I --: -«-·1 --es . Gltlck aus« - zeche li :Vcn Joseph Krecei. Drüben ans-Fuße des bewaldeten Gebirges besinbet sich die »Glii(t aus«-. .-t«;klte ll. Unausbörlich breiten sich vie Roder, und in turzen Zwischenröumen werden die von den sleißiaen Händen In »der Tiese gewonnenen schwarzen Dinkiianten nach oben befördert. Jn aenieur Deinrich Fischer waltet seit ei nem Jahre als Betriebsleiter aus die irr Zeche feines Amtes. Er war nicht bloß ein aewissenbaster Beamter, son dern zugleich ein Mensch von edelsier Gesinnung. Wenn die Bergleute beim Schichtwechsel in dieGrube subren oder berausstieaem stand er bei dem-För derstubl und war glücklich, wenn Alle woblbebalten wieder beraustatnen und sprach beseelt sein »Gliicl ausl« zu ie UM.. die binabstieaen in- die tiefe, fin stere Grube· Sie hatten ihn aber auch lieb, seine Knappem oertraueneooll ariißten sie ihren Herrn Betriebsleiter. Das mar nicht Servilität, das war rein: Zunei anna. mit der sie ihm regeaneten Wie ost war er abeN mit unten im Stollen. um alle Vorkehrungen argen Unnliickssiille zu nriisen und denBera leuten durch ein freundliches Wort die Arbeit leichter erscheinen zu lassen. Und war dann ber schwere Dienst zu Ende, dann...dann wartete eine mit heißer Sehnsucht aus den aeliebten Mann, der in kurzer Zeit das süße Kind ganz sein einen nennen sollte. Da wandelten die Beiden, deren Her zen so rein, so voll aufrichtiger Liebe zueinander schlugen in dein bustenden Garten und bewundrrten die schönen Blumen llnd die Mutter von Else war stolz bei dein Gedanlen, daß ibre Tochter nach lurzer Zeit vie Edeaattin von Heinrich Fischer sein werde. »Aber Heinrich«. saate Esse, und sub ibn da bei bittend an, »Du musit doch nicht in den Schacht fahren, nicht wahr, zwingen lanu Dich «Jtiemand«. »Lie tses Kind, das muß sein, ich must mich über Alles insormiren. nicht bloß nu srerbalb des Schachtes, sondern auch drin in der Grube; auch baise ich die Verantwortung iiber so viele Men schenleben...« Er drückte ibr leise die hand, zoa sie an sich, und ein in niaer Kuß ließ die Beiden in diesem Augenblick vergessen dasz sie in einer Bält voll Listen und Kümmernissen le en. heinrich Fischer sc» in seiner Kanz lei leise zitterte die Erinnerung an sein Lieb in seinem Herzen nach ...roaruin auch nicht- Er hatte sie ja so gern. und gar weit wohnte sie in einer Lille-: was maa sie wohl iesit . .. gerade thun . ..viel1eicht denkt sie auch on ibn...oder nicht...er arbeitete weiter.... Da —- tvai war dass Eine hestige Detanation«.llirr! sielen die Schei ben der Fenster herunter Fischer blickte Juni Förderstubl ...eine haus hobe Feuersöule schlug empor. Das Dach des Förderaebiiubessloa hinüber aus vieFelder-.. Das war Alles das Wert eines Augenblicks...die Feuer iöule war verschwunden... es war eine Kohlenstaub Explosion. Fische-. war ausgesprunaen, er hatte vie Be sinnuna nicht verloren. Sein erster Gedanke war, nicht nur rettend, sons dern zielbewußt einzuareiien Er eilte hinzut- zum Förderstubl dieser nur noch intalt. Gott sei Dant. Aug der .-’-echenstuke hatte sich Fischer rasch eine bereitstehende Lampe geholt, und Hnab aina’s in die Grube Vot allen Seiten waren Menschen herbei neeilt. so schnell ihre Füße sie tragen konnten; sie tonnten zwar nicht mit Lelsen an der Bergunq der Bei-unglück ten, aber dennoch hatten sie das Bes diirsnisz, hinzugehen Da tauchte die Förderschale nus und brachte schon die ersten Verunqliietten ans Tageslicht. Eilia wurden sie sart netraaen ins .