Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, February 04, 1910, Zweiter Theil, Image 12

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    ,,Dnrchgebmnnt.«
Wie Menschen giebt es schon
Gar-mein nnd auch solche. die einer
W sittib den sauer ersparten
, Its-users abzunehmen trachten; als-r
H eines schlechten Kerl, wie der Ha
;;, HERR einer ih. den Mutter Zipreb
, sichs kennen gelernt hat —- der him
Oel bewahre alle Witwen vor sei
IEkt Bekanntschaft! —- so einen giebt
es auf der ganzen Welt nicht mehr.
Kommt da eines Morgens, Mutter
Zins-hinten war gerade in der eifrig
Fu Arbeit bei ihren Bier- und
Schnapsgläferm ein Mann in ihre
Sirkhsftute und sagt: »Oui«-n Mor
«Schön Dant!'« erwidert Mutter
Zippelzittem wifcht ihre Hände anj
set Küchenfchürze trocken und reichtz
sit eine dem Gaste «hin. »Seht-i Ziei
willkommenP
.Danke schön! sagte der Fremde und
guckt Mutter Zippelziyten in das gut
stüthiglöchelnde, dicke Gesicht »Kann
ich wohl ein bischen zu essen dein-in
wen. liebe Frau?«
.J. warum denn nichts« lacht Mut
ter Zippelzißten »wenn Sie nur recht
hungrig sind, zu essen haben mir
schon. Wollen Sie denn ein bißchen
wes warmes, oder -—«
»Was es ist« liebe Frau! Nur nicht
U wenig. und recht schnell, denn ich
tiesig hungrig.«
.Dagegen ist essen gut!« erwidert
Mutter Zippelzitzten und rennt nach
ihrer Küche.
Jn wenigen Minuten stand vor
dem Gaste ein Frühstück, Brot. But
ter, Käse, Schinlen, Wurst, an dem
zehn Hungrige ihres Leibes Nothdurft
hätten befriedigen können, und der
Fremde hieb wacker daraus ein.
.Wollen- Sie denn auch mal dazu
trinkeni« fragte Mutter Zins-drinn
len. zufrieden mit dem Appetite ihres
Sanes.
.Das versteht sich'·, meinte der
schmunzelnd »An solch’ einem guten
Tisch gehört auch ein guter Trunl!«
Das wußte Mutter Zippelzitzten
längst allein, und deshalb beeilte sie
sich, dem Gaste einen vollen Schoppen
schäumensden Bieres vorzusetzem
»Auf Jhr Wohl« liebe Frau, Pros
fit!« Der Fremde reichte der Mutter
Zinnelzitzlen seinen Krug und —- weil
er so ein manierlicher Mann war, that
sie ihm nicht allein Bescheid, sondern
fette sich auch zu ihm hin und schaute
ihm zu, wie er siclfs schmecken ließ.
Und schmecken that es dem Fremden,
er räumte ganz gewaltig unter den
vorgesetzten Speisen auf.
Mutter Zippehißlen war eine er
fohrene Frau, alles was recht ist.
»Wer so gut zu essen versteht, der lei
ftet auch in anderen Dingen tüchti
ges«. dachte sie, und als der Fremde
nebenher sagte, ob sie ihm wohl auf
einen Hundertmartschein herausgeben
könne, er habe kein kleineres Geld
bei sich, da hatte der fremde Mann
Yicht nur ihr Wohlwollen, sondern
auch ishr Vertrauen erworben.
Ein Wort gab bald das andere. Jn
dem der Fremde wacker weiter aß unsd
trank und Mutter Zippelzitzlen brav
einschentte, erfuhr fie, daß derselbe
einige Meilen entfernt in einem t!ei
nen Ort wohne und dort ein Anwesen
befrie, daß er seine Frau schon lange
verloren und nun mit seinen erwachse
nen Kindern sich auseinandergeseht
habe. Der Sohn übernehme das Be
sicthunh und er selber gehe ins Al
tentlxiL Freilich— er sei ja noch
eigentlich zu jung dazu; aber die Kin
der wollten ia doch auch gern selbst
M wirtshschaften und —- wieder
MM —- ia — du lieber Himmel!
