Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, February 25, 1910, Zweiter Theil, Image 11
Wen-r schreibst-titl- von Ist-ti- sank-ungel. Ro. 503. Ich kann Jhne sage« in Sasseiethee is doch einiges möglich un wenn ich Jhne verzähle, wag mich e paar Dag zukiick gehäppend is. dann wer·n Se mit mich egrie. Es is grad nach Dinner gewese un ich hen mei Discheg gewasche un abgedrickelt ge habt un hen mich mein lliene Räpper angezer g:l)adt un nsei Haar e wenig gesickst gehabt, so daß ich e wenig die sent geguekt hen. Dann hen ich mich in das Fronttnhtn an das Fenster ge hoelt un hen mich das Pehper in die Hand genomme. Jn die Posischen hen ich sot meine Ettjnkehschen ebdes duhn tönne nn hen die nämliche Zeit auch waische könne« was an die Stritt ges häppend is. lii tell jah, wenn ich da hocke, dann läuft noch keine Maus im wer die Stritt, mitans, das-. ich es nohtisfe duhn. Un das schönste is, ich sitze so hinnig die Körtens, daß mich von die Stritt ans niemand kann sitze sehn un das is gut, sonst dehte mebdie die Piebels noch denke, mer wär neu gierig nnd wollt alles aussinne un so ebbeg is doch nit bei mich der Wehr-. Also da hen ich gesosse un ans ein mal hat die Dohrdell gerunge! Jch sen ganz schrecklich oerschrocke un denke Se nur emal, da sm ich aus mein Be obachtungenoste eingeschlase, sonst hätt ich doch schuhr genohtißt, daß Jemand an unser hauo komme war. Well. den ich gedenkt, das werd wohl en Veddler odder en Bitckehtschent sein, biekaha die Wedesweiler’n is doch erscht vor Dinner dagewese un sonst kommt niemand zu mich. Well, enni hau sin ich ln die hohl gange un hen nssgeschlosse, un ei tell fuh. ich sm pnttieniehr ans mein Buckel gefalle, wie ich da die Missus Dilpat hen vor die Diehr stehn sehn! Jch hen schnell ausgemacht un ich muß sage, ich hen doch e wenig einberrest gefühlt, wenn ich dran gedenkt hen, wag der Phil, wo mein hosband is un ich, sie alleg gesagt hen, wie mer bei die hawwer ichleimen ihre Pahrtie gewese sin. Die Missus Dilpat war ausgesiast, als ob se an die Kaiserin von England ge tahlt hätt. Weiße Kidglossg hat se aewohre un e Seit e Förg hat se an gehabt, das hat einiges gebote. Wisse Ze, all die lsctspierieiiz, wo ich in For-v hen, kommt davon het, daß ich emal for den Philipp e Pelztapp hen tause wolle, un wie ich gehört hen, wag le for so e Ding verlange, sin ich widder fort, awwer ich sin schuhr, die Fohrsu wo die Missus Dilpat gewohre hat, die hen wenigstens suszig Dahler un denn sosnm gekost. Ich hen se arig freundlich un ples sent begrießt un hen se gefragt, inseit zu komme. Mer fm dann in den Par ler un ich hen se aus die Launsch odder den Sohse, wie mer aus deitsch sage dichl, hinseße mache un dann hen mer uns arig gut unnerhalte. Se hat ge tahtt, als wenn ich nie nit e unplessen tes Wort zu se gesproche gehabt hätt. lsinmal hat se gesagt: Bei den Weg, was ich sage wollt, ich hen schon frü her viel von Jhne gehört gehabt, aw wer ich hen nie nit gewißt, daß Sie so e seine, intellischente un rieseinte Leh die sin; erscht bei die Partie bei die Missus hawwerschleim hen ich Jhne so recht tenne gelernt un ich muß sage, ich sin von die Minnit an praut draus, daß ich Jhne Freind euse ders cich ders doch? »Bei schuhr Ding, hen ich gesagt, ich sin dieleitet!!