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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Feb. 11, 1910)
Vi- HTkmisaniFg. Erzählung von Konrad Nenn ling. ·.Ijiorgen« Abend sehen wir uns ja bei Altdorf . . . sagte der lange Oderleutnant von Ich-now und reichte dem kleinen Raustettem der ihn bis zu seiner Wohnung begleitet hatte, die hand. »Ja-« » Hans von Raustetten nirtte und wollte gehen. Da wandte sich der lange Rynow noch einmal um und» sah dem Kameraden ins Gesicht: « »Sag’ mal, hang,« sagte er und nahm dessen Arm. »eigentlich geht esl mich ja nichts an. Aber du tannst mir glauben, daß ich nicht aus bloßer Neugier frage: Hast du die Geschichte mit meiner Schwester noch immer nicht vergessen?« L »Mit Frau von Helldors meinst du?« aSei doch nicht so sormelll Jhr habt euch sriiher beim Vornamen ge: nannt, und wir drei sind immer gute Kameraden gewesen« die Hanna, du und ich. Freilich. daß du sie schon damals nicht nur mit Freundesaugen angesehen hast, das have ich später erst ersahren. Schade! Jch hätte dich als Schwager mindestens so gern ge sehen wie den hauptniann Helldors; aber du lieber Gott« . . . Hans von Ranstetten niatr. »Warum soll ich es dir, ihrem Brit der und meinem besten Freunde, ver schweigen. Jch tann Hanna nicht vergessen und werde es nie können; um so weniger-, nachdem der Haupt mann hierher verseht worden ist, und ich nun sast täglich« . . . Er machte blöhlich lehrt. »Adieu, Georg, und morgen also bei deiner Frau Schwe ster!« Kobsschiittelnd ging Georg von Nhnow in sein Hang-. Der arme Junge that ihm wirtlich leid. Hans war eine von den stillen, ruhigen, ernst nnd ein wenig schwermiithig ver anlagten Naturen. Da hats tein Trost und teine Ausmunterung Und schliesslich war es auch besser so. Die Nhnowe waren arm, nnd auch Hang von Raustetten besaß nur eine äußerst bescheidene Zulage, während der Hauptmann von helldvrs außer sei nem Majorat in Schlesien ein recht be. trächtlichee Privatvermögen besaß. Arn nächften Abend aßen die Ver ren vom Regiment bei Helldorf Es war ein Herrenabend, wie sie der hauptrnann liebte, an denen reichlich getrunken wurde, und die Frau des hat-fes nur während der Tafel er fchien, um sich alsdann fofort zurück zuzieheir. Hans von Rauftetten war ftiller und theilnahmolofer denn je, vielleicht weil dao Gespräch mit feinem Frenn de Nynow vom vergangenen Tage die alle Wunde von neuem aufgiriffen hatte. Während nach der Tafel die nnde ren tranken, tauchten, sich unterhiel ten und hin und wieder ein derber Wih und das darauf folgende luftige Lachen von der sich fteigernden Stint ninna zeugte, ging Hang nachdenklich in dein prächtig ansgeftatteten Rauch zimnier des hauoherrn umher, befah die Bilder an den Wänden und blieb fchliefilich längere Zeit vor einem klei nen, halb rerfteckten Tifchchen flehen, auf dem mehrere Bilder der Haus frau aufgeftellt waren. Er nahm ei nige davon anf, um sie genauer zu betrachten, und griff dann plötzlich . nach einer kleinen, unscheinbaren Pho tographie, die noch- den Namen Hanan von Rynoio trug. Als er sich nach einiger Zeit wieder den Kameraden zuwandte, fah er auf fallend blaß aug; feine Hände zitter ten, und feine Augen irrten unftet umher. Georg von Rnnoiv erschrak förm lich, als der Freund jetzt auf ihn zu trat, nnd wurde unwillkürlich an das Gespräch vom oergangenen Tage er innert. Jn einer Ausivallung von Mitleid nahm er Ranstettens Arm nnd zog ihn zum Aredenzschrant »Komm mal her. alter Jnnge,« sagte er, »du siehst heute verteufelt schlecht aug. Hier, trint ein Glas Seit! Der bringt dich sofort ans die Beine. Na, Profit! . . . Que nous aimons!