WMUM L tm Der verschollcne Sohn Roman von M. Betzhold m-W"---— ——---- - III Wcsasssssssssssosss (26. FortfenungJ .Jst es denn nicht möglich, daß ich einige Worte mit ihm sprechen kannt« fragte er. »Es wäre ia doch nutzlos!« · .Das könnt Ihr nicht behaupten« Euer Mann wird vielleicht gerne das Geschäft übernehmen, und eine nicht unbedeutende Nebeneinnahme tann Euch doch nur erwünscht fein. Ich muß für den Posten einen Mann ha ben. dem ich volles Vertrauen schenken dann, er hat Gräber für mich in Em pfanq zu nehmen und wieder auszu zahlen, nnd die Stimmen sind mitten ter sehr sbedeutend.« Jn den stecke-reden Augen der alten Frau leuchtete es jäh auf, Hagen bat te die richtige Saite angeschlagen die Habsucht war geweckt. «Warten Sie einen Augenblick, ich werde sehen, wie mein Mann sich be findet«, fsaate see, indem sie auf eine Thüre zufchritt, »wenn man etwas vertdienen kann, nimmt mai-IS gerne mt .« Die Berathung im Nebenzimmer dauerte ziemlich lange, endlich wurde die Thüre wieder geöffnet und die Frau winkte ihm, näher zu treten. Das Zimmer, in dem der Beamte sich nun befand, enthielt nur ein Bett nnd einiae alte Stühle, ein zerbroche ner Spiegel und ein paar werth- nnd gefchmacktofe Litboqraphien zierten die fchmußiaen Wände. heß lag wirklich bis an den Hals Zugedeckt im Bett, auf einem Stuhle stand eine Waichfchiissel mit Wasser und das letztere zeigte eine rathe Färbung. Hagen brachte nach einigen Worten der Theilnahme die Rede auf feinen Holzhandel. et wiederholte dem Poli zeidiener Alles, was er schon der Frau Edesselben gesagt hatte, und Ließ schien nicht abgeneigt zu sein, den Posten an zunehmen. · Die Frau war natürlich zuaegen sie wollte, wie sie tehauptete, dariiber wachen, daß ibr Mann sich nicht auf rege, Und schon drang sie daraus, daß die Unterredung abgebrochen werde da sie selbst ja nun alles Uebrige mit dem Holzbändler verabreden könne, als der Doktor Bitter eintrat. hagen athmete aus, es hatte in sei-« net Absicht gelegen, bei dem Besuch des Arztes anwesend zu sein jetzt Ionnte er mit eigenen Augen die Ent wickelung der Dinge beobachten. Als Doktor Bitter in die Wohnung sdes kranken Polizeidienerä eintrat, ersah Hagen sofort aus einem Blicke, sden jener ihm zuwarf, daß er sowohl Tiber den Verdacht als auch ijber die wirkliche Stellung des angeblichen «holzt,ändlers unterrichtet sei. Die Frau Heß stand mit matt-sprü hend-en Augen vor dem Doktor, den sie giiihend haßte. »Was wollen Sie hier?« fragte sie. »Der herr Bürgermeister schickt wich«, erwiderte er ruhig« »die Ge sundheit eines Polizeidieners ist zu werthvoll, als daß sie der Kurmetbode einer Pfuscherin anvertraut werden dürfte.«« »Ich will teinen Arzt!« rief Heiz. »Auf-ig, ruhig«, saate der Doktor, sder das Weib bei Seite geschoben hat te und ietzt vor dem Krankenlager stand, »wenn Jsbr Euch trank meldet, deß, miißi Jer Euch eine ärztliche Untersuchung gefallen lassen. Also, wo fehlt’s?« Hesz mochte einsehen, das-, weiteres Protestiren ihm eher schaden als nutzen konnte. er ergab sich in das Unabänderliche, während seine Frau mit beträchtlichem Achseizucten dem perhaßten Doktor den Rücken wandte. »Erkaltung« erwiderte er mürrisch «U«;tsereiner lann auch einmal kranks werden —« »W- ß«, uiekte der Doktor und in1 Dem Tone; den er dabei anschlag, lag eine schneidende Ironie, »eS sind schon Nachtwächter am hellen Tage gestor Ieu, das Alles laan vorkommen Aker W glaube, Jbr habt Wundfieber, alle f mpiome sprechen dasiirx wo seid tarrlestim .Uat sind das nun wieder sur JWrdige Redensarten!