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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Feb. 18, 1910)
Merm- Sshkribrbkiek von l1 Ists-it sank-trugle J W No. 5()2. Die Wedesweilern hat zu mich gesagt: Lizzie, hat se gesagt, du weißt mehbie nit, daß es der Steil hawwe will, daß, wenn mer an en Platz inweitet gewese is, daß mer dann e paar Diig später en Kahl mache muß. Jes, hen ich gesagt, das hen ich auch gewißt, awwer was willst du da mit sage? Wei, hat se gesagt, mir ware doch bei die Mrs. Hawwerschleim inweitet un es is nit mehr wie recht, daß mer an sie tahle duhn. Well, hen ich gesagt, das duht awwer doch eini ges biete. Bischt du trehsig? Jch soll in e Haus gehn, wo ich den Weg in soltet sm worde? In e Haus, wo es nit viel genomme hätt un mer hätte die schönste Fett gehabt, so daß die Bolies hätt getahlt werde miisse? Jn e Haus, wo mein Hof-hand, was der Philipp is, insoltet is worde? Wei, Wedel-« toeilern, du besser nimmst emol edbes sor dein Koop, bitahs en Mensch mit seine siwwe gesunde Senzes, tann doch so keine trehsige Eidie nit hen.'« Die Wedesweilern hat gesagt, se deht mich gar nit viel blehme, wenn! ich den Weg fühle deht, awwer in Sasseiethee deht das alles nicks aus mache. Jn Sasseiethee dehte sich die Piehels die größte Grobheite sage un dehte sich insolte, dasz es e Schehm wär, awwer was der Stett is, das müßt immer gemacht werde un da deht es kein Weg aus geowe. Jch sollt auch an das alte Prahwerd denke, daß mer en böse Hund e Stück Brot mehr gewwe deht un wenn ich reddig wär, dann deht se am Nachmittag an mich tahle un dann dehte mer mitsamme hingehn. Well, ich hen alles gesagtj un gedahn, sor die Wedesweilern vonj ihre suhlische Eidie adzuhringe, awst wer ich hätt grad so gut en Ochs ins Horn hehr tönne. Se is nit dazu zu· bringe gewese, daß se ihren Meind getschehnscht hätt un wenn ich mich auf den Kopp gestellt un mich mit die Fiesz verwunnert hätt. Jch hen noch gesagt, der Philipp deht sei Verstand verliere, wenn er das höre deht, aw wer da hat se gesagt, das wär auch tein großer Verlust, viel hätt er ennihau nit zu verliere. »Wenn du gleiche duhst, deine schöne Dresses un Hiit auszuschohe, muszt du in Sasseie thee inuhse", hat se gesagt, ,,un es macht gar tein Disserenz nil, wo du hingehn duhst ob es bei die Missug Haioioerschleiin is odder bei die Prin zefz Eilalia du duhst iivtoerall die nämliche Kohndischen s sinne un wenn du dein Alle frage willst, wo doch schon so viel bei die höchste Herrschafte gewese is, dann Iverd er dich ganz das nämliche sage.« For e lange Storie lorz zu mache ich hen ingeivwe un am Nachmittag sin mer zu die Missus Hawwerschleiin Wie nier in Front von die Diehr ge stanne hen, da hen ich gefühlt. als ob ich in Iront von die Diehr von en Deniist stehn dehl un widder ausbäcke wollt. Awwer die Wedesweilern hat schon die Beil gerunge gehabt un in e Minnie is auch me Dreht ausgemacht worde. E Mehd hat uns for unsere Kahka gefragt. Die Wedesweilekn hat ihte teddie gehabt, ich hen blos e Saiuhn-Kahrd, wo en Schuhper Bier mit siwwe Jnsches Fohm draus ab gepkint gewese is, in mei Partei ge habt un die hen ich doch auch nit ge gliche abzugewwe, well da is es denn auch mitaus Katd gange. Jn e Min nit is die Mehd widdek komme un hat gesagt, die Missus Hawlvetschleim wär dieleitet. Met sin inseit un da