sEHEESHVOOEHMWEEWDOWMHHEVT In Tier Welt verloren. Roman von Jeder v Eos-lud QOOOHHVQMHMOMVOHOHVVHOOVF OF Ol H OE sk ok BEIDE-SOLO (17. FortsetzungJ Noch on demselben Abend schrieb er, als er sich allein auf seinem Zim mer befand, einen längeren Brief an den Herrn Francois Beaupard, Pai tentamvalt in Geni, Nue de lo Bourse II. Jn diesem Schreiben hieß es u. a.: mBctftl muß ich nun vorläufig laufen lassen; die Notwendigkeit zwingt mich ungesäumt noch Tunis abzureilen Daß Jllburg mich de gpeitet, ist faul, aber ich sann nichts vergessen thun ohne ein vorzeitige Mißtrauen in ihm zu erwecken. Jm Ihrigen fürchte ich seine Anwesen heit nicht Er wird mich nicht hin dern, an Erich Vergeltung zu üben, nnd ihm feinen Raub zu entreißen. Ich hoffe in Monatsfrist sehen wir uns wieder. Sie können sich denken daß ich meinen Niickzug mit größter Vorsicht auswöhlen muß, aber auch; auf Usmwegen iornme ich wieder nuchl Geni. Sack-ne liegt an der Cholera darnieder und dürfte schwerlich wie der gen-sein« 22. Ka p i t e l. Schimmernde Morgensrische lag iiber der Landschaft. Die Sonne war dor kaum einer Stunde hinter den fernen Bergen emporgestiegen. und noch hing blihender Thau in dem dichten Butt, der die Stämme der Palmen mit tausend Armen um« ranlte. in dem Tamaristengesträuch am Wege nnd im Blattwert der Myr ten, Pistazien und Oleander. die aus buschigem Untergrunde allenthalben in Gruppen emporschossen. Die Lust war rein und klar und gestattete ei-. neu weiten Umblick. Fernhin dehnt das hilgelland sich aus. Die Sze-» nerie die nach Nordosten nach Tu- » nis zu einen theilweise ziemlich öden Charakter trägt nin mt lebhaftem Farben an, se mehr man sich dem al- ! ten Zaghuan nähert. Man mertt an der wachsenden Ueppigteit der Landschaft, daß man sich auf den Bo den Afrikas befindet. Die Straße von Tunis nach Zag huan führt an der gigantischen Was ferleitung entlang, die einst das er auickende Element aus den Bergen unt Zaghuan nach Karthago sandte. An dieser Stelle des Weges, un weit des Trümmerseldeö von Utica, das — einst eine blühende Handels stadt——heute nur von einigen Hirten bewohnt wird-, hielt in früher Mor genstunde ein mit sechs Pferd-n be spannter Wagen. Es war eine große und ziemlich ungesügige Reisetalesche, deren Verdeck soeben vom Kutscher und seinen Gehilfen nicht ohne große Anstrengung auseinandergetettet and zurückgeschlagen wurde. so daß der einzigen Jnsassin des Wagens freie Aussicht nach allen Seiten gewährt wurde. Ein Blick aus die Dame ge nügte, um erkennen zu lassen. daß fie eine Europäerin war. Ein staub grauer Reisernantel umschloß ihre Gestalt; derii ber die Stirn zurückge schobene Schleier zeigte ein schönes ausdrucksdolles Gesicht, aus dem dunk le Augen hervorleuchteten. Jm Gegensas zu ihr waren die Männer, die sie begleiteten, durchweg Thpen des Araberthums: sowohl der in europiiischer Kleidung neben dem Kutscher sitzende Dolmetsch, wie der Kutscher selbst und wie die beiden Bewossnetem die zu Pferde den Wa gen estortirten Zweifellos waren die lehteren von der allein reisenden Dame zum Schutze ihrer Person engagirt worden, denn wenn die Gegend auch in letter Zeit von umherftreifenden Räubern ziemlich gesiiubert worden war, so fehlte es an vereinzelten Ueberfällen, Mordthaten und Plünde rungen doch keineswegs. «Wie .lange fahren wir noch bis Zaghuan?