—- Dået schaute der Fremde Mutter
an, daß es dieser ordent
eis W warm unter dem Mie
dex wurde —- wenn man einmal gut
Inheieathet war, Idann — trägt man
Lebenden, ob man es wieder so trifft.
»Ja, ja!« Mutter Zippelzitzlen
Bitt mit dem Schürzenzipfel nach den
regen, »das weiß ich, mein Seliger
stte auch keine zweite Frau gefunden,
die so siir ihn gesorgt hätte, als ich
es that«
»Das glaube ich, liebe Frau«, rief
der Fremde, indem er auf die Speise
reste hinblickte, »das glaube ich, Sie
verstehen einen Mann zu bekundean
sang wie meine Selige, mit Jhnens
riitirte ich es schon, freilich. aber —«;
Der Fremde leerte seinen Krug,
tröstend Mutter Zippelzitzlen begie
rig auf das »aber« nach jeinen Lippen
schaute.
»Aber —- Sie werden auch Beden
ken trog-en, ob Sie es wieder so gut
treffen, wie mit Ihrem seliqen
Manne.«
»Ok) —- —!« Mutter Zippelzitzken
griff in ihrer Vetlegenheit flint nich
dem leeren Bierkruge und fiillte ihn
von neuem. »Oh«, meinte sie dann
mit einem fchämigen Lächeln, »mit
einem so braven Mann, wie Sie es
find, hätt’ es am Ende keine Gefahr«
da —- ristire ich es schon —«
»Mittlich —-—9« Der Fremde hielt
Dritter Zippelzitten feine Hand hin.
»Warum denn nichts lächelte die
se, wenn ej« Ihr Ernst ist«
»Mein voller Ernst«, betheuerte der
vom-e- Jch ginge um liebsten sw
auts standeimnt mit Ihnen und
diesache irr-Ordnung Meine
M W Wicht habe ich bei mir
Ist sein Iris itun größten Theile
M dni andere W am Hause da
s W M muß mein Sohn verzinsen;
« » s es sin- Uer nöthig thun sollte
.: , b- i« es ans kündigen« »
W, das ist nimmer no
. riet Mam- Zippsekwiueu leh
seid ist hier entd, und —- das
F Mitbesi- es elf- wet
»Ich meine-wenns Ihnen ernst
ist, dann —- —- -—«
»Mein voller Ernst!'·
»Dann könnten wir ja —- die Sa
chen —- im Stande-Tanne richtig ma
chen.«
.Topp!« Der Fremde zoa Mutter
Zippelzitzien an seine Brust und ists
te fre auf den Mund, und rief die e
ihrer Magd zu, in der Gastiiube zu»
) gleite-» weis-end sie sei-est sich siik deu;
s Gang nach dem Standesamte anllei-(
; den wollte.
Eine halbe Stunde später mar
schirten die Beiden Arm in Arm nach
l- m nächsten Dorfe. allwo Baron o
nneriiel des Standesamtes wal
tete. Die Sonne schien hell und warm
auf das Paar hernieder, nnd der di
cken Mutter Zipoelzitzien wurde es
recht schwül in ihrem Sonntags-staat
Indessen —- auf der Liebe Flügeln
schreckt man nicht vor Thal und Hü
aeln: Am Arme des so schnell gewon
nenen fremden Freiers kam sie wohl
behaiten auf dem Standesamte an.
Der Herr Baron oon Donnertiel
hielt gerade sein Mittagsschliifchen.
erfuhr das Paar von dem Diener des
anädinen Denn. Das war fatal, fa
tal fiir Mutter Zippelzitztens liebe
aiiihendeö Sehn aber es Trar
nicht zu ändern, man mußte warten,
bis der Herr Baron erwacht sein wür
de. Der Diener führte das Paar in
das Vorzirnmer des Herrn Barons
nnd hieß es, liess einitweilen bequem
»in machen. Dies aeichciM Mutter Zip
velziylen ließ sich erschöpft in einen
bequemen Polsterftuhl nieder, wäh
rend der Geliebte auf einem Stuhl
am Fenster Platz nahm« und nun
lauschten beide den schnarchenden
Athemziiaen des herris- Baums krel
che laut und vernehmlich aus dem Ne
tenzimmer herausbrangem
Aber laufche jemand mal zutauig"
dem Schnarchen eines andern, wenn
er so viel ist, wie Mutter Rippelzitzlem
und eben einen stundenlangen Weg
aus der Landstraße in der Sonnen
alutsh zurückgeleat bat. Jch wette, er
schläft selbst bald ein und ichnarcht lu
stig mit. Mutter Zivvelzinken wenig
stens schloß tsald ibre milden Augen
nnd schnarchte mit dem Herrn Baron
um die Wette. daß es eine Lust war
fiir — den fremden Freier-.