« Selle Ectspreschen hen ich von den Philipp gelernt, wo er mit aus Afrileh ge bracht hat, »ich denke. er hat das Wort den Mister Ruhseselt abgeguckt. Mer hen dann iwch von die liinner ge speoche un von die Familch un was das Letve heitzudag so eckspensies is, daß mer ei hardlie ausbringe tann un das all. Jch hen ausgesannr. daß die Missus Dilpat e gute hauolieper sein muß, bielahs se is in alles so gepohstet gewese. Se hat gesagt, sie deht Hulda heiße un se deht wischt, daß ich se bei den Name edresse deht un sie deht mich dann Lizzie rase, wie das unner gute Freunde so der Steil wär. Well«L ich muß sage, das hat mich zu Doht ge tickelt un ich hen schnell e Battel Poet wein herbeigeholt un da hen möt Brie deeschastsgedruntr. Jch sin schuhr, die Wehe-weitern dnht sich wie alles är gern, wenn se höre duht, wie dick ich mit die Frau sin, bikahs sie hat uit das Peiseletsch, sie bei ihren Ironi name anzureddr. Well, ich fm in Vetgniege geschwomme un ich hätt was drum gewwe, wenn ich e Bat telche Schempehn ins Haus gehabt hätt, ditahs e gutes Wort sind »Hei mich immer en gute Ort. Dann Z es ans Abschiednemme gange. »Ni zie, hat se gesagt, ich hoffe, daß du in die allernächste Zeit an mich kahle duhst un ich praminisse dich, daß ich dich e gute Zeit zeige wet’n, ich weiß, wie mer so e gute Freund zu triete hat un dann, wenn ich widdet komme, muß ich auch mit Deine liewe-Kinnec-s cher ekwehntet wer’n; well gubei Lizzie un tehk gute Keht von dich selbst, gu bei. —- Bei Galle, da fällt mich ja noch» ebbes ein: seh, Lizzie, könntest du mich mehbie mit zwanzig Dahlee unnek die; Arme greise. es könne auch siinsun-« zwanzig sein« das macht nicis aug; ich« muß schnell noch ebbes tause un hen in die Huerie kein Cent eingesteckt«.« Wei, os Kohts« den ich gesagt, un heu sie sünsunzwanzig Dahlek gewwe. Se hat sich atig bedankt un met hen uns noch en Kis; gewe un dann is se sort. Wie se sokt war, da hen ich so iwwek« alles noch emai nachgedenkt un dann hen ich gestatt mich zu tick e wie alles, ich hen mich ein Rindvieh un ein Kaineel nach den annere gerufe. Sehns Se, Mistet Edithok, das is Sasseie thee, ich deht gar nicks drum gewwe, was essis, wenn ich nur nit dek Fahl gewese wär· wo aus den Leim gauge is. Mit beste Megade Youtg Lizzie Hansstengei. Sein Verni. Hotelgait tvor der Abteiie): »Was. Sie wollen auch ein Trinkgeld; habe ich Sie den«-i irgendwie beschäftigt?« Hotelangeitellten »Gewiß, ich muß Obacht neben, daß die Gäste nicht ohne zu zahlen iortgeberU set-tüchtig. Gast: »Es ist mir nufgefnllem daß Sie niemals Wurst essen, Herr Wirth! ..... Kanne Ihnen iisbrigens nicht oerdenken, denn man weiß ja nicht, was hineiniornth Wirth: »O doch die fabrizire ich ielbst!« Nicht zu helfen. Gatte: »Ich habe die Rechnung Dei ner Modiftin, wegen der Du io oft aeniahnt ivnrdeft, gestern bei Heller und Pfennig beglichen.« Gattin: »Na. da muß ich mir nur ateich wieder Was bestellen, sonst denkt sie am Ende, ich sei iiber etwas beteidigt.« Die Wurzel des nebelt »Herr Doktor, meine Frau iit Mor gens oft ganz heifer; was ist dagegen zu thun?« «Gei7en Sie Abends iriiljer vom Stainmtiich nach haufe!« Der gute sur-ersp. gch hatt« einen Kameraden U isten bessern findi du nikl uf allen Promenaden — Ging et zu meinem Schaden In gleiche-n Schritt und Tritt Wollt· ich zu Tisch mich sehen, Illsoglkich war er haben Wollt« is die Lippen stehen« Am Pfet chen mich ersehen, Stets braucht« ich dann für Ztvel Ist-If ich einmal verkeisem So t ilte er meinen Plas. Er tät mich stets umkrei en, Von Fracht und Waaren-mi Ushm et den höchsten Sap. sein Weg führt in die Weite. Den er mir nicht vertrat. sit ich Grabe schreite, Er ble· an meiner Seit-, Wo guter Metap Ver Kampf unt die Einheit der österr.