hätte Se emal sehn solle, wie neis un plessent die Missus Hawwerschleim ge wese is! Wei se hat alliwwee ge schmeilt un se hat grad einiges sok uns gedahn. Se hat auch von die Pahttie angesange un hat gesagt, wag die Lehbieö all e gute Zeit gehabt hätte, bei die nächste Pahktie mäßte m i r zwei Lehdies auch widder da bei sein. Se wißte nur noch nit, wo die nächste Pattie wär, bitahö all die Lehdies wollte se in ihren hauö hen nu da müßte se zueescht diesem wer die Annet un die Ehe hen sollt. Die Missus hawwerschleim hat uns e Gläsche vom seinste Wein un Kuckies gesehrst un ich muß sage, das is das beste, was ich in mei ganzes Lewe ge habt hen. »Missus hawwetschleitn, hen ich gesagt, wo hen Se vie feine Kuckiei her? Se hat gesagt. die dehte se selbst mache un se hat mich auch das Nessiet geptammiszi. Die Weinen-ei letn hat mich schon zuvor gesagt ge habt, daß met bei so en stahl nit län ger wie e halioe Stund stehn dekst, awwer mer sin drei Stunde da ge bliwwe un nut sot den Riesen, weil die Lehdie alle Diehke gelaclt gehabt hat, so daß mer nit sort hen könne. Wie mer endlich gesagt hen, daß mek von wege unsere Fammilch sokt müßte, da hat se gesagt, well, dann könnt se uns nit mehr halte, bilahs die Fammilch deht in die etschte Lein komme, answer met hen se pkammisse müsse, das; met recht bald widdek lomme un dann en ganze Dag bei sie spende wollte. Mistet Edithor, es hat mich e paar Diig genomme, besoht, daß ich die Ge schicht deitschestet gehabt hen. Jch hen mich gefragt, is es denn schuhk passib-» bel. daß sich Mensche so verstelle könne un Freundschaft un Keindnesz heichelei könne, wo se doch in ihren Herz nur; Falschheit un Unsteindlichleit hen?k Wenn ich mäd an Jemand sin, dann; zeig ich es un wenn ich gut zu Jemand; sin, dann zeig ich es auch, awwer so es Fehl-Freindschast is mit mich ganzs impasscbbeL Wenn die Wedesweilekn; denkt, das wär der Steil un das wär-' Sasseiethee, dann lann ich nit helse,! mein Steil is eg nit, da brauche Se keine Brill. Mit beste Riegatds, Yours, Lizzie HansstengeL Aus dem Voll. Dame: »Ich kann mich zwar nicht auf Ihren Namen besinnen, aber ich muß Sie schon mal irgendwo getroffen haben.« herr: »Das stimmt, qnädiges Fräu lein! Ich bin der Drogiit, bei dem Sie Idee Schminke taufen!" Wie um« nimmt. Mama: »Aber, sFritzchem Du darfst doch. wenn Besuch oa ist, nicht zuerst vom Kuchen nehmen; gegen Gäste muß man immer hübsch zuvorlomrnend sein." »Aber, Mutter-en, ich bin ja zuvorge Iommen!« Seliftverrsib. »Was würdest Du thun. Gustav, wenn ich sterben würde?« Dasselbe. was Du thätest, wenn ich sterbe!« »Siede Du, Lügner, wie ich Dich Erfappr. hast Du mir nicht geschwo ren, daß Du Dich nie mehr verheira then würdest?« Klarichoukelt Z »Haben Sie gehört, mein Bester? Mayers kriegten heut ’nen Sohn, Und von Nachbar Schutz die Schw ster . . . Aber nein . . . ich fchweig’ ja schon« »Ja, nnd wissen Sie, mein Lieber Was ich Ihnen sagen will: Klaus fuhr nach New York hinüber, Und das Geld . . . na, ich schwei-, still.«« .Ja, und hinz hat wohl gesichert, Als ihm abgebrannt fein Haus, Unlängst ward es erst versichert, Na, —- ich fchtvetg’ mich lieber ausl »Und die Kunz, die alte Schachtel, Rösonirt in einem fort, Glauben darf man-nur ein achtet (Und nicht mehr) von jedem Wort.«· »Frauen schwahen wie die Staare, Wie ich stets gefunden had’.