Dieser schlief nämlich keineswegs.
Im GegentbeiL die brave Wittib lag
taurn in Morpbeus’ Armen und ließ
die Töne des gesunden Schlases er
schallen, da entwickelte er eine eifrige
höchst eigenartige Tinteigleit die mit
dem Zwecke seiner Herlunii in gar
keinem Einklanae stand. dann wars er
noch einen Blick des-s Lächelns auf die
schnarchende Wittib und verließ ge
räuschlos das Vorzimmer Dem Die
ner unten im hause saate er, er wolle
einstweilen unten im Dorslruae ein
Glas Bier trinken, bis der Herr Ba
ron erwacht fein werde, dann wolle er
wiederkommen, seine Braut bleibe so
lange da.
Ali der here Baron von seinem
Mittagsschläfchen erwachte, fand er
die ebrsame Wittib schlafend u. schnar- ·
chend in seinem Vorzirnmer vor, nach
dem Freier forschte man aber vergeb
lich in sämmtlichen Schenken des Dor.
fes. Ebenso« vergeblich forschte man
aber auch nach verschiedenen Kleinias
leiten, die in dem Borziniiner des
herrn Barons zu liegen pflegten. und
da man den Freier nirqends fand,
tam man auf die woblbeariindete Ver
mittan daß man auch diese Dinge
nicht wiederfinden werde.
Da bat die Wittwe Zinpelzinten ei
ne tiefbetriibte Miene aeinacht und ist
enttiiuscht und einsam nach Haus ne
aanaen Der here Baron bat ihr
aroßiniitbia die Erstattung der ge
stohlenen Sachen überlassen; aber den
verdufteten Freier bat er ihr nicht
wieder herbeischaffen können, und um
die Zeche, die derselbe bei ibr aemacht,
blieb sie auch geprellt.
Ja, ja, es aiebt doch schlechte Men
schen. aber so schlecht, wie der Hader
lnmp ist doch niemand mein-. Der
himmel bewahre alle Wittwen vor
seiner Bekanntschaft
—
Fuhrmann streng, immer rechts zu
sit haben hier keinen Könis.
Aus Paris wird der »Vossifchen
Leitung« unterm 2. Dezbr. ein kleines
Straßeninterrnezzo berichtet. das der
jüngste königliche Besucher der Stadt,
Manuel von Portugal, erlebte. Eine
neue Straßenordnung, die seit drei
Tagen in Kraft ist und von beriitenen
Schutzleuiem einer von den Gaffern
ungeheuer angeftaunten Neueinrich
tung, tontrollirt wird, befiehlt allen
fahren. Der Chauffeur des Automoi
bils, in dem gestern Köniq Manuel
von einem Ausflug nach feinem Gast
hof zurückkehrte, wollte ans der Reihe
treten und schräg über den Straßen
damrn fahren. Der beriitene Schuß
rnann donnerte ihm »Stil« zu. Der
Chauffeur rief stolz die in monarchi
fchen Ländern übiiche tat-mische For
mel zurück: »Im Namen des Königs!«
Aber der Schuhmann erwideriej »Mi-»
nig? Unsinn! Wir haben hier keinen
König. Rechts, oder Sie werden ver
hcfiei!« König Manuel lächelte, die
ihn stets umschwärmenden Geheimpo
lizisten stürzten herbei und tlärten den
pflichttreuen berittenen Schutzmann
auf. und der trimnphirende Chauffeurs
durfte aus der Reihe ausbrechen.
Dis Bär-Oft
Trudchem ,,,Ach Manchem Dein
neues Meid fühlt sich so weich und
mellig um«
Es ifi von Seide, Kind, und die?