« . . . Er brach plötzlich ab. Gedankenlog hatte er gerade die drei Worte gesagt, die hier am allerwenig sten am Platze waren Dann wandte er sich mit Hans wie der zu den anderen, die plötzlich stiller geworden waren, irgend ein Gegen stand wurde gezeigt, ging von Hand zu hand und wurde allgemein be wundert. « Die beiden traten näher· Ei handelte sich um ein sehr werth volles Geburtstagcgeschenl sür die honestum das helldorsseinen Gästen zeigte: in einem kleinen· grünen Les der-Etui lag aus weißem Sammet ein winzigen goldener Ring mit ei nein grossen Brillanten und zwei sast ebenso großen Smaragden. Jeit belam auch Dans das Etui in die band and betrachtete lange und nachdenklich du herrlich gearbeitete iund sicher sehr werthvolle Geichenl. ’Die Kostbarkeit des Ringes interes sitte ihn jedoch weniger als der Ge danke, daß »sie« ihn tragen sollte. Freilich, ein solches Geschenk hätte er ihr nie machen können, selbst wenn er zwölf seiner Monatszulaxien zufant nie-genommen hätte. Weshalb sind die Güter des Lebens so ungleich vertheilt? dachte er, wes halb bin ich nicht reich, reich genug, um! . . Er gab das Etui weiter nnd trat wieder aus dem Kreise der Kamera den heraus Wenige Augenblicke später stieß je ruand ein laws-, hastiges ,,’Jiann?« ans, bang don Ranstetten wandte sich um. iiiniae von den Kameraden waren zusammengetreten und sahen sich er staunt an. Nun blickte auch er hin. Der Reaimentsadjutant, ein kleiner unter-setzten sehr strebsamer, aber im allgemeinen nicht fonderlich beliebter Oiiizer, hielt das- aeiiifnetef leere Etui in der Hand und sagte: »Herr von Rnnokv..darf ich bit (ten? Gaben Sie mir-. das Etuik Oder wer war es von den Herren?« Rnnosv stuhtr. »Ich? Nein oder doch! Was ist denn?« Es war plötzlich nani still. wäh rend der Adiutant fortfuhr: »Hab» Sie den Ring noch? Das Etui ist leer.« . . ·. »Ich habe es Ihnen geschlossen aes aeaeben«, saate Rund-tu »ili kannte den Rina: mein Schwaaer hat ihn mir schon gestern gezeigt« »Ja, obee«...der Adjntant rich tete sich aus. ,,!,at einer der Herren den Ring?« »Weil-I« »Ich uicht.« »Was denn?« »Ist er denn nicht da.’« « Die Stimmen ichcvirrten durchein ander. »Das- ist doch aber mehr als- ivn derbar«, iaate der Vldjuanh »der Ring muß doch da iein!«« »Was renn, meine Herren?" nun trat auch Oelldors hinzu, »wer viel leicht hat ihr-. jemand fallen lassen. Bitte sehen Sie doch einmal nach . . .. ein jeder, wo er steht Bitte vor sichtia, das-, ihn niemand ieriritt . . . Herr von Raustetten .-.:e haben ihn doch noch geleian .. . . »Gewiß, Herr Hauptmann« — Und nun begann ein allaemeines SUOUL l Nnnow satt sich nach den beiden l«edienendeii Burschen inn: sie warenl nicht rageaenx daraus schloß er die Ilniren des skinunerg nnd faate: ,.Snchrn wir nur, meine Herren! Der Rina wird sich schon finden Verzaulsert tann er doch nimt sein Aber der Rina sano sich nicht, ob wohl man fast eine Viertelstunde da nach suchte. »Aeitsxerst peinlicl.