Unter diesen Um
ständen diirfte tein anderer Ausweg
übrig bleiben, als das bisherige Ber
shiiltniß beizubehalten, wonach die ja
ipanisehe Regierung sich verpflichtet, an
Jdie Arbeitertlassen keine Pösse nach
den Ver. Staaten auszustellen Damit
dürften die genannten Staaten nicht
szufrieten fein, aber unmöglich lönnen
; sie die Forderung stellen, daß die Ver.
sStaaten es deswegen zu einem Bruch
»tnit Japan kommen lassen.
i
; Genügt
! »Aber, Mama, ich werde doch kei
Fnen Mann heirathen, der so ungenü
’ gend deutsch spricht.
«Th«o·kin! Ja sagen kann er, und
mehr sprich ein vernünftiger Mann
überhaupt nicht.
Bernsnngszählung bei der
Zenfusanfnalnue«
Das ZeiisussBureau erörtert in ei
nem SpeziclBulletin die am Zensngp
Tag. den 15. April, zu gebende Aus
kunft über Beruf nnd Beschäftigung
Die Betufgziihlung erstreckt sich auf
alle an diesem Tage in den Vereinig
ten Staaten lebenden Personen. Auch
auf Kinder. Das ZenfussBukenn ist
der Ansicht, daß die Beschäftigung ei
ner Frau oder eines Kindes für Zen
susztvecke ebenso wichtig ist« als die
Beschäftigung eines Mannes. Die
Bewies-Beamten sind deshalb ver
pflichtet, genaue Angaben darüber zu
machen; doch sollten sich dieselben nur
ans getvinnbringende Beschäftigungen
beziehen. Es liegt der ZensussBehökde
daran, zuverlässige Zahlen iiberden
Umfang der Frauen und Kinderar-»
beit in den Vereinigten Staaten zu et: s
halten. Irgend ein Beruf, eine reget-— ;
Hnäßige Beschäftigung eine Akt-eins
mirch weiche Geld over ein Aequtvatent i
fiir Geldwerdient wird, ift festzustel- i
len. Jst jemand vorübergehend außer s
Arbeit oder traut, so ist die Beschäfti
gung, die er gewöhnlich treibt, anzu
faeben und einzutragen. Hat jemand»
zwei oder mehr Beschäftigungen« so is« i
nur die wichtigere, d. h., welche am
meisten Geld einbringt, zu verzeichnen.
Jrn Falle dag nicht zu ermitteln ist,
soll die, welche die meifte Zeit bean
iprucht, in die Listen eingetragen wer
den. So tann z· B. ein Prediger zu
gleich Former oder Gärtner sein.
Verdient er mehr auf seiner Farin, als
mit Predigten, so ist er als Former zu
tlafsifizteren, ist sein Einkommen als
Prediger größer, als der Gewinn von
der Fraun so ist er als Prediger zu be- ;
.zeichnen. i
Frauen, die ihre häuslichen Arbeiten I
ohne Salär versehen und teine andere »
Beschäftigung haben, werden als be- ’
rufslos tlasfifiziert; dagegen sind
Frauen, die als Haushälterinnem
Dienstboten, Köchinnen, Gesellschaf
terinnen oder dergleichen fiir Lohn
oder Gehalt arbeiten, oder solche, die
neben ihrer Hansarbeit noch Geld mit
Waschen, Nähen und dergleichen ver
dienen, in die Bernfsliste einzureihen
Frauen, die regelmäßig aus Formen
arbeiten, sind, wenn sie auch fiir den
Gatten oder den Sohn ohne Bezah
lung arbeiten, als Farinarbeiter zu be
zeichnen Bearbeitet eine Frau ihre
eigene Farin, so ift sie als Former zu
rubrisieren
Kinder oder Erwachsene, welche die
Schule oder höhere Bildungsanstalten
besuchen, sind als berufelos zu tlassi
fizieren. Verdienen sie aber nebenbei
durch irgend eine Beschäftigung noch
Geld, so ist diese Beschäftigung anzu
geben. Bei den Schulbesuchenden ist
zu dermerlen, ob sie die gewöhnliche
oder höhere Schule besuchen. Als Ar
beitgeber ist jeder zu bezeichnen, der in
der Führung seiner Geschäfte andere
als häusliche Hilfe gebraucht. Su
perintendenten, Aufseher und derglei
chen in Geschäften, alle Angestellte von
Korporationen und dergleichen find
nicht als Arbeitgeber einzutragen
Als Arbeitnehmer oder Arbeiter
find alle Personen einzutragen. welche
fiir Lohn oder Salär unter der Zion
trolle eines Arbeitgebers arbeiten,
selbst wenn er Präsident einer Gron
torvoration fein sollte. Aerzte, lSchau
spieler n. a., die professionelle Dienste
leisten, find nicht unter die Arbeitueh
tner zu rechnen. Personen, welche we
der Arbeitgeber, noch Arbeitnehmer
find, sondern einen Beruf fiir iich be
treiben. wie Former, Handwerter und
dergleichen, sind unabhängige Arbeiter.
