2xo-7’ LonNicolaueHWilhelm Schneidi. Zu Oberditteribach im »Weißen III-V wohnen schon seit acht Tagen -I M denen ans der Stadt. Sie gehen - in Pelz und Zylinder, tragen Glaces, schwere Uhrletten und blihende Ringe III ßnd mit allen honoratioren schon recht bekannt geworden. Ja, noch sehr! Sie haben Ke fast alle schon für ihr großartigee Projekt gewonnen. Es handelt sich um den Bau einer Sekun istbahn nach Oderdittersbach. Die glücklichen Bewohner sollen sel her an dem späteren Reingewinn theil nehmen. Es ist daher ganz recht, daß sie auch einen Theil der Lasten über nehmen. Ja gewiß, die braven Ober bittersbacher wollen Zweifünftel der saulosten aufbringen, jeder nach fei nen Mitteln. Die drei Stadtherren, die immer bloß Herr-Kommerzien tath, Herr Kommerzienrath nnd Herr Lommerzienrath betitelt werden, sau sen im Automobil mit dem Bürger meister und dem Gemeindeschreibcr im Dorfe nnd in der Umgegend umher wie eine Brnmmsliege in der Lam penkuppel Es geht alles sehr gut. Aber zulest fehlen an der nöthigen Zlveifiinftelsnmme gerade noch sechs tausend Mark. Woher die nehmen? Use haben schon gezeichnet bis aus zwei. Das sind der aeroesene Abdo knt Schlimbacher und der Winter birnbichler, ein alter Bauer, der Geld tote Den hat. Aber alle beide sind geizig gewesen wie Hamster und grob wie SennpantosseL Und dabei sind sie arg miteinander verfeindet gewesen. Denn der Doktor Schlimbacher hat dem Birnbichelbaner einmal einen Prozeß gegen die Gemeinde Annhils gesiihrt. Gewonnen hat er ihn nicht« aber der Bauer hat ihm auch nichts gezahlt und sich steigeschworen. Da ist er der Schlaue gewesen und der Dr. Schlimdacher der Bauer· Nunl wars gar. Als die fünf Herren im Automobil rnit dem Bogen und ’n1 Füllhaltek ge lvmmen sind, da hat der Winter-him dichler geschimpft und gemeint: »Wis sen’s, i hats gute Lust und pseiset aus dera Kartoffelbahm Schneiden’5 an dere Leut die Taschen ab. Waet’, i gib eahna ein Geld, daß die Stadt stäel glei’ haufenweis einilraxeln1 J gib nixen — —- Basta!« Der Dr. Schlimbacher hat schon Wind vom Bichelhos gehabt und schön freundlich bat er gesagt: »Aber freilich, meine Herren, dem Seineindetvodl beizusteuern ist mir seine Summe zu hoche bitte! Da schau’n Sie her: Was der reiche Bi cheldaner gezeichnet hat« weiß ich nim mer, aber ich zahl’ ’s Doppelte!« Aus den Bogen hat er’s recht geschwollen eingeschrieben. Ja, da wären sie noch nicht gewesen, hat der eine Herr Kommerzienrath« der mit den zehn Ringen an den Fin- l gern, sich ausgeredet. Alsdann well-! ten sie hernach hingeben und so steis sein nnd wieder verschonen " «Rsiuberbande!« hat er gewettert, als sie gegangen sind, »mich werdet ihr gleich haben, mich, den Schlimbacherl Das Doppelte vom Richter — hahaha! Zweimal nix is nie-l" - Draußen hat der Bürgermeister, ganz roth vor Augen gesagt, es wär« eine Schand’ mit den zwei Filzen, ob’s denn gar kein Mittel gäb’, sie ein bissel am Geldbeutel zu lupsen. Am andern Tag ist dis- Ikiivmobil wieder beim WinterbirnVichler Vorge Käst. Da haben sie ihm fein erzählt, s der Schlirnbacher versprochen. Erst hat er sich auf gar nichts einlas sen wallen Da hat der Kammer zienrath mit der schweren Handtasche gesagt, er, der Bichler, solle nur ruhig zeichnem