« sagte die Hure mit scharfer Betonunge« Lille ob M ein Verwundeter Fie r halten« Mk MEDIUM - « »Nun, wie Ists-s- traqte Der Youoz ohne die Grobheit zu beachten »Glaubt Abs-, ich sehe das Blut in der Wasch Ichüssel nicht?« Das Weib lachte höcsnifch, in dem fett-leistenden Gesicht ihres Manne-: Ipiegelte sich namentofe Angst. »Blut?" erwiderte sie. »Wie schlau die betten sind! Nun ja, es ist Blut, sich felbst hat-: Nasenbtktten gehabt —« »Lüg’ Du und der Teufel!« tief der Doktor indem er mit einem energi schen Ruck die Bettdecke fortzog und auf ten verbundenen Arm des Ver mindeien zeigte. »Da haben wir ja sie Descheetung?« hegen war rasch zwischen die Thüre Und des vor Besiützung sprachlofe seid Wen. . « Die Ehebute sind ms Namen des Ists-O verha tet«, sagte er, indem er « Mik- Eåm ZUFZZUTTW , r g- ck diese Zum-Ränk- aus« « M ne 1 un ce UHZR feine sen nd dä. wie t das Weib Loth’ö, als es zur Salz iäule ward. »Was soll das?« fragte er aufbewa sen:. »Ich verlange, daß der Herr Bürgermeister hieher kommt, der kennt mich und tout-? bezeugen. daß ich nichts Böses verbrochen hobe.'· «Wollen Sie die Güte haben, den Herrn Bittgerrreistet zu rufen?«' wandte Hagen sich zu dem Doktor. »Der Herr Kreiseithter muß ebenfalls benachrichtiat werden« ..W:r?e Alles beforgen«, rief der Doktor hinauseilend »Und wer sind Sie denn, daß Sie sitt-.- das Alles herausnehmen dürfen?" fuhr das Weib auf. »Krimin-al-Beamter«, er iderte Ha gen ruhig. »Ihr habt drob nicht do ran gedacht, daß Eure Verbrechen ein mal »in den Tag kommen könnten?« »Und wes sollen wir verbrochen ha ben?" fragte Deß höhnisch. « »Ihr werdet nachher das gknze Sündenregiiter erfahren. Es hat Euch in der vorigen Nacht wol-l Miihe cetostet mit dem zerschosfenen Arm über des Gitter in Clemensruh hin über tu kommen?« »Den Clemensruh?« spottete Heft. »Hast Du’s gehört. Frau? Jch hab« gestern Abend einen verdächtigen Strolch verbastsen wollen, ich besiegen-« te ihm auf der Chaussee vor derStadt: wie ich den Kett aussordere, mir teine Papiere zu zeigen, holt er eine Pistole heraus, fchießt mich in' den Arm und täuft davon-« »So, fo«, sagte Hagen ietzt auch in spöttisch-ein Tone. »Wenn das wahr ist, hätten Sie doch nicht nöthig ge habt, die Wunde zu verheimlichen. Bleibt liegen, Heiz, es sollte mir leid thun, wenn ich einem Verwundeten die Handschellen anlegen müßte. Und Ihr, Frau, setzt Euch auf jenen Stuhl« bis die beeren tomrnen, Euer Recht soll Euch werden« darauf dürst sehr Euch verlassen.« Die Beiden wechselten einen ver stohlenen Blick mit einander, in ihm spiegelte sich deutlich die Zuversicht, ) daß man keinen Beweis ges-sen sie fin I den werde. ! Der Doktor lehrte jetzt in Begier tun der- Biirgermeists er- zurück und i der gLetztere erklärte dein Beamten mit ! leiser Stimme, er habe den im Städt ! cheu siationirten Gendartn in s Rath haus beordert. i Gleich daraus erschien auch derksiiccrv ter mit seinem Altuar, und jetzt he iichuldigte Hagen den Polizeidiener Heß, in der vorigen Nacht einen Ein sruch in Clemensruh versucht zu ha Ten. Hesz berichtete daraus seine angeb liche quegnung mit dem Strolch, der nach seiner Ausage den Schuß auf ihn abgeieuert haben sollte, und seine Frau bestätigte diese Erklärung »Na, wir werden uns davon ja überzeugen tönnen«, sagte der Doktor, während er die Decke zuriickseislug nnd den Verband abnahm, »die Wunde wird rnit Sicherheit erkennen lassen, oh die Kugel aus der Höh-: aelornmen ist oder —- Teuiel, wie sieht die Wun de aus! Das ist der Segen dieser Kräuterquacksalhereil Wenn Euer Mann den Arm verliert, Frau Hieß. dann hakt Jhr das aus dem Gewis sen! Uebrigens ist die Geschichte ganz unzweifelhaft«, fuhr er nach kurzer Untersuchung fort, »die Kugel ift von oben eingedrungen und hat den Kna chen zerschmettert Da helfen teine Lügen met-r, Hieß, die Beweiie stehen bomkensest!" »Und ich rathe Euch in Eure-n eige nen Interesse, die Wahrheit zu geste hen«, nahm der Richter das Wart, »der Verdacht, daß Ihr an den Ein hriichen hetheiligt seid, hat längst aus Euch geruht, fest ist er zur Gewißheit gewordenk »Und wer hat diesen Verdacht aus mich aeworseni« erwiderte Hesi trotzig »Ein Mann, der sich Kriminalheamter nennt und —« «Schweigt!