« fragte die Dame im Wa ,wiihrend sie an ihrem hour ne ,dai sich während der Fahrt re Weh gelZst hatte und nun in dunk ietzlutsh til-er ihren Riieten zu rie stkis sank l Der Dolmetsch wandte sich um. ,,Roch etwa drei S,tunden Signo ra,« antwortete er in italienischer Sprache, so wie er angeredet worden war »Befehlen Signora zu sriihsl stäckens —- Jch würde sodann den Korb aus dem Wagenkasten nehmen lassen.« »Ich danke Ihnen; ich verspüre gar keinen Appetit — auch liegt mir daran, so schnell als möglich nach Zaghuan zu tommen.« Statt aller Antwort tnallte der Kutscher mit der Peitsche; die Pferde san und in schlankem Trade - sing es aus dem holperigen Wege vor-. Wett. Die junge Dame legte sich wieder is sie mit schwarzem Leder überzo Polsker des Wagensonds instit-. beiX nartig fremden Reim, Ist-lesen Hoston schloßsiedie zähe- eigenen Gedanken beschäf sie so, daß ihr kein Sinn sitt wechselndes Schonheiten der Na MMM E WMM Zukunft Mino-« III ELTI nebelhaften Bildern. die an ihr vor überhutchten. trat eins immer wieder mit qreifharer Deutlichteit hervor. Ein Sommer-abend war's. ein lauer wonnedurchfchauerter Spmmerabend Am wollenllaren Himmel hing der Vollmond. Draußen im Garten rauschte ein leiser Wind in den Wirt feln der Bäume, drinnen aber, in dem jvom Duft der Zentifalien durchilu-» theten Gemache stand sie dem einzigen ( gegenüber. dem allein in ihrem öden,’ liebesleeren Leben ihr junges leiden-« « ichaflliehes Herz in wildem Ungestüm entgegenschlua. Gelassen und gleich aiiltig stand er vor ihr, ein bitteres. menschenveraehtendeö Lächeln aui den Lippen. Sie wußte, daß et bereit war, ein Verbrechen zu brachen --- und sie liebte ihn dennoch. Sie liebte ihn vielleicht um so heißer. weil auch sie sich zu den Ausgestaßenen der Gesellschaft zählte und weil ihr zer rissenes Her-i steh dein seinen verwandt fühlte. Sie bat ihm an, die Sklaven iessel zu zerbrechen und mit ihr zu fliehen, weit über das Meer, das sie von ·der Vergangenheit trennen sollte In ihrem thränenfeucbten Auge las dabei ihr ganzes liebevolles Herr Er aber verstand sie nicht, oder er wollte sie nicht verstehen; er riß sich los von ihr und lehrte nie wieder zurück· — Clelta war eine echte Tochter des Südens. Durch ihre Adern pulsirtr feuriges Blut; sie war ftart in ihrem Haß und start in ihrer Liebe. Wie sie in zurückhaltender Berechnung und voll laltbliitiger Ueberleauna aus den Augenblick gewartet hatte. in dem sie Laczarowsli und seine Schwester ver nichten konnte, so hatte sie lange die Hoffnung in sich genährt und ge pflegt, doch noch einmal rnit dem Ge liebten vereinigt zu werden. Jhr ganzs Fühlen und Denken konzen trirte sich in vieler hoffnung. Egoi ftilch wie sie sich in der Befriedigung ihres Hasses zeigte, war sie aber auch in ihrer Liebe. Ohne Rücksicht dar-. Auf. daß die Rache. die sie an BasilJ und Wanda genommen, den Bruder« desjenigen, dem ihr Herz gehörte, mittreffen mußte, hatte sie sich ganz und gar ihrem inneren Grimm liber laffen, und de mentsprechend kannte sie auch leine Rücksicht in Bezug auf die Mittel und Wege, die sie dem Ge liebten zusiihren