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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Dec. 31, 1909)
P s Mr schreib-h ums 4 Tinte Innkstkngki. O No. 495. Well, der Philipp, was mein Hoshand is, is mit den Wedes weiser aus die Jagd gange for Näh bits zu schuhte Jch sann Jhne gar nit sage wie sroh daß ich sin, daß der Wedesweiler so en Jnsluenz iwwer den Phil gehabt hat. Wenn er nit so e gewaltsames Mittel gejuhst hätt, dann wiir der Philipp schuhr genug trehsig gange un so wiir ich. Well, von die Zeit wo die Mennsohts fort sin, hen ich schon mehr wie suszig mal bei die Wedesweilern gestappt. Sehn Se. mer hat sich doch immer aller hand zu sage, un ganz espeschellie, wenn mer so verlasse is wie mir zwei. Die Wedesweilern is ja immer noch besser ab wie mich, bttahs dere ihr Mann, der is wenigstens viehsich un geistig gesund awwee mein alter Esel, do· weiß ich noch nit was die Msiitter mit ihn is un was es sor Kohnsetwem ges hawwe werd. Jch hen den Medu weiler instendigst gebitt, daß er mich wenigstens einmal am Dag en Nie-i port iwwer den Philipp schicke sollt( un er hat es mich auch hoch und deier geprammißt. Wie es mit so Pram- ! misses is, das weisz mer ja. Sobald» eim die Mennsohks aus die Auge sin« dann is alles vergesse un dann dentel se nur noch an sich selbst. Wie es war sin drei Däg gepähst un ich hen immer noch tein Lebenszeiche von den Phil un von den Wedesweiler gehabt. Jch sin in die größte Eckseiternent zu die Wedesweilern gange un wie se mich gesehn hat, da hat se mit den ganze Gesicht gelacht. Wedesweilern hen ich gesagt, wenn du fühle dehst wie ich fühle, dann dehts du nit lache; ich siihle ais wenn ich mich hinse e un en Krei nemme sollt. »Ach, hat ie We desweilern gesagt, mach doch tein Fuhl aus dich. was duhst du dich sor den alte Schoofstovp abhärme un wurrie; der dentt auch nit an dich, der th e gute Zeit un das is all wo er sor kehr duht.« Jch hen jetzt gedenkt, daß se von ihren alte Mann Wort gehabt hat, awwer das war nit der Käs. Well, da hen ich schushr genug gest.1rt zu buhle. Unner die Hirtumstenzes weiß die Wedesweilern immer vag mich helse dubt, nämlich e Kimmelche Se hat ein herbei geholt un schuhr ge nug hat es mich auch e ganze Lgtt gut gethan. Mei Nörss sin widder stettier geworde un das is ja alles was nö thig war So hen ich denn auch schnell tvidder meine Gegenwärtigteit des Geistes oesunne un da hen ich widder sennsibbel tahie tonne Die Wedes weilern hat gesagt: »Luckehicr, Lizzie, hats e gesagt, es is nämlich den Weg wenn ebbes rong mit die zwei Kunne wär, dann hätte mer schon von se ge hört; solang mer awwer nicks von se höre, is das e gutes Sein, daß se abl recht sin. Es liegt mich so ebbes in meine Bohns als ob mer heut noch von se höre dehte.« Let us hohp, hen ich gesagt un hen mich ganz in Ge dante noch e Kimmelche eingeschentt. Das hat mich arig gut siihle mache un wie ichg tad in den beste Juhmer von die Welt hen heimgehn wolle, da is der Mehlmann die Dicht erei komme un hat sor mich un sor die Wedeswei ler en Schreiwebries gehabt. Do hen ich mich oss Kohrö gleich widder hin gesetzt un hen gelese was der Weins weiler zu sage gehabt hat Er hat ganz tot-s geschriwwe, daß der Phil sehr schön iuivruhse deht un er deht