« unterbrach der Bürger meister ihn, »Ihr habt seht nur noch die Fraaen zu beantworten, die an Euch gerichtet werden. Ich hahe an Eure Schuld nicht glauben wolle-, weil ich Euch siir einen braven, ehrli chen Mann hielt aber die Wunde hat mich überzeugt« und ich bereue fest. daß ich nicht sriiher schon die Unter suchung eiiileitete. « - »Und ich fraae noch einmal, wollt Ihr gestehen?« sagte der Richter. »Ich wüßte nicht. was ich gestehen sollte«, spaltete Heß. »Es würde hier anders aussehen, wenn ich all« das Gold und Silber gestohlen hätte, was meinst Du davon, Frau?« »Es ist zu lächerlich!« erwiderte das Weib achlelzuclend, aber so sehr sie sich auch bezwang, die innere Angst, die Haus ihren siechend-en Blicken leuchtete, lonnte sie nicht ganz verbergen. »Es wird Euch weniger lächerlich erscheinen, wenn ich Euch die Zeugen gegenübersirlle!« sagte Hagen. »Wir wissen jetzt auch, wer ten Förfter Brinkmann erschaffen hat«-« Deß blickte betroffen auf, er war auf diese furchtbare Anklage nicht vorbe eitet, aber trosdern gelang ej ihm, feinedgasung zu behaupten. ( ran Brinlmann will das ra· sei « m . Ko wfgkztaraännscharn weiß es besser«, erwiderte der Beamte nett gehobener Stimmr. , .Der!« ries Deß aussahrend »Wenn Sie sich ans die Aussagen dieses W nes stühen wollen, dann find Sie mit Ihrer Anklage von vorne herein ver loren. Hat er Ihnen nicht vorgelogen, ich sei der Thäter?« »Er hat Euch in jener Nacht ge sehen!" «Leuane ich das? Ich war in Cle mensruh als der Schuß stet, ich muß te hin, um zu erforschen, wer geschassen hatte, und nun will der Fährmann he canptem ich selbst habe diesen Schuß ans den Förster adgeseuert?" »Er behauptet noch mehr als dast« «Hol’ ihn der Teufel, der Kett iit ein hoshaster Lump, der mich stets mit seinem Haß versolqt hat. trotzdem mei ne Fran ihm Wohlthaten erzeigte. Weshalb hat er nicht gleich am ande ren Tage mich angetlagt?'« »Die Untersuchung wird das Wei tere ergrben«, nahm der Richter das Wort. »Es muß ausfallen, Hesz, dass nur in solchen Laäusern eingebrochen worden ist, in denen Eure Frau Zu: tritt hatte. Der erste Einhruch in Clemensruh geschah durch ein offenes Fenster, Eure Frau hatt-: kurz vorher angeordnet, daß dieses Fenster Tag. unk- Nacbt offen hteihen müsse, damit die angeblich feuchten Wände trocknenj könnten. Die Frau Majorin v. Bach. wurde keitohien, nachdem Eure Frau am Abend eurer atten Bewohnern dec Lsauses einen Schlaitrnni gegeben und gleichzeitig Maßregeln getroffen » harte, damit der Dieb unbemerkt sich ; in das Hans schleichen tonnte« und der Einbruch in der Villsa Niedel fand in einer Nacht statt, in der Eure Frau in dieser Van übernachtete.