« ,».Nur die Männer sind das Wahre Sind verschwiegen wie das Grab-« Die korrekte Richtu. Hausfrau Tetstaunm ,,Makie, wes ist denn dass« »Gestatten Sie, daß ich die Herr schaften bekannt mache: Füsilies Knutschete, Frau Rath Hochauf!« Kaiser Wilhelm als Jäger, i» Wilhelm ll· ist sheuke sicherlich ei« ner der besten Schützen, einer der passionirtesten und ersolgreichsten Jä ger, deren das deutsche Waidwerk sich rübmi. Vielsach ist die Ansicht ver breitet, daß bei Piirschsabrten und eingestellten Jagdem wie in der Göbri de, dem großen kaiserlichen Revier der Luneburger Heide, das Wild dem. IKaiser so zugetrieben wird, daß es» eine Kleinigkeit sei, die Thiere zur Strecke zu bringen. Das ist aber ganz und gar nicht der Fall, denn es wird dort häufig aus Entfernungen bis zu 300 Fuß und darüber-, und zwar stets ruf stark sliichtiges Wild geschossen. Oft genug kommt es bor, dasz bei diesen Hosjagden selbst geübte Forstil leute Fehlschuß aus Fehlschusz abgeben« während der Kaiser von 50 Sauen, die » sliichtend seinen Stand passirten, 3l3l 4(), ja öfter schon 45 zur Strecke brach s te. Allerdings kommt eg dem Kaisers zu gute, daß aus seiner Kanzel, die ers gewöhnlich mit dem Oberiägernieister vomDienst, Freiherrn v. Heintze, theilt, zwei Biichsenspanner stehen, die dir Büchsen ständig laden und sie dem Kaiser zureichen. Auch die Vorzüge des lleinkcklibrigen Gewebrs —-- derl Kaiser benutzt meist eine is oder auch! K Millimeter Mauserbiichse mit darauss geschraubtem Fernseher — seine kolos . sale Ansangsgeschwindigteit undJ Turchschlagstraft, erleichtern dem kai-; serlichen Schützen seine Ausgabe in; etwas, aber er bat darin nichts vor den anderen Jägern voraus. Fast bei jeder Jagd aus Schwarz lnild fängt der Kaiser übrigens, bald mit der »Sauseder«, bald mit dem s)irschsänger, einen krankgeschossenen steiler ab, ein nicht ungesährliches Be ginnen, zu dem immerhin große per siinliche llnerschrorkenheit und Geistes gegenirart gehören. Gelegentlich einer der Jagden, die früher alljährlich in Gegenwart des Kaisers ans der Lie bet-l-erger Domäne abgehalten wurden. besond sich in der Nähe des Kaisers ein Treiber, dem ein Wildschtoein hart zu Leibe ging. Jn seiner Angst schrie der biedere Landmann: ,,Majestät, hellt mi, dat Stolen bitt mik« Selbst verständlich ließ die angerusette Hilfe tsicht lange auf sich tvarten Sieht der Monarch bei der Strecke einen Keiler mit tadellosem Flovs und gt:ten ,,Getvehren«, so läßt er diesem Stück Wild ein silbernes Schild mit der Ausschrift »li. ll.« umhiingen und derartige Trophiien lann man alljähr lich im Januar aus der deutschen Ge toe hauostellung im Borsighaus zu Berlin tadellos riivaritt in größerer Anzahl bewundern. Kaiser Wilhelm ist ein Waidmann, dir zu allen seinen Jagdaussliigen Gäste ladet und die wechselnden Chan cen des Jagdgliicls gern mit diesen Gästen teilt. Bei den Hosjagden er folgt der allgemeine Aufbrnch getoöhn lich um 9 Uhr sriih; der Kaiser solgt meist eine halbe Stunde danach im Wagen. Die Jagd beginnt gegen lU Uhr und jedes einzelne Jagen dauert etnza eine Stunde. Mitten im Wald retiiet steht der Hosliichenwagen ttnd daneben eiti achtectiges Zelt in Geisfte dir bekannten tleinen zittrttssellg; in mitten des Zeltg eine gedeckte Tafel, rings mitgeben von lleitten stlavpstiih len ohne Sehne-. Hier tvird gegen l llhr das