-ungar. Armee-. i Aus niilitiirischen Kreisen Oesteri iteichs wird geschrieben: i Jn der nächsten Zeit soll über das :«Schickfal der jetzt noch einen gemeinsa ’ nien Bestandtheil des Reichs bildenden österreichisch:ungarischen Armee ent schieden werden. Die Männer der neuzubildenden ungarischen Regierung haben sich ein Programm zurecht ge legt, das in der der Krone abzuringens ; den Forderung nach wirtbschaftlichen »und militärischen Zugeständnissen gipi : felt. Auf wirthschaftlichen Gebiete ist i es die Aufnahme der Baarzahlnngen«. »auf militärischen die vollständige Durchführung des sogenannten Neu .nerprogrammg der ehemaligen libera len Partei und die Einführung der .ungarischen Verkehrssprache bei einein Theil der sich aus« demKönigreiche Un gern ergänzenden Truppentörper. Von den neun Punkten des aus dein Jahre 1905 stammenden inilitärischen Pro grammes der Liberalen, das unter der zMinifterpräsidentschaft Tiözas eine iAenderung erfuhr. sind jene, welche sdie Versetzung der Offiziere ungari scher Staatgbiirgerschaft nach Ungarn, idie Einführung des Magyarischen als Unterrichtssprache in den auf ungari schem Boden Liegenden Militärcrzie hungsanstalten und die Erweiterung leg Wirkungskreises des unaarischen Landesoertheidiqunasntinisters zum Gegenstande haben, bereits durchge führt, so daß von wesentlichen natio r.alpolitischen Forderungen nur noch die der staatsrechtlichen Aenderung der Fahnen und Einbleme und die Zulas sung des Magyarischen als Verhand ungssprache bei den Militärgerichten iibrig bleibt. Wie nun in Wiener mi tiiiirischen Kreisen verlautet, soll die Krone nicht abgeneigt sein, auch diese letzten beiden Forderungen in der von den ungarischen Parteien gewünschten Richtung durchzuführen. Der Schwer pixntt der Verhandlungen, soweit fie sta, auf rein militärische Fragen er strecken, ruht gegenwärtig in der For derung nach der Festlegung des Unga iischen als Verlehrssprache bei gewis sen Truppentörpern Der militärische Sprachgebrauch leimt in der österrei chisch"»ui«igarischen Armee folgende Sprachen: Dienftfprache, Koinmandm sprache, Negiinentsfprache und Unter richtssprache. Dienstsprache ist die, in Irelcher der schriftliche Verkehr zwischen den Kommandoftellen und Behörden »und der sonstige mündliche Dienstver trhr, wo die dienstliche Form streng ge tvahrt sein muß« erfolgt. Als Kom mandosprache gilt jene, in der das int litiirische Komamndm wie es durch die Erercir- und Dienstvorschriften sestgeseyt ist« gegeben wird; sie umfaßt einige achtzig Worte. Kommandos und Dienstsprache waren früher der An— griffsonnlt eines Theile-Z der ungeni fchen Parteien, doch haben diese infolge des unbeugsamen Widerstanoes der Krone die Hoffnung, jemals auf die semGebiete Vorlheile zu erringen, voll ständig ausgegehen. Unter Regimentsi sprache versteht man die Sprache, wel che der Osfizier erlernen muß, um die suuaiifiranon zur Veroroerung zu er halten: um demgemäß bei derEintheis lung der Offiziere zu den Truppen ei neu Schlüssel zu besitzen, wurde ver fiigt, daß als Regimentgsprache die Sprache zu gelten habe, welche von