Die Mobungsrrsandel. Heimatistifche Srizze von Eise K r a f f i, Editb wurde sechzehn! Es war der erste Geburistag nach der Einfegnung, vie erste Gesellschaft Miger jung-er Damen, die keine Gute mehr besuchen brauchten- Das spat ein sehr erhebean Gefühl. Edith hatte sich acht Freundinnen eingeladen. Im vorigen Jahre waren ej freilich dreizehn sie-wesen aber da Dorn es wirklich auf eine mehr oder weniger nicht an, als mgn noch in der la saß. Da hatte man noch zu viele Auswahl unter den vielen Mädels, da wußte man noch nickt-i so qui zwischen treu und treulos ru unterscheiden Aber jetzt, nach der Koniirmativm als Sechzebnjöhriges, hatte man ent schieden mehr Blick für so etwas. Da suchte man sich unter den guten die be« ften Freundinnen aug, dsie erprobtesten ohne Falsch und Nein.... und das waren leider nur acht. Daß Muttchen wieder belegte Brot chen zurechtrnachen wollte zum Abend brot, war eigentlichsebr peinlich. Edith hatte damit gerechnet, diesmal in An betracht der Unting jungen Damen« mindestens einen Herinassalat auf der Abendtasel zu sehen. einen besseren Ausschnitt, zu zwei Mart das- Pfund, und Vsirsichbowle. . Etwas Neues war aber doch Gott sei Dank in das Programm des sech zehnten Geburtstaaes aus-genommen worden. Es würde als Z-wisct;engerich: vorn Kaiser zum Abendrot keinen Griespuddina mehr geben, wie sonst in jeden Jahr, teinen »Biknpamr)«, wie man »unter sich« dieses Gemisch von Milch und Gries und Hemden sast nannte, sondern einen regelrechten Creine. Creine tlana entschieden bes ser wie Puddina. So pikant, so fran giistsch man brauchte teine Sauce da zu, wie an den sonstigen Geburtstagen der Bauyparnn Und was die Haupt sache an diesem Crenie war: Mutti wollte zum erstenmal eine ganze, ries senarosze Mandel hineintbun Wer die ans seinen Teller bekam wer die aß, der wurde zuerst Braut, die war rie Begnadete, die Glücklichste unt-er allen Geburtstansaästen Und da sie alle zwischen fünfzehn. und siebtebn waren, sehnten sie sich leidenschaftlich nach dieser Mandel, nach diesem baldigen Verlobtsein. In weißen. hellt-lauen und roka - Kleidern saßen sie urn den Kasfetisch. Its sie Editbs Geschenke gebührend be: mindert hatten. Lotte Brand hatte natürlich wieder eine Tabelettdeeke gestickt, wie sie es W für die Geburtstaqe der Freun Ist-wen that nnd zwar sehr kindlich im Stielstich Annemarie Hamsen schenk tejirmner eine Kleinigkeit aus Leder ski! ihr Vater eine Ledersabrik hatte Mal war es zurn dritten Mal ein Inmnionnair. Drei Freundinnen Daten mit Bonbonnieren gekommen. Stett Freund ihre sah etwas kamt-o nirt aus-, und Edith erinnerte sich dunkel» diesen silbernen Halbmond schon einmal als Geschenk aus Gretes Geburtstaaötisch aesehen zu haben. Aber dasiir war der Inhalt wenig Iens neu, und Liqueurbohnen immer bsu nicht zu verachten. Der Varfürntasten von Hilde Groß- . mann hatte quch set-on einen Fettilects auf der hellen Seite des Zweit-. llndk das qelbe Band um den CTJZEJItorleni war durckang nicht ,:efck«äitkmäfzi;1« zuqebunden Den satte Bild glio auIT—· schon selber trat aeichentt fett-innen und es nur nachaefiillt iumWiedernerg - schenken. Man rrertte es schon Damms weil «Maiblume« auf den-. Karton:« deckel stand und Dai- Fldfckcken nach