Jagdsriihstijcl eingenommen, das-« in brodelnden und zischenden lnpsernen Kesseln Töpsen und Pfan ttcn im Freien ans Holzieuern zuberei t t tvnrde: liine Erbsensnppe tnit Wurst, ein Witdsteal mit gebratenen zinrtosfeln und als Nachtisch Psann lachen mit Wunsch oder Grog. Nach dem intvrovisirten Mahl ietzt der Kaiser dann wohl seine Liel linais vseise in Brand, die nie im Jaaoaettack fehlen dars nnd nach seinen eigene-Nin gaben von einem Berliner Drechg ler an-:esertigt wurde. Ihr Rohr lesteht ans Weichsel, das Mundltiia ans Horn, der Fiops ans Meerstkanm ans dem sich ein in Silber getrielener balzender Auerhahn erlebt Dieser Anerhahn ist ein kleines Kitnlttvert itt sich, da iur Bildung der Flsigel und der Augen eine Anzahl lleiner Stiefel steine verwendet wurden lis sind dies Steinchen, die sich mitunt er im Magen des Auerhtthns, der sie mit der Aelmtg verschluckt, befinden nttd die durch die Magensciure einen eigenthiimliilten glänzenden Schlisf ähnlich dem des Bergkristall-L erhalten Aus der Jagdzeit bevorzugt der Kaiser einen leichten Holländer Blättertabal, dem ein Zusatz von Weichsellirschblättern ein besonderes Aroma gibt. Abends, wenn dass Histhorn mit ,Reh todt« das Ende der Jaad anne zeiqt und der Kaiser bei Fackelsaiein aus der Terrasse des Schlosse-J die Strecke aemuitert hat, versammelt der hohe Jagdaeber seine Gaste zum Schüssectreiben, bei dein dann meist allerlei Scherz getrieben wird. So ist es in Letzlingen Tradition, daß der Jüngste den aus einem starken Hirsch geweib nebst silbernem Beclzereinsad aesertiaten Sablserbechep der eine bal be Flasche Champagner faßt, stehend aus «—— das Wohl der «Landesmutter le-eren muß, ,,ohne sich zu besabbern«. Auch bei den Jaaddiners wird, wie üblich bei Hose, stets sehr rasch ser virt. Den verstorbenen Admiral D» eine echte, bidere Seebiirennatur, der auch einen guten Happen liebte, hatte es bei einer solcken Geleaenheit aeär· aert, daß die servirenden Lakeien ihm den Teller, wenn es ihm gerade schmeckte, unter den Fingern Ivegzoaen, sobald sie bemerkten, daß der Kaiser mit dem Gang fertig war. Als Admi ral D. bald daraus bei einem ihm be sonders gut mundendenGericht zu pau si..en genöthigt war, weil dersiaiser ihn mit einer Ansprache beehrte und man ihm den Teller gerade wieder wegneh men wollte, bemerkte dies- der ,,olle Seemann« und Feinsclnnecler noch rechtzeitig und gab dem Diener kalt bliitig mit den Worten: »Gehste weg·«, mit der Gabel einen seiten Hieb über die Finger. Der Kaiser, der die Szene beobachtet hatte, wollte sich sast aus schütten vor Lachen. Nach Aufhebung der Jagdtafel wird das Hosreremoniell durch den Kaiser selbst gebrochen; er liebt es dann, zu vergessen, daß er selbst Kaiser und Herrscher ist, und alleJagdtettxiligten werden ihm zu gleichberechtigten Ra ineraden. Bei einer Zigarre und schäu menden Fürstenbröu werden allerlei aniüsanie Aneldoten erzählt und man sagt unter anderem dem neuen Reichs tanzler, der wie letzthin auch schon frü her öfters Jagdgast dec- Kaiiers war, nach, daß cr sich dgl-ei ganz besonders init Geschichten Hi l-- Mart Tmain ohne Priuie hervorzutlxun pflegt. Auch Wil helm Il. hat ein Gedächtnis; fiir gute Witze und bevorzugt rescnderg den drastischen Ukberliner Humor. So soll er während eines Jagdaufenthaltg in Zchlitz vor drei Jahren das Folgende zum Besten gegeben hat-ea: »Ein-Mem rer, der nach Berlin kommt, begegnet einem Leicheniug Interessirt sragt er einen Schusterjungen: »So-g mal, Kleiner, lannst Du mir Vielleicht sa gen, wer hier beerdigt wird?