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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Feb. 4, 1910)
,,Dnrchgebmnnt.« Wie Menschen giebt es schon Gar-mein nnd auch solche. die einer W sittib den sauer ersparten , Its-users abzunehmen trachten; als-r H eines schlechten Kerl, wie der Ha ;;, HERR einer ih. den Mutter Zipreb , sichs kennen gelernt hat —- der him Oel bewahre alle Witwen vor sei IEkt Bekanntschaft! —- so einen giebt es auf der ganzen Welt nicht mehr. Kommt da eines Morgens, Mutter Zins-hinten war gerade in der eifrig Fu Arbeit bei ihren Bier- und Schnapsgläferm ein Mann in ihre Sirkhsftute und sagt: »Oui«-n Mor «Schön Dant!'« erwidert Mutter Zippelzittem wifcht ihre Hände anj set Küchenfchürze trocken und reichtz sit eine dem Gaste «hin. »Seht-i Ziei willkommenP .Danke schön! sagte der Fremde und guckt Mutter Zippelziyten in das gut stüthiglöchelnde, dicke Gesicht »Kann ich wohl ein bischen zu essen dein-in wen. liebe Frau?« .J. warum denn nichts« lacht Mut ter Zippelzißten »wenn Sie nur recht hungrig sind, zu essen haben mir schon. Wollen Sie denn ein bißchen wes warmes, oder -—« »Was es ist« liebe Frau! Nur nicht U wenig. und recht schnell, denn ich tiesig hungrig.« .Dagegen ist essen gut!« erwidert Mutter Zippelzitzten und rennt nach ihrer Küche. Jn wenigen Minuten stand vor dem Gaste ein Frühstück, Brot. But ter, Käse, Schinlen, Wurst, an dem zehn Hungrige ihres Leibes Nothdurft hätten befriedigen können, und der Fremde hieb wacker daraus ein. .Wollen- Sie denn auch mal dazu trinkeni« fragte Mutter Zins-drinn len. zufrieden mit dem Appetite ihres Sanes. .Das versteht sich'·, meinte der schmunzelnd »An solch’ einem guten Tisch gehört auch ein guter Trunl!« Das wußte Mutter Zippelzitzten längst allein, und deshalb beeilte sie sich, dem Gaste einen vollen Schoppen schäumensden Bieres vorzusetzem »Auf Jhr Wohl« liebe Frau, Pros fit!« Der Fremde reichte der Mutter Zinnelzitzlen seinen Krug und —- weil er so ein manierlicher Mann war, that sie ihm nicht allein Bescheid, sondern fette sich auch zu ihm hin und schaute ihm zu, wie er siclfs schmecken ließ. Und schmecken that es dem Fremden, er räumte ganz gewaltig unter den vorgesetzten Speisen auf. Mutter Zippehißlen war eine er fohrene Frau, alles was recht ist. »Wer so gut zu essen versteht, der lei ftet auch in anderen Dingen tüchti ges«. dachte sie, und als der Fremde nebenher sagte, ob sie ihm wohl auf einen Hundertmartschein herausgeben könne, er habe kein kleineres Geld bei sich, da hatte der fremde Mann Yicht nur ihr Wohlwollen, sondern auch ishr Vertrauen erworben. Ein Wort gab bald das andere. Jn dem der Fremde wacker weiter aß unsd trank und Mutter Zippelzitzlen brav einschentte, erfuhr fie, daß derselbe einige Meilen entfernt in einem t!ei nen Ort wohne und dort ein Anwesen befrie, daß er seine Frau schon lange verloren und nun mit seinen erwachse nen Kindern sich auseinandergeseht habe. Der Sohn übernehme das Be sicthunh und er selber gehe ins Al tentlxiL Freilich— er sei ja noch eigentlich zu jung dazu; aber die Kin der wollten ia doch auch gern selbst M wirtshschaften und —- wieder MM —- ia — du lieber Himmel! —- Dået schaute der Fremde Mutter an, daß es dieser ordent eis W warm unter dem Mie dex wurde —- wenn man einmal gut Inheieathet war, Idann — trägt man Lebenden, ob man es wieder so trifft. »Ja, ja!