---v"v"s"v"vs·-v"v--v"v"v- - s (6. Fortsetzung-J Beide Damen verneigten sichs Ma dame Buliloff fentte leicht die Au genlider, aber darunter hervor sprüh te Wanda ein Blick des Hasses unl der Verachtung ent egen. Wanda lö chelte und wandte ich mit kurzer Be wegung zu Mabel zurück, die in re ftkeltvollet Haltung in der Mitte des Zimmeri stehen geblieben war. . ine Gefellfchgfteein — Mik Lupo . sagte sie. Makel versengte sich tief; di iirfttn nickte nur mit dem Kopfe erstaunt und mit kaum versteck iern Interesse Werte Clelia die Er scheinung des fangen Mädchens. Man ließ sich nieder und begann In plaudern —- nich· und flüchtig. wie ei der Man er« ’fchte. »Wir haben eine geniißreiche Sai fsn vor uns«. meinte die Fürstin. die aus Rücksicht auf ihren Gast franzö sifch sprach. »Ja- Sqn Carlo eröffnet demnächst die Gesellschaft Leonardig. eine der Zeit-en in Jtaiien, die Sta ione — ich glaube mit der neuen r Zeit-M auch Munzottis neue stel Ballen wird gleichzeitig mit der Mailiinder Premiere zur Ausführung kommen· Der Karnewl soll lebt-after gefeiert werden, als in früheren July ren — o, das ift eine köstliche Zeit, meine liebe Vermin, ein wahrer Wir bel von Vertztligungem der über die Gesellschaft weht und sie mächtig mit Zieh eortrersr:.. . Und die behäbige Dorne schwatzte weiter, bis Wende-, die unter dem beobachtenden Blicke Clelias neroöö wurde, sich empfahl. Mit ihr und Nabel erhob stcb auch Madame Bulis ioss. Ihr Seidrnkleid rauschte und lnitterte auf dem Parlett nnd eine Wolke von Parfiinn ein zarter Beil ebendnft, umwehte sie. Als die Drei die breite Marmor treppe binabfchriiteT wandte Clelia sich olöklich an Frau von ; llbutg, und ein spises Lächeln träuie te da bei ibre üppigen Lippen. »Ich hoffe, wir werden uns öfters wiederfinden, meine Gnädige', sa te sie in rnssiicher Sprache, von bergsie wußte, daß Wanda iie gleich allen vornehmen Polen vollständig be ben-lebte »Sie wußten Jbr Er staunen, mich wie einen Theaters M aus der Bretter-sending vor sich auftauchen zu sehen. allerdings neeifterbaft zu beherrschen, dennoch bewies mir das Zacken Jbres Mun des und der in Ihren schönen Aus suflodernde Blitz, wie unangen. Ihnen das Erkennen war. Zu mei ner Freude habe ich gehört. das Jbre as d nach dem Manne endlich ein e ultat gezeitigt hat —- ich grant lire Ihnen nachträglich zu dem Er iolae!« Wanda war todtenblaß geworden bei diesen impertinenten Worten, oder sie wußte sich zu beherrschen. Von oben herab über die Schulter itt ihr Blick an der verführerischen rauengestalt neben ihr nieder und lten Tones erwiderte sie: «E·I scheint, als wollten Oele den stampf, den Sie in Petergbura geqen mich eröffnet haben, ohne sich bis-her auch nur des wohifeilsten Sieaes zu er uen, fortsetzen, Madame Alle Völ er der Erde achten die Gastfreund schaft —- nur Sie nehmen keine Rück sicht darauf, daß ich alg friedliche Touristin Ihr Heimathland besuche. Nun wohlan, Madame — glauben Sie nicht, daß ich gewillt bin, mir nach wie vor Ihre Anzüglichteiten ge fallen zu lassen; Sie werden mich je derzeit gerüstet aus dem Kampsvlade vorfinden, gebarniicht und bewaffnet, und zudem stets —- unter dem Schuhe meines Gatten.