«. faate schlief-. lich der Adiutant, »Und besonders siir nich!« »Wieso?« sriate Jemand »Weil ich das tstui zuletzt in der band aehabt list-ek« »Aber lieber Herr von Breckorv!« Helldors klopfte ihm auf dse Zchul ter nnd versuchte aleichrniittiia zu er scheinen obwohl ilnn vie Sache sehr peinlich war. »Nein, Herr Hauptmannc der Fld iutont wurde plötzlich sehr ernst ich muß Sie bitten, .rneinen thorschlaa anzunehmen, so tesreinotich es Ihnen auch erscheinen mag: sämmtliche Her ren müssen. schon aus Rücksicht aus mich sich eine Untersuchung aes llen lassen. Wir fin« ja doch schließlich unter uns unt« »Aber Breetow!« Georg von Rnnow tonr entriistet »Bitte, lieber Rmioio .. haben Sie etwas dagegen?« »Mein Gott nein....it«er »Dort einer der anderen Oerrenck« Der eine oder der andere sagte gleichfalls ein Wort des tlnivilleng; aber schließlich schwiegen alte. Der Adsutent sah sich noch ein mal im Kreise um« Da aeschali ettoos Sonderlsaress hans von Raunetten mt vor, bleich, mit ver-störten und geradezu entstellten Gesichte-rügen und sagte mit txeiserer. tonloser Stirn-net »Ich werde mich nicht untersuchen lassen, Herr von Heu-vors« - er wandte sich an den Hausherrn »ich halte diese Behandlung in Jlsretu Hause, unter Kameraden unter Lski zieren, unter Männern oie des Ko nigs Rock tragen, iiir uukoiirdig, iiir schmählich und . . . uud entrissend Ich habe den Ring nicht und weigere mich aus das entschiedenste« »Aber Raustetten« unterbrack Rnnow nun den Freund — »e-3 ist doch nicht ausgeschlossen daß der Ring in einen Aerrnelausichlag oder sonst wohin gerutscht ist. Ich ver stehe dich eigentlich nicht recht wenn alle dazu bereit sind« »Auch dann nicht!« Der kleine Leutnant zitterte au allen Gliedern und schiert sast einer Ohnmacht nahe zu sein. »Sie bleiben also bei Jbrer Wei gerung, herr Leutnant von Maus itettenW erklang nach einer kurzen. dumpfen Pause die scharfe Stimme bei Adiutanten. »Jawobl« entgegnete Raustetten nun sest und bestimmt; dann verlies: er mit einer kurzen Verbeugung das Zimmer... »Den von Breckoto« — sagte Heil dort, alt Gans gegangen war — Jedem-Ihnen in der That ein Ge sakkrri daniit Geschieht sis tin ich be reit - - so peinlich es inir ist - Sie selbst in untersuchen. Die anderer-. Kameracen aber bitte ich, davon zn entbinden »Wie Zie t«efehlen, Herr Haupt mann.« Der Vldsntaiit öffnete den Rock, ent leerte seine Taschen nnd trat dann, da sich der Ring vei i:,ni nicht fand, gelassen wieder inriict Die Stimninna des Abends tvar jedoch durch den peinlichen ;--3ivisckens salk, den die Weinerniia Riiistetkens noch bis aan iinßeiste znaesviht hatte, völlia gestört, nnd Haupts-sann von Helldors leid vergebens zn länger-ein Verweilen ein. Vor dem allaenieinen Flnsbrkich hatte jedoch Ronoiv seinem Zckitvaaer etwas inaesliistert und dann eilig das Hans verlassen. Er fand keinen Wagen nnd iniisrte Hher in Fuss den ziemlich weiten Wien inr Wohiiiina Raiiftetieiig tit riicklegen. lsr tazn in spät: Hans von Ran stetteii hatte sich ersclsossen nnd er toniite dein Freunde nnr noch die Anan ziidriickern Aus dein Schreibtiich a!