« — ,,Jt gloobe der vorne im ersten Wagen,« antwortete schlagfertig die Berliner Range.« Oesters auch beschließt ein gemeinle tlxer Slat oder ein anderes Kartenspiel die geselligeAbendunterhaltung im ein sank gelegenen Jagd-schloß. Als der Kaiser vor Jahren öfter-.- schlesische Magnaten mit Jagdbesuchen beehrte und noch mit dem Grasen Kospoth der später infolge des Verlausg eines Gu tes seines ininorennen Miindels an ei nen Polen die Hosgunst verlor, aus in timsten Fuße stand, hatten sich Kaiser und Gras nach der Jagd zu einer Par tie Piguet hingesetzt. Der Kaiser hatte schließlich 200 Pointsz gewonnen und sagte scherzendt »Kospoth, heute haben wir um eine Mart den Point gespielt. Die 200 Mart miissen Sie in die Rasse des Flottenvereins thun.« »Herr-II er ividerte der Gras, »aber unter der Be diugung. das; Eid. Maiestiit das näch ste Krieasschiff August Fiogpoth nen nen.« Der Kaiser lachte: »Das- geht kenn doch nicht, lieber FiosvotM Aber eines verspreche ich Jhnent Der nächste Kahn in Potsdam soll Aus-usi. hei szen.« » Daß der Kailer selbst dabei aber wohl weiß, wie nahe die Gefahr liegt, im steienWort die Grenze des Gewoll ten zu überschreiten, das lrezeugt ein Ausspruch von ihm, der ihn vielen in einein anderen Lichte zeiaen mag, als sie ihn zu sehen gewähnt sind. Es war nor wenigen Jahren auf dem Jagd. schlosse eines mitteldeutschen Bundes siirsten des- Abends nach der Tasel und die Runde der Anwesenden beim Glase Bier und der siiaarre war ganz klein. Jraendwie kam die Unterhaltung auf philosophische Themata allgemeinertilrt » —· und man sprach von deintttesiihl der Reue. Da sagte der Kaiser, der an der Konversation in unaezlvunaensterWei se theilnrthiit »auch ihm sei dietsmtiiiip duna nicht fremd. und manchmal babe ihm schon das Bewußtsein schlaslose Nächte bereitet, in einer Iriihrend des Taaesz aehaltenen Rede nicht das Maß des Inhalts nnd Ausdrucks gewahrt zu h.iben, das er sich zuvor gesetzt « hätte.« . . George Osroald -————-- - -—-- - Weibliche Ichsusse i Die verstorbenen Männer der vzwölf reichsten Witwen Ellnieritais haben Millionen aus Millionen aehäuft, . aber alle sind sie gestorben, elie sie die tausendfältig Frucht tragende Saat ernten und in Ruhe verkehren foun ten. Wahrhaft aeerntet haben nur die Zuriicklsleibenden, in der Mehr zahl tiichlige Frauen-»die auf ihre hochbegabten Männer oft in segens reichster Weise Einfluss augiibten und denen ein voitgeriittelt Maß von Ver dienst gebiihrt, daß diese zu Ehren, Macht und Neichthuxn gelangten. Zahlen sprechen eine beredte Spra che, und das auf 368 Millionen Dol laris bezisferte Kapital dieser zwölf reichsten Wittiven schreit so laut, das-, den Schreckhaften leicht eine Ohnmacht bei bloßer Nennung der Summe an wendeln diirste. Jch lann mir keine Vorstellung davon machen, wie groß der Haufen fein würde, wollte man dieses ungeheure Vermögen in Gold eintoechseln nnd aufeinanderthiirmen. Ebensowenig reicht die Phantasie aug, uin sich augzumalem wag fiir ASSMU lionen Dollars bewerkstelligt und ge kauft werden kann. Nur vergleichs: weise kann man sich allenfalls eine Vorstellung davon machen, was alles mit dieser