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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Jan. 7, 1910)
Tfiskizze vonAnna Wohle-ihrig Bas war das für ein herrlicher Tag! Als die junge Frau die Thür des dumpfem half-dämmerigen Sehns zimmets öffnete, schlug ihr der Son nenschein blendend entgegen. Ein Fen ster im Speisezinnnet war geöffnet, nnd die Frühlingsluft strömte frisch send kein herein. Sie konnte nicht Engek den Frühstück-Frisch ordnen, sondern mußte fort, um so ein paar recht volle Athemziige einzufchlürfen, mußte den Kopf weit zum Fenster hinaus-stecken, um richtige, ordentliche, freie Luft zu spüren. Der Vimmel war ganzv uaroiau und wolkenlos. Ein frischer, milder Wind wehte und ließ die Zweige der frischbelaubten Linden gegenüber der Mauer sich leise wiegen. Die Men schen unten auf der Straße sahen ftöhlicher aus als gewöhnlich, so. recht, als wären sie in Feststimmung.; Nun ging die Thür abermals auf,« und bevor sie noch ganz wieder im Zimmer war, saß ihr Mann schon heim Frühstückstisch und musterte die Gerichte. Da waren Eier, geräucherte Zunge, Schinten und seines Zinsfu brot. Ein bedeutend reichhaltigeres Programm als gewöhnlich. Und über dies thronte da ein großer Strauß aus Flieder, Anemonen, Maiglöckchen und anderen Kindern des Frühlings Sie kam lächelnd und stolz heran, um sich an seiner Ueberraschung zu weiden. Und dann wurde sie getüszt. gestreichelt und gelobt. Ja, es mußte doch ein bißchen festlich sein heute an ihrem Hochzeitstag, dem drit ten in der Reihe. Es war eine gemiithliche, tleine Mahlzeit, unterbrochen von Küssen und Erinnerungen, wie es damals Dat Man tam in eine förmliche Jubel stimmung Und zuletzt zog er sie an sich und flüsterte: »Hörst Du, Gerda, weißt Du, was wir thun? Am Nach mittag gehe ich und nehme einen Wa gen, und dann fahren wir irgendwo hin, recht weit weg, so weit wie nur möglich, und essen ein hübsches, klei nes Ahendbrot Sag’, was hältst Du davon?« Sie fuhr vor Freude empor. Solch ein kleiner Festtag hatte ihr schon seit mehreren Wochen vorgeschwebt, aber da sie eine sparsame kleine hausmut ter war nnd wußte, daß man keine Uebetschiisse hatte, besann sie sich so .gleich. «Liebfter Alsred,' rief sie aus, »was fällt Dir ein? Das würde doch zu theuer für uns sein.« »Ach, Unsinn, wir haben uns ja im leßten Monat so gut wie kein Ber gniigen gegönnt. Und Du kannst es wahrhaftig gut brauchen, ein bißchen herauszukommen.« »Meinethalben sollst Du es nicht thun, Alfred Wir können ja so ein wenig spazieren gehen, da haben wir doch auch frische Luft?« »Ja, wie Du willst,« antwortete er etwas kalt. entfaltete die Zeitung und seßte sich zum Lesen zurecht. Und dann war von der Sache nicht mehr die Rebe. Aber Gerda konnte nicht umhin, weiter daran zu denken. Sie hatte doch geglaubt, daß er ein wenig be hatrlicher sein, daß ihm mehr daran liegen würde. den wichtigen Tag wür dig zu feiern, und sie fühlte sich ein W verleßt darüber, daß er so rasch aus der frohen Stimmung kom men konnte und dasitzen und seine alte Zeitung lesen. Sie erwartete, daß er aufs-hauen würde und sie noch einmal fragen, allein sie wartete vergebens. Or saß da, die Nase in der Zeitung, sit er gezwungen war, ins Kontor zu eiien ich«,.I.dieu, Gerda!« sagte er freund «Adieu!