« Mutter Zippelzitzlen Bitt mit dem Schürzenzipfel nach den regen, »das weiß ich, mein Seliger stte auch keine zweite Frau gefunden, die so siir ihn gesorgt hätte, als ich es that« »Das glaube ich, liebe Frau«, rief der Fremde, indem er auf die Speise reste hinblickte, »das glaube ich, Sie verstehen einen Mann zu bekundean sang wie meine Selige, mit Jhnens riitirte ich es schon, freilich. aber —«; Der Fremde leerte seinen Krug, tröstend Mutter Zippelzitzlen begie rig auf das »aber« nach jeinen Lippen schaute. »Aber —- Sie werden auch Beden ken trog-en, ob Sie es wieder so gut treffen, wie mit Ihrem seliqen Manne.« »Ok) —- —!« Mutter Zippelzitzken griff in ihrer Vetlegenheit flint nich dem leeren Bierkruge und fiillte ihn von neuem. »Oh«, meinte sie dann mit einem fchämigen Lächeln, »mit einem so braven Mann, wie Sie es find, hätt’ es am Ende keine Gefahr« da —- ristire ich es schon —« »Mittlich —-—9« Der Fremde hielt Dritter Zippelzitten feine Hand hin. »Warum denn nichts lächelte die se, wenn ej« Ihr Ernst ist« »Mein voller Ernst«, betheuerte der vom-e- Jch ginge um liebsten sw auts standeimnt mit Ihnen und diesache irr-Ordnung Meine M W Wicht habe ich bei mir Ist sein Iris itun größten Theile M dni andere W am Hause da s W M muß mein Sohn verzinsen; « » s es sin- Uer nöthig thun sollte .: , b- i« es ans kündigen« » W, das ist nimmer no . riet Mam- Zippsekwiueu leh seid ist hier entd, und —- das F Mitbesi- es elf- wet »Ich meine-wenns Ihnen ernst ist, dann —- —- -—« »Mein voller Ernst!'· »Dann könnten wir ja —- die Sa chen —- im Stande-Tanne richtig ma chen.« .Topp!« Der Fremde zoa Mutter Zippelzitzien an seine Brust und ists te fre auf den Mund, und rief die e ihrer Magd zu, in der Gastiiube zu» ) gleite-» weis-end sie sei-est sich siik deu; s Gang nach dem Standesamte anllei-( ; den wollte. Eine halbe Stunde später mar schirten die Beiden Arm in Arm nach l- m nächsten Dorfe. allwo Baron o nneriiel des Standesamtes wal tete. Die Sonne schien hell und warm auf das Paar hernieder, nnd der di cken Mutter Zipoelzitzien wurde es recht schwül in ihrem Sonntags-staat Indessen —- auf der Liebe Flügeln schreckt man nicht vor Thal und Hü aeln: Am Arme des so schnell gewon nenen fremden Freiers kam sie wohl behaiten auf dem Standesamte an. Der Herr Baron oon Donnertiel hielt gerade sein Mittagsschliifchen. erfuhr das Paar von dem Diener des anädinen Denn. Das war fatal, fa tal fiir Mutter Zippelzitztens liebe aiiihendeö Sehn aber es Trar nicht zu ändern, man mußte warten, bis der Herr Baron erwacht sein wür de. Der Diener führte das Paar in das Vorzirnmer des Herrn Barons nnd hieß es, liess einitweilen bequem »in machen. Dies aeichciM Mutter Zip velziylen ließ sich erschöpft in einen bequemen Polsterftuhl nieder, wäh rend der Geliebte auf einem Stuhl am Fenster Platz nahm« und nun lauschten beide den schnarchenden Athemziiaen des herris- Baums krel che laut und vernehmlich aus dem Ne tenzimmer herausbrangem Aber laufche jemand mal zutauig" dem Schnarchen eines andern, wenn er so viel ist, wie