« Ein leiser, zischender Laut tami über die Lippen Cielias und mischte sich in das Knittern ihres Gewandes. »Ich juble dem Augenblicke entge n, in dem ich die Ehre haben werde. Ihren Herrn Gemahl kennen zu ler nen«, entaegneie sie. Man stand aus der Straße, die beiden Damen grüß ten sich mit tirser Berneigung, dann winkte Clelia eine Droichte heran, während Wanda mit Mal-el, die kein Wort der ganzen Unterhaltung ver banden hatte, ihre Equipage bestieg. 10. K a p i te l. r den alten Marchese Bentiventi Ia ein neues Leben begonnen. Der Udvotsat Nocera hatte eines Sag- an die Thür seines Stäbchenö set st und ihm zugeruiem «Oeff neu Sie. Marchese —- Madarne Bu mssf, Ihre Frau Tochter ist ange samme- und erwartet Sie bei mitt« Mit zitternden Gliedern war der Iris M der Tdür geschritten und satt vorersi durch das Schlüsselloch t. de , Was M Ehrheiigniöksx ist-er ter- m « i st Per Finsngitmigneeks O · —- der Mars-ais er U aber seht er a - I I I I I f v vvvvvv sich mechanisch gefügi, fein elendes Mimmerchen mit einer eleziant ein gerichteten Etage am Boulevard Principe Ätna-den zu vertauschen und that wie ein gedorfames Kind « alles, was Clelia verlangte und wünschte. Auch Clelia war glücklich. wieder mit ihrem Vater vereinigt zu fein. Es war weniger ein starkes Gefühl von Kindesliebe, das bei ihr vor bertfchte —- sie hatte das Grauen der Einsamkeit allzu fehr kennen ges lernt. um nicht die wohltlzuende Miit eines theilnahrnsvallen ver wandtfchaftlicltn Herzens zu ern pfindem Der alte Mann dünlte ihr wie ein großer Schus- gav ihr den verlorenen Muth, ihre Charakter fiiirle und Ue Elastizität des Geistes tviedm sie fühlte sich nicht mehr ver-f laffen uns hilflos, sondern fah tro-: Iig der Zukunft entgegen· . Lohnrein hatte noch nichts von· sich bösen lassen, Clelig war aberi auch gewillt, fest auf ihrem eigenen Willen zu bestehen und sich nicht mehr wie ebedem der Tyrannei des Inarchisten zu fügen. Was hatte sie von ibm zu fürchten-? Mochte er reden, wenn er wollte, sie glaubte. in des Besii eines Mittels gelangt zu fein, das ihm den phrafengewohns ten Mund fchließen würde. — Durch vie hohen Glaifenfier ihres Saloni drang fchinenierndei Tages aold. Clelia faß vor-ihrem Schreib titsche in xder Mitte des Immers sinkt-L " Allsllck sfsllskl WITH Walten-up toaren aufgezogen, und in ihnen konnte rnan kleine Banlnotenpackete und Rollen Geldes liegen sehen. n der Rechten hielt fie einen B!eisii.t, rnit dein sie oon Zeit zu seit Reihen oon Zahlen und Bemer ringen in dein eleganten Notizbuche das oor ihr lag· niederschrieb. Linli oon ihrem Schreibtische saß rnit ibereinanverqeichlogenen Beinen und in lässig bequemer Haltung der Conte Stimme. und hinter feinem Sessel fland M aufgerichtet Doktor Nocera. Also noch einmal. meine Derren«, f te clelia nric einein nnnrothiaen Blick auf den gedenkt-often Grafen, ach bin gern such zu größerm pe ttrniären Opfern bereit, Denn ich seht- dns Jbre Ventälningen such Its-RAE von Erfolgen getrsnt «Purdon. Rade-III siel Sack-) ne niiselnd ein. ·der erfte Erfolg Ihrer Verbindung rnit ken- ist be reits zu oerzeietrnen gewesen, denn nur unserer Ueberredungstunft ift ei zu danken, daß der WANT Ihr Vater, sich einer Wiedervereinigung mit Ihnen nicht ferner widerfestek Clelias Mund rrmfpielte ein iro nischer