« Er bekam einen Kuß, aber der war nicht so warm wie die frühe ren. Als er zu Mittag heimtam, hatte sie sich jedoch in eine vergnügten - Laune hineingearbeitet· Es war ihr gelungen, sich selbst davon zu überzeu gen, daß er sie schon aus irgend eine Weise übertaschen müde. An den an deen Jaheeötagen hatten sie es ja so hübsch und lustig gehabt· Warum denn heute nicht? Er hatte sie doch noch ebenso lieb wie damals. Sie bewillkommnete ihn aufs herz lichstr. Und dann sprach sie davon, wie die Bäume ausschlügen und wie schön es aus dem Lande sein müßte, und wars die Frage aus, wie es im Thietgatten wohl aussähe. Aber end lich verstummte sie Alsted schien sich heute gar nicht für die Natur zu in teussieen Er lehrte unaufhörlich zu den alltäglichsten Gesprächsstossen, wie sautgeschiiste und Zeitungsneuiglei its-, zurück. Und dann stand man M Tisch aus und legte sich zu seinem Wschlsschen, ganz, als wenn ein gewöhnlicher Tag gewesen Ihr. Nicht das geringste Anzeichen TM einer Ueberraschung fw als W wieder ausgestanden I- Kä- TÆMFJ WILL-II " et n u un t W- kleinen Frau aus die - H Wange und theilte ihr mit, daß et’ sür eine Weile ausgehen wolle. ; Gerba sehte sich hin und begann mit fieberhastetn Eifer zu nähen» Wenn er einen gewöhnlichen Tags daraus machen wollte — auch gut!" Aber inzwischen dachte sie an gark mancherlei. Und so begann sie auch» auszurechnen, wie viel der Wagen unds das Abendessen eigentlich gekostet ha ben würden. Gewiß wäre es theuer gewesen, aber gar so schlimm war· es doch nicht. Warum hatte et sie( nicht noch einmal skaaen können! Esz war ihm eben nicht so sehr darum zni thun, einen so bedeutungsvollen Tags wie ihren Hochzeitstaa zu feiern.1 Rein, damit war es vorbei. » Und sie ließ die Arbeit sinken und warf sich aufs Sosa, roo sie liegen blieb und weinte und schluchztr. Klingelte es nichts-' . Ja. Sie sprang aus und trocknete sich dastia die Anaem Jemand kam herein. Ab. das war ja Iller der schon zurück kam. Und beschämt über ihre rothen Augen. bückte sie sich über ibre Näherei. um sich nichts anmerken zu lassen. Aber er nahm ihr die Ar beit fort, zog sie aufs Sosa und sing an zu fragen. War sie böse aus ihn? Nein. Wut sie also verstimmt? Nein. Doch ein bißchen. Pfui, solch ein nn artiaes tleines Mädchen, das dasaß und in der Einsamkeit schmollte! Aber jetzt mußte sie wieder froh wer den. Was sollte man sich nur aus denken. um sie in gute Laune zu brin aen? Wollte sie eine kleine Geschichte hören? Nein, dafür interessirte sie sich nicht. Ja, hören mußte sie sie aber aus jeden Fall. Es war einmal ein Kirmxpret un ten in Jmalarr wo man noch an dem auten alten Brauch festhielt, die Freundschaft zwischen dem Seelen: hirten unsd seinen Lämmlein durch kleine Geschenke der letzteren zu stär ten, wie i. B. durch einen kleinen Käse, einen Sack Mehl u. i. w. je nach Mitteln und Gelegenheit Eir« Tages wurde die Probstin in die Ke. e aerusen; da stand ein gko ßes, frisches Dirnlein von zwölf N;--sah ren die mit einem Schock Eier von ihrer Mutter lam. »Ach, das sind ja aanz prächtiae Eier«, sagte die Probstin. «Schönen Gruß und Dant! Sen dich jetzt nie der, Gretel, »du sollst eine Schale Kaiser halten« »Nein, danke schön«, saate Gretel. »Ach, Dummheiten,trinle nur! Er ist aut und warm.