Ade kommt von einem ganz un-!
fiel-nim- Mrmchen...«
Jst-est Hm vor-K
Kinderspiel
--.---—
Von A. Stiess.
» Yasuna-tm runiiata ratterte schwer
sallig die altmodische Räbmaschinh
von ver ein neugeniishtes Wäschrstiiel
nach dem andern zur Erd-e glitt ohne
Aufhören in schier endloser Zahl. Mit
unermiidlicher Ausdauer iaiz Kathrin
Bein-end vor ihrer Nähenajchinr. Die
Brille auf ter Nase saß die lleine, ge
bückte Gestalt in ständiger Bewegung»
vor dein Matterinitrument l
Heil blickten noch Abschied nehmende
Strahlen lder Nachntittagsionne in
Kathrins kleines, sauberes Stäbchen,
suchten sich in den halbrostigen Eisen
theilen der Rähmaschine zu spiegeln
dulchten über das-Gesicht der fleißiaen
Nölerin und verschwanden dann bin
ter grauem Gewölk, das sicls für Au
aenblicle vor die Sonne ickrob
Während Kothrin Behrend sauber
und einen die Rai-te an den Wäsche
iiielen vernimm schienen helle, frohe
Gedanken ihre Seele zu durchziehen.
Seltsam weich war der Ausdtucl in
dem adgemagerten etwas spißen Ge
sicht.
» Hatte sie auch heute nicht Grund zu
; Teller Freude?
s So schön vorwärts-klommen war
- sie deute mit ihrer Arbeit
Aber noch etwas aanz Besonderes
etwas Außeraewöhnliches sck en heute
lo verllörend auf sie einzuwirlenz ein
zufriedenes sast aliicllickses Lächeln
spielte um ihren schmalen Mund, nnd
last voll freudiger Erreaunxv sah sie
Zum Fenster bin-aus« als lie ihre Ar
beit einen Augenblick unterbrach.
Ja, heute nur ikkr wirllich verwis
irotz zu Mut-he Ihr lleiner Hans
spielte ja heute mit den Kindern aus
dem Vorderhaule und war io iröblich
unt nlucklicky irie man ilsn io selten
sah.
Schon von seiner Geburt an war er
ihr steteo Sorgentind aerveien seit er
in seiner Mißgestalt auf disk Welt ge
trnrirnen war. Und doch war er irri
mer ihr Lieblingskind qeblieuen Viel.
viel reiser nsar der kleine Hans auch
immer ceweien als die beiden anderen
kräftigen Buben, und tesonberö, seit
vor zwei Jahren der Vater geflorben
war. hatte er sich mit seltene-in Ver
ftiindniß an die Mutter angeschlossen,
obgleich er jetzt erst sechs Jahre alt
war. «
Und nun ginq ihr sehnlichfter
Wunsch in Erfüll!ino, er durfte mit
anderen Kindern spielen.
Keiner seiner Altersaenofsen aus
der Voltgfclxule wollte sich um ihn
tiimrnerrn es war gerade als verachte
die Kraft und Stätte den Schwäch
ling
Auch die Brüder gingen ohne ihn
in die Nachbarschaft. um mit Gleich
gesinnten zu spielen, und der tleine
Bucklige hoclte dzheini bei seiner Mut
ter oder drückte sich scheu an der Tbür
des Hinterhautes herum. sehnsüchtig
nach Spieltaineraden auofchauend
heute sriih hatte er nun endlich ein
paar Genossen gefunden. Strahlend
war er nach- hsuje gekommen. ordent
lich tnabenhaft jung sah das schmale,
blafse Gesicht aus· dein sonst schon
Merlinale des reifen »Alten- ihre
Stempel ausdrückten
Traumoerloren blickte Kathrin vor
sich hin. und voller Inbrunst ialtete sie
ihre fleißigen Hände. voller Dant, daß
der Herrgott nun ihre heißen, flehen
den Bitten erhört und ihr tleinerKna
ge doch auch etwas von seiner Jugend
atte. « « «
Heil klangen jauchzend Kinderitirnx
nien zu ihr hinauf, aber fchrklle Blas
inftruncente und das Getöse einer von
Knabenhiand gerährienTrornrnel mach
ten jeden Laut unverständlich
Die Neugierde, gemiicht mit freudi
ger Erregung über das Spiel ihres
Knaben, ließ Kathrin teine Ruhe. Mit
schier magifcher Gewalt zog es sie zum
Fenster: sie öffnete es ganz leise und
vorsichtig, unt die Kinder nicht im
« Spiel zu stören, und lugte verstohlen,
J halb von der Gardine verdeckt, in den
jhoi hinab, rpo eine bunte Kinder
schaar bei fröhlichern Spiel versammelt
war.