denke, daß wenn ie windet heim rom me behie, er en differentet Mann wär. Er hätt ofi Hohes e ganze Latt Tru bel gehabt bis er ihn iwwee seine tren sige Nohichens enaus kriegt hält, aw tvek for en Freind deht er einiges-l Opfer bringe un et wär jetzt auch lat-’ tisfeit, daß er luckziede deht un mich widdet en aeiunde Mann heim bringe deht. Der Philiva hält schon femme zehn Räbbits un en III-mer und zwei Terlies geschosse; se vehte awever noch alle lewe un es wär auch geniiqende Kahs da lot zu eckipeckte, daß se all am Lewe dehte bleiwr. Den Weg hat er noch lot e acnze Weil gescheilowe un ich muß sage, daß ich widder aria gut gefühlt ben. Jch hen wie mer auf keitsch sage duht widder neue Hohn gehabt un um meine innerlte freudige Gefühle Ausdruck zu verleihe un so tmasce mich for nll die gute Botschaft erkenntlich zu zeige hen ich gesagt« «Wedesweilern, hen ich gesagt, ietzt netnme mir zwei noch e Ktmmelche, amvee Den bezahl tcht Un da kannst du lage, was du willst.« Die Wedes-l weitern hat auch nit das geringste zu fide gehabt, se hat blos gesagt: »Ahl recht. mer nennne ein an dich, awlvee nur unnec die Kobndtichem daß met dann noch etn an mich nennne dubn.« «Wedeöweilern, hen ich gesagt, wenn ich ietzt noch ein Kimmel in meik Jnseit hen, dann hen ich so ebaut al les, was ich stende kann, un dann« zreh ich wie mer aus deitich sage duht,, die Lein. Du tönnft mich sins hun-; nert Dahler bezahl un ich deht no tezn Drapp mehr drinte; o no. i will doch lein Dahl aus mich mache.'» Well die Wedessweilern hat auch nicks. mehr gesagt: mer hen dann mein Triets erausgenomme un dann sin ich heim-, geschotve, un ich hen so häppig gefühlt wie alles. Jetzt hen ich auch unner stehn könne« wie es kommt, daß die Mennfoth so oft hiippig fühle, wenn se heim komme. Ich hen die Kids noch denselwe Dag ausgenomme un hen se den Picklcherfchoh sehn lasse un wie das gewese is, daö oerzähl ich Jhne das nächste mal; es is bei den We , das erschte mal gewese Qan ich ZU ebbes gesehn heu. Nach den Schoh hen ich le noch e Sohde laust un dann sin mer heim. Wie mer heim sin komme, is mei gute Stimmung ob de Spauts gewese. Ich hen mich geärgert, daß ich so fuhlisch gewefe sin, un weil der Phil nir da war, wo ich als Blitzab leitet hätt juhse könne« hen ich drei von die Kids an scheneral Prinzippels ganz fchrecklich verhammatscht —- am nächste Morgen hen ich e Hettehl ge habt — o sotsch e hettehtl Ich wun ner, ob da der Pictscherschoh dafor zu blehme is. Mit beste Riegardss Yours Lizzie Hanfftengei. Der kluge Sohn. Lehrer: »Sag’ mal, Dein Aufsatz hier kommt mir verdächtig gut vor Miiller; den hat Dir wohl Dein Va ter gemacht?«« Müller: »Ja, aber ich hab’n ’o bißchen dabei geholfen!« Die gute Seele. «Bedauere, aber wie aus dem Testa ment zu ersehen ist, hat Sie Jhre verstorbene Frau mit gar nichts be s dacht!« »Die gute Seele! Auf jede Art sucht sie mir den Schmerz um ihren Tod zu verringern!'« Gefahr in setzte-. Nachbar: »Was ist denn los; Sie sind ja ganz aus dem Häuschen-" »Den Klavierschliissel such’ ich, gleich tommt musikalischer Besuch!« Nachbar: »Das Klavier steht ja offen?« »Na eben; ich will’s abschließen!« Bist-att. Dichterling tzurn Freundey »Denle Dir nur, das Gedicht welches ich! meiner Geliebten schicken wollte, habej ich aus Versehen einer Redattion ge sandt!