iriindest 20 Prozent der Mannschast gesprochen wird. Jn der Theorie ton rien daher in einein Truppenlörber vier Reginientssprachen bestehen. In der Praxis ist dass llngarische nur bet 37 Jnfanterieregiinentern, 6 Jäger butaillonen allen in Ungarn liegenden Artillerie und allen Husarenregiinens tetn als Regiinentgsprache festgelegt und zwar entwede: allein oder niit an deren Regimentssprachen zusammen. lWenn es in letzter Zeit vielfach hieß, ldasz die ungarische Regierung Zuge ständnisse aus dein Gebiete der Regt mentssprache sordere, so trifft diese Nachricht leinesallg zu, da hier Zuge lseiiadnisse praktisch überhaupt nicht ausglich scheinen. Zugeständnisse iind sohin nur in der sogenannten Unter-· richtssprache möglich, also aus dem Gebiete jener Sprache, in der Offi ,iere nnd Unteroffiziere mit der annschast verkehren nnd in der un1 let-richtet nnd ausgebildet wird. Graf Andrassy ist der Vertreter jener poli tischen Richtung, die immer wieder auf eine Aenderung der heute geltenden Bestimmungen über die Unterrichts sprache hinarbeitet und dieser Sprache die neue Bezeichnung »Welches oder Koinbagniesprache« gegeben hat· Bes absichtigt wird bei jenen Regiinentern in denen heute das Magyarische als Negimentssprache vorherrfcht, diese! Sprache als Vertehrgsprache gesetzlichi einzuführen Gehen die Wünsche der AndrasshsGruppe, deren Macht und Geltung infolge des letzten Szenen wechfels auf der politischen Bühne Un garns bedeutend gestiegen sind, in Er füllung, so würde bei den erwähnten Regitnentern innerhalb jeder llnterab theiluna mombagnie, Bataillon, Geta dron) nur noch magharisch gesprochen werden, was einer Entnationalisirung der Deutschen, Rumänen und Slova len gleichläme, und nicht ohne Rück wirlung aus die dynaftischen Gefühle der hierdurch in ihrer Sprache und Kultur und in ihremNationalempsiw den aqu tiefste verletzten Nichtangarn bleiben dürfte. Jn dein Augenblicke, da in den ungarischen Reglmentern das Magharische als Verlehrsspeache bestimmt wirb, ,lönnen die Kroaten ! faus Grund ihrer besonderen staats rechtlichen Stellung das gleich. Zuge« ständnisz auch sitr die sich aus«-Kroatien nnd Slavonien ergänzenden Regimen-« ter verlangen, woraus sich naturgemäß eine sprachliche Dreitlieilung derTilrmee entwickeln müßte. Dazu tritt dir » schwierige Frage, welches die Verkehrs sprache l-ei jenen Truppen sein soll, die sich aus Bosnien und der Herzegotvina ergänzen; es sind dies vier Inst-mute rrgintenter und ein Jägerbataillon. Jn heb-en Inilitärischen Kreisen spricht man nun allerdings der Spra chensrage eigenthiimlicherweise nur ge ringe Praltische Bedeutung zu, was vielleicht darin seine Erklärung findet, daß man des ewigen Kampfes um das Budget und die Rettutenkontingentssi erhöhung miide ist. Das neue Wehr gesesz, das aus der zweijährigen Dienstzeit ausgebaut ist und eine Erhö hung des Rekrutentontingents des Hee reH von Krisis-» aus 15»,000 bis 160, simMann vorsieht, liegt seit mehr als siinf Jahren fertig in den Bureaus des Krieggministerinms und kann das Liebt der Welt nicht erblicken, weit die Mehrheit des m. garischen Parlaments dessen Berathung nicht zuläßt Die Stände aller llnterabtheilungen des Heereg sind so gering das: an eine wirtlirlk lriegsmäßigeAusbildung kaum zu denlen ist und icn Mobilnieichiings salle die schwersten Reibungen zu er warten sind. Die-, besonders aus dem