Ein lleines Gartenhsauschen auf der
Mitte des Hofes schien auf alle eine
ganz besondere Llnziebungetrait aug
zuiiben
Schwar - weiß - roilze Fahne-:
ichmückten den Eingang-, und bunte
Lippen hingen von dem Thiittshmm
herab. Zu jeder Seite der Thürpfoften
waren phantaftiich qefchmiickte Kna
ben aufgestellt: oer eine riihrte mit
beiden Händen die Trommel, während
ter andere einen obrenbetäubenden
Lärm hervorrief durch zwei Blech
deaszl, die et mit voller Kraft anein
atiderfchlug.
Plötzlich trat eine Pause ein. —
Lautlofe Stille. — Kathrin beugte
den Dbertiirper vor, um die Vorgänge
besser verfolgen zu -t.iinnen.
Ja die Mitte der Tbiir wurde eine
kleine, mit einer bunten Schärre be
bangene Gestalt geführt, die sich von
jent ab in wilden grotesken Sprüngen
bewegte.
»An-kamen Sie herein, meine Herr
schaften«, rief praylerifch ein blond
lodiger. als häupilmg zurechtgeftutzter
Anat-e von ungefähr elf Jahren —
und bum-bum——gab der Poutenschlii
aer zwei laute Schläge. —- «Kornmen
Sie herein, meine herren und Damen
—- und leben Sie sich das Unsgethiim
an — ein Zwerg-noch nie ente
len —- ein Zwerg mit einen-. wrtlis
eben KameelWer —- balb Thier, balb
Wiss-. Meine herritt-often os spuckt
und beißt, treten Sie nur näher, meine
Men, leben Sie, was das Unge
tbiim fris. Sprünge machtl« »
Linn-bun- dkshnie wirket vix
Trommel. nnd neugierig betrachteten
zwei Knaben den kleinen Hans. der sich
wie ein Wildet gekärdete und si
bei köstlich zu aniiisiken schien, et
sit-emva mit teucknsndekstu ,Mnai
iet« non der nugewiihnirn An. ten-gnug
sieben blieb.
Lieb-voll iiteichelte iiym der blond
Lockeniovf die ethisien Wangen nnd
lobie ihn voller Anerkennung: »Das
haft Du seht gut gemacht Kleinen
ganz wie auf dem Schaut-adean aß
wirklich iamos!"
O II O
Und oben laq eine elende. vorn Le-—
; ten qenutierte Gestalt auf der Diele
kes klein-In Siüdchens vor dem Fen
ster, und wildes Schluchzen durchschni
ielte ihren tiixnmeklich ernährten Kör
per.
NO
Forschungsreifen in Alsierr.
»Das Hauptziel des ersten Theils
unserer Reise«, so erzählt der englische
Forscher Mearo, »war die lsijrfors1
schung jenes unbekannten Gebietes!
nahe bei der chinesisch - tibetanischen
Grenze, dessen Minder zwar schon von
Missioniiren besucht worden sind, in
dessen Jnneres aber vor uns Niemand
eingedrungen war; es wird von »Es
halb unabhängigen Stämmen be
wohnt. Wir hatten so viel Glück,
daß wir aus einer zweiten Reise in
das fast unbekannte Land der Lolos
eindrangen, urn Rima zu erreichen.