Fabelfunnne gethan werden lann. So können diese zwölf Frauen mit ihrem Vermögen den ganzen riesigen Grundbesitz Chiragos, der einen Werth von :)-44,899,927 Dollars repräsen tirt, an sich bringen, ohne sich nachei nein Nebenerwerb umsehen zu müssen. Mit dem, was übrig bleibt, können sie sich noch einen goldenen Drahtzaun um ihre Stadt ziehen lassen und dennoch, nach unmaßgeblichen Meinungen, in clnlisi jnlnlo leben. Das Einkommen der Zwölf, das Kapital zu 5 Proz. ver zinst, genügt, um sämmtliche Verwal tungskosten der Riesenstadt zu tragen, und die Erhaltung aller öffentlichen Schulen wiirde ein überhaupt nicht zu bemerkendes Loch in ihr Budget reißen. Mit Leichtigkeit können sie die Staats schulden der Schweiz, Bolivias, Niko raguas, Chiles, Columbias, Kubas, Persiens, Beruf-, Siams und Venezue las bezahlen und die Zinsen derer der Niederlande, Griechenlands-, Norwe gens, Kanadirs, Rumäniens und vieler . exotischer Provinzen. Ihr Reichthum ermöglicht es ihnen, die Maschinen, ’ Werkzeuge Geräthe und alles vorhan Ldene Material aller Fabriten der Neu "England-Staaten zu kaufen, und mit Ausnahme von New York, Chieago und Philadelphia gibt es in den Ver. tStaaten keine Stadt, die m r fabri eirt, als was diese weibli n Krö sufse nicht an sich bringen könnten. Holland mit seiner Armee von 6t,3,0l)U Mann und seinen 72 mit 1l),750 Matrosen beinannten Kriegs schisfen braucht zu deren Erhaltung noch nicht die Hälfte des Einkommens der Zwölf. Sie können Tempel zu Friedenspropaganda in aller Herren Länder errichten,zahlreicher und pruni voller als Carnegie seine endlosen Bibliotheken, und im langwierigsten und erbittertsten Kriege reichen ihre Mittel aus« um die Armeen auf beiden Seiten mit allem auszurüsten, was Fsrspital und Sanitätslolonnen nö thig haben. Sie sind imstande, alle Putzartitel der Welt aufzukausen -— es ist nicht auszudeuten, was geschehen würde-, wenn sie’s thäten -— und genug seidene Bänder, um den Mond an» die Erde zu binden. Sie lönnen den Ge lehrten mit einer Leiter von echten Spitzen unter die Arme greifen, damit diese den Mars erllettern können und aus Noth und Zweifel gerissen werden« Tie Möglichkeiten für Pariser Toilets ten, Juwelen, gemalte und golddurch wirkte Stoffe sind unbegrenzt wie das Weltall, nnd der thatsiichlicheVesitz der Zwölf an Edelsteinen und Gold stellt alle Schätze Aladins in den Schatten. Die Mehrzahl dieser Frauen denkt nicht daran, mit ihrem Gelde Thorhei cen anzustellen. Die Glücklichste von hnen ist wohl Mrs. Russel Sage. Ein glitiges Geschick hat die Armen New Ports davor bewahrt, daß sie vor hrem Manne starb, der so lächerlich schiibig und geizig war, daß er den Witzbliittern unerschöpflichen Stoff lieferte. Hochbetagt holt Mrs. Sage setzt nach, was ihr bei Lebzeiten ihres Mannes versagt war. Sie gibt den Armen in so verschwenderischer Fülle, als miisse sie sich beeilen, da ihr zu ge ber. nicht allzulange Zeit mehr übrig bleibt. Mehr werth noch als ihr fegen-: spendendes Wirten ist das Beispiel ihrer WarmherzigkeiL ihrer grenzenlo: sen Güte und ihrer Toleranz, die auch eor dem Gestrauchelten nicht Halt macht, die sich aller Noth erbarmt. Es .