Mutter Rippelzitzlem und eben einen stundenlangen Weg aus der Landstraße in der Sonnen alutsh zurückgeleat bat. Jch wette, er schläft selbst bald ein und ichnarcht lu stig mit. Mutter Zivvelzinken wenig stens schloß tsald ibre milden Augen nnd schnarchte mit dem Herrn Baron um die Wette. daß es eine Lust war fiir — den fremden Freier-. Dieser schlief nämlich keineswegs. Im GegentbeiL die brave Wittib lag taurn in Morpbeus’ Armen und ließ die Töne des gesunden Schlases er schallen, da entwickelte er eine eifrige höchst eigenartige Tinteigleit die mit dem Zwecke seiner Herlunii in gar keinem Einklanae stand. dann wars er noch einen Blick des-s Lächelns auf die schnarchende Wittib und verließ ge räuschlos das Vorzimmer Dem Die ner unten im hause saate er, er wolle einstweilen unten im Dorslruae ein Glas Bier trinken, bis der Herr Ba ron erwacht fein werde, dann wolle er wiederkommen, seine Braut bleibe so lange da. Ali der here Baron von seinem Mittagsschläfchen erwachte, fand er die ebrsame Wittib schlafend u. schnar- · chend in seinem Vorzirnmer vor, nach dem Freier forschte man aber vergeb lich in sämmtlichen Schenken des Dor. fes. Ebenso« vergeblich forschte man aber auch nach verschiedenen Kleinias leiten, die in dem Borziniiner des herrn Barons zu liegen pflegten. und da man den Freier nirqends fand, tam man auf die woblbeariindete Ver mittan daß man auch diese Dinge nicht wiederfinden werde. Da bat die Wittwe Zinpelzinten ei ne tiefbetriibte Miene aeinacht und ist enttiiuscht und einsam nach Haus ne aanaen Der here Baron bat ihr aroßiniitbia die Erstattung der ge stohlenen Sachen überlassen; aber den verdufteten Freier bat er ihr nicht wieder herbeischaffen können, und um die Zeche, die derselbe bei ibr aemacht, blieb sie auch geprellt. Ja, ja, es aiebt doch schlechte Men schen. aber so schlecht, wie der Hader lnmp ist doch niemand mein-. Der himmel bewahre alle Wittwen vor seiner Bekanntschaft — Fuhrmann streng, immer rechts zu sit haben hier keinen Könis. Aus Paris wird der »Vossifchen Leitung« unterm 2. Dezbr. ein kleines Straßeninterrnezzo berichtet. das der jüngste königliche Besucher der Stadt, Manuel von Portugal, erlebte. Eine neue Straßenordnung, die seit drei Tagen in Kraft ist und von beriitenen Schutzleuiem einer von den Gaffern ungeheuer angeftaunten Neueinrich tung, tontrollirt wird, befiehlt allen fahren. Der Chauffeur des Automoi bils, in dem gestern Köniq Manuel von einem Ausflug nach feinem Gast hof zurückkehrte, wollte ans der Reihe treten und schräg über den Straßen damrn fahren. Der beriitene Schuß rnann donnerte ihm »Stil« zu. Der Chauffeur rief stolz die in monarchi fchen Ländern übiiche tat-mische For mel zurück: »Im Namen des Königs!« Aber der Schuhmann erwideriej »Mi-» nig? Unsinn! Wir haben hier keinen König. Rechts, oder Sie werden ver hcfiei!« König Manuel lächelte, die ihn stets umschwärmenden Geheimpo lizisten stürzten herbei und tlärten den pflichttreuen berittenen Schutzmann auf. und der trimnphirende Chauffeurs durfte aus der Reihe ausbrechen. Dis Bär-Oft Trudchem ,,,Ach Manchem Dein neues Meid fühlt sich so weich und mellig um« Es ifi von Seide, Kind, und die? Ade kommt von einem ganz un-! fiel-nim- Mrmchen...