allem anderen, aber nicht nach ,,«"iai blume« roch. - Lene und Armes ssiichterg Mahnan - taasaeichente matten jedoch solche Nichtteileiten wieder aut Die scheut ten immer sehr nobel Die entzückend-e Brosche auS Silberfiliaran kostete sicher mehr als achtundoier iq Pfen-« nige, und die Blumenvafe irar minde stens im Martbnar getauft worden," so entzückend sah sie aus« l Muttchen war eigentlich sehr an ständig. Sie trank ihren Kaisee im hinterzimrner mit Kurt zusammen und störte die Juaend nicht Kurt der Neuniähriae war Zwar mütiend iibet diese »Gemein Heit io attiaer Möchens weqen« und bätte fiir ein Leben qern mit an der Festtasel geses sen, aber wozu sollte man io einen dummen Junan brauchen tönnen? Der störte doch nur, da störte ther haupit Jeder, ter nicht zwischen Hins sehn und siebzehn wen-. Man konnte jetzt weniastens so schen ungenirt reden. Und lachen, eben .. .. in die Luft gelten vor eine konnte man. Kam Mutti aber mal ins Zimmer, oder Kutt, gab es jedesmal einen merklichen Dömpfer sees die allgemeine Fröhlichkeit T: stand, die immer so qerne ; Im heirathen sprach, brach einmal M mitten am Sey ab, als Mutt Qu eine frische lstimme Kassee herein «· i Inst-. Und a lle Mädchen wurden II m Verlegenheit iiber die ,Wmliche Stille nach ei , enden Thema. · dem tiee met-es Mär-ver I-: Its-Mk M »Bist bringt die mie- fie, nnd mit - kein - see-senkt ma tt- equ und wim- is bit-ein« - versinkt« nnd Küsse kam Wti mit dem . s »Y- XIV « großen Verlobungsrnanbeh die in de: Speise war. und welche herrliche Vrpphezeiung diese Mandel mit sich brachte-. Wie wild stürzten da die Mädels an ihre Plätze. Die noch nicht aus gelooften Piänden wie Btofchem Ringe. Gürtel, Tascsentiieher und Arius-binden ftp-n hastig ihren Be sisetinnen osne jede Kußpflicht wieder zu, und eine Jede starrte wie txt-Wori sirt auf den wundervoll gerathenen Citronencteme. der die Verlobung5 mandel in sich bina. Die schlanken Mädchenbände, die das Löffelchen hielten. zitterten, man vergaß es Man-. daß es diesmal kein aewöhniicher »B.ibypamp« war wie sonst es war ein leidensdiaftlidreå Futtera, eine irampfhaite Erwartung auf das Erscheinen der Verlobuan mandeL Jeur ganz, ganz kleine Hoppchen wurden in den Mund geschakzern man hätte ja in die furchtbare Geiz-Ist inm men können, das Werthobjekt unbe mcrtt verschlucken zu können. »Die Mädchenqesichter wurden immer heißer und rötlien immer ängstlicher sah man aus die Teller der Anderen, ob da nicht vielleicht schon eine den aroßen Fund aernacht hatte. - Man konnte schließlich nicht mehr essen, und aß doch noch solange noch: etwas in der Riesenschiissel drin war. Man begann die Portionen mit dem Lösselchen zu zerwüJen und- zu zer-; stückeln man schluckte mit Todes-ver: s achtuna den süßen Creine, solange er« nur irgend kutschen wollte. I Es war merkwürdig still acworden unter der lustigen Schaar Die Schiis sel wurde aus-gehaßt man quälte sich mit den Resten herum... sa, wo war den nur die Mandel, wer hatte siei denn? Man blickte sich aeaenseitig miß trauisch an und Knrt der sich bei der allgemeinen Aufregung undesnertt ins das Festziknmer aeschlänaetr hatte, s stznd neugieria, teide Hände in dens Hosentasche daneben und arientr. s »Was is ’n los. triegt Ihr das . ugs nicht nile runter?