dreitausend Mart, und her: nach, wenn der Schlimhacher auch ge zahlt hött’, da kriegte er sein Geld wieder. Wo da ein Risiko wäre«? Rein, er hat noch nicht wollen. Zu leit hat der Bürgermeister von Orden Und Botivtafeln und Präsidiurn und Ehrenhiirgerthum geredet Aber der sauer-hat immer noch nicht wollen. Ganz zuletzt hat der Gemeindeschrei her gesagt, das Gesicht möcht« er sehen vom Schlimbacher, wann er ein’gan gen wär« und die sechstausend Mart herzahlen müßt. «Ja," hat der Bauer am End’ gesagt, »aber schriftlich müht ihrs mir gehn daß i mein Geld z’mcklrieg’.« —— Das hat er auch gekriegt das Schristliche. -— Nun sausen sie wieder bei der Villa vom Dr. Schlimbacher vor, die sünse. Ists gelb ist er geworden bis in die gerniigel nnd hat lein Wort reden vor Stich-Ist so hat er sich W, als er die Schrift vom Bichler siehest hat. Nach einer Weil’ aber U er hinansgelaeht, und »ja, «hat er , .bal’ die herren glauben, ich III-II ehnder der sichelhauer zahlt pi, da sind s’ aeschlenltl Sie, ich» der zahlt nimmer! Der. Ich beiseit. —- Na, na, ich ä macht, als er hört. daß er jekt schon zahlen soll. Dem Herrn Kommerzien rath mit der dicken Altenmappe hat er gar nimmer geantwort’, aber der Ge meindeschreider reibt sich die Hände, daß sie knacken, und sagt: »Jetz’n, der Adiilat ---- der wird hinsein. wenn er Dein Geld fischt Lichter, da muß er aa zahl’n nnd -—-- ah! hin wird er sein, mehr sag’ i net!" — Aber eine Quitluna haben s« dem Bauern noch gehn und noch zweimal versprechen müssen, daß er seine tau: sendThaler zurückbelommen soll. Frei lich haben s’ ihm das gegeben, das Versprechen. — SsrrrrZ da sind die sünfe schon wie der beim Dr. Schlimbacher! Icht ist er nimmer freundlich ge wesen« Jetzt hat er nimmer gelacht! Gleich bis in dieBartsiicteln ist er ariin geworden wie ein GrashupierL Und aervettert bat er, o mein, das ist schon nimmer zu sagen! »Jek·n wird ’zahll, Schlimdacher!« bat der Bürgermeister aedrijllc und mit der Faust aus den Tisch aeichlaaen. daß dem Dr. Schlimbacher aleich der ganze Streusand in die Augen wuppt. »und ieh’n ist’s amtlich, dees iaa’ i, derBiir germeisterl Und hier hanc mir ’L· Ge schriebene!« Da hat der Dr. Schlimbachkr richtig Mobil- aleich aul der Stelle. weil die drei Kommerzien-rathe ihm gesag- do den, sie tdiiten ihn zum Prösi nten vorschlaaen und zum SyndilatsbeooU mächtigen Seine Quittung hat er auch aekrieat, und seine Aktien und die Kur-ons. Alles haben s« mitaehabt im AutomobiL die Stadtberren hernach sind sie mit fünsundnennzia Krntr. Geschwindiakeit davongesaust. der Herr Kommerzienrath mit den 10 Ringen, der Herr Kommerzienratki mit der schweren Tasche und der HerrKorn merzienrath mit der dicken Atten MCPPC In Oberdittersbkch aber Haben sie heut’ noch keine Bahn. Denn die drei Herren —- man sollts nicht iiir möa lich halten« ——-- waren aani gewöhnlich-! Gauner und Schwindler, die Die Ober dittersbacher gehöria am Geldbeutel a’schropst haben. Welt barg ihnen wohl allen ein bißerl gethan, aber keinem so wie den beiden Ueber schlauen. Und wenn der Winterlirn dichler in s »Weiße Lamm« kommt, so ruft er höhnisch zum Dr. Schlimbaclxer diniibert »Ja, ja, zweimal nir macht sechstausend, dees stimmt schon!" Und der Adootat aibt aiitia zuriick »Und die Vålste von nir macht drei tausend!