k-»--. INÄWPOOOQMEÆOOHWEOÄOÄÆW Ia ver-—- Malt verloren. Kommt von Jeder v. Bedenkt-. IOOOOOOOQOOVOOOOVONOOHOHOR R OQOOOOO (1-9. FortfehungJ »Die Wahrheit, Erich! Beim An denden unferer Eltern frage ich Dich: haft Du William Lupo nicht getödtet, nn: an seiner Stelle die Liefimannfehe Erdfehaft zu erhebenk Ein Schauer flog durch den Körper des anderen. Er hob die Rechte em por und feine Stimme tlang wiej , Stahl. E »Beim Andenken unserer Eltern Uilliain Lupo ift beim Untergange des ,Matschall Reh· ohne mein Zu thun ertrunten!" Jn erliifenden Athetnziigen hob sieh die Brust Egons alt Erich aus gesprochen hatte. Der lestere war nicht von feinem Plage gewichen; er fiand noch immer hoch aufgerichtet m feinem Bruder, doch aus feiner Stimme war der Klang bitteren Grolls geschwunden, als er. mit der band winkend, sagte: »Nimm Plag, Egon, und erzähle mir: wie kamft Du auf diesen furchtbaren Verdacht und wie hast Du mich gefunden?« Egon ließ sich auf einen der niedri gen. mit Teppichen bedeckten Tab-iu rets nieder. Er fühlte sich müde und angegriffen und bedurfte Meyer lieher Ruhe. Dann erzählte er aus führlich und mit allen Einzelheiten die wunderbaren Umstände. die zur Entdeckung des Aufenthaltsortei Erichs geführt hatten, erzählte von Nabel Lupo und oon Nocera, von dein Eintreffen Mr. Drittens, in Neapel und dessen Mission, von den gestohlenen Briefen Laczarowikik und dem Eingreifen Schölers und der Dritte-ff in die ganze Angelegen Erieh hatte zugehöri, ohne den Sprechean zu unterbrechen Er hat te sieh nicht gefest, sondern war, mit dein Rücken gegen einen Kaminpfei let gelehnt, flehen geblieben. Sein suge hing an den Lippen Egonö; er luska rnit gefpannter Aufmerksam hit nnd schüttelte nur zeitweise er sinnt den Kopf, als fei ihm diese oder jene Thatfoche in der Erzäh lung des Bruders unfaßlich und un Wwch- » . » W cis Cgpfl geendet harre, lres auch Stich sich auf dem Divan nieder. «M dunkle Verhängnis das mich seit meiner Jugend verfolgt« sagte er, .scheint nicht Ruhe gehen zu wol len ich hin unter einem unseligen Sterne geboren wörden! Seit je nem ereignißfchweren Abend, da wir unt im Förfterhaufe von Jllburg Juni lehten Meile sahen und sprachen, ist eine lange Zeit verkennen, und wenn ich in dieser Zeit auch milder iiher mancherlei denken gelernt habe, so verstehe ich doch heute noch den voll gerechten Grimm, unter dessen Ein slusse damals mein Thun und han deln stand. Alsc ich damals die hei mai-h verließ, stand mein Entschluß mich in der Schweiz den Anarchiften anzuschließen und mit ihnen den Kampf gegen die Gesellschaft auszu ne.hmen fest. Du weißt daß ich in Senf in die hände Laczarczwåtis fiel. ·- crjecuftragte mich schon wenige Wo 2zchen nach meinem Eintritt in seinen . sund mit der Ausführung eines um Waden und ziemlich gefährlichen « MS -—.- jenes Berbrechens gegen die Geschwister Lupo, das mich mitk einein Schlage auf gleiche Stufe mit den Gefangenen in den Zuchthäufern Europas bringen sollte· Die Verwe - genbeit des ganzen Planes, die Mhuheit, die List und der Muth, die, Leim Durchführung erforderien, all as reizte mich mächtig, und so sagte ich denn zu. Wie die Sache verlief, tfi Dir wohl nur in den Hauptzügenj bekannt Ein furchtbarer Wirbelsturml Mike das Schiff, aus dem ich michl Intt William befand, in den Grund;l wir follten beide :nii den wenigen übrigen Gereiieien in dem einzigen Boote, das uns noch verblieben war, aufgenommen werden« im Augenblick des Einsteigens aber riß eine