« fragte er endlich. als er das anhalten-de, der zweifelte Kauen der Mädchen sah, «Seh!neckt doch sein« Mutter nat mir mein Theil schon dr·:ußen in der Küche eseaeten .. Mandeln sind da drinnen... so’nne Dinger....", und seine tleine. klebrige Jungenglsand hob sich und dezeichnete irgend einen Gegenstand der riesiae Dimensionen an sich aehadt haben mußte. CI wurde zuerst todteniiill nach diesen Warten. Dann aber stürzten sich gleichzeitig neun Mädel zwischen fünfzehn und siebzehn aus den Neun iälerinen und swarsen ilsn aus dem Festzimmer. Da toat also die Ver lobunasmandel hingerathen, ..... darum also hatte man hinunterge tviirgt, was nnr hinunter tonnte... . die Enttiiuschung war zu groß und zu snechtbar, um sie sofort snit dem Anstand zu verschmerzen wie es «sertiae junge Damen« eigentlich hät ten tlsun müssen. Nur Mutti lachte, nnd nich einer kleinen Viertelstunde lachten alle Mii dels mit Es aab sa Gott sei Dank noch mehr Geburtstaae in diesem Jahr mit Ver ldbnuasmandeln und das war desch noch ein Trost . . t Curopäische Thiere tu sum-steten « Wenn die Europäer ein serneg Land besiedeln, so nehmen sie stets, theils- mit, theils ohne Absicht, auch einige Thiere ihrer Heimath mit. Namentlich in Australien hat sich eine ganze ansehnliche europaische Thierwelt zusanimengesunden Was die Kaninchen in dem Erdtdeil der Südsee angerichtet haben, ist welt betannt: sie gehören dort zn den al lerschlimmstend Lands-nagen Meri tvürdig ist es in Australien dem Fuchs ergangen. Die englischen Jä ger wollten sich durchaus auch fern von der Heimatb mit Fuchsjagden vergnügen und ließen sich eine An zahl von Füchsen nach Australien kommen. Diese haben sich nun ihren Jägern derart überlegen gezeigt, daß sie jetzt in gewaltiger Zahl austreten Und einen sehr empfindlichen Tribut von den Schasbeerden erheben. — Reichlich ebenso unbeliebt bat sich die Katze gemacht, die verwildert ist, imz Hause kaum gelitten werden tann und sich vorzugsweise mit der Er mordung von Vögeln beschäftigt. Daß sie gelegentlich auch einem Ka -ninchen den Garaus macht, tann ihre »vielen Sünden nicht auswiegen. Arn ;allerschlimmsten steht es aber um die Matten, die sicher nicht zu den ab Esichtlich eingesührten Thieren gehören. iAußer dem Schaden, den sie sie den Behausnngen und aus den Feldern anrichten, haben sie sich auch in Au stralien als die Vermittler der Beu lenpest bewährt, und ohne sie wäre wahrscheinlich nicht ein einziger Pest sall dort vorgekommen Spuk, Fin sten und Deo-sein sind den pEuropäern nach Australien gefolgt und haben sich dort gleichfalls eine neue heimatb ge schossen. Man sagt ihnen nach, daß sie die schöne und werthvolle eisgebw rene Vogels-seit verdrängen. — Ism- , Den Cznm Erfinder): »Warum hat deu- der angettindigte Flu ver-such nicht Verhaltens Ihre Haschine VII-Ei Mc « est »k« . r « W Wi ) Das Feuerzeug einst und setzt So kauern uns heutzutage das ,»Feueranrnachen« durch die tleinen Zündhölzer gemacht wird, so unbe quetn und beschwerlich ist es in stü heren Zeiten gewesen. Jn Deutsch land bestand das Feuerzeug vom vierzehnten Jahrhundert ab in einem schuhlangem acht Zoll hohen und beei ten Holzztasten mit einem Deckel. in dem sich zwei