« Jst-est Hm vor-K Kinderspiel --.---— Von A. Stiess. » Yasuna-tm runiiata ratterte schwer sallig die altmodische Räbmaschinh von ver ein neugeniishtes Wäschrstiiel nach dem andern zur Erd-e glitt ohne Aufhören in schier endloser Zahl. Mit unermiidlicher Ausdauer iaiz Kathrin Bein-end vor ihrer Nähenajchinr. Die Brille auf ter Nase saß die lleine, ge bückte Gestalt in ständiger Bewegung» vor dein Matterinitrument l Heil blickten noch Abschied nehmende Strahlen lder Nachntittagsionne in Kathrins kleines, sauberes Stäbchen, suchten sich in den halbrostigen Eisen theilen der Rähmaschine zu spiegeln dulchten über das-Gesicht der fleißiaen Nölerin und verschwanden dann bin ter grauem Gewölk, das sicls für Au aenblicle vor die Sonne ickrob Während Kothrin Behrend sauber und einen die Rai-te an den Wäsche iiielen vernimm schienen helle, frohe Gedanken ihre Seele zu durchziehen. Seltsam weich war der Ausdtucl in dem adgemagerten etwas spißen Ge sicht. » Hatte sie auch heute nicht Grund zu ; Teller Freude? s So schön vorwärts-klommen war - sie deute mit ihrer Arbeit Aber noch etwas aanz Besonderes etwas Außeraewöhnliches sck en heute lo verllörend auf sie einzuwirlenz ein zufriedenes sast aliicllickses Lächeln spielte um ihren schmalen Mund, nnd last voll freudiger Erreaunxv sah sie Zum Fenster bin-aus« als lie ihre Ar beit einen Augenblick unterbrach. Ja, heute nur ikkr wirllich verwis irotz zu Mut-he Ihr lleiner Hans spielte ja heute mit den Kindern aus dem Vorderhaule und war io iröblich unt nlucklicky irie man ilsn io selten sah. Schon von seiner Geburt an war er ihr steteo Sorgentind aerveien seit er in seiner Mißgestalt auf disk Welt ge trnrirnen war. Und doch war er irri mer ihr Lieblingskind qeblieuen Viel. viel reiser nsar der kleine Hans auch immer ceweien als die beiden anderen kräftigen Buben, und tesonberö, seit vor zwei Jahren der Vater geflorben war. hatte er sich mit seltene-in Ver ftiindniß an die Mutter angeschlossen, obgleich er jetzt erst sechs Jahre alt war. « Und nun ginq ihr sehnlichfter Wunsch in Erfüll!ino, er durfte mit anderen Kindern spielen. Keiner seiner Altersaenofsen aus der Voltgfclxule wollte sich um ihn tiimrnerrn es war gerade als verachte die Kraft und Stätte den Schwäch ling Auch die Brüder gingen ohne ihn in die Nachbarschaft. um mit Gleich gesinnten zu spielen, und der tleine Bucklige hoclte dzheini bei seiner Mut ter oder drückte sich scheu an der Tbür des Hinterhautes herum. sehnsüchtig nach Spieltaineraden auofchauend heute sriih hatte er nun endlich ein paar Genossen gefunden. Strahlend war er nach- hsuje gekommen. ordent lich tnabenhaft jung sah das schmale, blafse Gesicht aus· dein sonst schon Merlinale des reifen »Alten- ihre Stempel ausdrückten Traumoerloren blickte Kathrin vor sich hin. und voller Inbrunst ialtete sie ihre fleißigen Hände. voller Dant, daß der Herrgott nun ihre heißen, flehen den Bitten erhört und ihr tleinerKna ge doch auch etwas von seiner Jugend atte. « « « Heil klangen jauchzend Kinderitirnx nien zu ihr hinauf, aber fchrklle Blas inftruncente und das Getöse einer von Knabenhiand gerährienTrornrnel mach ten jeden Laut unverständlich Die Neugierde, gemiicht mit freudi ger