gewal tipe Welle Willkam ins Meer. Es var eine Unmöglichkeit, ilym im To sen der Elemente Rettung- zu brin seaz er war im Nu von meiner Seite gerissen und vom Strudel sder Wogen tu die Tiefe gezogen worden. Der Tod Dissens- iin Ozean hat meine M vielleicht vor blutiger Befleck III bewahrt Ich habe nicht gemer det, aber ich par nahe daran, es zu MS M Itlder Freude begrüßte I den Mruh der unser Schiff zer rissen-erte. Er gab mir Gelegenheit, Mit in der allgemeinen Verwir · die Wtimationspapiere aus « — hfßr zu rauben, deren ich be Im die Liefimannfche Erb en sieh zu bringen. Und nun -,:» øx wartete sh» pb Mas- sisefsiuspt III-MU sse sich G Im Mai-«- « das nasse Grab schleudern wiirdr. Ich überließ es dem Schicksal —- und das Schicksal entschied. William ertranl. sich dagegen enttarn glücklich auf einem .Dampfer, der sich der Schiffbrüchigen angenommen, nach Marseille, wo ich mich zunächst auf dem Bureau der Compagnie transatlantique aufGrnnd »der geraubten Dotumente als .Wil liam Lupo’ und als .gerettet’ eintra genließ und von wo ich auch unverzüg lich an Mabel nach Kingston telegra pbirte. Mit Hilfe geringfügiger Fälschungen in den Legitimationen Williami und eines tüchtige,n von mir: glänzen-d honorirten Advotaten fübrte ich in Frankfurt das Gaulelspiel rascls und unbehelligt zu Ende. Da gleich zeitig die Aufgebotjfrist an bie Erben Liestmanns von Seiten der Gerichte abgelaufen war· und sich außer mir lein weiterer Erbberechtigter gemeldet hatte, fo wurde mir das binterlafsene Vermögen des Verstorbenen n.-ch Ab zug der fiskalischen Gebühren an ftanidiloö ausgezahlt. Nun aber trat plöylich an Stelle der heißen Rache gelüste, hie ich bisher in mir genährt, ein lalt überlegenber Eigennin Ich sagte mir, daß et Thorheit sei, das rief-ge Vermögen, das ich in den hän den hielt. einer Bande toller Gesellen oder schlimmer noch, einem sHausstan ler gefährlichster Sorte zu opfern Der Eigennus siegte in mir; ich lie ferte das gestohlene Erbe nicht Lac zarowsli aus« sondern bereiste in. Fluge die hauptftiirste Europas, un-. den größten Theil des Geldes bei ver schiedenen Bat-ten als Depct einzu zahlern und zwar unter einer Zorn-» die mir eine Erhebung beliebiger Summen auch unter den angegebenen falschen Namen jederzeit möglich mach te. Da ich die Verfolgung Laczarokoi tii und seiner meitperzweiateu Bande fürchten mußte, so war es nunmehr höchste Zeit fiir mich, Europa den Riielen zu wenden. Von Neapel aus. wo ich zulth weilte, und wo ich der Vorsicht halber noch eine beruhigende Depefche an Nabel Lupo aufgab. um von dieser Seite wenigstens vorläufig unbehelllgt zu bleiben. schiffte ich mich nach Tunij ein und miethete mir in der Umgebung der Stadt eine Miit-, um in Ruhe alles weitere zu über legen« Erich schwieg einen Augenblick und starrte in die hell flaaernden Flammen des Kamins hinein, vie sein Gesicht mit grellen Farben abermal- » ren. f Dann lachte er plötzlich auf. »Du bist seltsam still aervorden. Egon«, fuhr er rnit rauh tlingender Stimme fort, »hat Dich mein Be tenntniß to furchtbar entsetzt, daß Du die Sprache verloren hast?