-iechenhaus, wo ihnen die erste hilse zu theil wurde. Kinder suchten den Vater, Mütter weinten um ihre Söhne. Die Ungliietlichen stöhn ten. Ein aroszer Theil der Beleaichast hatte sich durch einen Luitschacht ge rettet, aber die Zahl jener, die mit ne brochenen Gliedern aber besinnungølos oder gar tobt da unten lagen, war eine beträchtliche Elle sab bie Schale zum zweiten Male auftauchen, sie eilte mit llobtendem Herzen bin iiber...5sischer war taum zu erleu nen, so schwarz sah er aus aber trotz des unermeßlichen Unglücke war doch in seinem Gesicht ein leichterer Zua zu merken, er hatte schon eine Zahl seiner Knappen dem Tageslicht zugeführt. Er hatte unten «leich die Flucht durch einen Lustschacht ange ordnet, während einige Brave ihm bei der Berguna der Verunaliicktembalfem «tdeinrichl« sliisterte Else, »Heinrich, bleib da lei mitl« ibre Stimme zit terte und Tbrönen traten ibr in die Augen. »Mein Lieb, es gebt nicht, ich tann nicht« schau mal. bie armen. ber nnaliickten Menschen —!« Und schon sulir die Schale wieder binab in die schwarze Tiefe. Else wantte langsam zurück. baan wartend, bis bie Schale wieder muss-klemmt Tbriineu traten Allen in die Au aen, als iie sahen, mit we r Todes berachtnnn siicher imme wieder in den Schacht e nsulit, um zu retten, was miialich war· Niemand iauchzte vor Freude iilier den tapferen Mann, Nie mand eiserte ibn an, Niemand hielt ihn zuriich dazu war der Aunenblict in etnst....,tu heilig-» »Ich lann nicht mehrt« stobnte Schichtmeister Wirt, als die siebente Aussahrt erfolgt war. ·Die Gase sind zu gewalti l« Nur ca ein- oder zweimal, Wir l« sagte I . Jst -: gebt —- — —« l , beiinnunaeloj sanl Wirt zu Boden; schnell wurde er sortaetraaem Alle-r Augen richteten sich auf Fischer, sein Name, wie seine That flossen von Mund zu Mund. Nur Else konnte taum mehr stehen, trotdem sie in ih rem Her-ten einige Genuathuuna fand, daß ihr heinrich durch sein heldenhaii tes Handeln so vielen Kindern den Vater und Miittern die Söhne zurück aebrachl hatte wenn nur er nicht . .. daran durfte sie nickt denlen, sonst würden die Füße den Dienst versagen. Das neunte Mal fuhr Fischer in die Tiefe. um nach Betungliickten zu suchen. Lange harrte die Menge» lanae währte jede Selunde Die Schale wird, da leite Sianal kommt emporgezogen.»leet Gase ent strömen der Deisnuna des Schachtes, Niemand lann sich nähern die da unten sind Alle k-:rloren. Ein dumpfer Fall . .. Else hatte die Besinnung vers loren . . . behutsam wird sie hineinges lraaen in die Kanzlei. Die Menge draußen lniete nieder, die Männer entbldszten ihr Haupt Alle weinten. Der gute Mensch die Armen da unten ....Drin in der Kanzlei war· man vergeblich bemüht, Eise ins Leben zueiiclzurnim Aber das Herz stand ftill...-. Es wollte nicht mehr ichlaaen.... die verfeinerten »Irerr0tere«. Das in den Neichslanden neuerdings wieder einneichärfte Verbot. die Mar« ieillaise oder andere .,vrovozirend« irirlende Melodien öffentlich vorzutra aen. erinnert die »·V Z. am Mittag« an eine töstliche Afiiire, die sich in den ueuniiaer Jahren in Mülhausen i. E. adaesvielt hat. In der damals noch itarl protest lerisch aesinnten Hauptstadt des Ober eliaß wurde von der Polizei peinliche Beobachtung aller »zum Schutze des Deutschthutnsz« bestehenden Vorschrif ten vcrlanat, und wer iiir ein halteg Jahr