vie Zenker-then ! sieht nur Laien, sondern auch Fuss behauptet-, dass Nervositiit die MIeit unserer Tage und eine un Msidliche Begleiterscheinung der diaem modernen Existenzveri Mr sei. Indessen auch Aerzste d Menschen und Suaaestionen zu: Cis-lieh Gerade wie wir Laien lassen He sich einredem daß wir geboren sind. um als Neurastheniter zu sterben Tshntsschlich hat jede der Erfindun n. deren Summe während der lerten ; .ahrzehnte unsere Existenz ru einer; schnelllebiaen machte, ihr täglich mehrs m den Kanten und Ecken genommenJ an denen unser Nervensystem sich sto ßen konnte. Wir greifen heute aus »dem Bett zum Telephon und erledigen» dutchRede und Gegenrede einGeichäftU währen-d die Väter sich erst ankleiden und über die Straße laufen mußten. Ueber den Draht tönnen wir stets fest stellen, oh und wann wir einen Be hannten zu hause treffen. Unsere El tern quälten ihre Nerven beim drei oder viermaligen Versuch, den Freund zu finden. Wir seyen uns in das be hanliehe Polster einegErpreßzuges und fahren tagelang, ohne Sorge um Ge legenheit zurn Essen, Schlasen und Trinken. Wie verzehrten sich unsere Väter in Ungeduld beim Warten aus Iosipserdz wie örgerten sie sich, wenn ej in den Dorsschenten nichts zu essen nah. und Verzweiflung zerriß wohl ge radezu ihre Nerven, wenn er den An schluß verpaßtern weil sogar der Sitz oben heim Schlossau schon vergeben war. während am Neiseziel Geschöer oder Verwandte warteten. Ein Druck mit dem Finger beleuchtet unseren Ar beitctiseh elektrisch. Vor sünsundsiew zia Iehren mußte man, während ein Brief entstand, dreimal die Lampe ruhen. und es dürfte zum Verriickts oder Nervöswerden aewesen sein. wenn mitten in der Arbeit die mühsam ge schnitte Gänseseder brach. Das war eine Zeit. die in der That Nerven rui niren konnte. Die heutige schont sie und gönnt ihnen wohlthuende Ruhe. Gewiß tragen Ersindungen der Wt Kummer und Sorge schneller als einst an den Menschen heran. Aber dsfiit kann das Uebel an der Wut-del schneller beseitigt werden. Wenn var hundert Jahren ein Königsberaer in Berlin hörte, daß zu Hause sein Ge schäft zu Grunde gehe oder seine Frau im Sterben liege, dann lebte er fecht Wochen in nervenverzehrender llnaei wißheit, denn so viel Zeit veraing, bis er nach Ostvreußen geschrieben und Antwort erhalten hatte. Gerade die unsere Nerven am meisten angreifenve Ungewißheit hat der Telegravb aus unserer modernen Existenz in vieler hinsicht gänzlich ausgeschaltet Ursache. mehr als unsere Väter an Nervositiit zu leiden, haben wir ganz gewiß nicht. Entstanden dürfte der Glaube an das imaginiireLeiden durch eine wirkliche Zeitlrantheit sein. Wir überschätzen in einem Zeit-alter, das ganz richtig das der Individualität ge nannt wird. den Werth des Einzelwei sens, des Menschen und des Menschen lebens und darum in erst-er Linie die Bedeutung der eigenen Person· Wir ariideln til-er das seelische Empfinden und körperliche Befinden der- Einzel wesens und namentlich der eigenen werthen Person, bis wir die wun derlichsten Gebrechen und Tugen den entdeckt haben. Unsere Väter lebten mehr dem Kollektivgedanten und arbeiteten mehr für das Gemein wohl. Gerade den Deutschen brachte das große Jahrhundert, welches für fiel unter dem Joche der Fremdherrschaft begann, die Ueberzeugung, daß