« »Nein, dante schön«, sagte Gretel. »Ach, du tannst’s schon zwingen. hast sa einen weiten Weg nach Haus« »Nein, danke schön«, saate Gretel. »Ja, mein liebes Kind, da kann ich dir nicht helfen«z sagte vie Probstin und begann die Eier in die Speise: tammer zu legen. Aber da hörte sie plötzlich ein Schluchten und wie sie sich umwendet, steht Gretel da und wischt sich mit dem Hanf-rücken die Thra nen ab. »Was in aller Welt tust du denn, Kind?« ries sie erschrocken aus. «Ach. Frau Probstin«, schluchzte Gretel. »Traae Sie’s mir noch ei’mal an! Die Mutter hat g’sagt, i diirst erst’s vierte Mal annehme« — Die Geschichte war zu Ende, aber Gerda schien nichts Spaßbastes darin zu finden. Sie saß schweigen: da und alättete die Falten ihrer Schürze Na«, sraate et, »soll ich dirs noch ei’mal antrage?« »Was meinst du?« sie sah lächelnd und unschliissia zu ihm aus Er stand auf schlana den Arm um sie und zog sie zum Fenster. »Sieh hinaus Gerda!« Sie sah hinaus, Dort unten aus der Straße wartete der alleritattliclkste und schönste Miethswaaen, den man sich nur wünschen konnte. ,.,Nun was sagst du?« :Du lieber, guter Fred trags mir noch ei mal ant« Und das that er, denn er war ein netter junger Mann, der seinen Hoch zeittag gerne festlich beging Wunder-arme in Schwarzenberg sausen-O Die Natur liebt den Wechsel; sie schafft nicht ein Ding dem andern völlig gleich Und gefällt sich oft in allerlei Absonderlichteiten, gerade wie die Schöpferischen unter den Men schenkindern auch. Besonders die Pflanzenwelt ist reich an extravagan ten, bizarren Formen, und wir haben unsern Lesern im Laufe der Zeit - ter dem Titel »Merlwiirdige Bäume« schon so manches seltsame Pflanzen gebilde in Wort und Bild vor Augen geführt. Auch die Schwarzenberger Wundertanne gehört in dies lebendige Raritiitenlabinett, und zwar als eine seiner feinsten Nummern. Nicht wie ein einzelner Baum, sondern wie ein ganzer Wald nimmt sie sich von fern aus mit dem Gewirr der abnorm star ken und langen Beste, die den etwa 6,50 Meter starken Stamm in wun derlicher Anordnung umgeben Viele von ihnen wachsen erst seitlich gerade aui und retten sich dann senkrecht nach oben, jeder selbst einen Baum von ganz ansehnliche-r Maßen darstellend. Einsild tnorriger Urwiichsigtett und Eigenart, die in sich verwachsene ver äsielte Tanne, die da mitten zwischen den schablonenmäßig gerade gerichteten WAÆMM steht. UeMit den III-n geben nnd auch s Der sei-ermessen der saurer-— Thterceben es irr-ere- steif-. Der größte Reiz lind in vielen Fäls len auch der wissenschaftliche Werth photographischer Wiedergaben beruht heute darin, dein menschlichen Auge Vorgänge und Bilder oorzuzaubern, die ihrn bisher zu schauen nicht per gönnt waren. Eine sehr danienswerthe Aufgabe hatte sich liirzlich der Ameri taner A. R. Dugniore gestellt rnit ei nem photographiichen Eroberungszug in die oftafrilanische Wildniß. Sie wurden gewissermaßen »auf dem An stand erlegt«. Der Photograph user fteelte sich Nachts mit einem bewaff neten Begleiter in der Nähe einer Wasserstelle oder eines ausgelegten Thierladavers und feste, sobald er das Herannahen der wilden Thiere be merkte, Bliylicht und Kamera in Thä tigleit. Natürlich wurden die Thiere durch die plösliche Lichterscheinung in höchste Aufregung versehi. Der Löwe trollte unter lautern Gebrüll ab, urn sich nach einiger Zeit wieder neugierig dem Ort dieses unerhörten Miralels zu nähern. ohne