Zug. »Diese anerkennenswer the Ueberredungzlunft ist aber auch schon meinerseits genügend honorirt worden«, bemerkte sie. »Ich verzich te darauf, Graf Seen-ne Sie on die ««nen, uneigennüsigen Worte zu erinnern, die Sie rnir bei Jhren Be «suchen in Genf jagten —- -Sie woll ten Geld Und lcy habe es Jynen or reitroilliaii gegeben. Alles hat in dessen feine Grenzen. Ich brauche meine Aaenten und bezahle sie gut, nur verlanae ich Leistunaen von ih nen, keine Versprechunaen Ich bat Sie, Nahrres über den im ileinen Schlosse am Posilipp wohnenden Baron Jllbura und seine Gattin und über deren Leben und Verhält nisse zu erkunden —- das war eine leichte Sache, aber Sie haben es mir zu dienen-« »Erlauben Sie mir eine Entrag nung, Signora", wandte Doktor No cera ein. Derartige Ertundiaunu: n erfordern Zeit und Vorberei ung, sie sind nicht im Handunrdrp hen aerna cht.' »Redenoarten«, entgegnete Clelia schroff, »wir denen Sie mich nicht täu schen können! Ich will anen aber mittheilen daß ich unter der band eine Erfahrung aeniaclit dabe, die Sie wohl ein klein wenig empor riitieln dürfte und die Sie vielleicht aeneigter macht, sich meiner Bitte in Bezug auf die Famile Jllburg ener aifch anzunehmen. Wissen Sie, wer sich im hause jenes herrn von Jll bura befindet? Ein-e junge Dane, die den Namen Mabel Lupo trägt, denselben Namen, den meinen Noti Hen nach die Schwester jenes fo röth sielhaft oerfchollenen Erben des Mil lioniirs Lieftrnann führen musi« Saerone war aufgefprungen und auch Nocera rnit allen Zeichen größ ten Erstaunenk näher an den Schreib tifch herangetreten »Die Schwester jenes William Lupok rief Saccone aus und sein ichatfgefchnittener Kopf schob sich Hauern-d aus den Schultern hervor. .Taufchen Sie sich· auch wirklich nist, Madame —- liegt nicht eine Namthluna vorf« clelia wart zornig ihren Bleiitixt auf die Tiichplatie .Ibre Zweif fu«-c ifi feist therinisnsbratlntxt riefsie tu ärgerlich- WHAT-Oe K ea- ion » issw Meini- Mucan »so ihrer Loae in Sau Curio im Laufe des Gespräches erzählt, jene Riß Lupo sei von Jamaitei gebürtig med burch Gott weiß welchen Zufall hist-i der verschlagen, wo sie ihr Gemahl zu nächtlicher Stunde ohnrnöchii vom Pilaster der Vico Manier-od ausgelesen dabe. Pitant, Eber doch etwas seltsam!« Die beiden Herren waren nach-; denllich geworden »Ich zweisle nicht mehr, daß Jhtk Muthmaßunaen richtig sind« sagte Nocera, ,...iweisle auch kaum noch; daß Misz Lupo sich mit bestimmteni Absichten gerade nach Neipel ge wandt bat aber es wird uns schwer» sebr schwer werden, das Vertrauen des iunaen Mädchens so zu gewin J nen, daß es sich zu unseren Plänen E aebrauche läßt. Es wird neue Opfer « losten.« Der Advotat seufzte. ; »Wabren Sie meine nieressen F dann bin ich bereit, auch die Ihri gen zu unterstützen«, erwiderte Cie lia. «Seien wir uns über das, was wir wesen, gegenseitig klar. Ihnen beiden liegt daran, den verschwunde nen Millionen nachzuspüren und die selben gani oder theilweise in Ihren Besitz zu bringen. Run. meine Inte ressen bewegen sich nach denselben Richtungen: ich will den Ausenthaltss ort Erich Illburas wissen und will genau iiber die Verhältnisse des hier lebenden herrn gleichen Namens aus aetliirt sein." Der nach bielretem Klopfen