Abtheilungen befanden; dic eine« um Stahl und Stein. die andere, um Hobelspälzne aufzuneh men. die nicht nur leicht den Funken sangen, sondern auch durch Anblasen schnell helles Feuer geben« ein Vor theil. den Schwamm und- Zunder nicht haben. In verschiedenen Thei len Deutschlands-·- wurden diese Feuer zeuge sehr bald recht geschmactvoll ausgestaltet: so entstand das thürin gische, schiesifche, böbmische usw Feuekzeug . Das ihiiringisaxe hatte zwei tupferne Teller mit aufgegange nem Rand und einer Handhabe. Jm unteren Teller lag der Leinwand-zun der, im oberen Stahl Stein und Schwefetfaden. Jm Laufe der Jahre kamen jedoch besondere Lurusseuer zeuge, aus so in der Mitte des acht zehnten Jahrhunderts eins, das die Form eines Flintenschlosses aufwies. Dieses enthielt einen Behälter siir Zunder und Schwefelfaden, die durch Abdrücken des Hahnes entzündet wur den. Anfangs des neunzehnten Jahr hunderts tarnen kleine. elegante Feuertöschchen in Gebrauch Diese waren entweder aus Leder oder aus Leinen hergestellt und mit schönen Stictereien versehen. Unten war der fehr sein gearbeitete, oft sogar ver; goldete Stahl eingenäht, während das Täschchen selbst den Zunder und Stein enthielt. Neben diesen Stahl- und Steinfeuerzeugen tamen auch bald an dere in Gebrauch So wurden schon im dreizehnten Jahrhundert Brenngliiser gebraucht, die aber erit im letzten Viertel des achtzehnten Jahrhunderts populärer werden tonnten, weil ihre Produktion sich da verbilligtr. Eine Verbesserung der Zündhötzet trat erst rnit der Berthotletschen Er findung im Jahre 1806 ein. Dieser entdeckte, dasz chlorsaureå Kali durch tonzentrirte Schwefelsäure zerfetzt wird und sich hierbei etwa vorhandene brennt-are Körper entzünden. Es wurden nun dünne, 2,5 Zoll lange Stäbchen aus trockenem Fichten- oder Tannenholz hergestellt und an der Spitze mit einer geringen Menge ei nes Gemisches aus chlorfaurem Kali und Schwefel oder anderen brennt-a ren Stoffen überzogen. Tauchte man ein solches Dölzchen in tonzentrirte Schwefelsäure, so entflammte es sich sofort beim herausziehen mit einerI kleinen Explosion. Daßdieses Feuer- j anziinden nicht immer sahrlos war-J liegt auf der Hand· - as Feuerzeug beherrschte trotz seiner Unbequemlich teit viele Jahre den Markt, bis es von den Phogphoefeuerzeugen ver drängt wurde. Die Phosphorfeuev zeuge, die zuerst im Jahre 1833 in Wien zum Verlauf tamen, bestanden im Wesentlichen aus chlorsaurem Kaki und PhosphoU Dika Streich- l hölzer waren so gefährlich, besondersi bei der Anfertigung und dem Trans port, daß sie in mehreren deutschenl Ländern verboten wurden Den schon im Jahre 1835 borge:( nommenen Verbesserungen folgten un zähtige andere bis man die Bünd- z holzer auf den heutigen hohen tech reischen Standpunkt brachte. j Betrachten wir in Nachttehendems unsere vollkommenen heutigen Feuer ; zeuge etwas näher, so sehen wir, das-H man zu deren Herstellung meistens-« Pappel:, Linden- oder Weidenholz be- ; nutzt. Nachdem die entrindetenl Banmstärnme aus großen Maschinen in die uns allen bekannten tleinen Hölzchen geschnitten worden sind, wandern diese in große Poliermaschi nen, in denen sie von allen Uneben. heiten befreit werden. Dann werden sie in die Putzmaschine gebracht