« Die Arme iiber der Brust ver schräntt und den Kon tief gesenkt, hatte Egon schweigend den Worten des Bruders gelauscht. Wie tlopfte ihm das her-z und wie schmerzlich war rr bewegt! Das erste jubelnde Ent zücken, das ihn erfüllt hatte, als er gehört, daß Williarn Lupo nicht durch reg Bruders hand gefallen, war nur zu bald vertauscht. Erich hatte die That geplant und nur ein Zufall sie verhindert —- o, es war schrecklich! — Noch tiefer sank Egoni haupt herab, er hatte das Gefühl« als bohre sich ein spitzer Stahl tief hinein, in die arbeitende Brust. «Es war etwas anderes. das meine Gedanken im Augenblick in Anspruchs mime entgegnete er auf Erichs les-! te Worte. «Jch dachte an Mr. Dial- f ton, an feine ursprüngliche Mission und an da- eigenartige Verbrechen zu Marseille,. das iljn auf Deine Spuren führte, trondem Du selbst von diesem Verbrechen keine Ahnung hattest. th es nicht ein seltener Zufall, daß der Rock jenes Erntevdeten, den man im Baan de la inlette gefunden, in stingfton gearbeitet worden war und daß der Anfertiger desselben fälschlich behauptet dies Kleidung-strick sei Ci genthunr Lupoji gewesen?« «Gewiß —- so seltsam ift’i, daß ich les begreiflich finden würde, wenn Du rnir nicht Glauben schenken wolltest! So seltsam ist’, daß ich vermuthe, Dein Mr. Dalton bat diese ganze Ge schichte nur erfunden, um durch Dich Mit-wes iiber rnich und meinen Unf enthrslrzn erfahren —- daß ich et file Ins-lich halte, der Mann ist gar kein Abstiqu Irr englischen Polizei, sondern ein Wicht-er horde Lac zaemskit, das dessen wärdigee Nach folger irr-»Man mir auf den halt se W list Ies- etlchtst heftig ,Wlich, Erich. Du solltest den Uns sehr-l Kann nicht in der That ein sei-I fein spiel treibenk z , be en solche susäse nicht, Us« aber such nicht die-Isch --»« . —- «-M.- k-.-D-- « A-« . ps der Inarchifteni Kann ich Deinem sonderbaren Mr. Dalton nicht einmal oorgefiest werdens« »Er hist mich bis hierher Ioglettt und ift vspann nach dem Darsel-Bey· too wie logiren. zurückgekehrt Du wirft ihn morgen tenrsensletnerr.« . «Jch freue mich daran und werde ihm mit der nöthigen Vorsicht entge gentreten. Der Mann interefsirt mich. Thor. der ich war, daß ich mir den Befuch der Bulitoff nicht als Wat :.ung dienen ließ! Jch hätte ope Zaudern abreifen müssen, ftatt auf die nach Madame ziehende Karat-dank des Quer- Ray-Stammes zu warten, der ich mich anschließen will nnd die morgen oder übermorgen hier eintref fen foll. Du magft Dich wundern über diefen eigenartigen Plan. aber ich fähle mich auch hier noch zu sehr ,unter Menschen’ und ich dürfte — ja, ich dürfte förmlich nach Einsam keit! Als ich mich in das Landhans meirah Pafchas zurückzog, suchte ich »zuniichft Ruhe. Ich fand sie nicht. Ein Gefühl bitterer Reue nagte an meinem Herzen. aber diese Reue wurzelte nichts in der Scham über die begannene That, sondern war nur ein tiefes Be dauern Drüben daß gerade Mal-ei Lupo es fein mußte, die meinem Men fchenhaß zum Opfer gefallen war. YIO BLIIUYUID lll Ululss lullsuk sus bald verleidetx die Nähe der großen Stadt mit ihrem lebhaften Treiben widerte mich an. So zog ich hierher. Jn meiner Friedlosigleit griss ich zu allen möglichen neuen Projetten, streif te auch wohl tagelang, die Büchse über der Schulter, in den Bergen uni her. doch selbst die Natur hatte ihren Reiz siir mich verloren. Erst in den leiten Wochen ist ein sesterer Ent schluß in rnir zum Durchbruch ge kommen. Eine Karawane der Quer Lazao wollte aus ihrem handele zuge über Tripolis, Ssax und Tunis nach ihrer heimath zurückkehren; ihr beabsichtigte ich mich mit Ahmed Ha di anzuschließen — die Oede und die Menschenleere der Wüste lockten mich...