sollten. Sie dachte nicht an die Gefahren, denen Erich infolge der Entdeckung seines Aufent haltes autgesett werden mußte, — all' das war nebensächlich fiir sie, die nur den großen selbstsüchtigen Haupt zweel ini Auge hatte. Die hoffnung, Jshr Glück H oder das, was ihr als ihres Lebens größ tes Glück vorschwebte -—-- zu finden, gab Clelia faft männlichen Muth. Sie fürchtete, daß Laczarocosli ihr infolge des Raube-L den er an den Berichten Roceras begangen. zuvor lorntnen könne« und sie machte sich infolgedessen ungesäumt, ohne noch ei nen weiteren Brief ihres Agenten ab zuwarten, auf den Weg nach Tunis. Da der Cholera wegen für die Pro vinzen aus Neapel an den Hafen des Mittelmeeres bereits strenge Quarantiine angeordnet worden war, so reifte sie Tag und Nacht durch nach Marseille und traf dort gerade ein, um das fällige Schiff der Mesiage ries mariternes nach Tunis befieigen zu lönnen. Halt-todt durch die Er schöpfung der Seelrantheit tam sie nach Tuniö, aber sie ruhte sich nicht aus — unaufhaltsam trieb es sie weiter. — Der Weg stieg an und flihrte an einer halbverfallenenhiitte vorüber, vor dessen geöffneter Thüre ein alter Araber saß und sich die Sonne ins Gesicht scheinen ließ. Aus dem nied rigen Bufchwerl stiegen zeitweise ver einzelte Eichbäume auf; zur Rechten thiirrnten sich pittoresl gesialtete Fels massen übereinander, oon Moos über wuchert und von dichtem Gebiksch unr rantt. Da wo die Felsen sich öffne ten, schaute rnan auf griines Wiesen land, aus dem eine Gruppe threfsen arn Ufer eines Baches stand. In der Ferne sah nian das fchwarzgriine Widfelrneer eines Olivenwaldej. Vorn Ausgange dieses Waldes nah-f ten sich dein Wagen zwei Reiter. Sie ritten Schritt und eiickten nur lang sam vor, so daß Clelia ihre Erschei nungen noch nicht recht erkennen konn te. Erst als der Wagen sich ihnen näherte, sah sie, daß der eine der Rei ter. ein Araber war und daß der zweite halb europäische, halb Landes tracht trug. Ein Burnuö flatterte um seine Schultern, seine Beine umschlos sen tnielsohe lederm Genie-schen und aus dem haupte trug er einen gelben englischen Hut mit schräger Krenxpe und einein Nackenschleier. Nun sehten auch die der Equipage Cleliat entgegentvcnmenden Reiter zu lerchtein Tritt-e an. Dicht vor den-. Wagen scheute indessen daj Pferd des »etnen, stieg hoch empor und sprang Tdann mit wildern Satze zur Seite. Im selben Augenblick ertönte ein doppelter Schrei. » Halt anl« ries Clelts und packtes den erschreckten Kutscher am Arme. Sie var aus drum-M und wäh rend F sich m t zitternden händen an der Mir Essenle des spek M N t. starrte tritt nett offenen Augen den längst wieder fei nes Pferds-s Herr gewordenen Reiter an. Der Mann war leichenbloß gewor den. »Siud Sie es wirklich, Eileliok fragte er leise und stoclend. Nun flog ein Lächeln, das alte de zaubernde Lächeln, das ihrem Antkip einen so entziietenden Reiz verlieh, um die Lippen der jungen Frau. »Ich glaube wob-, daß es Ihnen schwer fällt, mich wiederzuerteneren«, entgegnete fre. »Seit jenem Som merobend in Geni, da Sie von mir Abschied nahmen, ist lange Zeit ser flossen. Sie mögen meiner loum snoch gedacht haben, und nun tauche Dich plötzlich wie ein Mittagsgespenjt oor Ihnen aus« —-- da erschrickt man, ich begreife es.