jedoch einen ernsten Angriff auf den gefürchteten Spuk zu wagen. Ein Bild voll nächtlichen Ge heimnifses ist die Antilopenfamilie,» die sich im Schuh der Dunkelheit be-» hutfarn zur Tränle schleicht. I Bei Tageslicht gelang es, der durch das hohe Tropengras ziehenden Büs selherde habhaft zu werden, sowie des phlegrnatischen Rhinozeros, das ganz gelassen der Kameraattacke itandzu: halten scheint. Auch die Flußuferde, die sich auf einer Banl des Tanaflus ses sonnen wollen, lassen sich in ihrem Wohlbehagen durch dir Thätigleit des Photographen wenig stören Miß trauisch dagegen funleln die Augen der gefleckten Huäne durch die Nacht. Ein wunderbares Bild bietet der Blick bras durchziehen in paradiesischer in die weile Ebene, Giraffen und Ze Ruhe die sonnendurchgliihten Steppen des schwarzen Erdtheileg. Hier steten-darunter- asn de Iüusretmtes Jahrhundert Der Frohnauer Hammer bei Anna berg in Sachsen eine tulturgeschicht liche Merkwürdigkeit des Erzgedirges, besteht vermuthlich seit dem fünfzehn ten Jahrhundert zunächst als Erz pochwert· Später, im siebzehnten Jahrhundert, entwickelte sich das Wert zum Eisenhammer. Hier wurde unter anderem eine Münze eingerich tet, in welcher der sogenannte »En gelsgroschen oder Schreaenherger« ge prägt wurde. Jn diesem Hammer hielt auch der Herzog Georg der Bär tige Rath über die Gründung der Stadt Annaberg Es tarnen drei Hammerartem Brust-, Stirn- und Schwanzhammer zur Verwendung Jeder Hammer bestand aus einem Kopf, der je nach Bedarf mit einem schmalen oder breiten Ende benutzt wurde und an einem Heim befestigt war; letzterer war wiederum durch Zapsen in ein Gerüst eingefügt und stand mit seinem Ende, dem Schwanz, vermittels einer starten Welle in Verbindung mit den als An trieb dienenden Wasserrödern Von der Arbeitssähigteit eines solchen hammers tann man sich eine Vor stellung machen, wenn wir hören, daß durch ihn 5000 Kiiogramm hundert mal in einer Minute aus einen Am boß niederschlagen tönnen. Auch die beiden riesigen Blasebälge und die al ten Schmelzherde sollen aus der Grün dungszeit des hammerg stammen. Zur Erhaltung dieses Hammers ist in Annaberg der Hammerbund gegrün det worden, als ihm vor Jahren die Gefahr drohte, abgebrochen zu werden. L Die viede erbaute Oareeisoutieqe in Verlier Noch ist die Schreckensnacht jener Feuersbrunst am lit. April des Jah res 1908 nicht vergessen, die die alte, von Friedrich Wilhelm dem Ersten er: baute Garnisonlirche in Asche legte. Ein eigenartiges Schicksal hatte auch das Gotteshaus, das vor dem jüngst zerstörten sich an dieser Stelle erhob, ereilt; es war das Opfer der Erdlo sion r’«ies benachbarten Pulverthurrng geworden. Nach der letzten Brand tatastrophe hatte der Kaiser sofort Befehl ertheilt, den Wiederaufbau der Garnisontirche underziiglich in An griff zu nehmen, und nach einer Frist von tautn 1.I,-k·« Jahren ist das neue Bauwerk vollendet worden« Die feier liche Einweihung fand vor einigen Wochen in Gegenwart des taiserlichen hauseö statt. Von den alten Deut wiirdigteiten, die die frühere Gomi sonlirche in ihren Mauern barg, war den Flammen nur wenig entrissen worden. Auch die Fahnen und Stan dorten, die Zeugen der von Friedrich dem Großen erfochtenen Siege gewe sen, waren ein 'Aan der Flammen geworden, und auch viele werthvolle Bilder und Stiche gingen