warmes und sicheres Obdach suchte, brauchte aus der Straße nur »Vive la France« zu brüllen oder die Marseillaise anzustimmen llnter der Miilhauser Kaufmannlchait be c— i fand sich damals ein kunaerer Verr, ein aebiirtiaet Norddeutscher. zu dessen Vorzüan eine wunderschöne Betrübn stimme aehörte. Herr N. machte zur Freude seiner Nachbarn und Hausge nossen denn auch recht eisria von den Gaben seiner Kehle Gebrauch. So sana er denn auch eines schönen Som mersonntaanackunittaas im Kreise von Freunden wieder einmal einioe Lieder von Brahms und Robert Schumann« darunter des letzteren »Die beiden Gre nadiere«. Wie du'- im Sommer auch in Mülhausen i. E. so iiblich ist, saß man bei aeössneten Fenstern) und Herr N. konnte so sein schönes Organ in die frische, freie Natur dringen lassen. Mit der «sreien« Natur hatte es aber vor 15 Jahren in Miilhausen nicht viel aus sich. Denn plötlich klopfte es, nud ein Schuhmann erschien im Kreise der fröhlichen Sänaer. »Wer ist die ,,Marseljese« jesunaen worden?« »Ist ung ja aar nicht einaesallen.« »Aber ict hab et ia selbst schürt Dei können St doch nich iveadig:1utiren!« herrn N. dämmerte jetzt allmählich das Verständniß siir die Situation aus: der biedere norddeutsche Schutz mann hatte die Schumannschen »Höre nadiere« betauscht, die ja in den an seuernden Schlachtaesana der sranzösi schen Revolution ausklingen Aber die Sache heaanu ihm Spaß zu machen, und er aab auch seinen Freunden ein Zeichen, sich dumm tu stellen. Tier Zchutzmaun zoa ab, unterliesk aber nicht die Mitrbeiluna, daß er meaen Absinaencs der ,.J.llarsse1iese« bei osie nem Fenster Anzeiae rerst.ttt«.-n werde. Am nächsten Taae wurde denn Herr N. auch vor dstn Polizeitominissar aeladen, der schon eine hnchnothpein liche Untersuchung eingeleitet hatte. Der Beschuldiate protestirte schon un rer dem Hinweis aus seine preittziiche Nationalität gegen die Beschutdiauuax er hatte sich ais-r zur Sicherheit doch die Roten des berühmten Schumann schen Liedes mitgenommen. »Wenn der Schutze-rann die War icillaise gehört haben will, so tann er nur dieses Lied gemeint daben'«, er klärte Herr N. und legte dem Kom missar das Notenblatt vor. »Ja«, entgegnete der. »ich bin ganz unmusikakisch. Aber vielleicht singen Sie uns das Lied einmal von-« here N. ließ sich das nicht zweimal sagen: er stellt-: sich in Positur und legte los: »Nach Frankreich zogen zwei Grenadier .·..« Kommissar, Macht-· meister und Schutzleute standen da und lauschten gespannt der mächtiaen Stimme. die den engen Raum fast zu sprengen schien. Schließlich tam der Austlang in der Melodie der Mar seillaise. Ein Grinsen ging Tiber das Gesicht des Schutzmannsx er hatte sich lalio doch nicht getäuscht; der Kommis sär lächelte aber derständnißvoll. sit eini n Entschuldigungen und mit Dank Ziele den schönen Vortrag schloß der Kommissar natürlich die Untersuchung ab· So ist damals, ge wiß zum ersten und einzigenMole, auf einem laiserlichen deutschen Polizei bureau auf amtliche Anordnung die Marieillaise vorgetragen worden. Sie weis es. Lehrerin: »Allo, die Leute, die kein Geld nnd auch sonst nichts haben, nennt man arm. Wie nennt man nun wohl diejenigen, die Schätze besitzen? Weißt Du das Elsek« Elle: «Ja!« Lehrerin: »Nun, so sagst« Eise: »Das sind die Dienstmäd chent« » sind Ieise hüte gehustet-Dichtu- I list i »W:g mit den großen Hiitenx fiel sind gesundheitsichädlich und ein Er zeugek des weiblichen Nervosität!