«t ja allerdings bei TU Millionen Ver mögen nicht weiter mit Schwierigkei ten vertniipst, zu helfen, trotzdem bleibt sie durch die Art, wie sie hilft, eine Ausnabmeerscheinung. Auch Mes. Phobe Hearst ist Philanthropin durch uno durch, nnd enorm sind die Kapita« lieu, die sie auf dem Altar der Näch sret—liebe opsert. Jhr eigentliches Feld ist lsalifornim ihre Oeimath und ihre thatlriiftigeFörderung aller Bestrebun gen aus dem Gebiete des Erziehung-s wetens verdient hohe Anerteunung Als llnitum in der erlauchten Ge sellschaft dieser Dollirrkönigitimn steht Mir-. Oetth Green mit ihren selbst er worbenen 60 Millionen da. Sie ist hart, lebensunfroh nnd von einer Be diirfniszlosigleit, die nur noch von ei nem alles iibersteigenden Geiz über treffen wird. iiine Erscheinung oon höchster Tra git ist Mrs Tlmw, deren Vermögen durch den beriichtigten Mordprozeß ihre-:- degenerirten Sohnes und die Schulden ihres ehemaligen Schwieger sehnes, des Herzogs von Yarmouth auf H. Millionen zusammengeschmol zen ist. Sie ist fertig mit dem Leben, gibt, ohne an die große Glocke zu hän gen, läßt die Rechte nicht wissen, W die Linie thut und wartet vollerSsehu suukt aus den erlösenden Tod. Das strikte Gegentheil bilden Mrs. Cornelius Vanderbilt mit 15, Mis. Sinith mit lit, Mis. Leeds mit 30, Mrs. Pullman mit 15 und Mrs. Pot ter Palmer mit 735 tJJiillionesL Sie geben auch, viel und gern; erber nach dem Prinzip: »Lustig gelebt und selig gesterben«, begniigen sie sich doch mehr mit der weniger verantwortungsreichens als anstrengenden Stellung einer Leading Ladh der Gesellschaft. Jhre Veranstaltungen, ihre Reisen, Toilet« ten, Juwelen und Juteroiews bilden eins. stehende Rubrik aller amerikani sche-n Zeitungen. Es mus-, auch solche Käuze gebeu, und sie bringen mit ihrer Lebensluft enorm Geld unter die Leute. An der Spitze aller marschirt Mes. Harrimam die Wittwe des jiingst ver sto:benen Eisenbahnlönigs, der ihr zur freien Verfügung ein Vermögen von rund 100 Millionen hinterließ. Sie ragt nicht nur als Rapitalistin weit über die anderen hinaus, sondern auch, mit Ausnahme von Hetth Green, als laufmännisches Talent. Es ist weniger Lieblosigkeit gegen seine Kinder als Mangel an Panto tismus gewesen,. was Harriman ver anlaßte, sein gesammtes Vermögen sei ner Frau zu hinterlassen, denn dadurch wurde es ermöglicht, dem Staate eine ungeheure Erbschaftssteuer zu ent ziehen. Der Wittwe ererbtests Vermö gen bleibt zu einem Drittel, als ihr Leibgedinge, von der Erbschaftssteuer frei; zwei Drittel, die in Grundbesitz —»M ; s bestehen, unterliegen nur einer Abgabe - von einem Prozent. Als Besr erin ungezählter Meilen von Eisenbaenem ist sie die einflußreichste aller Eisen bnhnrnagnaten. Unter ihrer ab oluten Herrschaft stehen die Bahnen: path ern Pacific, Union Pacisic, Southern Pacisic von New Mexico, San Pedro, Los Angeleg, Salt Late, St. Joseph und Grand Island, Illinois Central und Central of Georgia. Sie ist Hauptaltionärin der Baltirnore- und Ohio-, Cincinnati, Hamilton- und Dayton-, der Delaware- und hudsom bahn. Betheiligt ist sie ferner an der Ercebahn, den New York .Central Lines, Wheeling und Lake Erie und Wabash Pittsburg Terminal und in geringerem Maße an der Atchison-, Trpela- und SantaFe-Bahn, der Chi cago and Northwestern- und Chicago, Milwaulee and St· Paul-Bahn. Das ganze Leben dieser Frau läßt erwarten, daß sie auf altgewohnten Wegen weiter wandeln wird, ihre finanziellen Interessen fördernd, das Elend der Welt mildernd und ihren Platz in der Gesellschaft