nichts, gar nichts das Individuum und sein Wohl oder Leben neben dem Heil der staatlichen Gemeinschaft gilt. Noch die Kett der Väter, die das Reich fchufen ann man eine eiserne nennen, weil ihr eherner Tritt nie sich scheute, Men schenleben zu zerstampfen oder gleich miithig Menschen fallen zu sehen am Wege. der zum Wohl der Gemeinschaft führte. Wenige Zeit verlor man über Mitleid mit dem Geschick des einzelnen oder iiber Bewunderung der Großthat des Imdividuums. Vollbrachte und leistete der Mann etwas, so war das seine Pflicht und Schuldigleit gegen das Gemeinwohl, gegen den Staat. Beiden gab es taum. Große Ge nerale lamen von glänzenden Siegen heim und verschwanden als Dominan dirende von Armeelorps aus dem Blick der Oeffentlichteit. Erst heute werden die Goeben und Alvensleben zu holden, denen man die verdienten Densensler fest. Unsere Zeit dagegen Wlt auch den Geringsten zum hel des. cin Diplvmat, General, Schau spiel-r, Dichter vder Thoaterdireltor M nur seinen achtzigftenGeburti tss zu feiern, um zu lesen, das-, er einen It sit-sen Vegliicker der Menschheit Und wie jammern wir in Ueber Mhnnq dei Wert-bei von Menschen leben über Todte! Die Uebetzeugung. daß wir nur leben, um als Menschen eine Spezies entwickeln zu helfen ist tetlom gegangen. Wenn heute in Deutschland grüne Gymnasiaftem sdie M nichts stät die Menschheit leisteten, inne Uebel-er greifen, wird ihr Tod siegt Meilen von Druckbuchctaben so wundersam rührend besungen, daß stets ein weiteres Dutzend jugendlicher Sporen die Reife ins Hinüber antritt. Ae gute alte Zeit kannte auch derar tssse Unglücktfällr. aber la te dann der ibeelebnven Jugend: ichts, Zur M verliert sdte Welt an dem Weich -l»isg. der Feigheit fein Leben aus den III-II lcklendeetl Meissnerer we M mn den einen ern Wege Ge setl fest Ist aller Augen das H-— » Ziel MI, die gestimmt- qud stakr und hoffnungsireudig zu machen. O. von Gottberg. Das III-c etim Its-rissen Onk sssfli z« Ein geschichtlich dentwiirdiger unga rischer Grundbesis, der sieh in der Ber gangenheit in den Händen der mäch tigsten ungarischen Dynastensamilie befand, wurde dieser Tage von einer Handelsgesellschaft angelaust, die ihn nun in kleine Stücke zerlegen und nach und nach verlaufen will, so daß bald nur mehr die Erinnerung an ihn vor handen sein wird. Der Besin, in des sen Mittelpunkt sich die im Jahre 1790 abgebrannte und seither gänzlich zer störte Feste Trencsen befand, bildete früher ein kleines Königreich siir sich, und ihre Herren waren mehr als ein mal im Stande, sich selbst gegen die Herrscher des Landes zu behaupten. Der oberungarische Dynast Mathäus Csat verweigerte von hier aus dem ersten ungarischen König aus dem Hause Anjou, Karl Robert, die An erkennung. und der Gegenlönig des ersten habsburg aus dein ungarischen Königsthron, Johann Zapoloa. wurde hier ausgezogen. Eine Zeitlang war die Trenrsener Besitzung auch der je-. weiligen Königin von Ungarn alsPri- : vatbesiy zugewiesen, so u. a. der Ge: E mahlin des römischen Kaisers Sigio- » mund. Der Besitz dieser herrschast machte noch zu Beginn des 17. Jahr hunderts— den Widersacher Rudolfs ll., Grasen Stephan Jst-shaer zum reichsien und möchtigsten Herrn Un garns. Der Besih gehörte den Gra sen Jlleshath bis der letzte Träger dieses Namens