«l rust ein Arzt den Lesern einer eng-i lischen Wochenschrist zu, Mag dieserl Zur nun vielleicht auch wiegen eineri .utrechnung seiner Frau auf die! großen Hüte ungünstia zu sprechen! fein, etwas Wahres liegt doch inl keiner Behauptung von der Schäd-; iichteit der großen Hüte. Der großes but lastet seh-mer aus dem Haar sur-» Frauentovies und sinkt oft bis ans die Augenbrauen herab» Er verhin dert so den Zutritt des Lichter- zu den» Augen und ruft durch sein Wipaenl und Schwanken eine beständige Ans« strengung der Nerven der- unruhig hin- nnd her-gehenden Augen kservor, die ihrerseits wieder Kopfschmerz im Gefolge h.1t. Tritt dieser Konf schrnerz tagtäglich aus« so führt er allmählich zu einer Erschlassung der Nerven, zu Nervosität. llrn den Hut im Gleichgewicht hal ten zu können, muß die Frau bei je dem Windstoß mit ihrem Kopf kleine Bewegungen ausführen, die die Hals muäteln anstrengen. Auch diese stän diae Arbeit von Muskeln und Nerven iiihrt zu Kopfschmerz und Unbehag lichteit. Der englische Arzt geht aber in feiner Behauptung von der Schäd: licht-sit der großen Hüte noch weiter. Nach seiner Ansicht leidet auch das Haar unter der cnangelhasten Zusich rung von Licht und Lust; ja sogar Athmungsstörungen und allgemeine Schwächezustänoe find durch die ; schtrsxr lastend-en großen Hüte, die be » ständig in der richtigen Lage erhalten «werden niiissen, h«rvoraeruien mor den. Küiifflckflcls. In alten Theaterchroniten wird von eineer aenialen Schauspicler Des Namens Reihenstein ein lehrreiixeg Histörchen eriiihlt Dieser Liebling des- Puklilnms irettete einst, das-, er als Ferdinand in «Kabale nnd Liebe« eine berühmte Stelle seiner Rolle völlig verhnnzen ir·:rde, ohne daß seine Zuhiirer und besonders seine Zui,örerinnen in ihrer Begeisternng sin ihn — s den großen llteikensteim — irgendwie nachlassen würden. So schrnetterte er denn am Wendepunkte des Drarnag folgende Worte ins klu ditoriucn: »Umengle dich .nit dem ganzen Gurte deines Stolzlandis — ich verjüngle dich, ein deutscher Werk lingl« Reihenstein gewann die Wette glänzend, und nach jener Vorstellung spannten ihm die Damen, wie es da mals schöne Sitte war, die Pferde aus Ein berühmter, sehr be rühmter Künstler. der in diesen Ia gen ausnahmsweise einmal als Re zitator austrat, wollte erproben, ob die Frauen und Mädchen, die ihn be tannterrnaßen glühend verehren, ob diese Frauen und Mädchen fiir ihn selbst over sür seine Kunst schwärm ten. Er behauptete dies-, seine Freun de jenes, und so kam es auch hier zu einer Wette. In diesen Tagen, wie aesagt, bemüht-: er sich nun, und nicht ohne Erfolg» die Gedichte und Tra menstijete, die das Programm anae tiindiat l«atte, so niiserabel »Zum be sten« zu as:ben, baß es die Kenner wahrhaft iJniniern mußte. Aber was geschah- Die Frauen und Mädchen geriethen trotzdem in einen solchen Vaterisinugy in solch- Tobfuebtgan falle von Beaeisterung, das-, der arine Filinstler sich taum vor ihnen retten konnte. Es sehlte nicht viel, und sie rissen ihm die Kleider vom Leibe. Trauria verließ der arosze stiinstler den VortraagsaaL Als ein teilneh mender Freund meinte das; geaan solch unangebrachtes Beaeisterunag iener nur kaltes-« Wasser asn Platze wäre, sprach der grosse Darsteller den berühmten Vers: »Da wären ja die Gänse lfrst recht in ihrem Element« Mittel-dåudtskcit· Es gibt alltägliche Eigenil«-iinilich leiten des