Grunde, weil zahlreiche Neuiormatio— »nen aufgestellt werden müssen. siir die man ini Frieden infolge des Mangels zan iiinreichenden Lllkannschaftsdestäw den tetne Kaders bilden lann Die Hinzulänqlichen Manniclmstsitärten be ! dinaesi zudem die erterritorialeBertbei Tluna einer sehr qroßen Zahl einzelnerH Vataillone, ja man tann ruhig von ei ner völlian Durchbrechnna des Terri torialsttstemcs sprechen also iener Ein theilung-J nnd Vertheilnnasart der Truppen, kie allein eine qlatt und rasch nerlanfende Mobilmachuiia verbiirgt. Kiirntein SiidtiroL Bosnien, Herzego trina und Dalnmtien sind mit Bataili lonen vollgepfropft: besäßen diese Truppen erhöhte Stände, einen Mann fckmstgbestand toie die deutschen Kom Pagnien nnd Batterien, so tönnte ein großer- Teil von ihnen im Lande blei ben. Die Nachtheile niederer Frie i-engstiinde sind besonders bei den dies jiihriqen siaisertnanövern in Mäbren zu Tage getreten. Dort hai sich der allgemeine Eindruck ergeben, daß die Fiihrer vom Reaimentgtommandenr aufwärts bis zum Divisioan in der Leitung größerer Berbände unaeiibt sind, daß ilmen die Praxis abgeht. Es leuchtet tvolil ohne weiteres ein, daß man bei einem JnLanteriereaimenth dessen Unterabtbeiln gen Stände von nur 50 bis 60 Mann aufweisen, nicht liebungen mit lrieasstarten Batillonen und auch in größeren Garnifonen keine Uebungen mit lrieggftarten Reai mentern und Briaaden, wie sie durch -die Erercirvorfchriiten seit esetzt sind, vornehmen tann. Wo sol en nun die höheren Fiibrer die praktische llebuna nnd Erfahrung hernehmen? Dasselbe gilt von allen technischen und Verwal tiinas,ziveiaen: fie sind im Frieden nur in den Anfängen organisirt, tön nen daher selbst im Manöver dem Be dürsniß nicht vollaus entsprechen; wie wird dies erst im Erntsall werden! Es kann somit kein Zweifel bestehen, daß der Widerstand der Ungarn gegen die Erhöhung dec- IliekrntenkontingentesJ wie gegen die militiirischen Mehrsorde runaeu iiberhauvt am Marle der Krieggtiichtigkeit der Armee zehrt. Stein Wunder daher, oafs man in maß gehenden militärischen Kreisen ein linde herbeisehnt und sei es selbst auf Kosten der die Gemeinsamkeit deH Heere-I verbiirgenden Einrichtungen. So liegen heute die militärpoliti schen Verhältnisse in Oesterreichililt garu und man muß sich schon jetzt mit dem Gedanken vertraut machen, daß der Abbrörielungsprozeß bald auch tie · ser in das noch einheitliche Heer greift. hierbei spielt der Zeitpunkt in dem die Armee ausgeliefert werden soll, eine nur untergeordnete Rolle. Es heißt neuesteiik, daß die ungarische Verkehrs svrache erst bewilligt werden würde, wenn die großen Wehrresormen aus der Tages-ordnung stehen« Was die Armee dann an Größe und äußerer Stätte zunehmen wird, wird sie an innerem Gehalte nnd an Einheitlichkeit Ieinbiiszen Ob die zahlenmäßige Kräftigung Ersatz hierfür zu bieten vermag, sei dahingestellt. Die trübe Leidengzeit scheint siir die Armee noch lange nicht zu Ende zu sein. Vor der Will-handlung. »Hier hängen ja eine Unmasse Ha icn!« »Nein Wunder! Wir halen hier auch eine llnmasse Jäger.« »Wer lanst denn aber all dies Wild?« »Die Jäger natürlich! Wer sonst?« Ein ExpreßsPacket mit 81000 ist, wie aus Texas berichtet wird, dort auf einer kleinen Station verschwun den. Auch der junge Mann, der dort als Agent tätig ist, wird vermißt. Eine rätselhaste Geschichte. 