ihn im Jahre 1836 veräußerte Er hatte, da er teine un mittelbaren Erben besaß, verschwen derisch wie ein großer Kavalier gelebt und dann kurz vor seinem Ende die ganze herrschast sammt der Ruine des Trencsener Schlosses und dem Dubniher Stammschloß an den da maltgen rerchsten Getoniann vener reichs, Baron Sina. vertaust. Er selbst zog aus ein tleines Gut aus der Jnsel Schutt in der Donau zurück, wo die Wiege seiner Familie stand, und erwartete dort seinen Tod, der 1888 eintrat. Die Trencsener Herr schast gehörte zuletzt der Entelin des Barons Sinn, die in Paris lebt und erst mit dem Herzog de Castries, dann nach dessen Tode mit dem Grasen d’harcourt vermählt war und die jeyt den ganzen Besitz um 23 Millionen Kronen der ungarischen Handels-Al tien-Gesellschast vertaust hat. Das Gut sammt dem ehrwürdigen Dud nitzer Schloß, in welchem auch Kaiser Franz nach dem Einzug Napoleons in Wien eine Nacht verbrachte. war seit Jahrzehnten unbeniiht und schlecht be wirthschastet. Aus dem Schloß ist der werthvolle Hauf-rath, die schöne Wassensammlung, die kostbare Bi bliothet längst entfernt; nur einige Bildnisse und die werthvollen alten Möbelstiicke, die das Schloß zu einem Museum machen, in welchem man werthvolle Ausschliisse über das Leben der reichen ungarischen Magnaten im 17. Jahrhundert gewinnen kann« sind noch vorhanden· Nun wird wohl auch der legte Rest der alten Pracht unter den hammer gelangen und der alte herrschastsbesitz, dessen Eigenthümer einst Königen trotzten, wird an kleine Bauern stückweise vertaust oder zur Errichtung von Branntweinhrenne reien, holzsiigen und Fabrilen ausge nith werden. hausten-n tu—lllfriea. Da die primitiven Hütten knei stens nach wenigen Jahren schon wieder baufällig sind, io b!eibt der Schwarze fortwährend beim Bauen —- iuft wie bei ung. Den interessan teften Theil des Hausbaues bildet je doch die Verstellung der bienenförmi gen Hütten der oftafritanischen Wa ganda und der siidafrikanifchen Haf fern. Der Aufbau dieser Kegel oder bienenfiirmigen Hütten ist überaus bemerkenstrertb und geht in der Weise vor sich, daß an einem lleinen Kranz von Rutben oder Rohr radien.- oder trichteerrmig zur Mitte verlaufende concentrische Ringe gebildet werden, bis ein Trichter entsteht. Diesen filikt man zunächst durch einen in der Mitte aufgestellten Baumstamm« der den Umfang des zukünftigen hauses be zeichnet, um dann einen Kreis von’ starken Rutben im Abstand von etwa einem halten Meter in die Erde zu pflanzen. Der Trichter wird dann durch Stüien in die geeignete höl geboben und mit dem Gertenlreise verflochten, so daß schliesslich ein großes bienentorbartiget Gefiell ent ftebt, das dann von unten nach oben mit Gras eingesteckt wird. Zuleit wird gleichfalls durch Gerten und Rohr die Jbiirwölbung hergestellt Mir alle diefe Zwecke wird mit Vor liebe daö überall wucherndg drei bis fiinf Meter bobe Schilfrobr abge schnitten, von den Blättern gereinigt, mit Sand polirt und an der Sonne get-leicht Während meistens einige häufer fiir die Frauen, Dienerschuft und die Küche existiren, entbekeen doch alle diese Oel-anfangen der fin Kul turmenschen notlfxrerrdigen Bequem liebteitm Jede weitere Crllärung lehne ich ask fast mancher. Mit Recht: denn er tm sittlich keine mehr geben« Wie Kaiser Menelik