und auf rüttelnden Sieben von Staub, Splittern und anderen Unreinigteiten befreit. Sind die hölzer für die Fabrika tion so weit hergerichtet, so werden sie in eine viereckigen Kasten, Schiff genannt, eingesetzt. Jn diesem ISchifL das als Vorratbsbebäk ter für die Maschine dient, werden die Hölzchen durch eine besondere Vor richtung sortirt und einzeln der Presse zugeführt. Sobald der Arbeiter den Fuß aus einen an der Maschine be findlichen Tritthebel seht, wird eine Reihe von hundert hölzchen vorge schoben, die er mit einem Brett be deckt. Das Schiff enthält eine ganze Anzahl solcher Reiher-, die sämmtlich den gleichen Abstand aufweisen. Jst der Rahmen ans diese Weise sorgfäl tig gestillt, so wandert er in den Schweslnngsrauw hier werden die Rahmen mit den hölz n in der Weise gegen eine ers-ist Blechvlatte gestellt, daß die Enden der Stäbchen, die mit der Hände-nasse versehen wer-« den sollen, auf eine um Anheften der Mqu gknstige T peratur erwärmt werden. Nachdem diessan so in MMW si- MMY W , e . ei Will Es esse W Wie Its-eff, s ·· - -- da ein zu lnrzes oder zu langes Tau kelien die Qualität ver Hölzchsen ielir beeinflussen, ja sogar auch unbrauch bar machen kann. Die auf diese Weise geschwefelten Hölzer werden dann in einen Raum gebracht, nrn hier in eine noch vickfiiifsigere Ziindknasse getaucht zu werden. Die hierzu er iorderliche Einrichtung besteht aus ei nem norizontalen Zylinder, der mit einem Drittel seines Durchmesser-s in die Zündniasse eintaucht und bei sei ner Notation eine Schicht Ziindmasse aufnimmt llnter Benutzung einer Preßwalze erfolgt dann die Träntung der Hölzer mit der Masse. Bei den ichwediichen Streichhölzern gleicht das Australien der Ziindmasse im Wesent ·lichen dem Vorgange bei der Schwe selung der gewöhnlichen Schwefelhöl zer, doch ist dabei eine viel größere Geichidlidxleit des Arbeiters erforder lich. Tieier breitet zunächst eine Zündtnasse nui einer Metallplatte gleichmäßig ani- und taucht seine Höl zer hinein. Da die Entzündungsge igbr sehr groß iit, muß er jegliche Vressima vermeiden. Auf eine Mil lion Hölzchen rechnet man etwa 8 Ka. Schwefel oder s bis 3.15 Fig. Stra rinsiinre oder Parassin. Die Sünd rnaise besteht aus einem Bindemittel sDertrim Senegcilgummi. Leim). das zu einem dünnen Sirup gelöst, mit dem Phosvhor bei etwa 50 Prozent innig verrieden und nach dem Erkal ten mit den übrigen Bestandtheilen gemischt wird. Um eine Million deutscher Ziindhölzer herzustellen, braucht man etwa Bild g Phosphor. An Steile des gefährlichen Phosphors wird auch das relativ ungesiihrliche Phogvhoriesaniiulsid oder Sudhovhit angewendet · Die schwediichen Ziindhölzer wer den nicht mit Schtvesel iiberzogen, sondern mit Parasiin getränti. Die Ziindrnasse der Köpfchen besteht aus einem sehr innigen Gemisch von 50 Prozent chlorsaurem Kali, 5 Prozent chromsaurem Kali. 5 Prozent Schwe fel. 10 bis 15 Prozent Leim oder Gurnmi. ESie enthält auch Glas-pul ver, Kreide und zum Farben Eisen orvd oder Nhodamin. Die Bünd slkjche besteht aus Schweselantimon, rothem Phoasshor und Leim. Die nach der vorher beschriebenen Me thode mit Zündnrasse versehenen ge wöhnlichen Zündhölzer werden mit tels tleiner Wagen in die hermetisch verschlossenen