Das Zenit-s Bureau legt besonderes
Gewicht darauf, zu ermitteln, wie
groß der Umfang der Arbeitslosigkeit
bei arbeitowilligen Arbeitern ist, die
Arbeit suchen, aber leine finden tön
nen. Auch darüber sollen tfrhebungen
angestellt werden« ob die Familie im
eigenen Hause oder zur Miete wohnt.
Jeder Hausbesitzer, der noch nicht
schuldenfrei ist« soll als hypothetarisch
belastet eingetragen werden.
Alle Männer von ZU Jahren und
darüber, die in den Bereinigten Staa
ten geboren, sowie Ausländer, die vor
1865 eingewandert sind, haben Aus
kunft darüber zu geben, ob sie Ueber
lebende der Unions , oder tonföderier
ten Armee oder Flotte sind. Man
sieht, dask es die Zensusbehörde bei der
dreizehnten Zensusausnahme im nächs
sten April sehr genau nehmen will.
Kostet aber auch schweres Geld.
-.
Bei-butt
« »Alle-Z hat« ich vor meiner Abreise
verkauft, sogar meinen Papagei.«
«Freu’ Dich doch! Da haft Du doch
endlich ’inal keinen Vogel mehr!«
Schwindet ·
Junger Ehemanm »Es thut mir
leid, Elly, daß ich es Dir sagen mnß,
aber das Ragout, das Du da zusam
mengetocht hast, ist absolut nicht zu
genießen!
Junge Frau: »Da siehst Du, wel.
cher Schwindel mit Kochbiichern ge
trieben wiro — in meinem steht, daß
das Ragout gerade in dieser Zube
reitung vorzüglich schmeckt!«
Sollen wenige Wort wirken, so
überleae sie doppelt.
Yau der Cadkonliaissjsahw
Winnirekh —- Wie bereits gemeldet
wurde, hat der lanadifche Eisenbahn
i minister am 1. Februar im Parlament
Idie Erklärung angegeben, daß mit dem
LBau der Huosonbai - Bahn schon in
ibiefem Frühjahre begonnen werden
’Ivird, obgleich man in Regierungsltei
sen noch leine Entscheidung darüber
getroffen hat, ob Fort Churchill oder
Port·Nelfon die Endsiation und der
Hafen an der Hudfonbai sein wird.