« Er hatte sein Pferd dichf on den Wogenjchlog gelenkt und reichte ihr die band herüber. »Jbrer nicht mehr gedacht? Sie thun mir Unrecht, Cleliol O wie oft und wie gern! Jch werde nie vergessen, daß Sie es waren. die mich von meinen dunklen Pfaden zurück halten wollte Daß ich erichrol, als ich Sie unerwartet vor mir lod, gerade hier, im noch halb darbot-i fchen Lande, ist das so erstaunlich? Und ging es Ihnen nicht ebenso wie mir? Wo lonxmen Sie her. Cleliok »Dirett one Neapel. Und will nach Zool-unn, um Sie — zu warnen.« » Erich sprang vom Pferde und rief; seinen Begleiter. den jungen Araber heran. dem er die Zügel Inn-Harf. »Halte den Osmonm Ahined-hodi, bis ich zuriietllireP Mit einer Berneiauna, ganz so, als stehe er aus dem Partett ihres Sa tan-, reichte er Clelia den Arm und schritt mit ihr rechtsah vom Wege in die Felsenschlucht hinein. mZunächst eine Frage. die mich mo rnentan arn meisten beunruhiat", be aann Erich; »durch wen oder infolge welcher Umstände haben Sie meinen Aufenthaltsort erfahren?« »Auch meinen Aaentem den Dol tor Nocera.« .Wer ist das?' »Nun —- jener selbe Mann, der Sie vor einiaen Taan in Zaahuan ausgesucht nnd der die Adresse des Mr. Jaetson durch Ihren Diener, den stummen Traben erfahren hat« Aus der Stirn Erichs schmollen langsam die Adern an. »Ich beareiie das nicht«. erwiderte er: »ein Doktor Nocera ist nie bei mir aewesen, auch bat mir Ahrned Hadi nichts von seiner Betanntschaft mit ihm arisat. Indessen das Mißver ftiindniß Irird sich is auftlären· — Ahmed!" Der iunae Araber horchte zuf, übergab die Zügel der beiden Reit pferde einem der Bewaffneten und eilte schnellen Schrittes herbe-. »Hast Du in Maria oder Tunis ei nen italienischen Herrn Namen-:- No cera kennen aelernt?" sraate Erich. Der Stamme schaute seinen Herrn einen Anaenbliel araß an, njelte dann lebhaft und schrieb einige abgebroche ne Sätze aus das Peraamenttiiselchem das er stets bei sich führte, nieder. Mit Aufmertsamteit las Trich die Worte durch und datei verfinsterte sich seine Stirn immer mehr. «Unseliae"g Zusammentreffen', sag te er halblaut, während er heftig den Kolben seiner Büchse aus die Erde stieß. aDer italienische hallunle, den Sie mir aus den Hals gehetzt haben Clelia. mufz auf unertliirliche Weise hinter den Namen getommen sein, den ich hier führe. Nocera hat die Van in Marfa besucht, die ich irn voriaen Winter bewohnte« und hat sich shared-Heim in sein hotel bestellt. Der thörichte Bursche hat allee aus geschwaht und sich bereit ertlärt. No cera, den er fiir einen einfachen Tou risten hielt, nach Zaghuan zu beglei ten. Um Tage vor der festgesetzten Abreise ist Nocera jedoch am Fieber ertrantt und in das hospital Euro deen geschafft worden. Aber woher wußte jener Nocera. das ich mich un ter dein Namen Jan-san verstecktei Wie fand er meine Spuren? Erzäh len Sie! Rein — nein, erzählen Sie mir nichts! Ich will es nicht wissen, es ist interesselos siir mich! Jch werde von neuem die Schiffe hin ter rnir verbrennen und weiter flüch ten! Der ewige Jude —- haha — bis die Erlösung und damit der Frieden kommt-« Mit wilder Bewegung ließ er den" Arm Clelios los und warf die Büchfe vor sich in das Gras. Man hatte