« Egon hatte sich schon während der festen, leiser gesprochenen Worte sei nes Bruders erhoben und sich neben ihn aus den Dir-an gesehn Nun er geiss er die Rechte des nicht Wider sfrebenden. «höre mich an', sagte er sonst, »ich will Dir einen Vorschlag unter-brei ten. mit dem Du. so hoffe ich, Dich einverstanden erklären wirst. Wir wollen uns alle weiteren gegenseitigen Borwiirse ersparen, wollen die Bet gangenheit sallen lassen und an die Zukunst denlen. Wir stellen Mabel Lupo ihr Eigenthum zurück, und zwar verpflichte ich mich, diese Aus gabe zu übernehmen; dann steht es Dir frei, wohin Du Dich wenden willst. Dein zerrisseneö her- wird heilen. wenn Du ein neues, arbeits reiches Leben beginnst. und alles wird sich zum besten siigen. Da ich ge sonnen hin, die Erträgnisse aus dem Majorat siirderhin mit Dir zu thei len. so hast Du genügend Mittel zur Hand, Dir eine Zulunst zu schaffen. —- llnd nun gieb mir Antwort. Bru der." Erich riß seine Hand aus oer Egons. Mit sinsterem Gesicht sprang er aus und zog unter dem Divan eine Kassette aus dunkeldriinirtern Eisen blech hervor, die er zu den Fugen Egons niederstellte. «Nimin«, saate er. »Die Kasiette enthält die Reverse iider das bei vers schiedenen europiiischen Banten ein gezahlte Luoosche Vermögen Ich stel: le es Dir zurück Damit sind wir auitt. Deine Almosen will ich nicht, ich tann Dir nicht einmal danten für Dein Anerbieten!« »Ich habe nicht von Almosen ge sprochen«, entgegnete Egon seit und ruhig· .Die Eintiinste auf- dem Ma iotat gehören Dir ebenfraut wie knir, denn ich betrachte mich nicht als den alleiniaen Deren. Das Familienge ses verpflichtet mich zwar, Jllburg allein zu demirtlsschastem aber auch »Du bist unseres Vaters Sohn und theilhastig an seinem Erbe. Ich spre che morgen noch einmal bei Dir vor, um Deinen Entschluß zu hören, und ich dasse. ich werde nicht vergebens gekommen sein.« , Er reichte Trich die hand zum Ab schiede und sah ihn mit bittendem Blicke an. Trich gab diesen Blick nicht zurück, er schaute zur Seite, doch er drückte des Bruders Rechte. ——----—--—--——— Es war schon spät in der Nacht, als Egon nach dem Dabei-sen zurück kehrte. Er fand nur den Geheim rath var und diesen noch wachendz die Erwartung, wie das Rascheln der Muse in den hohlen Wänden und die emsige Thiitigteit gewisser blut steeiger kleiner Insekten, die· sich in Menge in den von Mardochai herbei seschleppten Matrasen eingenistet zu haben schienen, hatten den Schlaf von der primitiven Lagerstätte des alten kherrn verscheucht. Jsdurg breitete seine diaslockige Miedecke iider die bunten Stett-flie hen des hoben- aui und ließ sich an setletdet nieder. Dann erzählte er M von seiner Unterrebnng niit Erich. — Durch die breiten Fenster diienrner te bereits ein tat-les Mitgenlicht als Ege- aus unruhigenr schlumrner er wachte. Er richtete sich sriistelnb aus und schaute umher. Reben ibrn schlief Schöler — den Mr. Daltan war aber immer noch nichts zu sehen. Eine fiebernde Unruhe packte cann «Schöler. wachen Sie aus. ich bitte Stel« riet er und schüttelte den alten Herrn am Arm. .Dalton iß noch nicht zurück. .rnich quält eine sol ternde Angitt Lassen Sie uns zu Trich geber-F Der Gebeienrath sprang aus und billlte sich in seinen Mantel. » »Wenn es Sie beruhigt. mit Freu iden!" sagte er kurz. »Ich bin be reit.' Durch die ballenden Zimmerreiben und die spizgewölbten Gänge schrit ten die beiden dem Portale zu. Die Palasiwcche öffnete ihnen. dann eil ten sie durch die schmalen. von grauem Morgendätnmer durchslutbeten Gus sen nach dem Hause sen Menabii. Hier hatte sich vor laurn zwei Stunden eine tragische Szene abge spielt. Wir haben Mk. Dalton