« Freund: »Tröste Dich nur« von de kriegst Dsu es ja pronipt zurückt« « Ein Vorzug »Ich habe entsenliche Kopfschmerzen und weiß nicht, wovonf »Siehst Du, warum bist du gestern Abend nicht mit in die Kneipe gelom-«J men!« l »Du meinst, in diesem Falle hätte; ich teine Kopfschmerzen?« s »Das nicht, aber Du wüßtest doch; wenigstens, wovon?!« Kleine Beweis-seltens. I Madame: »Wie ists, haben Sie: dem Jungen das Fieber gemessen-P ; Dienstmädchen: » —scho«n Wet » ter gibt si« »Wie soll ich das verstehen? Ach du lieber Gott, jetzt seh ichs ja: s da bat die Gans, anstatt mit dems Thermometer, mit dem —- Baroineter gemessen!« Beweises Gendarm: »Was suchieln Sie denn da fortwährend mit den Armen in der Lust herum und auasseln den Himmel an? Wer sind Siest« »Ich bin Poet « »Da —- das lann Jeder sagen! Zei aen Sie erst einmal Jbre Papiere!« " Die gute Zisnrrr. A Ede: hast du denn noch so’n feines Kraut übrig? IW Lade (eine Hand voll Stummel aus der Tasche ne mend): Das kann ich doch nicht wisse —- —. W Bei Mars - la - Tom. i Aus den un edructten Aufzeichnun aen des sranzößschen Marscholls Cad tobert theilt Germain Bapft in dbx Deutschen Revue die aussahktichk Schilderung einer Schlachtepisode mit, die die berühmten Reitattaclen der französischen Gardetiirassire und der oraunschweigischen und weftfiilifchen Dusaren in den Kämper von Bron oille - Mars - la - Tour zum Gegen stand hat. General rossard, der mit dem zweiten Korps eit vielen Stun den im dichtesten Treffen gestanden, fühlte nach der Mittagsstunde, daß seine erschöpften Soldaten nicht mehr tandhalten könnten, und stellte Mar schall Bazaine dringlich vor, daß er Kavallerie brauche. Die zwei verfügba ren Regimenter waren das 3. Lancier regiment und die Gardetiirassiere. Der Divisionsgeneral Desvaux wollte aber .rotz des Drängens von Frossard nicht ingreifeu, sondern wartete auf »einen oestimmten Befehl« von Vazaine, der sich wie gewöhnlich gleichgültig zeigte und that, als ob ihm die ganze Sache nichts angehe. Die Gefahr schien zu wachsen, und General Frosfard, der immer erregtet wurde, verlangte mit sich fteigerndem Nachdruck die Gurt-e tiirassiere. General Des-dann der im mer frostiger wurde, öffnet den Mund nicht mehr, und Marfchall Bazaine blieb fortwährend gleichgültig, ohne irgendeine Entscheidung zu treffen, und den Dingen ihren Lauf lassend. Schließlich wurde der Angriff des B. Lancierregiments veranlaßt, aber ohne daß man das Terrain ertundete und die Attacke durch Artillerie unterstiitztr. Nach einem wilden Ritt mußten die Reiter im wirren Gedränge wieder zu rück, um nicht in das Schußfeld der ei genen Artillerie zu gerathen. Auf den weißen und grauen Pferden leuchteten die rothen Blutflecken u. dieser zurück fluthende Menschenstrom in feinem aufgelösten Zustand bot mit den hellen, purpurbesptengten Farben einen selt samen Anblick. Als die Laneiers losritten, hatteBa zaine gesagt: »Ja, es muß ein Regi ment geopfert werden« Nun wurden auch die Gardekiirassiere oorgeschictt. Die herrlichen Rappen mit ihren weiß besehtenScktabrarkem auf denen die prächtigen Reiter mit Helmen und Küratsen von blinkendem Stahl, in dunkelblauen Waffenröcten mit teuer rothenAufschliigen