ausfüllend, ohne auch nur einen Gedanken an die exttavaganten Möglichkeiten zu ver schwenden, die ihr tolofsales Vermögen ihr gewährleistet· Und doch — kein Brot geht ungelaut hinunter, auch das dieser Multitnillionärin nicht. Abge sehen von den mancherlei Plagen, die allzu großer Reichthum mit sich bringt, bereiten sinnlofe Anforderungen thö richter Menschen, welche keine blasse Ahnung von der Unausführbarkeit ily rer Ansprüche haben, Aerger und Ver druß jeder Art; desLebens ungemischte Freude wird auch diesen Reichen nicht zutheii. Emcny Osthaus. — ---— Erster Gedanke-. Tante: »Hast du schon gehört, Karl chen, deine Schwester wird sich bald mit einem Thierarzt verloben.« slarlchent »Das ist aber schön, Tan te, da kann er auch gleich mein zer brochenes Pferd wieder zusamsrnenleis men!« Dienst-, lqu dich nicht verblüfko Bemerkung der Bsaurevifion in der Abrechnung (mit rother Tinte): »Wi sind die Nägel alle hingeschlagen wor den?« Bemerkung des Poliers (mit Zim mermannsbleistift): »Sie sind alle usf’n Kopp jeschlagen worden« Ach sok Frau: »Diese Robe paßt nicht zu meiner Gesichtsfarbe. Ich muß sie än dern lassen.« Mann: »Was, schon wieder Ausga den? Du wirst mich noch ruiniren!« Frau: »Dnmmer Mann! Das Kleid meine ich doch nicht! Bloß den T e i n t !« Die Brüder Wright versicheru, daß ihre Konkurrenten nur des Gelderwer bez wegen Ausstiege unternähmen, wo hingegen sie von idealen Beweggrün den geleitet wiirden. Da dein Direk toiium der Wright Aeroplane Co. so lienährte Jdealisten wie Morgan, Bel n: eni Vanderbilt und Schiff angehö ren bedarf es wahrlich keiner weiteren Versicherung Merkwürdig, wie sich unser Schritt leschleunigt auf dem Pfade zu einem Irrlicht. Ein Harvard Professor hat jetzt be hauptet, daß Mutter Erde anstatt 100 Millionen Jahre alt zn sein« wie von Gelehrten angegeben wird, nur 6()Mik lionen Jahre alt ist. Na, damit wäre diese Frage endlich auch erledigt. Carrh Nation klagt auf 323000 rück ständiges Gehalt, das sie von einer beweglichen Bilder — Gesellschaft fiir die von ihr gehaltenen Vorträge bean svrncht; Catri) ist nicht so nnprattisch wie manche glauben f General Wehlers Werk Meine Re Igierung auf Ruba umfaßt vier starke Bande Wir hätten wirklich nicht ge ;glanbt, dasz er gar so viel auf dem sGewissen hat. Die Engländer spielen in der inter nationalen Völlerfamilie gegenwärtig di- Rolle des Dahn-A das mehr Eier legi, als es ausbriiten kann. Jn einer Rezension der Franksurter Zeitung iiber den zweiten stommermw sit-Abend heißt est ,,Weihevolle, den Hörer sofort zu innerster Sammlung ansrusende Klänge zn siihren in diesem Adagio zu einem zweiten Hauptgedaw ten iiber, der ans dem Urquell der Tö ne gescliöpit l;er fast wie g inHßsi h. Old. ()«3utits org sTtSt ritdgov zu sein scheint.« Ei» merkwürdige Tonmalei rei. Fast scheint es, als ob es gelun gen ist, dass Riesen musikalisch festzuk gen. Jn der Milchtrust Untersuchung tonstatierte ein Zeuge, die Kühe seien an der Milchteuetung schuld ——— sie gä lien nicht mehr so viel Milch wie frü her! Wer hätte es gedacht, daß selbst die Kühe schon so degenerieren, nur um die Menschheit ziLärgerM Ein Rechtsanwolt erhielt eines Ta ges- folgenden Brief: »Seht geehrter Herr Rechtsanwaltt Du Lump, Du Betrüger, Du be triigst nlle Leute, Du Schust, Du Schwein, Du Hund. Mit vorzüglicher Hochachtung Jhr Schulze."