in dem Augenblicke verlassen, da ersich von Egon verabschiedete um noch einen Spaziergang zu unternehmen. Der Spaziergang des Mr. Dalton führte jedoch nicht weit. Dalton verschwand im Nachtdunlel des Hofes; er schritt bis zur Thüre, schlich sich dann aber an der Wand bei hauste zurück unb trat in die gleichfalls gänzlich duntle Essai-above welche —- ivie bereits erwähnt — das Hauptgebäude mit« den-. einstärligen Anbau Wh. z Die Säulenballe war, toie der vor-s sichtig umbertaflende Dollon sichs überzeugte, nur nach dem hofe zi’ offen. nach der entgegengefehten Seite aker durch eine Wand geschlossen. Jn dieser befand sich eine Gitterthüre. durch deren Eisenstäbe von Zeit zu Zeit, wenn der Mond hinter den Wollen hervortrat, das Licht des Nachtgestirns fiel. Dallon drückte auf die Klinte der Thüre — sie war offen und führte auf die Straße bin ous; Erich pflegte dieselbe geroan lich zn brausen. um nicht erst das Vordergebäude betreten zu müssen. um den alten Ben-Men-adi zu stören. Diese erste Entdeckung lom Dalton äußerst gelegen, durch die Gittertbiir konnte er flüchten, wenn —- alles vor über war. Mit großer Vorsicht, aus den Zehen schleichend und sich immer irn Schatten der Wände haltend, setzte er feine Nachforfchungen fort. Do. wo die Gnllerie an den Anbau stieß· den Erich bewohnte. fand Dalton eine zweite Tbür aue schwerem holzges füge, mit Nägeln beschlogen. und da neben ein unvergitterteö Fenster. Ei war von innen durch einen Vorhang verdeckt. der sich jedoch auf einer Seite verschoben hatte, fo daß Dalton, wenn er sich hoch ausrichtete, bequem in den dahinter liegenden Raum blicken konnte. Dieser Raum war dasselbe Gemach, in dem Erich und Egon mit einander oerhandelten. Dalton ließ sich in hearnder Stel lung in einer Ecke der Gallerie nieder und überdachte irinen Plan. Er war( ein fnnatischer Anhänger teo Bun-’ dei, dem er fchon vor Jahren bei getreter« nachdem ei ihm aeglückH aus feiner Strafhaft ir. Sibirien zu entweichen. Er war infolge der Be theiligung arr einem nihilistischen Al tenlat verbannt worden« Er gehörte zu jenen Wilden der Gesellschaft, die julelnd ihr Leben in die Schanze schlagen, um nur einen einzigen Schritt weiter aus ihrer abschiissigen Bahn vorbringen zu tönnen, zu je nen Fanatitern der Geseslo gteit. wie sie in der Geschichte des N ilis: rnud typiich armerden send. Er erhol sich leise und schlich an das Fenster heran. Im ZEmrner stan den sitt-, noch die beiden Brüder gegen über. aber rson idrer Unterredung konnte der Leuschende nur dann und wann ein heftiger hervorgestoßeneö Wort hören. Dalton tastete leise an den eisernen Fensterrahrnem und sast hätte er einen lauten Ruf der Freude auf-gestoßen: das Glück wollte jlsrn wohl, das Fenster gab ein wenig nach, es war rcn innen nicht zugeriegelt, sondern nur ans-richtet Die schmale Spalte ermöglichte es Daltom nunmehr deutlich die Ver handlung der Brüder zu hören. Ei guckte wie ein wilder Jubel ilder sein ist-sitt ais er die eiserne Kassette sah. die Trich zu den Füßen Egonz nieder stellte. Dann schieden die beiden. und Dalton schliipste in das Duntel der »Man-e zurück. ; Er war des Deutschen in genügen tdern Maße mächtig und hatte, nach ; dem er das Fenster geöffnet sast jedes ’Wort der Unterhaltung zwischen Egon und Erich verstanden. Er wuß te nun auch, daß man bereits Ver luchi geges- ihu reimt-, und vier-: Umstand bestärtte ihn in seinem Bor sasn ungesäumt zu handeln. Zu Inächst wartete er erb, bis Egpn rnit sMardochai dat haus verlassen hatte. Jdann trat er In da Fenster suriicL nur das weitere In beobachten Tomifh Esa- Ml die alle Zeit-II hier auf dem Teller ?