regierte. Von der Negierungiart Menelils, des Kaisers von Abessiniem dem eine unheilbare Krankheit das Zepter ent « wunden hat, hat der Englander Gede land Mosseti einmal eine anschauliche Schilderung entworfen Der »Kiinig der Könige« erledigte soweit es ihm möglich war, alle Regierungogeichöste höchst eigenhändig, flimmerte sich um idas Wohl und Wehe seiner Untertha Jnen und war nicht nur ein sreigebiger und gnädiger, sondern auch ein stren ger und strasender Fürst. War er smit einem seiner Häuptlinge nicht zu ffriedem dann ließ er ihn in seinen Palast loinmen, theilte ihm sein Miß Hallen mit und beträstigte es durch ein paar tüchtige cchlage mit seinen starken händem woraus der Häupt xling init seinem fühlbaren Denlzetiel gebessert abzog. Ueber das, ivae in seiner Haupt stadt vorgeht und was seine Untertha nen thun, ließ er sich nicht durch Poli zisten und Spione unterrichten. Sein wachsanies Auge mußte alles selbst sehen, und dazu hatte er ein probates Mittel in einem ausgezeichneten Fern rohr, das ihm ein europiiischer Besu cher geschenkt hatte. Mit seinem Krimstecher bewaffnet, begab er sich häufig aus einen hohen Thurm, den er zu diesem Behuse hatte bauen las sen und von dem aus er einen sreien Blick über die Hauptstraßen und Platze hatte. Hier verbrachte er manche Stunden, und da die Unter thanen nicht wußten. wann der Kaiser aus seinem Ausguct weilte, so hatten sie immer Angst vor seinem weittra genden Späherblick und nahmen sich wohl in acht, nichts zu thun, was ihn erziirnen lönntr. Auch seine Palast-· beaniten und Diener waren nie sicher vor einer plöhlichen Jnspettion des Perrichere. " Seine Residenz, die sich aus«- einem Komdlex von engen Straßen und zahllosen kleinen strohbedeetten Häu sern zusammenschließt, die eine Stadt siir sich in der Hauptstadt bildet und eine Bevölkerung von drei- bis vier tausend Menschen umfaßt, durch streiste er bei Tag und Nacht, iiberail eintretend, urn alles sich tiimrneestd. Da machte er in dem großen Küchen gebiiude Halt, wo viele hundert Frauen das arn Hase des Negus eine so wichtige Rolle spielende Eisen be reiteten, guctte in Töpfe und Schilf seln: dann wieder besuchte er fein Schatzhaus, in dem die Kostbarleiten def- ganzen Reiches aufgestapelt lie gen; er sprach mit den Sattlern und Schmieden, die in ihren Wohnungen arbeiteten, rnit den Frauen, die das honigwasser bereiten, schaute den Kindern zu, die singend herumspiel ten. Eine besondere Ausmerlsamkeit schenkte Menelik seinen großen Gär: ten, in denen weite Gelände mit Fruchtbäumen, zum großen Theil aus Europa eingesiihrten Osbstarten be pflanzt waren. Alle Einzelheiten des Gartenbauee beschäftigten ihn und Stunden lonnte er bei den Versuchen verbringen, die er zur Bewiisserung und Düngung des Bodens vornehmen ließ. Kam irgend eine Neuheit aus den Ländern der oon ihm so verehrten Zioilisation an, dann mußte er sie eigenhändig untersuchen. War es eine Kanone, dann wollte er selbst la den und ieuern, rasch lernte er es, seine Taschenuhr auseinander zu neh men und die einzelnen Theile des Wertes in ihrem Zusammenhang zu verstehen. Lange Zeit war eine Lokomotioe das höchste Ziel seiner Wunsche Er ließ einen Schienenweg bauen, aber das Unternehmen wollte nicht recht vorwärts gehen. Da faßte einer sei