« »Diese Antlaaen sind gez-en Dich gerichtet Frau«, iaate Heis. Jetzt ver: theidiae Dich-! Ich hab« Dir ja immer pesaat Deine Aufopferung würde Dir nur Undan! einbringen, nun hast Du den Beweis-P »Und weshalb soll ich micls vertkeis diaen?" fragte das Weib in verächt lichem Tone. »Man soll mir vorher die Wahrheit der Antlaaze beweisen« »Diese Beweise werden bei der Hauosncksnna wohl aeiunken werden«, sagte der Beamte in zuversichtlichem Tone. »Die Frau wird uns tegleiten den Vszrwnndeten tann inzwifchen der Gendarrn bewachen." Der Lestere wartete tmon im Main kauie ans weitere Befehle, er wurde Jeruiem der Bürgermeister machte ihr-. iiir den Gefangen-In verantwortlic und die Herren beaannen nun rnit der anchinchuna derjenigen Räume, wel cke die Ehelcure beß bewohnten Dies war rascks nein-eben mansjnd leine Spur von ten getan-isten Gegen ständen, und das bosliaste, triumphi rende Lächeln, welches die swinnlen Lippen der Frau umzndte ließ den Beamten deutlich erkennen, daß sie ihn schon überlistet zu haben glaubte· »C'«:ben trir in den Keller«, sagte er nit einein scharfen, sorschenden Blick auf das eckige Gesicht der alten Frau. »daß wir in diesen Räumen nichts fin ren würden. bade ich voraus newnß2.«' »Sie werden auch dort nichts tin: den«, errriderte Frau Hefe höhnisch. tröstend sie die dunkle Irepre hinun terstieg: »die Herren macken sich ker gelslirlxe Miit-TO urn ehrliche Leute in Schmach nnd Schanre in bringen« ich greng Ihnen nicht reraessen." »Spart Eure Drohungen!" sagte der Richter barsch. Die Frau war vor einen: lleinen Gewölbe stehen aebliseken Hier ist nnser Fiscller«, versetzte sie. »Ich werde mir zuvor die anderen Röunie ansehen«. erwiderte der Beam te. ,.Wo iit der Raum, in dein die Kohlen anikewalsrt werden?" Es war zu dunkel, um die Gess tg züge der Frau beobachten in können, aber der heitere Ton ihrer Stisnrne tlanq verdächtig. als- sie erwiderte· der Kohlenoorrath iei augenblicklich sehr klein. »Führt mich bin, das Uebrige wird sich sinden«, sagte Hagen barsch, nnd einige Minuten später stand er in ei nein halbduntlen Gewislbe vor einem tleinen Koblenliausem der einen den vierten Theil des Ren-net stillte, wäh rend ein zweites Viertel zur Ausbe Erahrung des hoch nuigeschichteten Brennholzes diente. Ra, hier werden Sie doch das Sil kerqseichirr nicht suchen wollen 2« fragte der Richter leise. »Ich beabsichtige das allerdings« , entgegnete Hagen ruhig. Aber ich bitte Sie. «die große Men ge des Gestolslenen —« · »Kann hier ein hinreichend geräu miges Versteck gesunden habe-ich sagte den Beamte indem er eine Schau-ei ergriff und die Kohlen von der bis herigen Stelle sortschqsstr. Die Leute konnten ia hier thun und liessen, was sie wollten ohne eine Störung be fürchten zu müssen. nnd so lange sie irn Rathhause wohnen, wird Rie mnnd daran gedacht haben, hier eine Revision zu halten-« s— Ein dummer Lon vetenrte oen vie- F ernten der unverdrossen weiter arbei tete, daß feine Vermuthuncsen begrün det waren. »Sorgen Sie, daß uns das Weib nicht entwifcht!« rief er den Herren zu, die mit sehr getheilten Erwartungen hinter ihm standen, »wir Herden so gleich die Beweise haben. « Ein Fluch entfuhr den Lippen der Frau, die Zuversi-,cht mit der Hagen diese Behauptung ausgesprochen bat te, mußte sie ja erkennen lassen, daß die Katastrophe nahe war, es konnte für sie fett keinem Zweifel mehr un terliegen, daß der Beamte bereits eine Entdeckung gemacht hatte. Ach wußte ei isa«, fuhr sagen nach einer lurzen Paule fort, wähnend der schwarze Kohlensinub ihn immer dich ter umhüllte «hier ift eine Fallthiir. hören Sie, meine herren. das Werk zeug stößt auf hols, und unter veni holz befindet lich ein hohler Raum — .halt val« rief der Dotier, nnd mit einem ralchen Griff hielt er den Arm der alten Frau umklammern die eben Miene gemacht hatte, die Flucht zu ergreifen, «Jl;r enttommt irns ietzt nickt nicht« ,.Z’lch wollte nur Arbeiter holen, die dein Herrn helfen follten«, sagte das Weil-. nach Athem ringend-. »Und auf dem Wege nziiret Ihr ar blieben«, spottete der Dettton niiserr Altersr. wollen Sie nicht eben bin-auf sprincen und einige Arbeiter rufen?