eintre tende Diener hinderte Nocera zu ant worten. Der Mann brachte eine Visi ientarte die er seiner herrin aus ei nem japanischen Teller -präsentirte. Clelia batte taum einen Blick aus das tonaellse Kartonblatt geworfen als sie sich versärbte. .Lassen Sie den Herrn in das Speisezimrner treten, ich tomme so fort«, befahl sie dem Diener; dann wartete sie, bis dieser sich wieder ent fernt hatte. und wandte sich an No cera und Sarcone zurück. »Lacza rotvsti ist eingetroffen«, ficht sie fort, während ein ironisches Lächeln ihre Mundwintel umsoielte, »Um-Ihnen daran ihn zu sprechen?« · Sarcone fuhr auf und seine Wan gen fiirbten sich heller. .Utn Gottes willen«. slüsterte er, den Kopf scheu nach der Tiiire wen dend, als sähe er dort schon die schlante Gestalt des Geiärchtetem »wenn er mich bei Ihnen findet. ist sein Mirauesgeweckt —" Er sprach nicht weiter. eine Mis liche Inast schnürte ihm die Kehle zu . Nocera war einige Schritte zu riittgetreten und betra tete mit spöt tischern Gesichtsausdru die tliigliche Erscheinung seines Spießgesellem Eiriia aber erhob sich, noch immer lächelnd, und schritt langsam zur Tbiire .Sie sind ein echter Ritter sonder Furcht und Tadel. Conte Saccone', sagte fie: ·ich werde anen meine samnterzose schicken, damit sie Sie aufs ver Dienstbotentreppe aus dem hause hinauf-führt« — Jm Speise-Zimmer schritt Laza rowsti unruhig aus und nieder Als er die Thüre binter sich öffnen hörte wandte er sich um, aber er schritt Cle lia nicht entgegen, sondern blieb ste ben die Stirn finster oesaltet die Augenbrauen zusammengezogen und die Unterlippe zwischen bie««3iii)ne gesinnt-It Clelia neigte nicht einmal begrü ßend den Kopf, sondern fragte so sort nach ihrem Eintritt lalt und tur3: .Was wünschen Sie noch vor mir, Herr v. Larznrowsli?« »Noch? k- nochi« brachjenPolr los. und eine oruiaie wunnen keuch tete aus seinen Auaen, während seine Hände sich dallien »T ich will ich, Here —- Dich —-" Er vollendete nicht. Jn der gren: znlosen Muth die ihn plötzlich übertoninien, war er Cleli: enioe gen-gestürzt und hatte ihre Arme pa: aen wollen. Da aber hatte er einen mit nerniaer Faust aesiihrten Schtag auf seiner Rechten gefühlt —- und nun sah er Clelia gehieterisch und mit slarnmendem Blicke vor sieh ste hen, so daß er in unwillturlicher Scheu einen Schritt zurückin - gSind -ie wahnsinnia geworden mein Herri« herrschte ihn Clelia an. »Wie können Sie sich erireitien mir in meinem eigenen hause mit Beleidigungen zu nahen? Bitten Sie ab —- oder mein Ehrenwort: ich lasse Sie durch meinen Diener die Treppe hinahwersen!« Eine halbe Minute oereann ehe Basil eine Antwort sand Sein un bändiger Jähzorn war wieder ein mal mit ihm durchgegangen er war erschrocken iiher sich selbst. Aher mochte kommen, was da wollte, Cle lia, die er mit so unendlicher Sor - salt siir seine niedrigen Pläne pra oarirt zu haben vermeinte durste ihni nicht verloren gehen, es wäre Thoeheit gewesen, sich mit ihr zu iilierioersen Er taht das Vernüns tigste, was er in diesem Augenblicke thun konnte, und — lachte heiter aus. Bin ich also doch zum Komö dianten geboren!