« So haben die beiden aeaenseitia in ihrem Zorn einen Trost unt die An deen die Gaudi. j Der septcsre Seen-. Es ist ein hattet Beruf, als Kapi tän einen der aroßen transatlanti schen Passagierdampfer zu leiten; das Amt erfordert einen aanzen Mann, denn der Kapitän rnusz nicht nur ein erfahrener Seentann fein, er muß auch die Geduld eines Lammeg haben nnd die Liebenswiirdigteit einee an lanten Salonlöwem Denn es scheint, daß es teine anspruchsvolleren Men: fcben giebt, als die transatlantischen Dampferpassaaierr. Ein alter Kapi tiin bat fein Herz einein Mitarbeiter der »Weftminfter Gazette" ausge fchiittet und dabei geschildert, wie er manchmal oft taaelana feine Kabine nicht verlassen habe· nur unt dem ewig sich gleichbleibenden Kreiszseuer von Fragen zu entaehen, die die Pas sagiere unfehlbar an den Kapitän stellen. Es find immer dieselben Fragen, die ewig wiederkehren, nur acht oder neun, aber man hört sie so ost, daß selbst die Widerstandslraft des älte ften Seebären schließlich erlahmt. Zu den ewigen Fragen gehören: mital-en Sie einmal Schiffbruch ers litten?« — »Giebt es in diesen Brei-— ten Walfische?« —- «Wieviel Trink aeld aiebt man dein Stetoard?« — ,.Wie oft ipben Sie den Ozean übers auert?« — »Was ift das befie Mittel gegen Seirantheit?« — »Entftnnen Sie sich meines Vetters, der vor so und to viel Jahren auf Ihrem Schiff die Uebers-abr! machte?« —- ,.th es wahr, daß Sie so oiel von Passagie ren mit dummen Frgaen belästigt werden?« — Aber die aebriiuchlichste Frage, die immer wiederkehrt ist » die: »Welches ift von dieser S e aus das nächste Landt« — Alö der Kapitän diese interessante Frage nrn selben Tage glücklich über fünfzig Mal beantwortet hatte, riß ihm bei einer Dame die Geduld, nnd er antwortete Zwar höflich· aber doch voller Bedeutuneik »Gniidige Frau, das nächste Land von hier ist der Grund des Meeres«. Die betreffende Dame stellte fortan keine Fragen mehr. W Unm- Freundin-km »Mein Männchen ist ein .E·n g e l! Er i ßt alles-, was ich ihm vorsetze.« »Als-«- ein Wütgengel E« Verschiedene Schultern - A.: ,,WoL-,ir. so «:ilig, liebetffreund2« B.: »Zum Bankiek Sohn, dem bin ich schon lange einen Besuch fchu!di·«t. Kommst Du mi!?« A.: »Nein, ich bin ihm auch was » schuldig.« » Ins-it «— » »Meine Gedich-te-siud wie scharfe PMB-« »Es lieber-: wie sum-taugt — so oft Du sie octfendes, ihm-un sie III-Mk M-— -,.;« pp Einschtenenwagen in England und deutschiand. Wie einst bar Fernrohr zu gleicher Zeit und völlig unabhängig von einander in Italien und in Holland erfunden worden ist. so sind fest ge nau gleichzeitig zwei Modelle eines Einfchienenbabnwaoeng in Deutsch lanb und in England dem Publikum oorgefiilxrt worden. Arn 10. Novem ber unt 11 Uhr Vormittags begann der Berliner Zeitunggoerleoer Aa msst Scheel die Vorfiiltruna des gro ßen Modell-i der von ian erfunde nen Einschienenwaaens in rer Aus siellunasballe bee- Zoologiichen Gar tens. Zufällig zu derselben Stunde bat der englische Erfinder Brennan feine Lösung des gleichen Problems in Gillinabain bei London dein Publi lurn voraesiihrt. Das Uebrraschende ist« daß ein Söm Kiloararnrn schwerer Wagen von 513 Meter Länge und 1 1,--5 Me