menschlichen Organismus. die gleichwohl ihrem inneren Wesen nach fast unbekannt find. So ist noch niemals eine befriedigende Erklärung dafiir gefunden worden, warum ein Theil der Menscan rechtghändig, ein anderer linkghändig ist, oder viel neh:. warum unter hundert Perfo nen 98 rechtshiindig und nur die bei den übrigen linlcshiindig find. Jni Lancet äußert sich Dr. Innres Tau in iiberraichender Weile zu dieiei Frage, indem er die Existenz iririterer Gruppen, deren Eigenkikiimlichteit man als «Gernischhiindigteit« be zeichnen könnte, aufstellt, ohne dat; er fiir möglich hielte, auf Grund feiner bisherigen Untersuchungen bereits eine erschöpfende Deutung des ge sammten Problems zu geben. Er charakterisirk die rein »Rechtehöndi gen« als solche, die sich zu allen Ver richtungen·. die mit einer band aug geführt werden, der rechten Hand te dienen. Sie werden mit dieser Hand einen Stein aufheben oder Brot schneiden usw. In entsprechender Wei se verfährt der rein Lintshändige Eine Ausnahme macht dabei jedoch das Schreiben, da beim Schreibunter ticht die Benutzung der linken Hand nicht gestattet wird. Gleichwohl kann man bisweilen beobachten. daß aus gesprochene rechtshändige Menschen sich bei gewissen Spielen, z. B. beim Tennisp der linken Hand bedienen, , und ebenfo kommt es vor, daß Spie ler» die das Tennis mit der ltnten lHand zu spielen gewohnt sind, beim yGolfkpielen die Rechte verwenden Es lassen sich demnach vier verschie M pdene Klassen unterscheiden Die Ei-( aenthiimlichleit jeder dieser vier Klas sen ist unleuabar. Ianlor keschriinlt sich zunächst aus ihre Feststellung ohne eine Untersuchung til-er ihren Ursprung anzustellen. Gerade die von ihm neu aufgestellten zwei Misch- « tlassen sind ein besonders anzielendes Objekt siir Ertlärunqsversuche. Ei nen Anhaltspunlt tur ein-en solchen »wiirde die Feststellung bieten, ob bei ,,Gemisch- Händigteit« eben-ists ches Ge schick für Spitle, die mit zwei Hän den aespielt werden, vorliegt wie bei reinen Rechts- oder Lintshänderm Der Dienstvereeas einer alt-riecht- ; scheu seltener-ist ! Aus Mumiendecleln ist iiingst im Berliner Museum ein alter Papyrus losaelöst worden, der uns Tiber die Gesindeordnuna im Alterthim neue» interessante Aufklärung bringt. Eine» Wirthin Namens Taphesies suchte fiirs ihren Bierausschanl eine KellnerinJ Sie macht die Sache betannt lobschon damals die Stellenoermittlung eine Rolle spielt, wissen wir nichts, und es meldete sich eine aelvisse Protarchr. Daraus schließt sie folgenden Vertrag ab: DieProtarche erhält srsort ein Darlehen von l()() Drachmen in Baar, dient dafiir der Taphe sies drei Jahre lana, wobei sie vollständige und an gemessene Betöstiauna, Betleiouna und natürlich auch Wohnung in beanspru chen hat, nnd erhält nach Ende dieser Frist außer dem vollen Besitz des Dar leben. noch treitere 40 Drachmen Sie ist aehalten Alles-, wag ihr anvertraut wird, und alle Eins-inne aewissenhast in verwalten und abzuliefern auch darf sie sich ni: malg ohne tkinioilli auna der Herrin aus dem Hause ent fernen. Läßt sie sich eine Uebertre tuna »in Schulden tomustn, dann muß sie das Darlehen mit sehr hohen Zin sen ans der Stelle iiiriictichlem der Wirthin dir entsterendsen Unkosten er setzen und endlich noch ein Etrafgeld oon lttti Drachmen iahlen Wie man sieht, sind die Bedinanaen siir die tlrtieitnebinecin sehr hart, da ihr tein gesetzlicher Eckntz kuriestanden