eine tleine. fast treisrunde Einbuch tung inmitten der Felsen erreicht, eine von der Natur gebildete Notunde. Ningsum ragten die Granitmassen, als hätte eine Nietenhand sie Tiber einander gethiirrnt, hoch empor. In der Mitte der Einbuchtuna stand eine wundervolle Palme, deren mächtiqer Stamm terzengerade in die Luft stieg und deren ichattenreicher Wipiel sich in träger Ruhe wiegte. Elelisa ließ lich erschöpft auf einem der Felsblöcke nieder. »Was soll dies wilde Ungestüm, Erich?« sagte sie in sanft tlagendeni Tone; «ioll dies der Dank tein dafür, daß ich eine weite Reise nicht geicheui hohe, um Sie vor den Gefahren zu warnen, die Ihnen drohenW Erich trat rasch an Clelia heran, ließ sich neben ihr im Graie nieder und küßte ihre Hand. : »Verzeihen Sie mir, Elelia«, iagte er war-F, »der Menschenhaß und ’e: Bitterkeit die meine Seele stillen. like-« chen immer wieder hervor! Ich woll te ein Ferhrechen begehen, nnr mich selbst, meine Ohre, meinen Namen, M- - - ,......-.--.,.-..-.. meine Familie zu Grunde zu richten. nicht aber. um mich zu bereichern. Der Habelische GedankeIf den Anarchisien die gestohlenen Miktivnen in die Arme werten zu können. um mit ihrer Hilfe die Welt in Flammen und Aufruhr zu versetzen. hatte etwas Berauschens des sitt mich. Erst als die Versuchung an mich herantrat, als ich das riesi Vermögen in meiner band wußte. er da änderte ich meinen Plin. Das aleißende Gold verführte mich, und to wurde ich aus schnöden Eigennuß ccum Diebes Sie schauen mietf verwundert an. Gelin, und ich glaube, diesen Blick zu verstehen. Sie würden bes griifen haben. wenn ich, einem wilden Rocheinitinlt folaend, geraubt, viel leicht auch aemordet hätte, mie man aber um des elenden Mammons wil len ein Verbrechen begehen kann, das begreifen Sie nicht!« »Dauert Sie ein, Erich! »ich flehe nicht vor Ihnen, um mit anen ab zurechnen oder mit Ihnen über den treibenden Grund Ihrer Tbai zu strei ten! Wir haben teine Zeit iu verlie ren. Jener Nocera ist allerdings nur ein Werkzeug in meiner Hand, er wird Ihnen nicht schaden, zumal er ichwertrcnt in einem Dospital zu Tu » nis darnieder liegt; aber wissen Sie jvenn, ob nicht bereits Mabel Lupo Vorkehrungen aetroiien hat, Ihnen die Häscher auf die Fersen zu hetzen und Rechenschaft zu verlangen fiir den ,:etödteten Bruder?« Sie verttummte wohl-ern da sie day, daß das Auge Erichs mit unbeschreib lichem Ausdruck iiber ihr Antlitz glitt. .Ad. Clelia", saate er langsam und mit arenzenloser Bitterleit, während fein Gesicht weiß wurde wie das ei nes Todten. »Sie baben mich siir noch schlechter gehalten, als ich bin« Sie glaubten in Wahrheit, ich sei ium —- Mörder geworden! Schreck ten Sie nicht suriick vor seiner blu tigen Hand? Empfanden Sie teine Furcht vor dem Verbrecher?« « Clelia sprang jiih empor und riß khn mit sich in die Höhe. »Stiind’ ich sonst hier?