«sr lag ein Brief« der an ihn gerichtet w.ir. Der Freund schrieb: »Es-Kein lieber Georat Jeh toniile nnd diirste nicht anders. Itch iiiiißte es thun. Jch have zaestoh len! Aber nicht den iiiialiicklicheii Rina. sondern das tleiiie Bildchen Deiner Schwester, das Dir hierbei findest. Enge nicht« daß es eiiie Thorlxeii war! Denke, idem iiiari dieses Bild ttei inir aesiindeii hätte! Nicht ineinrtioeaeii, sondern Dann-ai irseaeii. sich hatte sie nnd iiiich koni proniittirL Man «,«atte Schliisse ges, zagen nnd . .. Tllein es mußte iein.t Und nnii nieine letzte Bitte: Stelle dieses Bild noch ette Haniu oder Helldori esJ nierleii - atii seinen Atlas-» Dri keiiiist ihn: das- kleines Tischchen neben den- Geldschrisnl Dein Echnuiger darf es nie erfahren iiiid iioai viel weniger Hiniia Später nach Jahren vielleicht maast Dii ihr eiiinial saaeii. wie iehr ich sie aelieht hats-. Ter Rina: wird sich iindkn nnd damit aiich ders kiiisiliche Verdacht von niir nenoittrnenl sein, den ich icinein von lincki iikel« aenoiniiien h.il1e, als ich vor einerj Ztiinde ans veni Hause Teiiiers Schwester iloj—,, fliehen niiiszte . .. « Leise wohl! Dein Hans Raiistetteii·« Der tliiiia fand sich aiii niZichstenl Morqen in einer Falte des dickeiii Sinnrnii»1eppiclis, iveniae Ali-»Jen hlicke, nachdem Geora noii anioiv daH’ Biid seiner Schwester aiis den gen wohnten Platz gestellt halte. Weg-halb Hang von Lsiriistetten sieh« in jener Nacht erschossen hatte, erfuhr nur Hamm, nnd auch sie erst nachtl Jahren· J —-—-os— Dte Wir-ums des Lichte aus sen Ums-dem muß tu den siir unser Körper und. Geitterslebeu nothxoendinsten Vor s gängen gehören. Dennoch weis-, man Von den-. Wesen dieses Einflusses noch weni.1 genaues. Die Zeiten« wo· man sich fast iilserall ein Vergniigenl daraus machte, Menschen jahrelanq in mehr oder weniger völliJer Dun letheit einstispereem sind vorüber« und wo es noch aeschieht, :r-ie e-w:.i in russischen Gesängnissen oder in oen tsinsiedeleien von Thile denlts niemand dtran, diese grausarne Hand l luuasweise wenigstens »in wissenschast lieben Versuchen auszunutzen lsinige Vermuihnnnen iiber den Einfluß dees Lichts aus den .l.I«’enschen hat Trz Wright in einein Vortrag vor Vers Dlishcho Therapeutischen Gesellschaft jnj London entwickelt. Nach seiner Mei « nunei lassen sich Zwei arufidlegendek Thatsachen erkennen. Zunächst verur E sacht das Licht durch seine Wirkunns aus den Körper eine stärkere Ausnahme Von Sauerstoss nnd eine zresteigerte Ausscheidung non Kohlensäure Mit anderen Worten, das Licht bewirt« einen schnelleren chemischen Aue-taufen und eine schnellere Verbrennung inner halb der Gewebe oder endlich eine stiir lere Bethötianng km Lebeuswiirme oder, wie Wright sich ausdrückt, des , Lebensseiiers. Zweitens und nane lehrt verzögert das Fehlen von Licht die chemischen Vorgänge iin Körper Diese Folge wird bewiesen durch hie Abzelsrung, der Menschen und Thiere bei längerem Aufenthalt unter Licht abichlusz unterlieaen. Einen gewissen Anhalt dasiir giebt auch der allgcuiei ne lstsesundheitssustsmd der Bergleute illusterdem scheint her Lichtinangel der Gewebe tu führen, die eine Art von settiaer lsntartuna darstellt. Dieser Umstand leistet ohne Zweifel der lsnt » stehung und Entwickelung von Lun I aen Tubertulose Vorschub Es ists festgestellt worden, daß durch die Ver besser-eng der Gefängniß-selten mit Bezug ans die Lichl,iusiibr, namentlich wenn außerdem die Gefanaenen noch reaelmässia arn Tage einen Aufenthalt im Freien haben, die Sterblichkeit an Lungenschwinbsucht unter ihnen ninr bedeutend bete-Meist ebenso sreilich auch die Sterblichkeit im Allgemeinen Ob Franknmslnulskit Frau Un ihrer FreundiIUt »Ach, wenn nur mein Mann nicht iknsncr solchen Läan über die kllkotistinkech nnna fchliige!