wird, nnd während Die Herrin eine Vorzeitiae Tienstentlassuna ziemlich nach Gut niinlen vornehmen tann, ist sie selbst nicht im Stande, innerhalb der Ver traarszeit ohne litsonderen Schaden zu tiindiaen Geht sie aber vorher weg, so droht ihr, im Falle sie die hohe Zumine nicht zahlen tann, die-Sklave rei. Einen Veraleich dieser etwa 2000 Jahre alten Urtunde mit den heutigen Verhältnissen möae der Leser ziehen. Wie die Austern »Quinte«-Insek ten machet-. Eine wandernde Pflanze, welche bis vor Kurzem nur in wärmeren Meeren bekannt war. jetzt aber an vielen Stel len längs der Westliiste Franlreichs ge sunden wird und sich immer mehr nach Norden ausbreitet, bat sich als ein neuer Feind der Auster entvuvvt. Es« ist eine Braunalge, Colponienia steno sa, in Frankreich wegen ihrer Form ,,Vallon« cenannt Diese Algen neh« men, ivie die Deutsche Fisckserzeitung schreibt, die Gestalt von tleinen leder nen Säckchen von braungrilner Farbe an, sind anfangs mitrostovisch klein, merken aber bald so gros-, wie einHiih nerei. Zuerst bestehen Sie aus einem koinvatten (iteivel:e; dieses reißt innen tei den-. schnellen Wachsthum ausein ander-, der ganze Körper tviisfksobl und besteht nur noch auc- einer diinnen elastischen freien Wain und ist ge Ivöt.nlich mit Wasser gestillt Liegen diese Pflanzen dann bei tfbbe trocten, so sallen sie zusammen, indem der Wasserintsalt durch die feinen lioren an dein Stil, mit dein sie aus den Austern sestsitjen, entweicht: insolae der Elastijitat der Wände fiillt sich nun das Zädchen ganz oder theilweise snit Lust. Die Folge davon ist, dass bei Fluth wenn das Wasser kviever durch die Poren nach innen dringt und die Luft oben im Bäuchen jusaminenge , preßt wird-« die Ali-te ein lleiner Treibei wird, dessen Umfang gros-, genug ist, um die junge Auster, aus ver er sest sitzt, im Wasser in die Höbksju beben Bei jeder Springflutlj, wo dieAustern beden, die gewöhnlich flach liegen, ganz trocken werden, steigen in der Rücktebr der Flnttj vielsach junge Austern, mit einem solchen »Ballon« verse!;en, on die Wasserobersläche und wer-den dann von der Strömung nach außen ver schleppt. Der Schaden, den diese uner liviinschten .,Ballon« Fabrten aus den lAusternBiinten allmählich anrichten, ltoird als seljr bedeutend bezeichnet Der Sänger und der Großes-est Von dem vor Kurzem in Paris ker storbenen Sänger Jean Laialle er ,;ählt«Georqeg Price im »Mit Blas« folgende aniiisante Geschicht-H Als Lasnlle Jmn ersten Mnle in Riißlnnd war, saß er eines Tages-, der eigenar tigen Sitten dieses Landes iinlundig, an einein Schreidtisch, der am Fenster seines Zimmerg stand; und da drau -ßen sehr hübsches Wetter war, lntte er dieses Fenster geöffnet Plötzlich tlopst man energisch an die Thiir sei nes Zimmer-L Leute in Uniforni tre ten ein und machen dein Sänger in rusfischer Sprache nnd in sehr erreg teni Tone Vorhaltungen von denen er auch nicht ein Wort versteht. La ialle verliert schließlich die Gier-um« lonivlinientirt vie Eindringlinne bös lich aber entschieden hinaus nnd schließt Die Thür von innen zu. Man muß wiss-en, das-, der Künstler ein Hüne von Gestat mar und iiber nicht gewöhnliche Ko perlmst ver-state Ei hatte sich wieder an den Schreibtisch gesetzt, als man von neuem klopfte. l Er öffnet und sieht dieselben Leute: erscheinen, diesmal aber mit einem? großartig betreszten Vorgesetzten an! der Spitze. Nener Dialog, der ebensoi unverständlich und womöglich noch erregter ist. Der betreszte Herr will dem Künstler die Hand auf die Schul ter legen, bekommt aber im selben Moment eine schallende Ohrfeige. Die anderen wollen den Sänger packen, werden aber ebenso gründlich abgesa tig.