« meinte er mit gänzlich oerändeetee Stimme, ·und so heillant weif ich meine Rollen zu soeelen, dass elhst eine langjähriae Vertraute das wahre Gesicht nicht hinter der Maske erkennen tannl Nu ehrlich cieliae was bewog Sie, i so in aller Peinilichieii zu ver lasi sen —- vor nie zu flüchten als sei ich ein haschen der Sie gefangen halten wollt-P .iind waren Sie wie das nichts« erwidetie die Sätng »Min sichs-is sittlich iamt Mr haben uns sehr a I einmal iiber unser gegenseitiges Verhältniss aus gefunden Herr oon Leise-inwiva lassen wir dies Thema ruhen. über das ich meine eigenen Ansichten habe. Die Sehnsucht zog mich zu meinem Baker nnd in meine heimatl) zuriick. und dieser Sehnsucht bin ich gefolgt.« »Ihr-ehrst Clelin2 Seit nsunn lei det Jbr groß-es und starkes Herz an Ieniimentolen Inwonblungen an Heimwcb und ähnlichen Schwächen? Haben Sie sich und Jbr Leben nicht einer schönen nnd edlen Seit-e ge .veiizt?« .Tem Puppensviel, bei dem Sie die Reoie führen und in dem die Ma ricnetten nach Jbrekn Gefallen tanzen müssen?« Clelia loclite schritt aus. »Und daß Sie eåwissen. Apostel der Wabrbeit und der Menschenrechte mir ist auch die Lust vergangen, weiter mein Vermögen zu Gunsten eines un sichtbaren Götzen zu ver7chleubern —" ich brauche mein Gelb siir ;nich, denn« ich bin jung und will mein Leben gr nieseen!« Basil zitterte vor innerer Wirth Gegen den triumpbirenden Hob-h der aus Clelias Worten sprach, war er nicht gewappnet —- er brachte ibn außer Fassung. «Sie sind guter Laune, ich kann Ihre Ausfiihrungen beim besten Wil len nur als »eines scherzhaite Revanche siir bie lleine Komödie, die ich mir vorhin erlaubte, betrachte-it Oder sprechen Sie wirklich im Ernst? Jn diesem Falle möchte ich mir doch die ergebene Frage erlauben. aus welche Weise Sie in den Besitz des Vermö gens gelangt sind, mittelst dessen Sie Ihr .junge Leben genießen wollen?« »Es ist eine Erbschaft die mir mein verstorbener Gotte binterlossen und die ich tbiirichterweise bereits zum größeren Theile Jbren .vo!ts« beglückenden’ Härngespinnsten geopfert babespWolIen Sie mir auch den Nest nocq irrer-m machen »Wenn Sie sich nicht in Ruhe nnd Vernunft meinen Plänen zu fügen beabsichtigen —- ganz aewißk Haben Sie vergessen. meine Verehrteite« daß ich in die teitainentarischen Beifü gunaen meines geliebte-i scheints-, des verstorbenen Bulitoii. genau ein geweiht hint« Clelia schnellte empor. »Den-essen Sie es mir«. ries sie aus« »und wenn Ihnen dies glücken sollte, dann sollen Sie erfahren« daß ich nicht mehr schul dia bin, als Ihr eigenes Bis-il For schen Sie Ihre Schwester ancs —- Sie finden Sie in Neapel!' Ebenda hieri« Basil fixirte die vor ilnn Stellende erstaunt. »Ich glaube. Sie irren sich. deißblütrge Clelia —- meine Schwester weilt mei ne Wissens mit ihrem Gatten aus dessen Besisunq in Schlefien.« »Wenn Ihre Schwester aeaeniviir tig denselben Namen träne. den jenes Mitglied der Clenser Zeltion führte, das Sie lluaerweise zur Ausführung der Mission nach Janmita auserwählt hatten, dann irre ich niich nicht. Es war ein vollendeter Schuttenstreich von Ihrer-. daß Sie einem Namens vetter. vielleicht einem nahen Vet wandten des Gatten Jlirer eiqenen Schwester zu einein schandvollen Ver brechen Anleitunq gaben!