saßen, machten einen unvergeßlichen Eindruck. Ohne beson dere Weisung, aus Instinkt, in einer unüberlegten, aber spontanen und unwiderstehlichen Regung ritten sie in drei Staffeln an: die erste wurde in einem Graben aufgehalten und die zweite von der preußischen Jnfanterie derart mit eFeuer überschüttet, daß alle Offiziere und drei Viertel der Rims siere getödtet nnd verwundet wurden. Die Reiter konnten dieJnfanterie nicht durchbrechen, deren Feuer aus nächster Nähe kam; die Pferde ließen sich nicht dazu zwingen, diese schreckliche Feuer mauer einznrennenz sie hatten Angst vor dem Lärm, dem Rauch und dem Aufblitzen der Schüsse; sie bäumten sich, machten kurz Kehrt und rannten auf und davon, so viel auch die Reiter sie spornten und antrieben »Meine Eindrücke während dieses Rittes zu schildern, wäre unmöglich« erzählt ei ner der Theilnehmer. »Nie werde ich das alles vergessen: das unaufhör liche Pseifen der Kugeln, dag wie da Gesumm eines Bienenstocke-Z um mich her zu hören war, den bleclkernen Ton, mit dem sie aufschlagen, wenn sie die Oelme und Rürasse trafen, die Seiten spriinae und Sätze, mit denen meine Stute ülxer die gefallenen Pferde hin weasprang oder ihnen auzmieh endlich iene Jnfanterielinien und jene preußi schen Batterien, die uns mit ihrem Feuer mitten in einer Rauch- nnd Staubwolke überschütteten Plötzlich wurde ich durch die unwiderstehliche Bewegung einer Masse von Pferden ungestüm nach rechts geworfen, auf die Straße mit fortgerissen und inmitten eines riesigen Trupp-s von Kürasfieren bis Rezonville zurückgesijhrt.« Die Hälfte der Reiter war gefallen oder verwundet: von denen, die übriggeblie ben waren, war ein Viertel ohne Pfer de. Pferde ohne Reiter kamen zurück: Riefenaestalten in ihren Küralfen und Reiterftiefeln führten ihre Thiere zu Fuß. Als diesersprengten nothdiirftig gesammelt waren und Appell aehalten wurde, antworteten von 40 Offizieren 12 und von 600 Küraffieren 180. Un ter denen, die sich später noch dazu fanden, war ein Leutnant, der von sei nem Pferde gestiegen war, sich in eine Blutlache gelegt und so wie ein Metz ger zugerichtet hatte; er erzählte prah lend, dasr er sich in dem Blute der von ihm getödteten Preußen gebadet habe: aber er war gesehn worden und man kannte ihn. Baznine war unterdessen berbeigerit ten und beobachtete den Rückzug der Lancierg und Kürafsiere. Da plötzlich rief ein Offizier: »Die Ulnnen . . . . . Blant siebent« Und in demselben Au genblick tauchten vorn und in der Flanle feindliche Husaren auf: es wa ren preußische Husaren und Illanen, die einen in schwarzen Uniforcnen mit elten Treffen, die anderen mit weißen greifen, wie französische Gardechas sum-, mit schwarz und weiß bewimpel ten Lanzen. Jn einem wirren Gedrän ge geriethen die französischen Stab-sof ,iziete unter die Preußen; alles wirbel te durcheinander und vermischte sich. Deut che und Franzosen, Husaren, Cha eurs, Offiziere vom Generalstabe, alle waren durcheinander gemengt und Fchossen erhitzt aus nächster Nähe mit ihren Pistolen aufeinander oder hieben — mi! ihren Säbeln aufeinander los, als zwei Esiadronen vom B. Landesr regunenh du auf der Landstraße zu riickiamen, netadeswegs auf das Ge menge stießen· Ihre Pferde, vom Kampf und vom Lärm erregt, wurden scheu