« Freundin: »O. die bringe ich mei nem Mann sein bei! .. . Wenn er ’tnal verspätet ans dem Wirthshause kommt« hat et si-. am Nachttisch liegen —- da macht et seinen Mnckfer.« l Die Bergen-»dann in Not-wegen. Der 27. November litt-IX der Tag» der Eröffnung der ,,Bergensl)aliu«, ist I ein Merttag in der Geschichte Not-i wegeng. Und als nationalcr Festtm ist er überall im Lande gefeiert wor den, vor allein in Bergen, dem eigent lichen Ausgangspunkt, und in Chri, stiania, dem Eudpuntte der neuen Eisenbahn Ein Traum friilserer Ge schlechter, den Westen mit dem Osten deg Landes in unmittelbare Verdin dung zu bringen, tst damit in Erfül lung gegangen. Während Christia nia und das ästliche Nortvegen schon lange tfisenbahnverbindung hatten, nordwärts mit der Dronttseimer Ge gend, ost und siidwärtg mit Schwe den und Däneinart, lag Bergen, die Hauptstadt des Westens, bisher gegen Osten fast gänzlich abgeschlossen und weitab von den grossen nordischen Vertehrgstraszen nach dem Kontinent Mächtige unzugängliche Gebirge-mas sen thürmten sich aus zwischen Ost und West und legten dein gegenseiti gen Verkehr uniiverwindliche Hinder nisse in den Weg. Das «Oestland« und das »Vestland«, auch in ihrer Kultur und Mundart verschieden, la gen fast wie zwei fremde Länder weit voneinander entfernt. lind thatsäch lich war vor der Lfrössnung der neuen Bahn siir Bergen der Weg nach Hain barg nnd London näher als der nach tshristianim Um nach der Haupt itadt ihres Landes zu tommen, mus; ten die Bergener in friihen Zeiten den weiten Weg iiberlls Gebirge machen. Dass war eine oftmals gar nicht ge fahrlose. anstrengende Reise durch wilde Bergthäler und iiber breite Fiardarmr. theils im Wagen, theils im tituderboot, die volle zehn Tage in Anspruch nahm. Auch der Seeweg, die fturmvolle stiiste entlang nnd um die weit sich vorstreclende Ziidspitze Rorwegens herum war lang und be schwerlich. Selbst nachdem die Ver gener als die ersten in Norwegen im; Jahre 1828 ein Dampssehifs fiir diel Fahrt nach tshristiania in Gang ge setzt hatten, dotierte die Reise noch volle fiinf Tage und Nächte lind zur Winterzeit war ihnen auch dieser Weg meist verschlossen, nnd aller Verkehr ostwärts untnöalich LIlll miihlich, tnit der Vervollkommnung der Dampfmaschine brachte man zwar die Reisedauer bis aus 54 Stunden herab; aber damit war auch fiir absehbare Zeiten die äußerste Grenze möglicher Fahrgeschwindigteit zur See erreicht. Die Bergener hatten indessen schon lange« bevor man so weit getommen war, die Reise nach tkhristiania in knapp sitz Tagen machen zu können, volles Verständniß dafiir gehabt, daß es auf dem Seewege überhaupt un möglich war, eine fiir sie so nothwen dige wirtlich schnelle Handelgverbins dung mit dem Osten zu schaffen, und daß es ohne eine solche nie gelingen würde, Bergen, neben tshriftiania der toichtigfte Augsuhrhafen des Landes« aus seiner