« »Ich danle Ihnen siir Jhre lie benswiirnigen Komplimente: vielleicht inserefsirt es Zie. zu erfahren. daß unser verichwundener Erich sogar ein leiblich-er Bruder meines Schweigers Jllbura ist! Mir war dieses ver wandtfchastliche Verhältniß schon nach der ersten Plauderirunde mit Erich klar, ich hütete mich aber wol-Z es ilnn zu verrathen. Doch lassen wir jegliche Gesiihlsnnaekeaenlieiten vei Seite, wir haben Wichtiqerei w thun, ils know-' lische Nesterionen auszutausctzenL Die Asiären in Petergbura und die Genser Verbinkunaen haben uns beide nun doch eirsnai unlöslieli aneinander ge sessett nicht Raum und Eint tann uns nieitsr trennen. Sie sollen sehen, Ctelim daß auch ich rnich nicht hart näelia In meinen Entschlikisen sest tiaxnmere. Bleiken Sie in Neapel. wenn Sie meinen, nur die Lust des Golses fis-Je Ihrer Gesundheit zu — niir soll es recht sein. Uebrigens dente ich mich nieichialls einige Zeit in Neapel nuszuicoltem ich bedcrrs der Erholung, und zudem toelt mich die Bekanntschaft snit Jllbnren An dere Gründe sprechen mit: unsere Agenten in den italienischen haupt stödten sanaen an, tätfia zu werden; man ntusz diesen Burschen schärser aus die Finger sehen. Beaupard mag mich in Gent vertreten: er ist eine tüchtige Kraft. Ich sage also, aus Wiedersetyem theure Freundin, denn ich werde ost, recht ost bei thsnen vorsprechen, damit mich reicht die» Sei-ersucht verzehrt·« s Etelia batte nicht die Kraft, ihres hand, die Bosil ergriss und mit schneller Bewe ng an seine Lippen« säh-rie, zurückz sieben. Mit starrem Blick schaute sie dem sich Entsetnenden nach, und ein nervöses Zittern flog dabei durch ibren Körper Als Dottor Nocera, der große VoltsanwalL oon seinem Besuche bei der Madame Bukitoss nach hause zu riielgetetirt rose, tagte ihm sein Schrei ber, ein junges Mädchen habe bei ihm soweit-rochen und wolle, da et ihn nicht genossen. morgen zur selben Zeit wiedettommen Die junge Dame hatte auch ibren Damen genannt, den der Schreiber sorgfältig notieä hatte: Mir-bei Lapi-. U. stottel Mit isoliert-alter Spannung ern-or tete Dotter Nocera om nächsten doe nitttase den sesuch Nobels Er hatte sitt-send der ssn Nacht kein I Wer-, die sei-Fauna iibemäliitf «:;« X TM Bantigk sManövekbummler): »S o. Herr Leutnant, fest können Sie mit ; ’mal vorfchteßen.« ihn sast. Der Addolat war zwar durch den Conte Sarcone über den Verlau der Erbschastsangelegenbeiten im kla ren, wußte von dem Berschwinden Erichs und den vergeblichen Anstren aungen, die Laczarowski gemacht, sei ner wieder bastbast zu werden« aber er. batte doch das Interesse siir diese ihm aussichtslos erscheinende Sache verlo ren. Erst der Umstand. daß der Na me. den Erich aefiibrt hatte, als er noch der Gesellschaft angehörte, iden tisch war mit dein jenes reichen Deut schen. der seit kurzem das kleineSchloß am bange des Posilipn bewohnte« bat-» te seine Aufmerksamkeit von neuem er reat. und als er nun schließlich durch Elelia erfuhr, daß die Schwester Wil liam Lupos sich im Hause Oeltirurgs den-we da was sein Entschiusr vek sich schon vreilgegebenen Angelegen beit mit erhöhterern Eiser anzuneh men, fest aeioorden Der Besuch des iunaen Mädchens in seinem Bureau war der klarste Be: weis dafür. daß Clelias Mittbeilun— aen kein Irrtdum zu Grunde lag, daß Mabel in Wahrheit die Schwe ster Williarn Luoos sei. in dessen