« Dorfs-ist: .Daö ist doch die Papiekiervieue.« Er sah, dasz Erich in anscheinendj heftiger Erregung zunächst einige Male das Zimmer durchschritt und sich dann aus den Divan warf. Er rief Ihmed hadi. seinen fturnmen Araber, heran und befahl ihm, sieh zur Ruhe zu begeben, da er seiner nicht mehr bedürfe. Das Feuer im Kamin war ausge brannt, nur noch einige Kohlen glüh ten und verbreiteten in tleinem Um treise einen matten Lichtschein. Erich wälzte sich auf dem Divan hin und » her. und zeitweise hob sich seine Brust zu einem tiefen Seufzer, der wie ein zStöhnen klang. Dann wurde es duntler und stiller. Der draußen » Lauschende glaubte tiefe undc regelmä ßige Athemziige zu vernehmen — Erich schien eingeschlummert zu- sein. Mit großer Behendigleit llomm Daltan aus den Fensterrand und öff nete das Fenster leise und vorsichtig Dann ließ er sich in das Zimmer hin ab. tauerte sich nieder und lauschte var neuem. Alles war ruhig — er hörte nur den Athem des Schlafen den. Daltan griff in feine Brusttnfchr. Dort trug er in einer hätte aus star tem Leder ein zweischneidiges, au ßerst scharf getchlitsenei Dolchmesser. Dies Messer nahm er zwischen die Zähne und lrach dann langfam vor wärts. Er hatte sich den Ort, an wel chem der Tivan stand, fomie die Lage Erichs genau gemerkt. Jeht lniete er dicht var dem Ruhebett Seine rechte Hand faßte das Messer. feine linte glitt tastend an dem Körper tei nes Odsers empor. Er fühlte den Arm Erichs, die Brust. den entblöß ten halt Der Schläfer bewegte sich —- im selben Augenblick aber grub sich das Messer Daltoni in Erichs Kehle ein« Ein gurgelnder Laut, ein leises Röcheln -—- und wie der war alles ftill. Der Mörder wischte das blutige Messer an der Divandeete ab und steck te es in die Brusttasche zurück. Nun galt es, die Kassette zu finden. Auf Banden und Füßen troch Daltvn im Zimmer umher. aber tray feiner Vor-— sieht stieß er dabei an eine langschas tiae Araberstinte, die an der Wand lehnte. Die Büchfe fiel um und entlud sich Der Schuß drötsnte durch das Ge mach. Einen Augenblick später flamm »te im Vorzimmer ein Licht auf. nnd» Haleich darauf erichien Ahmed Hadi in der Thüre. Er sah feinen herrn im Blute schwimmen und vor sich den Mörder. Dalton war aufgefpruni gen, das blanle Meffer in der Faust Eine wilde Entfchloffenheit lag auf feinem Gesicht; der unglüetielige Zu fall, an den er gedacht ly1tte, war eingetreten. nun ftand das eiaene Les ben in Gefahr! — Ein furchtbarem nnartitulirter Schrei. fa wie er Stummen in qual vollen Momenten eigen zu fein pflegt, rang sich über die Lippen dei» Arabers, dann ftiirzie ei« fich in tolleri Wirth auf den Mörder. Egon und Schöler fanden dad: daui Ben Meadis geöffnet. ij Hofraum eilte ihnen bereits der Alte, starre- Entfeyen auf dem faltigen Gesicht« entgegen und erzählte ihnen von der Schreckens-than die sich vor zwei Stunden ereignet hatte. Der Professor fand lauen Zeit, feinem Be gleiter -« die araliifchen Laute zu ver deutheri, das Vers voll banger Ali nungen ftitrrnte Egon in das Gemach feines Bruders nnd beach- an dessen Leiche nieder. Jn einer Ecke des Zimmers lag. mit Striten nmfchniiet, der Mörder Er blutete aus einigen Wunden, aber feine Augen waren geöffnet und blick ten voll frechen Hat-net umher. Sei ne Kraft hatte der gefchmeidigen Ge wandtlfeit Ihmed hadis