telbgefchlossenheit herauszu riicten Nur eine Eisenbahn tonnte hier helfen. tfs ist daher leicht erklär lich, daß der erste Gedanke einer. großen Schienenstrafre quer durch-Z. Land in öftlicher Richtung gerade von den riihrigen Handetsleuten Bergeng ausging nnd nicht von tkhristiania Anfang der 7ller Jahre nahm der Ge dante feste-« Gestalt an, nnd in Berge ner Handels-streifen wurden Stimmen laut, die den Bau einer Bahn nach Christiania forderten. Aber es hielt schwer, die öffentliche Meinung im Lande siir solche »phantastifchen" Pläne zu gewinnen- Ilnprattifche Träumer nannte man die Leute, die es fiir dentbar und möglich hielten, durch die gewaltigen Gebirggmassen, diese Schnee- und Eigtviiftr. eineni Schienentoeg nach dem Osten zu bah nen. Aber die Bergener wußten, wag sie wollten und wag- fiir sie und ihre Stadt auf dein Spiele stand. Die Anfanng nur tleine Gerippe von ziel bewußten Männern fand immer mehr Anhängen llnd endlich 1875 setzten die Vertreter Berge-te im Storting es durch, daß der norlrsegifehe Landtag die Mittel bereit stellte zum Bau der sogenannten Vofsebalm, die, schmal spurig anaelegt, im Jahre ist-CI dem öffentlichen Verlehr iibergeben wer den tonnte. Weiter tam man damals nicht. Die Zahl derer, die an eitle Durchführbarkeit dek Planes glaub ten. war im Storting noch zu gering. Eine wesentliche Verbesserung des Verkehrs oftwiirtg bewirkte die nur etwa 107 Kilometer lange Bahnstrecke nach Vosi freilich nicht; es war nicht einmal ver viert.I Theil der Gesamtin strecle. Aber immerhin war der An fang gemacht, der erste Schritt aus richtigem Wege war gethan. Und nachdem man gesehen, daß. dieser erste Theil der Arbeit technisch gelungen war, machte sich das Verlangen nach einer Fortsetzung der Vossebahn im mer gebieterischer geltend. Jndeß erst im Jahre 1894 bewilligtc das Storting die Mittel hierzu, nnd zwar vorläufig auch nur für eine Verlänge rung bis zum «Taugevand, einem mächtigen, sast das ganze Jahr hin durch eisbedeetten Bergsee hoch oben in 1,det Einöde des Fiiisethals. Aber damit tvar doch die Durchführung des ganzen Wertes gesichert nnd mir noch eine Frage der Zeit. Jm Jahre ists begann man endlich mi- dem Bau der östlichen Theilstrecke von Guisvit bis Tauaevand. Gleichzeitia tvnrde die bisher schmalspnrige Vossebahn zur Vollbahn ausgebaut. Am 7. Oktober 1907 konnten die von Westen und Osten kommenden Geleife vermindert werden, damit toar die eigentliche Ge bitgsvahn vollendet, nnd dieser Theil der Bergengvahn ilt auch bereits seit vorigem Jahre in Betrieb. Aber noch fehlte die nothtvendige Verbindung von Gnlcsvit nach Christiania. Denn bisher mußten die Reisenden von Guisvit zur Sommerzeit mit dem Schiff über den Kröderensee fahren, im Winter in Schlitten, nnd von der Vahnstation Kröderen ab aina die Reise theilweise ans sannalspuriger Bahn nnd mit außen llmtvegen nach Christiania. Diese letzte Strecke iiber Noa--Hönesosz ist erst in diesen Tagen sertigaestellt worden. Und als am 27. November d. J. der notwegische König mit etwa 200 Gästen, Vertre tern der Regierung. deg- Stortings, der ausländischen Mächte, der Presse-, der Zivil wie Militärbebörden sow; Vertretern der Gemeinden, durch welche die Bahn führt, sriih Morgens im Taggrauen Christiania verließen und