ter Breite roie bei den Berliner Vor iiibrunaen sich aus einer Schiene, aus die er mit vier in einer Linie lie genden Wen asestellt ist, von selbst itn Gleichgewicht hält Und auch durch die scharfen Kurven nicht aus dein Geletse kommt. Er leistet das völlig automatisch, selbst wenn er obne Füh rer läuft. Das Mittel zur Erbat tuna dieser Stabilität sind zwei Krei selpaare, die über betn Stütze-untre des Wagenlaitens oberhalb der Räder einaebaut sind, und die sich in schneller Rotirunxr uin ihre ienlrechte Achse in ibrer Laae über der Schiene halten. Dazu bedürfen sie allerdings einer Usindrebunasaefchwindialeit von 8000 Touren in der Minute. Daß die Kraft der Kreiselbeioeaiina benuht werden rann. um ein in Bewegung befindliches Fahrzeug zu stabiliftrem war durch die Schliclfchen Kreisel. durch »die bei Seeschisfen da-. Schlin arrn und Rollen verhütet wird, längst erwiesen. LIb sich aber dieser Erfolg auch bei Landiabrzeuaen erreichen läßt. war Zweifelhaft, und ift erst seht durch das Experiment entschieden worden. Die Kraft. die den Kreiseln ibre schnelle llmdrebuna giebt, ist ver elektrifche Strom: sie muß von der Trattionslrait völlig unabhängig sein« um die nötbiae Sicherheit zu verbürge-L Er- ist merkwürdiq zu beobachten. wie bei jeder Kurve der Wagen sich fo einstellt, baß er sich nicht nur im Gleiche-errichte hält, son bern daß auch jede Erschiitternna ver mieden wird. Kommt ber Wa en zum Stillstand, io hält die Rota on der Kreisel noch eine halbe Stunde mit fast unverminderter Schnelligteit an. so daß auch dann noch der Wagen selbst bei einseitiper Belastuna in der Schwere bleibt. Es ist also aeniiaenb seit, die Stiisen berabzulassem die den Weinen nach ber Verlangsamung der Kreiselbeweauna im Gleichge wicht halten. Die Schiene ist bei diesem System rniinderisch und wird non dem Rad tranr fast vollständig umfaßt. Je schneller es in gerader Linie fortgeht, um fo leichter ist die Balanzirung wie beim Zweirad Da bei Kurvcn die Vertitale nicht verlassen wird, so tönnen Schnelligkeiten von 200 Kilo metern getrost gewagt werden, ohne ein Umtioorn zu bewirten Der Erfinder Scherl will diese-. Snsteni siir den Ferntransport von Personen angewandt wissen. Es toll iiir diesen Zweck eine Hochbabn her gestellt werden, siir die es seinen Grund zur Verlangsamung der Ge sadrgeschwindiateit aeben kann, Dann wäre von Berlin aus jede deutsche Großftadt in höchstens vier Stunden zu erreichen. und man könnte, da die Fahrt von Erschiitterungen frei ist, an einem Tage hin und zurück reisen und noch genug Zeit zur Abwicklung von Geschäften eriibrigen Dur-L ein eigenes Buch hat er das System, das er sich für den Schnelloertehr der Zu tunft zurecht gelegt bat, erläutert, um zu beweisen, daß die Rentabilität des Einschienenwageno leinem Zwei fel unterliegen kann· Jedenfalls ist die Frage der Durchführung durch die erfolgreiche Vorführung den Tech nitern und Unternehmern ernstlich nahe gelegt. « Eine Fachschule für Flugtechuik. Von Dr. Alired Gradenmitz in der »Umichau«· Lange Zeit war dir Ftuqtecknit das Spezinlgediet einzekner vhanta sievotler Erfinder, deren Bestrebun acn beim Publikum Unverstanden blieben. Erst qanz tiirilich hat die ier Zweig der Technik seine Dasein-« derechtigung