Erregung über das Spiel ihres Knaben, ließ Kathrin teine Ruhe. Mit schier magifcher Gewalt zog es sie zum Fenster: sie öffnete es ganz leise und vorsichtig, unt die Kinder nicht im « Spiel zu stören, und lugte verstohlen, J halb von der Gardine verdeckt, in den jhoi hinab, rpo eine bunte Kinder schaar bei fröhlichern Spiel versammelt war. Ein lleines Gartenhsauschen auf der Mitte des Hofes schien auf alle eine ganz besondere Llnziebungetrait aug zuiiben Schwar - weiß - roilze Fahne-: ichmückten den Eingang-, und bunte Lippen hingen von dem Thiittshmm herab. Zu jeder Seite der Thürpfoften waren phantaftiich qefchmiickte Kna ben aufgestellt: oer eine riihrte mit beiden Händen die Trommel, während ter andere einen obrenbetäubenden Lärm hervorrief durch zwei Blech deaszl, die et mit voller Kraft anein atiderfchlug. Plötzlich trat eine Pause ein. — Lautlofe Stille. — Kathrin beugte den Dbertiirper vor, um die Vorgänge besser verfolgen zu -t.iinnen. Ja die Mitte der Tbiir wurde eine kleine, mit einer bunten Schärre be bangene Gestalt geführt, die sich von jent ab in wilden grotesken Sprüngen bewegte. »An-kamen Sie herein, meine Herr schaften«, rief praylerifch ein blond lodiger. als häupilmg zurechtgeftutzter Anat-e von ungefähr elf Jahren — und bum-bum——gab der Poutenschlii aer zwei laute Schläge. —- «Kornmen Sie herein, meine herren und Damen —- und leben Sie sich das Unsgethiim an — ein Zwerg-noch nie ente len —- ein Zwerg mit einen-. wrtlis eben KameelWer —- balb Thier, balb Wiss-. Meine herritt-often os spuckt und beißt, treten Sie nur näher, meine Men, leben Sie, was das Unge tbiim fris. Sprünge machtl« » Linn-bun- dkshnie wirket vix Trommel. nnd neugierig betrachteten zwei Knaben den kleinen Hans. der sich wie ein Wildet gekärdete und si bei köstlich zu aniiisiken schien, et sit-emva mit teucknsndekstu ,Mnai iet« non der nugewiihnirn An. ten-gnug sieben blieb. Lieb-voll iiteichelte iiym der blond Lockeniovf die ethisien Wangen nnd lobie ihn voller Anerkennung: »Das haft Du seht gut gemacht Kleinen ganz wie auf dem Schaut-adean aß wirklich iamos!" O II O Und oben laq eine elende. vorn Le-— ; ten qenutierte Gestalt auf der Diele kes klein-In Siüdchens vor dem Fen ster, und wildes Schluchzen durchschni ielte ihren tiixnmeklich ernährten Kör per. NO Forschungsreifen in Alsierr. »Das Hauptziel des ersten Theils unserer Reise«, so erzählt der englische Forscher Mearo, »war die lsijrfors1 schung jenes unbekannten Gebietes! nahe bei der chinesisch - tibetanischen Grenze, dessen Minder zwar schon von Missioniiren besucht worden sind, in dessen Jnneres aber vor uns Niemand eingedrungen war; es wird von »Es halb unabhängigen Stämmen be wohnt. Wir hatten so viel Glück, daß wir aus einer zweiten Reise in das fast unbekannte Land der Lolos eindrangen, urn Rima zu erreichen. einen geheimniszvollen Ort, der das ersehnte, aber nicht betretene Ziel vie ler Neisenden gewesen und auch sikr die indische Regierung von politischen Jnteresse ist. Man kann nach Rima nur durch ein gefährlicher-. von Kan nibalen bewohnte-J Gebiet gelangen Das Volk war außerordentlich miß trauisch. Gerüchte von unserer Expe dition waren schon hingebracht wor den« und die Lolos verweigerten