« rief sie mit tönender Stimme und ihr flammen der Blick trai voll sein Gesicht «Erich, verstehen Sie mich denn noch nicht. noch immer nichts Denken Sie zuriiet an jene Somsslernacht zu Geni, da wir uns Zum leyten Mal sahen — aus welchem Grunde flehte ich Sie damals an. von Ihrem Vorhaben ab zustehen und die Bande zu zerreißen, die Sie an Lacjarowsli fesseltean Als Sie iich an jenem Abend unge hört oon mir wandten. um sich in das Verderben zu stürzen, da brach ich juiamrnem zerrauste mir das haar und schrie in wilder Verzweiflung wie eine Wahnsinnige aus. Und dann harrte und harrte ich aus Jlkre Miet tehr, aber Sie tamen nicht, Sie blie ben verlchollen Durch Lacjarotvsti hörte ich -—-- und das war einsneuer Dolchstosj siir mich « das-. Sie au Ihrer Reise nach Frantsurt sich einen Tag in Geni ausgehauen hatten, ohne mich zu besuchen. Von dieser Stunde ab zerariibelte und iermarterte ich mir ohne Unterlaß das Gehirn. wie ich es anstellen tönnte. Sie wieder zu finden. Und wenn ich Jhnen nun sa ge: arben Sie das geraubte Vermö aen Zurück, wenn ich Ihnen, wie an jenem Abend in Geni, zurufe: lam men Sie, vergessen Sie die Vergan genheit, fliehen Sie mit mir nach Amerita und lassen Sie une driiben eine neue, aliietlichere Existenz schaf xen werden Sie dann auch noch ragen: aus welchem Grunde dies alle-? Werden Sie mich auch dann noch nicht verstehen wollen?« —- — O gewiß, er verstand, aber er sträubte sich gegen das Begreisen Wie sie so vor ihm stand in ihrer vol len. sinnberiittenden Schönheit, das dunkle Auge voll heißer Glutb und aui den Wangen den Rosenschinrmer der Erreauna, da übertam es ihn pliislich mitten im glänzenden Son nenlichte, wie eine Vision. Wieder erschien ihm das bleiche Gesicht seines todten Weibes und klagend und sta aend ruhte ihr Blick aus ihm. Und dann verschwand dai Phantom und an seine Stelle trat eine andere Er scheinung, eine liebliche Mädchens lislt Auch ihr Auge schaute ihn an tlaaend an, denn auch sie hatte er betrogen, wie jene. Jdm fröitelte. .Nie, Cleiia", sagte er leise und monoton, «i)at mich der Fluch, der aus meinem Leben liegt, schwerer getros ien, als in diesem schrecklichen Augen blick. Ich lomnie mir vor wie ein Verdammter, der verurtheilt ist, in alle Ewigkeit nach Frieden zu suchen. Gott —- o Gott, wenn Sie unnah nen könnten, welchen Sturm Sie in meiner Seele entsesieli, wenn Sie nur wüßten, wie Ihre Worte mich ins tieiite Herz getroffen baden! Aus weiter Ferne sind Sie zu mir gereist, unt mir Rettung und hilie zu drin gen. und ich bin io elend. daß ich Ili nen nicht einmal danken kann, weil ich —- Jlire Liebe nicht zu erwidern vermag. Fluchen Sie rnit, Theile-, ich vermag es nicht« Sie zu lieben! Seit ich meinem Weibe angesichts ih res brechenden Auges geschworen, nie wieder mein herz zu verschenlen, ist das pochende Ding da drinnen hart und lalt geworden, verwaist und ver eisi. Und wollte ich meinen Schwur brechen, ich glaube, ich wiirde noch un gliiellicher werden« als ich schon bin, und ich würde auch Sie mit an mein Ungliick letten.« i Elelia erwiderte lein Wori. Sie» senlte siir einen Moment die schwer dewimperten Lider iider die sagen herab, und dabei ging durch ihre sp l Mist-tue KOCH-. Kommerzientätbim »Akk, Nan ni, wcks Sie für einen Aufwand mi ben, das ist doch unerhött2« ’ Köchin: »Na. erlauben Sie mit. gnädiae Frau, als Kommerzien-Ulys ; töchin muß ich doch ’n bischek repräsentiren!