ner Höflinge den Entschluß, eine Straßentokornotive kommen zu las sen, um des Herrschers Wunsch zu er füllen. Jrn Mai 1904 war sie ange langt, und Menelik zog sogleich mit seinem ganzen riesigen Hossiaat aus« um dem neuen Wunder entgegenzu pilgern Vor Sonnenausgang erhob er sich in unruhiger Erwartung; um ihn hatten sich seine Würdenträger ausgestellt, seine Leibwachen und nächsten Diener, die die Ehrennamen führen: «Mund des Neguo«, »Nun des Nenn-" usw. Aus einem Klapp sessel saß Menelik mitten unter ihnen. Er trug seinen großen grauen Filz ;hut, der siir seinen besonderen Ge brauch in Europa sabrizirt wird und mit dem sich alle seine höflinge eben salli schmücken, denn auch in Abessis nien gibt der König die Mode an. Durch sein Fernrohr sah er von Zeit zu Zeit begierig nach einer Schlucht, aus der der Zug mit der Lokomotive duftauchen mußte. Und endlich klang ein verworrener Lärm an die Ohren der Lauschenden, ein wüstes Singen wie von tausend Menschen, ein schwe rei Stamvsen. und Staubwolken sto gen in der Schlucht aus. Allmählich enthüllte sich im ersten Sonnenschein die Spitze des Zuges. Da kamen zu erst, von einer Schaar Sklaven ge tragen, zwei riesengrosse kostbare Ele santensessel, die die englische Regie rung auf Indien dem Ewig der Könige« zum Geschenk sandte. Dann karn, von einend Gewimmel von Men schen gezogen, die Lokomotioe long fam heran, die durch die unwegsamen Landstrecken mit ungeheuren Mühen bis hierher gebracht worden war. Als Menelit das ersehnte Wunder der Kultur sah, zog ein Schatten der Ent täuschung über sein Gesicht und er murmelte: »Ich hätte geglaubt, sie würde größer sein.« Als die Loto motive in Gang gesth werden sollte, lam sie nicht von der Stelle. Aber in seinem Glauben an die Mächte der Zivilifation ließ sich Menelit nicht irre machen; er blieb weiter der Leit ftern seiner unermüdlichen Thiitigteit. dankten Aus der Geschichte des haratiri, des bekannten japanischen Bauchaus schueidens, weifz eine französische Zeit schrift allerlei Jnterefsantes zu erzäh len: Zur Feudalzeit war diese eigen thiimliche Art des Selbftmordes, die jetzt nur noch vereinzelt im Gebrauch, aber gesetzlich nicht abgeschafft ift, in Japan allgemein. Wenn ein Mit glied der Ariftotratie zum Tode ver urtheilt war, wurde es nicht einfach enthauptet oder erdroffelt wie das ge meine Volt; es wurde ihm vielmehr gestattet, sich sesbst den Bauch aufzu schneiden. Diee Vergünstigung des Kriegerstandes und des Adals stamm te aus uralten Zeiten; unter der drit ten Dhnaftie der Shogun t1356—— 1568) war sie Gegenstand besonderer Gesetzegvorschriftew die den Söhnen der Kriegertafte zugleich mit der Waf fentunde und der Religion eingeprägt wurden. Der Ursprung der hat-amt sitte liegt wahrscheinlich darin, daß der llnterleib nach alter japanischer Anschauung als Sitz der Gefühle an gesehen wurde und man durch Oeff nung des Leibes die Reinheit seiner Gesinnung beweisen sollte. Das ha ratiri, das man aus eigenem Ent schluß oder aus Beschluß der Ver wandtschaft aussiihrt, iibten die vor nehmen Japaner ost, um sich aus einer Ehrensache herauszuziehen sich im Kriege vor Gefangenschaft zu bewah ren oder einer sicher ersolgendenStrafe zuvorzutommen. Nachdem sich der Selbstmordtandidat mit einem Messer oder mit einem