uns alle Lebensmittel, obwohl sie uns nicht thätlich angriffen. Bei der haupt stadt des Raugastarnrnes fanden wir eine hohe Burg auf unzugiinglichen Klippen errichtet und von einem weib lichen Höuptling befehligt. Die »Dasne" gestattete uns zwar nicht« vor ihr Angesicht zu treten, aber wir durs ten in einein Haus außerhalb der Mauern bleiben und machten uns be liebt. indem wir dein Volk ärztliche Hilfe leisteten. Während des Besu ches eine-«- großen Klosters vertheilten wir eine Anzahl von Spiegeln an die Kinder, machten aber damit gerade den entgegengeseyten Eindruck. denn man tlagte uns an, wir wollten sie mit diesen Dingern blind machen. Sie hielten daher eine große Zeremo nie ab. in der wir feierlich verflucht wurden. Das war ein eindruckjvolles Schauspiel, bei dern ein großer Sän gerchor und viele Musiker versammelt waren.. Wir erregten ihr Erstaunen dadurch, daß wir ganz gemiithlich da bei unsere Zigaretten tauchten und die ganze Gesellschaft vhotographirten. Noch verwunderter waren sie, daß der schreckliche Fluch uns so gar nichts an haben konnke. Wir zogen es jedoch danach vor, uns aus dein Staube zu machen. Wir nahmen nun unseren Weg siidwestlich iiber einenhohen Paß. wo unsere Leute alle von schwe rer Bergkrantheit ergriffen wurden, und entdeckten dabei eine wundervolle Art von Mohnblunien, deren Blüthen irn Durchmesser 8 Zoll groß sind. Ueber den Kenner i Fluß sehten wir aus ledernen Fischerbooten, eine Form von Fahrzeugen, die wir nie in China gesehen hatten. Dann zogen wir durch eine Landschaft von außer ordentlicher Lieblichkeit, die von herr lich gefiederten Papageien und bunten Schmetterlingen in reicher Fülle belebt war. Ein Theil der Exvedition wandte sich westwärts in ein Land, das von nomadischen Räubern-be wohnt war· s Jn Jute verbrachte Fer- s gusson drei Tage damit, den Haupt-» ling zu rnassiren, und erwarb damitT seine ganze Liede, so daß der mächtige Mann die Reisenden durch dac- ganze Land geleiten ließ. Jrn August der einigten sich wieder beide Als-theilw gen der Expedition zu Munaon, dem am weitesten oorgesschobenen Posten der Chinesen· Dann lehrten wir nach Tschentu zurück und unternah-; men von dort eine zweite Reise zu den unhetannten Lob-, die leider tragisch enden sollte. Wir besuchten zunächst den heiligen Berg von Omei Schan, einen berühmten Wallfahrt-Zorn an dem sich ein ungeheurer Bronzeelesant erhebt. Jn der Nähe davon durch sorschten wir eine Anzahl bemerkens toerther Höhlenioohnungem die dis her noch Niemand vor uns studirt hatte. Die Eingedorenen betreten sie niemals aus abergliiubischer Furcht, und auch unsere Führer wollten nicht in ihre Nähe kommen. Wir konnten teine Spuren menschlicher Ueberreste entdecken, aber die Wände waren mit interessanten Bildern don Menschen und Thieren bedeckt. die aus eine alte und sehr hohe Zioilisation schließen ließen, die vielleicht vor 1000 Jahren einmal geherrscht hat. Ueberall in den hiihlen waren Feuerplähe, und wir sanden Anzeichen, daß sie den Le benden und den Todten zu gleicher Zeit als Wohnung gedient hatten. Als wir die hauptstadt Ringiasu er reicht hatten, trennte sich sroete von mir. um die Lolos zu ohntogeavhiren Ali er nicht zuriitttehrte. wurde