ohne Wagenwechfel unterwegs am selben Nachmittag bereits in Von ausstiegen - da hatte der erste durch-— gehende Zug von Christiania aus die getoaltige Strecke von Mel Kilometer in wenig iiber 10 Stunden zurückge legt, ohne eine Minute Verspätung, ohne irgend welche Betriebsstörung Der Traum war zur Wirtlichteit ge worden. Die norwegischen Juge nieure hattendag große Wert voll bracht: der Westen und Osten, Chri stiania nnd Bergen waren in unmit telbarer Verbindung· Bergen, die alte ehemalige deutsche Hausastadt, war Europa um volle 40 Stunden näher geriictt. Denn die fahrplan mäßige Dauer der ganzen Fahrt von tshristiauia nach Bergen, 492440 Kis lometer, beträgt nur 14 Stunden tsin Meisterwerk,’loie König Haa lon den Bau ver BergenIOahn bei der seierlirhen Eröffnung der Bahn in Vosz nannte, ist es thatsirichlieh wag hier norwegische Ingenieurkuust und zähe Vingdauer und Fleiß der notwe gischen tsiseubahnarbeiter vollführt haben. Die Schwierigkeiten, die eS zu überwinden galt, waren unge wöhnlich groß. Weder in Europa noch in Amerika gibt es eine Eisen bahn, die eine so lange .Hochgebirgg: strecke hat. ; Jm Ganzen hat die Bahn 184 ’Tunnele« mit einer Gesammtliinge von 128 Kilometer, hiervon allein 15 Kilo meter im eigentlichen Hochgebirge. Der längste ist der GravchalO-Tutinel zwischen den Stationen Opset und Myrdal mit Still Meter. Jusolge deg harten 11rgesteing, durch dass er hindurchgebohrt werden mußte, hat seine Fertigstellung ungewöhnlich lange Zeit in Anspruch genommen, volle ltt Jahre, und doch hat er nur drei Millionen Kronen gekostet, eine verhältnißtnijszig sehr geringe Sum me. Nur durchschnittlich zwei Meter tonnteu die hudrauliseheu Bohrmaschis nen innerhalb 24 Stunden bewälti gen. Der nirchstgrößte ist der Hader sting Tuunel zwischen Gnlsvik und Sol-Ia mi ZLW Meter Länge. Ilm einen ununterbrochenen Betrieb auch im Winter zur-Zeit der Zchneestiirme ficherzustellern hat man nach dem Mn ster der ZentralittiacisirBahn iiber die Sierra Nevada an den am meisten bedrohten Stellen große, starte Holz iiberbanten angebracht, deren Herstel lung in dieser völlig tvaldarmen Ge gend besondere Schwierigteiten und große Kosten gemacht hat. tlm die oft ganz fabelhaften Sichneemassen zu betvältigen, die sich ini Winter den Zügen in den Weg legen können, hat man außerdem drei rotirende Dampf schneepfliige zur Verfügung, die nach ameritanischem Muster in Nortvegen erbaut worden sind und eine Stärke von je 1000 Pferdeträften entwickeln. Dac- gewaltige Schauselrad dieser Schneepfliiae dreht sich mit einer Me: schwindigteit tsou li: Kilometer in der Stunde und bewältigt die dietsten Schneetoälle, wirft spielend die Schueemassen hauzhoch zu allen Zei ten und schafft freie Bahn. Dass es den nortvegischen Ingenieure-n gelun gen ist , sich auf eine Höchststeigung von 1:4ti,:"- westwärts und 1:5() ost wärtg zu beschränten, beweist beson derg deutlich, toie sorgfältig sie die Geländeverhältnisse untersucht haben, ehe sie zum Ausbau der Bahn schrit ten. Nicht nur das Arbeiten an sich in solcher Höhe und unter so ungünstigen Witterunggverhältnissen, auch die Un terbringung und Verpslegung einer so großen Arbeiterschaft (150()—-—160() Mann) hat oft die größten Schwierig keiten gemacht. Aber in keiner Nich