und vermehrten nun noch den Wirrwarr, in den Marschall Bazaine und seine Ossiziere noch immer einge schlossen waren. Mitten in dem Rauch und Staub, unter den Revolverschüs sen, die die Kämpfenden Auge in Auge miteinander wechseiten, ritt Marschall Bazaine phlegmatisch und unbeküm mert in dem Getümmel einher, ohne den Versuch zu machen, dem Strom der Deutschen zu entkommen, die ihn tödten konnten, ohne zu wissen, wer er war, oder auch ihn gefangen nehmen. So war der Obertommaudirende der französischen Armee allein, von seinem Generalstabe verlassen, von ein paar Jusällia ausaelesenen Reitern begleitet Den Trunk-mitteilen denen er begegne te, ettheilte er fortwährendBefehle, um einen Augenblick später Gegenbesehi zu geben. Der Anariff der deutschen Rei ter hatte den französischen Stab ac sprengt und ·die Armee über eine Stunde des Obertommandos be raubt. W Die Viät der zart-erkranken Wir wollen zur Vervollständigung dessen, was wir das letzte Mal über die Diiit der Zuckerlranten sagten, durch einige Rezepte für die Zubereitung von passenden Speisen ergänzen. Zwei Nahrungsmittel sind es vor nehmlich, die der ucterttante stets in hohem Maße vermissen wird: dasBrot und die Kartoffeln. Es wird darum die wichtigste Ausgabe der Hausfrau sein, für diese den besten Ersatz her auszusinden Gelingt das, so it viel gewonnen, da ja Fleisch- und Asch speisen sowie Fette erlaubt sind und auch ein Theil der wenig nahrhaften Gemüse, wie Spinat, Kohl, Spargel u. a·, in größerer oder geringerer Men ge gegeben werden darf, ja, auch Kompott ist in richtiger Zubereitung erlaubt. Was nun die Kartoffeln an belangt, so ist es wohl möglich, ibnen die mehligenBestandtheile zu entziehen und aus dem Rückstande für Zucker kranie passende, nach Kartoffeln schmeckende Gerichte, zu bereiten. Zu diesem Zwecke reibt man einige rohe Kartoffeln in eine Schüssel mit kaltem Wasser. Es setzt sich alsdann am Boden der Schüssel ein seines Mehl ab, während oben eine Jasermasse sich ansamelt; diese Masse ebt man nun heraus und thut sie in einen mit seinen Löchern versehenen Durchschlag. Man riihrt nun die Masse und läßt dirüber Wassen laufen, bis alle mehliqenTHeile sortgeschwemmt sind· Darauf driictt man die Fasermasse ans und verwen det sie zu Kartoffelaerichten. E i e r k uche n nach Sternberg· Den wie oben angegebenen hergerichte ten Kartoffeltrei vermischt man mit Eigelb und Salz und formt davon runde Eierluchen, die man in Schwei neschmalz hacken läßt —- iedoch nicht zu rasch damit die Erdäpsel innen nicht roh bleiben. Nach Geschmack kann man auch etwas geriisteten Speck und Zwiebel mit Lümmel unter die Masse mengen. Wie mit Eiaelb kann man die Masse auch mit geschlagenem Ei weiß. mit Schnee oder mit Eiaelb und mit Schnee verriihren, auch mit Fleisch und mit Ei. Kartoffeltlöße fiir Zuk te r t r a n t e. Die ausaepreßte star tofselmasfe wird mit etwas heißem Wasser oder Maaermilch zu einem mä ßia weichen Teig aeriihrt, diesem sind Salz nach Geschmack und 4-—-5 Einer zuzugeben Aus dem Teig formt man alsdann mittelgroße Klöße, die in hei ßem Salzwasser eine Viertelstunde aufkochen müssen. C r o q u e t te S ledenfalls nach Sternberg). Man rührt die Kartof felmaise erst auf dem Feuer mit But ter, so daß sie vom Löffel