erwiesen, und als Ent gest für die frühere Mrnachläfsigunp tann er sich jetzt einer um so höheren Beachtung erfreuen. Mit staune-ig rverther Schnelligkeit haben die Ver treter der Flugtechnit es verstanden, ein recht volltomsmenes Lehraebäude zuhmmenzubrinaem so daß jth der Anfang mit einem renelr Eten Un terricht in der Aeronnutit gemacht werden kann· Die Erste Deutsche Ante-mobil Iachfchule in Mainz hat daher mit Beginn des Winteriemesters eine eigene Hochschule iiir Ftu technit er öffnet, die einerseits de Konstruk teure mit dem Bau sdes Fluge-warn tei ais-d feiner Nebenorgane besonnt machen und anderteits die Spottg ieute in feiner danddahung unter richten toll. Die Intontpbilichule umfaßte bis her eine Abtheilunf zur Mer ipdchenttickttty theoreti chen nnd prot tiichen Ausbilqu un states-stil Mn, eine Werkmfiiäsetfchule »Ur-mit und den Element-en des allge ) f i ) i f 3 iiie Hemis- und Spotiieuie und eines - --.- - , -- --.—- -«-----k -.. .(-« Jngeniegesichuie zur Auediivunq von Spezialingenieutm Die Asbtlyeilnnq für Flugktbniz die am lö. Oktober eine feibfiståndige Sschuke geworden ist. sieht fiit die Konstruiteuke ein zweisemefitigeg Studium vor. Bei voraus seyen Kenntnissen in der Makhemat k, - e meinen Maschinenbanee, umfaßt das Lehtvtogramm: Eieiiwtechnii, Wör mechemie« mechanische Wärmetheorie. jSpezialmsfchinenelemente, Motoren bau. technekijche und Msiiaiiicht Grundlagen der Ilugtechnii, Meß HUnd Orieniikunqsiunde in der Luft ETechnologir. Lebte von der Luft fchkaue, Lustfshtzeugbau, ilngteckmis sei-es Laboratorium. Praxis des Fah ems. l ! Für die Ausbildung von Speers leuten sind 6-—8 wöchentliche Ausbil-» Vunaksturie vorgesehen. Der thesi-H tische Theil dieses Unten-seines tun-. faßt in den ersten viet Wochen: Elek ttotechnik. Mototbau, Propellers lebte, Meß- und Orieniikungstundh in m Lan Du pkanische Theiu umfaßt Montieeiibungen in der; Werkstätte, am Motor, an der Pto-i pelletsiatiom am Mucor-parat Die! praktischen Uebungen im Fliegen! währen je nach Bedarf und Geschick lichleit. . In den KonstruktionåsWetkssätten der Auiomvbilfachichule werden zur Zeit Lehrwodelle und Flugs-warnte gebaut, die zum Erlernen ves Flie gens dienen sollen. Da der Propellet ein so wichtiqu Faktor ist, wurde eine eigene Pto bieestation etrichtei, in der die Luft ichnuten auf ihren Wittnngsqkad ge messen werden. Altes nnd Neues vorn Schleier-. ,.J(«.rc Wonnen nnnrallte der weiße Schleier dec- Hauptng sagt Homer von der klugen Penelopeia, sobald er sie auszerhsrlb ihres Frauenaemaches krick-einen läßt, und anderswo erzählt er uns von dem heiliaen Schleier der Leutothve. der den göttlichen Dulder Odnffeug ans der Branduny heraus und auf das gaftliche Eiland ter Vhiialen rettete. Aus deutschen Miit cken wissen wir, daß die dein Mens« schen fiiti Treitllenden Wassersrauen ihr Jnloanito nicht lange zu bewah ren oersnochtem der ftets nafse Zipfel i:.re5 Schleiers rerrieth ihre Hertunst ane- dem feuchten Element. Hinter dem Schleier, der das Bild iu Sai verhiillte, dara, sich als graufee Ge beirnnifz die dein Sterblichen verhäng niszoolle Lösung des Weltriithielek So spielt der Schleier in Mhthe und Szae feine- Rolle, und jahrhunderte lana hat sich der aeheimnißvolle