812(),000 hat der Staat New York siir Augstellung von Jagdscheinen ein genommen. Beinahe soviel als vie halbe Stunde, in der Jessries und Jchnson einander mit den Fäusten be arbeiten, einbringt. l Die cufischiffahkt mit dkk Jahreswende. CL- gibt heute wohl teinen Zweifel mehr darüber, daß die Luftschiffahrt eine eminent wichtige, praktische Rolle in! Leben der Völter zu spielen berufen ist. Die Leistungen, die wir vor 12 Monaten noch staunend bewunderten, sind inzwischen bei weitem überboten worden, und alles deutet darauf hin, daß wir noch in den Anfängen einer vorläufig uniibersehbaren Entwicklung stehen. Nicht etwa um lediglich spott liche oder militärische Interessen han de:t es sich hierbei, sondern um Dinge bou der höchsten Bedeutung für das gesammte Vetteln-sieben und die Be ziehungen der Staaten untereinander. Wie soll beispielsweise die Grenzbe wachung durchgeführt werden, und wo bleiben die Zolleinnahmen, wenn es den Luftschiffern eines Tages einfällt, den Schrnuggel mit Spitzen, Pretiosen, Uhren u. dgl. im grossen zu betreiben? Wie sollen die Grenzsorts gegen Spio nage geschützt werden, wenn das Pho tographiren von derFlugmaschine aus zu etwas Alltiigslichem geworden ist? Jst begründete Aussicht vorhanden,daß die Luftfahtzeuge in absehbarer Zeit ais VertehrsmitteL wenn auch zunächst nur unter gewissen Einschränkungen, benutzt werden? Auf diese und eine Menge ähnlicher Fragen, speziell aus dem Gebiete des Ltsfrrechts, ist es unmöglich, heute schon positive Antworten zu geben. Wie dringlich es aber ist, sich mit ihnen rechtzeitig zu beschäftigen, ergibt sich ohne weiteres aus einem kurzen Ueber bliet über die Entwicklng der einzel nen Zweige der Luftschiffahrt in dem vergangenen Jahre. Motorluftichiffc. Der Kampf der Meinungen, ob das starre, das halbstarre oder das un siarrc System den Vorzug verdient, dauert noch fort. Die Gegner der Z Schifse haben sich jedenfalls davon überzeugen müssen, daß diese Luftrie sen keineswegs so abhängig von ge schiiszten Häfen sind, wie früher immer behauptet wurde, und daß auch schwere Havarien unterwegs reparirt werden können. Die beiden anderen Systeme haben sich gleichfalls in ausgedehnten IFahrten glänzend bewährt. Sie sind Hjetzt in nahezu allen großen Kultur istaaten für Militärzwecle eingeführt; überall werden Stationen siir sie er: richtet, und die Möglichkeit ihrer im mer weiter ausgedehnten Verwendung hat enorm zugenommen durch die neuen Methoden, Wasserstosfgas sowie gewöhnliches Gas von wesentlich er höhter Tragsähigteit billig herzustel len. Von weittragender Bedeutung isi auch die kurz vor Jahresschluß ein gctroffene Nachricht, daß das neueste deutsche Militärluftfchiff die hohe Ge schwindigkeit von circa 36 Meilen in der Stunde erreicht hat, denn die Schwäche der Lustschiffe lag bisher darin, daß sie schon gegen Winde von nur mittlerer Stätte nicht mehr vor wärt-J kamen. Deutschlmd matschirt, was Luft schiffe angeht, anerkanntermaßen an der Spitze. Die Nachfrage des Aus: landriz speziell nach Parsevalg nimmt bestandigzu Außer den bekannten Z» P und MEypen sind noch Kon lsirnktionen von l7rbslöh, Clouth, Ru stbenbetg Schütte Rettig, Siemens .Schuckert und Dr. Gang- - Fadrice -tl8eil-:s fertisigestellL theils- issI Bau. Luftschisfvertelsr. Mit der lszriindung der Lastschiff fahrt A. G. in Frankfurt a. M. und der Pnrseval Lustfahrzeng G. m. b. O. in Miinchen