tung hat man Anstrengungeu und Kosten acscheuL Die Bergenglsahn hat im Ganzen rund 53 Millionen Kro nen gekostet, was ungefähr der Hälfte des jährlichen Staatsbudgets Norwe gens gleichkommt. Trotzdem sind die Fahr-preise überralchend billig. Die einfache Fahrt von Christiania bis nach Bergen loftet 2. Klasse 26.70 IKronein also knapp 5 Oere das Kilo meter; st. Klasse 17,10 Kronen, 3 Oere das Kilometer. Bei der Lösung von Riictfnhrtstarten stellen sich die .Vreise noch billiger, auf 40,05 und Hans-) Kronen. Die Personenwagen ! sind äußerst bequem, nnd auch die Ab itheile .':. Klasse sehr sauber und nett, »mit großen, breiten Scheiben zu bei «den Zeiten, die allen Mitreisenden freien Ausblick auf das großartige »Pnnorama ringsumher gestatten. Mit jede-n Zuge folgt ein elegant »aus»qestatteter Speise-vagen, in dem man sehr preigtoerth gut zubereitete warme »und kalte Speisen nnd alle möglichen Getränke erhalten kann. -—-—--O-O-— Zeitgemäß. .c)eiratl)slandidatin: »Dieser Herr hier würd-: mir ges-allen, wenn et nicht schon eine so entsetzlicheGlahe l)ätte.« Vermittler: »Ja wenn Sie bei Ih rekn Zuliinftiqen auf einen vollen Oanrmuchss reflektiren, so müssen Sie einen älteren Herrn lvählen.« Zurückgrscbem .. »Der wahre Etoberer von Dir-nen lserzen ist der Jägersmiann«, sagte ein Jaadjimter . »Von den ältesten Zeiten her bis heute hat sich unfet wriin nnwioerftehlich bewiesen...« »Für die Gänse, geiviß!« bemerkte ein-: schöne Zuböherim Ausgleich. »Nim, Vater, die Thalbacher Cenzi » chiiatlf i nei, die hinkt ja, weil fie ei kurze-s Bein hat« »Dumm» Bun, dees macht doch znix - dafür is doch der-» annere ! ii Siiicl länger!« ifleschcrrg Gtückwniifrli. »Liebe Tantel Iliiigeft Du noch oft viele solcher frohen Gebiirtgiiage verle ben... nno Mnma sagt, ich foll den Dollar nicht verlieren, den ich von Dir ielornnien werte.« Gefährlichc Nachbarschaft Und-e: »Wo wohnfte denn jetzt Erns« »Oui« Jn de Fianalsiraße, schräg ris abiLs von Arbeelgniichwseig.« »Mensch. biste denn aanz varicki fe wor’n?« »Wofo«".-« »Nu, tennfie denn del olle Sprich wort nich mehr: Wer sich in Gefahr teaism rier kommt drin tunc-« Todfichkr. Orinelierr linin TIinchi-!viichier): »Sie llopien also moraen friih nun-it vier llbr an mein Fenster-. Daß Sie es aber ja nicht bemessen; ich muß zur Brian ,,.Halsen Eie licine Sorge, Herr Mül ler: ich luin meiner Frau schon ge saat, die wem inim!·« Jin fiel-knien Himmel. Freundin: »Nun, Ellcr wie war es auf linker .Doch·;eiigreife?« ,,l5nl«;ii(lend; himmlisch - nein, so etwas lnnnft nn dir gar nicht vor stellen! Dreimal find wir in den fac ichen sina einaefsieaem nnd fiinfmnl ljaren wir die Stationen LiberfahrenP Titel gebildete Etubcnmiidchcsr. »Aber Annn! Jetzt lmben Sie die Zchillerbiisic in laufend Scherben fal len l.1ssen!« »Nein-n Sie sich deshalb nicht anf, aniidine Fran! Wenn uns nur feine , nniterblicben Werte erhalten bleiben!« . Reiter Komponist ;- Fionwonisl sznen flellesnckenben Die J tier): »Sie waren clso bei dem Kom ponisten Lanafinqer in Siellnna — i haben Sie da nnch schriftliche Arbei ten aen:.1chi?« Diener: »Gewiß ich ninlee sogar iniiloniponiren!« - sp- l Sicherlirilcsnppnrnt ,,(0c-i’nnndrnirg schelm«. Pan-nein ". ,- « « : » Der Luftbaljon im Dienste des Al ’ pensports.