Reiz dieser leichten diille geltend aemacht. Die vornehme Athenerin, die römifche Patrizierim vie teusche Vestalin -— sie alle truaen den Schleier, der damals, weit und lane haupt und Schultern umhüllte. Die orientalifchen Frauen, die Jnderinnen und Tiirlinnen, die Mohamedanerinnen überhaupt ver fchleiern sich heute noch, und der Kampf um den Schleier, oder eiaentlich um rie Entfchleierung den die sortschritrliche gesinnte Türtin eben jetzt liimvst,· diirste sich tauin zu ihren Gunsten entscheiden. «---- Die Gallierin trug den Schleier, in den sie sich mit eigenartiger Anmuth zu draniren verstand; auch der frönti schen und der dhzantinifchen Frau galt er als ein unerläßlicker Bestand tteil ihres Anzuaeo. Erst im U Jahrhunderh als die Freude an Gold und Juwelenschrnuck überhand nahen, vernachlässiaien die Frauen den Schleier, der aber hundert Jahre spö t-:r wieder in Ausnahme tun. Du war jedoch aus der wirklichen Hülle schon ein feines, durchsichtige. Gewebe geworden, das nichts mehr verbarg; durch einen goldenen Reisen wurde eö aus dem Haupt feftaehalten und fiel in leichten Falten aus die Schultern herab. Von der spihen Kopfbedeckung rer bösen Jfabeau, der Rabenmutter Karls Ul. von Franlreieh flatterte ein langer Schleier aus die tiefaus geschnittene Taille der sittenlosen Kö nigin. Nun machte der Schleier der Da u be Plas. Nur Katharina von Medici behielt nach dem Tode ihres Gatten den schwarzen Witwenschleier bei. unter dessan Duntel sich ihre dü steren Gedanken, ihre finsteren Pläne so aut verbergen ließen. Dann ist der Schleier län, r als zweihundert Jahre von der Mo vergessen und fristet iein Dasein nur noch hinter Kloster mauern. Erst etwa um das Jahr 1830 taucht er wieder aui alt- sehr bescheidener Schmuck der grunddiiszli chen bitte diefei Jahres und der fol genden fünfundzroanzia Jahre. Von da an erliiindft er sich langsam, aber sicher feine Stellung itn Reiche der Mode. Zuerst wird er als halb schle ier nur eben bis an die Rasen svihe getragen. dann bedeckt er das ganze Gesicht. Während eines Som mers Anfang der ltchaiaer Jahre er schien er alt breite. den Rand runder hiite garnireude Spitze und siihrte ven. für die Trägerin trenio schmei chellzailen Namen »d-: r le V l e V e r( such«. heute erscheint der Schleier in so verschiedenen Formen, Farben und Gewesen, wie wohl nie vorher: spinnewebfeine Illusion, großem-tschi e Gitter, qepunkteler IülL echte Brii e ler Spitzen werden qelrapen und in nie Eintöniqkeit der braun - grauen Autonrobilanzüae bringen die neue sten, in wunderschönen lräfti n Farben gehaltenen, langen Aniomoleieli schleler eine freunle Rote. den meisten Anklang von allen Schleiern, die je strengen wurden und noch in .»- P - . » - k Zulusfi getragen werden, iintet je doch bei der Damen-nett auch heute nmä—der8rautschleier! W Zier seh-muss des Its-Intui. Einst waren sie sehr häufig in den Wäldern und auf den Ebenen Nord Ameritat. nämlich Wild und Vögel mit der Zeit aber sind sie seltener und seltener geworden und schließlich sehen sieh die Vereinigten Staaten ge nöthigt. das Leben der einheimiirben Thiere unter gesehlichen Schuh zu nehmen und sremdei Getbier einzu führen. um den Widerstand aufzuiri schen. Nach dem letzten