ist ein erster Anfang gemacht, um im kommenden Jahre Passagiersahrten in größerem Umfan ge auszunehmen. An einen regelmäßi gen Linienvertehr ist dabei vorläufig noch nicht zu denten, aber die beabsich tigten Sportfnhrten sind unzweifelhaft in hohem Grade geeignet, unr- diesem Endziele wesentlich näher zu bringen nnd zugleich die Ausführung der« Pro felts der Erforschung der Polargegen den durch Luftschisfr zu fördern. Flugfahrzcuqc Einen ganz fabelhaften Aufschwung bat die Aviatit zu verzeichnen. Der vor-jährige tstetord von Wilbur Wright mit 2 Stunden 20 Minuten und 75 Meilen ift von mehreren Fliegern iiberv boten worden. Zur Zeit steht Hean Farman an der Spitze mit 4 Stunden 17 Minuten und 140 Meilen. Es sind Höhenfliige bis zu 13500 Fuß (in dem Wettfliegen bei Los Angeleg in diesen Tagen bis zu 5000 Fuß) aus gefiihrt, und eg ist nur eine Frage der Zeit, bis die Aeroplane sich fu größeren Höhen ausschrvingen als die heutigen Lustschisfe sie halten können. Unter Umständen lann das das Ende der Militör - Luftfchifse bedeuten. Viel fach sind Ausstiege mit 2 Passagieren außer dem Führer unternommen, und ein-.- große Zahl von Ueberlandsliigen bis zu 50 Meilen beweist, einmal wie sicher sich die Aviatiter heute fühlen, und ferner, daß die Schwierigkeiten des Aufstiegs von nicht speziell vorbe freiteten Terrains aus schon mehr oder weniger als überwunden gelten tön Inen. Vor 12 Monaten vermochte kaum ein Dutzend Flieaer sich mehrere Mi nuten in der Luft zu halten. Heute sind annähernd 100 verschiedene Flie ger bis zur Dauer einer halben Stun de geslogen, und bemerkenswertherwei schaben einzelne unter ihnen schon nach wenigen Uebungsstunden ihre Apparate sicher zu beherrschen gelernt. s Unter den verschiedenen Shstetnen von Flugapparaten behaupten die — —Ww---- —--- M Aewplane die unbestrittene Vor-herr schaft, und zwar neigt sich nach dem itanalfluge Blfsriots und den großar tiaen Erfolgen der Antoinette - Flug zeuge die Wagsrhale mehr und mehr zu Gunsten der Eindecler. Ob und wann es gelingen tvird,die Schrauben und Schwingenflieger fiir praktische Zwecke zu entwickeln, steht noch völlig dahin. Leider, muß man hinzufügen, denn Apparate,die nach Belieben schnell oder langsam fliegen können, sind an sich viel nützlicher als die Aervplane, die nur bei hohen Gefchtoindigkeiten sich in der Lust zu halten vermögen. Ausblick in die Zukunft Eine relativ große Anzahl von schwerenttufällen fand im vergangenen Jahre statt: Lcsfisbvre, Ferber, Fer nmtdez und die biet Jnsassen der ver unglückten ,,R««spublique« sind Opfer der Lust geworden, und bei vielen wei tem- Abstiirzen sind die Betreffenden nur wie durch ein Wunder am Leben geblieben· Aber das wird die Entwick lung nicht aufhalten; zu ungestüm ist der allgemeine Drang, immer weiter das- Reich der Luft zu erobern. Deutschland wird sich die Führung in der Motor Luftschiffahrt fo leicht nicht nehmen lassen, und auch, was den Motorflng angeht, darf man hoffen, m nicht ferner Zeit den Vorsprung eini gerxnaßen einzuholen, den andere ge wonnen haoen. Die verdienstvollen er ten Anregungen, die der Scherlsche Verlag durch die Vorführungen von Zipfel und später von Qrville Wright gegeben hat« die vortrefflich geleitete ,,Jla« und dag internationale Wett fliegen auf dem großartigen Flugfelde iu Johannigtal versprechen reiche Früchte zu tragen. Zu Dutzenden