Säbel durch einen Querschnitt von links nach rechts den Bauch geöffnet, durchstach er sich ge wöhnlich die Kehle; war er dazu nicht mehr imstande, so besorgten diesen zweiten Theil des Haratiri die Ver wandten oder anderr Zeuqen des Selbftmordes. Der Selbftmörder war durch seine That vor der Naclswelt ge rechtfertigt, und der Familie verblieb sein Einkommen Die Ausführung des haratirL das als Strafe erfolgte, war miteinem bestimmten Ceremoniell ver: bunden. Häufig wurde in diesem Falle das Vermögen des Selbstmörders lon fiörirt Der Alt tonnte im Tempel, in Gärten, unter freiem Himmel oder im Haufe stattfinden; im letzteren Falle war das Gemach weist drapirt tweiß ist die Irauerfarbe der Japaner) undJ nur schwach erleumtet, da die eeresnw « nie in der Regel Nachts stattfand. Das Gesicht aeaen Norden gewendet, tniete der Verurtleilte in der Mitte des Zim mers aus einem erhöhten Platz nieder, von einigen Freunden und den resea nirtenZeiiaen der Handlung umgeben. Man lag ihm dann das Urtheil vor nnd überreichte ihm auf weißem Ta burett einen langen Dolch in weißer Scheide: mit diesem Dolch siilsrte er den Schnitt unter der Natelgezend aus« woran ihm von einem Freunde, dem Kaisliatu, der Kopf mit einem einzigen Schlaae vom Rumpf getrennt mu:de. Berüdmt wurde das haratiri der 47 Helden von Aho. Diese 47 Krieger hatten aeschworen, ihren Herrn, den Fürsten Aho, der zum Ha rstiri verurtheilt worden war, weil er einen hoben Beamten deg Reiches schwer deschimpst hatte, blutia zu rä chen: sie tödteten den Beamten, schnit ten ilnn den Kopf ab, trugen das haupt aus das Grab ihres Fürsten und machten dort, in Gegenwart einer ungeheuren Vollsmenge, die ihnen voll Bewunderung zusah« taltbliiti Dara tiri. Leute ist das Bauchauschneiden in Japan nicht mehr üblich; die Un terthanen des Mitado vertiken zwar nach wie vor Selbst-nord, wenn es ihnen schlecht acht oder wenn ihnen Gefahr droht, aber sie wenden dabei weniaer seltsame Methoden an; man tann sent also auch aus diesem Gebiete von einem Fortschritt sprechen. l. ——-.-— Die Its-dene- etuer festerem-. Prinzessin Anna zu Loewenstein Wertheim, eine Tochter des vierten Earls von Merborough, die vor ihrer heirath Lady Anne Saville war, bat soeben eine Erfindung unter dem Na men u·Ka1-rna" patentiten lassen. Der Zweck der Erfindung ist, die Schiffs betten in unweigerlich horizontaler Lage zu erhalten, ganz gleich. wie sehe das Schiff rollt oder stampft· Das Gleichgewicht wird durch ein ähn liches System hergestellt, wie das, durch das die Marinelompaise balans zirt werden. Es ist jedoch durch die Zubilsenabme von Magneten und Elektrizität verbessert worden. Der Voktheil der Erfindung besteht in er ster· Linie darin, die Seelrantheit zu beseitigen. Ferner behauptet die Cr sinderin, dass die Uebertragung des selben Prinzipi aus die schweren Ge schühe der Schlachtschisse ihren Werth und ihre Tretisicherheit beträchtlich ek höben würde: sowie daß seine Anwen dung aus die Operationstische aus ho Ispitalschiffen von großem Werth sein würde Eine Anzahl Schiffsbetten wurden auf einem Dampfer der Lon don—«Brighton and South Coaft Nailwav Compann tiirzlich aufgestellt und es wurden mehrere Fahrten bei schwerem Seegang zwischen Ren-haben und Dieppe gemacht. Es heißt, daß Sie Betten