Trockentammern gefah ren. Bricht beim Trocknen gelegent lich Feuer aus« so läßt man den in der Trockenlamrner vorhandenen Bor rath einsach verbrennen. Aus den Troelenräumen gelangen »die Hölzchen,nach dem Sortierraurn, wo die Rahmen auseinandergenow men und die Hölzchen in eine Sor tiermaschine gelegt werden. Die mit Hölzern gefüllten verschiedenen Be hälter gelangen von hier aus in das Einschachtel - Atelier, wo die Streich holzschachteln entsprechend gesiillt werden. Zu diesem Zweck werden die gestillten Behälter hinter einer Glas wand ausgestellt, so dasz sie ständig von der Arbeiterin lontrollirt werden können. Durch eine fortgesetzte me chanische Erschiitterung gleiten die ein zelnen Stäbchen insolge ihres Eigen gewichts derart in einen talibrirten teanat, daß mit einem Male immer nur die jeweils gewünschte Menge hindurchtreten kann. Mittels eines Pedals regulirt eine Vorarbeiterin das herabgleiten der Hölzchen, wäh rend zwei weitere Arbeiterinnen die Schachteln schließen. Eine Santer nnd zwei Einlegemaichinen leisten an einem Tag etwa zwanzigtausend Schachteln. Die Crobcrung der Luft. »Heute erhielten wir den größten und tühnsten Beweis dafür, daß der »Mensch wirklich die Luft erobert hat«, Ho beginnt ein englischer Berichterstat ter die Schilderung des verwegenen prachtvollen Fluges, den Latham bei der Fliegerconcurrenz von Bladpool in stiirtnischem Wetter ausgeführt hat und der sich dem des Grasen de Lambert um den Eiffelthurm wür dig anschloß. Der Zweifel an der Flugmafchine, die ja doch auf stilles Wetter angewiesen sei und größere Wink-störten nicht überwinden könne, ist mit dem Bravourstiick Lathams zer stört. Bei einer Windstärte von rund 16 M-. in der Selunde begann der kühne Flieget in seiner Antoinette Maschine unerschrocten den Kampf mit der Windsbraut und blieb-·Sie ger. Die meisten Flugtechniter waren an dem Tage nicht am Statt erschie nen, da ein Flug bei so heftigem Sturme mehr als ein Wagnisz bedeu ten musztr. Die Flugsläche lag leer und verödet. Mit Erstaunen sah man, wie Mittags gegen 12 Uhr plötzlich und unerwartet am Flaggenmaste der weiße Wimpel bochging, der da an sündigte: «Flug wahrscheinlich«. Er regte Erwartung bemächtigte sich aller Gemüther. Was sollte das bedeuten? Wer will bei diesem Sturme fliege-II Man blieb nicht lange im Zweifel dort unten atn Schuppen holte man Latharnz Apparat aus derschiihenden halle« Ueber den Flugplai brachte man den Maratz dann sah man, wie Lethe-n cis-stieg- Wptlte er mir quer W W Y-; --.—j zum Schuppen zuriieksliegeni Das wäre ohne eine Wendung nicht gegan gen, und eine Wendung bei dem hef tigen Winde erschien allen eine Un möglichkeit Ader in .diesem Augen blick gedi ein zweites Signal in die Höhe; durch das Glas erkennt man Latharnd Namen, und mit Staunen liest man: er startet siir den Schnel ligkeitspreis der Daild Strich. Die übrigen Flugtechniler steh-en in kleinen Gruppen deieinander und sliistern; ihre Mienen find ernst und besorgt. Nur Latdam lächelt und ist froh. Dann giebt er das Zeichen zum Los lasssen. Sobald die Maschine frei wird, springt sie empor. Noch nie sah man einen solchen Starr Der vogel ähnliche Apparat wird heftig von ei ner Seite zur anderen geworfen. Bis-weilen packt ihn