läßt, wälzt nun den Brei in Eiweiß und in Käse, wirft die Croauetteg dann in eine heiße Friture und läßt sie dort recht lanae kochen. Man erhält dann Croquetteg von vortrefflichem Wohlgeschmack die einen herrlichen Ersatz fiir Kartoffeln bilden. Was den Ersatz fiir das gewöhnliche B r ot anbelangt, so ist er aeaenwär tig nickt so schwer zu beschaffen, da man tohlenhndratfreie Brote, die soge nannten Diabetiterbrote, oder auch das Diabetitermehl im Handel beziehen kann. Die meisten sind jedoch durch aus nictt frei von Stärke, Zucker u. dgl., sondern nur ärmer an diesen Be standtheilen als das gewöhnliche Brot. Man muß sich darum über den Ge halt des sitebiickes an Kohlenhhdraten genau unterrichtem K le ve r D to l, Onk- Iccy seyr gut für unsere Hivecle eianet, lann man im Hause selbst herstellen. Man braucht zunächst Weizenlleie, die man in einem nicht zu dichten Beutel so lanae wäscht, bis das Wasser nicht mehr trübe wird. Dann wird hie Kleie aus einen aroßen Bogen weisxen Papierg ausgebreitei, gut geröstet und möglichst sein zerflei nert. Hieraus füllt man einen seinen Schirtinabeuiel drei viertel voll mit WeizenmehL thut ihn in eine Schüssel mit kaltem Wasser und tnetet darin das Mehl, indem man von Zeit zn Zeit das Wasser erneuert; bleibt es schließ lich klar, so hat man die Stärke ent fernt. nnd in dem Beutel ist reiner Kleber zurückgeblieben Aus vier Pfund Weizenmehl erhält man etwa 10 Unzen der Klebermasse. Diese wird nun mit 1 Unze feiner, getösieter Das am 9. Oktober enthüllte Treitschke-Denkmal für die Berliner Univer sität von Professor Rudolph Siemeting. Kleie vermischt, ferner nimmt man da zu ein aanzes, etwas geauirltes Ei, et wa Iz Unzen zerlassene Butter, 1 Unze» Hefe, in einem halben Eßlöffel lauenl Wassers aufgelöst, und etwa z Unze Salz. Die Masse lnetet man zehnMi-l nuten tüchtig durch, bis alle Flüssig-. leit vom Kleber aufgenommen und ders Napf trocken ist. Am besten bäckt manl dieses Brot in einer Form, die mitf Butter bestrichen und mit Kleie hervor-! sen wird. Jn dieser Form muß es in’ der Wärme ausgehen. Das Brot wird im Bratofen gebacken. Ferner find als Brotersatz für Zul ierlranle Mandelbrot und Haselnuß-» brot zu nennen, die man zu Hause herstellt. Wir geben zwei Rezepte da von: Mandelbrot. Man nimmt ein halbes Pfund süße, seinaewieate Mandeln, thut sie in ein Beutelchen und legt dies in ein kleines Gefäß mit tochendem Wasser, in das man 10 bis 15 Tropfen Essigsäure tropste. Auf diese Weise werden die Mandeln ent zuctert· Nach 10 bis 15 Minuten nimmt man das Beutelchen aus dem Wasser, drückt die Mandeln rein aus, schüttet sie in ein Schiisselchen, rührt mindestens vier ganze Eier, einen Eß lössel zerlasscner Butter, ein wenig Salz und Mustatnuß bian und bäckt nun das Ganze mit Butter in einer (fierluchenosanne, am besten im Oer mit Oberbitze. H a se l n u f;. Nocb schmackhafter als Mandelbrot ist das HaselnuszbroL das fast ebenso hergestellt wird, nur mit dem Unterschied, daß die Nüsse nicht entmclert zu werden brauchen. —- Wir-. halbes Pfund feinaemahlcneNiisse wer den mit 5-—6 Gidottern vermischt, von drei Eiern das Weiße gleich anfangs, Von dreien der Schnee zuletzt unter die Masse aetban, auch eine kleine Prise Salz. Dann knickt man das Ganze zu einem dicken Kuchen in einer kleinen Pfanne. -s.