ich unruhig und erfuhr, daß er ermordet worden sei. Nach langen Ermitteluns ;gen fand ich seinen Mörder und eini iges von seiner Ausriiftung wieder-. s Ende; Das bereitete unserer Reise ein iiihes ich fuhr so bald als möglich «fort, nachdem ich meinen Freund in Tschentu begraben-« See stets uns feind-leisem Bei ken großen Ci,oleraepidernien, die im vorigen Jahrhundert Europa heimgesucht haben. galt es immer als eins der wesentlichsten Schuymitteh sich um die Krankheit möglichst wenig zu tiimmern und sich zunächst nicht von der etwa vorhandenen Panit an stecken zu lassen. Ob eins olcher Rath einen großen inneren Werth besiht, tann zweifelhaft sein; jedenfalls hat et den Vorzug einer ehrwiirdigen Ab stammunq. der Pest in Athen, daß Muth ein Schunmittel argen die Kranlheit sei Auch die Geschichte aller späteren Epi demien hat die aufiallende Thatsachsk gezeigt daß die Aerzte, die ort dauernd mit Kranten zu thun haben und ihr Leben scheinbar stündlich durch die Anstectungsgefabr aufs Spiel sehen, in der Regel von der Krankheit verschont bleiben. Man hat schon gemeint, die Aerzte hätten eine Art von Berufsimmunitiit er worden, was aber wohl kaum der Fall sein tann. tin-Zweifelhaft aber spielt die Energie und drr moralische Muth eine gewisse Rolle bei der Er ialtuna der Gesundheit. Es liegt doch etwas Wahres darin, wenn man von manchen thötigen Leuten sagt: sie hätten keine Reit, lrant zu sein. Uebrigens haben sich die Dienste selbst :nit dieser Erscheinung beschäftigt, und ein keriihmter Vertreter des Joches veröffentlichte vor rund hun dert Jahren in Paris ein Buch iiber den «Muth in Krankheiten«,.«das so aar mit einem Preise ausgezeichnet wurde. Die Aerzte sind von dieser Bedeutung so über-rennt. dass sie ihren Kranken gegenüber ihr Verhalten fast immer danach einrichten, ihnen Muth zu geben oder zu erhalten« Der «Laneet« erinnert in dieser Hin sicht an ein aeistvoll zugespitztes Wort von Campardau. der sagte: »Der Arzt ist ein rechtschaikener Mann, der im Lüaen erfahren ist. und Wehe über den« der lich durch diese Phrase verlent fiihlt.« Schon Sokrates äußerte Zur Zeit des verheerenden Wintan i — Sth eines Im tandem Jeder bat dieien etwas merkwürdi aen Ausdruck wohl fchon öfter gehört, ihn vielleicht auch angewandt, ohne aber feine Entstehung und Bedeutung tu tennen. Jn Sammlungen von ge flügelten Worten und Sprichwiirtern findet er sich nicht, man mus-, sich also zu feiner Erklärung anderwärts uni fehen. Hierbei siibren dann die For fchunaen nach den Gegenden rer nie derdeutschen Mundun, besonders nach Hannoveh wo die Reden-part »Sieh ei nen Ast lachen« ziemlich viel irn Ge brauche ist. Dort bat »L)lst'« die Neben bedeutung »Bi«del«, was aus der na türlichen Aehnlichkeit abzuleiten ist. Demnach ist «Sich einen Ast lachen« nichts anderes als »Sieh einen Buckel lachen«, das ziemlich allgemein verbrei tet ist. Dieser Ausdruck erklärt sich wieder aus der Beobachtung, das; sich bei einem träftigein gefunden Lachen die Schultern leicht zu einer schiefen Rundung verziehen, die an einen Ast vor-sprung erinnert. Internet-Orte set-sekun. Tief im Jnnern eines Kaltberges der Hauptstadt Alt-Mexitos. Die chemische Zusammensetzung der Luft in dieser hist-le