sich sehr gut bewährt ha n. Otsfpoer tue sechozehieeen Jahr dreister-h Der englische Schriftsteller John Stow, gestorben 1605, giebt in seinem im Jahre 1598 erschienenen Wert iiber Sport folgendes zum besten. «Sobald der große Sumpf, der sich bis Moorfield an der nördlichen Mauer der City erstreckt, gefroren ist, so gehen junge Leute in großer Ge sellschaft hinaus, um sich dort zu bes lustigen. Sie nehmen einen Anlauf, drehen den Körper zur Seite, sprei zen die Beine auseinander und schlei fen so ein gutes Stück Weges fort. Andere nehmen einen Eiöbloa von der Größe eines Mühlsteines und be nühen ihn alo Sig; einige spannen sich vorn an, indem sie sich die Hände reichen. und ziehen so den Block schnell oorwärto. Einige fallen zwar nieder, indem sie mit dem Fuße aus-gleiten, andere aber, die mit dem Eise ver trauter sind, befestigen sich an den Schuhen Knochen und halten mit Ei sen beschlagene Stöae in der Hand, welche sie von Zeit zu Zeit in das Eis stoßen. Diese Leute bewegen sich mit der Gefchwindigleit eines Vogels, der in der Luft fliegt. Zuweilen stellen sich zwei Leute auf eine bestimmte Entfernung einander gegenüber und rennen mit eingelegten Stöcken einer gegen den anderen los, als galte es, Lanzen zu brechen; dadurch fällt dann einer oder beide aufs Eis hin, wobei ihr Körper freilich nicht von Stößen verschont bleibt; durch die heftige Be wegung gleiten sie auch nach ihrem Falle noch ein Stück Weges weiter. So üben sich die jungen Leute durch Angriff und gewandtes Ausweichen im nachgeahmteir Fechten, damit sie um so tapferer den Anprall auszu halten vermögen. wenn es einmal zum Ernste kommen sollte.« Der- hauee warte-. Eine Geschichte, die wie ein April fcherz tlingt, erzählt das .Petit Jour nal«: Ein Bauer Namens Redon hatte am verflossenen Sonnabend auf dem Markt in Laoal fiir 180 Franken Stroh und Heu verkauft und dieGold miinzen, wie es die Bauern zu thun pflegen, in einen Zipfel feines Taschen tuches gebunden. Mit dem Tit-txt its der Tafche ging er dann aufs Feld, um zu arbeiten. Plöhlickr entdeckte er in einer Ackerfurche einen fchlafenden oder halberfrorenen holen. den er durch einen Schlag auf den Kopf vol lends betäuhte. Er fchickte sieh an, dem Thier mit dem Iafchentuch die hin terbeine festzubinden und mit der leicht errungenen Beute im Triumph nach Haufe zurückzukehren, als der Hafe plötzlich aus der Betäubung er wachte, ihm mit einem gewaltigen Sake aus der Hand fchliipfte und mit dem Tafchentuch und den Gold stücken am Bein das Weite fuchte. Das Bäuerlein wartet noch auf ihn. ----——-. Lerestheiu Mutter tnach der Rücktehr von eis ner Reise zu ihren sechs Kinderrm »Nun, Kinder, Jhr waret also aeftern mit Papa auf der Meiner-; was hat er Euch denn auf dem Heimwege alles erzählt? Elfe: »Gar nichts, Matna! Er fragte uns nur, warum wir alle mit ihm heimgingen, Zwölf Betten hätten wir doch gar nicht!« j Deswegen-« »Ihr Geschäft hat sich doch so ae hoben. daß Sie lere Italiens-erhält nisse laum noch selbst ordnen lönnen. An Ihrer Stelle hätte ich mir längst einen Kalsirer genommen; glauben Sie mir: ein guter Kalftrer macht sich selbst bezgl-»F ,.Eben deswegen nehme ich leinen!« Instit »Wissen Sie, rro ich meine Frau tennen lernte?" ,,Nein!