melden sich jetzt die deutschen Aviati ter; in Berlin und anderswo sind eine ganze Anzahl von Flugmaschinenfabri len entstanden; die obersten Behörden, vor allem das Krieggministerium sowie die führendeu Klubs erweisen sich als eifsige sj örderer der Aviatit, zahlreiche Kommunen geben Geld und Terrains fin- Flugplätze her, und das Beispiel des Kommerzienratg Lanz hat viele weitere Stiftungen von Preisen zur Folge gehabt. Nur die deutschen Kapitalisten zei gen sich auffaltenderweife noch sehr zu riicthaltend, aber wenn sie sich erst dar iiber tlar geworden sind, daß an den Hunderten von Apparaten, die bei den Fabrilen von V. .oisin, Bis-kirrt, Far man, Wright und Antoinette bestellt sind, ganz gewiß nicht unter 100 Pro zent verdient wird, so werden auch sie sich wohl nicht mehr lange sträuben, ihr Geld in eine so aussucht-Streiche Jn dustrie zu stecken. Daran hat es bis her gefehlt. ————-— Das semümltche München. Ueber München und die Münchener piuudert in fesselnder Weise der ame ritt-nische Publizist Robert hauen Schauffler in seinem Buche ,,Romantic Germanh«. Gegenüber der deutschen Kaiserstadt an der Spree erscheint Miinchen dein Verfasser wie ein offe nei« Buch, in dein selbft der Fremde die Schonheitgliebe der Bevölkerung, ihren leichten Sinn, die Gemütlichkeit, die Abneigung gegen geschäftliche und gei wesbliche Hast, die Frömmigkeit, die einfache, ruhige Breite, den Hang zu Yioeigtauoen uno momanur uno Our zende von anderen Eigenschaften lesen tann, welche den echten Münchener ausmachen »Mein erster Eindruck von Miinchen war der eine-·- vonSchön-s heitglielie förmlich strahlenden Ortes«, schreibt der Verfasser. »Die Haupt strafzen erscheinen ausgesucht berechnet aus Wirkungen aus-J ltluge Die freien Plätze mit ihren alten Turmtoren und Kirchen und niasfiven Häusern sind so gruppiert, alk- ob sie vom Auge des Maler-J zufaminengeftellt wären. Und obwohl der Marienplatz zur Hälfte das Wer unserer Tage ist, so haben doch wenige Plätze in Europa in mir eine tiefere Empfindung der Vereini gung oon Pracht und Einfachheit, Würde und reiner Schönheit hervorge biachl, welche den Märkten mittelals terlicher Städte wie Siena und Nürn lserx eigen zu sein pflegte. Der Mün ciieuet wirft sich nicht in die Brust, um Eindruck zu machen; er gibt sich fo na tiirlich wie ein Holzfäller oder Alters mann. Niemand macht Umstände, und ein Fremder muß sehr schwerfäl lig oder sprechfaul sein, loenn er sich hier« einsam fiil)lt. Jeder lann faft je dkis anderen anreden, und eine zufällig am Eßtisch eines Restaurantg zusam uusugeratene Gesellschaft loinnit bald so nngeniert ins Plaudern, toie eine Gruppe alter Freunde. Wenige Orte sind so deinolratisch Jn den großen BiezhalleiL wo LIJtiinchen feine freien Augenblicke zubringt, gilt einer genau fn viel lvie der andere. Diese hehren-J gute Deniotratie wäre unmöglich ohne die lseriilnnte Miinchener Gemütlich .« « ten. SO-— Der Ausschliqu Vatieul: »Sie haben mich bisher nur innerlich behandelt, Herr Doktor; sind Sie nun auch chirurgifch ausge: bildet·?« Arzt: »Wiefo meinen Sie, Herr Beinnichen?« Patient: »O, mein Hiil«-iierattge ver lanfgft demnächst einen operativen Ein ari Sei-ou tusglielr. Hvtelier: »Es werden zu hohe An forderungen an uns gestellt. Stallun gen, Garage, Dunkellainmer must man haben; wie lange wird eg dauern, dann rerlangt man eine Luftschiff halle!«