der Sturm von hinten und sucht ihn zur Erde zu drücken, die Schwanztheile werden emporgehoben, alle Windflächen sind Von der Gewalt des Sturmes gebo aen. Doch immer wieder arbeitet die kleine Maschine sich empor. Die Er regung der Zuschauer erreicht den Gipfelpunlk, als Latham ain ersten sIUkkyPllllkl Null clllk Wcllllullg Mk ;sucht. Weit arbeitet er sich erst hin-« zaus. ehe er langsam, strichtveise zur »Seite sich wendet. Unendlich langsam scheint es zu gehen, der Apparat steht in der Luft tvie sestgebannt: da end lich hat er die höhe, eine kurze, scharse Wendung und, den Sturmwind nun im Rücken, braust der Aeroplan mit schwindelerregender Schnelligkeit dem zweiten Zeichen entgegen. Athemlos haben die Zuschauer den-Vorgang verfolgt: nun klingt aus trockenen Kehlen ein heiteres Hurrm in dem noch die Angst des Publikums nach klingt. Am zweiten Wendezeichen wieder holt sich der stumpf mit dem Winde. Dann sieht man Latham einer unten stehenden Gruppe von Freunden zu tvinken. Die Schnelligkeit spottet je der Beschreibung: »15fi Kilometer«, meint kopfschüttelnd einer der Techni ker: es waren wohl nicht mehr als l20. aber immerhin eine-unerhörte Geschwindigkeit Die Kollegen ver folgen mit scharfen Blicken den Flug. Aus dem Publikum hört man eine Stimme rufen: »Herunter kommen!« Es ist ein italienischer Aviatiker. der vor Aufregung bebt. »Es ist grauen voll,'« ruit er, »ich zittere iiir sein Le ben.'« Aber Latham vollendet ruhig Runde um Runde. Der Wind wird stärker, die Maschine aber gräbt sich ihren Weg durch die Sturmwogen. Dann endlich sieht man ihn den Ap parat zum Boden lenken· Mit ruhi ger Leichtigkeit landet der Aerovlan, schnell und sicher entspringt Latham dem Gerüst. Er lächelt, jedes Ge siihl der überstandenen Gefahr scheint ihm zu schlen; er spricht nur von den Verdiensten des Jngenieurs, der diese wundervoll stabile Maschine gebaut hat. Die Leitung der Fliegerconcur renz aber hat dem kühnen Aviatiker einen besonderen Preis von 81500 Fu erkannk, »für den schönsten Flug des Meetings«. -. Die spielt-he starke Untetsettea. Unter den Gegenständen aus dem Besitz der Königin Marie Antoinette, die im Schlosse zu Versailleg ausbe roahrt werden, befindet sich auch eine werthvolle Spieluhr, die vielleicht seit dem Tode der Königin verstummt war· Jm Laufe der Jahre tvar das Spielwerkt schadhast geworden und der Rost hatte die feinsten Theile des Mechanik-muss zerstört. Man betrach tete die Uhr, aber niemand dachte da-’ »ran, sie wieder in Gang zu setzen.; IErst in der letzten Zeit veranlaßte derx sGras v. Beauchamp, daß die sranzöss istsche Regierung die Wiederherstellung Hdes Kunstwerles beschloß. und ein zNachsolger des Manne-· der einst dies tUhr gemacht hatte, wurde nunmehr mit ihrer Wiederherstellung beteaut.j Diese Arbeit ist nun ganz vorzüglich .gelungen, und in Anwesenheit des Illnterstaatsselretärg der schönen jKünste wurde die Uhr vor einigen Tagen zum erstenmal erprobt. Wie die Pariser Blätter berichten, konnten sich die Anwesenden einer gewissen Bewegung nicht erwehren, als si-: die alten Weisen wieder vunahmen, de nen einst die unglückliche Königin ge lauscht hatte, und die einfachen Lie der einer längst vergessenen Zeit, von Glurt und von Rameau, machten aus die Zudörer tiesen Eindruck· Din alt Spieluhr soll in dem der Köniain Marie Antoinette gewidmeten Zimnm des Schlosses von Versailles eine bleibende Stätte finden. sahst. Fräulein, das am Klavier ein« Lied einiibt): »Die Kinder des han«-ver walters machen wieder einen site ter lichen Lärm; schließen Sie die pen ster· Marie!