verloren Die lehteren sollen nach den alte-is Stichen neu hergestellt werden, um dann wieder, wie ehemals, die Wände der Kirche zu schmücken. Das Bau werk selbst zeigt wenig Veränderun gen. Doch verfehlt auch die vornehme Schlichtheit und Einfachheit innen nnd sahen ihre Wirkung nicht. Die Otnamental und plasiischen Schmäh werke mußten fast fömmtlich «etneut werden und sind Schöpfungen des Berliner Bildhauets Otto Eichter. Der fes-II der stiefet Von der wetterwendischen Latinen haftigteit des von Dichtern und Di rektoren weidlich gefürchteten Theater teufels erzählt »Man Dimanche«« eine amiisante Anetdote. die sich in der Nähe von Montelimar auf dem Lande ereianete. Eine wandernde Schauspie lertruvve ab im Gemeindebaus den «Tour de esles«. Der Saal war gedrängt voll, alle Blöde ausvertaufi, die Schauspieler in bester Laune; in einer übermiithiaen Aufwalluna be schlossen die Mitwitendem der Auf t"lirun»a durch irgendein grotestes gmoromptu einen besonderen Reiz zu verleihen. Man hatte ein Paar alte verboaene Stiefel, die man nun wäh rend der Vorstellung fortwährend auf die Bühne schleppte und wieder davon « trug. Ein jeder, ver austrat, brachte in der hand die Stiefel, stellte sie gravitätisch auf den Boden-» Ein jeder, der abgina, nahm die Stiefel wieder mit. Das Publikum amiisirte sich königlich, immer wieder tlatschte man die Schauspieler hervor, und snit autem Recht vergaß das fröhliche Künstlervolt auch nicht die Stiefel« die ein edrlickses Verdienst um den Beifall hatten. Zwei Jahre anstreichen Eine neue Wandertruppe kommt durch das Städtchen und ladet ein Irur Vorstel lung von ,La Tour de Negles". Ader schon zu Beginn der Vor stellung qeht eine seltsame Unruhe dur ’s Publi kum. Sie steigert sich-, wrd immer aufgeregter. nun ertönt auch eine Stimme, die voller Empörunq stagt:; »Und die Stiefel?« Das Murmeln wird hier zum Zischen, Pfeiien, zum Standal, unter dem wiithenden Pfan chen des erregten Publikums miiisen schließlich die Schauspieler die Fort setzuna des Spieles aufgeben Wah rend die Künstler avitbisch und in trauriafter Laune dem Stationsges biiude zustredem beaeanen sie dem Bürgermeister, der sich hock- empor reelt und der erfolglosen Komödianten eneraisch den Standpunkt !larmacht. »Meine herren«, so teuinnt der Bür germeister zornaeröthet, seiner Rede Fluß. »wenn man teine Stiefel dat. so thut man besser, im eigenen Heim zu bleiben. anstatt ruf Gaftiviele zu zie hen und das Publikum einer tultioir: ten und aufgetliirten Stadt zu nas führen-« Eine des-tust Posieuseschtchtr. Element Bautel erzählt ins Pariser .J.statin«: »Man tennt die Geschichte von der grünangestrichirnen Bant und der Schildtvach:«, schreibt er: »Die frische ariine Farbe trocknet-, aber es stand noch zwanzig Jahre nachher ne-: ten der Bank immer eine Schildmache, die den Austrag hatte, die liafsanten zu oerscheuchen, damit sie sich nicht aus die neuaestrichene Bant setzten. Be t.innt ist auch die Geichite von dem Posten vor der Seini-EustackesKira)e. Als 1830 die Revolution ausbrach wurde ein Nationalqardist neben die Kirche gestellt, aus daß er die Damen der halle. die im Geruch des klimatis mua standen. streng überwache. Kar! K. fiel, dann Ludmig Philipp, dann die zweite Republit, dann dar- Kaiser reich, dann oie Kommune aber rer Posten von SaintEustate tourde