« statt ein Schwanken, ais müsse sie in der nächsten Sekunde zu Boden schlagen. Und doch hielt sie sich, wenn auch rnit angedeutet Anstrengung, aufrecht, wandte sich um und schritt dann langsam und fest den Felsen hanq hinab. «Ctelia«. rief Erich mit ersterben der Stimme, »ich wußte ja, daß es so kommen mußte! Leben Sie wohl und —- Gott ieane Sitt« Sie hörte ihn nicht mehr, denn in ihren Ohren brauste es wie ferner gewaltiget Orgelton, sie schritt nur mechanisch vorwärtä, all ihre Sinne waren wie ausgelöicht und erstorben. 23. K a pi te l. Vor dem dicht arn Landundsplatze gelegenen Steuergebiiude von Gold ta, der Hafenstadt oen Tunis, herrsch te ein buntbetvegtes Leben. Der noni Palermo fällige Dampser war einge-! trossen und lag draußen im hafenE vor Unter. Dicht am Kai hatte schon seit ge raumer Zeit ein alter herr Posto ge faßt. Er hatte seine goldene Brille iiber die weiß-trauen Augenbrauen ge schoben und lugte durch einen gemal tigen Krirnsteeher aus das Meer hin aus. Plöhiich zueite er zusammen; noch einen Augenblick behielt er das Glas vor den Augen, dann schob er die Br« e in seine richtige Lage zurück. hole aus der Schooßtasckze seines Nodes ein riesiges rotbseideneg Ia ichentuch hervor und ließ es in der erhabenen Hand wie eine Fahne we ben. Aus dem näher lornmenden Boote· wurde die Begriißung aus ähnliche Weise erwidert. Noch wenige tröstige Ruderschlöge, und das Boot legte an der Kaitreppe an. Ein junger Mann sprang rasch die Stufen heraus und eilte dem Greise entgegen. »Mein lieber Schüler· wie freue ich mich!« Der Professor umarmte den Ange tommenen herzlich. «Griiß' Sie Gott« Egon, und gut heil aus asrilanischer Erde! Jhr Telegramm lam noch rechtzeitia ge nug, um mich über die Ursachen Ih rer oerspiiteten Absahrt auszulliirenx arundgiitiger Himmel. welch’ schrec licher Vorfall; diese junge blühende Frau, und ein so trauriges Loos!« Jllburg drückte stumm die Rechte des alten Freundes. Jn dem Ge wühle sand sieh teine Zeit zu ruhiger Aussprache, man mußte das aus spä ter verschieben. Ein paar Neger hat ten sieh bereits der Gepiickstiiete Cgonz bemächtigt, ein anderer risz ihm die Reisetasehe aus der Hand, ein halb tviichsiger brauner Bube suchte ihm das Plaid oon der Schulter zu zer een. Und immer neue Gestalten drängten sich an ihn und den ihm nachfolgenden Mr. Dalton heran. den beiden mit lebhaften Gesten und gel lengern Geschrei ihre Dienste anbie ten . Cinige Minuten später saßen die drei in einem Coupe des Bahnzuges, der sie in einer halben Stunde nacht Tunis führen sollte. Der Werg-Youl war leer, man tonnte also ungeniert miteinander plaudern. s Egon lag daran. den Gebet-math; zunächst über die aanze Sachlage zu orientiren, ehe er sich mit ihn-. und in Gemeinschaft mit Mr« Datton in Bezug aus Erich weiter berathen woll te. Er erzählte demgemäß ohne Um schweise, wenn auch in einem Tone ans dem Schiffer den Schmerz des Sprechean wohl herauszusühlen vermochte, von dem schweren Ver brechen, das sich Etsch hatte zu Schut den kommen lassen, und von der Rolle die Mabet Lupo, Mr. Dalton und Laczarorosti bei ver Entdeckung dei setben gespielt hatten. Er schilderte auch in kurzen Zügen die eigenthiim tiche Ausgabe. die dem unheimlichen Dottor Nocera von Etetia Butitoss « übertragen worden war. und versuch te. dem Profesior, so gut es anging, die einzelnen Fäden der vielverschlun genen Jntrigue mit allen ihren Minen