nicht Stand halten tönnenz ver Araper hatte ihm mehrere Stiche beigebracht, sen durch den Blutverluit Erschöpften gefesselt und war dann, nachdem er Bett Me nadi venachrichtigt, zum Init, dem Polizei-Oberhaupt gelaufen. Mit feuchten Augen, doch gefaßt und ruhig erhob sich Egon Schiller fiand hinter ihm und driickte ihm ftumm die Hand, die beiden verstan den fich auch ohne Worte. Dalton hatte bisher bewegungslos im Winkel des Gemachi gelegen. Beim Ringen mit Ahmed war ihm die Perriiete vom Kopfe gefallen, und nun, da doch alles verloren, hielt er es auch nicht mehr fiir nöthig, fein eoahree Gesicht zu mastirenz unver hohlene diahelifche Bosheit darüber, daß wenigstens fein Rachealt geglilckt, lag auf feinen Zügen. Egon trat zu ihm heran »Sie haben im Auftrage der Gen fer Anarchiften gehandelt?« fragte er kurz Dalton lachte auf. »-3ioeifeln Sie noch daran? Jch meine doch. Jhr vortrefflicher Bruder hätte erft vor wenigen Stunden feinem Mißtrauen gegen meine werthe Perion Worte verliehen!« Mit Ekel und Widerwillen wollte Egon sich abwenden, aber ihm lag noch eine Frage auf dem Verzeih de ren Beantwortung ihn von einem schweren Truae erlösen sollte. »Sie haben nicht mir. fondern den zuftiindigen Gerichten Rechenschaft zu geben', fagte er. »Wenn ich trotz dem noch eine Frage an Sie richte. fo geschieht dies, utn das Indenten meines todten Bruders oon einem Flecken zu reinigen Angesichts der Leiche des von Ihnen Ermordeten frage ich Sie: find auch jene Mittheii langen in Bezug auf das Verdrecksn in Marieille, durch die Sie sich in Neapel bei mir einführten, in ihrem ganzen Umfange erfunden geioefeni« Jeht zum ersten Male fchlug Dat ton vor dem Blicke Egone die Augen nieder und durch feine gefesselten Glieder ging ein leifee Beben. Eine Minute lang zögerte er, dann ermi derte er mit fefter Stimme: »Sie waren ei, ich habe über das Schick fal William LupIH nie etwas gehört! Die Gefchichte, die ich Ihnen feiner Zeit erzöhiie, beruhte in ihren haupt ziigen durchweg auf Combination, der ich auf Grund der mir zu Theil ge wordenen Mitlheilungen meiner Gen-« fer Gewäbrsmönner iiber die Sen dung Ihre Bruders eine gewisse Glaubenkwiirdigteii zu geben der ficindiu Jn diefem Augenblicke trat Ahmed hadi mit dem Gerichtsbeamten ein. »s (Schluß folgt-) . -.-—— Die unvermeidlichen Gebrechen des Alters werden dir erträglich, rvenn du dich beizeiten auf einen deinen k Mig teiters angemessenen Dienft im nier effe der Gesamtheit vorbereiteft. i I O Obgleich alle Fleifchpreife faft gleichmäßig in die Höhe getrieben wurden, hat Wallftreet doch noch im mer eine befondere Vorliebe «für Schafe und Lämmer. «sp"·" s - - Ein Richter in Illinois hat ent schieden, daß lein Ehenrann ohne trif tige Gründe liinger als 48 Stunden von hause fern bleiben dürfe. Das ift nicht neu, aber neu wäre es gewe fen, wenn er angegeben hätte,· was man unter triftigen Gründen zu ver stehen hat. i I I Der Gedanke, Eier zu essen, die drei Jahre im Kühlfpeieher gelegen haben, ift nicht angenehm. Der Kongeefe follte ein Gelek annehmen bai die binnen verpflichtet die Eier mit dem Datum zu versehen, an dem diefe nilhs lieben Vogel ihre Jurrttion ekfiillt ha ben. I I I Mach in ftolzem Verlangen des haufei Tiit nicht zu breit: Gmel tvrnmt allein gegangen, Gefolge hat nur das Leib. I . O Wenn der Herr v. Vldenbueg we nigftenil ftatt des Leutnants mit den zehn Mann, die den beutf Reichs tag let-ließen tönnten. denke von Kspenick zitiert hättet Upttnann