erst im Jahre 1900 entfernt. Glückli cher-weise war eg nicht immer derselbe: der Nationalgardiit hatte sich nach nnd nach in einen repndtitanifchen Gardi sten verwandelt Und nun noch eine dritte Postenaeschichtr. Es ist die al lerneueste, denn sie ist noch nicht ganz erledigt, und es ist auch die .ilterdrol liaite Das Scheurerikestner-Dent mal im LuxembourasPart wurde vor längerer Zeit von rohen Burschen be schädigt. Da man befürchtete, daß Die Bilderstilrmer wiedertommen könn ten, besaslosz der Senat, das Dentmal von zwei Soldaten mit ausepslanztem Basenett bewachen zu lassen. Es wurde jedoch nur ein einzies Schilderhans ausestellt, so dast, wenn es regnete, ei ner der beiren Posten immer eine ganz aehörige Dusche bekam. Davon wur den die Mititörbehiirden in Kenntniß gesetzt, und nun Ob es Untersuchun gen, Eegenuntersuchungem Berichte und Orient-nicht« Resultat: der Se nat wurde aufgefordert, noch siir ein zweites Schilderhaus zu ioraen. Und es gab wieder Briese und Antwort schreiben und neue Untersuchungen, kurz eine aanee Papierhochsluth »Wenn es so ist«, sagten schließlich die Militärbelsörtem «wollen Irir eine der bei-den Schildtoachen zurückzieken.« Al io geschah es. An demselben Tage aber tam das zweite Schilderhausz nun ist aber tein Zweiter Posten mehr da. Vielleicht wird man iect beide Schil derhäuser entserneni Die Sache scheint aeringsüaia zu sein, aber man muß sich vor Augen halten, daß es bei uns im lieben Frankreich mit allem so ist« L— Anstatt-se Wiss-Ins Chef (Motgens in’s Geschäft kom menb): »Na, haben die Preiölisten noch keinen Erfolg gehabt, die wir ge stern verfchickt haben?« Kommis: »O ja —- diese Nacht ist das halbe Waarenlager ausgetäumt worden!« Ists der Osten alm- Zeit Frau Cdeten Mann ins Feld ziehen muß): »Dis- sag i’ Dit, davon-soc dkgswdu auf mein' Mann Obacht gt .« II«"T"«YU;21;»-isiis"k»2"tz."· ej M eine Ueberraschung. Juchhe-lieu »Herr Prinzipal, heute bin ich vierzig Jahre bei Jhnen im Geschöstl« Prinzipal: »Ich weiß, ich habe auch eine tleine Ueberraschung sür Sie! Hier nehmen Sie diese Weckubr. damit Sie von jetzt ab pünktlicher erschei nen!« thsaft Arzt: »Der Apotbeter«Mischer tlagt immer über Schlaslosigteit. Woher mag die nur tommen?" Besuchm »Ich tann mir’s denke-il« Arzt: »Was meinen Sie denn?« Besuchen »Na. der sinnt eben Tag und Nacht nach über ein Mittel gegen Schlaslosigleit!" stilistis. Juwelier: »Sie wünschen in den Ring also die Worte »Enin seiner lieben Olga" gravirt zu haben?" Gigerl: »Ganz recht, doch lassen Sle den Namen Olga nicht zu ties einschneiden!« Beet-it Frau A.: »Mit Gewohnheiten läßt sich schwer brechen." j Herr BJ »Ja, da haben Sie recht ! da ist z. B. Jhre Cousine, Fräulein Müller, die hat es sich seit zehn Jah ren zur Gewohnheit gemacht, 24 Jahres alt zu sein und kann sich das nicht ab gewöhnen« » Erkannt i Zechpreller: »Sie haben heute vieli zu thun, Kellner!« ! Kellnen »,O deshalb behalte ich Sie doch im Auge, verlassen Sie sich daraus!« stink. Leutnant: »Sagen Sie mal, herr Professor, haben Sie auch schon mal öh — Regenschirm stehen lassen?n Professor (irn Weitergehen): »Nein, aber einen neugierigen Menschenk« Itaevintt Junger Mann lschwiirmerisch): »Für Sie, mein Fräulein, würde ich bis an i Ende der Welt gehen!" Fräulein: »Bitte, thun Sie dast« Gute Inst-mit Ein Herr sragt im Restaurant telei phonisch an: »Ist herr so und so da?