einen geheimniszvollen Ort, der das
ersehnte, aber nicht betretene Ziel vie
ler Neisenden gewesen und auch sikr
die indische Regierung von politischen
Jnteresse ist. Man kann nach Rima
nur durch ein gefährlicher-. von Kan
nibalen bewohnte-J Gebiet gelangen
Das Volk war außerordentlich miß
trauisch. Gerüchte von unserer Expe
dition waren schon hingebracht wor
den« und die Lolos verweigerten uns
alle Lebensmittel, obwohl sie uns nicht
thätlich angriffen. Bei der haupt
stadt des Raugastarnrnes fanden wir
eine hohe Burg auf unzugiinglichen
Klippen errichtet und von einem weib
lichen Höuptling befehligt. Die
»Dasne" gestattete uns zwar nicht« vor
ihr Angesicht zu treten, aber wir durs
ten in einein Haus außerhalb der
Mauern bleiben und machten uns be
liebt. indem wir dein Volk ärztliche
Hilfe leisteten. Während des Besu
ches eine-«- großen Klosters vertheilten
wir eine Anzahl von Spiegeln an die
Kinder, machten aber damit gerade
den entgegengeseyten Eindruck. denn
man tlagte uns an, wir wollten sie
mit diesen Dingern blind machen.
Sie hielten daher eine große Zeremo
nie ab. in der wir feierlich verflucht
wurden. Das war ein eindruckjvolles
Schauspiel, bei dern ein großer Sän
gerchor und viele Musiker versammelt
waren.. Wir erregten ihr Erstaunen
dadurch, daß wir ganz gemiithlich da
bei unsere Zigaretten tauchten und die
ganze Gesellschaft vhotographirten.
Noch verwunderter waren sie, daß der
schreckliche Fluch uns so gar nichts an
haben konnke. Wir zogen es jedoch
danach vor, uns aus dein Staube zu
machen. Wir nahmen nun unseren
Weg siidwestlich iiber einenhohen
Paß. wo unsere Leute alle von schwe
rer Bergkrantheit ergriffen wurden,
und entdeckten dabei eine wundervolle
Art von Mohnblunien, deren Blüthen
irn Durchmesser 8 Zoll groß sind.
Ueber den Kenner i Fluß sehten wir
aus ledernen Fischerbooten, eine
Form von Fahrzeugen, die wir nie in
China gesehen hatten. Dann zogen
wir durch eine Landschaft von außer
ordentlicher Lieblichkeit, die von herr
lich gefiederten Papageien und bunten
Schmetterlingen in reicher Fülle belebt
war. Ein Theil der Exvedition
wandte sich westwärts in ein Land,
das von nomadischen Räubern-be
wohnt war· s Jn Jute verbrachte Fer- s
gusson drei Tage damit, den Haupt-»
ling zu rnassiren, und erwarb damitT
seine ganze Liede, so daß der mächtige
Mann die Reisenden durch dac- ganze
Land geleiten ließ. Jrn August der
einigten sich wieder beide Als-theilw
gen der Expedition zu Munaon, dem
am weitesten oorgesschobenen Posten
der Chinesen· Dann lehrten wir
nach Tschentu zurück und unternah-;
men von dort eine zweite Reise zu den
unhetannten Lob-, die leider tragisch
enden sollte. Wir besuchten zunächst
den heiligen Berg von Omei Schan,
einen berühmten Wallfahrt-Zorn an
dem sich ein ungeheurer Bronzeelesant
erhebt. Jn der Nähe davon durch
sorschten wir eine Anzahl bemerkens
toerther Höhlenioohnungem die dis
her noch Niemand vor uns studirt
hatte. Die Eingedorenen betreten sie
niemals aus abergliiubischer Furcht,
und auch unsere Führer wollten nicht
in ihre Nähe kommen. Wir konnten
teine Spuren menschlicher Ueberreste
entdecken, aber die Wände waren mit
interessanten Bildern don Menschen
und Thieren bedeckt. die aus eine alte
und sehr hohe Zioilisation schließen
ließen, die vielleicht vor 1000 Jahren
einmal geherrscht hat. Ueberall in
den hiihlen waren Feuerplähe, und
wir sanden Anzeichen, daß sie den Le
benden und den Todten zu gleicher
Zeit als Wohnung gedient hatten.