« »Auf dem Residenzplatz während eines Platzregens. Da habe ich ihr natürlich meinen Schirm angeboten« »Komm also, sozusagen, »dem Re gen in die Traute«!« In der Inmittssslttndr. Unterossizen »Krabulchle, was ver steht man unter einem MiensgerichtW Relrut: »Erbsen und Specks« Ort-. Frau: »Mir lann leine Selnieiderinl ein Kleid machen, das sitt« « Mann: »Da qeh’ doch in’s Zucht haus, da sitt Alles!« Schmerz-ste- Vernunft »Ihr Freund Müller hat wohl lein Verhältniss mehr mit der Tochter des Zahnorzteö?« «Nein, das tonnte er auf die Dauer nicht aushalten, dreimal hat ian der( Vater in der Wohnung ertappt, und jedesmal mußte er sich einen Zahn zie hen lassen!« Smukkzh lass aus« s v- 1 I i . »Sie wollen doch nicht ernstlich be haupten, daß Sie nur ungern die Zelle mit ver Freiheit vertauschen würden?'« »Buch! Jch siße hier wegen Viel tveiberef und draußen warten zwei Frauen auf mich.« Ein sembenseitditt Vertreter einer Grammopdongesells schuf-i Un einern Freunde): »Wir ha ben fest eine neue Platte. mit der ina chen wir ein Bombengeschäft·« Freund: »Und was ist das für eine?« Vertreter: »Da ift eine tprnplete Gardinenpredigt drauf." Sein Ideal. »Frih, was wilt du denn einmal werden'su - »Schutzrnann.« »Warum denn?" »Weil ich die anderen Leute maja aen kann. wen-IS wo was zu sehen giebt.« Die lleine Portion. ·Wirth: »Nun, Herr Kanzleirxtlz wie fanden Sie das Schnitzel « Gast: »Mit Hilfe meines Baums-e rttnasgleses!« Gut Isrirt « Herr (zornia, iu einem iehr schweig samen Vertöuser ker Pshonographew Branche): »Sie wollen Vertöuser sein und Sie verstehen nicht einmal fiir Ihre Waare zu sprechen?!« Vertäuser tiekr ruhig)- »Bitte, mein Herr, meine Phonoqraphen spre chen ja fiir sich selbsts« Wahre steue. Mutter (die ihrem Jüngsten eine Straipredigt gehalten, weil er beim Nachbar Aepfel aestohlen hat und ihn nach einer Viertelstunde heftig weinen hört): »Du siehst also Dein Unrecht ein?« Der kleine Fritz: »Ja, Mann-, ich habe jetzt furchtbare Leibschmerzen!« Das Lercschstsninchem Gast: »Warum bin ich denn gestern Abend an die Luft gesetzt worden-? Ich war doch nicht betrunten und ganz ruhig?!« Wirth: »Das schon, aber wissen Sie, ich habe einen neuen Hausknecht aemiethet und da wollte ich roch qern wissen, ob er sein Geschäft versteht!'· Ein Praktiker. Patient lin der Reionvaleozenzst »Herr Doktor, Ihnen ichulde ich mein ganzes Leben, das werde ich nie ver gessen.« Dotior: »llebertreiben Sie nicht« lieber Herr, Sie ichulden mir 813 siir meine Besuche, das ist alles.« Raditalmittet Arzt: »Sie miissen sich mehr im Freien bewegen, herr Wamperll Das Stubenhoeten bekommt Ihnen nichtl« Patient: »Sol! fchehen!« lZn sei ner Tochter): »Ge, von morgen ab nimmst Du Deine Gesangstunden wie der aus!" sit fis-hins Gniidigc »Was war denn das eben tiir ein schreckliche-; Gepolter aus der Treppe?« Köchin: »F war weiter niicht, gnii’ Frau: ich hab« bloß ’n heirathsantraq abschlägig beschieden!« —-·---·. .-.. Unnstsise furcht. Eine Schildwache tmit gespanntecn hab-M »dem Wer hat« Eine alte Bauerdtrau lmit einem schweren Korb): «Jshr braucht Euch nicht zu fürchten, ich thu Euch nichti!« -2—:-, s Bakon Adolf: »Nein. wie der AM iok aber an Glück hat« nun kennt ek schon diese beiden eleganten Weiber.« Baron Dufteles (spöttilch): »Was e Kunst! ChanfonettenL Drum so nett Claacen!«