Da aber 150 Meilen Bahnlänge beiden
Routen qemeinfam find, kann der Bau
sofort, nachdem der Frost aus der Erde
ist, in Angriff genommen werden. Bis
diese 150 Meilen gebaut sind, wird
man sich auch über die Endstation
schliifsig qeworden sein. Der Bau be
ginnt von »The Pas« aus-, einer Sta
tion an der lanadischen Nordbahn am
Eüdufer des SaslatchewanFlusses,
natdweftlich vom Winnepegosig-See in
dem Teile der nordwestlichen Territos
rien geleaen, der wohl bald der Pro
vinz Manitova ungegliedert werer
wird. Von Thes Pas bis Fort Char
chill würde die Bahnstreeke 477 Mei
ten, bis Port Netson 410 Meilen lang
sein, doch spricht bei der Entscheidung
der Unterschied in der Entfernung
kaum mit. Die Lage desJ Hafens, die
Verhältnisse an der Küste werden den
Ausschlag geben, und in dieser Bezie
hung scheint man immer mehr Port
Nelsou den Vorzug geben zu wollen.
Landvermesser und Ingenieure sind
jetzt an der Arbeit, einen letzten Be
richt über die Vorzüge und Nachtheile
der beiden Linien fertigzustellen.
Nachdem dies- geschehen ist, wird die
Regierung ihre Wahl treffen. Die
Kosten der Bahn würden sich bei der
Wahl der Linie nach Fort Churchilt
aus 25X Millionen Doktor-Z, für die
Linie nach Port Nelson auf 21k Mil
lionen belaufen.
Der Herzenswunsch des größten
TheileH der Bevölkerung WestkanadaH
soll nun durch den Bau der Hudson
bai-Bahn, deren Bau schon seit Jahr:
zehnten verlangt wird, in Erfüllung
gehen. Ob sich die Bahn wirklich ren
tieren wird, ist eine Frage für sich. So
viel darf man wohl als sicher anneh
inen. wenn sie den Hauptertrag der
Ernten in West—- Kanada, soweit er
zum lsrport nach Europa bestimmt ist,
befördert, so wird dadurch der Fracht
vertehr unserer großen trcnstontineni
taten Bahnen nach MontreaL Quebec
und der attantischeu Küste wesentlich
und ungüstig beeinflusit werden. Die
thimisten meinen natürlich die Ren
tabilität der Babnssei unbedingt sicher,
aber besonders im östtichen sianada
wird start an diesen glänzenden Aus
sichten gezweifelt. Gewiss, die Entfer
nungen von den Verladunggstationen
im westlichen Kanada sind nach Mon
treat Flut bis 1200 Meilen größer, als
nach Fort Churchill oder Port Nelson.
Durch den Bau vieler Seitentinien in
den Provineen Sastatchewan und
thberta wird sich das Verhiittniß der
Entfernungen innerhalb wenier Jah
re noch mehr zu Gunsten Fort Clim
chitlg verschieben Von dort biH Liver
voot rechnet man 2946 Meilen, von
Montreat bis- Liverpoot via Bette JHle
Straße 2761, via Kap Rate 2927
Meilen. Aber die Schwierigkeiten mit
welchen die neue Bahn und die Schiff
fahrt von Fort Churchill oder Port
Nelson zu rechnen haben werden, sind
die tfigverhättnisse, nicht sowohl in der
Hudsonbai selbst, sondern in der Hutt
soustrasze Diese ist im Ottoler schon
mit Treitseig bedett und bildet für die
sie vassierenden Schiffe viele Hinder
nisse, wenn nicht Gefahren, während
sie für den Verkehr erst im Juni frühe
stens wieder offen wird. Weizen der
neuen tirute müßte also aus dein west:
lichen stanada so zeitig nach denithafen
ander Hudsonbai vertadeu werden,
das-, er spätestens zwischen dem 15. und
25. September dort eintrifst und gleich
nach Europa weiter verschisst werden
tann. Nun wird aber in Durchschnitts
jahren bis zum 10. bis M. Septem