verhindert die Verwe sung. An den Wänden lebnen die Mumien der Todten, den Schädel, den die pergatnentene haut faltig um schließt, vorgeneigt, wie in aufmerk samer Unterhaltung. Lebende korn men, die jüngst Gesterbenen zu be suchen. Die stummen Mumienlippen scheinen zu stiistern. Ein schauerlichec Vorzitnmer. Die Antichambre des ; Todes sit-ht Zu dem wegen seiner Grobheit be lonnten Professor G... sagte ein( junger Asiiitenzarzt, der lich aus seines «pvekncichtichen nenntnisse seht viets einbildete, nebenbei aber noch eins charattcrloser Schmeichler und Arie cher war, in einer Abendgeiellschast möglichst laut: »Alle-, was ich weis-« verdanke ich Ihnen allein, here Professor.« »Gut-ahnen Sie doch eine solche Kleinigkeit nicht!'« meinte der Gelehr te ebenso laut und drehte dem jungen, ihm recht unsympathischen herrn den Rücken zu. Gut Its-gerichtet hauefrau tzum Burschen, der eine Einladung überbringt): »Es-gen Sie den herrschastem sie möchten mich heu te entschuldigen. ich muß nämlich selbst tochen, weil das ganze Haus ertran t ist. Bursche lgu hat-M »Sie möchten die Frau Mithin entschuldigen« das ganze hanc iit nämlich erkrankt, weil die gnädige Frau selbst tacht-« » Wust hausfram »Hu-. vollen Sie die Stelle bei mir annehme-IN Dienltmiidchem Jamhh gnii' Frau diirsen sich gratulirenP « q-— Inwmmm -. A A. idem ein Herr aus den Fuß ge treten ist, witthend): «Rindvted!« B. lmit einer Verbeugung): »Seht erfreut —- Meter!« Zeitmstr. »Der berühmte Dichter soll ja in größter Armuth leben, da miißte doch etwas geschehen.« «Geschieht ja auch —- es wird doch schon zu einem Denkmal flir ihn ge sammelt.'· Sein siel ereilte. »Was sagen Sie dazu, insz Dr. Reißet steckbrieslich verfolgt wird-» »Was soll ich dazu sogen? Er hat endlich sein Ziel erreicht. Er lccllte ja immer ein — gesuchter Advetat werden.« . —..-.-— Widerstände-it Richter: »Was siihrte Sie her?« Arrestant: »Zwei Polizisten!« Richter: »Sie waren in betrunke nem Zustand-ei« Arrestant: »Ja, beide!« suec-lis. Here lder einem Bettler süns Centz geschenkt hut): »Sie scheinen bessere Tage gesehen zu haben?« »Da is; siinf Cents bött' ich trüber keinem Bettler angeboten!« Motiven-. s- · :die Leisl’ schau n! Die halten inqu gewiß iilr an feinen beten, der hier die Kniplut machi.« Instit »Was sagen Sie zu Pimpelhubetk Jhr iel:aer Alter hat sie in feinem letzten Willen zur llniversalerbin ei « gefetzi!« Ein Wunder daß sie ihm den Willen wenigstens gelassen hal!« sauste-Ins. »Guien Abend, mein Fräulein!« »«a -—— kennen Sie mich denn?« »Gewiß! Sie sehen meiner zuliinfs iigen Frau, wenn Sie es wollen, auf ein Haar ähnlich.« Aussich ,.Gel)en Sie mir doch eine Schachtel von den Willen, die ich gestern I. meinen Papa geholt habe!« «Sind sie deinem Vater gut bekom mens« Das weiß ich nicht —- abek sie passen ganz famos in mein Blasrohr!« Islernenheftliirir. Unierossizien »Was ili denn das siir eine SchmeinewirlhichaM Sie ha ben ja da einen Ieiiileck auf Ihrem Lederzeug. Nächstens werden Sie wohl noch in Sauce anikelen!« Umftlsreiisus. -i-.· — Pferdevekleihet un einem Sonn tagöteiter. det, kaum fort etitten, schon wieder zurücke-»V scheinen wohl etwas vergessen asu ha bei-W Reiten »Ich nicht —- abet des Gut-U