« Deinen feste feine Arbeit fort« er erhielt nach einiaen Minuten Unter ltiitzunm und als die leyten Kohlen trenneräumt waren. zeigte sich eine ge iebiett in den Boden einqelallene Falls thiire. die man Zier-· io lanne iibers baupt lein Verdackt qegen Deß vorlag. schwerlich pkluctt baden würde. Durch diese Falltbiire svrnna FU nen in einen ziemlich weiten nnd ikelir sorgfältig aestiistezi Raum hinunter-, das Erste aber. weis er dem vestiirrten Bürgermeister aus der inntlen Oeffss nuna herantreicktc war ein Paar eisiz lerne Handlchellen l »Das Weib muß qekesselt werden«, iaate er, »Die Beweise sind sie-fanden. Hat-en Sie keinen zweiten Gent-neinJ disvonikel?« « «Leider nein.« »Dann lassen Sie den Berwundeten durch einen Gerichtsdiener oder eine andere inverliiilicie Person bewachen uisd über-seien Sie dem Elend-arm das Weik.« Der Bürgermeister liigte lich ohne Widerrede den Ansrdnungen die der Beamte trat. und Hasen reichte ietzt die Schätze heraus-. die das Versteck barg. Nicht nur das oesatnntte entwendete Silberaeschirr. auch eine Mienfe ande rer Gearnstiinde ttknen zum Vorschein Ein in Wachs-nich aelxiilltes Packet Banknoten. ein Beutel, der mit Gold stücken, und zwei andere, die ntit Sil bermünzen gefüllt waren, aante Stücke Leinwand und Kleider-nagte fertige Leibwiische und seidene Tücher und zuletzt eine schwere, mit goldenen nnd stlleerrirn Schnittasachen gefüllte Kiste, deren Inhalt offenbar aus der vor vielen th n erfolgten Berattbung des Goldschtnieds herrührtr. »Ich kaise. · Sie krskroen nun nicht länger bezweifeln, das; die tFlteleute Deß sich aller jener Etnbriicke schtildia aemacht daren". sath der Beamte, als er das Versteck aeleert hatte »Und was die Ermordung des Försters Brinkknann betrifft, so habe ich Hier dieses alterthümliche Pistol gefunden, aus- de«n wahrscheinlich der Mord schuß aboefeuert worden ist. Man must die Alten aus iener Isteit noch einmal nachieoem vielleicht geben sie iiber das ti.rliber der Markt-Tasse ge naue Auskunft Und nun kommen Zie. tvir wollen selten. ob der Heß tniirte wird, trienn mir ihm die Be weise seiner Schuld vorleaen.« Hesz mußte wohl die seste lieber zeuauna beaen, daß via-J Versteck nicht entdeckt werden tönne. er empiina die turiickteltrenden Herren mit spötti schetn Liickskln Aber dieses Lächeln wich dem Ausdruck des Entsetzen-L als Haaen ji«-m die Wafe ocr die Augen hielt. . »Damit habt Alte den Förster er schoisen«. szqte oer Beamte. Deß blickte ihn stier an, er wußte fest. dass« seine Schätze entdeckt waren. »Wir ist meine Frau?« statt-: er. »Im Gefättanisr". antwortete der Nichter. »Wal« Jltr ietzt ein Geständ nist ableaen?«' Heft sckiittelte trotzin das Haupt und schiviea aus alle Francm das Protokoll knußte endlich Teichlossen werden« da das meer und nieste tuned-, mende Wundiieksxr die Fortsetzung des Ver-hört- nicht aestattete. hatten und der Doktor Bitter ver ließen aenteinickastltch das Ratt-haus, und ietzt tlteilte der Doktor seinem Be ttleiter Alles das mit, was Morie Felsan ibtn iilJer Bruno Winter und dessen Bedienungen zu ihrer Familie berichtet hatte. Der Beamte tote iiber diese Mit theilttnaen sehr erfreut. »Jetzt weiß ich nennst, utn auch ge aen diesen Burschen einschreiten zu Wagens saat er, Jobald ich den Deß zum Gestiin ist aelsracht habe, werde ich mich jener Sache widmen.« »Ich alaubg dann werten Sie sich beeilen mäisenl Die Wunde gestillt tnir nicht, das alte Weib bat durch seine elenden Quatkialbeveien von verriet-rein Alles verdorben, und der« M kann Gott danken, wenn er weiter nichts verliert als seinen Arm.