Fa milienverhöltnisse er. dank der Spio naae Sacrones aenau eingeweiht war. Nocera besaß oon Natur ec nen unaemein scharfen Verstand und ersreute sich besonders eines Talents, das ibm als Juristen in hervorragen dem Maße zu Statten lam, logischer Kombinationgaabr. Er war sich ziem lich tlar iiber den Grund des Besuches Madels bei ihm. Madel mochte sich erinnert haben, daß er vor sichre-seist in Sachen der Liestsnann·schen säer fchast an ihren Bruder telearapbirtl hatte-, und suchte nun Hilse bei ihm· Die Uhr an der Wand schlug ein’ Uhr. als es leise an der Thüre pochte. «herein!« ries Nocera und aleichs zeitig richtete sich seine schmächtige Gestalt im Sessel aus. Madel trat ein. Verleaen errö tdend ichritt sie aus Nocera zu und -n.1nnte inren Namen sJch war aestern schon einmal bei Ihnen. Herr Dotter«, siigte sie schüch tern hinzu. »tras Sie aber leider nicht Nocera holte einen Stuhl herbei; er sah sehr ernst nud würdet-all aus und that, als intereisire ihn die junge Dame nur wenia »Mir ist, als hätte ich Ihren Ra rnen schon einmal gehört, mein Fräu lein«, begann er langsam. »Ganz recht, Herr Daitar«, fiel Mabel ein und erröihete wieder, »ich bin die Schwester jenes Williani Lupp aus Kinastom dem Sie var etwa an derthalb Jahren telearaphifch anbo ten, sich seiner in Bezug auf eine Erb schaft annehmen zu wollen« Der Advatat strich sich langsam über die hohe Stirn. »Ah ja«, sagte er, »das war eine interessante Affäre —- iiber all den Attensiüaem vie in diesem Hirn verarbeitet werden sollen, vergißt man leicht die einzelnen That fachen. Ihrer Angelegenheit entsinne ich mich aber doch noch ziemlich-genau, weil ich in dem Nachts-sie meines Va ters Schriften gefun en h.itte, aus de-« nen eine Verwandt chaft meiner Fa milie mit den Lunas hervorging.'· J Ein fonniges Lachen flog iiber Mahels Gesicht und helle Freude strahlte aus ihren Augen. Sie zö gerte, ob sie nicht ihre band dem An walt entgegenstrecken sollte. »O. wie freut mich das«, häußerte fie lebhaft. »das giebt mir mein Zu trauen wieder, denn fast hätte ich gar nicht gewagt, bei Ihnen vorzulpres chen. Gütiger Gott, wenn Sie nur wüßten, err Doktor, wie bitter ich bereut ha , meinem Bruder damals nicht zitgeredet zu haben, Jhrer Auf forderunq Folge zu leisten, vielleicht hätte sich alles anders gestaltet, al ei.« «Wenn ich offen fein fall, muß ich gestehen, auch ich war ein wenig er staunt, daß meine Depeichen und Briefe auf to seltsame Weile beant wartet wurden. Ich tonnte nichti dagegen thun, aber es erfüllte mich doch mit Bedauern, als ich fpiiter durch meine Leute erfuhr, William Lupo fei das Opfer eines gewissenla fen Schwindlers geworden.« Mabel wurde lreidebleich und ihre braunen Augen vergrößerten fich angftvpli. Eines Schwindlers?« ftieß fie her vor und unwilltiirlich griff ihre rechte band nach dem Herzen. » flehe Sie an, mein herr, erzählen ie mir, was aus William geworden ift wo er fich aufhält, wo er lebt!