ber gewöhnlich nur Verhältnißinljfzig
wenig Weizen gedroschen und zur Ver
sendung fertiggestellt; ihn auf gut
»Glück nach der Hudson-Bai zu verla
Iden, ist ein gewagteg Unternehmen, da«
wenn der Weizen auch nur einen Tag
lzu spät antonimt, er zu Lager genom
men werden mufi und bis in denSouix
mer hinein in den Getreide - Etevato-s
ren liegen bleibt. Das tostet nicht nur
Lagergetd, sondern auch Zinsen. Au
ßerdem wird die Versicherung auf
Schiff wie Ladung sich durch die Huds
sonbai und Hudionstrasie bedeutend
höher stellen, als über die östtichen
Häer scanning-, da das Risito zu
gron ist. Der erwartete Vortheil wird
also infolge der billigeren Bahnfracht
nach Fort Chirrchill durch hohe Prä
iuien wahrscheinlich aufgehoben wer-:
den. Viele Linien werden ihre Schiffe
überhaupt nicht durch die Hudsonstraßc
taufen lassen·
Daß hie neue Bahn nach der Hub
sonbai reiche Minerallager ausschließen
wird, ist daqeqen sehr wohl möalich,
nnd vielleicht wird sie sich dadurch viel
mehr rentieren, als durch die Verla
dung von Getreidr. welches, trotz der
anaeblichen arofzen Vorteile. welche die
HudfonbaisVabn bietet. doch nach wie
vor zum allergrößtenTkæile sein-en Weg
nach Europa über die Häer des öft:
lichen Ranadas nehmen wird. Vot
läufia werden aber alle diese der Ren
tabilität der Bahn ungünstigen Argu
mente von den Optimifren niiwt hoch
bewertet, und man kann nur wünschen,
daß sich schließlich der Pessimismus
als unbegtündet heraus-stellen möge.
»—,.- «»«—--«.. —-.-. -.
I pte Hammeer- dsr eins-into
staates-.
Unsere ,,National Monetary Com
,n1isfion« hat zwar bis jetzt leinen Ges
ssetzentwurf zur Reform unseres Wäh
rungssystems zustande gebracht, aber
lganz nutzlos ist ihre Arbeit doch nicht
gewesen. Auf Grund der von ihr
vorgenommenen Erhebungen hat der
New Yorler Anwalt Samuel A. Well
don eine Zusammenstellung der ver
schiedenen Banlgesetze in den einzel
nen Staaten der Union gemacht· Von
dein Umfang der Arbeit und der An
zahl der Gesetze erhält man einen Be
griff, wenn man hört, daß die Zu
sammenstellung einen stattlichen Band
von 750 Seiten ausmacht, obwohl die
Gesetze nicht im Wortlaut angeführt,
sondern nur ihrem Jnhali nach so
knapp wie möglich stizziert worden
sind. Für solche, die sich site Bank
wesen und Banlgefetzgebung interes
sieren, ist das Buch als Nachschlages
wert von großem Werte: es enthält
aber auch für die Laien eine Anzahl
ganz interessanter Daten.
Vor allem ist die iibersichtliche An
ordnung des Wertes zn loben. Es
zerfällt in drei Theile, von denen je
einer den Bauten, den Sparbanten
unt den Trust : Gesellschaften gewid
met ist. Jeder Theil zerfällt wieder
in zwölf Kapitel, deren Inhalt aus
den nachftehenden Titeln erhellt:
t. Bedingungen der Jnlorporation.
einschließlich Kapital, Dividenden,
llelserschuß n. s. w.
z. Haftbarleit und Pflichten der
Aktionäre und Direktoren
::. Beaufsichtigung, einschließlich Be
richt-: und Untersuchungen
»t. Erfordernisse siir den Reserve
fonds-«
J. Diilonto, Darlehen und gele
gentlich-.- Beschränkungen der Bedo
l siten.
, »C
.»,.
- ---,-...v . .
ts. Geldaulagen.
T. lleberzogene Konti.
8 Zweigbanken·
St. Bewohner desselben Gebäudes.
1(). Unerlaubte ("Sparbant- oder
»Trust:Cornpany-) Geschäfte.
’ 11. Strafbestimmungen.
’ 12. Depositengarantie-Systeme.