« Ellen-ten Sie siir sein Lebens« »Wir wolleW abwarten«, sagte der ttor achseltttclend, dann trennten ch die Beiden, und eine Stunde spli ter sprach schon die ganze Stadt von nithei Inderetn strebe, als von der Vettsttitung der Ebeleute Hest und den Entedttunaem die itn Ratt-hause ne tnacht worden waren. « 253. Der Doktor Bruno Winter hatte sich der qetrofferssn Verabreduna gemäß nach feiner Rückkehr aus Cllraq in Köln einaefunvem und war biet auch von der Familie Riebel mit unverän better-Freundschaft aufgenommen wor Er als ubte allerdings zu bemerken, daß Cur enie tältet und zutäckhaliem der als früsset ge n ihn fei, abn- das hatte jedenfalls einen Grund Inein daß sie wußte. welche hoff-Inn en und Erwartungen et tende, zum-a et sich f l ia auch nur dann über solche Zurück-« baliunq beklagen konnte wenn er mit der jungen Dame allein befand. Daß inan sich In Prag über ihn und ieine Professur erkundigt hatte, das Marie Felsinn in seiner Nähe weilte und man ieden Tag die Rückkehr Ednards v.Steinth.-1 erwarten durfte das Alles blieb ihm ein Geheimnis » ielbfi die Eltern Euneniens wußten davon nichts. · . . Euaenie torkelwndikte seht einig mit Cliriede, die Beiden schmiedeten liliine, die nicht vor-zeitig verrathen werden durften, wenn man nicht den Doitor veranlassen wollte. die Flucht zu ergreifen. Und darin weiten Beide einig daß Brnno Winter »dem strafenden Arm der Getechtiqleit "t-.-rlieiert werden mußte. es lzaen ja niigende Schitldg beweise neaen ihn vor. Abs die Pläne der beiden jungen Damen waren io tomplieirL daß En aenie schließlich es doch iiie nötdiq et nchiete ihren Baker in dieselben einzu reiben nnd dies umsomehr-. als aera:; dein ihrem Haufe die Katastropke vor ; bereitet werden sollte. ! Papa Riedel kam in der Regel kurz vor Mittag aus der Fabrik rnriick. um in feinem Kabinet bei einein Glase Bier die Zeiten-lesen zu lesen. io M ichalt es auch deute. und eben wollte Ewenie ihm folan. als der Doktor Winter angemeldet wurde. Sie wollte mit ilnn heute nicht zus ianimen lotnmen. die Aufl-errung. in der sie sich befand, konnte sie wörtlicher-: tveile zu einer Aeufzeruna verleiten. dte in seiner Seele Arawolin weckte, des lalb verliesi sie das Wohnzimmer. uns sich in ilsr eigenes tunliches Stäbchen zurückzuziehen Der Dotter blieb. bis die Supve aufgetragen wurde. dann erst unpan er sich, und bei Tisch tvufzte Riedel nicht aenna von der Liebensiviirdiateit des interessanten Mannes zu erzählen « Guaenie betlieiliate sich an der Un terhaltuna nicht« sie entschuldigte ihre Einsilbiateit mit Kopfweh aber der wechselnde Ausdruck ihres Gesichte-Z ließ doch erlennen. daß sie dem Ge ivräck mit lebhaftem Interesse folgte. Als die Tafel aufgehoben tr-.1r, aina Riedel wieder in fein Ranchlalsinet und sobald auch die Mutter sich zur aewohnten Sieita ziiriickgezogen hatte, solate Enge-nie dem Vater. ver bei is rem Eintritt betroffen aufichsrtite. lffortieyung folgt-) Feuersnoth und Feuersschutz Mit berechtigtem Stolz gedenkt ver moderne Großstadtbewokzner beut vergangener Zeiten. Seine Sirt-kr lIeit auch Degen das verheerende Ele rnerrt ter- Feueri wird durch eine Reihe bauvolizeilicher Bestimmungen und durch gute Beruf-·- - Feuer wehren gewahrt· Das Bifd einer Feuersbrunst, wie es uns Schiller noch ir- der Glocke malt, erscheint heut prak tisch unmöglich Ganz fremd ist dem richtigen Großsladtbewohner der Zu-: stand der alten Römer, von denen Ze reta l·:richtet: »Ein1k,eil unirerffrucht sind unsere Häuser," und es wird une überliefert, wie die Einwohner bei dem