« Das Erstaunen des Udvptaten war kein gemachtes mehr, er verstand das junge Madchensnlcht. Axt ei denn glauhlich, Miß singst ref er mit lauerndem Mitte, « Sie til-er die Schicklale Izu- un iietlichen Bru ders thath lich n cht unterrichtet findt Sie lten i fiir noch le bend, Sie cui en nich , das er —« Nocera stockte Mal-et war aufge sprungen, schneeweiß im Gesicht und mit zitternden Gliedern. Ihre Finger trampsten sich um die Stuhllehne, sie sühtte sich einer Ohnmacht nahe, und doch hatte sie nach Kraft genug, mit verhältnismäßig ruhi er Stimme zu sagen: uJahren Sie ort, Herr Dot tor, erzählen Sie mir alles!« »Gut denn. mein Fröutein«, er widerte Nocera nach kurzer Pause »Sie verlangen ej und es muß au gesagt sein, denn ich sehe, daß Sie aus schmähliche Weise betrogen war den sind. Ihr Bruder Williarn sticht mehr am Leben; entweder i er heim Untergange des Dampsers ,Marschall Nen« ertrunten, oder er wurde, und das ist das Wahrschein lichere. durch jenen Verhrecher, der sich in Ihrem Hause ais Rechtsan walt Garder einzuführen wußte, er mardet . . . .«· Mai-et stieß teinen Schrei aus. sie schluchztr auch nicht aus bei diesen mit dem Tone der Wahrhafti teit gesprochenrn Worten. Sie stö te nur leise. es tlang wie das Röchetn eines Stett-enden. und dann stiirzte sie in die Knie nieder und neigte den Kot-L während ihre Hände sich sat teten. Nocera beugte sich iitser sie und versuchte. sie auszurichten; er glaubte, sie wäre ohnmächtig geworden. Aber sie wehrte ihn ah. »Lassen Sie mich«, sagte sie mit tpdesmatter Stimme, »es tani zu un erwartet. zu plötzlich, es schmetterte mich nieder. Aber ich fühle, dak meine Kraft euriiettehrt und ich wi sie auch wiedergewinnen» denn mein ganzes Sinnen und Trachten wird fürderhin darauf gerichtet sein, jenen Furchtbaren zu suchen und zu entlars ven, der meinen unglücktichen Bru der in den Tod getrieben hat. l ieu-Sie mir. ihn zu finden, Dator Nocera. und ich will Jhnen mit Freuden alles opsern!« Sie war ausgesprungen und ihr Antlitz glühte. Ein ianatischer baß btihte aus ihren sonst so sanften Au gen und schien ihren zarten, noch dar Erregung iiher die Mittheitungen No cera-z zitternden Körper zu stählen, ily ten Nerven Widerstandsfiihigteit zu genea. Der Avvolal vermochte nur müh sam seinen Triumph zu verbergen sein Plan war vollständig gelan — der fieberhasle Rachedursl, r Mal-ei heseelle, unterstütle seine Ideen. »Bist allen Dingen beruhigen Sie sich erst· mein Fräulein, versuchen Sie, sieh zu sassen«, sagte et mit freundlichem Ernst und nöthigle fie, sich wieder zu sehen. «Jeh begreise Ihre Aufregung vollkommen, aber wir müssen laltbliitig und besonnen bleiben. sonst lomsmen wir nicht zum Ziele. Erzählen Sie mir zunächst bitt-, einmal eingehend den Besu jenes Mr. Garder bei Ihnen: Oel-ie nen Sie sich übrigens, falls hnen das Französische unbequem sein ollte, ruhig Ihrer Muttersprache, die ich so ziemlich heherrsche." lForlsetzunq folgt) — Parier. .-.r-Fll "WW »Und allen Männern habe ich den Kriegertlört.« « »Ja« wollen See denn soviele er obern ?« »Wissen Sie denn auch, was Sie zu tun haben, wenn das Auto außer Ordnung tommen tolltet«, fragte dtt vorsichtige Mutter den jungen Mann, der eben ihre Tochter zu einer Spa zierfahet in feinem neuen suto ab holte. —- ,.Aber gewiß,« erwiderte er. —- Ci war ziemlich spät, als das Paar heimkehrte Die Tochter lief fo sort auf die Mutter In und faste: «Marna, das Auto ist wirtltch unser Ordnung get-nimm Aber Juckt-m te genau, was er zu tnn hatte. Mir ieit verlodt.«