Als wir die hauptstadt Ringiasu er
reicht hatten, trennte sich sroete von
mir. um die Lolos zu ohntogeavhiren
Ali er nicht zuriitttehrte. wurde ich
unruhig und erfuhr, daß er ermordet
worden sei. Nach langen Ermitteluns
;gen fand ich seinen Mörder und eini
iges von seiner Ausriiftung wieder-.
s Ende;
Das bereitete unserer Reise ein iiihes
ich fuhr so bald als möglich
«fort, nachdem ich meinen Freund in
Tschentu begraben-«
See stets uns feind-leisem
Bei ken großen Ci,oleraepidernien,
die im vorigen Jahrhundert Europa
heimgesucht haben. galt es immer als
eins der wesentlichsten Schuymitteh
sich um die Krankheit möglichst wenig
zu tiimmern und sich zunächst nicht
von der etwa vorhandenen Panit an
stecken zu lassen. Ob eins olcher Rath
einen großen inneren Werth besiht,
tann zweifelhaft sein; jedenfalls hat
et den Vorzug einer ehrwiirdigen Ab
stammunq.
der Pest in Athen, daß Muth ein
Schunmittel argen die Kranlheit sei
Auch die Geschichte aller späteren Epi
demien hat die aufiallende Thatsachsk
gezeigt daß die Aerzte, die ort
dauernd mit Kranten zu thun haben
und ihr Leben scheinbar stündlich
durch die Anstectungsgefabr aufs
Spiel sehen, in der Regel von der
Krankheit verschont bleiben. Man
hat schon gemeint, die Aerzte hätten
eine Art von Berufsimmunitiit er
worden, was aber wohl kaum der
Fall sein tann. tin-Zweifelhaft aber
spielt die Energie und drr moralische
Muth eine gewisse Rolle bei der Er
ialtuna der Gesundheit. Es liegt
doch etwas Wahres darin, wenn man
von manchen thötigen Leuten sagt:
sie hätten keine Reit, lrant zu sein.
Uebrigens haben sich die Dienste selbst
:nit dieser Erscheinung beschäftigt,
und ein keriihmter Vertreter des
Joches veröffentlichte vor rund hun
dert Jahren in Paris ein Buch iiber
den «Muth in Krankheiten«,.«das so
aar mit einem Preise ausgezeichnet
wurde. Die Aerzte sind von dieser
Bedeutung so über-rennt. dass sie ihren
Kranken gegenüber ihr Verhalten
fast immer danach einrichten, ihnen
Muth zu geben oder zu erhalten«
Der «Laneet« erinnert in dieser Hin
sicht an ein aeistvoll zugespitztes Wort
von Campardau. der sagte: »Der
Arzt ist ein rechtschaikener Mann, der
im Lüaen erfahren ist. und Wehe
über den« der lich durch diese Phrase
verlent fiihlt.«
Schon Sokrates äußerte
Zur Zeit des verheerenden Wintan
i
—
Sth eines Im tandem
Jeder bat dieien etwas merkwürdi
aen Ausdruck wohl fchon öfter gehört,
ihn vielleicht auch angewandt, ohne
aber feine Entstehung und Bedeutung
tu tennen. Jn Sammlungen von ge
flügelten Worten und Sprichwiirtern
findet er sich nicht, man mus-, sich also
zu feiner Erklärung anderwärts uni
fehen. Hierbei siibren dann die For
fchunaen nach den Gegenden rer nie
derdeutschen Mundun, besonders nach
Hannoveh wo die Reden-part »Sieh ei
nen Ast lachen« ziemlich viel irn Ge
brauche ist. Dort bat »L)lst'« die Neben
bedeutung »Bi«del«, was aus der na
türlichen Aehnlichkeit abzuleiten ist.
Demnach ist «Sich einen Ast lachen«
nichts anderes als »Sieh einen Buckel
lachen«, das ziemlich allgemein verbrei
tet ist. Dieser Ausdruck erklärt sich
wieder aus der Beobachtung, das; sich
bei einem träftigein gefunden Lachen
die Schultern leicht zu einer schiefen
Rundung verziehen, die an einen Ast
vor-sprung erinnert.
Internet-Orte set-sekun.