geringsten Knistern aus lauter Angst und Verzweiflung iiber ein etwa aus brechendes Feuer sit- stiichteten. Solche Furcht könnte unbegreiflich erscheinen, rrenn man sich erinnert, dass das alte Rom der Kaiserzeit bereits ein ziemlich gut ausgebildeteg Feuer löschwesen besaß. Wenn trotzdem je der Brand beinahe ein Häuserviertel mer-erlegte wenn unter Nero die ganze Stadt niederbrennen konnte, so ist dies aus den absoluten Mangel feuervolii Zeiticher Vorschriften zurückzuführen Obwohl dac- alte Rom dicMiethetasee ne in der alterichlirnxnsten Form kann te und sechs-. siebenstöeiiae Bauten, in denen jeder Winkel vermiethet mar, die Regel bildeten. so wurde doch in lie derlichster Weise vornehmlich aus holz gebaut und auch mit Holz aedeat. Aber auch während des ganzen Mittelaltees hindurch und bis spät in die Neuzeit hinein wurde es nicht viel besser. Erst im fiel-zehnten Jahrhundert werden Feuerlöschordnungen allgemeiner, und gleichzeitig beginnt man einigermaßen massiv und seuersicher zu bauen. An Stelle der engen gewundenen Gäßchen, in denen sich die Menge bei jedem Brande sofort stauen mußte, treten breite Straßen, die nun auch endlich eine Pslasterung erhalten und nicht mehr durch fortgeworfenen Unratb un gangbar gemacht werden dürfen. Das Jahr 1690 bringt weiter die bedeuten de Erfindung van der heydes. Er zeigte, wie man aus tusamrnengeniihs ten Segeltuchbahnen Schliiuche herstel len tiinnr. Sie waren gewiß nicht schön und im trockenen Zustande sehe undicht, aber sie bildeten immerhin den Anfang einer Entwickluna, die bei den modernen, absolut dichten Gummb schliiuchen endet. Auch die Bildung von Berufsseueewehren setzte in Paris im Jahre 1705, in Hamburg im Jahre 1750 ein. und von der Mitte des neun zehnten Jahrhunderts an steigt dte Zahl dieser Wehr-n se r schnell Gleichzeitig erfahren die Zschmittel eine getraltige Verstärkung durch die Erfinduna der fahrbarenDampfsveihe, und schließlich wird bei deeartigenr Feuetsebuh auch eine Feuerveesicheeunq zu verhättnißmiißia niedrigen Prä miensiisen ganz allgemein. L Der Fortschritt ist unvertennbat,l aber von der Vollkommenheit sind wir noch we«t entfernt. Die Ziffern für die alljährlich tn den Vet. Staaten sich ergebenden Brandrekluste find to losiaL Es bettäsit der durchschnittliche Ver-Luft- füt die ittngften fünf Jahre OWW siiber eine Viertelmilliarde, M Millio ; nen Mars genau. Wert im Betrage »von 3731000 sind wä rend dieser lfiins Jahre täglich in Rauch und Feuer Taufgegangen Rund eine Million iBrände hat es in den jiingsten sehn FJahren in unserem Lande gegeben. x sen Jahre 1908 betragen die durch Brandan den Ver. Staaten angerich ttelea Verluste 8215.000. Der Schaden »durch Waldhrände ist dabei nicht ein Igeschlossem im Herbst dieses Jahres zhatte er sich viele Wochen lang täglich Hauf eine Million belaufen. Die durch iden Feuerdämon verursachten Ausga Tben steigern sich aber weit mehr, wenn Jman dazu rechnet, was seine Bekämp fung tostet. Da erscheinen noch file Erhaltung von Feuerwehr HELM -s-00, fiir Wasser zum Schutz gegen Feuer allein 829.000,000, siir priva ten Feuerschuy 818,000.000, Versiche ,rungsprämien über den Betrag der Verluste durch Feuer 8146,000.000, zusammen also fiir das Jahr 1908 8457.000.000. Die Verschwendung durch Feuer in den Ber- Staaten ist um so viel größer als die der größten sechs Länder Europas zusammenge nommen, wie die Kosten der Erhaltung der aesammten deutschenArmee für ein ganzes Jahr. Der durchschnittliche jährliche Verlust durch Feuer in den sechs wichtigen Ländern Europas he trug 33 Cents per Kopf der Bevölke rung. während er in den