Berichte des landwirthschastlichen Amtes macht sich mit iedem Jahre die known-endig teit, Wild und Vögel zu schützen im-« mer gebieteriicher geltend, so daß so ziemlich sämmtliche Staaten sich ver anlaizt gesehen haben, strenge Dem-d gesehe einzuführen Die Ausübung Der Jagd ist irrt von dem Besitze ei-— nes Jagdicheines abhängig und durch bestimmte Schon-reiten beschränkt« die Anlegung von besonderen, Wisti und Brutvlähen findet mehr unv mehr Anklang und vie Fürsorge siir die Thiere im Winter wird immer allge meiner. Die Kenntniß der gevgras phischen Vertheilung und der Lebens ? gewohnheiten ver Thiere. fite die man Tiriiber iehr wenig iibrig hatte, hat man auch endlich in ihrer ganzen Wichtigteit erlannt und ist so hinter die Ursachen mancher Krankheiten ge lvmmen. die von gewissen Thieren, wie Ratten, Erdrichhörnchen u. dgl-, verbreitet werden. So hat man ge lernt. manchen Thieren dar- Vorur tbeil abiubittem das man iriiber ge gen sie kegtr. während ander-. die fiir unschädlich galten, bedeutend an Harmlvsiateit in den Augen der Welt verloren haben. Leider sträuben sich manche Leute noch strampshast, sich die Entdeckungen der Sachverständigen zu Ruhe zu machen. Es ist ungeheuer schmer, alte Vorurtheile abzulegen. und mancher Landmann sträubt sich heftig. den altangestammten Haß ge aen verschiedene Thiere, i. B. gegen den armen Maulivuri fallen zu las sen. Mit der Zeit wird irdhl auch da Besserung eintreten. Inzwischen aibt sich die Regierung alle Mühe, noch allerhand nützliches Mit-o· und Geflügel in das Land zu rin—··gen, um dein Wildstande austu Telfen Date-i geht man iihrigena rnit Vorsicht zu Werte. nnd obgleich tie Zahl der eingesiihrten Sänge thiere und Vögel nahezu eine halbe Million erreicht, ist die Uebertvachung eine so sorgfältige, daß die Gefahr der Einschlevpung von Krankheiten io gut wie ausgeschlossen ist. Das Hauptinteretse nimmt die Einführung iaadbarer Vögel in Anspruch. eln die 30,000 Rehhiihner wurden Lin legten Jahre aus Europa herüber gebracht und hier in Freiheit gesetzt vornehm : lich in Caliiornien, Connecticut, Illi «nois, Indiana und Kansas. Das " war sehr nothwendia, ant Tier Aus rottung dieser Vögel aurch die Jagd vorzubeugen Andere Vogelkorten er freuten sich geringerer Gunst. So ; wurden nur 1200 Faianen siir das lLeben in der Freiheit eingebracht, wäkrend etwa die elre Anzahl in Ge flügelzüchtereien wanderte. Außerdem machte inan Versuche mit der Einfüh rung von Eiern von Fasanem Reb hiihnern und Wildenten, vie natür lich auch in die Gesiiigelziichtereien gingen. Aus diese Weise wird es wohl ge lingen, den Wildstanh unseres Lan de«-, besonders an Vögeln, mehr und mehr zu verbessern, und wenn rann noch iiir besseren Waldschui gesorgt und der Wilddieberei das dank-wert gelegt wird, totnmt unser Land hof fentlich nicht sobald in Gefahr« seinen Wildttand zu verlieren. (W. P-) l ydas sogen-use als Uhren-neun Von einem ungewöhnlichen Hilfe mittel zur Bestimmung der Tages: Izeit erzählen Nod Loiiirs. Bei einer sNeise durch das innere China fragte ein Forscher einen jungen Cshinesen, oh es noch nicht 12 Uhr Mittags sei. Der Junge guclte zum himmel em por, aber die Sonne war an diesem Tage durch dicke Wolten verdeckt. Der junge