Eine sehr geschickt zusammengestellte
Tabelle gibt in übersichtlicher Weise
Augtunft ijber die wichtigsten Punkte
sder Bankgefetze in 45 Staaten, zwei
»Ter1itorien und dem Diftritt Colum
! bia und ermöglicht dadurch einen Ber
tgleich Unter diesen Punkten find die
folgenden hervorzuheben: Prozent
satz des Kapitals-, das vor Beginn des
Gefchäftg einbezahlt fein muß; die
Zeit, innerhalb welcher der Reside
trag einbezahlt werden muß; Regeln
bezüglich des Surplusx Haftpflicht
der Aktionäre; Zahl der Direktoren
und ihre Befugnisse; Mindestzahl der
von den Direktoren vorzunehmenden
Untersuchungen; spezieller Bank-»Sa
peibisor« und, wo ein solcher besteht,
fdie Dauer feiner Amtszeit; verlangte
jBaut Berichte: Veröffentlichung nicht
i retlamierter Einlageiu amtliche Bank
Iuntersuchungeux Mindestbetrag der
Reserve: Beschränkung der Darlehen
u. i. w.
Jnteressant sind die Bestimmungen
iiber dasJ Minimum des Betriebska
pitals-, das in den einzelnen Staaten
außerordentlich schwankt und in vielen
selbst unter den fiir Nationalbanten
festgesetzten Mindestbetrag (825,000
seit llwn herabsintt. Die Staaten·
in denen der Betrag am niedrigsten
ist« find: Alabama, 815,000: Co
lorado, Slltxwlk Florida, 815,000;
tiensagx Institqu steutucktx Plö
()()t): Louisiana, Pltt,l)t)(t; Min
nefota, 81(),()00; Mississippi, sm
Wtsx Missouri, 81(),t)(t(); Nebraska,
SltUWlx Nevada, 81(),()00; North
Carolina, J7),t·tl)0: North Dakota,
;31;),stl·t(t; Lllahouia, 810,()00; Ore
gon, MODOOF South Dakota, Blo
ittstln Texas-H sthntx Utah, 810,000;
i Virginia, 81·),000; Wyoming,
Sternen
Aug dem Buch erhellt ferner, daß
etwa die Hälfte der Staaten teine be
sonderen Beamten zur Ueberwachung
der Banlen haben. Jn Alabama
lwie früher in Missouri) fällt diese
tun-ficht dem Staatsschatzmeistek zu,
liu Arizona dem Auditor des Term
ttoriumszsx in Delaware dem Versiche
lrunagtommisfäu in Florida dem
Isiruxptrolleu in Georgia dem Staats
fchatzmeister; in Illinois-, Indiana
und Jowa dem Staatsauditor; in
steutuctu dein Staatssckretärx in Ne
bragsla der Staatsbemtbehärde, be
stehend aus Gouverneur, Auditor
und Generalanwalt, ähnlich in North
Dakota und Oregon, in North Caro
lina und Virginia dem Korpora
tirnstommissär.
Tag ist alle5, wie gesagt, ganz in
teressant und toissengtvertl), insbeson
dere siir Banlbeamte und Rechtsan
tvälte, zeigt auch wieder, daß es mit
der Einheitlichkeit unserer Geseße
selbst in Fällen, wo es gar leinen
Grtsnb siir ihr Fehlen gibt, noch
recht schlecht bestellt ist. Aber wir
hoffen doch, daß dieses Buch nicht die
einzige Frucht der Arbeiten unserer
Währungslonimission ist. Was das
Voll erwartet und die Geschästowelt
verlangt, das ist ein durchareisendes
Resrsringesetz. Wir leben jetzt wieder
in einer Periode der ProsperitäL
Wie lange sie danern wird, weiß man
nicht; ein paar schlechte Ernten nach
einander lönnen ihr ein Ende machen.
Dann aber sollten wir geritstet sein
Mit dem satalistischen Vertrauen:
»Es wird alles schon gut werden!« ist
es hier nicht gethan —- (Westl. Post.)
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