« Er erhält die proinpie Antwort: »Nein-" »Donnerwetter, lennen Sie denn den Herrn überhaupt?'· »Nein-« »,Na woher wissen Sie denn da, daß er nicht da ist?" »Na, es ist doch überhaupt keiner hier!« Seine Meinung. Papa lan Besuch gekommen): »Aber Ein-am was half ich hören müssen. Jch habe erfahren, daß Du fast den ganzen Tag in der Kneipe sitzest, und doch schriebst Du mit fast jedesmal, daß Du die Hanslick-seit liebesi!« Sohn: »Ja, Papa, konnte Dir doch nicht schreiben, dicWitthsbänSlickkeit.« Widersinns Mutter: »Dein Bräutigam hat doch während der ganzen Laut-partie un aufhörlickz in Dich hineingetedet. Wo von sprach et denn?« Tochter: »Daß ek mich unaussprech lich liebe.« Instituts Vater lzu der bejabrten Tochter nachdem diese zum dritten Mal das Lied spielt »Schier dreißig Jahre bist du alt«): »Um Gottejtvillem biire doch endlich aus mit Deinen . . . Jugendn innerungen!'« . Basis-. Er: »Also Du bist mir wirklich un treu geworden? Sieh' ’mal, in diesen Baum babe ich vor Jahresfrist unsere beiden Namen eingeschnitten!« Sie: »O, das macht nichts, mein neuer Bräutigam hat in seinem Na men dieselben Ansanggbuchstabem wie Du!'« Deshalb gerade. haujsram »Geniigt Jhnen das schon nicht mehr, alle drei Wochen ei nen Ausgehtag2 Sie haben ja gar tei nen Schatt« Dienstmädchen: «Eben; ich möchte mehr Gelegenheit haben, mir einen an ruscht-sicut« c Lein sehen-L i »Herr Redakteur, darf ich wieder ein paar lnrische Gedichte bringen?« «Bedaure sehr, seht kann ich acht Tage lang nichts brauchen --—- mei Papiertorb ist in der Reparatur!« Herr-nut. Aelterer Professor taus ein Braut paar toastend): »Verehrte Anwesende, ich habe den Bräutigam von Kindes beinen an getannt; ich sah ihn taufen und einsegnen. Ich bin auch fest Zeuge seines Glücke-; es sollte mich freuen, auch seinem Leichenbegiing nisse beiwohnen zu tönnrn —« Erster Gedanke. Professor: »Also die Herrschaft Dreier nannte man zu damaliger Zeit Triumvirat. Wie nennt man also eine Vereinigung von drei Männern?« Kandidat therausplatzend): »Einn Stat, Herr Prosessor.'« Entfchuldist Chef: »Wie kommen Sie dazu, un tese den Gefchöftsbkiet an die Dame mit Gruß und Kuß« zu schreiben, Meyet?" Commis: »Ich war heute gerade bee« besonders guter Laune!'« Vincent-wem Richter lzntn Angellagten, der eines kleinen Diebstahls besichtigt ift): »Sie haben durch Ihren Leichtsinn Jhee ganze Zulunft aufs Spiel gesetzt!" Angellagtet (ettchrectt): »Wie! Jch wetd’ doch nicht lebenslänglich leie gen?«' Watte wider-Wurst Ek: »Aber -—- liebes Kind, wo soll das noch hin? Da sind ja schon wieder Nechnungen!« Sie: »Na, was ist denn darauf Erst habe ich Deine Schulden bezah len müssen, jevt lanntt Du für meine aufkommen« Fein heraussehen-m Fräulein: »Sie sind ja ein netter Held. Mit schwärmen Sie neulich vor, daß Sie mich zum Aufessen lieb haben, und meiner Freundin gegenüber haben Sie gestern geäußert« daß ich Jhnen ganz Wurst bin.« herr: »Das stimmt, liebes Fräu lein, Wurst esse ich für mein Leben gern-« Essi-»Jifi."f f w ' s"’ W" Am (in der Kneire zum Patienten): Na, na, schon wieder beim Pius Patient: hett Doktor hatten mir doch einige Glas erlaubt! Arzt: Jn, vptgestern ausnathsw eise, weil Sie Geburtstag hatten. Patient: Stit vorgesiern site Ich auch noch hier!