Chinese eilte davon und wenige Augenblick später trhrte er zurück: im Arme heilt er eine Katze· »Es ist noch nicht Mittag«, meinte er und wies dabei aus die Augen ver Katze. indem er die Wimpern mit den Fingern etwas zuriirticholy »iiber zeugen Sie sich". Jn der That zieht sich die Pupille der Kasse immer mehr zusammen, se näher derMittng lomrnt; genau um 12 Uhr steht dann die Pu ville als ganz seiner dünner Strichs sentrecht im Auge Dann teainnt sichs die Pupille wieder zu erweitern und» wird immer breiter, ie niiher derAhend( rückt Wsnnt. « »Findeit Du nicht, liebe Paulay dasz sich mein Zuliinstiger in der les ten Zeit manchmal recht eigenthiirnlieh benirnth i »Ja —- dos ist mir auch schon aus-: gefallen. Ich muß Dir osfen gestehen,j Dein sutiinstiger kommt mir von Tag zu Tag zutiinstiger orr.« Dis W. Mann: »Was soll ich Dir nun zum Geburtstag schenken, Liebchenp Frei-: »Sei doch nicht so neugierig —- nächste Woche wirst Du schon die Was hie-ein« Wissen Sie, mein Fräulein, Sie en innecn mich lebhaft an ein Zitat vol Schiller-! Von Schiller-? Dem Sänger der ed len Frauen? O, Sie meinen wohl, m et sagt: Das Ewig-Weibliche zieht uns hinan? Nein —-—- das ist in von Goethes Jci meine: Siehst du den Hut dort auf je ner langen Sfanae7 No, nn! Studioiug Pump: »Aber, Meister, Sie haben mir ja die Rechnung iibu meinen Paletoi zum lzweiten Male zu gestelltt Dir nehmen Sie nur ruhig wieder Zuriidz wie leicht lönnte del Fall eintreten daßssch sie zxrsei Mai bezahle.« Tritt. Alter Herr: »Es-essen Sie, Here Müller, rrenn Sie erlt ichrtftlich bei »wir ungefragt hätten, dann würde ich Ihnen geantwortet haben, daß Sit Jui die Hand meiner Tochter nicht zäh len können, Sie hätten dann wenig ttens die Ausgabe iiir ten Fract ge spart-« Freier trefianirtlt »Er ist zum Glück nur gepuinpt « site SerenithIUC Kinderwanm »Meriwiirdig, kvit sich dsch die Luft nach einein Geer-irrer abtiidlt!« Serenifsimiii: «Jiarnich mertwiirs dia, lieber Aindernianm Das tonirnt von den vielen tslten Schlägen!" bitter Tbieiitiindigen »Da gibt es leis wildes Thier, das ich nicht bönvige und zahm mache wie ein Lamm, bloß durch einen einzigen Blick.« Besuches lheixnlich zu ihm): «Timn Sie mit den Gefallen und blicken Sie nkine Frau eine Weite io an, weit wie gerade hier sinds« Ufer Friese. Richter: »Sie sollen bei der Rai-fe rei am gtöbiten deeingeschlagen ha ten-« »Ich wollte eten möglichst schnell Fiieden stiften, Den Nichte-K Iltisu esti Baron lzutn Dienee): »Wie kommt denn die Vdotogeaphie meiner seligen Großmutter in Z Vvkzitnmet ?" ,Da war vorhin ein Gläubiger der lich durchaus nicht beruhigen woll Schließlich habe ich ihm das Bild geholt und gesagt, ei- iviite die Braut des Herrn Daraus. T-: ist ee denn panz vergnügt losgezogen.« Die Matt-titles »Nu, Frau Zacklen schon eine Ewigteit hab'n wie uns nit g’seh’n. Wissen S’ nichts Neues?« »Ach Gott, bei mit schaun- schlecht nue mit Neuigkeiten! Auf ein Ohr hör« ich gar ni; mehr, auf dem ein-— deen nue ein bist-« .Ns. iv set-Un S’ mit Wt das Bibl Wenn noch was Man fehlt, pas mach ich schon dazu.« · —--...—- , « I ( Imschtis. Leutnant Matt verichuldet):,,N1m, wis- aeiöllt dir meine Braut, Jo heims« »Vat! Wenn Sie Inn ni keiufalleispss Meist verdächtig hii