und Gegen-niesen klarzulegen Bei der Erwähnung Noceras hatte »Sei-ishr mit eine-n bliyartigen Auf leuchten seiner hellen, noch immer ju igenvlich blickenden Augen den Kopf lein wenig erhoben, dann aber nur »Richtig genickt und Egon durch einen TWint der Band zu verstehen gegeben, daß er fortfahren möge. Erst als die ser geendet, ergriff her Professor das Wort. .Jch werde wohl später noch Gele genheit finden, mich mit Jhnen näher über die traurige Anaelehenheit aus zusprechen«, sagte er; »für seht lassen Sie mich nur die ei.ienthiinrlichen Thatsachen mittheilen, die mich bewo gen haben. das bewußtes Telegrjmnt an Sie abzusendenx ich konnte ja nicht ahnen. dasz Sie bereits zur Reise hierher aeriistet waren. Sie werden gernertt haben, hast mir in Ihrer Er Höhlung der Name des Dotter Nocera besondereI auffiel, und in der That ha ben Sie diesem Menschen indirekt die Benachrichtiguna meinerseits zu ver danlen. Efsrer meiner intimften Freunde in Tunis ist der italienische Generaltonsul. An demselben Mor gen, an dem ich das bewußte Tele gramm an Sie absondte beneanete ich dem Konsul in der Nne SidisMur giani. Er erzählte mir, daß er so eben aus dem Hospital Europeen tomme, in das ihn eine Angelegenheit ganz mertwiirdiger Art aesiihrt habe. Es handelte sich um folgendedt Ein italienischer Advotat Doltor Noce ra, wie ich gleich anführen will — war nach oerhiiltnißmäßig turkem Aufenthalt l)ie:selbst, von einem star len. wenn auch durchaus nicht lebens gefährlichen Fieber befallen und zwecks besserer Behandlung aus seinem Hotel in das Krantenhauk geschafft worden. Da seine völliae Wiederherstellung erst in einigen Wochen zu erwarten war, fo hatte er den Vertreter seines Lande«- zu sich rufen lassen, um die sem das drängende Geheicnniß, das ihn nach Afrila geführt, anzuverg trauen. Dies Geheimnis; betras Ihren Bruder Egon und die Lupofche Erb schaft —-- die ganze traurige Affiire, die Sie mir soeben erzählt haben. Daß Nocera sie dem Konsul gegenüber nach Gutdiinlen umgemodelt hat« ist wahrscheinlich Genaues weiß ich da riiber nicht, da mein Gewährimann sie mir nur in gewissen Umrissen wie dersah Die hauptsache mar. das Nocera durch Vermittlung des Kon sulj eine ourliiufiqe Verhastung Erichs, aliaz Mr. Jacksons forderte. da lehterer durch eine Mittelsperson newarnt worden sei und sich infolge dessen jedenfalls mit Fluchtaedanlen trage. Der schlaue Adpotat fiihrte so gar den Namen dieser Mittelsperson an, deren Eintrefsen in Lunis er durch die Fremdenliste in der Ba zette Tunefienne’ erfahren hatte: es Mk dies —- Madame Clelia Butt toff.« lFortsehung folgt.) Der Krieg in Nikaragna hat Iveni - stens das Gute, daß er nicht einseitig ist. Heute siegt dieXeine Partei, mor gen immer die andere is c O Manches kommt uns erst unmöglich vor, wenn es geschehen ist. I f s Keine Neigung wird so stark als eine, gegen die man sich lange ge sträubt hat« — . I Die Albefihändler gründeten einen Trost Ob er sich den Angri fen der Regierunk gegenüber feuerfe erwei »fen wird , I I I ! In den Ver. Stets-ten zollen sich 200 TMillionen A elciinkne efinden Wer daran zweife i· kann sie nachzählen. , I O I Eine Frau unterhält sich gern mit ihrer gJien Freundin, aber noch lieber über sie.