« Dienstmädchen: »Aber, Fräulein, an Ihrer Stelle würde ich den Schrei hölsen nicht immer den Willen thun!« Zu hohe Mist-titsc heirathdvermittleu »Was, iider hunderttausend Kronen Schulden ha tmR Sude V s a. nn, err ordn, elze i ichs-. dass Sie m t einer ältesten Joch-Z tee verlieh nebst-n werden mittlenl« i , Praktisch --- « SIE ; »Warum angeln Sie den aanzen Tag? Das muß doch schrecklich lang weilig sein.« »Das stimmt; aber beim Fischen vergeht einein die Zeit so furchtbar langsam —- und da glaube ich. daß ich statt acht Tage vierzehn Tage im Urlaub gewesen bin." Noch ichliuirner. Richter: »Aus den Atten aelit ber vor. daß Sie schon einmal vor Ge richt standen, ioeil Zie Ibre Schwies cerinutter ichlecht behandelt hatten. Wut-sen Sie damals tiestrait?'· , Anaeilagtet: »Ja, — aber nicht vom Gericht!« Schweres Eilet-ist« Lxgusiraiit »Geitern tauste ich die Bittenichuiiel und beiite zerbrechen cie sie sel;on!«« Dienstmädchen: .,Vorziesterii zer brach ich einen Topf, der, wie Sie santscn,15 Fabre gehalten Lf-.:t, und das war Ihnen auch nicht text t. Jetzt weiß ich schon nicht :.nebr ivaH ich zerbrechen festli« Ist-tat Jsunaer Arzt: »Sie, lieber Minn. Sie must ich schon oft gesehen haben Sie sind italil ein Patient von mir?« Herr: »Nein. »Herr Doktor« ich bin Besitzer von der Piandleide!« Instit Reise: »Deine Dir doch, Tantcheih Paris-is Bruder. inel Mar, bat alle meine Verbindlichkeiten geregelt, ist das nicht nett!i« Taute: »So. bat er denn auch alle die armen Mädchen gebeiratlietet de nen Du die Ebe versprochen hasti« —-.·-...--. - Ein-klebt »Sie haben sich also gut eingelebt hier im Ort, Frau Amtoricht-r?« »O ja! Zuerst lonnt’ ich allerdings gar leinen Anschluß sinden, aber seht bin ich schon mit sämmtlichen Damen der Stadt verseindet!« Unter-sekun- des Gedicht-eines Richter irei einem Prozeßy »Du berbauer, sind Sie auch ganz Mikr, daß die Unterschrift aus dem Schrift stiick von Ihnen stammt?« Werd mirs doch merten, wenn ich a halb-e Stunde dran gemacht bab’?!" Gipfel der sanreeitbeit »Ist Dein Mann immer noch so zerstreut?« »Schrealich: neulich brachte er mir ocn der Jagd einen hecht mit und ge stern vom Angeln.einen Haseii!« tri- Gläubiger-. »Der Herr ist nicht zu sprechen.« ,.Waruiii?" »Er hat den Schnupsen!" »End!ich bat er ’mal was, und da muß man noch srob sein, wenn man's nicht lriegti« Nicht zu ver-lüften. ,.».. Mit Ihnen, gnädigee Fräu lein, möchte ich durchs Leben gekni« »Da IN. ba— Sie glauben wahr scheinlich, ich hätte eine Million? . . . . Wenn ich aber nun nur die hälite dabei« »Dann ging ich mit Ihnen bis ans Endo-der Welt. « »Ich habe aber leider gar nichts.« »,Run wissen Sie was, mein Frau lein —- dann machen wir eine Land » partief tros. »Ach, ich fürchte mich, vor so zahl teichem Publikum zu sin en.« »Formen Sie nur ruh an, liebes Fräulein, je länger Sie fing-m desto weniger wird das Publikum verdeu.«