Ver. Staaten im Jahre 1908 TJML per Kopf betrug. Was die Belämpsuna des Brand iilsels hierzulande betrifft, so stößt n«an aus die ersten Anfänge des Feuer löschtrsesens bereits in der alten hol länderlolonie am hudson Dort hatte Peter Stunveiant taum mit seinem einzigen Fuß auf dem Boden von New Amsterdam Posto aefaszt, als er sur Ernennung von zwei Feuerlommissäs ren schritt. Sie hatten die Pflicht, den etwa 1(:(t0 Einwohnern in die Schorn ireine zu gucken. Waren sie nicht sau ber aefegt, so mußte eine Strafe er lmt werden« Das- tkield diente zur Anschafsuna vonLöfchaeräthen. Bereits im Jahre les-U waren 150 Ledereimer vorhanden, und im Jahre 1737 lonnte man an die Anfchassuna von zwei Feueripritzen mit Handpumpen den ten. Das entrinat uns heutzutage frei lich ein leichtes Lächeln, wenn man da ran denkt, wie im modernen New York und allen anderen amerikanische-i Etädten die Feuerwehr organisiert ist. Mit ihren Kommandeuretr Mann ichaften und vorzüglichen Apparaten lann sie tu der besten der Welt gerech net werden. öteaheutöene und Oel-ör-. Jn der Dietetic and Hygienic Ga aette bat Dr. Albert Barnes einen in teressanten Aufsatz iiler die Wirkung des Straßentiirms reriissentlicht, in dem er ausführt, daß die physiologi sche Wirkuna des Lisrms aus das Ge bör aenau der Blendung des Auges durch zu startes Licht entspreche. Die meisten Menschen aber. die davon be troisen sind, merken nicht, daß ihr Ge th aelitten hat. etenso wie man jah relana an Sebschrriicbe leiden kann, ohne daraus aufmerksam zu werden. Wer Z. B. imstande ist, Telephonges idräktte iu hören, hält in der Neaet sein Gehör siir durchaus gesund. Ro buste Personen leiden am wenigsten unter dem Straßenlärw nervöse, saktvächliche Menschen und solche, die an das Leben in der Stadt nicht ge wöhnt sind, können aber ernsthast ne ichädiat werden und das um so mehr, als-sie gewöhnlich garnicht erkennen, was der Grund ihrer Rousschmerzen und ihrer Mehörsstörungen ist. Wenn sie längere Zeit hindurch in der Stadt bei lsintiiusen beschäftigt sind, tritt ne ben dem Avvischmerz allgemeines lin behagen und arosie Reizbarteit ein, Zymvtome, die zuweilen erst nach Ta aen verschwinden. Die meisten Men schen« deren Hörnermögen durch den Strxrszerlärm aeschiidigt ist, hören auf einem Ohr besser als aus dem anderen: deswegen wird das besser hörende Ohr bevorzugt, und die schädigende Wir kung des Lärms verstärkt. Mittelbar wird auch dieStimme durch den Stra srenliirm geschädigt, denn die Sprache · wird durch das Geer tontrollirt. Ebenso wie man den völlig Tauben zu weilen an der Sprache erkennt, glaubt Dr. Barnez Sumptvme an der Stim me der Menschen bemerken zu können, deren Gehör unter dem Straßenliirm gelitten hat. Dr. Barneö schlägt vor, man solle das Ohr dadurch ent lasten. dass man die Augen beim hören zu Hilfe nimmt und wie die Taub stummen ieWorte von den Lippen des Sprechen n abkiest. Außer Schonung empfiehlt er das Anhören von Musik, die seiner Ansicht nach aus das Gehör so eririschend wirkt, wie das Sehen in die Ferne aui das Auge-« noch besser wirkt Aufenthalt in ganz stiller Um gebung, z. B. aus dem Lande. J , Den höusigen Unglückssällen bei den mexiianischen Stiergesechien nach scheinen diese Volksbelustigungen sasr so gefährlich zu sein wie das Fuß ballspiei bei uns Q O i Englands neuesies Schlachischisf, mii dessen Bau dieser Tage begonnen worden ist, soll Maschinen von 70,· s)00 Pserdeiräsien bekommen. Sein Vorgänger hat nur 45,000 Pferde kräfte. Jnnner größere Schlacht schisse. Und wozu? Zur Erhaltung des Weint-jeden So versicherte we nigstens die englischen Sinon-gönnen