«. Wer weiß, wie die Sache geen det hätte, wenn Lassalle nicht aus den Gedunsen gekommen wäre, den Na men de- ihm persönlich bekannten und befreundeten Großsiirsten Alexis auszusprechen Als der betreßte Herr diesen Namen hörte, mochte ihm schbanm das-, er ein-e Dummheit be gangen hatte. Er verließ mit seinen Leuten das Zimmer, schloß die Tbiir von draußen ab und ließ einen Po sten im Flur. Lassalle war gefangen. Da öffnete sich die Thiir zum dritten Male, und es erschien der Großiiirstl Al-sxi5 in eigener Person Er reichte dem Künstler die Hand und sagte lachend: »Sie sind also ein Verbre chen lieber Freund? Sie haben ein Fenster, dag nach dem Winternalais hinausgeht, offen gelassen! Außer » dein haben Sie einem leikihastigenl Polizeioherst eine Ohrfeige gegeben-; Das alles hätte Sie sehr weit iiihrenj tönnen Zu Ihrem Glück bin ich noch« da. Gehen wir diniren! Für dies-» mal ist eg- nech nichts mit Sibirien.« —--.-.-—— »Dosten der Lanvökuechtr. Die Kosten siir die Lande-inwie truppen waren durchaus nicht gering. Der deutsche Landstnecht erhielt mo natlich 4 Gulden, wag nach dem heil-» tigen Geldtoerth etwa 70 Mart aus«-· machen wird. Ungemein hoch waren die Gehälter der Ossiziere: so erhielt zum Beispiel ein Oberst monatlich 4W Gulden. Ein titeginient von Bitt-) bis 4000 Mann kostete monot lich etwa 535,000 Gulden, also im heutigen Geldwerth mehr als eine halbe Million Mari. Spanien mußte siir den Unterhalt der Truppen zur Bewältigung des niederländischen Ausstandeg jährlich gegen It Millionen Goldironen austoenden -—s—. Zwei Wer Meere-G Zur Zeit dieses berühmten Redners des Yllterthums wählte man einmal einen Bürger Namens Batinius zum Konsul Jedenfalls schien dieier Mann aber feinem Amte nicht gewach sen zu sein, denn nach wenigen Wo chen letzte ihn der Senat ab. Dar über äußerte sich Cicero: es sei ein großes Wunder im Regierungsjahre des Konsuls Vatinius geschehen, denn während feiner Regierunagzeit habe es weder einen Herbst noch einen Winter noch einen Frühling gegeben. Und als ein andermal ein Konsul gar nur sechs Stunden des Nachmittag-. im Amte geblieben war, scherzte Cis cero: einen so aestrengen Ronsul hät te man lange nicht -1ehabt, denn mäh rend feiner Regierung habe niemand weder zu Mittag noch tu Abend ge gessen, noch geschlafen. OF Seelenstårtr. LLenn mich will ein Leid betriiben, Driicten tvill ein bitt"rer Schi«-1erz. Lent ich nur den Blict zu lieben, Holdzn Sternen himmelwärts Dunkle Walten kreisen drunter, Zu verdrängt-n l--3hre5 Licht, Doch die Wolken nnissen scheiden, Und die Sterne bleichen nicht. Was in uns von Gott aeaehen, Mahnt an Liebe, Pflicht und Treu Bricht sich Bahn durch-E aaiize Leben lind erhebt sich immer neu.« Karl Fuchs. ff Sttilnf, Rindetpem set-last Wie sann so lieb, wie sann so leis Alm Wienenrand das Miitterleinl Es Tnnq von Schäflein schwark und weis-« Vom aoldnen Mono, von holden Fein O Mutterlnnt, o süßer Ton, Gar bald dein lentes Stündlein naht: »Sei-las Kindchen« olökt das Grim inophon, Den Rest besorgt der Autornnt· Ursache und Wirkung. Fritzchem ,,Mcina· wie hast Du den Papa lennen aelernt?« »Ich fiel in einen Teich und Papa riettete mich!