Tief im Jnnern eines Kaltberges
der Hauptstadt Alt-Mexitos. Die
chemische Zusammensetzung der Luft
in dieser hist-le verhindert die Verwe
sung. An den Wänden lebnen die
Mumien der Todten, den Schädel, den
die pergatnentene haut faltig um
schließt, vorgeneigt, wie in aufmerk
samer Unterhaltung. Lebende korn
men, die jüngst Gesterbenen zu be
suchen. Die stummen Mumienlippen
scheinen zu stiistern. Ein schauerlichec
Vorzitnmer. Die Antichambre des
; Todes
sit-ht
Zu dem wegen seiner Grobheit be
lonnten Professor G... sagte ein(
junger Asiiitenzarzt, der lich aus seines
«pvekncichtichen nenntnisse seht viets
einbildete, nebenbei aber noch eins
charattcrloser Schmeichler und Arie
cher war, in einer Abendgeiellschast
möglichst laut:
»Alle-, was ich weis-« verdanke ich
Ihnen allein, here Professor.«
»Gut-ahnen Sie doch eine solche
Kleinigkeit nicht!'« meinte der Gelehr
te ebenso laut und drehte dem jungen,
ihm recht unsympathischen herrn den
Rücken zu.
Gut Its-gerichtet
hauefrau tzum Burschen, der eine
Einladung überbringt): »Es-gen Sie
den herrschastem sie möchten mich heu
te entschuldigen. ich muß nämlich selbst
tochen, weil das ganze Haus ertran t
ist.
Bursche lgu hat-M »Sie möchten
die Frau Mithin entschuldigen« das
ganze hanc iit nämlich erkrankt, weil
die gnädige Frau selbst tacht-«
» Wust
hausfram »Hu-. vollen Sie die
Stelle bei mir annehme-IN
Dienltmiidchem Jamhh gnii' Frau
diirsen sich gratulirenP «
q-—
Inwmmm
-. A
A. idem ein Herr aus den Fuß ge
treten ist, witthend): «Rindvted!«
B. lmit einer Verbeugung): »Seht
erfreut —- Meter!«
Zeitmstr.
»Der berühmte Dichter soll ja in
größter Armuth leben, da miißte doch
etwas geschehen.«
«Geschieht ja auch —- es wird doch
schon zu einem Denkmal flir ihn ge
sammelt.'·
Sein siel ereilte.
»Was sagen Sie dazu, insz Dr.
Reißet steckbrieslich verfolgt wird-»
»Was soll ich dazu sogen? Er hat
endlich sein Ziel erreicht. Er lccllte
ja immer ein — gesuchter Advetat
werden.«
. —..-.-—
Widerstände-it
Richter: »Was siihrte Sie her?«
Arrestant: »Zwei Polizisten!«
Richter: »Sie waren in betrunke
nem Zustand-ei«
Arrestant: »Ja, beide!«
suec-lis.
Here lder einem Bettler süns Centz
geschenkt hut): »Sie scheinen bessere
Tage gesehen zu haben?«
»Da is; siinf Cents bött' ich trüber
keinem Bettler angeboten!«
Motiven-.
s- ·
:die Leisl’ schau n! Die halten
inqu gewiß iilr an feinen beten, der
hier die Kniplut machi.«
Instit
»Was sagen Sie zu Pimpelhubetk
Jhr iel:aer Alter hat sie in feinem
letzten Willen zur llniversalerbin ei «
gefetzi!«
Ein Wunder daß sie ihm den
Willen wenigstens gelassen hal!«
sauste-Ins.
»Guien Abend, mein Fräulein!«
»«a -—— kennen Sie mich denn?«
»Gewiß! Sie sehen meiner zuliinfs
iigen Frau, wenn Sie es wollen, auf
ein Haar ähnlich.«
Aussich
,.Gel)en Sie mir doch eine Schachtel
von den Willen, die ich gestern I.
meinen Papa geholt habe!«
«Sind sie deinem Vater gut bekom
mens«
Das weiß ich nicht —- abek sie passen
ganz famos in mein Blasrohr!«
Islernenheftliirir.
Unierossizien »Was ili denn das
siir eine SchmeinewirlhichaM Sie ha
ben ja da einen Ieiiileck auf Ihrem
Lederzeug. Nächstens werden Sie
wohl noch in Sauce anikelen!«
Umftlsreiisus.
-i-.· —
Pferdevekleihet un einem Sonn
tagöteiter. det, kaum fort etitten,
schon wieder zurücke-»V
scheinen wohl etwas vergessen asu ha
bei-W
Reiten »Ich nicht —- abet des
Gut-U