--— Der Musi. lsr ist ein Liebling Der Frauen, die ihm ihre Neigung, freilich erst seit taum hundert Jahren, zuwenden Vordem galt er als ein Garderobes stücl der Männer; selbst Ofsiziere schämten sich nicht, mit ihm Staat zu machen. Das war zu Paris, wo alle Mode geboren wird, und in den fran zösischen Salong galt es in den Ta gen des jugendlichen Voltaire alH he tonders elegant, wenn die Kavaliere ihre Hänsde in riesigen Pelzröhren Versteckten. Damen Verschmähtsen da mals seltsamertveise die schützende Hülle eines Muffes und überließen dies Geräth dem stärkeren Geschlechtei Auf der Straße fah man den MufH auch bei den Männern nicht, er war ausschließlich ein Paradestüel der Sas lous, und die feinen Stutzer ließen sich von ihren Dienern jene gewalti gen Gehäuse aus Bärenfell bis in diel Besuchgstube nacktragen. Ein SchutzJ für die Hände gegen Frost und Wette-— war der Muff damals also nicht, und als er im Laufe des 16· Jahrhunderts zu Paris erfunden wurde, dachte man laum an den nützlichen Dienst, dessen er fähig ist. Aber die Grönländer und Estimos haben sich aus eigene Faust den Muff ersonnen, und man weiß, daß die Jagdhserrsem die den Unbilden des Winters im Walde trotzen müssen, längst vor den Pari ser Modenarrem den Muff zu ihrem nützlichen Begleiter erkoren. Jn den bunten Tagen der Restauration sah man auf den Boulevards bereits die ersten Frauen Musffe tragen, und von da ab verzichten die Herren der Schö pfung auf dies Toilettenstück und überlassen es großmüthig ihren s neren Partnerinnen. Die Mode a r macht auch fernerhin den Mufs zum Spielball ihrer Launen; bald von rie sigem Umfang, wie in den Zeiten der Biedermeier, bald- tleinwinzig, daß kaum die zartesten Händchen darin Raum finden, ist er ein ilassischer Zeuge für den Wandel Und ewigen Wechsel unseres Geschmacks. -.-—-—— Aehnlich. Junger Maler: »Ich bringe das Porträt der qnäsdigen Frau! Sie hat sich bei mir für Ihren Geburtstag, Herr Müller, malen lassen!« Herr Müller: »Hm — hübsch. Sieht ihr sehr ähnlich! —- Was iostet’s denn?« Maler: »Zweitausesnd und. . .« Herr Müller: ,,Ist’s denn schon be zahlt?« Maler: »Die Gnädige sagte, Sie iviirsden es bezahlen!« Herr Müller: »Siehi ihr auch sehr ähnlich!« Argument Minister: »Herr Rath, ist die Ge sinnung der Ihn-en untergsebenen Be amten eine zufriedenstellende«s« Rath: ,,Besehl, Excellenz, alle sind von strena vorschriftsmäßigem Psa triotisinus.« Aus der Schule. Lehrer: »Speise und Trank brau chen wir zur Erhaltung des Körpers — und die Lust?« Schüler: »Im Luftschisffahrt.« Wer sich selbst einen Esel nennt, ist immer sehr überrascht davon, wenn ihm andere zustimmen. Wo der Pessimist die Regel sieht, da sieht der Optimist die Ausnahme. Dr. Sharpe von Philadelphia ist der Ansicht, daß die Fußballopfer zwar betlagenswert sind, das Spiel sie aber wert ist. Eine recht eigen tümliche Ansicht. Kein »Spiel« ist auch nur ein einziges Menschenleben wert. Auch an der Liebe hat sich mancher den Magen verdorben, weil er sie zu heiß genießen wollte. L 1 - H« -x., Bauer Deinem Städter .in der Resi denz auffuchend, bot im fünften Stock wohnt): ,»·’ versteh’ wirklich net, dass die aa no im Sommer auf de’ Zeig so »rumkraxeln müssen?«