« , »So. so; das ist aber spaßigx Papa isvill micks nicht schwimmen lernen las en.« -—---— Bot-haft Herr: »Wie kommt es denn, daß Sie einigen Patienten das Biertrin len, andern wieder das Weintrinlen verbieten, Herr Dottsor?« Arzt: »Ganz einfach: Ich fraae den Patienten zuerst, was er lieber trinkt, und das verbiete ich ihm drinn!« Grschästsknifs. A.: »Wozu zuschneiden Sie ei gentlich diese Stoffe in lauter meter lanae Stück-As Dadurch werden sie doch entiverthet?!« B.: »Im Genentheil, da gehen sie erst reißend ab ——- als Stoffreste!« Essai-. Wirth: »Nun, haben lenen die Herren im Vereinszimmer endlich die rückständigen Zechschnlden bezahlt?« Kellneke »Na -—- zum Ehrenmit alied haben sie mich ernannt-« Ein merkwürdig-r Okt. ».lch, O,nkel du hier?« »Warum soll ich denn nicht hier sein?« »Papa sagte doch heut’ Mittag krit, du sitzest zu tief im Dalles!« Schlau. Ein Strolch ist in den Keller eines bekannten Weinhändler eingebrochen, wird aber erwifcht und zur Anzeige gebracht. sRichter: »Wie kamen Sie dazu, in den Weinteller einzubre chen?« Annetlnqten ,,·boher Gerichtswa »ich aan da in der Nähe vorbei — auf einmal strömte mir ein so löst licher Geruch in die Nase —- sq pi tcmt, so prickelnd, so sinnverwirrend »s— ich konnte mich nicht mekft enthal ten —-« Klägerz »Ich ziehe die Klage zu riick!« Geschäft-strich — Heirathgvermfttler tzu einer sehr hiibchsen K.1ndidatin): »Bedaurse, smem Fräulein, Sie lasse ich nicht heirathen, Sie werden mein A u S l n g c it ii ck !« Beim Wort genommen. Rentier: »an tann ich denn gegen das fatale Dickmerden thun, Herr Dok tor?« Arzt: »Sie miissen eben »was thun!« Ins Andenken. ?l.: »Nun, was habt ihr euch denn alg Andenken von eurer Hochzeitsreise IIittgebracht?« B.: »Die Köchin des Hotels, in dem Ins das Essen am besten geschmeckt a Usisclbststiindig. A.: »Wie macht sich denn Ihr Sohn setzt?« B.: »Ach Gott« aus dem wird im Leben tein selbstständiger Charakter Sogar das bischen Geld, das er braucht, muß ich sür ihn zusammen ldumkm wen k: sich-s selbst nicht ge trau !« — — Revanche. Mutter: »Hast Du Deinem Bräuti aam schon aesaat, daß Du salscht Zähne hast?« Tochter: »Ja, gestern ·-— aber es ist schrecklich, jedesmal wenn ich ihm so etwas einaeskehe, dann gesteht er mir weitere tausend Dollarg Schulden!« Auch ein »Sam«ier«. In Der Unterselunda einer höheren Schule in Hainbnra stellte, wie wir den dortiqu Nachrichten entnehmen Dieser Tage ein Lehrer an die Schüler die Freien-, ob er ihm einen ,,’3aurier" nennen könne. istioais dreist, aber im uierhin nicht ohne intimeren Reiz wo· die Vlugtunst des Zutitnstszstudio Sie lautet-H »Der Herina«. Anatuust Danie: »Für eine tleinks Frage brauche ich doch wohl nichts- ,-s,u vsah lex-J« tttectstg.1nioc11t: »Nein, nur siir die Antwort!« - Sondern-Un Hausherr tret seinen Diener über rascht, als er einiae Ciaarreu entwen det): Jean, D i nereiaarren sind keine Diener cioarren , Selbstertktiiitsiisi. Madame: »Ich sheareise nicht, wie Ihre voriae Herrschaft Jshnen ein so alanzendeg Zeugnisi ausstellen konn te?« Köchin ltroden): »Ich auch nicht!« Nicht verlegen. Volizeileutnant: »Vormittaa«5 tref fe ich Sie im Weinlotal, Nachmittags ilint EBierlotal und Abend-« im Tanz o a .. .« Redakteur: »Na, ich bin doch L o t a l redatteur.« Der Backsisch. »Gnädiges Fräulein, gestern habe ich von Ihnen einen ganzen Roman geträumt.« «Haben wir uns getriegtf«